Ausgrabungen um St. Nicolai in Lemgo - Funde und Befunde vom Mittelalter bis zur frühen Neuzeit
Vortrag Tagung "Archäologie in Westfalen-Lippe" am 21.3.2011 in Münster
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Ausgrabungen um St. Nicolai in Lemgo
1. Ausgrabungen um St. Nicolai
in Lemgo
Funde und Befunde vom Mittelalter
bis zur frühen Neuzeit
Heidi Hilgenböker, Ing. grad.Bekleidungstechnik
Guido Nockemann M.A.
Dipl.-Biol. Dorothee Suray
Archäologie in Westfalen-Lippe - 21.3.2011 - Münster
Abt. Bodendenkmalpflege
des Lippischen Landesmuseums
2. • von den Herrn zur Lippe gegründet
• zw. 1210 und 1250 als kreuzförmige Basilika mit
rechteckigem Chor erbaut.
• 1306 erste Erwähnung als Filialkirche von St. Johann
• um 1310 selbstständige Pfarrkirche.
• um 1300 Umbau zur Hallenkirche mit verbreiterten
Seitenschiffen u. Anfügung des polygonalen
Chorabschlusses
• um 1353 vermutlich Nord- u. Südchor erweitert
• 1468 bis 1472 Berichte von Reparaturen (Dach u. Giebel)
• ab 1862 Restaurierungen und Reparaturen
Baugeschichte von St. Nicolai / Lemgo
Abt. Bodendenkmalpflege
des Lippischen Landesmuseums
4. Beinhaus
• vermutlich im 13. Jh. erbaut
• Ende des 16. Jh. abgerissen
• ca. 6,5 m x 5,9 m
• Ostwand nur 0,6 m stark
• Wandstärke ca. 0,86 m
• ca. 0,86 m ≈ 3 Lippischen Fuß
(1 Lipp. Fuß = 0,289513 m)
• Innenmaß Beinhauses ca. 4,68 m
≈ 1 Detmolder Waldrute = 16 Lipp. Fuß
Abt. Bodendenkmalpflege
des Lippischen Landesmuseums
5. Ausschnitt des Friedhofs
Abt. Bodendenkmalpflege
des Lippischen Landesmuseums
• Sargreste, -griffe,
ösen u. –nägel
• z.T. Skelettreste
• keine Beigaben
• W-O-Ausrichtung
• Flucht der Särge weicht
um ca. 15° nach Nord ab
• z.T. sehr schmalen
Särge (ca. 30-50 cm)
6. Fundament
Abt. Bodendenkmalpflege
des Lippischen Landesmuseums
• Fundament liegt auf Pflasterung
• ca. 4,1 m x 1,1 m
• Stützpfeilers d. Nordchores
(1340-1350) u. Fundament
gemeinsam angelegt
• von Nordwand der Sakristei
(1365) überbaut
• ursprünglichen Abschluss des
Nordchores bzw. Vorgängerbau
der Sakristei von 1365 ?
7. Fundament
Abt. Bodendenkmalpflege
des Lippischen Landesmuseums
Erweiterung
Nordchores
(1340-1350)
Sakristei
(1365)
• Fundament liegt auf Pflasterung
• ca. 4,1 m x 1,1 m
• Stützpfeilers d. Nordchores
(1340-1350) u. Fundament
gemeinsam angelegt
• von Nordwand der Sakristei
(1365) überbaut
• ursprünglichen Abschluss des
Nordchores bzw. Vorgängerbau
der Sakristei von 1365 ?
8. Fundament
Abt. Bodendenkmalpflege
des Lippischen Landesmuseums
Vorgänger
Sakristei ?
• Fundament liegt auf Pflasterung
• ca. 4,1 m x 1,1 m
• Stützpfeilers d. Nordchores
(1340-1350) u. Fundament
gemeinsam angelegt
• von Nordwand der Sakristei
(1365) überbaut
• ursprünglichen Abschluss des
Nordchores bzw. Vorgängerbau
der Sakristei von 1365 ?
Erweiterung
Nordchores
(1340-1350)
12. • 75 Konzentrationen mit menschl. Skelettelementen (ca. 2000)
• insgesamt schlechte Erhaltung, meist gestörte Befunde
• Mindestindividuenzahl: ca. 81 bis 151 Personen
• 40 % Jugendliche u. Kinder / 60 % Erwachsene über 20 Jahre
• jüngste Kind 1 ½ - 2 Jahren
• älteste Kind 15 - 21 Jahren
• Großteil der Jugendliche erreichen ein Alter von 12 bis 15 Jahren
• weniger als 20 % der adulten Individuen konnte genauer altersbestimmt werden
• die meisten im fortgeschrittenen Alter von 40 bis über 60 Jahren.
• Krankheiten:
• häufig Zahnstein und Karies
• Kariesintensität insgesamt aber recht niedrig, deute auf zuckerarme und
eiweißreiche Ernährung
• 3 x Strukturauslöschungen, vermutlich von Zysten
• 1 x Anzeichen einer Entzündung der Knochenhaut und Arthrose des Kniegelenks.
Anthropologische Untersuchung
Abt. Bodendenkmalpflege
des Lippischen Landesmuseums
16. Textilfund
Textilfragment beim Eingang in
die Textilrestaurierung
Zu sehen ist die dem Schädel
zugewanden Seite
Position des Schädelfragments
mit anhaftendem Textilfund
Abt. Bodendenkmalpflege
des Lippischen Landesmuseums
18. Textilfund
Rückseite der Borte
mit Einstichlöchern der Nadel
Abt. Bodendenkmalpflege
des Lippischen Landesmuseums
Textilfragment mit der dem Schädel
abgewanden Seite
Deutliche Gewebestruktur und
Legung der Ecken sichtbar
19. Textilfund
Borte nach der Reinigung
Musterung und Picots sind deutlich
Erkennbar, dazu die Anordnung der
Silberlahnfäden in dem zusätzlichen
Musterschuss
Abt. Bodendenkmalpflege
des Lippischen Landesmuseums
20. Textilfund
Borte nach der Reinigung
Musterung und Picots sind deutlich
Erkennbar, dazu die Anordnung der
Silberlahnfäden in dem zusätzlichen
Musterschuss
Rekonstruktionszeichnung
der Borte
Die Musterung könnte einen
Granatapfel darstellen
Abt. Bodendenkmalpflege
des Lippischen Landesmuseums
21. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit !
Archäologie in Westfalen-Lippe - 21.3.2011 - Münster
Abt. Bodendenkmalpflege
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