5. LRS – mögliche „Teufelskreise“
• elterlicher Druck –
Kompensationsverhalten auf Seiten des
Kindes – mehr elterlicher Druck
• Leistungsmisserfolg – Senkung des
Selbstwertgefühls – Leistungsvermeidung
– weitere Misserfolge werden begünstigt
• schlechte Lernleistung – erhöhte
Leistungsanforderung (seitens Eltern) –
Kind wird überfordert – schlechte
Lernleistung
6. Es ist nur LRS...oder?
• LRS wird neben widrigen familiären
Sozialisationsbedingungen als der
bedeutsamste Risikofaktor für spätere
psychiatrische Auffälligkeiten angeführt
• Lesen und Rechtschreiben gilt in der
Gesellschaft als „Maß für Intelligenz“
• Rechtschreibleistung vs. IQ in Bezug auf
Schulwahl
• beruflicher Werdegang
• Reaktionen des Umfelds
• komorbide Störungen
7.
8. Emotionalität des Kindes
• Selbstwert
• Selbstüberzeugung
• Einschätzen der eigenen Leistung –
zwischen Realismus und Optimismus
9. Peter
• Erstvorstellung, Ende 3. Klasse VS, LRS
beim Vater;
SLRT Lesen: PR 8-1, RS: PR 5-1, SLS 63 (sehr
schwach), IQ 114
• 1,5 Jahre Förderung – Peter macht große
Fortschritte... und dennoch
HSP: PR 10, SLS 68,
• erneuter Schulbesuch, Gespräche mit der
Lehrerin.... und dennoch
13. Komorbide Störungen
• ADHS (bis zu 80 %)
Aggression, Delinquenz, Störung des Sozialverhaltens oder
Lernstörungen – halten einer statistischen Kontrolle nicht stand
• Angststörungen
• Depression
• hohe Rate an psychosomatischen Beschwerden
• (Schulverweigerung)
• (Mobbing)
14.
15. Die „Ich mach nur das
Notwendigste Störung“
Konrad, 17 Jahre....
• Aufwandsoptimierer
• Wiederholt zum zweiten Mal eine Klasse,
nach bereits erfolgtem Schulwechsel
16. Verhaltensauffälligkeiten sind...
• vielfältig und individuell unterschiedlich
• „Erscheinungsbild“ = für die Umwelt
sichtbare Symptome
• „externalisierende“ vs. „internalisierende“
Symptome
20. Hilfe....
• Beim Kind: durch Erwerb einer
Selbstkompetenz und
störungsspezifischem Wissen, - „ich bin
nicht dumm“
• Bei den Eltern: Aufklärung!! & DD
• In der Schule: Kontakt zur Schule (wenn
möglich), Aufklärung und Möglichkeiten
(Erlass, Schulunterrichtsgesetz)
21. Angststörung
• starke und anhaltende Einschränkung des kindlichen
Alltags Flucht und Vermeidungsverhalten
• Beispiele:
– Trennung
– Schulangst
– Angst vor Dunkelheit / Tieren / Gespenstern
– Angst vor Personen (vertraut und fremd)
22. Sara, 9 Jahre
• Angst vor Wind
• starkes Vermeidungsverhalten
• viel Unterstützung durch die Eltern
• z.T. stark eingeschränkter Alltag
23.
24.
25. Symptome bei Angst
• Alpträume
• Verschlechterung der Schulleistung
• Ein- und Durchschlafschwierigkeiten
• Konzentrations- und Gedächtnisstörungen
• Entwicklungsrückschritte
• aggressives Verhalten bei männlichen
Jugendlichen sowie Verlust der
Impulskontrolle
• Kopf- und Bauchschmerzen
26. Was tun?
• Kontakt zu den Erziehungsberechtigten
– intensive Elternberatung durch Therapeuten
– Achtung: Elternteil oft selber betroffen!
• Entspannungstechniken (z.B. progressive MR)
• dem Kind erklären
• Vermeidung der Konfrontation mit Angstauslösern hilft
nicht!
• Rituale
• stationäre kinder- und jugendpsychiatrische Behandlung
29. Symptome
• depressive Stimmung
• Verlust von Interesse oder Freude
• verminderter Antrieb oder erhöhte
Ermüdbarkeit
• Verlust von Selbstvertrauen oder
Selbstwertgefühl
• wiederkehrende Gedanken an den
Tod/Suizid
• vermindertes Denk- oder
Konzentrationsvermögen
• Schlafstörungen
30. Was tun?
• angenehme Aktivitäten unternehmen
• Aktivitäten mit Personen, die man
besonders mag, unternehmen
• anderen Menschen helfen
– Helfer erhält positives Feedback
• Entspannungsverfahren
• Talente und Fertigkeiten entwickeln und
fördern
– erreichbare Ziele, keine Überforderung
31. Martin, 9 Jahre
• Kindliche Depression
• Frühmorgendliches Erwachen
• Schulangst
• Soziale Ausgrenzung
• Angst vor Leistungsdruck
32. Aggression
• Angst und Wut gehört zu den
grundlegenden Gefühlen signalisieren
Unbehagen
• Unmut und Gereiztheit wahrnehmen,
ohne dies auf Kosten anderer auszuleben
• wütend sein, aber andere nicht schädigen
33. Symptome
• pathologisch auffällig: aggressive
Verhaltensweisen, die darauf ausgerichtet sind,
jemandem direkt oder indirekt zu schädigen
• Abgrenzung Hyperaktivität: unabsichtlich
• Abgrenzung Depression
– Angst und Aggression liegen nah beieinander
– bei Männer kann sich Angst oder Depression durch
Aggression zeigen
• Aggression vs. Autoaggression
34. Was tun?
• Ursachenfindung wichtig
• konfliktvorausschauendes Agieren
• Konflikte vermeiden
• klare Regeln für Unterricht und Pausen /
viel Struktur geben
• Aufträge an Kinder / Einbindung
• Gespräche (Wuttechniken)-Feedback
35. Schulverweigerung
• Kein einheitliches Störungsbild, Prävalenz
5%
• Schulangst - Schulphobie
• dem Kind ist es nicht möglich, die Schule
zu besuchen oder den Schultag
durchzuhalten
• Schulverweigerung – Grund dafür kann
auch Mobbing oder Bullying sein
36. • Schulverweigerung: Inter-System-Problem
– Verhältnis Schüler, Mitschüler, Lehrer
und Familie untersuchen
• Schuleschwänzen wird sanktioniert
• Schuleverweigern, wo eine ängstlich
depressive Symptomatik im Hintergrund
steht, wird oft lange toleriert
• Mobbing passiert oft da, wo Lehrer und
Eltenr wenig präsent sind
37. Friedrich - Förderangst
• F. (8 Jahre) kommt mit Mutter zur
Legastheniediagnostik; ist nicht ohne die
Mutter testbar,
• Förderstunden gestalten sich zu Beginn
ähnlich schwierig, Trennung von der
Mutter ist nur schrittweise möglich
38. Entstörung
• Oft kindliche Trennungsängste
• Angst vor Selbstwertverlust
• Förderung der Unabhängigkeit und
Autonomie der einzelnen
Familienmitglieder bei gleichzeitiger
Wertschätzung der gegenseitigen
Abhängigkeitswünsche
39. Schuleschwänzen - Entstörung
• Hintergrund: Schulpflicht
• Bei chronischen Schuleschwänzern ist die
Schule meist in dem „sch....egal Eck“
gelandet
• Es ist davon auszugehen, dass der
Jugendliche sehr viel Positives aus dem
Schuleschwänzen zieht
• Es muss also etwas gefunden werden,
was vielleicht nicht so viel „kostet
• Wie kann ich dir helfen, mich schnell
40. Mobbing
• Def. : systematisch, gerichtete, häufige,
dauerhafte Ausübung negativer
Handlungen auf einzelne Personen;
Machtgefälle (Verhalten: Bullying),
• Prävalenz (in weiterführenden Schulen): 4
% (1-2 die Woche), in der Grundschule
ca. 8 %
43. Werkzeuge und Haltungen
• Erst durch eine bestimmte pädagogische
Haltung werden Techniken wirksam!
– Sich als Person nicht angegriffen fühlen!
– Sich nicht mit dem Kind messen!
• aktives und nicht re-aktives Agieren
– Handeln, bevor der Schüler auffällig wird!
– Unterstützend eingreifen!
• Nicht „Störungen abstellen“, sondern
„konstruktives Verhalten“ fördern!
44. Voraussetzungen für
erfolgreiches Arbeiten
• Einbindung aller beteiligten Personen
– Eltern
– Lehrer
– System Schule
– Unterstützungs- und Beratungsorganisationen
• Vermeiden von Schuldzuweisungen
• „Ernst nehmen und ernst genommen werden!“
Das Kind in den Mittelpunkt
der gemeinsamen Arbeit stellen!