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ISSN 1422-0482 . CHF 35 . EUR 27




Wissensmagazin für Wirtschaft, Gesellschaft, Handel
Nummer 1 . 2013




                                             Dada
                              ata


                                                         ta
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           Mikrosekündlich generieren wir gigantische Datenmengen:
           im Haus, im Netz, im Laden. Rohstoff oder Müll?
           Eine Reise zu den Minen und Raffinerien der Datenzeit.


Raymond Bär                  Matthias Sutter      62
                                                       Günter Faltin
                                                                                     Data
Der digitale Papiertiger     Homo unoeconomicus        What would Dutti do?
Thema: Big Data


 6 AUTOREN                                                      > Daten-Philanthropie
70 SUMMARIES THEMA                                              Joana Breidenbach . Dennis Buchmann
114 SUMMARIES IDEEN, WORKSHOP                                36 GUTE DATEN FÜR GUTE TATEN
115 ZUSATZIMPULS                                                Wenn Daten das Blut des Internets sind – warum gibt es
116 GDI-STUDIEN                                                 dann noch keinen Datenspendedienst?
117 GDI-KONFERENZEN
118 GDI GOTTLIEB DUTTWEILER INSTITUTE                           > Banken
120 GDI-AGENDA 2013                                             Gespräch mit Raymond J. Bär
120 IMPRESSUM                                                42 DER DIGITALE PAPIERTIGER
                                                                Wo sich im Finanzsektor Digitalisierung und Daten-
                                                                bearbeitung durchsetzen kann – und wo nicht.

                                                                > Die grosse Grafik
    > Rätsel                                                 46 FÖRDERPROGRAMME
 12 BIG-DATA-BUCHSTABENSUPPE                                    Das «Öl des 21. Jahrhunderts» erfordert komplexe
    Finden Sie die fünfzehn derzeit wichtigsten Big-Data-       Technik. Einige Förder- und Raffiniermethoden.
    Firmen und/oder Personen?
                                                                > Steuern
    > Technologie                                               Hans-Walter Forkel
    Gunnar Sohn                                              48 BIG DATA – BIG TAXES
 16 SMART DATA                                                  Wenn Daten der Rohstoff der Zukunft sind, dann
    Big-Data-Systeme werden von Optimisten als digitale         müssten sie etwas werden, was Rohstoffe schon immer
    Bohrmaschinen zur Schaffung von Reichtum                    waren: eine wichtige Einnahmequelle des Staates.
    und Allwissenheit gesehen. Wie die Realität aussieht.
                                                                > Matching
    > Technologie                                               Christian Rauch
    Alexander Ross                                           52 BIS DASS DER CODE EUCH VEREINT
22 «DIE DATEN BLEIBEN SCHEU UND GRAUSAM»                        Ein Blick in die Matching- und Algorithmenküchen der
    Datamining-Veteran Nicolas Bissantz über die                Online-Partnerbörsen.
    Differenz zwischen Goldgrube und Grubenunglück.
                                                                > Foto-Essay
    > Mobilität                                                 Michael Tewes
    Anja Dilk . Heike Littger                                58 MOBILE DATA
28 DATENVERKEHR                                                 Immer öfter werden Informationen ohne ihr bisheriges
    Ob Auto, Bahn, Taxi oder Rad – aus Bewegungsdaten           Trägermedium verbreitet. Bald auch im Strassenverkehr?
    lassen sich faszinierende Services erstellen. Wenn man
    sie kombinieren kann. Und da beginnt das Problem.
Ideen                                                            Workshop


   > Verhaltensökonomie                                             > Mode
   Gespräch mit Matthias Sutter                                     Katrin Kruse
74 HOMO UNOECONOMICUS                                           106 VON HOSE UND IGEL
   Warum Verhaltensökonomie und Spieltheorie genau                  Die Dynamik von «Fast Fashion» hat die Modeindustrie
   das Gegenteil dessen erreichen, was Brachial-Feuilletonist       in die Krise gestürzt. Nachhaltige «Slow Fashion» kann
   Frank Schirrmacher ihnen vorwirft.                               ihr eine neue Perspektive verschaffen.

   > Einzelhandel                                                   > Recycling
   Claus Noppeney . Nada Endrissat                                  Mirjam Hauser
80 SUPERMÄRKTE ALS KREATIVE HOTSPOTS                            110 IN ENTSORGUNGSKETTEN
   Künstler als Regalkräfte – wie soll das denn gehen? So           Ideen für alle Glieder der Entsorgungskette aus der GDI-
   wie bei Whole Foods Market. Eine Feldstudie im Laden.            Studie zur Zukunft des Recyclings.

   > Management                                                     > Kolumne
   Markus Miessen                                                   Peter Felixberger
86 DER AUSSENSEITER                                             112 REBELLEN MIT LEIDENSCHAFT
   Erneuerung von innen stösst immer dann an Grenzen,               Gute neue Bücher von Gunter Dueck, Pernille Tranberg,
   wenn ganze Strukturen sich wandeln müssen. Wie dann              Steffan Heuer, Chris Anderson und Wolfgang Streeck.
   von aussen die Entwicklung gestaltet werden kann.

   > Entrepreneurship
   Gespräch mit Günter Faltin
92 WHAT WOULD DUTTI DO?
   Welche Branche würde Gottlieb Duttweiler wohl revo-
   lutionieren, wenn er heute noch einmal antreten würde?
   Und wie? Ein Gedankenspiel.

   > Zwischenruf
   Joël Luc Cachelin
98 DIE KRAFT DES VERGESSENS
   Vergessen hält uns gesund, steigert die Stimmung und
   ist der Beweis, dass wir noch immer Menschen sind.
Joana Breidenbach . Dennis Buchmann



Gute Daten
für gute Taten




                                                    58
                                      WHOLE
                                      DATA
                                                         GB


                                      Donation Number
                                      Expir y Date
                                      Centre Identity



                                      VOLUNTEER DONOR
GDI Impuls . Nummer 1 . 2013




Wenn Daten das Blut des Internets sind – warum gibt es dann noch keinen Datenspende-
dienst? Je stärker sich Daten als Wirtschaftsgut etablieren, desto näher rückt auch eine Daten-
Philanthropie, die aus Daten das Beste für die Allgemeinheit herausholt.




Das Banale braucht man nicht zu schälen: Wissen ist Macht.           und Irland konnten drei Monate vor dem Ansteigen der offi-
    Wissen erhält man, indem man Informationen auswertet.            ziellen Arbeitslosenstatistik zeigen, dass viele Menschen um
Informationen erhält man, indem man Daten sammelt. Diese             ihren Job fürchteten. Und die Anzahl von Tweets aus Indone-
Daten fallen heute vor allem als Späne der digitalen Kommu-          sien, die den Preis von Reis erwähnten, korrelierte eng mit
nikation an: wenn man einen Suchbegriff eingibt, online ein-         realen Preiserhöhungen für das Grundnahrungsmittel, die
kauft oder mit dem Handy Zeit und Raum seines Lauftrai-              sich aus offiziellen Statistiken wesentlich später ergaben.
nings aufzeichnet. Und da sich Computer mehr und mehr in
den Dingen des Alltags verstecken, fallen sie demnächst auch         SCHOCK-REAKTIONEN Diese Vorhersagen zu Arbeitslosigkeit
an, wenn man Auto fährt, den Kühlschrank öffnet oder auf             und Reispreisschwankungen sind dem Institut Global Pulse
den Lichtschalter drückt. Wer also aus solchen Daten Informa-        zu verdanken. Es wurde 2009 vom UN-Generalsekretariat
tionen extrahieren und daraus Wissen ableiten kann, der hat          gegründet, um die Auswirkungen von globalen Krisen nicht
Macht. Und der hat auch die Macht, viel Gutes zu tun.                erst Monate später beschreiben, sondern vorhersagen zu kön-
    Wenn Daten das «Blut des Internets» sind, wie es Europas         nen. Daten können quasi im Moment ihrer Entstehung aus-
Justizkommissarin Viviane Reding ausdrückt – warum gibt es           gewertet werden, sodass noch genug Zeit zum Handeln bleibt.
dann noch keinen Datenspendedienst? Denn wie Blut können             Kaufen Menschen in einer Region plötzlich weniger Handy-
gespendete Daten anderen Menschen helfen. Jeder Einzelne             Gesprächsguthaben, greifen ihre Sparreserven an und ver-
von uns kann seine Daten direkt spenden. Oder Unternehmen,           zeichnen Wettersensoren kaum Niederschlag, so sind das
bei denen die Daten vieler Menschen lagern, spenden sie für          Indikatoren, die auf eine Krise hinweisen.
den guten Zweck. Noch bedeutet soziales Engagement vor                   Richard Kirkpatrick, Leiter von Global Pulse, sagt: «Die
allem, Geld oder Zeit (Ehrenamt) zu spenden. In Zukunft wird         Analyse von Mustern in Big Data kann die Art und Weise re-
die Datenspende als dritter Pfeiler heranwachsen.                    volutionieren, wie wir auf globale Krisen wie ökonomische
    Schon heute helfen Daten dabei, Ereignisse schneller vor-        Schocks, Seuchen oder Naturkatastrophen reagieren. Wir for-
herzusagen. So nutzt Google Flu die Häufigkeit bestimmter             mulieren und testen Hypothesen und entwickeln Methoden,
Suchbegriffe, um daraus die Wahrscheinlichkeit von Grippe-           mit denen wir Echtzeitdaten ernten und ein Echtzeitverständ-
erkrankungen und deren Ausbreitung abzuleiten. Die Vor-              nis von menschlichem Wohlbefinden bekommen können.»
hersage ist genauso treffend wie die der US-Seuchenbehörde               Während Daten in der Wirtschaft als Grundlage für besse-
CDC – aber viel schneller. Social-Media-Analysen in den USA          re, objektive Entscheidungen hoch geschätzt werden – seit dem

                                                                37
Daten-Philanthropie . Gute Daten für gute Taten . Joana Breidenbach, Dennis Buchmann




Weltwirtschaftsforum 2012 gelten sie als eigenständige Asset-                              Ende 2012 schlossen sich fünfzehn grosse Stiftungen zum
klasse –, mangelt es im sozialen Sektor aber in den meisten                                sogenannten Reporting Commitment zusammen: In Zukunft
Fällen selbst an grundlegenden Daten. NGOs, Stiftungen und                                 werden sie ihre Ausgaben und Projekte in einem standardisier-
Geldgeber bemühen sich, Gutes zu tun. Dabei sind viele aber so                             ten Format öffentlich zugänglich machen. (Wie wichtig eine
intransparent, dass sie nicht voneinander lernen können. Sie                               solche Standardisierung ist, zeigt die Tatsache, dass momentan
stochern mit ihrer eigenen Arbeit im Dunkeln und verstehen                                 allein 82 verschiedene Begriffe für «allgemeine Verwaltungs-
oft nicht einmal ihre eigenen Zahlen. Es mangelt auch an einer                             kosten» verwendet werden.)
gemeinsamen Informationsinfrastruktur, über die man sich                                       Auch andere Initiativen wie die International Aid Transpa-
abstimmen könnte – wenn man denn wollte. (Die Angst vor                                    rency Initiative (IATI) oder Washfunders werben bei interna-
Wettbewerbsnachteilen im Kampf um Spenden ist gross.)                                      tionalen Entwicklungsorganisationen und NGOs darum, dass
    Geldgeber wissen oft nicht, wer wo tätig ist und welche                                sie ihre Daten öffentlich zur Verfügung stellen. Denn nur so
Organisationen gute Arbeit leisten. Das gilt für Ministerien,                              können Projekte gut koordiniert werden, Partner gefunden
Stiftungen und sozial engagierte Unternehmen genauso wie                                   und Missbrauch und Korruption aufgedeckt werden.
für Einzelpersonen. Das führt dazu, dass manche Themen
und Regionen doppelt und dreifach finanziert werden, wäh-                                   OPEN KNOWLEDGE Daten zu veröffentlichen, ist zwar eine Art
rend andere keine Gelder erhalten. Hier können gezielte                                    Datenspende an die Öffentlichkeit. Aber gerade wenn von
                                                                                           staatlichen Institutionen, die von Steuergeldern bezahlt wer-
NGOs haben keine gemeinsame                                                                den, gefordert wird, Daten der Allgemeinheit zur Verfügung
                                                                                           zu stellen, spricht man von der Open-Data-Bewegung. Bei-
Informationsinfrastruktur, über                                                            spielsweise setzen sich die Open Knowledge Foundation oder
die sie sich abstimmen könnten.                                                            das Open Data Network für Daten als Allgemeingut ein.
                                                                                           Denn mit offenen Daten kommt es zu einem Kulturwandel in
Datenspenden helfen: Insbesondere in den USA haben grosse                                  Staat, Verwaltung und damit der Gesellschaft. Es kommt zu
Organisationen wie die Weltbank, aber auch Stiftungen erste                                einer Stärkung der Bürgerrechte, weil geheimnisvolle Amts-
Schritte getan, um mehr Transparenz zu erzeugen.                                           stuben transparenter werden. Und innovativer: In den jetzi-
     Die Hewlett-Stiftung hat gerade ihre gesamte Förderhisto-                             gen Strukturen sind Politik und Verwaltung träge und bieten
rie in einer visuell ansprechenden Heatmap veröffentlicht, und                             kaum Anreize, sich von innen zu erneuern. Eine Öffnung der




Data-Charity                                                     der «Hacker» gelang es, interaktive Landkarten
                                                                 zu erstellen, auf denen die Lebensbedingungen in
                                                                                                                     doppelt so gut in Rechnen und Lesen ab wie die
                                                                                                                     in Vierteln ohne Kindergärten und Vorschulen.
Vereinzelt gibt es schon Organisationen, die dem                 verschiedenen Stadtvierteln entlang verschiede-     Der Bürgermeister brachte daraufhin eine Geset-
sozialen Sektor mit Datenanalysen unter die Arme                 ner Dimensionen sichtbar wurden. Diese können       zesvorlage ein, nach der nun in der ganzen Stadt
greifen. Die Organisation Data Kind arbeitet für                 nun miteinander in Verbindung gesetzt und mit       in Vorschulen investiert werden soll.
NGOs wie Refugees United oder DC Action for                      Hypothesen getestet werden. Wie verhalten sich
Children. Letztere kümmert sich um Kinder in                     Einkommen und Anteil alleinerziehender Mütter
Washington und wollte die Hebel ihrer Arbeit bes-                zu Schulnoten und Jugendarbeitslosigkeit? Oder
ser verstehen, um wirksamere Programme ent-                      gibt es eine Korrelation zwischen der Häufigkeit
wickeln zu können. Während eines Hackathons                      von Lebensmittelläden und Gang-Gewalt?
                                                                                                                                                                        Quelle: datakind.org




– eines 48-stündigen Workshops – kamen Akti-                           Ein Muster stach in den Analysen besonders
visten und Sozialarbeiter mit Datenexperten, Ent-                hervor: In Stadtvierteln mit einer Vorschulinfra-
wicklern und Designern zusammen. Mit der Hilfe                   struktur schlossen die Schüler drei Jahre später
GDI Impuls . Nummer 1 . 2013




Daten würde Mängel aufdecken und böte dem Nutzer (Kun-                  allein in den USA 140 000 bis 190 000 Menschen mit daten-
den) die Chance, sich für Verbesserungen einzusetzen. Pro-              analytischer Expertise auf dem Arbeitsmarkt fehlen – sowie
grammierer könnten beispielsweise eigene Schnittstellen und             1,5 Millionen Manager, die aufgrund von Datenanalysen Ent-
Anwendungen entwickeln.                                                 scheidungen treffen können.
    Einige Staaten haben bereits erste Datenportale, etwa data.             Weil es an Datenkompetenz mangelt, werden immer mehr
gov.uk, data.gov (USA) oder opendata.go.ke in Kenia. Auf dem            Hackathons veranstaltet, auf denen Datenbesitzer mit Daten-
Datenportal Metroboston Datacommon werden Daten bei-                    auswertern zusammenkommen. So organisiert die NGO Code
spielsweise gezielt für die Allgemeinheit aufbereitet und visua-        for America die Begegnung zwischen Stadtverwaltungen und
                                                                        Programmierern, damit diese gemeinsam überlegen, welche
Einige Staaten haben bereits                                            digitalen Werkzeuge dem öffentlichen Sektor helfen, urbane
                                                                        Herausforderungen zu meistern.
Open-Data-Portale: die USA,
Grossbritannien – und Kenia.                                            PROJEKT-ERFOLGSMESSUNG Datenspenden aus privaten und
                                                                        Unternehmensquellen könnten Open Data sehr gut anrei-
lisiert, um die Lebensbedingungen in der Region transparent             chern: Eine Projektgruppe an der Humboldt-Viadrina School
zu machen und sie zu verstehen. Stadtplaner, Journalisten oder          of Governance in Berlin arbeitet derzeit an Karten, die mit
Bürger können so fundierte Entscheidungen treffen.                      einer Vielzahl an Datenquellen die Lebensqualität einzelner
     Daten werden also vom Staat zunehmend freigesetzt. Es              Regionen in Echtzeit abbilden. Luftqualität könnte beispiels-
wird Zeit, sie zum Wohle der Allgemeinheit zu nutzen.                   weise mit der Häufigkeit von Krankheiten und Arbeitslosig-
                                                                        keit korreliert werden. Zumindest könnte man auch mit einer
BIG-DATA-PHILANTHROPIE Eine der eloquentesten Fürsprecher               solch neuen, vernetzten Sicht den Erfolg oder Misserfolg so-
eines datengetriebenen sozialen Sektors ist die amerikanische           zialer Programme und Reformen genauer und schneller mes-
Philanthropieberaterin Lucy Bernholz. In ihrer Vision legen             sen, als es die bislang üblichen Ex-Post-Evaluationen können.
Stiftungen, NGOs und internationale Organisationen der Ent-                 Wie nützlich solche Karten sein können, zeigen uns die
wicklungszusammenarbeit nicht nur ihre Geldströme, son-                 Analysen des Justice Mapping Center in New York, die die
dern ihr gesamtes Wissen über sozialen Fortschritt offen und            Adressen aller amerikanischen Gefängnisinsassen aggregie-
tragen aktiv zu einer transparenten Informationslandschaft
bei. Denn je mehr Daten sie haben, desto bessere Arbeit kön-            Auf dem US-Arbeitsmarkt fehlen
nen NGOs und Sozialunternehmen leisten.
    Auch Patrick Meier vom weltweit erfolgreichsten Open-               mehr als 100 000 Menschen
Source-Kartierungsdienst Ushahidi fordert eine «Big-Data-               mit datenanalytischer Expertise.
Philanthropie». So entsteht beispielsweise bei Katastrophen-
hilfe (Ushahidi wurde auch nach dem Erdbeben in Haiti                   ren. Die Analysen weisen auf die sogenannten Million-Dollar-
genutzt) Big Data, das via Social-Media-Plattformen wie Twit-           Blocks hin, Strassenzüge, aus denen so viele Gefangene kom-
ter generiert und geteilt wird. Diese Daten werten dann viele           men, dass ihre Gefangenschaft über eine Million US-Dollar
digital kompetente Menschen ehrenamtlich aus. Zugleich gibt             jährlich kostet. Dank der Datenanalyse kann in den betroffe-
es eine Reihe von Dienstleistern, die sich auf Social-Media-            nen Wohngebieten gezielter in Jugendzentren, Drogenbetreu-
Analysen spezialisiert haben (Unternehmen wie Crimson                   ung oder Nachbarschaftshilfen investiert werden.
Hexagon, Geofeedia, Netbase oder Social Flow). Diese könn-                  Daten helfen also. Um nun den Privatmenschen oder Un-
ten sich zu einer Art digitalen CSR-(Corporate Social Respon-           ternehmen dazu anzuregen, Daten zu spenden, müssen auch
sibility-)Gruppe für humanitäre Notfälle zusammentun.                   neue Institutionen, Gesetze und Prozesse geschaffen werden,
    Eine Herausforderung wird sein, die Daten zu verstehen.             die vor allem eines sicherstellen: dass ein Datenspender dem
Die Berater von McKinsey schätzen anhand ihrer Daten, dass              Empfänger vertrauen kann.

                                                                   39
Daten-Philanthropie . Gute Daten für gute Taten . Joana Breidenbach, Dennis Buchmann




DATEN-TÜV Menschen haben Angst, ihre Daten weiterzugeben,                                   (Ehrenamt) beispielsweise auch ihre Daten spenden. Wer möch-
weil sie damit auch ein Stück ihrer Privatsphäre weitergeben.                               te, lässt sich beim mobilen Spenden orten oder erlaubt am Rech-
Und weil digitale Daten im Gegensatz zu etwa einem Tonband                                  ner die Aufzeichnung der Mausbewegung.
kaum mit letzter Gewissheit vernichtet werden können, muss                                       Einige digital affine NGOs sind schon aktiv auf der Suche
sich der Datenspender sicher sein können, dass er anonym                                    nach Datenspendern. «Wir werden an verschiedene Daten-
bleiben kann. Ähnlich wie bei einem Anwalt, Steuerberater                                   anbieter herantreten und fragen, ob sie uns Daten spenden
oder Arzt könnte ein Datenverwalter dafür sorgen (und dafür                                 können», sagt Christoph Bünte, Programmierer bei Wheel-
Verantwortung tragen), dass Daten des Einzelnen durch ihn                                   map.org. Die Online-Karte zeigt, basierend auf Daten der Open
geprüft und nur über ihn weitergegeben werden. Auch Zerti-
fikate können sicherstellen, dass kein Schindluder mit den                                   Im Gegensatz zu Geldspenden
eigenen Daten getrieben wird – eine Art Daten-TÜV.
    Sind die Prozesse sicher und vertrauenswürdig, muss dem                                 können Datenspenden
Spender plausibel gemacht werden, warum seine Daten wichtig                                 nicht ausgegeben werden.
für das Allgemeinwohl sind. Es könnte eine Datenallmende für
gesellschaftlich und sozial relevante Themen entstehen, die                                 Streetmap, welche Orte für Rollstuhlfahrer problematisch sind.
von Aktivisten, Politikern und Geldgebern verwendet würde,                                  Gibt es eine Rampe? Verwehrt eine hohe Stufe den Zugang?
um bessere Entscheidungen treffen zu können. Ein erster An-                                 Tausende Menschen sammeln die Informationen mit ihrem
satz ist das Projekt Open Data Commons, das ähnlich wie die                                 Handy (Informationsspender) und tragen sie bei Wheel map
Creative Commons Strukturen für freie Daten schaffen will.                                  ein. So wurden bislang über 300 000 Orte, also Restaurants,
    In der Arztpraxis hängt dann ein Plakat: «Spenden Sie Ihre                              Behörden oder Läden, klassifiziert. «Wenn jemand viele Daten
Diagnose-Daten, und verhelfen Sie sich und anderen zu besseren                              über die Barrierefreiheit von Orten hat, könnte eine Spende
Therapien». Was das genau bedeutet, ist variabel, denn aus Da-                              helfen, die Daten bei uns aufzubereiten und zu aggregieren.»
ten lässt sich verschiedenes Wissen ableiten. Ob das Krebsregis-
ter davon profitiert, das in Deutschland für 2013 geplant ist, oder                          DATEN-SPONSORING Ein Weg wird also sein, Datenspender und
Leberspezialisten – die Muster der Erkenntnis sind in Daten                                 Empfänger bilateral zusammenzubringen. Doch nur selten
anfangs oft unklar, und vielleicht ergibt sich erst später, wenn                            wissen die einen, was sie wollen, und die anderen, wie sie mit
neue Analysemethoden vorliegen, ein neuer Zusammenhang.                                     Daten helfen können. So sagte ein Manager eines grossen Me-
                                                                                            dienhauses in Deutschland vor kurzem in einem Flurgespräch:
Es könnte eine Daten-Allmende                                                               «Wir haben so unglaublich viele Daten und wissen nichts damit
                                                                                            anzufangen. Kann die nicht irgendjemand gebrauchen?»
für gesellschaftlich und sozial                                                                 Die Datenspende wird Teil des CSR-Engagements vieler
relevante Themen entstehen.                                                                 Unternehmen. Fotos von Übergaben grosser Pappschecks
                                                                                            funktionieren vielleicht noch für die Sparkasse in Klein Dis-
Denn im Gegensatz zu Geldspenden können Daten nicht ausge-                                  nack. Wichtiger ist jedoch die langfristige Geschichte, die durch
geben werden. Bei jeder Datenspende könnte sich der Spender                                 gesellschaftliches Engagement entsteht. Und die lässt sich mit
entscheiden: Sollen die Daten nur an gemeinnützige Organisa-                                Daten gut erzählen: Gäbe eine Supermarktkette anonymisierte
tionen oder auch an Unternehmen gehen, die die Daten eventuell                              Informationen zu Einkäufen frei, könnten Hacker diese mit
sogar weiterverkaufen? Und dürfen gemeinnützige Organisa-                                   weiteren offenen Daten korrelieren und etwa neue Muster bei
tionen mit meinen Daten kostenpflichtige Dienste und Anwen-                                  Fettleibigkeit unter Teenagern erkennen.
dungen füttern, die zur Refinanzierung der NGO beitragen?                                        Twitter zum Beispiel spendete schon 2010 sein komplettes
    Der Einzelspender kann also im Alltag an zertifizierte Stel-                             Archiv der öffentlichen Tweets an die Library of Congress. Die
len oder direkt an NGOs Daten spenden: Bei der Spendenplatt-                                Milliarden von Kurznachrichten sind ein echter Datenschatz.
form betterplace.org würden Menschen neben Geld oder Zeit                                   Der Bibliothekar der Library of Congress, James Billington,

                                                                                       40
GDI Impuls . Nummer 1 . 2013




spricht von einem «aussergewöhnlichen Potenzial für die Er-           > Dank Ihrer Datenspende an der Ladenkasse können wir er-
forschung unseres Alltags». Die grosse Herausforderung ist            nährungsbedingte Volkskrankheiten besser verstehen.
nun, Erkenntnisse, die über 140 Zeichen hinausgehen, aus der          > Dank Ihrer Website-Nutzungsdaten können wir Online-
Datenmasse zu extrahieren.                                            Lernangebote verbessern.
                                                                      > Dank Ihrer Kühlschrankdaten können wir Geräte mit höhe-
DATEN-SENSIBILITÄT Weltweit fordern Bürger und Regierungen            rem Wirkungsgrad bauen.
mehr Datensicherheit. Die Unternehmen stehen unter Druck,
dem Einzelnen grössere Kontrolle über seine Daten zu geben,           Noch sind technische Entwicklungen, juristische Prozesse und
da sie sonst rechtliche Schwierigkeiten bekommen werden. Ben          Wissensmanagement mit der Fülle von Daten überfordert.
Scott, ehemaliger Innovation Adviser von Hillary Clinton und          Doch je stärker sich Daten als Wirtschaftsgut etablieren, desto
zurzeit Fellow der Stiftung neue Verantwortung in Berlin,             näher rückt auch eine Datenphilanthropie, die aus Daten das
glaubt, dass es zu einem der folgenden Systeme kommen wird:           Beste für die Allgemeinheit herausholt. <
Als Nutzer von Google, Amazon, Facebook oder Ähnlichem
wird man nach dem Einloggen gefragt, ob man seine Daten               Link zum Thema
dem Unternehmen zur Verfügung stellt und dafür alle Dienst-           www.betterplace-lab.org
                                                                      www.betterplace.org
leistungen (z. B. Google Earth) kostenlos erhält oder ob man
lieber die Daten behält, dann aber für Dienstleistungen zahlt.                                                                        Anzeige

Als Zusatz-Option ist ein Button denkbar, auf dem etwa steht:
«Spenden Sie Ihre Daten an diese Organisation und helfen ihr
so, das Problem des Analphabetismus zu lösen.» So würde das
Unternehmen gemeinsam mit dem Einzelnen Gutes tun.
    Die Daten werden also auf zwei Ebenen gespendet: Bei
Unternehmen wird der Staat weiter auf Öffnung der Daten-
bestände drängen und dabei das Interesse der Öffentlichkeit
als Argument anführen. Einige CSR-Abteilungen werden dem
zuvorkommen und ihre nicht sensiblen Daten in eine Art
Datenallmende einzahlen. In Daten-Hubs (die grosse Cloud-
Service-Anbieter wie Cisco oder IBM betreiben) werden die
Daten vorsortiert und zur weiteren Verwendung aufbereitet.
Auf der individuellen Ebene wird die Datenspende zum Ver-
schwinden des «komischen Gefühls» beitragen. Viele Men-
schen gruselt die Vorstellung, dass Nike die eigenen Jogging-
Daten speichert oder Apple sogar das genaue Bewegungsmuster
des Handynutzers der letzten drei Monate. Ein vertrauens-
würdiger Datenanwalt etwa in Form einer App wird dafür
sorgen, dass die Datenmengen für den Einzelnen verständlich
bleiben – eine Art private Datensammelstelle, die dem Nutzer
jederzeit zeigt, welche Daten er wofür und an welche Organi-
sation gespendet hat. So kann Vertrauen aufgebaut werden.
    Wie in einer Art Chronik sind dort dann auch die Erfolge
gelistet, die mit den eigenen Daten erzielt wurden:
> Dank Ihrer Datenspende beim Arzt ist das Krebsregister
nun noch aussagekräftiger.

                                                                 41
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"Gute Taten für Gute Daten" Artikel im GDI Impuls

  • 1. ISSN 1422-0482 . CHF 35 . EUR 27 Wissensmagazin für Wirtschaft, Gesellschaft, Handel Nummer 1 . 2013 Dada ata ta Da D da da Da Da Big Data Data Da da Da Da Data ta da Mikrosekündlich generieren wir gigantische Datenmengen: im Haus, im Netz, im Laden. Rohstoff oder Müll? Eine Reise zu den Minen und Raffinerien der Datenzeit. Raymond Bär Matthias Sutter 62 Günter Faltin Data Der digitale Papiertiger Homo unoeconomicus What would Dutti do?
  • 2. Thema: Big Data 6 AUTOREN > Daten-Philanthropie 70 SUMMARIES THEMA Joana Breidenbach . Dennis Buchmann 114 SUMMARIES IDEEN, WORKSHOP 36 GUTE DATEN FÜR GUTE TATEN 115 ZUSATZIMPULS Wenn Daten das Blut des Internets sind – warum gibt es 116 GDI-STUDIEN dann noch keinen Datenspendedienst? 117 GDI-KONFERENZEN 118 GDI GOTTLIEB DUTTWEILER INSTITUTE > Banken 120 GDI-AGENDA 2013 Gespräch mit Raymond J. Bär 120 IMPRESSUM 42 DER DIGITALE PAPIERTIGER Wo sich im Finanzsektor Digitalisierung und Daten- bearbeitung durchsetzen kann – und wo nicht. > Die grosse Grafik > Rätsel 46 FÖRDERPROGRAMME 12 BIG-DATA-BUCHSTABENSUPPE Das «Öl des 21. Jahrhunderts» erfordert komplexe Finden Sie die fünfzehn derzeit wichtigsten Big-Data- Technik. Einige Förder- und Raffiniermethoden. Firmen und/oder Personen? > Steuern > Technologie Hans-Walter Forkel Gunnar Sohn 48 BIG DATA – BIG TAXES 16 SMART DATA Wenn Daten der Rohstoff der Zukunft sind, dann Big-Data-Systeme werden von Optimisten als digitale müssten sie etwas werden, was Rohstoffe schon immer Bohrmaschinen zur Schaffung von Reichtum waren: eine wichtige Einnahmequelle des Staates. und Allwissenheit gesehen. Wie die Realität aussieht. > Matching > Technologie Christian Rauch Alexander Ross 52 BIS DASS DER CODE EUCH VEREINT 22 «DIE DATEN BLEIBEN SCHEU UND GRAUSAM» Ein Blick in die Matching- und Algorithmenküchen der Datamining-Veteran Nicolas Bissantz über die Online-Partnerbörsen. Differenz zwischen Goldgrube und Grubenunglück. > Foto-Essay > Mobilität Michael Tewes Anja Dilk . Heike Littger 58 MOBILE DATA 28 DATENVERKEHR Immer öfter werden Informationen ohne ihr bisheriges Ob Auto, Bahn, Taxi oder Rad – aus Bewegungsdaten Trägermedium verbreitet. Bald auch im Strassenverkehr? lassen sich faszinierende Services erstellen. Wenn man sie kombinieren kann. Und da beginnt das Problem.
  • 3. Ideen Workshop > Verhaltensökonomie > Mode Gespräch mit Matthias Sutter Katrin Kruse 74 HOMO UNOECONOMICUS 106 VON HOSE UND IGEL Warum Verhaltensökonomie und Spieltheorie genau Die Dynamik von «Fast Fashion» hat die Modeindustrie das Gegenteil dessen erreichen, was Brachial-Feuilletonist in die Krise gestürzt. Nachhaltige «Slow Fashion» kann Frank Schirrmacher ihnen vorwirft. ihr eine neue Perspektive verschaffen. > Einzelhandel > Recycling Claus Noppeney . Nada Endrissat Mirjam Hauser 80 SUPERMÄRKTE ALS KREATIVE HOTSPOTS 110 IN ENTSORGUNGSKETTEN Künstler als Regalkräfte – wie soll das denn gehen? So Ideen für alle Glieder der Entsorgungskette aus der GDI- wie bei Whole Foods Market. Eine Feldstudie im Laden. Studie zur Zukunft des Recyclings. > Management > Kolumne Markus Miessen Peter Felixberger 86 DER AUSSENSEITER 112 REBELLEN MIT LEIDENSCHAFT Erneuerung von innen stösst immer dann an Grenzen, Gute neue Bücher von Gunter Dueck, Pernille Tranberg, wenn ganze Strukturen sich wandeln müssen. Wie dann Steffan Heuer, Chris Anderson und Wolfgang Streeck. von aussen die Entwicklung gestaltet werden kann. > Entrepreneurship Gespräch mit Günter Faltin 92 WHAT WOULD DUTTI DO? Welche Branche würde Gottlieb Duttweiler wohl revo- lutionieren, wenn er heute noch einmal antreten würde? Und wie? Ein Gedankenspiel. > Zwischenruf Joël Luc Cachelin 98 DIE KRAFT DES VERGESSENS Vergessen hält uns gesund, steigert die Stimmung und ist der Beweis, dass wir noch immer Menschen sind.
  • 4. Joana Breidenbach . Dennis Buchmann Gute Daten für gute Taten 58 WHOLE DATA GB Donation Number Expir y Date Centre Identity VOLUNTEER DONOR
  • 5. GDI Impuls . Nummer 1 . 2013 Wenn Daten das Blut des Internets sind – warum gibt es dann noch keinen Datenspende- dienst? Je stärker sich Daten als Wirtschaftsgut etablieren, desto näher rückt auch eine Daten- Philanthropie, die aus Daten das Beste für die Allgemeinheit herausholt. Das Banale braucht man nicht zu schälen: Wissen ist Macht. und Irland konnten drei Monate vor dem Ansteigen der offi- Wissen erhält man, indem man Informationen auswertet. ziellen Arbeitslosenstatistik zeigen, dass viele Menschen um Informationen erhält man, indem man Daten sammelt. Diese ihren Job fürchteten. Und die Anzahl von Tweets aus Indone- Daten fallen heute vor allem als Späne der digitalen Kommu- sien, die den Preis von Reis erwähnten, korrelierte eng mit nikation an: wenn man einen Suchbegriff eingibt, online ein- realen Preiserhöhungen für das Grundnahrungsmittel, die kauft oder mit dem Handy Zeit und Raum seines Lauftrai- sich aus offiziellen Statistiken wesentlich später ergaben. nings aufzeichnet. Und da sich Computer mehr und mehr in den Dingen des Alltags verstecken, fallen sie demnächst auch SCHOCK-REAKTIONEN Diese Vorhersagen zu Arbeitslosigkeit an, wenn man Auto fährt, den Kühlschrank öffnet oder auf und Reispreisschwankungen sind dem Institut Global Pulse den Lichtschalter drückt. Wer also aus solchen Daten Informa- zu verdanken. Es wurde 2009 vom UN-Generalsekretariat tionen extrahieren und daraus Wissen ableiten kann, der hat gegründet, um die Auswirkungen von globalen Krisen nicht Macht. Und der hat auch die Macht, viel Gutes zu tun. erst Monate später beschreiben, sondern vorhersagen zu kön- Wenn Daten das «Blut des Internets» sind, wie es Europas nen. Daten können quasi im Moment ihrer Entstehung aus- Justizkommissarin Viviane Reding ausdrückt – warum gibt es gewertet werden, sodass noch genug Zeit zum Handeln bleibt. dann noch keinen Datenspendedienst? Denn wie Blut können Kaufen Menschen in einer Region plötzlich weniger Handy- gespendete Daten anderen Menschen helfen. Jeder Einzelne Gesprächsguthaben, greifen ihre Sparreserven an und ver- von uns kann seine Daten direkt spenden. Oder Unternehmen, zeichnen Wettersensoren kaum Niederschlag, so sind das bei denen die Daten vieler Menschen lagern, spenden sie für Indikatoren, die auf eine Krise hinweisen. den guten Zweck. Noch bedeutet soziales Engagement vor Richard Kirkpatrick, Leiter von Global Pulse, sagt: «Die allem, Geld oder Zeit (Ehrenamt) zu spenden. In Zukunft wird Analyse von Mustern in Big Data kann die Art und Weise re- die Datenspende als dritter Pfeiler heranwachsen. volutionieren, wie wir auf globale Krisen wie ökonomische Schon heute helfen Daten dabei, Ereignisse schneller vor- Schocks, Seuchen oder Naturkatastrophen reagieren. Wir for- herzusagen. So nutzt Google Flu die Häufigkeit bestimmter mulieren und testen Hypothesen und entwickeln Methoden, Suchbegriffe, um daraus die Wahrscheinlichkeit von Grippe- mit denen wir Echtzeitdaten ernten und ein Echtzeitverständ- erkrankungen und deren Ausbreitung abzuleiten. Die Vor- nis von menschlichem Wohlbefinden bekommen können.» hersage ist genauso treffend wie die der US-Seuchenbehörde Während Daten in der Wirtschaft als Grundlage für besse- CDC – aber viel schneller. Social-Media-Analysen in den USA re, objektive Entscheidungen hoch geschätzt werden – seit dem 37
  • 6. Daten-Philanthropie . Gute Daten für gute Taten . Joana Breidenbach, Dennis Buchmann Weltwirtschaftsforum 2012 gelten sie als eigenständige Asset- Ende 2012 schlossen sich fünfzehn grosse Stiftungen zum klasse –, mangelt es im sozialen Sektor aber in den meisten sogenannten Reporting Commitment zusammen: In Zukunft Fällen selbst an grundlegenden Daten. NGOs, Stiftungen und werden sie ihre Ausgaben und Projekte in einem standardisier- Geldgeber bemühen sich, Gutes zu tun. Dabei sind viele aber so ten Format öffentlich zugänglich machen. (Wie wichtig eine intransparent, dass sie nicht voneinander lernen können. Sie solche Standardisierung ist, zeigt die Tatsache, dass momentan stochern mit ihrer eigenen Arbeit im Dunkeln und verstehen allein 82 verschiedene Begriffe für «allgemeine Verwaltungs- oft nicht einmal ihre eigenen Zahlen. Es mangelt auch an einer kosten» verwendet werden.) gemeinsamen Informationsinfrastruktur, über die man sich Auch andere Initiativen wie die International Aid Transpa- abstimmen könnte – wenn man denn wollte. (Die Angst vor rency Initiative (IATI) oder Washfunders werben bei interna- Wettbewerbsnachteilen im Kampf um Spenden ist gross.) tionalen Entwicklungsorganisationen und NGOs darum, dass Geldgeber wissen oft nicht, wer wo tätig ist und welche sie ihre Daten öffentlich zur Verfügung stellen. Denn nur so Organisationen gute Arbeit leisten. Das gilt für Ministerien, können Projekte gut koordiniert werden, Partner gefunden Stiftungen und sozial engagierte Unternehmen genauso wie und Missbrauch und Korruption aufgedeckt werden. für Einzelpersonen. Das führt dazu, dass manche Themen und Regionen doppelt und dreifach finanziert werden, wäh- OPEN KNOWLEDGE Daten zu veröffentlichen, ist zwar eine Art rend andere keine Gelder erhalten. Hier können gezielte Datenspende an die Öffentlichkeit. Aber gerade wenn von staatlichen Institutionen, die von Steuergeldern bezahlt wer- NGOs haben keine gemeinsame den, gefordert wird, Daten der Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen, spricht man von der Open-Data-Bewegung. Bei- Informationsinfrastruktur, über spielsweise setzen sich die Open Knowledge Foundation oder die sie sich abstimmen könnten. das Open Data Network für Daten als Allgemeingut ein. Denn mit offenen Daten kommt es zu einem Kulturwandel in Datenspenden helfen: Insbesondere in den USA haben grosse Staat, Verwaltung und damit der Gesellschaft. Es kommt zu Organisationen wie die Weltbank, aber auch Stiftungen erste einer Stärkung der Bürgerrechte, weil geheimnisvolle Amts- Schritte getan, um mehr Transparenz zu erzeugen. stuben transparenter werden. Und innovativer: In den jetzi- Die Hewlett-Stiftung hat gerade ihre gesamte Förderhisto- gen Strukturen sind Politik und Verwaltung träge und bieten rie in einer visuell ansprechenden Heatmap veröffentlicht, und kaum Anreize, sich von innen zu erneuern. Eine Öffnung der Data-Charity der «Hacker» gelang es, interaktive Landkarten zu erstellen, auf denen die Lebensbedingungen in doppelt so gut in Rechnen und Lesen ab wie die in Vierteln ohne Kindergärten und Vorschulen. Vereinzelt gibt es schon Organisationen, die dem verschiedenen Stadtvierteln entlang verschiede- Der Bürgermeister brachte daraufhin eine Geset- sozialen Sektor mit Datenanalysen unter die Arme ner Dimensionen sichtbar wurden. Diese können zesvorlage ein, nach der nun in der ganzen Stadt greifen. Die Organisation Data Kind arbeitet für nun miteinander in Verbindung gesetzt und mit in Vorschulen investiert werden soll. NGOs wie Refugees United oder DC Action for Hypothesen getestet werden. Wie verhalten sich Children. Letztere kümmert sich um Kinder in Einkommen und Anteil alleinerziehender Mütter Washington und wollte die Hebel ihrer Arbeit bes- zu Schulnoten und Jugendarbeitslosigkeit? Oder ser verstehen, um wirksamere Programme ent- gibt es eine Korrelation zwischen der Häufigkeit wickeln zu können. Während eines Hackathons von Lebensmittelläden und Gang-Gewalt? Quelle: datakind.org – eines 48-stündigen Workshops – kamen Akti- Ein Muster stach in den Analysen besonders visten und Sozialarbeiter mit Datenexperten, Ent- hervor: In Stadtvierteln mit einer Vorschulinfra- wicklern und Designern zusammen. Mit der Hilfe struktur schlossen die Schüler drei Jahre später
  • 7. GDI Impuls . Nummer 1 . 2013 Daten würde Mängel aufdecken und böte dem Nutzer (Kun- allein in den USA 140 000 bis 190 000 Menschen mit daten- den) die Chance, sich für Verbesserungen einzusetzen. Pro- analytischer Expertise auf dem Arbeitsmarkt fehlen – sowie grammierer könnten beispielsweise eigene Schnittstellen und 1,5 Millionen Manager, die aufgrund von Datenanalysen Ent- Anwendungen entwickeln. scheidungen treffen können. Einige Staaten haben bereits erste Datenportale, etwa data. Weil es an Datenkompetenz mangelt, werden immer mehr gov.uk, data.gov (USA) oder opendata.go.ke in Kenia. Auf dem Hackathons veranstaltet, auf denen Datenbesitzer mit Daten- Datenportal Metroboston Datacommon werden Daten bei- auswertern zusammenkommen. So organisiert die NGO Code spielsweise gezielt für die Allgemeinheit aufbereitet und visua- for America die Begegnung zwischen Stadtverwaltungen und Programmierern, damit diese gemeinsam überlegen, welche Einige Staaten haben bereits digitalen Werkzeuge dem öffentlichen Sektor helfen, urbane Herausforderungen zu meistern. Open-Data-Portale: die USA, Grossbritannien – und Kenia. PROJEKT-ERFOLGSMESSUNG Datenspenden aus privaten und Unternehmensquellen könnten Open Data sehr gut anrei- lisiert, um die Lebensbedingungen in der Region transparent chern: Eine Projektgruppe an der Humboldt-Viadrina School zu machen und sie zu verstehen. Stadtplaner, Journalisten oder of Governance in Berlin arbeitet derzeit an Karten, die mit Bürger können so fundierte Entscheidungen treffen. einer Vielzahl an Datenquellen die Lebensqualität einzelner Daten werden also vom Staat zunehmend freigesetzt. Es Regionen in Echtzeit abbilden. Luftqualität könnte beispiels- wird Zeit, sie zum Wohle der Allgemeinheit zu nutzen. weise mit der Häufigkeit von Krankheiten und Arbeitslosig- keit korreliert werden. Zumindest könnte man auch mit einer BIG-DATA-PHILANTHROPIE Eine der eloquentesten Fürsprecher solch neuen, vernetzten Sicht den Erfolg oder Misserfolg so- eines datengetriebenen sozialen Sektors ist die amerikanische zialer Programme und Reformen genauer und schneller mes- Philanthropieberaterin Lucy Bernholz. In ihrer Vision legen sen, als es die bislang üblichen Ex-Post-Evaluationen können. Stiftungen, NGOs und internationale Organisationen der Ent- Wie nützlich solche Karten sein können, zeigen uns die wicklungszusammenarbeit nicht nur ihre Geldströme, son- Analysen des Justice Mapping Center in New York, die die dern ihr gesamtes Wissen über sozialen Fortschritt offen und Adressen aller amerikanischen Gefängnisinsassen aggregie- tragen aktiv zu einer transparenten Informationslandschaft bei. Denn je mehr Daten sie haben, desto bessere Arbeit kön- Auf dem US-Arbeitsmarkt fehlen nen NGOs und Sozialunternehmen leisten. Auch Patrick Meier vom weltweit erfolgreichsten Open- mehr als 100 000 Menschen Source-Kartierungsdienst Ushahidi fordert eine «Big-Data- mit datenanalytischer Expertise. Philanthropie». So entsteht beispielsweise bei Katastrophen- hilfe (Ushahidi wurde auch nach dem Erdbeben in Haiti ren. Die Analysen weisen auf die sogenannten Million-Dollar- genutzt) Big Data, das via Social-Media-Plattformen wie Twit- Blocks hin, Strassenzüge, aus denen so viele Gefangene kom- ter generiert und geteilt wird. Diese Daten werten dann viele men, dass ihre Gefangenschaft über eine Million US-Dollar digital kompetente Menschen ehrenamtlich aus. Zugleich gibt jährlich kostet. Dank der Datenanalyse kann in den betroffe- es eine Reihe von Dienstleistern, die sich auf Social-Media- nen Wohngebieten gezielter in Jugendzentren, Drogenbetreu- Analysen spezialisiert haben (Unternehmen wie Crimson ung oder Nachbarschaftshilfen investiert werden. Hexagon, Geofeedia, Netbase oder Social Flow). Diese könn- Daten helfen also. Um nun den Privatmenschen oder Un- ten sich zu einer Art digitalen CSR-(Corporate Social Respon- ternehmen dazu anzuregen, Daten zu spenden, müssen auch sibility-)Gruppe für humanitäre Notfälle zusammentun. neue Institutionen, Gesetze und Prozesse geschaffen werden, Eine Herausforderung wird sein, die Daten zu verstehen. die vor allem eines sicherstellen: dass ein Datenspender dem Die Berater von McKinsey schätzen anhand ihrer Daten, dass Empfänger vertrauen kann. 39
  • 8. Daten-Philanthropie . Gute Daten für gute Taten . Joana Breidenbach, Dennis Buchmann DATEN-TÜV Menschen haben Angst, ihre Daten weiterzugeben, (Ehrenamt) beispielsweise auch ihre Daten spenden. Wer möch- weil sie damit auch ein Stück ihrer Privatsphäre weitergeben. te, lässt sich beim mobilen Spenden orten oder erlaubt am Rech- Und weil digitale Daten im Gegensatz zu etwa einem Tonband ner die Aufzeichnung der Mausbewegung. kaum mit letzter Gewissheit vernichtet werden können, muss Einige digital affine NGOs sind schon aktiv auf der Suche sich der Datenspender sicher sein können, dass er anonym nach Datenspendern. «Wir werden an verschiedene Daten- bleiben kann. Ähnlich wie bei einem Anwalt, Steuerberater anbieter herantreten und fragen, ob sie uns Daten spenden oder Arzt könnte ein Datenverwalter dafür sorgen (und dafür können», sagt Christoph Bünte, Programmierer bei Wheel- Verantwortung tragen), dass Daten des Einzelnen durch ihn map.org. Die Online-Karte zeigt, basierend auf Daten der Open geprüft und nur über ihn weitergegeben werden. Auch Zerti- fikate können sicherstellen, dass kein Schindluder mit den Im Gegensatz zu Geldspenden eigenen Daten getrieben wird – eine Art Daten-TÜV. Sind die Prozesse sicher und vertrauenswürdig, muss dem können Datenspenden Spender plausibel gemacht werden, warum seine Daten wichtig nicht ausgegeben werden. für das Allgemeinwohl sind. Es könnte eine Datenallmende für gesellschaftlich und sozial relevante Themen entstehen, die Streetmap, welche Orte für Rollstuhlfahrer problematisch sind. von Aktivisten, Politikern und Geldgebern verwendet würde, Gibt es eine Rampe? Verwehrt eine hohe Stufe den Zugang? um bessere Entscheidungen treffen zu können. Ein erster An- Tausende Menschen sammeln die Informationen mit ihrem satz ist das Projekt Open Data Commons, das ähnlich wie die Handy (Informationsspender) und tragen sie bei Wheel map Creative Commons Strukturen für freie Daten schaffen will. ein. So wurden bislang über 300 000 Orte, also Restaurants, In der Arztpraxis hängt dann ein Plakat: «Spenden Sie Ihre Behörden oder Läden, klassifiziert. «Wenn jemand viele Daten Diagnose-Daten, und verhelfen Sie sich und anderen zu besseren über die Barrierefreiheit von Orten hat, könnte eine Spende Therapien». Was das genau bedeutet, ist variabel, denn aus Da- helfen, die Daten bei uns aufzubereiten und zu aggregieren.» ten lässt sich verschiedenes Wissen ableiten. Ob das Krebsregis- ter davon profitiert, das in Deutschland für 2013 geplant ist, oder DATEN-SPONSORING Ein Weg wird also sein, Datenspender und Leberspezialisten – die Muster der Erkenntnis sind in Daten Empfänger bilateral zusammenzubringen. Doch nur selten anfangs oft unklar, und vielleicht ergibt sich erst später, wenn wissen die einen, was sie wollen, und die anderen, wie sie mit neue Analysemethoden vorliegen, ein neuer Zusammenhang. Daten helfen können. So sagte ein Manager eines grossen Me- dienhauses in Deutschland vor kurzem in einem Flurgespräch: Es könnte eine Daten-Allmende «Wir haben so unglaublich viele Daten und wissen nichts damit anzufangen. Kann die nicht irgendjemand gebrauchen?» für gesellschaftlich und sozial Die Datenspende wird Teil des CSR-Engagements vieler relevante Themen entstehen. Unternehmen. Fotos von Übergaben grosser Pappschecks funktionieren vielleicht noch für die Sparkasse in Klein Dis- Denn im Gegensatz zu Geldspenden können Daten nicht ausge- nack. Wichtiger ist jedoch die langfristige Geschichte, die durch geben werden. Bei jeder Datenspende könnte sich der Spender gesellschaftliches Engagement entsteht. Und die lässt sich mit entscheiden: Sollen die Daten nur an gemeinnützige Organisa- Daten gut erzählen: Gäbe eine Supermarktkette anonymisierte tionen oder auch an Unternehmen gehen, die die Daten eventuell Informationen zu Einkäufen frei, könnten Hacker diese mit sogar weiterverkaufen? Und dürfen gemeinnützige Organisa- weiteren offenen Daten korrelieren und etwa neue Muster bei tionen mit meinen Daten kostenpflichtige Dienste und Anwen- Fettleibigkeit unter Teenagern erkennen. dungen füttern, die zur Refinanzierung der NGO beitragen? Twitter zum Beispiel spendete schon 2010 sein komplettes Der Einzelspender kann also im Alltag an zertifizierte Stel- Archiv der öffentlichen Tweets an die Library of Congress. Die len oder direkt an NGOs Daten spenden: Bei der Spendenplatt- Milliarden von Kurznachrichten sind ein echter Datenschatz. form betterplace.org würden Menschen neben Geld oder Zeit Der Bibliothekar der Library of Congress, James Billington, 40
  • 9. GDI Impuls . Nummer 1 . 2013 spricht von einem «aussergewöhnlichen Potenzial für die Er- > Dank Ihrer Datenspende an der Ladenkasse können wir er- forschung unseres Alltags». Die grosse Herausforderung ist nährungsbedingte Volkskrankheiten besser verstehen. nun, Erkenntnisse, die über 140 Zeichen hinausgehen, aus der > Dank Ihrer Website-Nutzungsdaten können wir Online- Datenmasse zu extrahieren. Lernangebote verbessern. > Dank Ihrer Kühlschrankdaten können wir Geräte mit höhe- DATEN-SENSIBILITÄT Weltweit fordern Bürger und Regierungen rem Wirkungsgrad bauen. mehr Datensicherheit. Die Unternehmen stehen unter Druck, dem Einzelnen grössere Kontrolle über seine Daten zu geben, Noch sind technische Entwicklungen, juristische Prozesse und da sie sonst rechtliche Schwierigkeiten bekommen werden. Ben Wissensmanagement mit der Fülle von Daten überfordert. Scott, ehemaliger Innovation Adviser von Hillary Clinton und Doch je stärker sich Daten als Wirtschaftsgut etablieren, desto zurzeit Fellow der Stiftung neue Verantwortung in Berlin, näher rückt auch eine Datenphilanthropie, die aus Daten das glaubt, dass es zu einem der folgenden Systeme kommen wird: Beste für die Allgemeinheit herausholt. < Als Nutzer von Google, Amazon, Facebook oder Ähnlichem wird man nach dem Einloggen gefragt, ob man seine Daten Link zum Thema dem Unternehmen zur Verfügung stellt und dafür alle Dienst- www.betterplace-lab.org www.betterplace.org leistungen (z. B. Google Earth) kostenlos erhält oder ob man lieber die Daten behält, dann aber für Dienstleistungen zahlt. Anzeige Als Zusatz-Option ist ein Button denkbar, auf dem etwa steht: «Spenden Sie Ihre Daten an diese Organisation und helfen ihr so, das Problem des Analphabetismus zu lösen.» So würde das Unternehmen gemeinsam mit dem Einzelnen Gutes tun. Die Daten werden also auf zwei Ebenen gespendet: Bei Unternehmen wird der Staat weiter auf Öffnung der Daten- bestände drängen und dabei das Interesse der Öffentlichkeit als Argument anführen. Einige CSR-Abteilungen werden dem zuvorkommen und ihre nicht sensiblen Daten in eine Art Datenallmende einzahlen. In Daten-Hubs (die grosse Cloud- Service-Anbieter wie Cisco oder IBM betreiben) werden die Daten vorsortiert und zur weiteren Verwendung aufbereitet. Auf der individuellen Ebene wird die Datenspende zum Ver- schwinden des «komischen Gefühls» beitragen. Viele Men- schen gruselt die Vorstellung, dass Nike die eigenen Jogging- Daten speichert oder Apple sogar das genaue Bewegungsmuster des Handynutzers der letzten drei Monate. Ein vertrauens- würdiger Datenanwalt etwa in Form einer App wird dafür sorgen, dass die Datenmengen für den Einzelnen verständlich bleiben – eine Art private Datensammelstelle, die dem Nutzer jederzeit zeigt, welche Daten er wofür und an welche Organi- sation gespendet hat. So kann Vertrauen aufgebaut werden. Wie in einer Art Chronik sind dort dann auch die Erfolge gelistet, die mit den eigenen Daten erzielt wurden: > Dank Ihrer Datenspende beim Arzt ist das Krebsregister nun noch aussagekräftiger. 41
  • 10. GDI Impuls Wissensmagazin für Wirtschaft, Gesellschaft, Handel IHR ABONNEMENT AUF DAS RELEVANTE NEUE Sichern Sie sich den Zugriff auf ein einzigartiges Informa- tionsnetz für innovative Ideen. In GDI Impuls präsentieren Ihnen renommierte Autoren alle drei Monate die wichtigsten Trends und Entwicklungen in Wirtschaft, Gesellschaft, Marketing, Konsum und Management – unverdünnte Infor- mationen zum Wandel der Märkte. Unser Wissensmagazin richtet sich an Vordenker und Ent- scheider in Unternehmen, an Menschen die sich beruflich mit der Entwicklung der Konsumgesellschaft beschäftigen. Sie erhalten ein kompetentes Update über das relevante Neue sowie Denkanstösse am Puls der Zeit. Z Das Gottlieb Duttweiler Institute in Rüschlikon / Zurich ist ein EA unabhängiger, weltweit vernetzter Thinktank und eine wich- tige Plattform für zukunftsorientiertes Denken. AUTORENLISTE (AUSZUG) FAX-ANTWORT Kofi Annan: Die afrikanische Herausforderung . Norbert Bolz: Summaries aller Artikel finden Sie unter www.gdi- Religion ist der Antitrend zu allen Trends – Und deshalb impuls.ch. Über das Archiv können einzelne Beiträge online Trend . Dieter Brandes: Die Kunst des Weglassens . Thomas bezogen werden. Unseren Leserservice erreichen Sie unter Davenport und Jeanne Harris: Das Handbuch der Prognose- Tel +41 41 329 22 34 (oder E-Mail: gdi-impuls@leserservice. Techniken . Dagmar Deckstein: Klasse-Bewusstsein für ch) – oder faxen Sie uns einfach diesen Talon an: Fax +41 41 Manager . Daniel Goleman: Emotionales Management . Tim 329 22 04 Renner: «Warum Bauen Autobauer keine Fahrräder?» . Phil Rosenzweig: «Manager lassen sich über das Geheimnis des GDI Impuls Leserservice Erfolgs systematisch täuschen» . Douglas Rushkoff: «Der in- Postfach teraktive Raum ist heute ebenso verschmutzt wie die Shop- 6002 Luzern ping-Mall» . Edgar Schein: Vier Gesichter der Führung . Schweiz Burkhard Spinnen: Kapitalismus, Sozialismus, Fraternismus . Peter Wippermann: Sozialer Reichtum . Klaus Woltron: Wie man Engelskreise konstruiert . Muhammad Yunus: Soziales Business JAHRES-ABONNEMENT KOLLEKTIV-JAHRES-ABONNEMENT SENDEN SIE UNS BITTE: Ich bestelle GDI Impuls (4 Ausgaben Zu einem Jahres-Abonnement können ein Schnupper-Abonnement (2 Ausga- pro Jahr) zum Preis von: CHF 120.–/ Sie bis zu zwei vergünstigte Zusatz- ben) CHF 45.–/EUR 34.– (inkl. MwSt.; EUR 90.– (inkl. MwSt.; exkl. Versand) abonnemente beziehen. Pro Zusatz- exkl. Versand) abonnement (Anzahl …): CHF 50.–/ Einzelausgabe Nr. …… CHF 35.–/Euro 27.– EUR 38.– (inkl. MwSt.; exkl. Versand) (inkl. MwSt.; exkl. Versand) den GDI_Newsletter* NAME/VORNAME FIRMA STRASSE/NR. PLZ/ORT/LAND E-MAIL* TELEFON DATUM/UNTERSCHRIFT