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GRUNDEINKOMMEN IN NAMIBIA

Eine Vision braucht Ihre Stimme!

© B fdW /GM Ö /M ÖWe /V EM

Modellprojekt für ein „Basic Income Grant“ (BIG)
• Etwa 2/3 der Menschen in Namibia
leben unterhalb der Armutsgrenze von
US$ 1,00 am Tag!
• Die Arbeitslosigkeit ist von 2000 bis
2004 von 33,8% auf 36,7% gestiegen.
• 30% der unter 5-Jährigen zeigen klare
Zeichen von Mangelernährung.
• In Namibia sind ca. 20% der
Erwachsenen mit HIV infiziert bzw. an
AIDS erkrankt.
• Die Kluft zwischen Arm und Reich ist
weltweit eine der größten.

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FAKTEN ÜBER NAMIBIA
DIE BIG DEBATTE

+ Dachverband der Gewerkschaften
+ Nationaler Kirchenrat
+ Dachverband der Nichtregierungsorganisationen
+ Dachverband der AIDS-Hilfe-Organisationen
+ 2 Institute für Sozialforschung

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• 2002 Steuerkommission der
Regierung (Vorschlag)
• 2003 Initiative der Ev.-luth. Kirche in
der Republik Namibia (ELCRN)
• 2005 Gründung einer breiten Koalition:
• Finanzielle bedingungslose
Zuwendung an jeden Bürger
bis zur Rente (z.B. N$ 100
pro Monat, ca. € 8,00)
• Ausgleich zwischen Arm
und Reich durch
Steuersystem
• Keine Überprüfung der
Bedürftigkeit
• Die Kosten liegen zwischen
2,2% und 3,8% des Bruttoinlandprodukts
• Eine sichere Einkommensquelle

© B fdW /GM Ö /M ÖWe /V EM

DER PROGRAMMATISCHE VORSCHLAG
DAS BIG PILOTPROJEKT

• Zeitraum von zwei Jahren ab Januar 2008
• Gründliche Untersuchungen im Vorfeld
• 930 Empfänger zwischen 0 und 59 Jahren

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• Otjivero-Omitara, 100 km östlich von
Windhoek
DAS BIG - EIN RECHT, KEINE WOHLTÄTIGKEIT

Hatani Kisting, stellv. Bischof der ELCRN, für die BIG-Koalition
bei der 2. Auszahlung am 15. Februar 2008

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„Unser täglich Brot gib
uns heute. Dies ist nicht
die Bitte eines Bettlers, und
es macht einen nicht zum
Bettler, nach den Mitteln für
das tägliche Brot zu fragen.
Es ist Ihr Recht, und es ist
unser Recht, zu haben, was
wir zum Leben brauchen.
Es ist ein Recht, ein Grundeinkommen zu haben.“
„An manchen
Tagen haben wir
gar nichts zu
essen; wir
müssen hungrig
schlafen gehen
und ohne Essen
wieder aufstehen.
Arbeitslosigkeit,
Hunger und Armut
sind die größten
Probleme!
Wir leiden wirklich
Hunger.“
Emilia Garises

© B fdW /GM Ö /M ÖWe /V EM

STIMMEN AUS OTJIVERO-OMITARA VOR DEM BIG
„Als ich krank wurde, sagte
mein Boss, ich sollte
unbezahlten Urlaub nehmen,
bis es mir besser ginge.
Nachdem ich die AIDSMedikamente bekommen hatte,
ging es mir auch besser. Ich
ging zurück zu meinem Boss,
aber der sagte, er wolle mich
nicht länger beschäftigen.
. . . Mein Kind und ich brauchen
nahrhafte Kost wegen HIVAIDS. (…) In manchen Monaten
überspringen wir die
notwendige Behandlung,
weil wir die Fahrt zum
Krankenhaus nach Gobabis
nicht bezahlen können.“
Tuhafeni Veshiyele

© B fdW /GM Ö /M ÖWe /V EM

STIMMEN AUS OTJIVERO-OMITARA VOR DEM BIG
STIMMEN AUS OTJIVERO-OMITARA VOR DEM BIG

Ich werde auf Arbeitssuche
gehen, und wenn es klappt,
werde ich für meine Kinder ein
Schulheim suchen und auf
eigenen Füßen stehen. Ich bin
noch zu jung, um hier
herumzusitzen und zu leiden.“
Hedwig //Horaes

© B fdW /GM Ö /M ÖWe /V EM

„Ich hoffe, dass die Situation
sich mit dem BIG ändern wird.
Ich bin sicher, dass viele
Familien dann Essen für ihre
Kinder haben werden und sie
zur Schule schicken können.
„Mein Arbeitgeber
hat mich fortgejagt,
nachdem ich mit
seiner Erlaubnis
nach Windhoek
gefahren war, um
meine kranke
Schwester zu
besuchen.
Alle meine Kinder
sind zur Schule
gegangen, konnten
sie aber nicht
abschließen, weil
ich das Schulgeld
nicht bezahlen
konnte.“
Aron Swartz

© B fdW /GM Ö /M ÖWe /V EM

STIMMEN AUS OTJIVERO-OMITARA VOR DEM BIG
„ Das

BIG ist ein kleines Projekt mit einem großen Ziel. Das
Ziel ist, das Leben von Omitara aus dem Staub zu erheben,
dann das von Namibia und dann von Afrika und
schließlich von der ganzen Welt.“ (Projektkomitee)

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MOBILISIERUNG DER GEMEINSCHAFT
• Bewusstseinsbildung und
Mobilisierung aus
eigenen Kräften.
• Das Projektkomitee,
welches sich selbst
gebildet hat, besteht aus
18 Mitgliedern aus allen
Sprach- und Altersgruppen. Es dient zur
Lösung von Konflikten.
• Kann das BIG ein effektives Mittel zur
Armutsbekämpfung sein?
• Schafft das BIG nicht neue Abhängigkeiten?
• Wird hier nicht Faulheit gefördert statt
wirtschaftlicher Aktivität?
• Werden die grundlegenden Probleme der
Lebensumstände gelöst?
• Die Zwischenauswertung stellt die
wichtigsten Veränderungen dar:

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„TOWARDS A BASIC INCOME GRANT FOR ALL“
• Die Zahl derer, die
mindestens einmal täglich
nichts zu essen hatten,
fiel von 30% auf 12%
• Die Zahl derer, die
mindestens einmal pro
Woche nichts zu essen
hatten, fiel von 40% auf
2%
• Von Nov. 07 bis Juni 08
stieg die Ernährungssicherheit von 20% auf
60%!
„Seit Januar 2008 hatten wir keinen einzigen Fall von
Unterernährung in der Klinik. Früher waren es jeden
Monat etwa fünf!“

© B fdW /GM Ö /M ÖWe /V EM

ERNÄHRUNG UND KINDLICHE ENTWICKLUNG
• Der Klinikbesuch hat
sich erhöht.
• Fünf Mal so viele
Personen bezahlen
den Eigenanteil von
N$ 4 (ca. € 0,35) als
Klinikbeitrag.
• Die Mobilisierung der
Dorfgemeinschaft hat
die Regierung
bewogen, die AIDSMedikamente in der
Klinik vorzuhalten.

© B fdW /GM Ö /M ÖWe /V EM

GESUNDHEIT UND DIE KLINIK
• Vor dem BIG waren
Schulbesuch, schulische Leistungen und
Schulausstattung wegen
der Armut ernstlich
eingeschränkt.
• Nach dem BIG haben
doppelt so viele Eltern
Schulgeld wie vorher
gezahlt.
• Fast alle Kinder tragen
Schuluniformen.
• 50% der Kinder, die
vorher nicht zur Schule
gingen, gehen jetzt.
• Die Lernerfolge haben
sich verbessert.

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SCHULBESUCH UND KINDLICHE ENTWICKLUNG
. . . WÜRDE

© B fdW /GM Ö /M ÖWe /V EM

Der Sohn
braucht
nicht mehr
barfuß zur
Schule zu
gehen.
„Ich begann die Ziegelproduktion 2006, musste aber
aus Geldmangel wieder
aufhören. Nach Einführung
des BIG habe ich die Arbeit
wieder aufgenommen.
Noch ist das ein
Familienunternehmen, das ich
aber zukünftig erweitern will,
wenn ich zusätzliche
Finanzmittel bekomme.
Ziegel werden stark nachgefragt . . . Ich bin sehr
optimistisch . . .“
Joseph Ganeb

© B fdW /GM Ö /M ÖWe /V EM

. . . ÖKONOMISCHE AKTIVITÄTEN
. . . ÖKONOMISCHE AKTIVITÄTEN

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Ziegen geben
Milch und
Fleisch, für den
Eigenbedarf
und zum Verkauf, auch nach
Ende des
Pilotprojekts.
• Die Zahl der Arbeitslosen ist seit Einführung des
BIG gesunken, die Zahl derer, die aktiv Arbeit
suchen, stieg.
• Auf Erwachsene umgerechnet stieg das durchschnittliche Einkommen von N$ 200 auf N$ 389,
das ist eine Steigerung über die Zahlung des BIG
hinaus.
• Einkommen durch Lohnarbeit stieg um 27%,
Einkommen durch Eigenaktivität um das Dreifache.
• Ein großer Teil des BIG-Geldes bleibt im Dorf
und fördert lokale ökonomische Aktivitäten.

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AUSKOMMEN UND ÖKONOMISCHE AKTIVITÄTEN
EINE STIMME NACH EINFÜHRUNG DES BIG
„Ich bin eine junge
Frau und mein Leben
hat sich verbessert:

Hedwig //Horaes

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• Ich bin nicht mehr
abhängig von meinem
Freund . . .
• Die Kinder bekommen
nun Mahlzeiten, die
sie noch nie probiert
hatten . . .“
Ein Beitrag zur Globalisierungsdebatte, der zeigt wie . .
• Armutsbekämpfung durch
Umverteilung ermöglicht wird;
• eine Entkoppelung von Arbeit
und Einkommen stattfindet;
• die Grundsicherung zum
Menschenrecht wird;
• die Ideologie hinter den
„conditional cash transfers“
blossgestellt wird;
• Armut direkt bekämpft wird und
• die Armen sich ermächtigen,
selbst für ihr Leben zu sorgen.

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BIG UND GLOBALISIERUNG:
• Ziel des zweijährigen
Pilotprojekts ist es, die
namibische Regierung
zur landesweiten
Einführung eines
bedingungslosen
Grundeinkommens zu
bewegen.
• Hilfreich wäre es, wenn
sie dafür Zuspruch und
Unterstützung auch von
der deutschen Politik
erfährt.

Dazu braucht es Ihre Stimme!

© B fdW /GM Ö /M ÖWe /V EM

EINE VISION BRAUCHT IHRE STIMME
• Keine Einmischung in
Namibia von außen!
• Aber: Namibia stützen,
indem die Debatte um
Grundsicherung/
Grundeinkommen global
geführt wird.
• Das Thema in die deutsche
Diskussion bringen:
> Wahlen: Kandidaten/
KandidatinnenBefragung
> Positionierung der
Kirchen
> Aktionen zivilgesellschaftlicher Gruppen

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EINE VISION BRAUCHT IHRE STIMME
BIG-Pilotprojekt für Otjivero-Omitara

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

© B fdW /GM Ö /M ÖWe /V EM

• Aktuelle Informationen:
www.bignam.org
• Weitere Informationen:
www.vemission.org
• Herausgeber und
Kontakt:

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Grundeinkommen in Namibia

  • 1. GRUNDEINKOMMEN IN NAMIBIA Eine Vision braucht Ihre Stimme! © B fdW /GM Ö /M ÖWe /V EM Modellprojekt für ein „Basic Income Grant“ (BIG)
  • 2. • Etwa 2/3 der Menschen in Namibia leben unterhalb der Armutsgrenze von US$ 1,00 am Tag! • Die Arbeitslosigkeit ist von 2000 bis 2004 von 33,8% auf 36,7% gestiegen. • 30% der unter 5-Jährigen zeigen klare Zeichen von Mangelernährung. • In Namibia sind ca. 20% der Erwachsenen mit HIV infiziert bzw. an AIDS erkrankt. • Die Kluft zwischen Arm und Reich ist weltweit eine der größten. © B fdW /GM Ö /M ÖWe /V EM FAKTEN ÜBER NAMIBIA
  • 3. DIE BIG DEBATTE + Dachverband der Gewerkschaften + Nationaler Kirchenrat + Dachverband der Nichtregierungsorganisationen + Dachverband der AIDS-Hilfe-Organisationen + 2 Institute für Sozialforschung © B fdW /GM Ö /M ÖWe /V EM • 2002 Steuerkommission der Regierung (Vorschlag) • 2003 Initiative der Ev.-luth. Kirche in der Republik Namibia (ELCRN) • 2005 Gründung einer breiten Koalition:
  • 4. • Finanzielle bedingungslose Zuwendung an jeden Bürger bis zur Rente (z.B. N$ 100 pro Monat, ca. € 8,00) • Ausgleich zwischen Arm und Reich durch Steuersystem • Keine Überprüfung der Bedürftigkeit • Die Kosten liegen zwischen 2,2% und 3,8% des Bruttoinlandprodukts • Eine sichere Einkommensquelle © B fdW /GM Ö /M ÖWe /V EM DER PROGRAMMATISCHE VORSCHLAG
  • 5. DAS BIG PILOTPROJEKT • Zeitraum von zwei Jahren ab Januar 2008 • Gründliche Untersuchungen im Vorfeld • 930 Empfänger zwischen 0 und 59 Jahren © B fdW /GM Ö /M ÖWe /V EM • Otjivero-Omitara, 100 km östlich von Windhoek
  • 6. DAS BIG - EIN RECHT, KEINE WOHLTÄTIGKEIT Hatani Kisting, stellv. Bischof der ELCRN, für die BIG-Koalition bei der 2. Auszahlung am 15. Februar 2008 © B fdW /GM Ö /M ÖWe /V EM „Unser täglich Brot gib uns heute. Dies ist nicht die Bitte eines Bettlers, und es macht einen nicht zum Bettler, nach den Mitteln für das tägliche Brot zu fragen. Es ist Ihr Recht, und es ist unser Recht, zu haben, was wir zum Leben brauchen. Es ist ein Recht, ein Grundeinkommen zu haben.“
  • 7. „An manchen Tagen haben wir gar nichts zu essen; wir müssen hungrig schlafen gehen und ohne Essen wieder aufstehen. Arbeitslosigkeit, Hunger und Armut sind die größten Probleme! Wir leiden wirklich Hunger.“ Emilia Garises © B fdW /GM Ö /M ÖWe /V EM STIMMEN AUS OTJIVERO-OMITARA VOR DEM BIG
  • 8. „Als ich krank wurde, sagte mein Boss, ich sollte unbezahlten Urlaub nehmen, bis es mir besser ginge. Nachdem ich die AIDSMedikamente bekommen hatte, ging es mir auch besser. Ich ging zurück zu meinem Boss, aber der sagte, er wolle mich nicht länger beschäftigen. . . . Mein Kind und ich brauchen nahrhafte Kost wegen HIVAIDS. (…) In manchen Monaten überspringen wir die notwendige Behandlung, weil wir die Fahrt zum Krankenhaus nach Gobabis nicht bezahlen können.“ Tuhafeni Veshiyele © B fdW /GM Ö /M ÖWe /V EM STIMMEN AUS OTJIVERO-OMITARA VOR DEM BIG
  • 9. STIMMEN AUS OTJIVERO-OMITARA VOR DEM BIG Ich werde auf Arbeitssuche gehen, und wenn es klappt, werde ich für meine Kinder ein Schulheim suchen und auf eigenen Füßen stehen. Ich bin noch zu jung, um hier herumzusitzen und zu leiden.“ Hedwig //Horaes © B fdW /GM Ö /M ÖWe /V EM „Ich hoffe, dass die Situation sich mit dem BIG ändern wird. Ich bin sicher, dass viele Familien dann Essen für ihre Kinder haben werden und sie zur Schule schicken können.
  • 10. „Mein Arbeitgeber hat mich fortgejagt, nachdem ich mit seiner Erlaubnis nach Windhoek gefahren war, um meine kranke Schwester zu besuchen. Alle meine Kinder sind zur Schule gegangen, konnten sie aber nicht abschließen, weil ich das Schulgeld nicht bezahlen konnte.“ Aron Swartz © B fdW /GM Ö /M ÖWe /V EM STIMMEN AUS OTJIVERO-OMITARA VOR DEM BIG
  • 11. „ Das BIG ist ein kleines Projekt mit einem großen Ziel. Das Ziel ist, das Leben von Omitara aus dem Staub zu erheben, dann das von Namibia und dann von Afrika und schließlich von der ganzen Welt.“ (Projektkomitee) © B fdW /GM Ö /M ÖWe /V EM MOBILISIERUNG DER GEMEINSCHAFT • Bewusstseinsbildung und Mobilisierung aus eigenen Kräften. • Das Projektkomitee, welches sich selbst gebildet hat, besteht aus 18 Mitgliedern aus allen Sprach- und Altersgruppen. Es dient zur Lösung von Konflikten.
  • 12. • Kann das BIG ein effektives Mittel zur Armutsbekämpfung sein? • Schafft das BIG nicht neue Abhängigkeiten? • Wird hier nicht Faulheit gefördert statt wirtschaftlicher Aktivität? • Werden die grundlegenden Probleme der Lebensumstände gelöst? • Die Zwischenauswertung stellt die wichtigsten Veränderungen dar: © B fdW /GM Ö /M ÖWe /V EM „TOWARDS A BASIC INCOME GRANT FOR ALL“
  • 13. • Die Zahl derer, die mindestens einmal täglich nichts zu essen hatten, fiel von 30% auf 12% • Die Zahl derer, die mindestens einmal pro Woche nichts zu essen hatten, fiel von 40% auf 2% • Von Nov. 07 bis Juni 08 stieg die Ernährungssicherheit von 20% auf 60%! „Seit Januar 2008 hatten wir keinen einzigen Fall von Unterernährung in der Klinik. Früher waren es jeden Monat etwa fünf!“ © B fdW /GM Ö /M ÖWe /V EM ERNÄHRUNG UND KINDLICHE ENTWICKLUNG
  • 14. • Der Klinikbesuch hat sich erhöht. • Fünf Mal so viele Personen bezahlen den Eigenanteil von N$ 4 (ca. € 0,35) als Klinikbeitrag. • Die Mobilisierung der Dorfgemeinschaft hat die Regierung bewogen, die AIDSMedikamente in der Klinik vorzuhalten. © B fdW /GM Ö /M ÖWe /V EM GESUNDHEIT UND DIE KLINIK
  • 15. • Vor dem BIG waren Schulbesuch, schulische Leistungen und Schulausstattung wegen der Armut ernstlich eingeschränkt. • Nach dem BIG haben doppelt so viele Eltern Schulgeld wie vorher gezahlt. • Fast alle Kinder tragen Schuluniformen. • 50% der Kinder, die vorher nicht zur Schule gingen, gehen jetzt. • Die Lernerfolge haben sich verbessert. © B fdW /GM Ö /M ÖWe /V EM SCHULBESUCH UND KINDLICHE ENTWICKLUNG
  • 16. . . . WÜRDE © B fdW /GM Ö /M ÖWe /V EM Der Sohn braucht nicht mehr barfuß zur Schule zu gehen.
  • 17. „Ich begann die Ziegelproduktion 2006, musste aber aus Geldmangel wieder aufhören. Nach Einführung des BIG habe ich die Arbeit wieder aufgenommen. Noch ist das ein Familienunternehmen, das ich aber zukünftig erweitern will, wenn ich zusätzliche Finanzmittel bekomme. Ziegel werden stark nachgefragt . . . Ich bin sehr optimistisch . . .“ Joseph Ganeb © B fdW /GM Ö /M ÖWe /V EM . . . ÖKONOMISCHE AKTIVITÄTEN
  • 18. . . . ÖKONOMISCHE AKTIVITÄTEN © B fdW /GM Ö /M ÖWe /V EM Ziegen geben Milch und Fleisch, für den Eigenbedarf und zum Verkauf, auch nach Ende des Pilotprojekts.
  • 19. • Die Zahl der Arbeitslosen ist seit Einführung des BIG gesunken, die Zahl derer, die aktiv Arbeit suchen, stieg. • Auf Erwachsene umgerechnet stieg das durchschnittliche Einkommen von N$ 200 auf N$ 389, das ist eine Steigerung über die Zahlung des BIG hinaus. • Einkommen durch Lohnarbeit stieg um 27%, Einkommen durch Eigenaktivität um das Dreifache. • Ein großer Teil des BIG-Geldes bleibt im Dorf und fördert lokale ökonomische Aktivitäten. © B fdW /GM Ö /M ÖWe /V EM AUSKOMMEN UND ÖKONOMISCHE AKTIVITÄTEN
  • 20. EINE STIMME NACH EINFÜHRUNG DES BIG „Ich bin eine junge Frau und mein Leben hat sich verbessert: Hedwig //Horaes © B fdW /GM Ö /M ÖWe /V EM • Ich bin nicht mehr abhängig von meinem Freund . . . • Die Kinder bekommen nun Mahlzeiten, die sie noch nie probiert hatten . . .“
  • 21. Ein Beitrag zur Globalisierungsdebatte, der zeigt wie . . • Armutsbekämpfung durch Umverteilung ermöglicht wird; • eine Entkoppelung von Arbeit und Einkommen stattfindet; • die Grundsicherung zum Menschenrecht wird; • die Ideologie hinter den „conditional cash transfers“ blossgestellt wird; • Armut direkt bekämpft wird und • die Armen sich ermächtigen, selbst für ihr Leben zu sorgen. © B fdW /GM Ö /M ÖWe /V EM BIG UND GLOBALISIERUNG:
  • 22. • Ziel des zweijährigen Pilotprojekts ist es, die namibische Regierung zur landesweiten Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens zu bewegen. • Hilfreich wäre es, wenn sie dafür Zuspruch und Unterstützung auch von der deutschen Politik erfährt. Dazu braucht es Ihre Stimme! © B fdW /GM Ö /M ÖWe /V EM EINE VISION BRAUCHT IHRE STIMME
  • 23. • Keine Einmischung in Namibia von außen! • Aber: Namibia stützen, indem die Debatte um Grundsicherung/ Grundeinkommen global geführt wird. • Das Thema in die deutsche Diskussion bringen: > Wahlen: Kandidaten/ KandidatinnenBefragung > Positionierung der Kirchen > Aktionen zivilgesellschaftlicher Gruppen © B fdW /GM Ö /M ÖWe /V EM EINE VISION BRAUCHT IHRE STIMME
  • 24. BIG-Pilotprojekt für Otjivero-Omitara Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. © B fdW /GM Ö /M ÖWe /V EM • Aktuelle Informationen: www.bignam.org • Weitere Informationen: www.vemission.org • Herausgeber und Kontakt: