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Versorgung Jugendlicher




             Boczek, Hilsdorf, Raviendra
             n, Guggenberger, Karaß, vo
                            n der Brelie,
                           Pohl, Oswald
Hinführung



         SUPPORT
        KONY 2012
Agenda
• Status Quo
  – Kiggs Studie
  – Besonderheiten der Altersgruppe
  – Arzneimittelversorgung
• Ansprüche an die Versorgung
• Optimierte Versorgung
Status Quo
Einleitung KIGGS Studie
• Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in
  Deutschland
• Stichprobe -> pro Geburtsjahrgang 1000 Kinder (0-17
  Jahre)
• Was wurde untersucht?
Status Quo
Körperliche Gesundheit
Übergewicht und Adipositas
• wurde anhand des BMI gemessen
• vermehrt bei Familien mit sozial schwachem Status




 Abbildung: www.kiggs.de/experten/downloads/dokumente/kiggs_elternbroschuere.pdf
Status Quo
Körperliche Gesundheit
Allergische Erkrankungen
      – 17% aller Kinder/Jugendlichen sind an einer allergischen Krankheit erkrankt
        (Asthma, Neurodermitis oder Heuschnupfen)
      – 41% zeigen eine Sensibilisierung gegen mindestens ein Allergen

    Lieschgras (Pollen)
      Roggen (Pollen)
 DP(Hausstaubmilbe)
 DF (Hausstaubmilbe)
        Birke (Pollen)
       Beifuß (Pollen)
                 Erdnuss
         Weizenmehl
       Hundeschuppen
              Karotte
          Grüner Apfel
 Abbildung: www.kiggs.de/experten/downloads/dokumente/kiggs_elternbroschuere.pdf
Status Quo
Psychische Gesundheit
Verhaltensauffälligkeiten und –stärken
Bereiche:            - emotionale Probleme
                     - Verhaltensauffälligkeiten
                     - Hyperaktivität
                     - Probleme mit sozialen Beziehungen
-> Kinder aus sozial schwächeren Familien zeigen größeres Risiko der Auffälligkeit




Abbildung: www.kiggs.de/experten/downloads/dokumente/kiggs_elternbroschuere.pdf
Status Quo
Psychische Gesundheit
Essstörungen
-    Übergibst du dich, wenn du dich unwohl fühlst?
-    Machst du dir Sorgen, weil du manchmal nicht mit Essen aufhören kannst?
-    Findest du dich zu dick, während dich andere dünn finden?
-    Hast du in der letzten Zeit mehr als 6 Kilo zugenommen?
-    Würdest du sagen, dass Essen dein Leben sehr beeinflusst?


                                                    Hoher sozialer Status: 16%
                                                    Mittlerer sozialer Status: 21%
                                                    Niedriger sozialer Status: 28%




    Abbildung: Hinweise auf Essstörungen
Status Quo
Gesundheitsverhalten
Sport und Bewegung



Wie sportlich sind die Kinder
und Jugendlichen heute?
Status Quo
Gesundheitsverhalten
Sport und Bewegung
Status Quo
Gesundheitsverhalten
Sport und Bewegung




Abbildung: www.kiggs.de/experten/downloads/dokumente/kiggs_elternbroschuere.pdf
Status Quo
Gesundheitsverhalten
Sport und Bewegung
• ¾ der Kinder im Alter von 3 bis 10 Jahren spielen täglich im Freien
• leichter Rückgang im zunehmenden Alter
    – veränderten Interessen
    – zunehmenden Pflichten in der Schule
• Kinder mit niedrigem Sozialstatus/Migrationshintergrund machen
  etwa zwei bis dreimal seltener Sport
• Im Durchschnitt (11 bis 17 Jahre):
    – Jungen: etwa 8 Stunden pro Woche körperlich aktiv
    – Mädchen: etwa 4 bis 5 Stunden
Status Quo
Gesundheitsverhalten
Ernährung
Status Quo
Gesundheitsverhalten
Ernährung
• „Was isst Ihr Kind –Essen und Trinken
  Ihres Kindes?“ für Eltern von Kindern
  im Alter von 1 bis 10 Jahren

• „Was isst du – Dein Essen und
  Trinken?“ für Kinder und Jugendliche
  im Alter von 11 bis 17 Jahren
Status Quo
Gesundheitsverhalten
Ernährung




 Abbildung: www.kiggs.de/experten/downloads/dokumente/kiggs_elternbroschuere.pdf
Status Quo
Gesundheitsverhalten
Ernährung
• 1/3 der Kinder und Jugendlichen isst mindestens 2 mal täglich Obst
  oder Gemüse
• weniger als 3% essen mehr als die empfohlenen fünf Portionen am
  Tag
• viele Kinder und Jugendliche erreichen die empfohlenen
  Tagesportionen nicht
• deutlich mehr als die Hälfte der Kinder und Jugendlichen essen zu
  wenig Getreide, Gemüse, Obst, Milchprodukte, Fisch und Beilagen
  wie etwa Kartoffeln, Reis und Nudeln
• Konsum von Süßigkeiten, Snacks und gesüßten Getränken hingegen
  ist zu hoch
Status Quo
Gesundheitsverhalten
Rauchen




Abbildung: www.kiggs.de/experten/downloads/dokumente/kiggs_elternbroschuere.pdf
Status Quo
Impfungen




Abbildung: www.kiggs.de/experten/downloads/dokumente/kiggs_elternbroschuere.pdf
Status Quo
Impfungen
Am Beispiel Masernimpfung:




 Abbildung: www.kiggs.de/experten/downloads/dokumente/kiggs_elternbroschuere.pdf
Analyse der Versorgung
und des Bedarf
• nötig , bei einigen wichtigen Themen wie Bewegung, Ernährung,
  Essstörungen oder Rauchen konkreter bei bestimmten
  Risikogruppen anzusetzen
    – Kinder mit Migrationshintergrund
    – aus sozial schwachen Familien
    – Geschlechterspezifisch
Optimierte Versorgung

 • Gezieltere Präventionsprogramme bei Risikogruppen (möglichst
   früh!)
 • Durch wiederholte Befragungen
    -> Trends und Tendenzen
    -> Ursachen und Wirkungen von Risiken
    -> Nutzen und Nachteile von Maßnahmen
    erkennen
 • Entwicklung von Fördermaßnahmen
   Setting: Kindergarten, Schule
Besonderheiten der Altersgruppe

Mit KiGGS können zu
vielen wichtigen Aspekten der gesundheitlichen Lage von
Kindern und Jugendlichen Aussagen gemacht werden.

langfristige Trends in der Diskussion,
z. B. wegen der wachsenden Verbreitung von
Übergewicht und Adipositas. Dabei ist auch interessant,
dass Körpergröße, Körpergewicht und BMI differenzierte
Trends haben.
Besonderheiten der Altersgruppe

Ein wesentlicher Bereich der Beschreibung der
gesundheitlichen Lage sind Aussagen zur körperlichen und
psychischen Gesundheit.
In den letzten Jahrzehnten ist
ein deutlicher Wandel im Morbiditätsspektrum der
Heranwachsenden festzustellen, hin zu einer so genannten
„neuen Morbidität“, bei der chronische Erkrankungen,
wie z. B. Allergien und psychische Störungen, eine
zunehmende Rolle spielen.
Gesundheitliche Lage

Somatische, das heißt körperliche Krankheiten
– speziell solche mit chronischem Verlauf – kommen bei
Kindern und Jugendlichen insgesamt seltener vor als im
Erwachsenenalter. Sie sind aber bereits in dieser
Lebensphase von besonderer Bedeutung, weil sie die
Entwicklung des Kindes nachhaltig beeinträchtigen
können und das Auftreten chronischer Erkrankungen im
Erwachsenenalter Mitbestimmen.
Besonderheiten der Altersgruppe
Besonderheiten der Altersgruppe

Als chronische Erkrankungen wurden bei
13,3 % (Mädchen 10,5 %, Jungen 16 %) aller
einbezogenen Kinder und Jugendlichen eine
obstruktive Bronchitis, bei 13,2 %
Neurodermitis (Mädchen 13,4 %, Jungen
13,0 %) und bei 10,7 % Heuschnupfen
(Mädchen 8,9 %, Jungen12,5 %) jemals
ärztlich diagnostiziert.
Besonderheiten der Altersgruppe

Übergewicht und Adipositas (starkes
Übergewicht) bei Kindern und Jugendlichen
sind weltweit ein wachsendes
gesundheitliches Problem, und dies nicht nur
in Industrieländern Deutschland bildet dabei
keine Ausnahme.
Besonderheiten der Altersgruppe

Die KiGGS-Daten zeigen, dass in Deutschland 15 %
(Mädchen 15,0 %, Jungen 15,1 %) der Kinder und
Jugendlichen im Alter von 3 bis 17 Jahren übergewichtig
oder adipös sind. Davon sind 8,7 % übergewichtig, aber
nicht adipös; bei 6,3 % der 3- bis 17-Jährigen ist das
Übergewicht jedoch so stark ausgeprägt, dass man von
Adipositas spricht (Mädchen 6,4 %, Jungen 6,3 %).

ImVergleich zu den oben genannten Referenzdaten von
1985 bis 1998 ist der Anteil der Übergewichtigen auf das
Eineinhalbfache gestiegen, der Anteil der Adipösen hat
sich sogar verdoppelt.
Besonderheiten der Altersgruppe
Besonderheiten der Altersgruppe
Chronische
    Kronische
Erkrankungen bei
     Kindern
Was ist Chronisch?
• Lange oder Lebenslange andauernde
  Beeinträchtigung
• Ärztliches Handel ist notwendig
• Kann nicht geheilt werden
• Auch Infektionskrankheiten
Ausnahmen
• Suchterkrankungen
• Tumor- und Krebserkrankungen
• Andere Krankheiten bei denen die
  Auswirkungen zum frühzeitigen Tod führen
Erkrankung der Atemwege
• Asthma bronchiale
• Mukoviszidose/Zystische Fibrose
Asthma bronchiale
Behandlung von
Asthma bronchiale
• Bronchienerweiternde Medikamente
• Inhalierbare Aeroslole/Sprays

Dauerbehandlung des Patienten
Mukoviszidose
• Erbkrankheit
• Fehlfunktion der Drüsen
• Übermäßige Sekretausscheidung belastet
  die Schleimhaut der Bronchen, da die
  Drüsen verstopft sind
Behandlung von
Mukoviszidose
• Medikamentöse Behandlung
• Aufwändige Physiotherapie
  (Bronchialtoilette)
• Lungentransplantation um längeres
  Überleben zu ermöglichen
• „Kinder sind keine kleinen Erwachsenen“
• Anderer Stoffwechsel, teilw. Unreife Organe oder schnellerer
   Abbau von Medikamenten aufgrund hoher Aktivität der
   Organe wie Leber oder Niere
• Je nach Entwicklungsstadium des Kindes unterschiedliche
   Arzneimitteldosierungen notwendig:
         Niedriger oder sogar höher
• Manche Arzneimittel sind hingegen gar nicht für Kinder
   geeignet.
Teilweise auch aufgrund unausgereifter Enzymaustattung oder
Rezeptorendichte unterschiedliche Medikamentenwirkung bei
Kindern im Vergleich mit Erwachsenen.
• Großes Problem sind die fehlenden (Zulassungs)Studien
  von Arzneimitteln für Kinder und Jugendliche
• Besondere rechtliche und ethische Problematik bei
  Kindern
• Die wenigsten Arzneimittel sind deshalb für Kinder
  zugelassen
• Sehr oft „off Label use“ und „good clinical practice“ in
  der Medikamentenanwendung bei Kindern, vor allem im
  intensivmedizinischen Bereich.
        Risikoerhöhung für Patienten dieser Altersgruppe
Status Quo der
         Arzneimittelversorgung
Altersgruppe             Präperatenamen              Anzahl
0 bis unter 3 Jahre      D-Fluoretten                23 332
                         Zyamfluor D                 17 402
                         Paracetamol                 16 075
                         Olynth                      16 014
                         Otriven Lösung              15 303
3 bis unter 7 Jahre      Nasenspray/Gel              32 263
                         Nurofen                     23 471
                         Paracetamol                 16 184
                         Prospan                     14 618
                         Olynth                      12 363
7 bis unter 11 Jahre     Nasenspray/Gel              19 087
                         Nurofen                     13 005
                         Paracetamol                 9 475
                         Prospan                     8 383
                         Medikinet                   7 941
11 bis unter 14 Jahre    Medikinet                   6 931
                         Concerta                    5 344
                         Nasenspray/Gel-ratiopharm   5 183
                         Elmex Gelee                 3 397
                         Nurofen                     3 224
14 bis unter 18 Jahren   Valette                     7 752
                         Belara                      6 456
                         Lamuna                      5 653
                         Leios                       4 965
                         Elmex Gelee                 4 850
• Infektionen der o/u Atemwege gehören zu den
  häufigsten Diagnosen bei Kindern und Jugendlichen
  58,2 % der unter 5 jährigen litten 2006 an einer Infektion
  der unteren Atemwege
• Zu häufige Verordnung von Antibiotika bei fehlender
  Indikation z.B. im Rahmen von Infektionen der oberen
  Atemwege. = Über- und Fehlversorgung
• im ambulanten Bereich werden zwischen 60 und 80 %
  der Patienten primär antibiotisch behandelt, obwohl es
  sich in 90 bis 95 % der Fälle um Viruserkrankungen
  handelt.
• Problem der „Orphan Diseases“
• Definition: Weniger als 5 von 10.000 Patienten
• Seltenen Erkrankungen wird aufgrund fehlendem
  ökonomischen Anreiz für die Herstellerfirmen zu wenig
  Aufmerksamkeit geschenkt
• Politik ist hier gefordert, entweder durch
  Anreize/Subvention, oder durch Sanktionen zum Schutze
  der Betroffenen zu agieren
• Forschung in diesem Bereich sollte z.B: durch Mittel der
  EU gefördert werden
• Die Qualität der Arzneimittelversorgung hat bei Kindern
  und Jugendlichen noch enormes Verbesserungspotential
• Zuviel medizinische Über und Fehlversorgung bei
  kindern und Jugendlichen.
• Fehlende Leitlinien für Kindern sowie fehlende Leitlinien
  Compliance durch Ärzte bei der Behandlung und
  Arzneimittelverordnungen bei Kindern und Jugendlichen
  (ADHS Medikamente und Antibiotika)
Klinische Studien an Kindern
Ausgangslage


• Im Jahr 2000 waren 50% der Medikamente
  die Kindern verschrieben wurden nicht für
  Kinder zugelassen
• Auf der neonatologischen Intensivstation
  waren es sogar 90%
Klinische Studien an Kindern
Gründe
• Bis 2007 gab es keine Anreize für
  Pharmakonzerne Kinderstudien
  durchzuführen
• Sehr aufwendig, da 5 Altersgruppen
  geprüft werden müssen
• Ethische Hindernisse
• Bedenken der Eltern/Kinder
Klinische Studien an Kindern
Verordnung 1901/2006
• Die Verordnung 1901/2006 ist seit dem
  Jan 2007 in Kraft
• Verpflichtet Arzneimittelhersteller zur
  Durchführung pädiatrischer Studien
• Verordnung gilt für:
   – Noch nicht zugelassene Medikamente
   – Bei Zulassungsänderungen patentgeschützter
     Medikamente
Klinische Studien an Kindern
Vorteile für Hersteller
 • Noch nicht zugelassene Medikamente
     – 6 Monate Patentverlängerung bei einhaltung aller
       maßnahmen des päriatischen Prüfkonzepts
 • Bereits zugelassene Medikamente
     – Für pädiatrische Zulassung kann eine weitere
       Ausschließlichkeitsfrist von zehn Jahren gewährt
       werden
 • Orphan Drugs
     – Normal 10 Jahre, für pädiatrischer Anwendung 12
       Jahre
Vorschläge für eine optimierte
Versorgung
 • Frühzeitige Erkennung von chronischen
   Erkrankungen für eine bedarfsgerechte
   Therapie
 • Aufklärung von werdenden und jungen
   Eltern (Gynäkologie, Geburtsvorbereitung)
 • Wichtigkeit von Vorsorgeuntersuchungen
   und Impfungen können nicht oft genug
   propagiert werden
Quellen
Gutachten 2009 des Sachverständigenrates zur Begutachtung
der Entwicklung im Gesundheitswesen

Youtube

KiGGs Studie

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  • 1. Versorgung Jugendlicher Boczek, Hilsdorf, Raviendra n, Guggenberger, Karaß, vo n der Brelie, Pohl, Oswald
  • 2. Hinführung SUPPORT KONY 2012
  • 3. Agenda • Status Quo – Kiggs Studie – Besonderheiten der Altersgruppe – Arzneimittelversorgung • Ansprüche an die Versorgung • Optimierte Versorgung
  • 4. Status Quo Einleitung KIGGS Studie • Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland • Stichprobe -> pro Geburtsjahrgang 1000 Kinder (0-17 Jahre) • Was wurde untersucht?
  • 5. Status Quo Körperliche Gesundheit Übergewicht und Adipositas • wurde anhand des BMI gemessen • vermehrt bei Familien mit sozial schwachem Status Abbildung: www.kiggs.de/experten/downloads/dokumente/kiggs_elternbroschuere.pdf
  • 6. Status Quo Körperliche Gesundheit Allergische Erkrankungen – 17% aller Kinder/Jugendlichen sind an einer allergischen Krankheit erkrankt (Asthma, Neurodermitis oder Heuschnupfen) – 41% zeigen eine Sensibilisierung gegen mindestens ein Allergen Lieschgras (Pollen) Roggen (Pollen) DP(Hausstaubmilbe) DF (Hausstaubmilbe) Birke (Pollen) Beifuß (Pollen) Erdnuss Weizenmehl Hundeschuppen Karotte Grüner Apfel Abbildung: www.kiggs.de/experten/downloads/dokumente/kiggs_elternbroschuere.pdf
  • 7. Status Quo Psychische Gesundheit Verhaltensauffälligkeiten und –stärken Bereiche: - emotionale Probleme - Verhaltensauffälligkeiten - Hyperaktivität - Probleme mit sozialen Beziehungen -> Kinder aus sozial schwächeren Familien zeigen größeres Risiko der Auffälligkeit Abbildung: www.kiggs.de/experten/downloads/dokumente/kiggs_elternbroschuere.pdf
  • 8. Status Quo Psychische Gesundheit Essstörungen - Übergibst du dich, wenn du dich unwohl fühlst? - Machst du dir Sorgen, weil du manchmal nicht mit Essen aufhören kannst? - Findest du dich zu dick, während dich andere dünn finden? - Hast du in der letzten Zeit mehr als 6 Kilo zugenommen? - Würdest du sagen, dass Essen dein Leben sehr beeinflusst? Hoher sozialer Status: 16% Mittlerer sozialer Status: 21% Niedriger sozialer Status: 28% Abbildung: Hinweise auf Essstörungen
  • 9. Status Quo Gesundheitsverhalten Sport und Bewegung Wie sportlich sind die Kinder und Jugendlichen heute?
  • 11. Status Quo Gesundheitsverhalten Sport und Bewegung Abbildung: www.kiggs.de/experten/downloads/dokumente/kiggs_elternbroschuere.pdf
  • 12. Status Quo Gesundheitsverhalten Sport und Bewegung • ¾ der Kinder im Alter von 3 bis 10 Jahren spielen täglich im Freien • leichter Rückgang im zunehmenden Alter – veränderten Interessen – zunehmenden Pflichten in der Schule • Kinder mit niedrigem Sozialstatus/Migrationshintergrund machen etwa zwei bis dreimal seltener Sport • Im Durchschnitt (11 bis 17 Jahre): – Jungen: etwa 8 Stunden pro Woche körperlich aktiv – Mädchen: etwa 4 bis 5 Stunden
  • 14. Status Quo Gesundheitsverhalten Ernährung • „Was isst Ihr Kind –Essen und Trinken Ihres Kindes?“ für Eltern von Kindern im Alter von 1 bis 10 Jahren • „Was isst du – Dein Essen und Trinken?“ für Kinder und Jugendliche im Alter von 11 bis 17 Jahren
  • 15. Status Quo Gesundheitsverhalten Ernährung Abbildung: www.kiggs.de/experten/downloads/dokumente/kiggs_elternbroschuere.pdf
  • 16. Status Quo Gesundheitsverhalten Ernährung • 1/3 der Kinder und Jugendlichen isst mindestens 2 mal täglich Obst oder Gemüse • weniger als 3% essen mehr als die empfohlenen fünf Portionen am Tag • viele Kinder und Jugendliche erreichen die empfohlenen Tagesportionen nicht • deutlich mehr als die Hälfte der Kinder und Jugendlichen essen zu wenig Getreide, Gemüse, Obst, Milchprodukte, Fisch und Beilagen wie etwa Kartoffeln, Reis und Nudeln • Konsum von Süßigkeiten, Snacks und gesüßten Getränken hingegen ist zu hoch
  • 19. Status Quo Impfungen Am Beispiel Masernimpfung: Abbildung: www.kiggs.de/experten/downloads/dokumente/kiggs_elternbroschuere.pdf
  • 20. Analyse der Versorgung und des Bedarf • nötig , bei einigen wichtigen Themen wie Bewegung, Ernährung, Essstörungen oder Rauchen konkreter bei bestimmten Risikogruppen anzusetzen – Kinder mit Migrationshintergrund – aus sozial schwachen Familien – Geschlechterspezifisch
  • 21. Optimierte Versorgung • Gezieltere Präventionsprogramme bei Risikogruppen (möglichst früh!) • Durch wiederholte Befragungen -> Trends und Tendenzen -> Ursachen und Wirkungen von Risiken -> Nutzen und Nachteile von Maßnahmen erkennen • Entwicklung von Fördermaßnahmen Setting: Kindergarten, Schule
  • 22. Besonderheiten der Altersgruppe Mit KiGGS können zu vielen wichtigen Aspekten der gesundheitlichen Lage von Kindern und Jugendlichen Aussagen gemacht werden. langfristige Trends in der Diskussion, z. B. wegen der wachsenden Verbreitung von Übergewicht und Adipositas. Dabei ist auch interessant, dass Körpergröße, Körpergewicht und BMI differenzierte Trends haben.
  • 23. Besonderheiten der Altersgruppe Ein wesentlicher Bereich der Beschreibung der gesundheitlichen Lage sind Aussagen zur körperlichen und psychischen Gesundheit. In den letzten Jahrzehnten ist ein deutlicher Wandel im Morbiditätsspektrum der Heranwachsenden festzustellen, hin zu einer so genannten „neuen Morbidität“, bei der chronische Erkrankungen, wie z. B. Allergien und psychische Störungen, eine zunehmende Rolle spielen.
  • 24. Gesundheitliche Lage Somatische, das heißt körperliche Krankheiten – speziell solche mit chronischem Verlauf – kommen bei Kindern und Jugendlichen insgesamt seltener vor als im Erwachsenenalter. Sie sind aber bereits in dieser Lebensphase von besonderer Bedeutung, weil sie die Entwicklung des Kindes nachhaltig beeinträchtigen können und das Auftreten chronischer Erkrankungen im Erwachsenenalter Mitbestimmen.
  • 26. Besonderheiten der Altersgruppe Als chronische Erkrankungen wurden bei 13,3 % (Mädchen 10,5 %, Jungen 16 %) aller einbezogenen Kinder und Jugendlichen eine obstruktive Bronchitis, bei 13,2 % Neurodermitis (Mädchen 13,4 %, Jungen 13,0 %) und bei 10,7 % Heuschnupfen (Mädchen 8,9 %, Jungen12,5 %) jemals ärztlich diagnostiziert.
  • 27. Besonderheiten der Altersgruppe Übergewicht und Adipositas (starkes Übergewicht) bei Kindern und Jugendlichen sind weltweit ein wachsendes gesundheitliches Problem, und dies nicht nur in Industrieländern Deutschland bildet dabei keine Ausnahme.
  • 28. Besonderheiten der Altersgruppe Die KiGGS-Daten zeigen, dass in Deutschland 15 % (Mädchen 15,0 %, Jungen 15,1 %) der Kinder und Jugendlichen im Alter von 3 bis 17 Jahren übergewichtig oder adipös sind. Davon sind 8,7 % übergewichtig, aber nicht adipös; bei 6,3 % der 3- bis 17-Jährigen ist das Übergewicht jedoch so stark ausgeprägt, dass man von Adipositas spricht (Mädchen 6,4 %, Jungen 6,3 %). ImVergleich zu den oben genannten Referenzdaten von 1985 bis 1998 ist der Anteil der Übergewichtigen auf das Eineinhalbfache gestiegen, der Anteil der Adipösen hat sich sogar verdoppelt.
  • 31. Chronische Kronische Erkrankungen bei Kindern
  • 32. Was ist Chronisch? • Lange oder Lebenslange andauernde Beeinträchtigung • Ärztliches Handel ist notwendig • Kann nicht geheilt werden • Auch Infektionskrankheiten
  • 33. Ausnahmen • Suchterkrankungen • Tumor- und Krebserkrankungen • Andere Krankheiten bei denen die Auswirkungen zum frühzeitigen Tod führen
  • 34. Erkrankung der Atemwege • Asthma bronchiale • Mukoviszidose/Zystische Fibrose
  • 36. Behandlung von Asthma bronchiale • Bronchienerweiternde Medikamente • Inhalierbare Aeroslole/Sprays Dauerbehandlung des Patienten
  • 37. Mukoviszidose • Erbkrankheit • Fehlfunktion der Drüsen • Übermäßige Sekretausscheidung belastet die Schleimhaut der Bronchen, da die Drüsen verstopft sind
  • 38. Behandlung von Mukoviszidose • Medikamentöse Behandlung • Aufwändige Physiotherapie (Bronchialtoilette) • Lungentransplantation um längeres Überleben zu ermöglichen
  • 39. • „Kinder sind keine kleinen Erwachsenen“ • Anderer Stoffwechsel, teilw. Unreife Organe oder schnellerer Abbau von Medikamenten aufgrund hoher Aktivität der Organe wie Leber oder Niere • Je nach Entwicklungsstadium des Kindes unterschiedliche Arzneimitteldosierungen notwendig: Niedriger oder sogar höher • Manche Arzneimittel sind hingegen gar nicht für Kinder geeignet. Teilweise auch aufgrund unausgereifter Enzymaustattung oder Rezeptorendichte unterschiedliche Medikamentenwirkung bei Kindern im Vergleich mit Erwachsenen.
  • 40. • Großes Problem sind die fehlenden (Zulassungs)Studien von Arzneimitteln für Kinder und Jugendliche • Besondere rechtliche und ethische Problematik bei Kindern • Die wenigsten Arzneimittel sind deshalb für Kinder zugelassen • Sehr oft „off Label use“ und „good clinical practice“ in der Medikamentenanwendung bei Kindern, vor allem im intensivmedizinischen Bereich. Risikoerhöhung für Patienten dieser Altersgruppe
  • 41. Status Quo der Arzneimittelversorgung Altersgruppe Präperatenamen Anzahl 0 bis unter 3 Jahre D-Fluoretten 23 332 Zyamfluor D 17 402 Paracetamol 16 075 Olynth 16 014 Otriven Lösung 15 303 3 bis unter 7 Jahre Nasenspray/Gel 32 263 Nurofen 23 471 Paracetamol 16 184 Prospan 14 618 Olynth 12 363 7 bis unter 11 Jahre Nasenspray/Gel 19 087 Nurofen 13 005 Paracetamol 9 475 Prospan 8 383 Medikinet 7 941 11 bis unter 14 Jahre Medikinet 6 931 Concerta 5 344 Nasenspray/Gel-ratiopharm 5 183 Elmex Gelee 3 397 Nurofen 3 224 14 bis unter 18 Jahren Valette 7 752 Belara 6 456 Lamuna 5 653 Leios 4 965 Elmex Gelee 4 850
  • 42. • Infektionen der o/u Atemwege gehören zu den häufigsten Diagnosen bei Kindern und Jugendlichen 58,2 % der unter 5 jährigen litten 2006 an einer Infektion der unteren Atemwege • Zu häufige Verordnung von Antibiotika bei fehlender Indikation z.B. im Rahmen von Infektionen der oberen Atemwege. = Über- und Fehlversorgung • im ambulanten Bereich werden zwischen 60 und 80 % der Patienten primär antibiotisch behandelt, obwohl es sich in 90 bis 95 % der Fälle um Viruserkrankungen handelt.
  • 43. • Problem der „Orphan Diseases“ • Definition: Weniger als 5 von 10.000 Patienten • Seltenen Erkrankungen wird aufgrund fehlendem ökonomischen Anreiz für die Herstellerfirmen zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt • Politik ist hier gefordert, entweder durch Anreize/Subvention, oder durch Sanktionen zum Schutze der Betroffenen zu agieren • Forschung in diesem Bereich sollte z.B: durch Mittel der EU gefördert werden
  • 44. • Die Qualität der Arzneimittelversorgung hat bei Kindern und Jugendlichen noch enormes Verbesserungspotential • Zuviel medizinische Über und Fehlversorgung bei kindern und Jugendlichen. • Fehlende Leitlinien für Kindern sowie fehlende Leitlinien Compliance durch Ärzte bei der Behandlung und Arzneimittelverordnungen bei Kindern und Jugendlichen (ADHS Medikamente und Antibiotika)
  • 45. Klinische Studien an Kindern Ausgangslage • Im Jahr 2000 waren 50% der Medikamente die Kindern verschrieben wurden nicht für Kinder zugelassen • Auf der neonatologischen Intensivstation waren es sogar 90%
  • 46. Klinische Studien an Kindern Gründe • Bis 2007 gab es keine Anreize für Pharmakonzerne Kinderstudien durchzuführen • Sehr aufwendig, da 5 Altersgruppen geprüft werden müssen • Ethische Hindernisse • Bedenken der Eltern/Kinder
  • 47. Klinische Studien an Kindern Verordnung 1901/2006 • Die Verordnung 1901/2006 ist seit dem Jan 2007 in Kraft • Verpflichtet Arzneimittelhersteller zur Durchführung pädiatrischer Studien • Verordnung gilt für: – Noch nicht zugelassene Medikamente – Bei Zulassungsänderungen patentgeschützter Medikamente
  • 48. Klinische Studien an Kindern Vorteile für Hersteller • Noch nicht zugelassene Medikamente – 6 Monate Patentverlängerung bei einhaltung aller maßnahmen des päriatischen Prüfkonzepts • Bereits zugelassene Medikamente – Für pädiatrische Zulassung kann eine weitere Ausschließlichkeitsfrist von zehn Jahren gewährt werden • Orphan Drugs – Normal 10 Jahre, für pädiatrischer Anwendung 12 Jahre
  • 49. Vorschläge für eine optimierte Versorgung • Frühzeitige Erkennung von chronischen Erkrankungen für eine bedarfsgerechte Therapie • Aufklärung von werdenden und jungen Eltern (Gynäkologie, Geburtsvorbereitung) • Wichtigkeit von Vorsorgeuntersuchungen und Impfungen können nicht oft genug propagiert werden
  • 50. Quellen Gutachten 2009 des Sachverständigenrates zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen Youtube KiGGs Studie