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        1 Tag Wissenschaftstheorie
  („Schnellsiedekurs“ für DUK-Lehrgänge)
Donau-Universität Krems
Department für Interaktive Medien und Bildungstechnologien
Gliederung


  Was ist Wissenschaftstheorie (nicht)?!


  Einige Grundbegriffe!


  Wissenschaft als (ein) Glaubenssystem!


  3-fache Weltbezüge + Geltungsansprüche!
Donau-Universität Krems
Department für Interaktive Medien und Bildungstechnologien
Februar 2009                              Peter Baumgartner      2
Was ist Wissenschaftstheorie (nicht)? - 0




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Was ist Wissenschaftstheorie (nicht)? - 1

         Philosophie                                          Wissenschaftsmethodik


                                   Gleichsetzung greift zu kurz:
                                   Aber: Teilgebiet der Philosophie
                                   Untersucht:
                                   •  Charakteristika
                                       wissenschaftlicher Erkenntnis
                                   •  Erkenntnistheoretischer Status
                                       wissenschaftlicher Theorien


         Wertproblematik                                             Theorie von der
                                                                     Wissenschaft

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Was ist Wissenschaftstheorie (nicht)? - 2

         Philosophie                                          Wissenschaftsmethodik


                                 Blick nicht nur auf Objekte, sondern
                                     auch auf Methoden. Aber: Keine
                                     bloße Methodenlehre, weil:
                                 •  Wann & Wie weit sind Methoden
                                     anzuwenden?
                                 •  Was sind ihre Voraussetzungen?
                                 Methodisch reflektiertes Denken!


         Wertproblematik                                             Theorie von der
                                                                     Wissenschaft

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Was ist Wissenschaftstheorie (nicht)? - 3

         Philosophie                                          Wissenschaftsmethodik


                                 -> Naturwiss. / Sozial- & Geisteswiss.
                                 -> analytisch, zerlegend / ganzheitlich
                                 -> nomothetisch / ideografisch =
                                      gesetzmäßig und regelhaft versus
                                      eigentümlich, einmalig, singulär
                                 -> erklärend / verstehend,
                                      interpretierend (hermeneutisch)


         Wertproblematik                                             Theorie von der
                                                                     Wissenschaft

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Was ist Wissenschaftstheorie (nicht)? - 4

         Philosophie                                          Wissenschaftsmethodik


                                  Nicht nur ein System von Aussagen;
                                  Nicht bloß eine Methodenlehre
                                      (Rezeptologie)
                                  Nicht nur Mittel zum praktischen
                                      Handeln sondern
                                  Zusammenhang von
                                      wissenschaftlicher Erkenntnis
                                      und gesellschaftlicher Praxis

         Wertproblematik                                             Theorie von der
                                                                     Wissenschaft

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Forschung: Postulat der Wertfreiheit
                           context of discovery
                       Entdeckungszusammenhang
                            interessengeleitet


                          context of justification
                       Begründungszusammenhang
                               Wertfreiheit


                          context of utilization
                      Verwendungsszusammenhang
                           interessengeleitet
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Grundbegriffe
1.  Induktiver Schluss: Vom Einzelnen auf das Allgemeine.
   Ein weißer Schwan, ein weiterer weißer Schwan und noch
   ein dritter weißer Schwan -> „Alle Schwäne sind weiß.“
   Kann nie verifiziert werden: Es genügt ein einziges
   Gegenbeispiel!
2.  Deduktiver Schluss: Vom Allgemeinen auf das Einzelne.
   Existenzsätze, die sich durch empirische Überprüfung
   falsifizieren lassen. -> „Es gibt keine nichtweißen
   Schwäne.“ Werden keine nichtweißen Schwäne gefunden,
   dann hat sich die Theorie bewährt. (Aber: Kein Beweis!)
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Ludwig Wittgenstein (1889-1951) - Über Gewissheit
                  „Wenn wir anfangen etwas zu glauben, so
                     nicht einen einzelnen Satz, sondern ein
                      ganzes System von Sätzen. (Das Licht
                        geht nach und nach über das Ganze
                                                    auf.)“ (§141)
                    “Was feststeht, tut dies nicht, weil es an
                         sich offenbar oder einleuchtend ist,
                        sondern es wird von dem, was daran
                             herumliegt, festgehalten.” (§144)
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Wissenschaft als „Glaubenssystem“- 1




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Wissenschaft als „Glaubenssystem“- 2




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Wissenschaft als „Glaubenssystem“- 3




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Wissenschaft als „Glaubenssystem“- 4




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Wissenschaft als „Glaubenssystem“- 5




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Wissenschaft als „Glaubenssystem“- 6




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Wissenschaft als „Glaubenssystem“- 7
                                                           (Prinzipien)
1.  Zirkularität: Theorien können im Prinzip nie durch einzelne
   Argumente aufgebrochen/widerlegt werden. Sie sind
   Systeme von Anschauungen, Bezugsrahmen.
2.  Automatische Selbst-Expansion: Theorien schützen sich
   gegen Kritiken durch Strategien des Negierens,
   Ignorierens und letztlich durch Hilfsannahmen.
3.  Alternative Theoriebildung verhindern: Finanzmittel,
   Publikationsmöglichkeiten für Theorien außerhalb des
   herrschenden Paradigmas nur eingeschränkt verfügbar.

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Wissenschaft als „Glaubenssystem“- Beispiele

1.  Hexerei, Orakel und Magie bei den Zande: Warum das
   benge Orakel „unfehlbar“ ist… (Evans-Pritchard)
2.  Ptolemäische versus kopernikanische Theorie: Wie die
   Widersprüche in den vorausgesagten Planetenbahnen
   „korrigiert“ wurden… (Thomas Kuhn)
3.  Betazerfall des Neutrons: Wie der Satz von der Erhaltung
   der Energie „gerettet“ wurde… (Wolfgang Pauli)




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Wissenschaft als „Glaubenssystem“- Beispiel 1

Hexerei, Orakel und Magie bei den Zande


Huhn wird eine bestimmte Schlingpflanze (benge) zum
   Fressen gegeben. Wenn es stirbt, dann Lüge.
Randbedingungen seitens des Medizinmannes:
  Sexuelle Enthaltsamkeit über Tage
  Bestimmte Diätvorschriften über Wochen
  Spezifische Vorbereitungsarbeiten

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Wissenschaft als „Glaubenssystem“- Beispiel 2

                                                         Planeten umkreisen
                                                              die Erde




                               Ptolemäisches System

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Bewegung von Mars am Nachthimmel



                       1. September


1. April
                                                                             1. Oktober
                                     1. Mai
                  1. August

                                                                   1. Juni
                                                                                          15. Oktober
                                     1. Juli



 ...... erwartet
 ___
        tatsächlich beobachtet
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Bewegung
                                        von Mars am Nachthimmel 2
                                             Take the apparent motion of Mars from an
                                             observer on the Earth, for example. As the Earth
                                             and Mars orbit around the sun, Mars appears to
                                             advance forwards, and then stop and start moving
                                             backwards, and then stop and change direction
                                             once again to start moving forwards (shown in the
                                             picture at left). You can see in the picture that this
                                             phenomenon is easily explained by a heliocentric
                                             universe ("heliocentric" meaning the sun is the
                                             center of the universe), but imagine being an
                                             ancient Greek and trying to understand why Mars
                                             would follow such an unusual orbit (when,
                                             according to them, it was supposed to have a
                                             circular orbit) if the Earth was the center of the
                                             universe! 	


                           http://cmb.physics.wisc.edu/tutorial/briefhist.html
                                                                             	

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Februar 2009                              Peter Baumgartner                                 22
Ptolemäus – Epizirkel Korrektur

                       Epizirkel




Epizirkel – Hyptohese                                         Epizirkel – Umlaufbahn
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Ptolemäus – Epizirkel Korrektur




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Wissenschaft als „Glaubenssystem“- Beispiel 3
                                                               Elektron-
                                                              Antineutrino



                                                                    Elektron




                                                                   Proton

                  Die „Erfindung“ des Neutrinos (1930)
    Experimenteller Nachweis mehr als 20 Jahre später!
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Neue Definition von „Planet“




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Kommunikatives Handeln




                Geltungsanspruch                                 Weltbezüge
                                                    sozial
                                                 Legitimität
                                             normative Richtigkeit


                            subjektiv                                objektiv
                        Wahrhaftigkeit                               Wahrheit




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Medien




                Geltungsanspruch                              Weltbezüge
                                                   sozial
                                            kommunikative Medien
                                                 Handlung
                                             kooperatives Wissen

                            subjektiv                              objektiv
                  interaktive Medien                               darstellende Medien
                           Aufgaben                                Präsentation
                interaktives Wissen                                rezeptives Wissens


Donau-Universität Krems
Department für Interaktive Medien und Bildungstechnologien
Februar 2009                              Peter Baumgartner                 28
Didaktisches Handeln




                Geltungsanspruch                                   Weltbezüge

                                                      sozial
                                                  (Co-)LernerIn,
                                                   LernhelferIn

                          subjektiv
                                                                      objektiv
                    Entwicklung des
                                                                      Stoff, Material
                             Selbst



Donau-Universität Krems
Department für Interaktive Medien und Bildungstechnologien
Februar 2009                              Peter Baumgartner                      29
Forschendes Handeln




                Geltungsanspruch                                  Weltbezüge

                                                   sozial
                                             (Co-)ForscherIn,
                                           Scientific Community

                        Subjektiv
                                                                  Objektiv
                    Aufrichtigkeit
                                                                  Daten, Material
  Intersubjektive Überprüfbarkeit
                                                                  Erkenntnisse
                 Entwicklung der
                                                                  Beitrag zur Wissenschaft
     ForscherInnenpersönlichkeit

Donau-Universität Krems
Department für Interaktive Medien und Bildungstechnologien
Februar 2009                              Peter Baumgartner                    30
Forschendes Handeln




                Geltungsanspruch                                  Weltbezüge

                                                   sozial
                                             (Co-)ForscherIn,
                                           Scientific Community

                        Subjektiv
                                                                  Objektiv
                    Aufrichtigkeit
                                                                  Daten, Material
  Intersubjektive Überprüfbarkeit
                                                                  Erkenntnisse
                 Entwicklung der
                                                                  Beitrag zur Wissenschaft
     ForscherInnenpersönlichkeit

Donau-Universität Krems
Department für Interaktive Medien und Bildungstechnologien
Februar 2009                              Peter Baumgartner                    31
Anzahl der AutorInnen pro Artikel




M. E. J. Newman (2000): Who is the best connected scientist? A study of scientific
                                                                           	

      coauthorship networks, p11. http://www.arxiv.org/abs/cond-mat/0011144/

 Donau-Universität Krems
 Department für Interaktive Medien und Bildungstechnologien
 Februar 2009                              Peter Baumgartner            32
Anzahl der MitarbeiterInnen pro Autorin




M. E. J. Newman (2000): Who is the best connected scientist? A study of scientific
                                                                           	

      coauthorship networks, p12. http://www.arxiv.org/abs/cond-mat/0011144/

 Donau-Universität Krems
 Department für Interaktive Medien und Bildungstechnologien
 Februar 2009                              Peter Baumgartner            33
Forschendes Handeln




                Geltungsanspruch                                  Weltbezüge

                                                   sozial
                                             (Co-)ForscherIn,
                                           Scientific Community

                        Subjektiv
                                                                  Objektiv
                    Aufrichtigkeit
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                                                                  Beitrag zur Wissenschaft
     ForscherInnenpersönlichkeit

Donau-Universität Krems
Department für Interaktive Medien und Bildungstechnologien
Februar 2009                              Peter Baumgartner                    34
Wissenschaftliche Qualifikationsarbeiten

1.  Masterthese: Soll zeigen, dass die Methoden und

   Techniken des wissenschaftlichen Arbeiten beherrscht

   werden. Keine neue wissenschaftliche Erkenntnis.

2.  Dissertation: Soll zeigen, dass ein Beitrag zur Weiter-

   entwicklung der Wissenschaften geleistet werden kann.

3.  Habilitation: Soll zeigen, dass ein Fachgebiet beherrscht,

   auf akademischen Niveau gelehrt und weiterentwickelt

   werden kann.
  Donau-Universität Krems
  Department für Interaktive Medien und Bildungstechnologien
  Februar 2009                              Peter Baumgartner   35
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                         Univ.Prof. Dr. Peter Baumgartner
                           http://www.donau-uni.ac.at/imb
                        http://www.peter.baumgartner.name
Donau-Universität Krems
Department für Interaktive Medien und Bildungstechnologien
Februar 2009                              Peter Baumgartner   36

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Wissenschaftstheorie

  • 1. Dieser Foliensatz ist unter einer Creative Commons-Lizenz lizenziert: 1 Tag Wissenschaftstheorie („Schnellsiedekurs“ für DUK-Lehrgänge) Donau-Universität Krems Department für Interaktive Medien und Bildungstechnologien
  • 2. Gliederung Was ist Wissenschaftstheorie (nicht)?! Einige Grundbegriffe! Wissenschaft als (ein) Glaubenssystem! 3-fache Weltbezüge + Geltungsansprüche! Donau-Universität Krems Department für Interaktive Medien und Bildungstechnologien Februar 2009 Peter Baumgartner 2
  • 3. Was ist Wissenschaftstheorie (nicht)? - 0 Donau-Universität Krems Department für Interaktive Medien und Bildungstechnologien Februar 2009 Peter Baumgartner 3
  • 4. Was ist Wissenschaftstheorie (nicht)? - 1 Philosophie Wissenschaftsmethodik Gleichsetzung greift zu kurz: Aber: Teilgebiet der Philosophie Untersucht: •  Charakteristika wissenschaftlicher Erkenntnis •  Erkenntnistheoretischer Status wissenschaftlicher Theorien Wertproblematik Theorie von der Wissenschaft Donau-Universität Krems Department für Interaktive Medien und Bildungstechnologien Februar 2009 Peter Baumgartner 4
  • 5. Was ist Wissenschaftstheorie (nicht)? - 2 Philosophie Wissenschaftsmethodik Blick nicht nur auf Objekte, sondern auch auf Methoden. Aber: Keine bloße Methodenlehre, weil: •  Wann & Wie weit sind Methoden anzuwenden? •  Was sind ihre Voraussetzungen? Methodisch reflektiertes Denken! Wertproblematik Theorie von der Wissenschaft Donau-Universität Krems Department für Interaktive Medien und Bildungstechnologien Februar 2009 Peter Baumgartner 5
  • 6. Was ist Wissenschaftstheorie (nicht)? - 3 Philosophie Wissenschaftsmethodik -> Naturwiss. / Sozial- & Geisteswiss. -> analytisch, zerlegend / ganzheitlich -> nomothetisch / ideografisch = gesetzmäßig und regelhaft versus eigentümlich, einmalig, singulär -> erklärend / verstehend, interpretierend (hermeneutisch) Wertproblematik Theorie von der Wissenschaft Donau-Universität Krems Department für Interaktive Medien und Bildungstechnologien Februar 2009 Peter Baumgartner 6
  • 7. Was ist Wissenschaftstheorie (nicht)? - 4 Philosophie Wissenschaftsmethodik Nicht nur ein System von Aussagen; Nicht bloß eine Methodenlehre (Rezeptologie) Nicht nur Mittel zum praktischen Handeln sondern Zusammenhang von wissenschaftlicher Erkenntnis und gesellschaftlicher Praxis Wertproblematik Theorie von der Wissenschaft Donau-Universität Krems Department für Interaktive Medien und Bildungstechnologien Februar 2009 Peter Baumgartner 7
  • 8. Forschung: Postulat der Wertfreiheit context of discovery Entdeckungszusammenhang interessengeleitet context of justification Begründungszusammenhang Wertfreiheit context of utilization Verwendungsszusammenhang interessengeleitet Donau-Universität Krems Department für Interaktive Medien und Bildungstechnologien Februar 2009 Peter Baumgartner 8
  • 9. Grundbegriffe 1.  Induktiver Schluss: Vom Einzelnen auf das Allgemeine. Ein weißer Schwan, ein weiterer weißer Schwan und noch ein dritter weißer Schwan -> „Alle Schwäne sind weiß.“ Kann nie verifiziert werden: Es genügt ein einziges Gegenbeispiel! 2.  Deduktiver Schluss: Vom Allgemeinen auf das Einzelne. Existenzsätze, die sich durch empirische Überprüfung falsifizieren lassen. -> „Es gibt keine nichtweißen Schwäne.“ Werden keine nichtweißen Schwäne gefunden, dann hat sich die Theorie bewährt. (Aber: Kein Beweis!) Donau-Universität Krems Department für Interaktive Medien und Bildungstechnologien Februar 2009 Peter Baumgartner 9
  • 10. Ludwig Wittgenstein (1889-1951) - Über Gewissheit „Wenn wir anfangen etwas zu glauben, so nicht einen einzelnen Satz, sondern ein ganzes System von Sätzen. (Das Licht geht nach und nach über das Ganze auf.)“ (§141) “Was feststeht, tut dies nicht, weil es an sich offenbar oder einleuchtend ist, sondern es wird von dem, was daran herumliegt, festgehalten.” (§144) Donau-Universität Krems Department für Interaktive Medien und Bildungstechnologien Februar 2009 Peter Baumgartner 10
  • 11. Wissenschaft als „Glaubenssystem“- 1 Donau-Universität Krems Department für Interaktive Medien und Bildungstechnologien Februar 2009 Peter Baumgartner 11
  • 12. Wissenschaft als „Glaubenssystem“- 2 Donau-Universität Krems Department für Interaktive Medien und Bildungstechnologien Februar 2009 Peter Baumgartner 12
  • 13. Wissenschaft als „Glaubenssystem“- 3 Donau-Universität Krems Department für Interaktive Medien und Bildungstechnologien Februar 2009 Peter Baumgartner 13
  • 14. Wissenschaft als „Glaubenssystem“- 4 Donau-Universität Krems Department für Interaktive Medien und Bildungstechnologien Februar 2009 Peter Baumgartner 14
  • 15. Wissenschaft als „Glaubenssystem“- 5 Donau-Universität Krems Department für Interaktive Medien und Bildungstechnologien Februar 2009 Peter Baumgartner 15
  • 16. Wissenschaft als „Glaubenssystem“- 6 Donau-Universität Krems Department für Interaktive Medien und Bildungstechnologien Februar 2009 Peter Baumgartner 16
  • 17. Wissenschaft als „Glaubenssystem“- 7 (Prinzipien) 1.  Zirkularität: Theorien können im Prinzip nie durch einzelne Argumente aufgebrochen/widerlegt werden. Sie sind Systeme von Anschauungen, Bezugsrahmen. 2.  Automatische Selbst-Expansion: Theorien schützen sich gegen Kritiken durch Strategien des Negierens, Ignorierens und letztlich durch Hilfsannahmen. 3.  Alternative Theoriebildung verhindern: Finanzmittel, Publikationsmöglichkeiten für Theorien außerhalb des herrschenden Paradigmas nur eingeschränkt verfügbar. Donau-Universität Krems Department für Interaktive Medien und Bildungstechnologien Februar 2009 Peter Baumgartner 17
  • 18. Wissenschaft als „Glaubenssystem“- Beispiele 1.  Hexerei, Orakel und Magie bei den Zande: Warum das benge Orakel „unfehlbar“ ist… (Evans-Pritchard) 2.  Ptolemäische versus kopernikanische Theorie: Wie die Widersprüche in den vorausgesagten Planetenbahnen „korrigiert“ wurden… (Thomas Kuhn) 3.  Betazerfall des Neutrons: Wie der Satz von der Erhaltung der Energie „gerettet“ wurde… (Wolfgang Pauli) Donau-Universität Krems Department für Interaktive Medien und Bildungstechnologien Februar 2009 Peter Baumgartner 18
  • 19. Wissenschaft als „Glaubenssystem“- Beispiel 1 Hexerei, Orakel und Magie bei den Zande Huhn wird eine bestimmte Schlingpflanze (benge) zum Fressen gegeben. Wenn es stirbt, dann Lüge. Randbedingungen seitens des Medizinmannes:   Sexuelle Enthaltsamkeit über Tage   Bestimmte Diätvorschriften über Wochen   Spezifische Vorbereitungsarbeiten Donau-Universität Krems Department für Interaktive Medien und Bildungstechnologien Februar 2009 Peter Baumgartner 19
  • 20. Wissenschaft als „Glaubenssystem“- Beispiel 2 Planeten umkreisen die Erde Ptolemäisches System Donau-Universität Krems Department für Interaktive Medien und Bildungstechnologien Februar 2009 Peter Baumgartner 20
  • 21. Bewegung von Mars am Nachthimmel 1. September 1. April 1. Oktober 1. Mai 1. August 1. Juni 15. Oktober 1. Juli ...... erwartet ___ tatsächlich beobachtet Donau-Universität Krems Department für Interaktive Medien und Bildungstechnologien Februar 2009 Peter Baumgartner 21
  • 22. Bewegung von Mars am Nachthimmel 2 Take the apparent motion of Mars from an observer on the Earth, for example. As the Earth and Mars orbit around the sun, Mars appears to advance forwards, and then stop and start moving backwards, and then stop and change direction once again to start moving forwards (shown in the picture at left). You can see in the picture that this phenomenon is easily explained by a heliocentric universe ("heliocentric" meaning the sun is the center of the universe), but imagine being an ancient Greek and trying to understand why Mars would follow such an unusual orbit (when, according to them, it was supposed to have a circular orbit) if the Earth was the center of the universe! http://cmb.physics.wisc.edu/tutorial/briefhist.html Donau-Universität Krems Department für Interaktive Medien und Bildungstechnologien Februar 2009 Peter Baumgartner 22
  • 23. Ptolemäus – Epizirkel Korrektur Epizirkel Epizirkel – Hyptohese Epizirkel – Umlaufbahn Donau-Universität Krems Department für Interaktive Medien und Bildungstechnologien Februar 2009 Peter Baumgartner 23
  • 24. Ptolemäus – Epizirkel Korrektur Donau-Universität Krems Department für Interaktive Medien und Bildungstechnologien Februar 2009 Peter Baumgartner 24
  • 25. Wissenschaft als „Glaubenssystem“- Beispiel 3 Elektron- Antineutrino Elektron Proton Die „Erfindung“ des Neutrinos (1930) Experimenteller Nachweis mehr als 20 Jahre später! Donau-Universität Krems Department für Interaktive Medien und Bildungstechnologien Februar 2009 Peter Baumgartner 25
  • 26. Neue Definition von „Planet“ Donau-Universität Krems Department für Interaktive Medien und Bildungstechnologien Februar 2009 Peter Baumgartner 26
  • 27. Kommunikatives Handeln Geltungsanspruch Weltbezüge sozial Legitimität normative Richtigkeit subjektiv objektiv Wahrhaftigkeit Wahrheit Donau-Universität Krems Department für Interaktive Medien und Bildungstechnologien Februar 2009 Peter Baumgartner 27
  • 28. Medien Geltungsanspruch Weltbezüge sozial kommunikative Medien Handlung kooperatives Wissen subjektiv objektiv interaktive Medien darstellende Medien Aufgaben Präsentation interaktives Wissen rezeptives Wissens Donau-Universität Krems Department für Interaktive Medien und Bildungstechnologien Februar 2009 Peter Baumgartner 28
  • 29. Didaktisches Handeln Geltungsanspruch Weltbezüge sozial (Co-)LernerIn, LernhelferIn subjektiv objektiv Entwicklung des Stoff, Material Selbst Donau-Universität Krems Department für Interaktive Medien und Bildungstechnologien Februar 2009 Peter Baumgartner 29
  • 30. Forschendes Handeln Geltungsanspruch Weltbezüge sozial (Co-)ForscherIn, Scientific Community Subjektiv Objektiv Aufrichtigkeit Daten, Material Intersubjektive Überprüfbarkeit Erkenntnisse Entwicklung der Beitrag zur Wissenschaft ForscherInnenpersönlichkeit Donau-Universität Krems Department für Interaktive Medien und Bildungstechnologien Februar 2009 Peter Baumgartner 30
  • 31. Forschendes Handeln Geltungsanspruch Weltbezüge sozial (Co-)ForscherIn, Scientific Community Subjektiv Objektiv Aufrichtigkeit Daten, Material Intersubjektive Überprüfbarkeit Erkenntnisse Entwicklung der Beitrag zur Wissenschaft ForscherInnenpersönlichkeit Donau-Universität Krems Department für Interaktive Medien und Bildungstechnologien Februar 2009 Peter Baumgartner 31
  • 32. Anzahl der AutorInnen pro Artikel M. E. J. Newman (2000): Who is the best connected scientist? A study of scientific coauthorship networks, p11. http://www.arxiv.org/abs/cond-mat/0011144/ Donau-Universität Krems Department für Interaktive Medien und Bildungstechnologien Februar 2009 Peter Baumgartner 32
  • 33. Anzahl der MitarbeiterInnen pro Autorin M. E. J. Newman (2000): Who is the best connected scientist? A study of scientific coauthorship networks, p12. http://www.arxiv.org/abs/cond-mat/0011144/ Donau-Universität Krems Department für Interaktive Medien und Bildungstechnologien Februar 2009 Peter Baumgartner 33
  • 34. Forschendes Handeln Geltungsanspruch Weltbezüge sozial (Co-)ForscherIn, Scientific Community Subjektiv Objektiv Aufrichtigkeit Daten, Material Intersubjektive Überprüfbarkeit Erkenntnisse Entwicklung der Beitrag zur Wissenschaft ForscherInnenpersönlichkeit Donau-Universität Krems Department für Interaktive Medien und Bildungstechnologien Februar 2009 Peter Baumgartner 34
  • 35. Wissenschaftliche Qualifikationsarbeiten 1.  Masterthese: Soll zeigen, dass die Methoden und Techniken des wissenschaftlichen Arbeiten beherrscht werden. Keine neue wissenschaftliche Erkenntnis. 2.  Dissertation: Soll zeigen, dass ein Beitrag zur Weiter- entwicklung der Wissenschaften geleistet werden kann. 3.  Habilitation: Soll zeigen, dass ein Fachgebiet beherrscht, auf akademischen Niveau gelehrt und weiterentwickelt werden kann. Donau-Universität Krems Department für Interaktive Medien und Bildungstechnologien Februar 2009 Peter Baumgartner 35
  • 36. Danke für die Aufmerksamkeit! Dieser Foliensatz ist unter einer Creative Commons-Lizenz lizenziert: Univ.Prof. Dr. Peter Baumgartner http://www.donau-uni.ac.at/imb http://www.peter.baumgartner.name Donau-Universität Krems Department für Interaktive Medien und Bildungstechnologien Februar 2009 Peter Baumgartner 36