Die Schweizer Uhrenbranche ist seit 2015 mit schwierigen Bedingungen konfrontiert. Die Uhrenexporte fielen im ersten Halbjahr 2016 auf den niedrigsten Stand seit 2011. Die überwiegende Mehrheit der befragten Führungskräfte von Uhrenunternehmen rechnet damit, dass sich der Abwärtstrend in der Schweizer Uhrenbranche in den nächsten zwölf Monaten fortsetzen wird. Gleichzeitig eröffnen sich neue Chancen für Schweizer Uhrenunternehmen, unter anderem dank Smartwatches oder 3D-Druckverfahren.
http://www2.deloitte.com/ch/de/pages/consumer-industrial-products/articles/swiss-watch-industry-study.html
Dies ist die fünfte jährliche Deloitte-Studie zur Schweizer Uhrenindustrie. Sie basiert auf einer Online-Umfrage und persönlichen Gesprächen mit Führungskräften. Zudem hat das Marktforschungsunternehmen Research Now 3000 Verbraucher in China, Deutschland, Italien, Japan, der Schweiz und den USA befragt. Die Online-Umfrage unter den Führungskräften wurde zwischen Mai und Juli 2016 durchgeführt. Insgesamt nahmen mehr als 50 Führungskräfte der Uhrenindustrie teil.
2. 2015:
10,3 Mrd. CHF
2016:
9,5 Mrd. CHF
Die Exporte von Schweizer Uhren gingen im
ersten Halbjahr 2016 von 10,2 Milliarden CHF im
Jahr 2015 auf 9,5 Milliarden CHF zurück. Damit
haben sie den niedrigsten Stand seit 2011
erreicht. Dieser Abwärtstrend setze sich im Juli
und August fort: Sowohl der Verkaufswert als
auch das Volumen der Exporte sind nun seit 14
Monaten in Folge rückläufig.
Starker Rückgang
der Schweizer
Uhrenexporte
3. 54% der befragten Führungskräfte von
Uhrenunternehmen beurteilen die
Aussichten für die Schweizer Wirtschaft und
65% die wichtigsten Exportmärkte für die
nächsten zwölf Monate negativ. Die Zahl der
Führungskräfte von Uhrenunternehmen, die
den Ausblick für die Schweizer
Uhrenbranche pessimistisch beurteilen, hat
sich seit 2015 verdoppelt und mit 82% einen
Höchststand erreicht.
Negativer
Ausblick
82%
Schweizer
Uhrenindustrie
54%
Schweizer Wirtschaft
65% Hauptexportmärkte
4. Laut der Umfrage betrachten die Führungskräfte von
Uhrenunternehmen die schwächere
Auslandsnachfrage aktuell als ein grösseres Risiko als
die Stärke des Schweizer Frankens. 79% der
Befragten sind der Meinung, dass diese in den
nächsten zwölf Monaten ein erhebliches Risiko für ihr
Unternehmen darstellt. 57% erwarten, dass die
Exporte nach Hongkong weiter zurückgehen werden.
Schwächere
Auslandsnachfra
ge als grösstes
79% 57%
5. Der 3D-Druck hat in der Schweizer
Uhrenbranche Fuss gefasst. 64% der
befragten Führungskräfte von
Uhrenunternehmen benutzen diese
Technologie für die Konzeption oder zur
Herstellung von Prototypen.
Steigende
Bedeutung der
3D-Druckverfahren
Für Konzeption oder zur
Herstellung von Prototypen
64%
6. Die von Deloitte in Auftrag gegebene
Konsumentenbefragung, die in China,
Deutschland, Italien, Japan, den USA und
der Schweiz durchgeführt wurde, zeigt eine
deutliche Veränderung gegenüber dem
Vorjahr. Nachdem Swatch bereits 2015
unter den Top 3 Smartwatch-Marken
gelistet wurde, rückt nun auch TAG Heuer
in die oberen Ränge auf.
Erhöhte
Wahrnehmung von
Schweizer Marken im
Smartwatch-Markt
Swatch
Tag
Heuer
Apple Samsung
Sony
7. Online-Händler
2016:
50%
2015:
19%
Eigene e-Boutique
2016:
25%
2015:
38%
Autorisierte
Händler
2016:
33%
2015:
44%
Mono-Marken
Geschäfte
2016:
47%
2015:
56%
Erstmals seit der ersten Veröffentlichung der
Uhren-Studie von Deloitte im Jahr 2012 planen die
Führungskräfte von Uhrenunternehmen, sich in den
nächsten zwölf Monaten hauptsächlich auf die
Online-Verkaufskanäle zu konzentrieren. Dies
scheint die richtige Strategie zu sein, da die grosse
Mehrheit der Konsumenten eine Uhr online kaufen
dürfte. Zudem ist der Einsatz digitaler Medien
mittlerweile zu einem wesentlichen Bestandteil der
Marketingkampagnen von Schweizer
Uhrenunternehmen geworden.
Wachsender
Stellenwert der
Online-Shops als
Verkaufskanal