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Die ersten
  20 Jahre
Erhard Schreiber           Dirk Roßmann          Renate Bähr


          Liebe Leserin, lieber Leser,
          in den 20 Jahren unseres Bestehens ist die Weltbevölkerung um 1,6 Milliarden Menschen – das heißt
          um fast ein Drittel – gewachsen. Im Jahr 2011, unserem Jubiläumsjahr, wird der siebenmilliardste
          Mensch geboren. Um das rasante Bevölkerungswachstum vor allem in den Entwicklungsländern zu
          verlangsamen und dadurch Armut zu bekämpfen, engagieren wir uns seit 20 Jahren durch politische
          Arbeit auf nationaler und internationaler Ebene sowie in unseren Projekten besonders in Ostafrika.
          Bis heute ist die Stiftung Weltbevölkerung die einzige Organisation in Deutschland, die sich für das
          Thema Bevölkerungsdynamik im Rahmen einer nachhaltigen Entwicklung einsetzt. Auch in
          unserem neuen strategischen Plan für die Jahre 2011 bis 2016 halten wir an dieser Ausrichtung und
          an unserem Ziel fest, Jugendliche in Entwicklungsländern im Kampf gegen die Armut zu stärken.
          Weltweit verhüten heute 62 Prozent der verheirateten Frauen – ein leichter Anstieg gegenüber
          56 Prozent Anfang der 1990er Jahre. Auch das Bevölkerungswachstum hat sich seither verlangsamt,
          von einem jährlichen Zuwachs um 85 Millionen Menschen Anfang der 1990er auf heute rund
          78 Millionen Menschen. Mit unserem Engagement für Aufklärungs- und Familienplanungsprojekte
          sowie Gesundheitsinitiativen in armen Ländern haben wir diese Entwicklung unterstützt. Aber
          diese Erfolge sind noch lange nicht genug. Noch immer haben Millionen Mädchen und Frauen in
          Entwicklungsländern keinen Zugang zu Aufklärung und Verhütung. In den kommenden Jahren werden
          wir uns daher weiter für die Jugendlichen von heute und die Eltern von morgen stark machen!
          Ihr                                             Ihr                               Ihre




20
          Erhard Schreiber                                Dirk Roßmann                      Renate Bähr 
          Vorstandsvorsitzender und Stiftungsgründer      Stiftungsgründer                  Geschäftsführerin




 12.12.1991
           *
        12.12.2011
Wie   alles  begann

Alles begann mit einem Artikel in einer hannoverschen Zeitung. Der Unternehmer Erhard Schreiber
las darin über das rasante Wachstum der Weltbevölkerung. Er war erschüttert: Innerhalb der
letzten 40 Jahre hatte sich die Bevölkerung in den Entwicklungsländern mehr als verdoppelt. Die
Probleme der armen Länder wie der mangelnde Zugang zu Bildung und Gesundheitsversorgung
würden dadurch noch verschärft. Der Unternehmer begann nachzuforschen und stellte fest, dass
es bis dahin in Deutschland keine Organisation gab, die sich mit dem Thema Bevölkerungswachs-
tum beschäftigte. Er fand, dass es höchste Zeit war, das zu ändern. Mit Dirk Roßmann, Inhaber




                                                                                                                                                                © Karin Blüher
der Rossmann-Drogeriekette, gewann Erhard Schreiber einen engagierten Mitstreiter.
Am 12. Dezember 1991 gründeten die beiden Unternehmer die Stiftung Weltbevölkerung. Ihre
damalige Motivation leitet unsere Arbeit bis heute: den Zugang zu Sexualaufklärung und frei-
                                                                                                  Dirk Roßmann, Heiner Geißler, Prof. Dr. Ernst Ulrich von
williger Familienplanung für die Menschen in den ärmsten Ländern der Welt zu ermöglichen.         Weizsäcker, Erhard Schreiber und Gerhard Schröder
Geprägt vom Unternehmertum der beiden Stifter steht die Hilfe zur Selbsthilfe durch die Ver-      (v.l.n.r.) bei einem Empfang der Stiftung Weltbevölkerung
mittlung von Wissen und Kompetenzen im Vordergrund der Stiftungsarbeit. Für ihr Engagement        in Hannover (1993)
wurden die beiden Stifter im Jahr 1998 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Bis heute
sind sie im Vorstand aktiv und unterstützen die Stiftungsarbeit tatkräftig.




                        Prof. Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker
                        MdB a. D., Gründer des Wuppertal Instituts für Klima,
                        Umwelt, Energie, Gründungsmitglied des Kuratoriums der
                        Stiftung Weltbevölkerung

„Die Stiftung Weltbevölkerung ist in der Zeit ihres Bestehens
                                                                                                  Dr. Peter Fischer, damaliger niedersächsischer Wirtschafts­
unentbehrlich geworden. Sie ist die einzige nennenswerte
                                                                                                  minister, überreicht Erhard Schreiber und Dirk Roßmann die
nichtstaatliche Organisation in Deutschland, die sich der                                         Auszeichnung mit dem Bundesverdienstkreuz (1998).

Weltbevölkerungsproblematik annimmt.“
Aufklärung  scha fft  Zukunft




© Gemeinsam für Afrika/Meissner
                                  In Äthiopien, Kenia, Tansania und Uganda haben wir ein Netzwerk von derzeit über 600 Jugendklubs
                                  aufgebaut. Hier erhalten Jugendliche von gleichaltrigen Jugendberatern Sexualaufklärung, Gesund-
                                  heitsberatung und Lebenshilfe. Unsere vier Länderbüros betreuen die Programme vor Ort, wobei
                                  sie eng mit einheimischen Partnerorganisationen zusammenarbeiten. Bisher haben wir über 20.000
                                  Jugendberater ausgebildet, die ihr Wissen an mehr als 15 Millionen Jugendliche weitergegeben
                                  haben. Diese tragen ihr Wissen wiederum mit Theater-, Tanz- und Informationsveranstaltungen in
                                  die Gemeinschaften. Zur Prävention von ungewollten Schwangerschaften und HIV/Aids hat die
                                  Stiftung mehr als 15 Millionen Kondome und über 18 Millionen jugendfreundliche Aufklärungs­
                                  materialien an Jugendliche verteilt.
                                  Mit unserer Projektarbeit haben wir viel erreicht – einige Beispiele aus unseren Schwerpunktländern
                                  in Ostafrika:


                                  In Äthiopien  haben wir 8.000 Mädchen vor Genitalverstümmelung und 3.000 Mädchen
                                  vor früher Heirat bewahrt. Über 150.000 Mädchen und Gemeindemitglieder haben wir seit 2006
                                  darüber informiert, wie Scheidenfisteln entstehen und wie sie verhindert werden können.


                                  In Kenia  bieten wir in unseren mobilen Testkliniken freiwillige HIV-Tests und umfassende
                                  Beratung rund um das Thema HIV/Aids an. Dieses Angebot haben allein im Rahmen eines
                                  dreijährigen EU-Projektes mehr als 160.000 Jugendliche und Gemeindemitglieder genutzt.


                                  In Tansania haben wir mit unserem Youth Truck seit 2007 9.000 Jugendliche in abgelegenen
                                  Regionen erreicht. Durch unsere mobile Aufklärungsarbeit wissen diese Jugendlichen nun, wie sie
                                  sich vor ungewollten Schwangerschaften und einer Ansteckung mit HIV/Aids schützen können.


                                  In Uganda  haben wir seit 2001 – zusätzlich zur Arbeit mit Jugendlichen – über 20.000 Eltern und
                                  Gemeindemitglieder zu Familienplanung und Aufklärung informiert. Wir haben ihnen vermittelt,
                                  wie wichtig ihre Unterstützung und ein offener Dialog für die Verbesserung der sexuellen und repro-
                                  duktiven Gesundheit von Jugendlichen ist, und sie motiviert, offen über diese Themen zu sprechen.
Was   wir  erreicht  haben
Die Stiftung Weltbevölkerung leistet wissensbasierte Arbeit: Wir nutzen unser Know-how aus der
Programmarbeit und setzen es in der Politikberatung und Informationsarbeit ein. In Deutschland
unterstützen 34 Abgeordnete des Deutschen Bundestages die Ziele der Stiftung als Mitglieder im
Parlamentarischen Beirat für Bevölkerung und Entwicklung. Wir arbeiten seit vielen Jahren
konstruktiv mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
zusammen. Mit großem Erfolg: Im Jahr 2010 hat das BMZ die neue „Initiative Selbstbestimmte
Familienplanung und Müttergesundheit“ ins Leben gerufen. Damit verbunden ist eine Verdopplung                               Geschäftsführerin Renate Bähr und Dr. Julius Rotich,
der bisherigen Mittel – auf jährlich 80 Millionen Euro in den Jahren 2011 bis 2015.                                         stellvertretender Generalsekretär der Ostafrikanischen
                                                                                                                            Gemeinschaft (East African Community, EAC), bei der
                                                                                                                            Unterzeichnung eines Kooperationsvertrages (2008)
                                                                                  Dr. Jörg Maas, ehemaliger Geschäfts­




                                                                © Andrea Künzig
                                                                                  führer, und Sybille Pfeiffer, MdB,
                                                                                  damalige Vorsitzende des Parlamen­                       Entwicklung der Projektförderung 
                                                                                  tarischen Beirats der Stiftung, bei der
                                                                                                                                    Euro
                                                                                  Internationalen G8­Parlamentarier­
                                                                                  konferenz (2007)                                                  Ausgaben Projekte
                                                                                                                            5.000.000
                                                                                                                                                    Ausgaben Verwaltung
                                                                                                                                                    Einnahmen
                                                                                                                            4.000.000



                                                                                                                            3.000.000



Dr. Johannes Rau, damaliger                                                                                                 2.000.000
Bundespräsident, mit Prof. Dr. Hans
Fleisch, ehemaliger Geschäftsführer                                                                                         1.000.000
beim Empfang von Stiftungsver­
tretern im Schloss Bellevue (2001)               Geschäftsführerin Renate Bähr bei Gesprächen mit Bundes­
                                                 entwicklungsminister Dirk Niebel (2010) und der damaligen                         0

                                                 Bundesentwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek­Zeul                             1992                          2001               2010

                                                 (2008)
                                                                                                                            In den letzten 20 Jahren hat die Stiftung Sexual­
Auch in den Projektländern beraten wir politische Entscheidungsträger – zuletzt mit dem Ergebnis,                           aufklärung und Familienplanung in mehr als 20 Ländern
dass Äthiopien und Kenia EU-Mittel in Höhe von insgesamt 94 Millionen Euro für die Verbesserung                             unterstützt – darunter in Äthiopien, Burkina Faso,
von Dienstleistungen im Bereich der sexuellen und reproduktiven Gesundheit beantragt haben.                                 Indien, Kambodscha, Kenia, Nepal, Nicaragua, Süd­
Wir setzen uns dafür ein, dass die Regierungen in unseren Projektländern dem Gesundheitsbereich                             afrika, Tansania und Uganda. Im Jahr 2010 förderte
und der Familienplanung mehr Gewicht beimessen und die finanziellen Mittel effizienter einsetzen.                           die Stiftung mit rund fünf Millionen Euro Projekte zur
Dabei stützen wir uns auf eigene Analysen zum nationalen Haushalt durch unsere Mitarbeiter vor Ort.                         Umsetzung ihrer Stiftungsziele – fast 20­mal so viel
                                                                                                                            wie noch vor 20 Jahren.
1.Erstes Entwicklungsprojekt in Kenia
                                                                                                                                                                                                                                                                         Im Jahr 1992 startet die Stiftung Weltbevölkerung ihr erstes Entwicklungsprojekt, um den Zugang
                                                                                                                                                                                                                                                                         zu Familienplanung für Frauen im ländlichen Kenia zu ermöglichen. Im Mittelpunkt stehen die
                                                                                                                                                                                                                                                                         Aus- und Weiterbildung von Geburtshelferinnen und die Erweiterung einer Gesundheitsstation.
                                                                                                                                                                                                                                                                         Zusätzlich erhalten die Geburtshelferinnen Fahrräder – so sparen sie Zeit bei den Wegen von Dorf zu
                                                                                                                                                                                                                                                                         Dorf. Mittlerweile liegt der Fokus unserer Arbeit auf der Aufklärung und Stärkung von Jugendlichen.
                                                                                                                                                                                                                                                                         Bisher haben wir mehr als 150 Entwicklungsprojekte in Afrika und Asien verwirklicht.


                                                                                                                                                                                                                                                                         Weltbevölkerungskonferenz in Kairo                   2.
                                                                                                                                                                                                                                                                         Die Stiftung Weltbevölkerung nimmt 1994 als beratendes Mitglied der deutschen Regierungsdelega-
                                                                                                                                                                                                                                                                         tion an der Weltbevölkerungskonferenz in Kairo teil. Das Aktionsprogramm von Kairo ist seither eine
                                                                                                                                                                                                                                                                         wichtige Grundlage für unsere Arbeit. In den Folgejahren erhöht die Bundesregierung die Mittel für
                                                                                                                                                                                                                                                                         bevölkerungspolitische Entwicklungsmaßnahmen. Den parteiübergreifenden Beschluss dazu haben
                                                                                                                                                                                                                                                                         wir maßgeblich mitgestaltet.


                                                                                                                                                                                                                                                                      3.Engagement in Netzwerken 
                                                                                                                                                                                                                                                                         Im Jahr 1996 organisiert die Stiftung ein Treffen mit europäischen Partnerorganisationen, um die
                                                                                                                                                                                                                                                                         Zusammenarbeit zu Bevölkerungsfragen und Familienplanung voranzubringen. Inzwischen ist
                                                                                                                                                                                                                                                                         daraus ein aktives Netzwerk europäischer Nichtregierungsorganisationen (NRO) hervorgegangen.
                                                                                                                                                                                                                                                                         Das Engagement in nationalen und internationalen Bündnissen und Netzwerken wie im Verband
                                                                                                                                                                                                                                                                         Entwicklungspolitik deutscher Nichtregierungsorganisationen e.V. (VENRO) ist heute fester Bestand-
                                                                                                                                                                                                                                                                         teil unserer Arbeit im Norden und im Süden. Denn die Erfahrung zeigt, dass sich die Arbeit in
                                                                                                                                                                                                                                                                         Netzwerken lohnt. Deshalb unterstützen wir auch zivilgesellschaftliche Partner aus dem Süden
                                                                                                                                                                                                                                                                         dabei, sich in Netzwerken zu engagieren.


                                                                                                                                                                                                                                                                         Datenreport zur Weltbevölkerung                  4.
                                                             Gedruckt auf PEFC zertifiziertem Papier – födert die nachhaltige Waldbewirtschaftung




                                                                                                                                                                                                                                                                         Der erste Datenreport der Stiftung Weltbevölkerung erscheint im Jahr 1997. Alljährlich liefert er die
                                                                                                                                                                                         Datenreport                   2011                                              neuesten Daten zu wichtigen Indikatoren der Bevölkerungsentwicklung weltweit: unter anderem zur
                                                                                                                                                                                                           der Stiftung Weltbevölkerung

                                                                                                                                                                                         Soziale und demographische Daten weltweit                                       Geburtenrate, zur Verwendung von modernen Verhütungsmitteln und zur Zahl der HIV-Infizierten.
                                                                                                                                                                                                                                                                         Der Datenreport zählt mit einer jährlichen Auflage von rund 25.000 Exemplaren zu unseren Bestsellern
                                                                                                                                                                                                                                                                         und wird von Schülern, Lehrern, Journalisten und politischen Entscheidungsträgern geschätzt.




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                                                                                                                                                                                                                      20  J ahre




                                                                                                                                                                                                                                                                 1.        2.                                   3.                             4.
      http://twitter.com/die_dsw                                                                                                                                                                                        Aufklärung schafft Zukunft
      http://facebook.com/deutschestiftungweltbevoelkerung                                                                                                                   Population Reference Bureau




                                                                                                                                                    Datenreport_2011_RZ.indd 2                                                                  01.08.11 15:10




12.12.1991 Gründung                 1992 Erste Projektförderung 1994 Weltbevölkerungskonferenz in Kairo 1996 Europäisches Netzwerktreffen 1997 Erster Datenreport
           Stiftung Weltbevölkerung
Highlights aus 20 Jahren 
                                                                                                                                                                      Äthiopien


                                                                                                                                                                      Sitz unseres Länderbüros
                                                                                                                                                                      in Addis Abeba




5.
                                                                                                                                      Uganda

   Gründung der Länderbüros                                                                                                           Sitz unseres
                                                                                                                                      Länderbüros
                                                                                                                                      in Kampala          Kenia
   Im Jahr 1999 eröffnet die Stiftung ihr erstes Länderbüro in Äthiopien. Seit 2000 sind wir auch mit                                                     Sitz unseres Länderbüros
                                                                                                                                                          in Nairobi
   Büros in Kenia und Uganda vertreten. Im Jahr 2006 kommt das vierte afrikanische Länderbüro in
   Tansania hinzu. Durch unsere Präsenz vor Ort können wir in unseren Projekten noch besser auf
   die Bedürfnisse der Jugendlichen eingehen und auf die Politik in Ostafrika Einfluss nehmen.                                             Tansania
                                                                                                                                           Sitz unseres Länderbüros




                                                                 6.
                                                                                                                                           in Arusha

   Start der Jugendinitiative Youth-to-Youth
   Die Stiftung Weltbevölkerung startet 1999 in Äthiopien ihre Jugendinitiative für Sexualaufklärung
   und Gesundheit Youth-to-Youth. Wir entwickeln das umfassende Programm kontinuierlich weiter und
   stimmen es noch besser auf die Bedürfnisse der Zielgruppen ab. Beispielsweise kombinieren wir
   die Aufklärungsarbeit mit Ausbildungsmaßnahmen, so dass die Jugendlichen ihr Leben eigenständig
   in die Hand nehmen können. Das Youth-to-Youth-Programm ist inzwischen über die Grenzen
   Ostafrikas hinaus anerkannt.
                                                                                                            „Mit meiner Freundin spreche ich jetzt offen über


7.Deutsche Fassung des Weltbevölkerungsberichts
                                                                                                            Verhütung und Sex. Wir sind beide noch zu jung, um
                                                                                                            Eltern zu werden, und wir haben uns darauf geeinigt,
   Als Partnerin des Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen (UNFPA) gibt die Stiftung Weltbe-             immer Kondome zu benutzen.
   völkerung 1999 erstmals die deutsche Fassung des Weltbevölkerungsberichts heraus. Die alljährliche             Geofrey, 18 Jahre, Jugendklubmitglied aus Uganda
   Vorstellung des neuesten UNFPA-Berichts hat sich inzwischen zu einem etablierten Medienereignis
   entwickelt.


8.Verstärkte Präsenz in der politischen Szene 
   In Brüssel ist die Stiftung Weltbevölkerung seit 2000 mit einem
   Verbindungsbüro vertreten. Auch in Berlin haben wir im Jahr 2010 ein
   Büro eröffnet. Die verstärkte Sichtbarkeit der Stiftung in der politischen
   Szene erleichtert uns die Einflussnahme auf wichtige Prozesse in der
   Entwicklungszusammenarbeit.




                                                                                                                                                                                                 © Andrea Künzig
 5. Eröffnung Länderbüro6. von Youth-to-Youth7. Herausgabe
  1999                   Start                Erste
                                                                          8. Eröffnung Verbindungsbüro
                                                                           2000                          Eröffnung Länderbüro Kenia   Eröffnung Länderbüro und DSW/BONITA
        Äthiopien                                   Weltbevölkerungsbericht      Brüssel                                              Trainingszentrum Uganda
Highlights aus 20 Jahren 

                                                   9.Stärkung der Zivilgesellschaft
                                                                              Seit 2002 unterstützt die Stiftung Weltbevölkerung mithilfe des Euroleverage-Projektes verstärkt
                                                                              zivilgesellschaftliche Organisationen in Entwicklungsländern. Durch Workshops und innovative
                                                                              Online-Trainings vermitteln wir das Know-how für die Antragstellung an internationale Geldgeber
                                                                              und für den politischen Dialog vor Ort. Für unsere Ratgeber zu europäischen und internationalen
                                                                              Finanzquellen im Bereich der reproduktiven Gesundheit – wie der „Guide to European Reproductive
                                                                              Health, HIV/AIDS and Population Assistance Funding“ – sind wir mittlerweile international anerkannt.




                                                    © Rose Gerdts­Schiffler
                                                                              Youth Trucks in Uganda und Tansania                    10.
                                                                              Seit 2003 ist in Uganda der Youth Truck unterwegs. Mit einem „mobilen Kino“ ausgestattet, bringt
                                                                              der Truck bei Vorstellungen mit Aufklärungsfilmen regelmäßig mehreren Hundert Zuschauern auf
                                                                              anschauliche Weise die sensiblen Themen Sexualität und Verhütung näher. So erreichen wir auch
                                                                              Jugendliche in abgelegenen Regionen. Einen weiteren Youth Truck setzen wir seit 2007 in Tansania ein.


                                                11.Gründung des Parlamentarischen Beirats 
                                                                              Auf Initiative der Stiftung Weltbevölkerung wird im Jahr 2003 der Parlamentarische Beirat für Bevöl-
                                                                              kerung und Entwicklung gegründet. Damit gewinnen wir einen wichtigen Unterstützerkreis in der
                                                                              Politik. Die 34 Beiratsmitglieder aller Fraktionen und unterschiedlicher Ausschüsse des Deutschen
                                                                              Bundestages setzen sich für ein angemessenes deutsches Engagement zur Verwirklichung der sexuellen
                                                                              und reproduktiven Gesundheit und Rechte (SRGR) in Entwicklungsländern ein. Darüber hinaus
                                                                              fördert der Beirat die öffentliche und politische Diskussion von zentralen Themen des Kairoer
                                                                              Aktionsprogramms wie Bevölkerungswachstum, nachhaltige Entwicklung, Armutsbekämpfung,
                                                                              Gleichstellung der Geschlechter und SRGR inklusive HIV/Aids.


                                                                              Mittelerhöhung für Familienplanung                  12.
                                                                              Im Rahmen des Euromapping-Projektes analysiert und vergleicht die Stiftung seit 2003 die Ausgaben
                                                                              der europäischen Länder für sexuelle und reproduktive Gesundheit in Entwicklungsländern und
                                                                              zeigt die Finanzierungslücken in diesem Bereich auf. Die Daten fließen in unsere politische Arbeit
                                                                              ein, bei der wir uns für eine Mittelerhöhung für Familienplanung einsetzen. Der detaillierte Bericht
                                                                              erscheint in acht Sprachen – so erreichen wir Parlamentarier und Entscheidungsträger in Europa
                                                                              und weltweit.

9. Beginn Stärkung 10. Start Youth Truck in Uganda Gründung Parlamentarischer Beirat Start europäischer Budget­Analysen 2004 Eröffnung DSW/BONITA Trainingszentrum
 2002              der 2003
                                               11.                               12.                                13.
       Zivilgesellschaft                                                                                                                           Äthiopien
„Das rasante Bevölkerungswachstum in den Entwicklungsländern ist die globale Zukunftsheraus-
                                                                        forderung. Die Stiftung Weltbevölkerung widmet sich diesem wichtigem Thema und leistet dabei
                                                                        hervorragende Arbeit. Sie ist aus der nationalen und internationalen entwicklungspolitischen
                                                                        Landschaft nicht mehr wegzudenken.“
                                                                                                        Dr. Wolfgang Bichmann, Abteilungsdirektor, KfW Entwicklungsbank,
                                                                                                                 Kompetenz Center Gesundheit, Bildung, Soziale Sicherung



13.Trainingszentren in Ostafrika
       Aufgrund der sehr guten Erfahrungen mit dem 2001 gestarteten DSW/BONITA-Trainingszentrum
       in Uganda eröffnen wir 2004 in Äthiopien unser zweites DSW/BONITA-Trainingszentrum. Dort
       bilden wir Jugendberater aus, die ihr Wissen über Sexualität und Verhütung an ihre Altersgenossen
       weitergeben. Wir trainieren auch lokale und internationale Organisationen darin, ihre Programme
       jugendfreundlicher zu gestalten. Ein weiteres Trainingszentrum betreiben wir in Tansania.


       Gründung der Alfred Biolek Stiftung                       14.
       Im November 2005 gründet Alfred Biolek, einer unserer langjährigen Förderer und Mitglied im
       Kuratorium, die „Alfred Biolek Stiftung – Hilfe für Afrika“ als Treuhandstiftung unter dem Dach der
       Stiftung Weltbevölkerung. Die Erträge und alle eingehenden Spenden kommen unseren Hilfs-
       projekten zugute. Diesem Beispiel folgten das Ehepaar Maria und Uwe-Thomas Carstensen mit
       der MUT-Stiftung und das Ehepaar Dr. Bernhard und Ingeborg Scharf mit der BISS-Stiftung.


15.Mobile Testkliniken in Kenia 
       Im Jahr 2006 startet die Stiftung Weltbevölkerung mit einer Fördersumme von 2,85 Millionen Euro das
       größte Gesundheitsvorhaben in Kenia, das bis dahin von der Europäischen Union gefördert wurde.
       Das erfolgreiche Pilotprojekt kombiniert Aufklärungsarbeit und HIV-Präventionsmaßnahmen mit




                                                                                                                                                          © Andrea Künzig
       mobilen Testkliniken und Pflegediensten für aidskranke Jugendliche.


       Verbindung von Umweltschutz und Familienplanung                                    16.
       Für so überzeugende Projekte wie das Bonga Forest-Projekt in Äthiopien, das Maßnahmen zum




                                                                                                                                                                               © Jochen Vorfelder
       Umweltschutz mit Familienplanung verbindet, erhält die Stiftung Weltbevölkerung im Jahr 2006
       als einzige europäische Organisation den Alcan-Preis für Nachhaltigkeit. Der Preis zeichnet Organi-
       sationen aus, die integrierte Ansätze zum Umweltschutz und zur wirtschaftlichen und sozialen
       Nachhaltigkeit verfolgen. Vergleichbare Projekte starteten wir 1997 in Nepal und 2001 in Uganda.




                                                                                                                                                          © Reiner Klingholz
  14. Gründung Alfred Biolek Stiftung 2006 Start mobile Testkliniken Alcan-Preis für Nachhaltigkeit
    2005
                                  15.                           16.                                   Eröffnung Länderbüro 2007 Start Youth Truck in Tansania Internationale
                                                in Kenia                                              Tansania                                                Parlamentarierkonferenz
Highlights aus 20 Jahren 

                                                                                              Erfolgreiche Kampagnenarbeit               17.
                                                                                              Mit der „Mutternacht“ startet die Stiftung Weltbevölkerung 2009 eine Initiative, die jedes Jahr
                                                                                              im Vorfeld des Muttertages auf die hohe Müttersterblichkeit in Entwicklungsländern aufmerksam
                                                                                              macht. Seither haben wir für dieses wichtige Anliegen neun weitere entwicklungspolitische
                                                                                              Organisationen gewonnen. Wir engagieren uns zudem in der Kampagne „Deine Stimme gegen
                                                                                              Armut“(DSGA). Ziel der Kampagne ist, dass die Bundesregierung mehr Mittel für die Entwicklungs-




                                                                          © Die Projektoren
                                                                                              zusammenarbeit bereitstellt.


                                                                                              Preisgekröntes Projekt gegen Scheidenfisteln                       18.
                                                                                              Im Jahr 2010 wird die Stiftung Weltbevölkerung für ihr Projekt „Fight Fistula“ mit dem medizinisch-
                                                                                              humanitären Förderpreis der Else Kröner-Fresenius-Stiftung ausgezeichnet: eine großartige
                                                                                              Anerkennung des langjährigen Engagements für Mädchen mit Scheidenfisteln, einer folgenschweren
                                                                                              Geburtsverletzung.


                                                                                              Neue Familienplanungsinitiative                19.
                                                                          © Andrea Künzig




                                                                                              Das BMZ ruft im Oktober 2010 die neue „Initiative für Selbstbestimmte Familienplanung und
                                                                                              Müttergesundheit“ ins Leben – einer der größten Erfolge unserer politischen Arbeit. Damit verbunden
                                                                                              ist eine Verdopplung der bisherigen Mittel auf jährlich 80 Millionen Euro in den Jahren 2011 bis 2015.
                                                                                              Die Stiftung ist aktiv an der politischen und praktischen Ausgestaltung der Initiative beteiligt.
                                  © Die Projektoren




                                                                        20.Internationale Konferenzen zur globalen Gesundheitspolitik
                                                                                              Im Jahr 2011 veranstaltet die Stiftung Weltbevölkerung eine internationale Konferenz, die sich mit
                                                                                              der Rolle von öffentlich-privaten Partnerschaften im Gesundheitsbereich beschäftigt. In den letzten
                                                                                              20 Jahren ist es uns immer wieder gelungen, mit unseren hochkarätig besetzten Konferenzen
                                                                                              politische Entscheidungsträger, Fachleute und die Zivilgesellschaft zusammenzubringen – wie bei
                                                                                              der Internationalen Parlamentarierkonferenz im Vorfeld des G8-Gipfels in Heiligendamm (2007).
                                                                                              Im Jahr 2009 wirken wir federführend beim Globalen NRO-Forum mit – ein Treffen von über
                                                      © Andrea Künzig




                                                                                              400 NRO-Delegierten aus 131 Ländern, die 15 Jahre nach der Weltbevölkerungskonferenz von Kairo
                                                                                              Bilanz ziehen.
                                                                          © Andrea Künzig




17. Eröffnung Trainingszentrum 2010 Eröffnung Berliner Büro Auszeichnung für Fight Fistula Ankündigung Familienplanungsinitiative 2011 Konferenz zur globalen Gesundheitspolitik
  2009
                                                         18.                            19.                                    20.
          Tansania
Der Blick nach vorn
                                                                                                                                                 Prof. Dr. Alfred Biolek
                                                                                                                                                 Kuratoriumsmitglied der
                                                                                                                                                 Stiftung Weltbevölkerung
20 Jahre nach ihrer Gründung ist die Stiftung Weltbevölkerung zu einer national und international
anerkannten Entwicklungsorganisation gewachsen. Durch das große Engagement von Mitarbeitern,
                                                                                                                          „Aids und ungewollte Schwangerschaften
Vorstand und Kuratorium hat die Stiftung ihren Einfluss und die Wirksamkeit der Arbeit stark
vergrößert. Trotz der Erfolge der ersten 20 Jahre bleibt viel zu tun. Denn noch immer haben mehr                          bedrohen das Leben und die Zukunft von
als 215 Millionen Frauen in Entwicklungsländern keinen Zugang zu modernen Verhütungs-
                                                                                                                          Millionen von Menschen. Nur reden
methoden, obwohl sie gerne verhüten würden.
                                                                                                                          bringt uns nicht weiter. Ich mache mich
Grundlage für die Arbeit der nächsten Jahre ist der neue strategische Plan, den die Stiftung in
einem partizipativen Beratungsprozess erstellt hat. Dabei haben wir vier Ziele definiert, die anhand                      dafür stark, dass junge Menschen die
von messbaren Indikatoren regelmäßig überprüft werden. Die bewährte Arbeit zu den Themen
                                                                                                                          Möglichkeit erhalten, verantwortungsvoll
Familienplanung und Stärkung von Jugendlichen steht nach wie vor im Mittelpunkt der Stiftungs-
arbeit und wird weiter ausgebaut. Zusätzlich verknüpfen wir das Engagement im Bereich der                                 mit ihrer Sexualität umzugehen.“
Familienplanung in den nächsten Jahren noch stärker mit den Themen Umweltschutz und globale
Gesundheitspolitik.




                                                                                                                                             Herausgeber 
                                                                                                       © Iris Möker/DRK                      Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW)
                                                                                                                                             Redaktion 
                                                                                                                                             Janna Rassmann
                                                                                                                                             V. i. S. d. P.: Ute Stallmeister
                                                                                                                                             Gestaltung 
                                                                                                                                             Simone Schmidt, Hannover

                                                                                                                                             ©
                                                                                                                                                 August 2011
Gedruckt auf PEFC­zertifiziertem Papier – fördert die nachhaltige Waldbewirtschaftung
                                                               Wir danken allen Unterstützerinnen und
                                                               Unterstützern, die in den ersten 20 Jahren
                                                               zu der erfolgreichen Stiftungsarbeit
                                                               beigetragen haben.



                                                                                                        Danke
                                          © Jochen Vorfelder




                                                                Helfen Sie mit!
                                                                                                                       Die Stiftung Weltbevölkerung ist berechtigt,
                                                                Spendenkonto 38 38 38 0                                das Spendensiegel des Deutschen Zentral­
                                                                Commerzbank Hannover                                   instituts für soziale Fragen (DZI) zu führen.
                                                                                                                       Es bescheinigt die sachgerechte Spenden­
                                                                BLZ 250 400 66                                         werbung und eine sparsame und wirtschaft­
                                                                                                                       liche Verwendung der Spendenmittel.

Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW)
Göttinger Chaussee 115
30459 Hannover                                                 » www.weltbevoelkerung.de
Telefon: 05 11 9 43 73­0
Fax: 05 11 9 43 73­73
                                                                http://twitter.com/die_dsw
E­Mail: info@dsw­hannover.de
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Jubiläumsbroschüre – 20 Jahre Stiftung Weltbevölkerung

  • 2. Erhard Schreiber Dirk Roßmann Renate Bähr Liebe Leserin, lieber Leser, in den 20 Jahren unseres Bestehens ist die Weltbevölkerung um 1,6 Milliarden Menschen – das heißt um fast ein Drittel – gewachsen. Im Jahr 2011, unserem Jubiläumsjahr, wird der siebenmilliardste Mensch geboren. Um das rasante Bevölkerungswachstum vor allem in den Entwicklungsländern zu verlangsamen und dadurch Armut zu bekämpfen, engagieren wir uns seit 20 Jahren durch politische Arbeit auf nationaler und internationaler Ebene sowie in unseren Projekten besonders in Ostafrika. Bis heute ist die Stiftung Weltbevölkerung die einzige Organisation in Deutschland, die sich für das Thema Bevölkerungsdynamik im Rahmen einer nachhaltigen Entwicklung einsetzt. Auch in unserem neuen strategischen Plan für die Jahre 2011 bis 2016 halten wir an dieser Ausrichtung und an unserem Ziel fest, Jugendliche in Entwicklungsländern im Kampf gegen die Armut zu stärken. Weltweit verhüten heute 62 Prozent der verheirateten Frauen – ein leichter Anstieg gegenüber 56 Prozent Anfang der 1990er Jahre. Auch das Bevölkerungswachstum hat sich seither verlangsamt, von einem jährlichen Zuwachs um 85 Millionen Menschen Anfang der 1990er auf heute rund 78 Millionen Menschen. Mit unserem Engagement für Aufklärungs- und Familienplanungsprojekte sowie Gesundheitsinitiativen in armen Ländern haben wir diese Entwicklung unterstützt. Aber diese Erfolge sind noch lange nicht genug. Noch immer haben Millionen Mädchen und Frauen in Entwicklungsländern keinen Zugang zu Aufklärung und Verhütung. In den kommenden Jahren werden wir uns daher weiter für die Jugendlichen von heute und die Eltern von morgen stark machen! Ihr Ihr Ihre 20 Erhard Schreiber  Dirk Roßmann  Renate Bähr  Vorstandsvorsitzender und Stiftungsgründer Stiftungsgründer Geschäftsführerin 12.12.1991 * 12.12.2011
  • 3. Wie   alles  begann Alles begann mit einem Artikel in einer hannoverschen Zeitung. Der Unternehmer Erhard Schreiber las darin über das rasante Wachstum der Weltbevölkerung. Er war erschüttert: Innerhalb der letzten 40 Jahre hatte sich die Bevölkerung in den Entwicklungsländern mehr als verdoppelt. Die Probleme der armen Länder wie der mangelnde Zugang zu Bildung und Gesundheitsversorgung würden dadurch noch verschärft. Der Unternehmer begann nachzuforschen und stellte fest, dass es bis dahin in Deutschland keine Organisation gab, die sich mit dem Thema Bevölkerungswachs- tum beschäftigte. Er fand, dass es höchste Zeit war, das zu ändern. Mit Dirk Roßmann, Inhaber © Karin Blüher der Rossmann-Drogeriekette, gewann Erhard Schreiber einen engagierten Mitstreiter. Am 12. Dezember 1991 gründeten die beiden Unternehmer die Stiftung Weltbevölkerung. Ihre damalige Motivation leitet unsere Arbeit bis heute: den Zugang zu Sexualaufklärung und frei- Dirk Roßmann, Heiner Geißler, Prof. Dr. Ernst Ulrich von williger Familienplanung für die Menschen in den ärmsten Ländern der Welt zu ermöglichen. Weizsäcker, Erhard Schreiber und Gerhard Schröder Geprägt vom Unternehmertum der beiden Stifter steht die Hilfe zur Selbsthilfe durch die Ver- (v.l.n.r.) bei einem Empfang der Stiftung Weltbevölkerung mittlung von Wissen und Kompetenzen im Vordergrund der Stiftungsarbeit. Für ihr Engagement in Hannover (1993) wurden die beiden Stifter im Jahr 1998 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Bis heute sind sie im Vorstand aktiv und unterstützen die Stiftungsarbeit tatkräftig. Prof. Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker MdB a. D., Gründer des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt, Energie, Gründungsmitglied des Kuratoriums der Stiftung Weltbevölkerung „Die Stiftung Weltbevölkerung ist in der Zeit ihres Bestehens Dr. Peter Fischer, damaliger niedersächsischer Wirtschafts­ unentbehrlich geworden. Sie ist die einzige nennenswerte minister, überreicht Erhard Schreiber und Dirk Roßmann die nichtstaatliche Organisation in Deutschland, die sich der Auszeichnung mit dem Bundesverdienstkreuz (1998). Weltbevölkerungsproblematik annimmt.“
  • 4. Aufklärung  scha fft  Zukunft © Gemeinsam für Afrika/Meissner In Äthiopien, Kenia, Tansania und Uganda haben wir ein Netzwerk von derzeit über 600 Jugendklubs aufgebaut. Hier erhalten Jugendliche von gleichaltrigen Jugendberatern Sexualaufklärung, Gesund- heitsberatung und Lebenshilfe. Unsere vier Länderbüros betreuen die Programme vor Ort, wobei sie eng mit einheimischen Partnerorganisationen zusammenarbeiten. Bisher haben wir über 20.000 Jugendberater ausgebildet, die ihr Wissen an mehr als 15 Millionen Jugendliche weitergegeben haben. Diese tragen ihr Wissen wiederum mit Theater-, Tanz- und Informationsveranstaltungen in die Gemeinschaften. Zur Prävention von ungewollten Schwangerschaften und HIV/Aids hat die Stiftung mehr als 15 Millionen Kondome und über 18 Millionen jugendfreundliche Aufklärungs­ materialien an Jugendliche verteilt. Mit unserer Projektarbeit haben wir viel erreicht – einige Beispiele aus unseren Schwerpunktländern in Ostafrika: In Äthiopien  haben wir 8.000 Mädchen vor Genitalverstümmelung und 3.000 Mädchen vor früher Heirat bewahrt. Über 150.000 Mädchen und Gemeindemitglieder haben wir seit 2006 darüber informiert, wie Scheidenfisteln entstehen und wie sie verhindert werden können. In Kenia  bieten wir in unseren mobilen Testkliniken freiwillige HIV-Tests und umfassende Beratung rund um das Thema HIV/Aids an. Dieses Angebot haben allein im Rahmen eines dreijährigen EU-Projektes mehr als 160.000 Jugendliche und Gemeindemitglieder genutzt. In Tansania haben wir mit unserem Youth Truck seit 2007 9.000 Jugendliche in abgelegenen Regionen erreicht. Durch unsere mobile Aufklärungsarbeit wissen diese Jugendlichen nun, wie sie sich vor ungewollten Schwangerschaften und einer Ansteckung mit HIV/Aids schützen können. In Uganda  haben wir seit 2001 – zusätzlich zur Arbeit mit Jugendlichen – über 20.000 Eltern und Gemeindemitglieder zu Familienplanung und Aufklärung informiert. Wir haben ihnen vermittelt, wie wichtig ihre Unterstützung und ein offener Dialog für die Verbesserung der sexuellen und repro- duktiven Gesundheit von Jugendlichen ist, und sie motiviert, offen über diese Themen zu sprechen.
  • 5. Was   wir  erreicht  haben Die Stiftung Weltbevölkerung leistet wissensbasierte Arbeit: Wir nutzen unser Know-how aus der Programmarbeit und setzen es in der Politikberatung und Informationsarbeit ein. In Deutschland unterstützen 34 Abgeordnete des Deutschen Bundestages die Ziele der Stiftung als Mitglieder im Parlamentarischen Beirat für Bevölkerung und Entwicklung. Wir arbeiten seit vielen Jahren konstruktiv mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) zusammen. Mit großem Erfolg: Im Jahr 2010 hat das BMZ die neue „Initiative Selbstbestimmte Familienplanung und Müttergesundheit“ ins Leben gerufen. Damit verbunden ist eine Verdopplung Geschäftsführerin Renate Bähr und Dr. Julius Rotich, der bisherigen Mittel – auf jährlich 80 Millionen Euro in den Jahren 2011 bis 2015. stellvertretender Generalsekretär der Ostafrikanischen Gemeinschaft (East African Community, EAC), bei der Unterzeichnung eines Kooperationsvertrages (2008) Dr. Jörg Maas, ehemaliger Geschäfts­ © Andrea Künzig führer, und Sybille Pfeiffer, MdB, damalige Vorsitzende des Parlamen­ Entwicklung der Projektförderung  tarischen Beirats der Stiftung, bei der Euro Internationalen G8­Parlamentarier­ konferenz (2007) Ausgaben Projekte 5.000.000 Ausgaben Verwaltung Einnahmen 4.000.000 3.000.000 Dr. Johannes Rau, damaliger 2.000.000 Bundespräsident, mit Prof. Dr. Hans Fleisch, ehemaliger Geschäftsführer 1.000.000 beim Empfang von Stiftungsver­ tretern im Schloss Bellevue (2001) Geschäftsführerin Renate Bähr bei Gesprächen mit Bundes­ entwicklungsminister Dirk Niebel (2010) und der damaligen 0 Bundesentwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek­Zeul 1992 2001 2010 (2008) In den letzten 20 Jahren hat die Stiftung Sexual­ Auch in den Projektländern beraten wir politische Entscheidungsträger – zuletzt mit dem Ergebnis, aufklärung und Familienplanung in mehr als 20 Ländern dass Äthiopien und Kenia EU-Mittel in Höhe von insgesamt 94 Millionen Euro für die Verbesserung unterstützt – darunter in Äthiopien, Burkina Faso, von Dienstleistungen im Bereich der sexuellen und reproduktiven Gesundheit beantragt haben. Indien, Kambodscha, Kenia, Nepal, Nicaragua, Süd­ Wir setzen uns dafür ein, dass die Regierungen in unseren Projektländern dem Gesundheitsbereich afrika, Tansania und Uganda. Im Jahr 2010 förderte und der Familienplanung mehr Gewicht beimessen und die finanziellen Mittel effizienter einsetzen. die Stiftung mit rund fünf Millionen Euro Projekte zur Dabei stützen wir uns auf eigene Analysen zum nationalen Haushalt durch unsere Mitarbeiter vor Ort. Umsetzung ihrer Stiftungsziele – fast 20­mal so viel wie noch vor 20 Jahren.
  • 6. 1.Erstes Entwicklungsprojekt in Kenia Im Jahr 1992 startet die Stiftung Weltbevölkerung ihr erstes Entwicklungsprojekt, um den Zugang zu Familienplanung für Frauen im ländlichen Kenia zu ermöglichen. Im Mittelpunkt stehen die Aus- und Weiterbildung von Geburtshelferinnen und die Erweiterung einer Gesundheitsstation. Zusätzlich erhalten die Geburtshelferinnen Fahrräder – so sparen sie Zeit bei den Wegen von Dorf zu Dorf. Mittlerweile liegt der Fokus unserer Arbeit auf der Aufklärung und Stärkung von Jugendlichen. Bisher haben wir mehr als 150 Entwicklungsprojekte in Afrika und Asien verwirklicht. Weltbevölkerungskonferenz in Kairo  2. Die Stiftung Weltbevölkerung nimmt 1994 als beratendes Mitglied der deutschen Regierungsdelega- tion an der Weltbevölkerungskonferenz in Kairo teil. Das Aktionsprogramm von Kairo ist seither eine wichtige Grundlage für unsere Arbeit. In den Folgejahren erhöht die Bundesregierung die Mittel für bevölkerungspolitische Entwicklungsmaßnahmen. Den parteiübergreifenden Beschluss dazu haben wir maßgeblich mitgestaltet. 3.Engagement in Netzwerken  Im Jahr 1996 organisiert die Stiftung ein Treffen mit europäischen Partnerorganisationen, um die Zusammenarbeit zu Bevölkerungsfragen und Familienplanung voranzubringen. Inzwischen ist daraus ein aktives Netzwerk europäischer Nichtregierungsorganisationen (NRO) hervorgegangen. Das Engagement in nationalen und internationalen Bündnissen und Netzwerken wie im Verband Entwicklungspolitik deutscher Nichtregierungsorganisationen e.V. (VENRO) ist heute fester Bestand- teil unserer Arbeit im Norden und im Süden. Denn die Erfahrung zeigt, dass sich die Arbeit in Netzwerken lohnt. Deshalb unterstützen wir auch zivilgesellschaftliche Partner aus dem Süden dabei, sich in Netzwerken zu engagieren. Datenreport zur Weltbevölkerung 4. Gedruckt auf PEFC zertifiziertem Papier – födert die nachhaltige Waldbewirtschaftung Der erste Datenreport der Stiftung Weltbevölkerung erscheint im Jahr 1997. Alljährlich liefert er die Datenreport 2011 neuesten Daten zu wichtigen Indikatoren der Bevölkerungsentwicklung weltweit: unter anderem zur der Stiftung Weltbevölkerung Soziale und demographische Daten weltweit Geburtenrate, zur Verwendung von modernen Verhütungsmitteln und zur Zahl der HIV-Infizierten. Der Datenreport zählt mit einer jährlichen Auflage von rund 25.000 Exemplaren zu unseren Bestsellern und wird von Schülern, Lehrern, Journalisten und politischen Entscheidungsträgern geschätzt. * 20  J ahre 1. 2. 3. 4. http://twitter.com/die_dsw Aufklärung schafft Zukunft http://facebook.com/deutschestiftungweltbevoelkerung Population Reference Bureau Datenreport_2011_RZ.indd 2 01.08.11 15:10 12.12.1991 Gründung 1992 Erste Projektförderung 1994 Weltbevölkerungskonferenz in Kairo 1996 Europäisches Netzwerktreffen 1997 Erster Datenreport Stiftung Weltbevölkerung
  • 7. Highlights aus 20 Jahren  Äthiopien Sitz unseres Länderbüros in Addis Abeba 5. Uganda Gründung der Länderbüros Sitz unseres Länderbüros in Kampala Kenia Im Jahr 1999 eröffnet die Stiftung ihr erstes Länderbüro in Äthiopien. Seit 2000 sind wir auch mit Sitz unseres Länderbüros in Nairobi Büros in Kenia und Uganda vertreten. Im Jahr 2006 kommt das vierte afrikanische Länderbüro in Tansania hinzu. Durch unsere Präsenz vor Ort können wir in unseren Projekten noch besser auf die Bedürfnisse der Jugendlichen eingehen und auf die Politik in Ostafrika Einfluss nehmen. Tansania Sitz unseres Länderbüros 6. in Arusha Start der Jugendinitiative Youth-to-Youth Die Stiftung Weltbevölkerung startet 1999 in Äthiopien ihre Jugendinitiative für Sexualaufklärung und Gesundheit Youth-to-Youth. Wir entwickeln das umfassende Programm kontinuierlich weiter und stimmen es noch besser auf die Bedürfnisse der Zielgruppen ab. Beispielsweise kombinieren wir die Aufklärungsarbeit mit Ausbildungsmaßnahmen, so dass die Jugendlichen ihr Leben eigenständig in die Hand nehmen können. Das Youth-to-Youth-Programm ist inzwischen über die Grenzen Ostafrikas hinaus anerkannt. „Mit meiner Freundin spreche ich jetzt offen über 7.Deutsche Fassung des Weltbevölkerungsberichts Verhütung und Sex. Wir sind beide noch zu jung, um Eltern zu werden, und wir haben uns darauf geeinigt, Als Partnerin des Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen (UNFPA) gibt die Stiftung Weltbe- immer Kondome zu benutzen. völkerung 1999 erstmals die deutsche Fassung des Weltbevölkerungsberichts heraus. Die alljährliche Geofrey, 18 Jahre, Jugendklubmitglied aus Uganda Vorstellung des neuesten UNFPA-Berichts hat sich inzwischen zu einem etablierten Medienereignis entwickelt. 8.Verstärkte Präsenz in der politischen Szene  In Brüssel ist die Stiftung Weltbevölkerung seit 2000 mit einem Verbindungsbüro vertreten. Auch in Berlin haben wir im Jahr 2010 ein Büro eröffnet. Die verstärkte Sichtbarkeit der Stiftung in der politischen Szene erleichtert uns die Einflussnahme auf wichtige Prozesse in der Entwicklungszusammenarbeit. © Andrea Künzig 5. Eröffnung Länderbüro6. von Youth-to-Youth7. Herausgabe 1999 Start Erste 8. Eröffnung Verbindungsbüro 2000 Eröffnung Länderbüro Kenia Eröffnung Länderbüro und DSW/BONITA Äthiopien Weltbevölkerungsbericht Brüssel Trainingszentrum Uganda
  • 8. Highlights aus 20 Jahren  9.Stärkung der Zivilgesellschaft Seit 2002 unterstützt die Stiftung Weltbevölkerung mithilfe des Euroleverage-Projektes verstärkt zivilgesellschaftliche Organisationen in Entwicklungsländern. Durch Workshops und innovative Online-Trainings vermitteln wir das Know-how für die Antragstellung an internationale Geldgeber und für den politischen Dialog vor Ort. Für unsere Ratgeber zu europäischen und internationalen Finanzquellen im Bereich der reproduktiven Gesundheit – wie der „Guide to European Reproductive Health, HIV/AIDS and Population Assistance Funding“ – sind wir mittlerweile international anerkannt. © Rose Gerdts­Schiffler Youth Trucks in Uganda und Tansania  10. Seit 2003 ist in Uganda der Youth Truck unterwegs. Mit einem „mobilen Kino“ ausgestattet, bringt der Truck bei Vorstellungen mit Aufklärungsfilmen regelmäßig mehreren Hundert Zuschauern auf anschauliche Weise die sensiblen Themen Sexualität und Verhütung näher. So erreichen wir auch Jugendliche in abgelegenen Regionen. Einen weiteren Youth Truck setzen wir seit 2007 in Tansania ein. 11.Gründung des Parlamentarischen Beirats  Auf Initiative der Stiftung Weltbevölkerung wird im Jahr 2003 der Parlamentarische Beirat für Bevöl- kerung und Entwicklung gegründet. Damit gewinnen wir einen wichtigen Unterstützerkreis in der Politik. Die 34 Beiratsmitglieder aller Fraktionen und unterschiedlicher Ausschüsse des Deutschen Bundestages setzen sich für ein angemessenes deutsches Engagement zur Verwirklichung der sexuellen und reproduktiven Gesundheit und Rechte (SRGR) in Entwicklungsländern ein. Darüber hinaus fördert der Beirat die öffentliche und politische Diskussion von zentralen Themen des Kairoer Aktionsprogramms wie Bevölkerungswachstum, nachhaltige Entwicklung, Armutsbekämpfung, Gleichstellung der Geschlechter und SRGR inklusive HIV/Aids. Mittelerhöhung für Familienplanung 12. Im Rahmen des Euromapping-Projektes analysiert und vergleicht die Stiftung seit 2003 die Ausgaben der europäischen Länder für sexuelle und reproduktive Gesundheit in Entwicklungsländern und zeigt die Finanzierungslücken in diesem Bereich auf. Die Daten fließen in unsere politische Arbeit ein, bei der wir uns für eine Mittelerhöhung für Familienplanung einsetzen. Der detaillierte Bericht erscheint in acht Sprachen – so erreichen wir Parlamentarier und Entscheidungsträger in Europa und weltweit. 9. Beginn Stärkung 10. Start Youth Truck in Uganda Gründung Parlamentarischer Beirat Start europäischer Budget­Analysen 2004 Eröffnung DSW/BONITA Trainingszentrum 2002 der 2003 11. 12. 13. Zivilgesellschaft Äthiopien
  • 9. „Das rasante Bevölkerungswachstum in den Entwicklungsländern ist die globale Zukunftsheraus- forderung. Die Stiftung Weltbevölkerung widmet sich diesem wichtigem Thema und leistet dabei hervorragende Arbeit. Sie ist aus der nationalen und internationalen entwicklungspolitischen Landschaft nicht mehr wegzudenken.“ Dr. Wolfgang Bichmann, Abteilungsdirektor, KfW Entwicklungsbank, Kompetenz Center Gesundheit, Bildung, Soziale Sicherung 13.Trainingszentren in Ostafrika Aufgrund der sehr guten Erfahrungen mit dem 2001 gestarteten DSW/BONITA-Trainingszentrum in Uganda eröffnen wir 2004 in Äthiopien unser zweites DSW/BONITA-Trainingszentrum. Dort bilden wir Jugendberater aus, die ihr Wissen über Sexualität und Verhütung an ihre Altersgenossen weitergeben. Wir trainieren auch lokale und internationale Organisationen darin, ihre Programme jugendfreundlicher zu gestalten. Ein weiteres Trainingszentrum betreiben wir in Tansania. Gründung der Alfred Biolek Stiftung  14. Im November 2005 gründet Alfred Biolek, einer unserer langjährigen Förderer und Mitglied im Kuratorium, die „Alfred Biolek Stiftung – Hilfe für Afrika“ als Treuhandstiftung unter dem Dach der Stiftung Weltbevölkerung. Die Erträge und alle eingehenden Spenden kommen unseren Hilfs- projekten zugute. Diesem Beispiel folgten das Ehepaar Maria und Uwe-Thomas Carstensen mit der MUT-Stiftung und das Ehepaar Dr. Bernhard und Ingeborg Scharf mit der BISS-Stiftung. 15.Mobile Testkliniken in Kenia  Im Jahr 2006 startet die Stiftung Weltbevölkerung mit einer Fördersumme von 2,85 Millionen Euro das größte Gesundheitsvorhaben in Kenia, das bis dahin von der Europäischen Union gefördert wurde. Das erfolgreiche Pilotprojekt kombiniert Aufklärungsarbeit und HIV-Präventionsmaßnahmen mit © Andrea Künzig mobilen Testkliniken und Pflegediensten für aidskranke Jugendliche. Verbindung von Umweltschutz und Familienplanung 16. Für so überzeugende Projekte wie das Bonga Forest-Projekt in Äthiopien, das Maßnahmen zum © Jochen Vorfelder Umweltschutz mit Familienplanung verbindet, erhält die Stiftung Weltbevölkerung im Jahr 2006 als einzige europäische Organisation den Alcan-Preis für Nachhaltigkeit. Der Preis zeichnet Organi- sationen aus, die integrierte Ansätze zum Umweltschutz und zur wirtschaftlichen und sozialen Nachhaltigkeit verfolgen. Vergleichbare Projekte starteten wir 1997 in Nepal und 2001 in Uganda. © Reiner Klingholz 14. Gründung Alfred Biolek Stiftung 2006 Start mobile Testkliniken Alcan-Preis für Nachhaltigkeit 2005 15. 16. Eröffnung Länderbüro 2007 Start Youth Truck in Tansania Internationale in Kenia Tansania Parlamentarierkonferenz
  • 10. Highlights aus 20 Jahren  Erfolgreiche Kampagnenarbeit 17. Mit der „Mutternacht“ startet die Stiftung Weltbevölkerung 2009 eine Initiative, die jedes Jahr im Vorfeld des Muttertages auf die hohe Müttersterblichkeit in Entwicklungsländern aufmerksam macht. Seither haben wir für dieses wichtige Anliegen neun weitere entwicklungspolitische Organisationen gewonnen. Wir engagieren uns zudem in der Kampagne „Deine Stimme gegen Armut“(DSGA). Ziel der Kampagne ist, dass die Bundesregierung mehr Mittel für die Entwicklungs- © Die Projektoren zusammenarbeit bereitstellt. Preisgekröntes Projekt gegen Scheidenfisteln 18. Im Jahr 2010 wird die Stiftung Weltbevölkerung für ihr Projekt „Fight Fistula“ mit dem medizinisch- humanitären Förderpreis der Else Kröner-Fresenius-Stiftung ausgezeichnet: eine großartige Anerkennung des langjährigen Engagements für Mädchen mit Scheidenfisteln, einer folgenschweren Geburtsverletzung. Neue Familienplanungsinitiative 19. © Andrea Künzig Das BMZ ruft im Oktober 2010 die neue „Initiative für Selbstbestimmte Familienplanung und Müttergesundheit“ ins Leben – einer der größten Erfolge unserer politischen Arbeit. Damit verbunden ist eine Verdopplung der bisherigen Mittel auf jährlich 80 Millionen Euro in den Jahren 2011 bis 2015. Die Stiftung ist aktiv an der politischen und praktischen Ausgestaltung der Initiative beteiligt. © Die Projektoren 20.Internationale Konferenzen zur globalen Gesundheitspolitik Im Jahr 2011 veranstaltet die Stiftung Weltbevölkerung eine internationale Konferenz, die sich mit der Rolle von öffentlich-privaten Partnerschaften im Gesundheitsbereich beschäftigt. In den letzten 20 Jahren ist es uns immer wieder gelungen, mit unseren hochkarätig besetzten Konferenzen politische Entscheidungsträger, Fachleute und die Zivilgesellschaft zusammenzubringen – wie bei der Internationalen Parlamentarierkonferenz im Vorfeld des G8-Gipfels in Heiligendamm (2007). Im Jahr 2009 wirken wir federführend beim Globalen NRO-Forum mit – ein Treffen von über © Andrea Künzig 400 NRO-Delegierten aus 131 Ländern, die 15 Jahre nach der Weltbevölkerungskonferenz von Kairo Bilanz ziehen. © Andrea Künzig 17. Eröffnung Trainingszentrum 2010 Eröffnung Berliner Büro Auszeichnung für Fight Fistula Ankündigung Familienplanungsinitiative 2011 Konferenz zur globalen Gesundheitspolitik 2009 18. 19. 20. Tansania
  • 11. Der Blick nach vorn Prof. Dr. Alfred Biolek Kuratoriumsmitglied der Stiftung Weltbevölkerung 20 Jahre nach ihrer Gründung ist die Stiftung Weltbevölkerung zu einer national und international anerkannten Entwicklungsorganisation gewachsen. Durch das große Engagement von Mitarbeitern, „Aids und ungewollte Schwangerschaften Vorstand und Kuratorium hat die Stiftung ihren Einfluss und die Wirksamkeit der Arbeit stark vergrößert. Trotz der Erfolge der ersten 20 Jahre bleibt viel zu tun. Denn noch immer haben mehr bedrohen das Leben und die Zukunft von als 215 Millionen Frauen in Entwicklungsländern keinen Zugang zu modernen Verhütungs- Millionen von Menschen. Nur reden methoden, obwohl sie gerne verhüten würden. bringt uns nicht weiter. Ich mache mich Grundlage für die Arbeit der nächsten Jahre ist der neue strategische Plan, den die Stiftung in einem partizipativen Beratungsprozess erstellt hat. Dabei haben wir vier Ziele definiert, die anhand dafür stark, dass junge Menschen die von messbaren Indikatoren regelmäßig überprüft werden. Die bewährte Arbeit zu den Themen Möglichkeit erhalten, verantwortungsvoll Familienplanung und Stärkung von Jugendlichen steht nach wie vor im Mittelpunkt der Stiftungs- arbeit und wird weiter ausgebaut. Zusätzlich verknüpfen wir das Engagement im Bereich der mit ihrer Sexualität umzugehen.“ Familienplanung in den nächsten Jahren noch stärker mit den Themen Umweltschutz und globale Gesundheitspolitik. Herausgeber  © Iris Möker/DRK Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) Redaktion  Janna Rassmann V. i. S. d. P.: Ute Stallmeister Gestaltung  Simone Schmidt, Hannover © August 2011
  • 12. Gedruckt auf PEFC­zertifiziertem Papier – fördert die nachhaltige Waldbewirtschaftung Wir danken allen Unterstützerinnen und Unterstützern, die in den ersten 20 Jahren zu der erfolgreichen Stiftungsarbeit beigetragen haben. Danke © Jochen Vorfelder Helfen Sie mit! Die Stiftung Weltbevölkerung ist berechtigt, Spendenkonto 38 38 38 0 das Spendensiegel des Deutschen Zentral­ Commerzbank Hannover instituts für soziale Fragen (DZI) zu führen. Es bescheinigt die sachgerechte Spenden­ BLZ 250 400 66 werbung und eine sparsame und wirtschaft­ liche Verwendung der Spendenmittel. Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) Göttinger Chaussee 115 30459 Hannover » www.weltbevoelkerung.de Telefon: 05 11 9 43 73­0 Fax: 05 11 9 43 73­73 http://twitter.com/die_dsw E­Mail: info@dsw­hannover.de Internet: www.weltbevoelkerung.de http://facebook.com/deutschestiftungweltbevoelkerung