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Gerard Casey
”Libertarian
Anarchy: Against
the State”
Besprechung
von
Hamburg, 15.7.15
„our imaginations are
limited by the tyranny of
the present”
Gerard Casey, S. 97
 1951, Irland
 Ein Abschluss in Philosophie, zwei in Recht
 Associate Professor für Philosophie
 University College Dublin
 Associated Scholar
 Ludwig von Mises Institute, Auburn
 Christian Solidarity Party
 1991 Gründung
 Leiter von 1991 bis 1999
 Wahlen, auch EU-Wahlen
 Orthodoxe Katholiken!?!?!?
 Erzählt über sich in:
 EWTN Global Catholic Television Network
 https://www.youtube.com/watch?v=O1QjUjcFTeI
Gerard Casey
 Bloomsbury Continuum
 Ethik und Philosophie
 “central contemporary social and political
issues from a philosophical perspective”
http://www.bloomsbury.com/us/series/think-now/?pg=3&orderby=1
Buchreihe „Think Now“
 „Major Conservative and Libertarian Thinkers”
 20 Biographien
 U. a. Adam Smith, Ludwig von Mises,
 Milton Friedman, Ayn Rand, John Locke,
 Karl Popper, F. A. Hayek, …
 Gerard Casey schrieb über
 Murray Rothbard
 http://www.bloomsbury.com/uk/series/major-conservative-and-libertarian-thinkers/
Auch bei Bloomsbury
 Jede Interpretation ist subjektiv
 Ich bin Informatiker, kein Philosoph
 Daher werde ich wohl ein paar
philosophische Sachverhalte überlesen
haben
 Auch habe ich nicht alles
übernommen, also Selektion
Anmerkung
 „the state as we know it today is
historically contingent, functionally
unnecessary and illegitimate“
Zentrale Aussage
 Mythos: Der Staat ist notwendig und
rechtmäßig.
 Definition des Staats:
 Gruppe von Menschen, die ein Monopol
von legitimer physischer Gewalt über
andere Menschen in einem bestimmten
geographischen Gebiet haben, finanziert
durch erzwungene Abgaben
Der Staat
 Der Staat ist notwendig für
 Frieden, Sicherheit, Gesetze, Ordnung,
Polizei
 Der Staat ist rechtmäßig,
 weil er die Gewalt durch eine Art
Übertragung des Rechts durch die Wahl
von Repräsentanten (Politikern) erhält
Notwendig und Legitim
Aufgaben des Staats heute
Economic growth
Low inflation
jobs
Law and order
Justice
Defense
Water
Roads
Postal services
Health
Education
Welfare
Siehe S. 30 im Buch
 Introduction
 Death and taxes
 Liberty and libertarianism
 Anarchy and anarchism
 Law without orders
 Delegitimizing the state
 Conclusion
Die Kapitel
Der Staat ist
nicht notwendig
Der Staat ist
nicht rechtmäßig
Freiheit
Geschichte und
aktuelle Situation
Zu zeigen ist:
Economic growth
Low inflation
jobs
Law and order
Justice
Defense
Water
Roads
Postal services
Health
Education
Welfare
Siehe S. 30 im Buch
1. Philosophischer Anarchismus
 Auch wenn Anarchie keine Vorteile hätte,
ist das oberste Ziel ist die Freiheit und
deshalb ist am Anarchismus festzuhalten.
2. Praktischer Anarchismus
 Muss zeigen, dass der Anarchismus
wirklich besser ist, dass die Leute
wohlhabender werden.
 Carey siehe sich als philosophischer
Anarchist.
Unterscheide
 Mythos: Der Staat ist notwendig und
rechtmäßig.
 Wird nicht rational von außen betrachtet,
sondern von „Innen“.
 Man sieht mit dem Mythos, nicht durch in
hindurch.
 „Absolute Präsupposition“(R. G.
Collingwood)
 Implizite Voraussetzung: „Kepler starb im Elend“
setzt einen Menschen namens „Kepler“ voraus.
Death and taxes
 Nach Franz Oppenheimer (1914):
1. Ökonomisches Mittel
 selber arbeiten
2. Politisches Mittel
 arbeiten lassen
 Raub
 Schutzgelder
 Steuern
Grundlagen
Geschichte der Gesellschaft
Politisches Mittel
Räuber
Räuber
Räuber, Staat
Räuber, Staat
Ökonomisches Mittel
1. Jäger
2. Hirten
3. Bauern
4. Händler Von der
Räuberbande
zum Staat
 Märchen
 der Staat entstand, um die Schwachen
zu schützen und für Ordnung zu sorgen
 Wirklichkeit
 Usurpation und Eroberung (D. Hume)
 “agriculturalization of predation“ (G.
Casey)
 „stationary banditry“ (M. Olson)
Geschichte des Staats
 Erste Staaten 8000 v. Chr.
 Städte mit fruchtbarem Hinterland
 Im Jahre 1000 n. Chr.
 Könige / Herrscher hatten Grenzen
 Steuern zeitlich beschränkt für Kriege
 Es gab aber auch schon
 Zwangsanleihen, Geld-Entwertung, Verschuldung,
Verkauf von Vermögenswerten
 Zusammenhang
 Militär, Steuern, Bürokratie
Finanzierung des Militärs mit Steuern
 Ab ca. 1700 n. Chr.
 Absolutismus
 Reformation hat Kirche entmachtet
 Der Staat suchte neue Aufgaben
 Nationalstaat
 Erfindung der Bürokratie
Der moderne Staat
 Beispiel UK
 1850 - 1890 100% Anstieg an Beamten
 1890 - 1950 1000% Anstieg
 Staatsausgaben („public expenditure“) UK
 ab 1901 13% of GNP (Gross National Product)
 ab 1920 24%
 ab 1946 36%
 heute ca. 50%
Geschichte des Staats: Wachstum
 Für den Staat gelten andere moralische
Gesetze als für das Individuum
 Er besteht aber aus einer Gruppe von
normalen Menschen
 Soldat oder Mörder? Dieb oder Finanz-
Beamter?
 Wer gibt den Repräsentanten des Staats
diese “Sonderrechte”?
Rechtmäßigkeit des Staats
 Befürworter sagen
 Der Staat ist einzigartig, deshalb hat er
andere moralische Gesetze
 Früher „von Gott geschaffen“
 Ein Beamter hat:
 zwei Rollen und zwei moralische
Verantwortlichkeiten
Rechtmäßigkeit des Staats
 Libertäre fordern
 Gleiche Moral für alle!
 Methodologischer Individualismus
 Prinzipal-Agent-Relationship
 Man kann andere nur damit
beauftragen, was man selber darf
Unrechtmäßigkeit des Staats
 Von der Notwendigkeit von
Gesellschaft darf man nicht auf die
Notwendigkeit des Staates schließen.
 (wie z. B. Aristoteles)
 Der Staat ist ein Gewaltmonopol,
eine anti-soziale Einrichtung
Staat und Gesellschaft
 Nullsummenspiel bez. Macht
 Was der Staat monopolisiert,
darf/kann die Gesellschaft nicht mehr
machen
 Oder nicht mehr konkurrenzfähig
 „D… muss sterben, damit wir leben
können“ (Slime)
Staat und Gesellschaft
 Relativ junge Entwickung
 Hauptsächlich USA
 Personen
 Murray Rothbard, Ludwig von Mises,
Hans-Hermann Hoppe, Walter Block,
Henry Hazlitt, Lysander Spooner,
Benjamin Tucker, Frederic Bastiat,
Gustave de Molinari
Liberty and libertarianism
 Nicht-Aggressions-Prinzip (NAP)
 Keine initiale Gewalt oder Androhung
von Gewalt gegen andere und ihr
Eigentum
 „kid’s stuff writ large”
 Verteidigung erlaubt
 Was ist Eigentum? -> Später …
Non aggression principle
 Was ist initiale Gewalt?
 Was ist angemessene Verteidigung?
 Z. B. Handlung im Affekt
 Was ist nicht mehr angemessen?
 Aggression vs. Schaden
Interpretation des NAP
 Warum sollte jemand das NAP
einhalten?
 Prinzip der Gegenseitigkeit
 Goldene Regel
 Positive Form „tue Gutes“ problematisch
 Bei Wikipedia bei „Reziprozität“
 Gegenseitige Hilfe und Solidarität
NAP und Reziprozität
 NAP
 gilt für alle, auch für den Staat
 ist minimal, keine vollständige moralische
Theorie
 Moral wird nicht vom NAP bewertet
 Die Freiheit des Individuums bildet die
Grundlage aller sozialen Beziehungen
 „libertarianism is the politico-economic
philosophy of individualism“
Liberty and libertarianism
 als Grundlage von menschlichem
Glück
 soll nicht eingeschränkt werden
 „the lowest social value“
 "freedom is the highest political end,
not the highest end of man per se …“
Lord Acton
Freiheit
 Libertäre wollen
 Individuelle Freiheit
 Freie Märkte
 Privateigentum
 Maximal einen Minimalstaat
 Keine Ausnahmen!
Zusammenfassung
 Konvervative wollen
 Maximal einen Minimalstaat (UK/USA!)
 Privateigentum
 Freie Märkte (UK/USA!)
 Soziale Sicherung durch den Staat
 Verbot von Drogen
 Staatliches Bildungssystem
 Regulierung der Wirtschaft
 Fiat-Währungen
 Handelsbeschränkungen, Zölle
Vergleich mit Konservatien
 Gegenfrage: Wer ist hier naiv und
optimistisch?
 Progressive / Sozialdemokraten
 Glauben Menschen verbessern zu können
 Konservative
 Zwingen Menschen zu Werten, Normen
und Religion
 „quasi-Calvinistic“
Utopische Spinner?
Links vs. Rechts
IndividuelleFreiheit
Wirtschaftliche Freiheit
Libertarian
Anarchy
Sozial-
Demokratie
Konservativ
Anm. Nicht aus dem Buch
Liberal
 M: No theory can be seriously
maintained such that, if it were to be
true, its very maintenance would
become impossible, meaningless,
contradictory or self-refuting.
 Casey’s Argument gegen destruktive
oder nihilistische Argumente
 Z. B. Determinismus (kein freier Wille)
M
 An archos „Ohne Herrschaft“
 Anarchisten …
 traditionell eher „links“
 Anarcho- …
 -Kommunismus
 -Kollektivismus
 -Syndikalismus
 -Mutualismus
 -Individualismus (Ausname!!!)
Anarchisten
 Freier Kapitalismus
 Freie Märkte, „free market“, Laissez-fair
 „economic capitalism“ (D. Osterfeld)
 „Peaceful voluntary exchange“
 Staatskapitalismus
 Merkantilismus, Korporatismus
 Corporate state monopoly capitalism (W. Block)
 „sociological capitalism“ (D. Osterfeld)
 „Big Business, Banking and Government“
Zwei Arten von Kapitalismus
 Linke Anarchisten lehnen auch den freien
Kapitalismus ab …
 Eigentum ist Herrschaft, „erzwingt“ Hierarchien
und Staat
 Und wenn nicht „erzwingt“, trotzdem schlecht …
 Noam Chomsky: “The idea of free contract
between potentate and his starving subject is a
sick joke“
 Anmerkung: Typisch linke emotionsgeladene
Sprache bei einem “Sprachwissenschaftler”
 Ausnahmen werden als Regel dargestellt
https://www.facebook.com/groups/262802927228469/
Anarchisten gegen "Anarchisten"
 Der Begriff „Anarcho-Capitalism“
 führt nach Casey zur Verteidigung des
Staatskapitalismus
 Casey erlaubt freiwillige Bindung
 "if we are not free to bind ourselves, we are
not truly free“
 Lösung a la John Sneed
 “destroy the state in order to allow all
economic systems to compete on a
voluntary basis"
Anarchisten gegen "Anarchisten"
 Verschiedene Ansätze
 Peter Vallentyne, Michael Otsuka
 "Libertarianism without Inequality"
 Natürliche Ressourcen gehören allen
 Nutzer müssen Steuern zahlen
  Behörde zur Verteilung notwendig
Left-Libertarianism
 Gehören niemandem
 Dann muss Aneignung rechtmäßig sein
 Gehören allen
 Kollektiv vs. Distributiv
 Dann ist es keine initiale Aneignung
 Was ist mit Neugeborenen? Sibirien?
 „incoherent, untenable“
Natürliche Ressourcen
 Besitz vs. Eigentum
 Possession vs. Ownership
 „ownership is lawful possession“
 Eigentum ist trilateral
 Besitzer, Objekt, Gesellschaft
Eigentum / Property
 „Homesteading“
 „Lockean labour-mixing metaphor“
 Muss laut Casey mit Vorbereitung
zum Ausschluss erfolgen
(„exclusion“)
 Also Land muss eingezäunt werden
Initiale Aneignung
 Zu zeigen ist
 Eine zentrale Autorität ist für die
friedliche Lösung von Konflikten nicht
notwendig.
 “Recht und Ordnung” sind nur ein
Mittel zur Konfliktlösung
 Wo kommt das Recht her ohne
Staat?
Law without orders
1. Mindestens 3 rationale Menschen
(“embodied rational beeings”),
2. die in Reichweite voneinander
wohnen (“proximate relation”)
3. im Kontext knapper Ressourcen.
Ein Rechtssystem benötigt
 Eine neutrale Instanz wird benötigt, die
das Recht spricht, den Streit schlichtet,
daher 3 Personen.
 „embodied“, weil Engel keinen Raum
und keine Nahrungsmittel benötigen
 Ohne knappe Ressourcen kein Konflikt
 Zeit ist die ultimative knappe Ressource
(nicht erneuerbar)
Begründung
 Einigung
 Gewalt
 Risiko: Verletzung
 Bei Eskalation
 Gesellschaft degeneriert: Keine
Arbeitsteilung, kein komparativer Vorteil
 “mutually non-beneficial”
 Rechtsspruch („adjudication“)
Möglichkeiten der Konfliktlösung
 Rechtsstreitigkeiten sind effizienter als
Gewalt („dispute resolution“)
 Findung des Rechtsspruchs teuer
 Vermeidung von Rechtsstreitigkeiten
daher noch besser („dispute avoidance“)
 Erfordert vernünftige, nachvollziehbar
Urteile
 reasoned judgement: decision +
reason/rule
Anforderungen an Rechtssprüche
 Bei den Angel-Saxen „moot“
 Urteile galten als Vorbilder, als “Gesetz„
 Anm. bei Germanen Thing
 Wenn das Urteil nicht allgemein
anerkannt wird, bringt es nichts.
 Historisch im UK: „Common law“
wurde außerhalb des Staats
entwickelt und später übernommen
„reasoned judgements“
 Wikipedia: „ Gewohnheitsrecht
entsteht ... durch längerdauernde,
stetige, allgemeine und gleichmäßige
Übung”
 Definiert zulässiges und nicht
zulässiges Verhalten (“permissible
and impermissible actions”)
Gewohnheitsrecht / „Customary law“
 Wesentliche Elemente
1. Eine Prozedur zur Rechtsfindung und –
sprechung (“adjudicative procedure”)
2. Regeln (“body of rules”)
3. Mittel, um den Rechtsspruch
durchzusetzen (“means for
enforcement”)
Gewohnheitsrecht
 Entsteht inkrementell, Schritt für Schritt
 Am Anfang keine Regeln „ex port“
 Später
 Falls Regel vorhanden, benutze diese „ex
ante“
 Andernfalls erfinde neue und merke diese
 So entsteht das Gesetz evolutionär wie
die Sprache
Entwicklung des Gewohnheitsrechts
 Hauptsächlich negativ „Du sollst
nicht…“
 Horizontal
 Zwischen Gleichen
 Gleichheit vor dem Gesetz
 Nicht zwischen Staat und Individuum
 Durchführung durch Gesellschaft
Eigenschaften des Gewohnheitsrechts
 Durch die Gesellschaft
 Keine Unterscheidung zwischen Strafrecht
(“criminal law”) und Deliktrecht (“tort law”)
 Kein Einsperren in Gefängnisse
 Verletzung des NAPs
 Hauptziel
 Wiedergutmachung, Schadensersatz
 Sicherung durch
 Sicherheiten, Pfand, Bürgschaften, „Kautionen“
Durchführung / Enforcement
 öffentliche Missbilligung („disapproval“)
 Beendigung der Beziehung („termination
of friendships“)
 Boykott
 Ausschluss („exclusion“„expulsion“,
„blackballing”, “blacklisting”)
 Verbannung („ostracism“, „banishment”)
Durchführung / Enforcement
 Recht muss bekannt sein
 Gewohnheitsrechte werden
konvergieren gegen das
„Naturgesetz“
 Anm. nicht das christliche
„Naturgesetz“
Naturgesetz („natural law“)
 Gesetzes-Arten (A. J. Simmons)
1. mala in se - Übel in sich: Mord, Raub
2. mala prohibita – verboten
3. Gesellschaft: nicht-aggressiv, aber
moralisch verboten
4. Schutz des Staats: Verbot des Verrats,
Militärdienst
5. Finanzierung des Staats: Steuern,
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Naturgesetz („natural law“)
 Beispiele, aber nicht libertär
 Eskimo
 Irland von (500 BC – 1650 AD)
 Somali (wieder ab 1991)
Quasi-anarchische Gesellschaften
 Recht ist ohne Staat möglich
 Rechte des Individuums und Eigentum
 Opfer und Gesellschaft sind die “Enforcers”
 Gewalt wird durch Rechtsprechung
verhindert
 Wiedergutmachung statt Einkerkerung
 Langsame Evolution der Gesetze
 Konkurrierende Rechtssysteme
Law without orders
 Fehlt! Ist nicht philosophisch,
sondern ökonomisch
 Anm. siehe z. B. Gustave de Molinari
Defence? Security?
 Motto „making the world safe from
democracy”
 Die Grundsteine des Staates
 Repräsentative Demokratie
 Verfassung
 [Hierarchie, Befehle]
Delegitimizing the state
 Gedankenexperiment
 Jemandem Fremden auf der Strasse
einfach Befehle erteilen
 Oder freundlicher versuchen
 Entschuldigen Sie, könnten Sie bitte …
 Befehl braucht
 Berechtigung („justification“)
Befehle
1. A befiehlt B, die Aktion C nicht zu tun, wenn C
NAP verletzt
2. A befiehlt B, C zu tun, wenn C NAP nicht
verletzt und in Vertrag enthalten ist
3. Keine anderen Befehle von A an B als in 1, 2
4. Falls B sich in (1) widersetzt, darf A B zwingen
oder bestrafen
5. Falls B sich in (2) widersetzt, kann A B zu
Schadensersatz zwingen
6. Außerhalb von (1) und (2) darf B sich
widersetzen
Minimal erlaubte Befehle
S. 120
 Berufung auf Sonderfall („special
pleading“)
 Beispiele
 Heilige Kasten, wie Kirche
 Adelige, „blaues Blut“
 „Mission from God“
 Arnold Schwarzenegger
Repräsentative Demokratie
 Regierende und Regierte
 Wähler wählen Repräsentanten und
dadurch regieren sie sich “quasi”
selbst
 (u. a. T. Hobbes)
 Wirklich?
Repräsentative Demokratie
 R repräsentiere die Interessen der {
M1, …, Mn} im Parlament
 Repräsentation als
 Agent („agency“)
 Verwalter („trustee“)
 Delegierte („deputy“)
 Beauftragte („commissioner“)
 Alle nicht geeignet …
Was ist Repräsentation?
 Normalerweise
 Verantwortung und Grenzen
 Was passiert bei Interessenskonflikten?
 Wenn { M1, …, Mn} unterschiedlicher Meinung zu
einem bestimmten Theme sind.
 Politiker werden nur alle k Jahre gewählt
 Meinung zu einzelnen Fällen nicht wählbar
 “he acts for a group … without a single interest”
 R muss Prioritäten setzen
 " serve the many, betray the few” (L. Spooner)
 Fazit: Auf Basis des Inviduums nicht erklärt
Was ist Repräsentation?
 H. Pitkin redet sich dann heraus …
 “public, institutionalized arrangement …
operating in the complex ways of large-
scale social arrangements”
 „explain the obscure by the more obscure“
 „The fallacy of misplaced concreteness“
(A. N. Whitehead)
 Fazit:
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democracy and it is not representative“
Was ist Repräsentation?
 Dokument oder ungeschrieben?
 Wo kommt die Autorität her?
 Ist die Verfassung ein Vertrag zwischen
Regierung und Einwohnern?
 Expliziter Vertrag
 Impliziter Vertrag
 Kein Vertrag, aber dennoch bindend?
Was ist eine Verfassung?
 Ein Vertrag erfordert
 Angebot („offer“)
 Annahme („acceptance“)
 Einklagen können nur die Unterzeichner
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eingebunden werden (nur als
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Was ist ein Vertrag?
 Verfassung der USA (1787)
 „We the People of the United States,
…”
 Lysander Spooner
 1808 – 1887
 „Protolibertarian“
 "No Treason - The Constitution of no
Authority”
Expliziter Vertrag?
 Was ist das Angebot?
 Was ist die Annahme?
 Nur Vertrag zwischen den Menschen, die
damals gelebt haben, dazu gefragt wurden
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 Frauen, Schwarze und arme Männer (50-
75%) durften nicht abstimmen
 Fazit
 “no inherent authority, imposes no
obligations”
„No treason“ (Kein Verrat)
 Beispiel: Essen im Restaurant
 Erst bestellen und essen, später
bezahlen
 Vereinbarung über Zahlung hinterher
implizit ohne „Kaufvertrag“ vorher
Impliziter Vertrag?
 „tacit consent“
 Wohnen in einem Staats-Gebiet
 Das Recht zu wählen
 An Wahlen teilnehmen
 Steuern zahlen
 Geschenke des Staats annehmen
 Wohnungsbau, Strassen
Stillschweigende Übereinkunft?
 „Einverständnistheorie“
 Die Leute sind mit der Verfassung
einverstanden, weil …
 „Hume‘s celebrated attack on
consent theory“
 Wissen die Leute, dass die Politker ohne
ihr Einverständnis illegitim sind?
 Logischer Schluss aus Nicht-Aktion?
„ consent theory“
 Ist eine solche stille Übereinkunft ein
impliziter Vertrag?
 Sind die Leute sich bewusst darüber?
 Wenn ich irgendwo hinziehe, stimme ich
zu, dass ich in die Armee eingezogen
werde.
 Vergleiche mit rechtlichem Aufwand
bei Heirat oder Testament
Impliziter Vertrag?
 Eine „Übereinkunft“ muss freiwillig
erfolgen (D. Hume)
 „stay and obey - or leave”
 (falsche Dichotomy: stay and disobey)
 Gedankenspiel: Wenn der Nachbar
für den Anblick seines schönen
Gartens eine Gebühr verlangt?
Impliziter Vertrag?
 Pflichtkauf von überteuerten Leistungen
 Leistungen bereits mit Steuern überbezahlt
 Steuern nicht freiwillig, daher kein Vertrag
 Man kann nur das kleinere Übel wählen
 Keine freie Wahl, z. B. 5% Hürde
 Partei muss zugelassen sein
 Keine Einverständniserklärung
 Verfassungsänderungen brauchen Mehrheit
Kein impliziter Vertrag!
 Versuch von E. Burke (1729 – 1797)
 Eine Verfassung ist ein besonderer
Vertrag, auch wenn sie nicht wie ein
Vertrag aussieht.
 „the great primeval contract of eternal
society“
 Nicht haltbar
Kein Vertrag, dennoch bindend?
 Vor den Verträgen waren Rechte
über den Stand („status“) definiert
 Adelige, Bauern, Leibeigene etc.
 Politische Ordnung:
 entweder über Stand oder Verträge
definiert
  Verfassung ist illegitim
Kein Vertrag, dennoch bindend?
 Philosophische Seite der Argumentation
 Besonders gut fand ich „Law without
orders“
 Keine Ökonomie, daher gibt es Lücken
 Security, Defence, Wirtschaft
 Eher für Geisteswissenschaftler
 Nicht als Einstieg zu verwenden
Fazit
 Einige typische Gegenargumente gegen
Anarchie (auch die kollektivistischen
Varianten) aus dem Buch..
 LA kann soziale Spaltung und
Ungleichheit nicht lösen.
 Bisherige anarchistische Gesellschaften
waren auch moralisch repressiv (z. B.
Sekten).
Typische Gegenargumente
 Neue staats-ähnliche Formen werden
sich wieder erneut bilden
 Anarchie ist immer instabil.
Menschen sind machthungrig.
 In der Anarchie wird die Zustimmung
aller benötigt. Das ist nicht möglich.
 Auch in der Anarchie wird es
Gesetzesbrecher geben.
Typische Gegenargumente
 Anarchie funktioniert nur mit
Kooperation. Diese muss
gegebenenfalls erzwungen werden.
 Verteidigungs- und Sicherheitsfirmen
werden die Macht übernehmen.
 Anarchie ist Chaos und Armut.
Vergleiche Namibia mit den USA.
Typische Gegenargumente
 Ohne Staat leben wir im Kampf
“Jeder gegen Jeden“ („neo-
Hobbesian condition“)
 Private Gerichte können nicht durch
den Markt organisiert werden.
 Die Gerichte werden parteiisch sein
 Eine staatliche Polizei wird benötigt.
Typische Gegenargumente
 https://en.wikipedia.org/wiki/Gerard_Casey_(philosopher)
 https://en.wikipedia.org/wiki/Christian_Solidarity_Party
 http://www.ucd.ie/philosophy/staff/gerardcasey/
 http://www.ucd.ie/research/people/philosophy/professorgerardcasey/
 https://www.youtube.com/watch?v=O1QjUjcFTeI
 http://www.bloomsbury.com/us/series/think-now/?pg=3&orderby=1
 https://en.wikipedia.org/wiki/Anarchism
 Libertarian Anarchy: Tom Woods Talks to Gerard Casey https://www.youtube.com/watch?v=mC_dNB1xkRk
 Libertarian Anarchy on the Isle of Man https://www.youtube.com/watch?v=mLgxnFlOxrw
 Two Roads, One Truth | Gerard Casey https://www.youtube.com/watch?v=YoQ6vQf3X6Q
 Authors Forum: Libertarian Anarchy: Against the State https://www.youtube.com/watch?v=aBq1Ml5kVCw
 Gerard Casey - The Limits of Liberty, or Hurrah for Repression! https://www.youtube.com/watch?v=5iZMw0z2IMg
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Buchvorstellung "Libertarian Anarchy: Against the State" von Gerard Casey

  • 1. Gerard Casey ”Libertarian Anarchy: Against the State” Besprechung von Hamburg, 15.7.15
  • 2. „our imaginations are limited by the tyranny of the present” Gerard Casey, S. 97
  • 3.  1951, Irland  Ein Abschluss in Philosophie, zwei in Recht  Associate Professor für Philosophie  University College Dublin  Associated Scholar  Ludwig von Mises Institute, Auburn  Christian Solidarity Party  1991 Gründung  Leiter von 1991 bis 1999  Wahlen, auch EU-Wahlen  Orthodoxe Katholiken!?!?!?  Erzählt über sich in:  EWTN Global Catholic Television Network  https://www.youtube.com/watch?v=O1QjUjcFTeI Gerard Casey
  • 4.  Bloomsbury Continuum  Ethik und Philosophie  “central contemporary social and political issues from a philosophical perspective” http://www.bloomsbury.com/us/series/think-now/?pg=3&orderby=1 Buchreihe „Think Now“
  • 5.  „Major Conservative and Libertarian Thinkers”  20 Biographien  U. a. Adam Smith, Ludwig von Mises,  Milton Friedman, Ayn Rand, John Locke,  Karl Popper, F. A. Hayek, …  Gerard Casey schrieb über  Murray Rothbard  http://www.bloomsbury.com/uk/series/major-conservative-and-libertarian-thinkers/ Auch bei Bloomsbury
  • 6.  Jede Interpretation ist subjektiv  Ich bin Informatiker, kein Philosoph  Daher werde ich wohl ein paar philosophische Sachverhalte überlesen haben  Auch habe ich nicht alles übernommen, also Selektion Anmerkung
  • 7.  „the state as we know it today is historically contingent, functionally unnecessary and illegitimate“ Zentrale Aussage
  • 8.  Mythos: Der Staat ist notwendig und rechtmäßig.  Definition des Staats:  Gruppe von Menschen, die ein Monopol von legitimer physischer Gewalt über andere Menschen in einem bestimmten geographischen Gebiet haben, finanziert durch erzwungene Abgaben Der Staat
  • 9.  Der Staat ist notwendig für  Frieden, Sicherheit, Gesetze, Ordnung, Polizei  Der Staat ist rechtmäßig,  weil er die Gewalt durch eine Art Übertragung des Rechts durch die Wahl von Repräsentanten (Politikern) erhält Notwendig und Legitim
  • 10. Aufgaben des Staats heute Economic growth Low inflation jobs Law and order Justice Defense Water Roads Postal services Health Education Welfare Siehe S. 30 im Buch
  • 11.  Introduction  Death and taxes  Liberty and libertarianism  Anarchy and anarchism  Law without orders  Delegitimizing the state  Conclusion Die Kapitel Der Staat ist nicht notwendig Der Staat ist nicht rechtmäßig Freiheit Geschichte und aktuelle Situation
  • 12. Zu zeigen ist: Economic growth Low inflation jobs Law and order Justice Defense Water Roads Postal services Health Education Welfare Siehe S. 30 im Buch
  • 13. 1. Philosophischer Anarchismus  Auch wenn Anarchie keine Vorteile hätte, ist das oberste Ziel ist die Freiheit und deshalb ist am Anarchismus festzuhalten. 2. Praktischer Anarchismus  Muss zeigen, dass der Anarchismus wirklich besser ist, dass die Leute wohlhabender werden.  Carey siehe sich als philosophischer Anarchist. Unterscheide
  • 14.  Mythos: Der Staat ist notwendig und rechtmäßig.  Wird nicht rational von außen betrachtet, sondern von „Innen“.  Man sieht mit dem Mythos, nicht durch in hindurch.  „Absolute Präsupposition“(R. G. Collingwood)  Implizite Voraussetzung: „Kepler starb im Elend“ setzt einen Menschen namens „Kepler“ voraus. Death and taxes
  • 15.  Nach Franz Oppenheimer (1914): 1. Ökonomisches Mittel  selber arbeiten 2. Politisches Mittel  arbeiten lassen  Raub  Schutzgelder  Steuern Grundlagen
  • 16. Geschichte der Gesellschaft Politisches Mittel Räuber Räuber Räuber, Staat Räuber, Staat Ökonomisches Mittel 1. Jäger 2. Hirten 3. Bauern 4. Händler Von der Räuberbande zum Staat
  • 17.  Märchen  der Staat entstand, um die Schwachen zu schützen und für Ordnung zu sorgen  Wirklichkeit  Usurpation und Eroberung (D. Hume)  “agriculturalization of predation“ (G. Casey)  „stationary banditry“ (M. Olson) Geschichte des Staats
  • 18.  Erste Staaten 8000 v. Chr.  Städte mit fruchtbarem Hinterland  Im Jahre 1000 n. Chr.  Könige / Herrscher hatten Grenzen  Steuern zeitlich beschränkt für Kriege  Es gab aber auch schon  Zwangsanleihen, Geld-Entwertung, Verschuldung, Verkauf von Vermögenswerten  Zusammenhang  Militär, Steuern, Bürokratie Finanzierung des Militärs mit Steuern
  • 19.  Ab ca. 1700 n. Chr.  Absolutismus  Reformation hat Kirche entmachtet  Der Staat suchte neue Aufgaben  Nationalstaat  Erfindung der Bürokratie Der moderne Staat
  • 20.  Beispiel UK  1850 - 1890 100% Anstieg an Beamten  1890 - 1950 1000% Anstieg  Staatsausgaben („public expenditure“) UK  ab 1901 13% of GNP (Gross National Product)  ab 1920 24%  ab 1946 36%  heute ca. 50% Geschichte des Staats: Wachstum
  • 21.  Für den Staat gelten andere moralische Gesetze als für das Individuum  Er besteht aber aus einer Gruppe von normalen Menschen  Soldat oder Mörder? Dieb oder Finanz- Beamter?  Wer gibt den Repräsentanten des Staats diese “Sonderrechte”? Rechtmäßigkeit des Staats
  • 22.  Befürworter sagen  Der Staat ist einzigartig, deshalb hat er andere moralische Gesetze  Früher „von Gott geschaffen“  Ein Beamter hat:  zwei Rollen und zwei moralische Verantwortlichkeiten Rechtmäßigkeit des Staats
  • 23.  Libertäre fordern  Gleiche Moral für alle!  Methodologischer Individualismus  Prinzipal-Agent-Relationship  Man kann andere nur damit beauftragen, was man selber darf Unrechtmäßigkeit des Staats
  • 24.  Von der Notwendigkeit von Gesellschaft darf man nicht auf die Notwendigkeit des Staates schließen.  (wie z. B. Aristoteles)  Der Staat ist ein Gewaltmonopol, eine anti-soziale Einrichtung Staat und Gesellschaft
  • 25.  Nullsummenspiel bez. Macht  Was der Staat monopolisiert, darf/kann die Gesellschaft nicht mehr machen  Oder nicht mehr konkurrenzfähig  „D… muss sterben, damit wir leben können“ (Slime) Staat und Gesellschaft
  • 26.  Relativ junge Entwickung  Hauptsächlich USA  Personen  Murray Rothbard, Ludwig von Mises, Hans-Hermann Hoppe, Walter Block, Henry Hazlitt, Lysander Spooner, Benjamin Tucker, Frederic Bastiat, Gustave de Molinari Liberty and libertarianism
  • 27.  Nicht-Aggressions-Prinzip (NAP)  Keine initiale Gewalt oder Androhung von Gewalt gegen andere und ihr Eigentum  „kid’s stuff writ large”  Verteidigung erlaubt  Was ist Eigentum? -> Später … Non aggression principle
  • 28.  Was ist initiale Gewalt?  Was ist angemessene Verteidigung?  Z. B. Handlung im Affekt  Was ist nicht mehr angemessen?  Aggression vs. Schaden Interpretation des NAP
  • 29.  Warum sollte jemand das NAP einhalten?  Prinzip der Gegenseitigkeit  Goldene Regel  Positive Form „tue Gutes“ problematisch  Bei Wikipedia bei „Reziprozität“  Gegenseitige Hilfe und Solidarität NAP und Reziprozität
  • 30.  NAP  gilt für alle, auch für den Staat  ist minimal, keine vollständige moralische Theorie  Moral wird nicht vom NAP bewertet  Die Freiheit des Individuums bildet die Grundlage aller sozialen Beziehungen  „libertarianism is the politico-economic philosophy of individualism“ Liberty and libertarianism
  • 31.  als Grundlage von menschlichem Glück  soll nicht eingeschränkt werden  „the lowest social value“  "freedom is the highest political end, not the highest end of man per se …“ Lord Acton Freiheit
  • 32.  Libertäre wollen  Individuelle Freiheit  Freie Märkte  Privateigentum  Maximal einen Minimalstaat  Keine Ausnahmen! Zusammenfassung
  • 33.  Konvervative wollen  Maximal einen Minimalstaat (UK/USA!)  Privateigentum  Freie Märkte (UK/USA!)  Soziale Sicherung durch den Staat  Verbot von Drogen  Staatliches Bildungssystem  Regulierung der Wirtschaft  Fiat-Währungen  Handelsbeschränkungen, Zölle Vergleich mit Konservatien
  • 34.  Gegenfrage: Wer ist hier naiv und optimistisch?  Progressive / Sozialdemokraten  Glauben Menschen verbessern zu können  Konservative  Zwingen Menschen zu Werten, Normen und Religion  „quasi-Calvinistic“ Utopische Spinner?
  • 35. Links vs. Rechts IndividuelleFreiheit Wirtschaftliche Freiheit Libertarian Anarchy Sozial- Demokratie Konservativ Anm. Nicht aus dem Buch Liberal
  • 36.  M: No theory can be seriously maintained such that, if it were to be true, its very maintenance would become impossible, meaningless, contradictory or self-refuting.  Casey’s Argument gegen destruktive oder nihilistische Argumente  Z. B. Determinismus (kein freier Wille) M
  • 37.  An archos „Ohne Herrschaft“  Anarchisten …  traditionell eher „links“  Anarcho- …  -Kommunismus  -Kollektivismus  -Syndikalismus  -Mutualismus  -Individualismus (Ausname!!!) Anarchisten
  • 38.  Freier Kapitalismus  Freie Märkte, „free market“, Laissez-fair  „economic capitalism“ (D. Osterfeld)  „Peaceful voluntary exchange“  Staatskapitalismus  Merkantilismus, Korporatismus  Corporate state monopoly capitalism (W. Block)  „sociological capitalism“ (D. Osterfeld)  „Big Business, Banking and Government“ Zwei Arten von Kapitalismus
  • 39.  Linke Anarchisten lehnen auch den freien Kapitalismus ab …  Eigentum ist Herrschaft, „erzwingt“ Hierarchien und Staat  Und wenn nicht „erzwingt“, trotzdem schlecht …  Noam Chomsky: “The idea of free contract between potentate and his starving subject is a sick joke“  Anmerkung: Typisch linke emotionsgeladene Sprache bei einem “Sprachwissenschaftler”  Ausnahmen werden als Regel dargestellt https://www.facebook.com/groups/262802927228469/ Anarchisten gegen "Anarchisten"
  • 40.  Der Begriff „Anarcho-Capitalism“  führt nach Casey zur Verteidigung des Staatskapitalismus  Casey erlaubt freiwillige Bindung  "if we are not free to bind ourselves, we are not truly free“  Lösung a la John Sneed  “destroy the state in order to allow all economic systems to compete on a voluntary basis" Anarchisten gegen "Anarchisten"
  • 41.  Verschiedene Ansätze  Peter Vallentyne, Michael Otsuka  "Libertarianism without Inequality"  Natürliche Ressourcen gehören allen  Nutzer müssen Steuern zahlen   Behörde zur Verteilung notwendig Left-Libertarianism
  • 42.  Gehören niemandem  Dann muss Aneignung rechtmäßig sein  Gehören allen  Kollektiv vs. Distributiv  Dann ist es keine initiale Aneignung  Was ist mit Neugeborenen? Sibirien?  „incoherent, untenable“ Natürliche Ressourcen
  • 43.  Besitz vs. Eigentum  Possession vs. Ownership  „ownership is lawful possession“  Eigentum ist trilateral  Besitzer, Objekt, Gesellschaft Eigentum / Property
  • 44.  „Homesteading“  „Lockean labour-mixing metaphor“  Muss laut Casey mit Vorbereitung zum Ausschluss erfolgen („exclusion“)  Also Land muss eingezäunt werden Initiale Aneignung
  • 45.  Zu zeigen ist  Eine zentrale Autorität ist für die friedliche Lösung von Konflikten nicht notwendig.  “Recht und Ordnung” sind nur ein Mittel zur Konfliktlösung  Wo kommt das Recht her ohne Staat? Law without orders
  • 46. 1. Mindestens 3 rationale Menschen (“embodied rational beeings”), 2. die in Reichweite voneinander wohnen (“proximate relation”) 3. im Kontext knapper Ressourcen. Ein Rechtssystem benötigt
  • 47.  Eine neutrale Instanz wird benötigt, die das Recht spricht, den Streit schlichtet, daher 3 Personen.  „embodied“, weil Engel keinen Raum und keine Nahrungsmittel benötigen  Ohne knappe Ressourcen kein Konflikt  Zeit ist die ultimative knappe Ressource (nicht erneuerbar) Begründung
  • 48.  Einigung  Gewalt  Risiko: Verletzung  Bei Eskalation  Gesellschaft degeneriert: Keine Arbeitsteilung, kein komparativer Vorteil  “mutually non-beneficial”  Rechtsspruch („adjudication“) Möglichkeiten der Konfliktlösung
  • 49.  Rechtsstreitigkeiten sind effizienter als Gewalt („dispute resolution“)  Findung des Rechtsspruchs teuer  Vermeidung von Rechtsstreitigkeiten daher noch besser („dispute avoidance“)  Erfordert vernünftige, nachvollziehbar Urteile  reasoned judgement: decision + reason/rule Anforderungen an Rechtssprüche
  • 50.  Bei den Angel-Saxen „moot“  Urteile galten als Vorbilder, als “Gesetz„  Anm. bei Germanen Thing  Wenn das Urteil nicht allgemein anerkannt wird, bringt es nichts.  Historisch im UK: „Common law“ wurde außerhalb des Staats entwickelt und später übernommen „reasoned judgements“
  • 51.  Wikipedia: „ Gewohnheitsrecht entsteht ... durch längerdauernde, stetige, allgemeine und gleichmäßige Übung”  Definiert zulässiges und nicht zulässiges Verhalten (“permissible and impermissible actions”) Gewohnheitsrecht / „Customary law“
  • 52.  Wesentliche Elemente 1. Eine Prozedur zur Rechtsfindung und – sprechung (“adjudicative procedure”) 2. Regeln (“body of rules”) 3. Mittel, um den Rechtsspruch durchzusetzen (“means for enforcement”) Gewohnheitsrecht
  • 53.  Entsteht inkrementell, Schritt für Schritt  Am Anfang keine Regeln „ex port“  Später  Falls Regel vorhanden, benutze diese „ex ante“  Andernfalls erfinde neue und merke diese  So entsteht das Gesetz evolutionär wie die Sprache Entwicklung des Gewohnheitsrechts
  • 54.  Hauptsächlich negativ „Du sollst nicht…“  Horizontal  Zwischen Gleichen  Gleichheit vor dem Gesetz  Nicht zwischen Staat und Individuum  Durchführung durch Gesellschaft Eigenschaften des Gewohnheitsrechts
  • 55.  Durch die Gesellschaft  Keine Unterscheidung zwischen Strafrecht (“criminal law”) und Deliktrecht (“tort law”)  Kein Einsperren in Gefängnisse  Verletzung des NAPs  Hauptziel  Wiedergutmachung, Schadensersatz  Sicherung durch  Sicherheiten, Pfand, Bürgschaften, „Kautionen“ Durchführung / Enforcement
  • 56.  öffentliche Missbilligung („disapproval“)  Beendigung der Beziehung („termination of friendships“)  Boykott  Ausschluss („exclusion“„expulsion“, „blackballing”, “blacklisting”)  Verbannung („ostracism“, „banishment”) Durchführung / Enforcement
  • 57.  Recht muss bekannt sein  Gewohnheitsrechte werden konvergieren gegen das „Naturgesetz“  Anm. nicht das christliche „Naturgesetz“ Naturgesetz („natural law“)
  • 58.  Gesetzes-Arten (A. J. Simmons) 1. mala in se - Übel in sich: Mord, Raub 2. mala prohibita – verboten 3. Gesellschaft: nicht-aggressiv, aber moralisch verboten 4. Schutz des Staats: Verbot des Verrats, Militärdienst 5. Finanzierung des Staats: Steuern, Enteignungen Naturgesetz („natural law“)
  • 59.  Beispiele, aber nicht libertär  Eskimo  Irland von (500 BC – 1650 AD)  Somali (wieder ab 1991) Quasi-anarchische Gesellschaften
  • 60.  Recht ist ohne Staat möglich  Rechte des Individuums und Eigentum  Opfer und Gesellschaft sind die “Enforcers”  Gewalt wird durch Rechtsprechung verhindert  Wiedergutmachung statt Einkerkerung  Langsame Evolution der Gesetze  Konkurrierende Rechtssysteme Law without orders
  • 61.  Fehlt! Ist nicht philosophisch, sondern ökonomisch  Anm. siehe z. B. Gustave de Molinari Defence? Security?
  • 62.  Motto „making the world safe from democracy”  Die Grundsteine des Staates  Repräsentative Demokratie  Verfassung  [Hierarchie, Befehle] Delegitimizing the state
  • 63.  Gedankenexperiment  Jemandem Fremden auf der Strasse einfach Befehle erteilen  Oder freundlicher versuchen  Entschuldigen Sie, könnten Sie bitte …  Befehl braucht  Berechtigung („justification“) Befehle
  • 64. 1. A befiehlt B, die Aktion C nicht zu tun, wenn C NAP verletzt 2. A befiehlt B, C zu tun, wenn C NAP nicht verletzt und in Vertrag enthalten ist 3. Keine anderen Befehle von A an B als in 1, 2 4. Falls B sich in (1) widersetzt, darf A B zwingen oder bestrafen 5. Falls B sich in (2) widersetzt, kann A B zu Schadensersatz zwingen 6. Außerhalb von (1) und (2) darf B sich widersetzen Minimal erlaubte Befehle S. 120
  • 65.  Berufung auf Sonderfall („special pleading“)  Beispiele  Heilige Kasten, wie Kirche  Adelige, „blaues Blut“  „Mission from God“  Arnold Schwarzenegger Repräsentative Demokratie
  • 66.  Regierende und Regierte  Wähler wählen Repräsentanten und dadurch regieren sie sich “quasi” selbst  (u. a. T. Hobbes)  Wirklich? Repräsentative Demokratie
  • 67.  R repräsentiere die Interessen der { M1, …, Mn} im Parlament  Repräsentation als  Agent („agency“)  Verwalter („trustee“)  Delegierte („deputy“)  Beauftragte („commissioner“)  Alle nicht geeignet … Was ist Repräsentation?
  • 68.  Normalerweise  Verantwortung und Grenzen  Was passiert bei Interessenskonflikten?  Wenn { M1, …, Mn} unterschiedlicher Meinung zu einem bestimmten Theme sind.  Politiker werden nur alle k Jahre gewählt  Meinung zu einzelnen Fällen nicht wählbar  “he acts for a group … without a single interest”  R muss Prioritäten setzen  " serve the many, betray the few” (L. Spooner)  Fazit: Auf Basis des Inviduums nicht erklärt Was ist Repräsentation?
  • 69.  H. Pitkin redet sich dann heraus …  “public, institutionalized arrangement … operating in the complex ways of large- scale social arrangements”  „explain the obscure by the more obscure“  „The fallacy of misplaced concreteness“ (A. N. Whitehead)  Fazit:  „representative democracy: it is not democracy and it is not representative“ Was ist Repräsentation?
  • 70.  Dokument oder ungeschrieben?  Wo kommt die Autorität her?  Ist die Verfassung ein Vertrag zwischen Regierung und Einwohnern?  Expliziter Vertrag  Impliziter Vertrag  Kein Vertrag, aber dennoch bindend? Was ist eine Verfassung?
  • 71.  Ein Vertrag erfordert  Angebot („offer“)  Annahme („acceptance“)  Einklagen können nur die Unterzeichner  Dritte Parteien können nicht implizit eingebunden werden (nur als Unterzeichner)  … und noch vieles mehr … Was ist ein Vertrag?
  • 72.  Verfassung der USA (1787)  „We the People of the United States, …”  Lysander Spooner  1808 – 1887  „Protolibertarian“  "No Treason - The Constitution of no Authority” Expliziter Vertrag?
  • 73.  Was ist das Angebot?  Was ist die Annahme?  Nur Vertrag zwischen den Menschen, die damals gelebt haben, dazu gefragt wurden und zugestimmt haben  Frauen, Schwarze und arme Männer (50- 75%) durften nicht abstimmen  Fazit  “no inherent authority, imposes no obligations” „No treason“ (Kein Verrat)
  • 74.  Beispiel: Essen im Restaurant  Erst bestellen und essen, später bezahlen  Vereinbarung über Zahlung hinterher implizit ohne „Kaufvertrag“ vorher Impliziter Vertrag?
  • 75.  „tacit consent“  Wohnen in einem Staats-Gebiet  Das Recht zu wählen  An Wahlen teilnehmen  Steuern zahlen  Geschenke des Staats annehmen  Wohnungsbau, Strassen Stillschweigende Übereinkunft?
  • 76.  „Einverständnistheorie“  Die Leute sind mit der Verfassung einverstanden, weil …  „Hume‘s celebrated attack on consent theory“  Wissen die Leute, dass die Politker ohne ihr Einverständnis illegitim sind?  Logischer Schluss aus Nicht-Aktion? „ consent theory“
  • 77.  Ist eine solche stille Übereinkunft ein impliziter Vertrag?  Sind die Leute sich bewusst darüber?  Wenn ich irgendwo hinziehe, stimme ich zu, dass ich in die Armee eingezogen werde.  Vergleiche mit rechtlichem Aufwand bei Heirat oder Testament Impliziter Vertrag?
  • 78.  Eine „Übereinkunft“ muss freiwillig erfolgen (D. Hume)  „stay and obey - or leave”  (falsche Dichotomy: stay and disobey)  Gedankenspiel: Wenn der Nachbar für den Anblick seines schönen Gartens eine Gebühr verlangt? Impliziter Vertrag?
  • 79.  Pflichtkauf von überteuerten Leistungen  Leistungen bereits mit Steuern überbezahlt  Steuern nicht freiwillig, daher kein Vertrag  Man kann nur das kleinere Übel wählen  Keine freie Wahl, z. B. 5% Hürde  Partei muss zugelassen sein  Keine Einverständniserklärung  Verfassungsänderungen brauchen Mehrheit Kein impliziter Vertrag!
  • 80.  Versuch von E. Burke (1729 – 1797)  Eine Verfassung ist ein besonderer Vertrag, auch wenn sie nicht wie ein Vertrag aussieht.  „the great primeval contract of eternal society“  Nicht haltbar Kein Vertrag, dennoch bindend?
  • 81.  Vor den Verträgen waren Rechte über den Stand („status“) definiert  Adelige, Bauern, Leibeigene etc.  Politische Ordnung:  entweder über Stand oder Verträge definiert   Verfassung ist illegitim Kein Vertrag, dennoch bindend?
  • 82.  Philosophische Seite der Argumentation  Besonders gut fand ich „Law without orders“  Keine Ökonomie, daher gibt es Lücken  Security, Defence, Wirtschaft  Eher für Geisteswissenschaftler  Nicht als Einstieg zu verwenden Fazit
  • 83.  Einige typische Gegenargumente gegen Anarchie (auch die kollektivistischen Varianten) aus dem Buch..  LA kann soziale Spaltung und Ungleichheit nicht lösen.  Bisherige anarchistische Gesellschaften waren auch moralisch repressiv (z. B. Sekten). Typische Gegenargumente
  • 84.  Neue staats-ähnliche Formen werden sich wieder erneut bilden  Anarchie ist immer instabil. Menschen sind machthungrig.  In der Anarchie wird die Zustimmung aller benötigt. Das ist nicht möglich.  Auch in der Anarchie wird es Gesetzesbrecher geben. Typische Gegenargumente
  • 85.  Anarchie funktioniert nur mit Kooperation. Diese muss gegebenenfalls erzwungen werden.  Verteidigungs- und Sicherheitsfirmen werden die Macht übernehmen.  Anarchie ist Chaos und Armut. Vergleiche Namibia mit den USA. Typische Gegenargumente
  • 86.  Ohne Staat leben wir im Kampf “Jeder gegen Jeden“ („neo- Hobbesian condition“)  Private Gerichte können nicht durch den Markt organisiert werden.  Die Gerichte werden parteiisch sein  Eine staatliche Polizei wird benötigt. Typische Gegenargumente
  • 87.  https://en.wikipedia.org/wiki/Gerard_Casey_(philosopher)  https://en.wikipedia.org/wiki/Christian_Solidarity_Party  http://www.ucd.ie/philosophy/staff/gerardcasey/  http://www.ucd.ie/research/people/philosophy/professorgerardcasey/  https://www.youtube.com/watch?v=O1QjUjcFTeI  http://www.bloomsbury.com/us/series/think-now/?pg=3&orderby=1  https://en.wikipedia.org/wiki/Anarchism  Libertarian Anarchy: Tom Woods Talks to Gerard Casey https://www.youtube.com/watch?v=mC_dNB1xkRk  Libertarian Anarchy on the Isle of Man https://www.youtube.com/watch?v=mLgxnFlOxrw  Two Roads, One Truth | Gerard Casey https://www.youtube.com/watch?v=YoQ6vQf3X6Q  Authors Forum: Libertarian Anarchy: Against the State https://www.youtube.com/watch?v=aBq1Ml5kVCw  Gerard Casey - The Limits of Liberty, or Hurrah for Repression! https://www.youtube.com/watch?v=5iZMw0z2IMg Links