User Experience vs. Retrievaltests - Wie lässt sich die Relevanz von Sucherge...
Ausgewählte Forschungsfragen im Bereich Suche
1. Ausgewählte Forschungsfragen im Bereich
Suche
Prof. Dr. Dirk Lewandowski
Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg, Department Information
dirk.lewandowski@haw-hamburg.de
Darmstadt, 15. Juni 2011
2. Kurzvorstellung
• Prof. Dr. Dirk Lewandowski
• Professor für
Information Research & Information Retrieval
an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften
Hamburg (HAW)
• Forschung vor allem zur Qualität von Suchmaschinen,
Nutzerverhalten, Query Understanding
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3. Agenda
Suchmaschinenforschung an der HAW
Gibt es die Websuche eigentlich noch?
Wie kann man die Suchanfragen der Nutzer verstehen?
Wie gut sind die Ergebnisse der Suchmaschinen?
Fazit
2 | Dirk Lewandowski
4. Agenda
Suchmaschinenforschung an der HAW
Gibt es die Websuche eigentlich noch?
Wie kann man die Suchanfragen der Nutzer verstehen?
Wie gut sind die Ergebnisse der Suchmaschinen?
Fazit
3 | Dirk Lewandowski
5. Mission Statement
Wir wollen den Suchprozess sowohl aus system- als auch aus
nutzerzentrierter Perspektive verstehen und aus diesem Verständnis
Empfehlungen für die Verbesserung von Suchsystemen ableiten.
4 | Dirk Lewandowski
6. Aktuelle Projekte im Bereich Suche
• Forschungsprojekte
• Qualität von Web-Suchmaschinen (laufend bis 2011)
• Forschungsprojekt „Wissenschaftssuchmaschinen“ (seit WS 2008/09)
• Query Understanding (seit 2010)
• Search Experience (ab 2011)
5 | Dirk Lewandowski
8. Aktuelle Projekte (mit Studierenden) im Bereich Suche
• Lehrprojekte
– Verbesserung der Musiksuche (WS2010/11; Projektpartner Musicload)
– Lokale Suchmaschinen: Eye-Tracking und Usability (WS 2009/10,
Projektpartner Deutsche Telekom)
– Einbindung von Frage-Antwort-Diensten in die Web-Suche (WS2007/08,
Projektpartner Lycos Europe)
• Abgeschlossene Entwicklungsprojekte (mit MA-Studierenden)
• Suchanfragenklassifikation (in Zusammenarbeit mit T-Online)
• Produktsuche (mit Otto)
• Universal-Search-Konzept für die T-Online-Portalsuche
7 | Dirk Lewandowski
10. Abschlussarbeiten (Auswahl)
• Vergleichende Analyse und szenariobasierte Usability Tests zur Evaluation der
Gebrauchstauglichkeit neu gestarteter Suchmaschinen
• Vergleich der Eyetracking-Systeme von Tobii und Interactive Minds unter
besonderer Betrachtung der Auswertung bei dynamischen Webseiten-Elementen
• Empirische Analyse von emotionalen Reaktionen im Prozess der
Informationssuche im Web
• Die Qualität von Retrievalergebnissen im Vergleich – Google Book Search und der
OPAC einer wissenschaftlichen Bibliothek
• Zur Struktur der Trefferbeschreibungen in Web-Suchmaschinen und deren
Beurteilung durch den Nutzer
• Optimierung der Suche von Nachrichten-Inhalten am Beispiel von Stern.de
• Untersuchung zum Nutzerverhalten auf der Website SPIEGEL Wissen
9 | Dirk Lewandowski
11. Agenda
Suchmaschinenforschung an der HAW
Gibt es die Websuche eigentlich noch?
Wie kann man die Suchanfragen der Nutzer verstehen?
Wie gut sind die Ergebnisse der Suchmaschinen?
Fazit
10 | Dirk Lewandowski
12. Web search: „Always different, always the same“
AltaVista 1996
11 | http://web.archive.org/web/19961023234631/http://altavista.digital.com/
13. Web-Suche – was ist das eigentlich?
Idealbild
1. Ein Index des Web wird erstellt und durchsuchbar gemacht.
2. Die Ergebnisse werden nach objektiven Kriterien in eine Reihenfolge
gebracht.
3. Die besten Ergebnisse werden tatsächlich auf den vorderen Plätzen gezeigt.
4. Die Nutzer wählen kompetent aus den Ergebnissen aus.
5. Es ist nicht möglich, sich in die Suchergebnisse einzukaufen.
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16. Anzeigen
Nachrichten
Bilder
x
Videos
Blogbeiträge
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17. Kooperationsprojekt HAW / Telekom
Übertragbarkeit der Universal Search – Beispiel T-Online
Portalsuche
16 | Dirk Lewandowski
18. Viele Indices statt des einen Web-Index
• Vielzahl von Indices
• Web
• News
• Lokale Suche / Kartenbasierte Suche
• Video
• Shopping
• Wissenschaftliche Inhalte
• Teils
• basieren diese Indices auf manuell erstellten White Lists (Bsp. News)
• sind die Kriterien für die Aufnahme in diese Indices unklar (Bsp. Wissenschaftliche
Inhalte)
• betreiben die Suchmaschinen eigene Angebote, die in die Inidces eingespeist
werden (Bsp. Youtube – Google Video).
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20. Kompetente Ergebnisselektionen
• Ergebnisselektion abhängig von
• Position des Treffers
• Vorkommen des Treffers im „sichtbaren Bereich“
• Darstellung/Hervorhebung des Treffers, Trefferbeschreibung
• Einblendung in Vorschlägen während der Eingabe
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21. x
20 | Dirk Lewandowski (Eyetracking-Studie HAW-Hamburg 2010)
26. Fazit zum Status der Websuche
• Unsere Vorstellungen von der Web-Suche basieren weitgehend noch auf der
beschriebenen Idealvorstellung.
• Diese Idealvorstellung wurde nie erfüllt, heute weniger denn je.
• Suchmaschinen sind weniger denn je „neutrale Vermittler von Informationen“.
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27. Agenda
Suchmaschinenforschung an der HAW
Gibt es die Websuche eigentlich noch?
Wie kann man die Suchanfragen der Nutzer verstehen?
Wie gut sind die Ergebnisse der Suchmaschinen?
Fazit
26 | Dirk Lewandowski
28. Hätten Sie‘s verstanden?
• vatikan • frauentausch
• stockbrot • seelenfarben
• bmw • berliner bank
• fußball • osterei
• drehscheibe • wgt
27 | Dirk Lewandowski
36. Drei Anfragetypen
Anfragetypen nach Broder (2002)
• Informational (informationsorientiert)
– Nutzer möchte sich zu einem Thema informieren.
– Ziel sind mehrere Dokumente.
• Navigational (navigationsorientiert)
– Ziel ist es, eine bestimmte Seite (wieder) zu finden.
– Typisch: Suche nach Homepage („Daimler Chrysler“).
– Ziel ist i.d.R. ein Dokument.
• Transactional (transaktionsorientiert)
– Ziel ist das Auffinden einer Website, auf der dann eine Transaktion stattfinden
soll.
– Beispiele für Transaktionen: Kauf eines Produkts, Download einer Datei.
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37. Anwendungsfälle: Konkreter vs. problemorientierter
Informationsbedarf
Anwendungsfall Konkret Problemorientiert
Websuche Ebay-Homepage Informationen über die
neue Sherlock-Holmes-
Serie der BBC
Bibliothekskatalog Ist das Buch „Information Welche Bücher gibt es zum
Retrieval“ von Stock in der Thema kollaborative
HAW-Bibliothek Suche?
vorhanden?
Online-Dating Welche Hobbies hat Wer passt zu mir?
Natalia73?
Produktsuche Was kostet der Roomba Welcher Staubsaugroboter
581? ist der beste?
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40. Einsatzmöglichkeiten von Query Understanding
• Anfrageerweiterung
• Generierung von Suchvorschlägen
• Steuerung der organischen Ergebnisse
• Steuerung der Werbung
• Steuerung der Universal Search
39 | Dirk Lewandowski
41. Agenda
Suchmaschinenforschung an der HAW
Gibt es die Websuche eigentlich noch?
Wie kann man die Suchanfragen der Nutzer verstehen?
Wie gut sind die Ergebnisse der Suchmaschinen?
Fazit
40 | Dirk Lewandowski
42. Was soll eigentlich gemessen werden?
• Relevanz der Ergebnisse
• Durchschnittliche Bewertung der Suchergebnisse (Systemseite)
• Bewertung jedes einzelnen gefundenen Treffers hinsichtlich seiner Eignung zur
Beantwortung der Suchanfrage.
• Ergebnisse mehrerer Suchmaschinen können gemischt werden; Herkunft der
Treffer kann verschleiert werden.
• Zufriedenheit der Nutzer mit einem Suchprozess
• Durchschnittliche Bewertung der Suchprozesse (Nutzerseite)
• Bewertung jeder einzelnen Suchsession.
• Jeder Nutzer kann nur eine Suchmaschine bewerten; Kenntnis der Suchmaschine.
• Wissenszuwachs
• Durchschnittliche Bewertung dessen, „was hängen geblieben ist“ (Nutzerseite)
• Bewertung des Wissenszuwachses nach einer Suchsession.
• Jeder Nutzer kann nur eine Suchmaschine bewerten; Kenntnis der Suchmaschine.
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43. Entscheidungen beim Design klassischer Retrievaltests
1. Welche Suchmaschine(n)?
2. Wie viele Suchanfragen?
3. Welche Suchanfragen?
4. Wie viele Ergebnisse pro Suchanfrage?
5. Wie viele Juroren?
6. Welche Juroren(gruppen)?
7. Wie viele Juroren je Suchanfrage?
8. Wie sollen Dokumente bewertet werden (Skalen)?
9. Sollen Dokumentbeschreibungen berücksichtigt werden?
10. Mit welchen Kennzahlen soll gemessen werden?
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45. Welches Nutzerverhalten kann in Retrievaltests abgebildet
werden?
• Query-response paradigm
• Annahme: Nutzer gibt Suchanfrage ein, prüft dann das Ergebnis.
• Statisch; „systemorientiert“
„Klassische“ Retrievaltests (Abfrage der „objektiven“ Trefferqualität)
• Interaktives Retrieval
• Annahme:
• Recherche findet in mehreren Schritten statt.
• Bei der Recherche handelt es sich um einen „Dialog“ zwischen Nutzer und
System.
• Dynamisch, „nutzerorientiert“
Nutzerstudien (Abfrage der Zufriedenheit der Nutzer)
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46. Kooperationsprojekt HAW / Telekom
Trefferqualität in der Nutzerstudie
„Wo ist denn nun
der Jungferstieg?“
Jungfernstieg
45 | Dirk Lewandowski
47. Tools: RAT & Search Logger
• RAT (Relevance Assessment Tool)
• Werkzeug zum Design und zur Durchführung klassischer Retrievaltests
• Baukastenprinzip beim Testdesign
• Automatische Abfrage der Treffer der bekannten Suchmaschinen
• Search Logger (Entwicklung der Uni Tartu, Estland)
• Werkzeug zum Protokollieren von Browserinteraktionen
• Task-basiert
• Ziel 2011: Zusammenführung der beiden Tools, um interaktives IR in
Suchmaschinen evaluieren zu können.
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48. Agenda
Suchmaschinenforschung an der HAW
Gibt es die Websuche eigentlich noch?
Wie kann man die Suchanfragen der Nutzer verstehen?
Wie gut sind die Ergebnisse der Suchmaschinen?
Fazit
47 | Dirk Lewandowski
49. Fazit
• Im Bereich Suche sind noch viele Fragen offen...
• Es besteht eine starke Übertragbarkeit der Erkenntnisse aus der Websuche auf
andere Suchsysteme.
• Während Einzelbereiche der Nutzer-/Suchmaschineninteraktion gut verstanden
werden, fehlt ein Gesamtverständnis des Suchprozesses.
• Für viele Fragestellungen sind Kooperationen zwischen Forschung und
Industrie unerlässlich.
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50. Vielen Dank für Ihre
Aufmerksamkeit.
www.bui.haw-hamburg.de/lewandowski.html
Aktuelles Buch:
Handbuch Internet-Suchmaschinen 2
E-Mail:
dirk.lewandowski@haw-hamburg.de