B.A.U.M.-Jahrestagung und Preisverleihung 28./29.09.2015
Forum 3 "Share Economy - Ist Sharing Lösung oder Problem?“. Moderiert von
Prof. Carsten Herbes, GF-Direktor ISR Hochschule Wirtschaft & Umwelt Nürtingen-Geislingen.(http://www.baumev.de/Teilnehmer - http://www.baumev.de/Referenten.html)
Die Power von Null
UBER Nach 6 Jahren die weltweit größte Taxifirma - > 140 Mio. Fahrten in 2014 - besitzt NULL eigene Autos.- Börsenwert 41 Mrd.$
FACEBOOK Nach 11 Jahren die weltweit populärste Medienplattform produziert NULL eigenen content – Börsenwert 184 Mrd $
ALIBABA - Nach 15 Jahren der weltweit wertvollste Retailer hat NULL eigenes Inventar – Börsenwert 210 Mrd $
AIRBNB - Nach 7 Jahren weltweit größter Übernachtungsanbieter - > 23 Mio. Gäste/J besitzt NULL eigene Immobilien 20 Mrd $
1. These
Der Vorteil von gestern wird zum Nachteil von morgen.
Früher brachten eigene Assets i.d.R. Vorteile. Heute können die damit verbundenen (hohen) Fixkosten, (starre) Bürokratien & (schwerfällige) Hierarchien zum Mühlstein werden.
2. These
Wenn ihr Geschäftsmodell einzig basiert auf dem Abverkauf Ihrer (eigenen) Produkte werden Sie in wenigen Jahren prozentual einen spürbar geringeren Marktanteil haben –
Wenn es Ihr Unternehmen dann noch gibt.
3. These
Es gibt eine Verschiebung in die folgende Richtung:
Produkt -> Service -> Marktplatz -> Plattform (-> Commons)
Firmen die sich und Ihr Geschäftsmodell daraufhin ausrichten werden in Zukunft besser dastehen als diejenigen, welche diese Entwicklung verschlafen.
@pentagrowth von Javier Creus, Vordenker aus Barcelona,
Es fasst in 5 Hebeln die Schlüsseldimensionen zusammen: Netzwerke, Inventare, User (nicht Konsumenten), Partner (nicht Konkurrenten), Wissen
Für Netzwork gilt der Appell: Connect: Je größer die Anzahl der Knotenpunkte (nodes) die eine Entität in der Lage ist zu verknüpfen, desto größer das Wachstumspotential
(hier in der wachsenden Gradierung: sozial, mobile, IOT)
2. Für das Inventar gilt der Appell: Collect : Je geringer der interne Aufwand, den eine Entität braucht um verfügbares Inventar aufzubauen, desto größer das Wachstumspotential(hier in der wachsenden Gradierung: Zentralisiert, dezentralisiert, Commons)
3. Für die Nutzer gilt der Appell: Empower: Je mehr eine Entität die Kapazitäten der Nutzer nutzen kann, desto größer das Wachstumspotential
(hier in der wachsenden Gradierung: Nutzer (1 Rolle), Nutzer/Produzent (2 Rollen) Mehrere/beliebige Rollen)
4. Für die Partner gilt der Appell: Enable: Je größer die Anzahl der Partner die das von der Entität bereitgestellte tool nutzen um ihr eigenes Geschäft aufzubauen, desto größer das Wachstumspotential (hier in der wachsenden Gradierung: Zur Verfügungstellung, Co-Märkte, Co-Kreierung)
5. Und für das Wissen gilt der Appell: Share: Je größer die community, die einen Gemeinschaftsinn mit dem Ressourcenbesitz der Entität entwickelt (Identifikation), desto größer das Wachstumspotential
Occupy 2.0 Reinventing/Transforming traditional spaces & institutions -OuiSha...
2015 09-28 Präsentation Share or Die - B.A.U.M.-Jahrestagung 2015
1. von Thomas Dönnebrink, @TDoennebrink
OuiShare Connector Germany
Freelancer Collaborative Economy
Illustrationen von Thuy Chinh Duong
Besonderer Dank @AlbertCanig, @javicreus
B.A.U.M.-Jahrestagung und Preisverleihung 28./29.09.2015
Forum 3 "Share Economy - Ist Sharing Lösung oder Problem?“. Moderiert von
Prof. Carsten Herbes, GF-Direktor ISR Hochschule Wirtschaft & Umwelt Nürtingen-Geislingen.
Share or Die
Sehr frei nach dem Buch
Von Malcom Harris & Neal Gorenflo
2.
3. 1.. Gegründet nach 2000
2. US Unternehmen
3. Null
4. 42
Was haben folgenden Marken gemeinsam?
4. 1. Gegründet nach 2000 (Not Alibaba)
2. US Unternehmen (Not Alibaba)
3. Null
4. 42 (The Hitchhiker’s Guide to the Galaxy)
Was haben folgenden Marken gemeinsam?
5. Nach 6 Jahren
Die weltweit
größte Taxifirma
besitzt NULL
eigene Autos.
> 140 Mio. Fahrten
in 2014
Nach 11 Jahren
Die weltweit
populärste
Medienplattform
produziert NULL
eigenen content
Nach 15 Jahren
Der weltweit
wertvollste
Retailer hat NULL
eigenes Inventar
Nach 7 Jahren
weltweit größter
Übernacht-
ungsanbieter
besitzt NULL
eigene Immobilien
> 23 Mio. Gäste/J
41 Mrd. $ 184 Mrd. $ $210 Mrd. $ $20 Mrd. $
Die Power von Null
6. Der Vorteil von gestern wird zum Nachteil von morgen.
Früher brachten eigene Assets i.d.R. Vorteile.
Heute können die damit verbundenen (hohen) Fixkosten, (starre)
Bürokratien & (schwerfälligen) Hierarchien zum Mühlstein werden.
These 1
22. These 2
Wenn ihr Geschäftsmodell einzig basiert auf dem Abverkauf Ihrer (eigenen) Produkte
Werden Sie in 5 – 10 Jahren prozentual einen spürbar geringeren Marktanteil haben –
Wenn es Ihr Unternehmen dann noch gibt.
Jenseits ...
1. ... alleinigen AbVerkaufs
(z.B. IKEA Oslo – BMW DriveNow)
2. ... bekannter Konkurrenten
(WikiSpeed / Local Motors)
3. ... gewohnter Dichotomien
& vertrauter Vorstellungen
23. 1. Ignorieren (geht ja vielleicht weg)
2. Juristische Wege / Lobbykämpfe
3. Investieren in oder Einkaufen von Anbietern
der Share- und Collaborative Economy
4. Partnern mit startups
5. Eigene kollaborative Dienste aufbauen
6. Empowern andere auf der eigenen Plattform
Ein eigenes Ökosystem um die eigene Firma
schaffen.
Wie auf die Entwicklung reagieren?
24. These 3
Es gibt eine Verschiebung / Dynamik in die folgende Richtung:
Produkt -> Service -> Marktplatz -> Plattform (-> Commons)
Firmen die sich und Ihr Geschäftsmodell daraufhin ausrichten
werden in Zukunft besser dastehen als diejenigen,
welche diese Entwicklung verschlafen.
“Wir bekommen einen Einblick in die
Entstehung eines neuen ökonomischen Systems
welches auf Teilen und Kollaboration beruht.”
Jeremy Rifkin
25.
26. Vielen Dank!
Thomas Dönnebrink
OuiShare Connector Germany
Freelancer Collaborative Economy
www.about.me/thomasdoennebrink
thomas@ouishare.net
@tdoennebrink +49 176 32335744
Illustrationen von Thuy Chinh Duong
chinh@harry.do @chinhzilla
Besonderer Dank @AlbertCanig, @javicreus
Notes de l'éditeur
Guten Tag meine Damen und Herren.
Mein Name ist Thomas Dönnebrink. Ich bin OuiShare Connector und beschäftige mich als Freiberufler mit den Themen kollaborative Ökonomie und Transformation.
Ich wurde ermutigt für die anschließende Diskussion drei – ruhig auch - provokante Thesen in meinen Kurzvortrag einzubauen. Ich beginne damit mal in der Überschrift: Share or Die – sehr frei nach einem Buchtitel aus der Szene.
Aber beginnen wir lieber mit einem harmlosen Quiz.
Sie alle kennen sicherlich die meisten dieser Unternehmen und Marken: Uber, facebook, Alibaba, Airbnb.
Was haben die vier aber gemeinsam? Gegründet nach 2000? Alles US Unternehmen? Null? Oder 42?
Ich bitte um Zuruf aus dem Publikum
Leider daneben! Aber vielen Dank für den Versuch. Alibaba wurde 1999 gegrünet und ist ein chinesisches Unternehmen. Und wer den Hitchhiker’s Guide to the Galaxy gelesen hat weiß um die besondere Bedeutung der Zahl 42 für’s Universum. Hier tut diese Zahl allerdings nichts zur Sache. Die richtige Antwort lautet Null.
Und hier die Auflösung:
Und dies bringt uns gleich zu These Nr. 1:
Der Vorteil von gestern wird zum Nachteil von morgen.
Früher brachten eigene Assets i.d.R. Vorteile. Heute können die damit verbundenen (hohen) Fixkosten, (starre) Bürokratien & (schwerfällige) Hierarchien zum Mühlstein werden.
Es ist nicht mehr so wichtig was man besitzt, sondern was man schlau genug ist nicht zu besitzen. Zugang schlägt Besitz lautet ein wichtiges Credo in der ShareEconomy und trifft auch im business Kontext immer häufiger zu.
Wir unterscheiden in der kollaborativen Ökonomie vier Bereiche: Am bekanntesten und weitesten verbreitet ist das Feld des kollaborativen Konsums - meist auch bekannt unter dem Begriff Share- oder Sharing Economy. Weniger bekannt - aber vielleicht in Zukunft noch disruptiver für den Status Quo – sind die Felder der kollaborativen Produktion und der kollaborativen Finanzierung.Unter Begriffen wie Offenheit oder kollaboratives Lernen werden Konzepte wie open software, open hardward, open knowledge, open government, open data open everything zusammengefasst. Noch einige Sätze zu jedem der vier Bereiche...
1. Kollaborative Konsum (Fast) alles kann und wird geteilt werden sobald bestimmte Vorbedingungen erfüllt sind.Wir beobachten eine Renaissance traditioneller Marktplatzverhalten wie wiederverkaufen, tauschen, vermieten, verleihen, verschenken.
Wir teilen mit Hilfe von Geld oder ohne Geld - mit Gebrauch von Technologie oder ohne. Obwohl ökonomische Gründe, also Geld sparen oder Geld verdienen, meist am Anfang stehen, wächst die Bedeutung der ökologischen und sozialen Gründe wie Ereichung größerer Ressourceneffizienz und Verbundenheit mit anderen Menschen zunehmend. Es lassen sich u.a. folgende drei Effekte beobachten. 1. Zugang schlägt Eigentum.2. Aufkommen neuer Geschäftsmodelle.3. Entwicklung neuer kollaborativer Lebensstile und Möglichkeiten.
2. Kollaborative Produktion
In der Vergangenheit waren meist zuvor akkumuliertes Kapital und Infrastrukturen notwendige Vorbedingungen für den Produktionsbeginn. Heute ermöglicht ein zunehmend einfacherer und günstigerer Zugang zu Produktionsmitteln immer mehr Menschen bzw. communities die Möglichkeit auch Produzenten zu werden.
Diese Entwicklung kann als Demokratisierung der Produktion bezeichnet werden. 1. Open Hardware stattet einen mit lizenzfreien Werkzeugen und Komponenten aus. 2. Coworking Spaces & FabLabs geben einem Zugang zu Räumlichkeiten und Maschinen. 3. Open Communities ermöglichen einem die richtige Leute zu finden und freien Zugang zu wertvollem Wissen zu bekommen. 4. Marketplätze und Plattformen wie Kickstarter oder Etsy geben jedem die Chance sich Finanzierung zu beschaffen oder seine Produkte direkt anzubieten – ohne Fixkosten. Diese Demokratisierung der Produktion wird auch dessen (Re)Lokalisierung begünstigen. Der Vordenker Michel Bauwens brachte dies prägnant auf den Punkt:
“If it‘s light it should be global. If it‘s heavy it should be local”.
Um lediglich ein Beispiel zu geben wie weit kollaborative Produktion etablierte Strukturen herausfordern kann, möchte ich Wikispeed, ein open source KFZ Projekt vorstellen. (Ein anderes Beispiel ist local motors, seit Kurzem auch in Berlin)
Das Auto erreicht über 180 km/h, fährt mit weniger als 3 Litern. Der erste Prototyp wurde von 40 Freiwilligen innerhalb von 3 Monaten und mit fast keinem Budget erstellt.
Das KFZ besteht aus modularen Komponenten welche es ermöglichen Produktzyklen auf wenige Tage zu reduzieren, was wiederum schnelle Experimentier- und Anwendungszyklen neuer Innovationen ermöglicht.
Im Gegensatz dazu betragen in der traditionellen Automobilindustrie Produktzyklen um die sieben Jahren und gehen mit hohen Fixkosten einher. Beides verursachen hohe Kosten für Veränderungen und Innovation.
Wie disruptiv sich diese Unterschiede entwickeln werden, wird sich in den nächsten Jahren zeigen.
3. Der Bereich kollaborative Finanzierung entwickelt sich zu einem weiteren Game Changer.
Ob crowdfunding, crowdinvesting oder crowdlending - alle Varianten schaffen neue Zugangsmöglichkeiten zu Finanzierungen – unter Umgehung traditioneller Banken.
2013 brachte die kollaborativen Finanzierung weltweit ca. 5 Mrd. $ zusammen. Für die Bankenwelt noch vernachlässigbare peanuts.
Die vom Forbes Magazine für das Jahr 2020 prognostizierten1000 Mrd. $ werden sich aber dann nicht mehr wie peanuts anfühlen.
Jede der Top 11 crowdfunding Kampagnen haben vielfache Millionen zusammengebracht.
Selbst eine witzige Kampagne zur Erstellung eines Kartoffelsalates brachte 55.000 $ zusammen.
4. Offenheit / Kollaboratives Lernen
Aus Zeitmangel kann ich leider auf das extrem disruptive Potential dieses vierten Feldes nicht eingehen. Nur ein Beispiel: Die freie Online Enzyklopädie Wikipedia hat innerhalb weniger Jahre proprietäre Versionen wie die ehrwürdige Britannica oder die kapitalkräftige Microsoft Encarta obsolete werden zu lassen. Es gibt sie nicht mehr.
Außerdem spielt der Bereich Offenheit für alle drei vorangehende Bereich eine wichtige Rolle.
Mittlerweile gibt es Tausende von Plattformen, die sich an einem der unterschiedlichen Bereiche, Branchen oder Problemen abarbeiten.
Hier eine kleine Auswahl an Logos – jeweils den vorher besprochenen Bereichen zugeordnet.
Im Folgenden dann die Internetseiten von einigen Plattformen mit verstärktem oder ausschließlichen B2B Fokus.
Da wäre zum Beispiel Floow2 - Ein B2B Marktplatz zum Teilen von Equipment, Wissen und Fertigkeiten. Sehr breit aufgestellt, was mutig ist, denn meiner Erfahrung nach funktioniert „Wir machen alles“ nicht, sondern bedingt Fokusierung.
MuniRent, ein Marktplatz für öffentliche Verwaltungsstellen zum Teilen von Equipment und Services.
Getable, ein B2B Marktplatz zum Teilen von Baumaschinen.
Cohealo, ein B2B Marktplatz zum Teilen von medizinischem Equipment
Store Front, ein B2B Marktplatz zum Teilen von Verkaufs- und Veranstaltungsräumen
Liquidspace, ein Marktplatz für Office Spaces
Cargomatic, ein B2B real-time Marktplatz für Zuladungen
Deliv, ein Marktplatz für same-day delivery Services
Und abschließend Sharetribe, ein Beispiel für eine Lösung mit der man ohne technische Kenntnisse innerhalb von Minuten für seine eigene Organisation, community oder Unternehmen einen Marktplatz erstellen und somit Sharing und Kollaborationseffekte nutzen kann.
Es wird Zeit für die zweite These.
Wenn ihr Geschäftsmodell einzig basiert auf dem Abverkauf Ihrer (eigenen) Produkte werden Sie in wenigen Jahren prozentual einen spürbar geringeren Marktanteil haben –
Wenn es Ihr Unternehmen dann noch gibt.
Wir sprachen bereits von der Renaissance traditioneller Markt(platz)verhalten wie wiederverkaufen, tauschen, vermieten, verleihen, verschenken. Sie haben zwei Möglichkeiten. Entweder wiederverkaufen, tauschen vermieten, verleihen oder verschenken Sie Ihre eigenen Produkte, oder andere werden es für Sie tun.
Wir sprachen auch bereits von der Demokratisierung und Relokalisierung der Produktion. Immer mehr Menschen, sowie rasant anwachsende Netzwerke und communities bekommen immer einfachere und günstigere Zugänge zu einer wachsenden Zahl von Produktionsmitteln. Immermehr Grenzkosten tendieren gegen Null (Rifkin). Immer mehr Angebote ermöglichen die sofortige Nutzung von Infrastruktur ohne vorher Zeit und Kosten in sie investieren zu müssen. Oftmals fallen Gebühren sogar erst an wenn auch Einnahmen generiert werden. So entsteht aus der Zivilgesellschaft nicht nur eine völlig neue soziale und politische, sondern auch wirtschaftliche Kraft und Gestaltungsmacht. Bürger, Netzwerke und communities versetzen sich zunehmend in die Lage, dass sie einen immergrößeren Teil Ihrer Bedürfnisse untereinander befriedigen und sich selber organisieren können – jenseits traditioneller Intermediäre, jenseits von Markt und Staat und ob auch Ihr Unternehmen links liegengelassen wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab.
Mit dieser Entwicklung verändern sich auch gewohnte Dichtomien:Produzent – Konsument -> ProsumentArbeitgeber – Arbeitnehmer -> Microentrepreneur?Wachsender Partizipationsanspruch der Zivilgesellschaft fordert das alte Gegensatzpaar von Regierung – Regierte herausAndere Dichotomien verschieben sich. So das klassische links – rechts-Schema in der Politik -> Status Quo Bewahrer und VerändererNeue Dichtomien bilden sich: Fülle vs. Mangel – Offen vs. Geschlossen – Dezentralisiert vs. Zentralisiert.
Ignorieren (geht ja vielleicht weg).
Juristische Wege / Lobbykämpfe
Sponsor kollaborativer Projekte
Investieren in oder Einkaufen von Anbietern der Share- und Collaborative Economy.
Partnern mit startups.
Eigene kollaborative Dienste aufbauen.
Empowern andere auf der eigenen Plattform, d.h. ein eigenes Ökosystem um die eigene Firma schaffen.
Damit kämen wir auch zur dritten und letzten These:
Es gibt eine Verschiebung in die folgende Richtung:
Produkt -> Service -> Marktplatz -> Plattform
Firmen die sich und Ihr Geschäftsmodell daraufhin ausrichten werden in Zukunft besser dastehen als diejenigen, welche diese Entwicklung verschlafen.
Nicht direkt, aber indirekt dazu noch die vielleicht etwas gewagte These von Jeremy Rifkin der eine zunehmend hybride Wirtschaft vorhersagt, bis die Eclipse des Kapitalismus in 3-4 Jahrzehnten erreicht ist und eine 3. industrielle Revolution das Zeitalter der Collaborative Commons einläutet.
Und als abschließendes take-away möchte ich Ihnen kurz das Modell @pentagrowth von Javier Creus, Vordenker aus Barcelona, vorstellen.
Mit seinem Team hat er 50 Organisationen untersucht, die zwischen 2008 and 2013 jährlich mehr als 50% /Jahr gewachsen sind. (Bsp.: Wikipedia, Spotify, Airbnb u.a.)
Es fasst in 5 Hebeln die Schlüsseldimensionen zusammen: Netzwerke, Inventare, User (nicht Konsumenten), Partner (nicht Konkurrenten), Wissen
Für Netzwork gilt der Appell: Connect: Je größer die Anzahl der Knotenpunkte (nodes) die eine Entität in der Lage ist zu verknüpfen, desto größer das Wachstumspotential
(hier in der wachsenden Gradierung: sozial, mobile, IOT)
2. Für das Inventar gilt der Appell: Collect : Je geringer der interne Aufwand, den eine Entität braucht um verfügbares Inventar aufzubauen, desto größer das Wachstumspotential(hier in der wachsenden Gradierung: Zentralisiert, dezentralisiert, Commons)
3. Für die Nutzer gilt der Appell: Empower: Je mehr eine Entität die Kapazitäten der Nutzer nutzen kann, desto größer das Wachstumspotential
(hier in der wachsenden Gradierung: Nutzer (1 Rolle), Nutzer/Produzent (2 Rollen) Mehrere/beliebige Rollen)
4. Für die Partner gilt der Appell: Enable: Je größer die Anzahl der Partner die das von der Entität bereitgestellte tool nutzen um ihr eigenes Geschäft aufzubauen, desto größer das Wachstumspotential(hier in der wachsenden Gradierung: Zur Verfügungstellung, Co-Märkte, Co-Kreierung)
5. Und für das Wissen gilt der Appell: Share: Je größer die community, die einen Gemeinschaftsinn mit dem Ressourcenbesitz der Entität entwickelt (Identifikation), desto größer das Wachstumspotential
(hier in der wachsenden Gradierung: Proprietär, Nicht-kommerziell, Offen)
Eine der Quintessenzen / Paradoxon: Auf Konkurrenz aufgestellte und ausgerichtete Unternehmen sind in Zukunft nicht mehr konkurrenzfähig.