Die Rheinaue in Bonn – Geschichte eines Parks (Auszug)
1007 1 PAM AB saxno estate estudo alemão
1. Heil- und Gewürzpflanzen im
ökologischen Landbau
Fachmaterial
Sächsische Landesanstalt für Landwirtschaft
2. Abschlussbericht
Analyse der ökologischen Produktionsverfahren
von Heil- und Gewürzpflanzen in Deutschland
FKZ 02OE156
Auftraggeber Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE)
Auftragnehmer Sächsische Landesanstalt für Landwirtschaft
Gustav- Kühn- Str. 8
04159 Leipzig
Projektlaufzeit 01.07.2002 – 31.10.2003
Projektleiter Dr. habil. Christian Röhricht
Bearbeiter Dr. habil. Christian Röhricht
Dipl.-Ing. (FH) Tobias Karte
Dipl.-Ing. (FH) Mario Schubert
Bundesprogramm Bundesprogramm Ökologischer Landbau, Themenbereich F.1.3
„Ökologischer Sonderkulturanbau (Hopfen, Heil- und Gewürz-
pflanzen etc.): Struktur, Entwicklung, Probleme, politischer
Handlungsbedarf“
Sächsische Landesanstalt für Landwirtschaft
3. Danksagung
Für die Förderung des Projektes
„Analyse der ökologischen Produktionsverfahren von Heil- und Gewürzpflanzen in Deutsch-
land“ möchten wir uns beim Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und
Landwirtschaft sowie bei der Geschäftsstelle „Bundesprogramm Ökologischer Landbau“ sehr
herzlich bedanken. Dank gebührt auch den Ministerien für Umwelt und Landwirtschaft der
einzelnen Bundesländer, die uns bei der Adressenbeschaffung sehr geholfen haben.
Ebenso ist es uns ein aufrichtiges Bedürfnis den Verbänden des ökologischen Landbaus, dem
Deutschen Fachausschuss für Heil- und Gewürzpflanzen sowie Fördervereinen und Erzeuger-
gemeinschaften des Heil- und Gewürzpflanzenanbaus in Deutschland für wertvolle fachliche
Anregungen und Unterstützung bei der betrieblichen Kontaktaufnahme zu danken.
Besonderen Dank schulden wir den landwirtschaftlichen Betrieben. Sie haben dem Projekt
großes Interesse entgegengebracht und sich bereitwillig an der Befragungsaktion beteiligt.
Dadurch war es möglich, ein sehr umfassendes Bild zum Stand und zu den Problemen der
Produktionsverfahren des ökologischen Heil- und Gewürzpflanzenanbaus zu gewinnen.
Darüber hinaus konnten zu Fragen der Produktqualität und zu den Absatzchancen ökologisch
angebauter Heil- und Gewürzpflanzen zahlreiche Firmen der aufnehmenden Hand in Deutsch-
land befragt werden. Auch bei ihnen bedanken wir uns sehr herzlich für die konstruktive Mit-
arbeit.
Nicht zuletzt sind wir auch Frau Maffee von der Sächsischen Landesanstalt zu Dank ver-
pflichtet. Sie unterstützte uns sehr intensiv bei den umfangreichen Schreibarbeiten.
ii
4. Inhaltverzeichnis
Danksagung.........................................................................................................ii
Inhaltverzeichnis ................................................................................................iii
Abbildungsverzeichnis........................................................................................v
Tabellenverzeichnis ...........................................................................................vi
Glossar ..............................................................................................................xii
1 Ziele und Aufgabenstellung ................................................... 13
1.1 Planung und Ablauf des Projektes............................................................................13
1.1.1 Vor-Ort-Befragung zu den ökologischen Produktionsverfahren..............................13
1.1.2 Befragung der aufnehmenden Hand .........................................................................14
1.2 Wissenschaftlicher und technischer Stand, an den angeknüpft wurde.....................14
2 Material und Methoden ........................................................... 16
2.1 Betriebsbefragungen – Vor-Ort-Interviews..............................................................16
2.1.1 Fragebogen ...............................................................................................................16
2.1.2 Grundgesamtheit und Stichprobe .............................................................................16
2.1.3 Datenauswertung ......................................................................................................17
2.2 Qualitätsanalysen – schriftliche Befragung der aufnehmenden Hand......................18
2.2.1 Fragebogen ...............................................................................................................18
2.2.2 Grundgesamtheit und Stichprobe .............................................................................18
3 Ergebnisse ............................................................................... 19
3.1 Ausführliche Auswertung und Diskussion der wichtigsten Ergebnisse...................19
3.1.1 Auswertung der betrieblichen Grunddaten...............................................................20
3.1.2 Auswertung der Produktionsverfahren.....................................................................33
3.1.2.1 Analyse der Heil- und Gewürzpflanzenarten mit mindestens drei
unterschiedlichen Produktionsverfahren und mehr als vier Hektar Anbaufläche ....33
Arnika .......................................................................................................................33
Brennnessel...............................................................................................................41
Fenchel......................................................................................................................45
Johanniskraut ............................................................................................................51
Koriander ..................................................................................................................55
Kümmel ....................................................................................................................60
Petersilie ...................................................................................................................67
Pfefferminze .............................................................................................................74
Salbei ........................................................................................................................86
Sanddorn...................................................................................................................93
Schnittlauch ..............................................................................................................98
Sonnenhut ...............................................................................................................102
Spitzwegerich .........................................................................................................110
Thymian..................................................................................................................114
Wildrosen................................................................................................................118
iii
5. 3.1.2.2 Auswertung weiterer Heil- und Gewürzpflanzen mit kleinflächigem
oder seltenem Anbau ..............................................................................................121
Saatgutproduktion...................................................................................................121
Blütendrogen ..........................................................................................................125
Wurzeldrogen .........................................................................................................130
Topinambur ............................................................................................................136
Blatt- und Krautdrogen...........................................................................................139
Zitronenmelisse (Kleinstanbau)..............................................................................157
3.1.3 Auswertung der produktionstechnischen und betriebswirtschaftlichen
Rahmenbedingungen und Vermarktungssituation..................................................164
3.1.4 Auswertung der Qualitätsbeurteilung durch die aufnehmende Hand.....................176
3.1.4.1 Vorbereitung und Durchführung der Befragung ....................................................176
3.1.4.2 Charakterisierung der befragten Unternehmen.......................................................177
3.1.4.3 Beurteilung der Rohdrogen ....................................................................................179
3.1.4.4 Markttendenzen/ Markteinschätzung .....................................................................181
3.1.4.5 Weitere Hinweise ...................................................................................................185
3.1.5 Diskussion der wichtigsten Ergebnisse ..................................................................186
3.2 Möglichkeiten der Umsetzung und Anwendung der Ergebnisse ...........................206
3.2.1 Nutzen und Verwertbarkeit für den Ökolandbau ...................................................206
3.2.2 Ableitung von Vorschlägen für das Bundesministerium für Verbraucherschutz,
Ernährung und Landwirtschaft (BMVEL) .............................................................208
4 Zusammenfassung................................................................ 212
5 Gegenüberstellung der ursprünglich geplanten zu den
tatsächlich erreichten Zielen ................................................ 215
Verzeichnis kapitelüberschreitender Bücher und Monographien...................217
Anhangsverzeichnis ........................................................................................220
iv
6. Abbildungsverzeichnis
Abb. 1 Schematische Darstellung zur Datenauswertung des Projektes .............................17
Abb. 2 Anteil des ökologischen Fenchelanbaues an der deutschen Gesamtanbaufläche...45
Abb. 3 Ökologische Fenchelanbaufläche verteilt auf Bundesländer..................................45
Abb. 4 Verhältnis: Handelssaatgut Saatgutnachbau im ökologischen Fenchelanbau........46
Abb. 5 Verhältnis: ökologisches Saatgut/ konventionelles Saatgut im ökologischen
Fenchelanbau ..........................................................................................................46
Abb. 6 Anteil des ökologischen Kümmelanbaues an der deutschen Gesamtanbaufläche .60
Abb. 7 Ökologische Kümmelanbaufläche verteilt auf Bundesländer ................................60
Abb. 8 Verhältnis: Handelssaagut/ Saatgutnachbau im ökologischem Kümmelanbau .....61
Abb. 9 Verhältnis: ökologisches Saatgut/ konventionelles Saatgut im
ökologischem Kümmelanbau .................................................................................61
Abb. 10 Anteil des ökologischen Sanddornanbaues an der deutschen
Gesamtanbaufläche.................................................................................................93
Abb. 11 Ökologische Sanddornanbaufläche verteilt auf Bundesländer...............................93
Abb. 12 Anteil der angebauten Sanddornsorten an der deutschen Gesamtanbaufläche ......94
Abb. 13 Verhältnis: Handelspflanzgut/ Pflanzgutnachbau im ökologischen
Sanddornanbau .......................................................................................................94
Abb. 14 Verhältnis: ökologisches/ konventionelles Pflanzgut im ökologischen
Sanddornanbau .......................................................................................................94
Abb. 15 Durchgeführte Inspektionsbesuch in Betrieben des ökologischen Heil- und
Gewürzkräuteranbaus in Deutschland. .................................................................170
Abb. 16 Verschiedene Düngeverfahren im ökologischen Heil- und
Gewürzpflanzenanbau ..........................................................................................206
v
7. Tabellenverzeichnis
Tab. 1 Verteilung des ökologischen Heil- und Gewürzpflanzenanbaus in Deutschland...20
Tab. 2 Verteilung der Betriebe nach Fläche und Rechtsform auf die Bundesländer.........21
Tab. 3 Vorherrschende Betriebsformen im ökologischen Heil- und
Gewürzpflanzenanbau ............................................................................................22
Tab. 4 Zugehörigkeit der Betriebe mit ökologischem Heil- und Gewürzpflanzenanbau
zu Öko-Verbänden..................................................................................................23
Tab. 5 Mitgliedschaften der ökologischen Heil- und Gewürzpflanzenproduzenten in
Vereinen und Verbänden ........................................................................................24
Tab. 6 Anbauerfahrung im ökologischen Anbau von Heil- und Gewürzpflanzen ............24
Tab. 7 Umfang der betrieblichen Anbauflächen mit ökologischen Heil- und
Gewürzpflanzen......................................................................................................26
Tab. 8 Die flächenstärksten Heil- und Gewürzpflanzen....................................................27
Tab. 9 Die am häufigsten angebauten Heil- und Gewürzpflanzen des ökologischen
Anbaus ………………...........................................................................................28
Tab. 10 Anzahl angebauter Kulturen...................................................................................28
Tab. 11 Ertragsdaten der angebauten Heil- und Gewürzpflanzenarten aus den Betrieben -
Blüte, Triebspitzen, Blüte + Blatt und Blättern......................................................30
Tab. 12 Ertragsdaten der angebauten Heil- und Gewürzpflanzenarten aus den
Betrieben Kraut und Blühendes Kraut ...................................................................31
Tab. 13 Ertragsdaten der angebauten Heil- und Gewürzpflanzenarten aus den
Betrieben - Ganze Pflanzen, Samen, Früchte, Ruten, Wurzeln und Knollen.........32
Tab. 14 Verwendete Pflanzenteile und Endprodukte im ökologischen Arnikaanbau .........33
Tab. 15 Betriebliche Pflanzstrategien im ökologischen Arnikaanbau.................................34
Tab. 16 Bestandspflege im ökologischen Arnikaanbau.......................................................34
Tab. 17 Häufigkeit eingesetzter Gerätegruppen im ökologischen Arnikaanbau .................35
Tab. 18 Problemunkräuter im ökologischen Arnikaanbau ..................................................36
Tab. 19 Mechanisierungsgrad bei der Ernte im ökologischen Arnikaanbau.......................37
Tab. 20 Alter und technische Anpassungen bei Erntemaschinen im ökologischen
Arnikaanbau ...........................................................................................................37
Tab. 21 Ernteprobleme im ökologischen Arnikaanbau .......................................................37
Tab. 22 Erntenachbereitung im ökologischen Arnikaanbau................................................38
Tab. 23 Gegenüberstellung von Mechanisierungsgrad der Ernte und
Ernteaufbereitungsverfahren in Abhängigkeit der geernteten Pflanzenteile im
ökologischen Arnikaanbau .....................................................................................39
Tab. 24 Probleme der Ernteaufbereitung im ökologischen Arnikaanbau............................39
Tab. 25 Verpackungsarten im ökologischen Arnikaanbau..................................................40
Tab. 26 Aufkäufer von ökologisch produzierter Arnika......................................................40
Tab. 27 Durchschnittliche Erträge von ökologisch produzierter Arnika.............................40
Tab. 28 Betriebliche Pflanzvarianten bei der Etablierung der ökologischen
Brennnesselbestände...............................................................................................41
Tab. 29 Herkunft des Pflanzgutes im ökologischen Brennnesselanbau ..............................41
Tab. 30 Anzahl und Wirksamkeit von Maßnahmen zur Unkrautregulierung in der
Reihe im ökologischen Brennnesselanbau ............................................................42
Tab. 31 Problemunkräuter im ökologischen Brennnesselanbau..........................................43
Tab. 32 Erntenachbehandlung in Abhängigkeit des Verkaufsproduktes im
ökologischen Brennnesselanbau.............................................................................43
Tab. 33 Absatz und Vermarktung der Ware im ökologischen Brennnesselanbau ..............43
Tab. 34 Aussaatstärken, Reihenabstände im ökologischen Fenchelanbau..........................46
Tab. 35 Angewendete Pflegemaßnahmen im ökologischen Fenchelanbau.........................47
vi
8. Tab. 36 Krankheiten und Schädlinge im ökologischen Fenchelanbau................................48
Tab. 37 Wirksamkeit eingesetzter Pflanzenschutzmittel im ökologischen Fenchelanbau ..48
Tab. 38 Problemunkräuter im ökologischem Fenchelanbau ...............................................48
Tab. 39 Ernteprobleme im ökologischem Fenchelanbau.....................................................49
Tab. 40 Trocknungsverfahren im ökologischem Fenchelanbau..........................................50
Tab. 41 Herkunft des Saatgutes im ökologischen Johanniskrautanbau...............................51
Tab. 42 Bestandsetablierung ökologischer Johanniskrautbestände.....................................52
Tab. 43 Anzahl Pflegearbeitsgänge im ökologischen Anbau von Johanniskraut................52
Tab. 44 Problemunkräuter im ökologischen Anbau von Johanniskraut..............................53
Tab. 45 Absatz und Vermarktung der Ware im ökologischen Johanniskrautanbau............54
Tab. 46 Betriebliche Aussaatstrategien im ökologischen Korianderanbau .........................55
Tab. 47 Bestandspflege im ökologischen Korianderanbau .................................................56
Tab. 48 Häufigkeit eingesetzter Gerätegruppen im ökologischen Korianderanbau............56
Tab. 49 Problemunkräuter im ökologischen Korianderanbau .............................................57
Tab. 50 Überblick der durchgeführten Arbeitsgänge zur Erntenachbereitung im
ökologischen Korianderanbau ................................................................................58
Tab. 51 Erntenachbehandlungsschritte in den untersuchten Produktionsverfahren des
ökologischen Korianderanbau (Anzahl der Arbeitgänge) ......................................58
Tab. 52 Verwendete Sorten im ökologischen Kümmelanbau .............................................60
Tab. 53 Saatstärken und Reihenabstände im ökologischen Kümmelanbau .......................61
Tab. 54 Düngungsregime zum ökologischen Kümmelanbau..............................................62
Tab. 55 Angewendete Pflegemaßnahmen im ökologischen Kümmelanbau .......................62
Tab. 56 Anzahl der Pflegearbeitsgänge im ökologischen Kümmelanbau ...........................63
Tab. 57 Problemunkräuter im ökologischen Kümmelanbau ...............................................64
Tab. 58 Ernteprobleme im ökologischen Kümmelanbau ....................................................64
Tab. 59 Trocknungsverfahren im ökologischen Kümmelanbau..........................................65
Tab. 60 Erntenachbehandlungsschritte in den untersuchten Produktionsverfahren des
ökologischen Kümmelanbaues (Anzahl der Arbeitgänge).....................................65
Tab. 61 Betriebliche Aussaatstrategien im ökologischen Petersilienanbau ........................67
Tab. 62 Bestandspflege im ökologischen Petersilienanbau.................................................68
Tab. 63 Häufigkeit eingesetzter Gerätegruppen im ökologischen Petersilienanbau ...........70
Tab. 64 Betriebliche Beregnung im ökologischen Petersilienanbau ...................................70
Tab. 65 Krankheiten und Schädlinge im ökologischen Petersilienbeständen .....................70
Tab. 66 Problemunkräuter im ökologischen Petersilienanbau ............................................71
Tab. 67 Ernteprobleme im ökologischen Petersilienanbau .................................................72
Tab. 68 Aufkäufer von ökologisch angebauter Petersilie....................................................73
Tab. 69 Endprodukte der ökologischen Pfefferminzerzeugung ..........................................74
Tab. 70 Verwendete Vorfrüchte für ökologische Pfefferminze ..........................................74
Tab. 71 Betriebliche Nutzungszeiten...................................................................................74
Tab. 72 Verwendete Pfefferminzsorten und –herkünfte......................................................75
Tab. 73 Betriebsübliche Pflanzweiten bei ökologisch angebauter Pfefferminze ................75
Tab. 74 Betriebsübliche Pflanztermine von ökologischer Pfefferminze .............................76
Tab. 75 Betriebsübliche Ausbringzeiten verschiedener Düngerarten im ökologischen
Pfefferminzanbau ...................................................................................................77
Tab. 76 Bestandspflege im ökologischen Pfefferminzanbau...............................................78
Tab. 77 Anzahl der Pflegearbeitsgänge im ökologischen Pfefferminzanbau......................79
Tab. 78 Betriebliche Bewässerung im ökologischen Pfefferminzanbau .............................79
Tab. 79 Problemunkräuter im ökologischen Pfefferminzanbau ..........................................80
Tab. 80 Alter der Erntemaschinen im ökologischen Pfefferminzanbau..............................81
Tab. 81 Ernteprobleme im ökologischen Pfefferminzanbau ...............................................81
Tab. 82 Erntenachbehandlung im ökologischen Pfefferminzanbau ....................................83
vii
9. Tab. 83 Anzahl der Arbeitsschritte zur Erntenachbehandlung von ökologisch
angebauter Pfefferminze in den Produktionsverfahren (PV) .................................84
Tab. 84 Probleme der Ernteaufbereitung ökologischer Pfefferminze .................................84
Tab. 85 Verpackungsarten von ökologischer Pfefferminze.................................................84
Tab. 86 Aufkäufer von ökologisch angebauter Pfefferminze..............................................85
Tab. 87 Verwendete Sorten im ökologischen Salbeianbau .................................................86
Tab. 88 Betriebliche Bestandsetablierung im ökologischen Salbeianbau ...........................87
Tab. 89 Herkunft des Pflanzgutes im ökologischen Salbeianbau........................................87
Tab. 90 Anzahl und Wirksamkeit von Maßnahmen zur Unkrautregulierung in der Reihe im
ökologischen Salbeianbau ......................................................................................88
Tab. 91 Problemunkräuter im ökologischen Salbeianbau ...................................................89
Tab. 92 Altersstruktur eingesetzter Maschinen zur Erntenachbehandlung im ökologischen
Salbeianbau.............................................................................................................90
Tab. 93 Absatz- und Vermarktung der Ware im ökologischen Salbeianbau.......................91
Tab. 94 Verwendete Sorten im ökologischen Sanddornanbau ............................................93
Tab. 95 Pflanzdichten, Reihen- und Pflanzabstände im ökologischen Sanddornanbau.....95
Tab. 96 Bestandspflege im ökologischen Sanddornanbau ..................................................95
Tab. 97 Problemunkräuter im ökologische Sanddornanbau................................................96
Tab. 98 Betriebliche Saat- und Pflanzstrategien im ökologischen Schnittlauchanbau........98
Tab. 99 Bestandspflege im ökologischen Schnittlauchanbau..............................................99
Tab. 100 Häufigkeit eingesetzter Gerätegruppen im ökologischen Schnittlauchanbau ......100
Tab. 101 Problemunkräuter im ökologischen Schnittlauchanbau .......................................100
Tab. 102 Verwendete Pflanzenteile und Endprodukte im ökologischen Sonnenhutanbau .102
Tab. 103 Betriebliche Nutzungszeiten im ökologischen Sonnenhutanbau..........................102
Tab. 104 Betriebliche Saat- und Pflanzstrategien im ökologischen Sonnenhutanbau ........103
Tab. 105 Betriebliche Düngestrategien im ökologischen Sonnenhutanbau ........................104
Tab. 106 Bestandespflege im ökologischen Sonnenhutanbau.............................................104
Tab. 107 Häufigkeit eingesetzter Gerätegruppen in den Betrieben im
ökologischen Sonnenhutanbau .............................................................................105
Tab. 108 Problemunkräuter im ökologischen Sonnenhutanbau ..........................................106
Tab. 109 Erntenachbehandlung im ökologischen Sonnenhutanbau ....................................108
Tab. 110 Verpackungsarten im ökologischen Sonnenhutanbau..........................................108
Tab. 111 Aufkäufer von Ware aus ökologischem Sonnenhutanbau....................................108
Tab. 112 Betriebliche Aussaatstrategien im ökologischen Spitzwegerichanbau ................110
Tab. 113 Bestandespflege im ökologischen Spitzwegerichanbau .......................................111
Tab. 114 Häufigkeit eingesetzter Gerätegruppen im ökologischen Spitzwegerichanbau ...112
Tab. 115 Problemunkräuter im ökologischen Spitzwegerichanbau ....................................112
Tab. 116 Betriebliche Etablierung ökologischer Thymianbestände....................................114
Tab. 117 Betriebliche Pflegemaßnahmen im ökologischen Thymiananbau .......................115
Tab. 118 Problemunkräuter im ökologischen Thymiananbau.............................................116
Tab. 119 Absatz und vertragliche Bindung der Waren im ökologischen Thymiananbau...117
Tab. 120 Ökologischer Anbau von Heil- und Gewürzpflanzen (Saatgutproduktion) .........121
Tab. 121 Bestandsetablierung von ökologischen Heil- und Gewürzpflanzen
(Saatgutproduktion) ..............................................................................................122
Tab. 122 Unkrautbekämpfungsstrategien bei Heil- und Gewürzpflanzen zur
ökologischen Saatgutproduktion ..........................................................................122
Tab. 123 Beregnung bei Heil- und Gewürzpflanzen zur ökologischen Saatgutproduktion 122
Tab. 124 Ernteverfahren zur Saatgutgewinnung bei ökologischen Heil- und
Gewürzpflanzen....................................................................................................123
Tab. 125 Saatgutreinigung bei ökologischen Heil- und Gewürzpflanzen ...........................124
Tab. 126 Abnahme der Saatgutproduktion von ökologischen Heil- und Gewürzpflanzen .124
Tab. 127 Ökologischer Anbau von Blütendrogen – Umfang, Sorten und Erträge..............125
viii
10. Tab. 128 Bestandsetablierung bei ökologischen Blütendrogen...........................................125
Tab. 129 Herkunft des Saat- und Pflanzgutes bei Blütendrogen.........................................126
Tab. 130 Unkrautbekämpfungsstrategien bei ökologischen Blütendrogen .........................127
Tab. 131 Krankheiten und Schädlinge bei ökologischen Blütendrogen..............................127
Tab. 132 Problemunkräuter bei ökologischen Blütendrogen ..............................................128
Tab. 133 Erntetechnik bei ökologischen Blütendrogen.......................................................128
Tab. 134 Pflegemaßnahmen zur Unkrautregulierung im ökologischen Baldriananbau......132
Tab. 135 Maschinelle Ernteverfahren von ausgewählten Wurzeldrogen im ökologischen
Heil- und Gewürzpflanzenanbau ..........................................................................134
Tab. 136 Erntenachbehandlungsprozesse bei ausgewählten Wurzeldrogen im ökologischen
Heil- und Gewürzpflanzenanbau ..........................................................................134
Tab. 137 Übersicht verschiedener Produktionsverfahren ökologischer Kraut- und
Blattdrogen ...........................................................................................................139
Tab. 138 Vergleich erzielter Erträge im ökologischen Heil- und Gewürzpflanzenanbau
mit konventionell erreichbaren Erträgen ..............................................................140
Tab. 139 Verwendete Vorfrüchte im ökologischen Anbau von Kraut- und Blattdrogen....141
Tab. 140 Betriebliche Strategien zur Bestandsentwicklung von ökologischen
Kraut- und Blattdrogen.........................................................................................142
Tab. 141 Standraumzumessung für Kraut- und Blattdrogen nach guter fachlicher Praxis .143
Tab. 142 Herkunft des Saat- und Pflanzgutes beim ökologischen Anbau von Kraut- und
Blattdrogen ...........................................................................................................144
Tab. 143 Düngungssysteme von Kraut-/Blattdrogen im ökologischen Landbau
Ergebnisse einer Betriebsbefragung .....................................................................145
Tab. 144 Zusammenfassung der angewendete Pflegemaßnahmen im ökologischen Kraut-
und Blattdrogenanbau...........................................................................................147
Tab. 145 Bestandspflege im ökologischen Blatt- und Krautdrogenanbau ..........................148
Tab. 146 Krankheiten und Schädlinge im ökologischen Kraut- und Blattdrogenanbau .....150
Tab. 147 Wirksamkeit eingesetzter Pflanzenschutzmittel im ökologischen Blatt- und
Krautdrogenanbau ................................................................................................150
Tab. 148 Vorbeugende Maßnahmen im ökologischen Blatt- und Krautdrogenanbau ........151
Tab. 149 Bekämpfungslücken im ökologischen Blatt- und Krautdrogenanbau..................151
Tab. 150 Problemunkräuter im ökologischen Blatt- und Krautdrogenanbau......................152
Tab. 151 Gründe für Handernteverfahren im ökologischen Blatt- und Krautdrogenanbau 152
Tab. 152 Modifikationen an der Erntemaschine im Öko-Blatt- und Krautdrogenanbau ....153
Tab. 153 Ernteprobleme bei verschiedenen ökologischen Blatt- und Krautdrogen und
Ernteverfahren ......................................................................................................153
Tab. 154 Chronologische Abfolge der Erntenachbehandlungsverfahren bei
verschiedenen ökologischen Blatt- und Krautdrogen...........................................154
Tab. 155 Verwendete Trocknerarten im ökologischen Blatt- und Krautdrogenanbau........155
Tab. 156 Alter der Aufbereitungsmaschinen für Blatt- und Krautdrogen...........................155
Tab. 157 Probleme bei der Erntenachbehandlung bei ökologischen
Blatt- und Krautdrogen.........................................................................................155
Tab. 158 Absatzwege von ökologischen Blatt- und Krautdrogen .......................................156
Tab. 159 Übersicht verschiedener Produktionsverfahren im ökol. Zitronenmelisseanbau .157
Tab. 160 Bestandsaufbau im ökologischen Zitronenmelisseanbau .....................................158
Tab. 161 Düngungssysteme im ökologischen Zitronenmelisseanbau .................................158
Tab. 162 Durchgeführte Pflegemaßnahmen im ökologischen Zitronenmelisseanbau ........159
Tab. 163 Krankheiten und Schädlinge im ökologischen Zitronenmelisseanbau.................159
Tab. 164 Problemunkräuter im ökologischen Zitronenmelisseanbau .................................160
Tab. 165 Ernteverfahren im ökologischen Zitronenmelisseanbau ......................................160
Tab. 166 Alter der Erntemaschine im ökologischen Zitronenmelisseanbau .......................161
Tab. 167 Modifikationen an der Erntemaschine im ökologischen Zitronenmelisseanbau..161
ix
11. Tab. 168 Ernteprobleme im ökologischen Zitronenmelisseanbau ....................................161
Tab. 169 Ernteaufbereitung im ökologischen Zitronenmelisseanbau .................................162
Tab. 170 Trocknungsverfahren im ökologischen Zitronenmelisseanbau ...........................162
Tab. 171 Absatzwege von ökologischer Zitronenmelisse ...................................................163
Tab. 172 Verfügbarkeit von Beregnungstechnik in den Betrieben ökologischen
Heil- und Gewürzpflanzenanbau ..........................................................................164
Tab. 173 Eingesetzte Beregnungstechnik im ökologischen Heil- und
Gewürzpflanzenanbau ..........................................................................................164
Tab. 174 Ursachen für Totalausfälle bei ökologisch angebauten Heil- und
Gewürzpflanzen....................................................................................................165
Tab. 175 Bewertung des Handlungsbedarfs bei der Bekämpfung von
Pflanzenkrankheiten im ökologischen Heil- und Gewürzplanzenanbau..............166
Tab. 176 Bedeutung verschiedener Fachinformationsquellen im ökologischen Heil- und
Gewürzpflanzenanbau ..........................................................................................167
Tab. 177 Nutzung bestehender Beratungsangebote durch Heil- und
Gewürzpflanzenproduzenten ................................................................................167
Tab. 178 Beurteilung der Beratungsqualität durch die Landwirte im ökologischen
Heil- und Gewürzpflanzenanbau ..........................................................................168
Tab. 179 Vorschläge zur Verbesserung der Beratung im ökologischen Heil- und
Gewürzpflanzenanbau ..........................................................................................168
Tab. 180 Beurteilung verschiedener Beratungsformen für die Düngung im ökologischen
Heil- und Gewürzpflanzenanbau ..........................................................................169
Tab. 181 Bedarf an Verbesserungsmöglichkeiten für die Düngeplanung im ökologischen
Heil- und Gewürzpflanzenanbau ..........................................................................169
Tab. 182 Probleme bei Handel und Vermarktung von ökologisch angebauten Heil- und
Gewürzpflanzen....................................................................................................170
Tab. 183 Zufriedenheit mit der bisherigen Ertragsentwicklung im ökologischen Heil- und
Gewürzpflanzenanbau ..........................................................................................171
Tab. 184 Vorgesehene Änderungen des Anbauumfanges von ökologischen Heil- und
Gewürzpflanzen....................................................................................................171
Tab. 185 Gründe für betriebliche Änderungen am Flächenumfang von Heil- und
Gewürzpflanzen....................................................................................................172
Tab. 186 Durchführung von Betriebszweigabrechnungen für den ökologischen Heil- und
Gewürzpflanzenanbau ..........................................................................................173
Tab. 187 Bedeutung des Heil- und Gewürzpflanzenanbaus für den Einzelbetrieb .............173
Tab. 188 Gliederung der Stichprobe der Qualitätsbeurteilung ............................................176
Tab. 189 Standorte der Unternehmen der aufnehmenden Hand und ihre Bezugsquellen von
ökologisch angebauten Heil- und Gewürzpflanzen..............................................177
Tab. 190 Häufigkeit der von den aufnehmenden Unternehmen verwendeten Heil- und
Gewürzpflanzen aus einheimischem ökologischem Anbau (Nennungen) ...........178
Tab. 191 Häufigkeit von Problemen mit direkt vom Landwirt bezogener Rohware ..........179
Tab. 192 Kulturen mit häufigerem Auftreten von Qualitätsmängeln..................................180
Tab. 193 Kulturen ohne Qualitätsprobleme.........................................................................180
Tab. 194 Einschätzung der Marktchancen einheimischer, ökologisch erzeugter HGP.......181
Tab. 195 HGP-Kulturen, die aus Sicht der aufnehmenden Hand zukünftig ein gutes
Wachstumspotential besitzen ...............................................................................181
Tab. 196 HGP-Kulturen, die von der aufnehmenden Hand prinzipiell noch aus deutschem
Anbau gesucht werden .........................................................................................182
Tab. 197 Notwendige Voraussetzungen zur Erweiterung der Sortimente mit einheimischen
Heil- und Gewürzpflanzen....................................................................................183
Tab. 198 Vorteile von Öko-Ware aus Sicht der aufnehmenden Hand ................................184
Tab. 199 Nachteile von ökologischen Ware aus Sicht der aufnehmenden Hand ................184
x
12. Tab. 200 Spanne der Mehrpreise, die von der aufnehmenden Hand gegenüber
konventioneller Ware gezahlt werden ..................................................................184
Tab. 201 Vorgehaltene Lagerkapazität für mindestens 30 % der Rohwaren ......................185
Tab. 202 Anzahl angebauter ökologischer Heil- und Gewürzpflanzen in den
Bundesländern ......................................................................................................186
Tab. 203 Verwendete Sorten/ Herkünfte im ökologischen Heil- und
Gewürzpflanzenanbau ..........................................................................................187
Tab. 204 Flächenanteil mit Saat-/ Pflanzgut aus Zukauf bzw. eigener Erzeugung .............188
Tab. 205 Flächenanteile des Saat-/ Pflanzgutes aus ökologischer bzw. konventioneller
Produktion ............................................................................................................188
Tab. 206 Zeitraum und Ausbringungsfläche eingesetzter Düngemittel im
ökologischen Heil- und Gewürzpflanzenanbau....................................................189
Tab. 207 Durchführung von zusätzlichen Bewässerungsmaßnahmen im ökologischen
Heil- und Gewürzpflanzenanbau ..........................................................................190
Tab. 208 Wirkung von Pflegemaßnahmen zur Unkraut-/ Ungräserregulierung in der
Reihe im ökologischen Anbau von Heil- und Gewürzpflanzen ...........................191
Tab. 209 Anzahl an maschinellen und manuellen Pflegemaßnahmen bei ausgewählten
Heil- und Gewürzpflanzen im ökologischen Anbau ............................................191
Tab. 210 Schädlinge und Krankheiten im ökologischen Heil- und Gewürzpflanzenanbau
mit Bekämpfungslücken .......................................................................................192
Tab. 211 Schädlinge und Krankheiten an Heil- und Gewürzpflanzen für die nach
gegenwärtigem Kenntnisstand Bekämpfungslücken im ökologischen
Anbau existieren ...................................................................................................193
Tab. 212 Verwendete Mittel zur Bekämpfung von Krankheiten und Schädlingen bei Heil-
und Gewürzpflanzen im ökologischen Anbau......................................................194
Tab. 213 Problemunkräuter im ökologischen Heil- und Gewürzpflanzenanbau .................195
Tab. 214 Ursachen für Totalausfälle im Durchschnitt der letzten fünf Jahre im
ökologischen Heil- und Gewürzpflanzenanbau (1998 – 2002) ............................196
Tab. 215 Modifikation der Erntemaschinen im ökol. Heil- und Gewürzpflanzenanbau.....197
Tab. 216 Anteil maschineller und manueller Ernteverfahren beim ökologischen Anbau von
Heil- und Gewürzpflanzen....................................................................................197
Tab. 217 Gründe für eine manuelle Ernte bei Heil- und Gewürzpflanzen im ökologischen
Anbau…… ...........................................................................................................198
Tab. 218 Altersstruktur der Erntetechnik im ökologischen Heil- und
Gewürzpflanzenanbau ..........................................................................................198
Tab. 219 Eingesetzte Maschinen zur Erntenachbehandlung im ökologischen Heil- und
Gewürzpflanzenanbau ..........................................................................................200
Tab. 220 Probleme im Prozess der Erntenachbehandlung von ökologisch angebauten Heil-
und Gewürzpflanzen.............................................................................................202
Tab. 221 Vorschläge zur Verbesserung der Beratung im ökologischen Heil- und
Gewürzpflanzenanbau ..........................................................................................203
Tab. 222 Absatzwege für Heil- und Gewürzpflanzen aus ökologischem Anbau................203
Tab. 223 Probleme bei Handel und Vermarktung von ökologisch angebauten Heil-
und Gewürzpflanzen aus der Sicht der Anbauer ..................................................204
Tab. 224 Zufriedenheit mit der bisherigen Entwicklung von Ertrag und Einkommen
aus dem ökologischen Heil- und Gewürzpflanzenanbau .....................................205
Tab. 225 Tendenz zur Entwicklung des Anbauumfangs ökologisch erzeugter Heil- und
Gewürzpflanzen....................................................................................................205
Tab. 226 Pflegeaggregate und Pflegemaßnahmen mit mittlerer bis guter Wirkung bei der
Unkrautbekämpfung in der Reihe im ökologischen Heil- und
Gewürzpflanzenanbau ..........................................................................................207
xi
13. Glossar
Akh Arbeitskraftstunden
DF Deckfrucht
EZG Erzeugergemeinschaft
F/E Forschung und Entwicklung
FM Frischmasse
GF Gänsefuß
H Händisch
HGP Heil- und Gewürzpflanzen
k. A. Keine Angaben
K Kalium
M Maschinell
N Stickstoff
P Phosphor
PE Polyethylen
PSM Pflanzenschutzmittel
PV Produktionsverfahren
SF Selbstfahrer
TM Trockenmasse
xii
14. 1 Ziele und Aufgabenstellung
Auf der Grundlage einer Vor-Ort-Befragung mit Hilfe von standardisierten Fragebögen sollen
die ökologischen Produktionsverfahren von Heil- und Gewürzpflanzen in Deutschland analy-
siert werden. Im Sinne der Aufgabenstellung werden in den landwirtschaftlichen Betrieben
Angaben zu Betriebstyp, Betriebsgröße, Anbauumfang, Artenspektrum und zu Produktions-
und Erntenachbehandlungsverfahren bei den angebauten Heil- und Gewürzpflanzen erfasst.
Ebenso zielen die Befragungen auf die Absatz- und Vermarktungswege sowie die Einstufung
der Qualität der Ware ab. Neben der genauen Erfassung des Ist- Standes sollen die Schwach-
stellen in den Produktionsverfahren sowie der Vermarktung analysiert werden mit dem Ziel,
Vorschläge zur weiteren Entwicklung des ökologischen Heil- und Gewürzpflanzenanbaus
aufzuzeigen.
Des Weiteren sind an Unternehmen, die sich mit dem Handel und der Verarbeitung von Heil-
und Gewürzpflanzen beschäftigen, Fragebögen zur Beurteilung der Qualität und des Bedarfes
ökologisch erzeugter Heil- und Gewürzpflanzen verschickt worden. Über die Analyse sollen
vor allem weitere Absatzwege für einheimische Anbauer erschlossen werden.
Danach sind die grundsätzlichen Ziele des Projektes:
• Analyse der ökologischen Produktionsverfahren für wichtige Arten und Erfassung von
Schwachstellen in der Produktion.
• Entwicklung von Verbesserungsvorschlägen in den Abschnitten Anbautechnik, Ernte-
nachbehandlung und Vermarktung.
• Handlungsempfehlungen zur weiteren Entwicklung des ökologischen Heil- und Ge-
würzpflanzenanbaus in Deutschland.
1.1 Planung und Ablauf des Projektes
1.1.1 Vor-Ort-Befragung zu den ökologischen Produktionsverfahren
Zur Analyse der Produktionsverfahren wurde ein Fragebogen entwickelt, der bei der Vor-Ort-
Befragung eine standardisierte Vorgehensweise erlaubt.
Der Fragebogen gliedert sich in drei Fragekomplexe:
A) Allgemeine Fragen zum Betrieb
Hier handelt es sich ausschließlich um Faktenfragen, beispielsweise zur Rechtsform des
Betriebes, Mitgliedschaft in einem Ökoverband, Heil- und Gewürzpflanzenverein, Ar-
beitskräftesituation, Anbaustruktur und Erträge der Heil- und Gewürzpflanzen.
B) Fragekomplex zum Produktionsverfahren angebauter Heil- und Gewürzpflanzen
Er bildet den Schwerpunkt der Befragung. Es wird eine genaue Abfrage der einzelnen an-
bautechnischen Verfahrensschritte angestrebt. Ausführliche Fragen sollen die Erntenach-
behandlungsschritte, die Vermarktung und die Qualität der erzeugten Produkte beleuchten.
Durch Fakten- und Problemfragen sind Stand und Probleme der Verfahrenstechnik sowie
des Absatzes zu erfassen.
C) Allgemeine Probleme der Produktionsverfahren
Durch entsprechende Problemfragen soll die Situation im Anbau, der Beratung, Vermark-
tung, Qualität, Einordnung des Heil- und Gewürzpflanzenanbaus in den Gesamtbetrieb
sowie die Perspektive dieses Betriebszweiges untersucht werden.
Einzelheiten sind der Anlage 1 zu entnehmen.
13
15. Der vom Projektteam ausgearbeitete Fragebogen wurde durch Konsultation zahlreicher Ex-
perten zum Anbau, zur Marktanalyse und statistischen Auswertung von Befragungsdaten qua-
lifiziert.
Parallel zur Entwicklung des Fragebogens wurde im Ergebnis deutschlandweiter Recherchen
(Umwelt- und Landwirtschaftsministerien, Ökoverbände, Fördervereine etc.) eine Datei öko-
logischer Landwirtschaftsbetriebe aufgebaut, die Heil- und Gewürzpflanzen anbauen. Die
Betriebe wurden kontaktiert und um Teilnahme an der Befragungsaktion gebeten. Es bestand
ein großes Interesse seitens der Betriebe, sich an dem Projekt zu beteiligen. Die Vor-Ort-
Interviews wurden in die aus der Sicht der Landwirtschaftsbetriebe weniger arbeitsintensiven
Zeitspannen des Spätherbstes und des Winters gelegt. Dies gewährleistete, dass die Betriebs-
führer für die Vor-Ort-Interviews ausreichend Zeit aufbringen konnten. Nach den Erfahrun-
gen wurden durchschnittlich zwei Stunden pro Interview benötigt, um alle Fragen zu beant-
worten. Es wurde immer der gleiche Interviewer eingesetzt. Die Betriebsauswahl erfolgte
nach den Kriterien, dass der Betrieb zum Zeitpunkt der Befragung auf einer Gesamtfläche von
ca. einem Hektar Heil- und Gewürzpflanzen im Freiland anbaut und die Zulassung zum öko-
logischen Landbau nach der EU- Verordnung 2092/91 besitzt. Betriebe mit Gewächshauskul-
turen von Heil- und Gewürzpflanzen wurden nicht berücksichtigt.
1.1.2 Befragung der aufnehmenden Hand
Mit dieser Befragung soll in Erfahrung gebracht werden, in welchem Umfang ökologische
Heil- und Gewürzpflanzen aus deutschem Anbau durch die aufnehmende Hand verarbeitet
und gehandelt werden. Neben Fragen zum Umfang soll die Qualität der Ware und der weitere
Bedarf an einheimischen, ökologisch erzeugten Produkten erfasst werden.
Dazu wurde eine entsprechende Fragebögen (Anlage 2 und Anlage 3) entwickelt und an Fir-
men der aufnehmenden Hand verschickt. Auf der Basis von Recherchen (Internet, Business
Guide für Heil- und Gewürzpflanzen von BECKER 2001) und telefonischen Kontakten konn-
ten 143 Firmen ermittelt werden, die ökologische Heil- und Gewürzpflanzen aus deutschem
Anbau verarbeiten bzw. handeln. Sie wurden in die Fragebogenaktion einbezogen.
Beide Befragungen erfolgten auf freiwilliger Basis. Es bestand auch kein Zwang, alle Fragen
zu beantworten. Zur Auswertung werden die betrieblichen Daten anonymisiert. Adressen und
Firmennamen werden nur mit Zustimmung der Betriebe öffentlich gemacht.
1.2 Wissenschaftlicher und technischer Stand, an den angeknüpft wurde
Der Heil- und Gewürzpflanzenanbau besitzt in Deutschland eine lange Tradition. In jüngerer
Zeit erlangen Heilpflanzen in der Medizin wieder zunehmend an Bedeutung. Darüber hinaus
fördern sie mit ihrer Artenvielfalt die Biodiversität und verbessern das Image der Landwirt-
schaft in der Bevölkerung.
Zum Anbauumfang und zur Anbaustruktur des Heil- und Gewürzpflanzenanbaus in Deutsch-
land liegen Übersichten von HOPPE (1999) vor. Speziell zur ökologischen Anbauform gibt es
nur Schätzdaten, die auf Befragungen einzelner Anbauverbände in den Bundesländern beru-
hen (HOPPE, 1999; DEHE, 1998). Zu einer ersten genaueren Gesamtübersicht zum ökologi-
schen Heil- und Gewürzpflanzenanbau hinsichtlich Kulturarten, Anbauumfang, Anbauverfah-
ren und Vermarktung trug die Arbeit von LÜCK (1995) bei.
Eine umfassende deutschlandweite Erhebung und Analyse der ökologischen Produktionsver-
fahren der angebauten Heil- und Gewürzpflanzenarten mit einer Einschätzung aller Verfah-
14
16. rensabschnitte des Anbaus, der Ernte, Erntenachbehandlung, der Absatzwege sowie Schwach-
stellenanalyse in allen Prozessstufen steht noch aus und soll mit vorliegendem Projekt geleis-
tet werden. Dabei sollen Wege zur Verbesserung des Anbaus und der Marktposition aufge-
zeigt werden.
Gleichfalls besitzt die Analyse von Firmen und Unternehmen, die in ihrem Profil deutsche
Ware aus ökologischem Heil- und Gewürzpflanzenanbauverarbeiten und vermarkten Neuig-
keitswert. Auf Grund des dargelegten geringen und lückigen Kenntnisstandes zum Umfang
des Anbaus und den praktizierten Produktionsverfahren sowie zur Vermarktung wird mit dem
bearbeiteten Projekt „Analyse der ökologischen Produktionsverfahren von Heil- und Gewürz-
pflanzen in Deutschland“ eine erste, grundlegende und umfassende Ist- Standsanalyse vorge-
nommen.
15
17. 2 Material und Methoden
2.1 Betriebsbefragungen – Vor-Ort-Interviews
2.1.1 Fragebogen
Die Befragung zu Anbauverfahren des ökologischen Heil- und Gewürzpflanzenanbaus erfolg-
te in Form von Vor-Ort-Interviews. Dabei fand ein standardisierter Fragebogen Verwendung.
Er enthielt vorrangig geschlossene Fragen mit vorgegebenen Antwortmöglichkeiten. Die Rub-
rik „Andere“ sowie offene Fragen bieten genügend Raum für Ergänzungen. Offene Fragen
dienen der Ergänzung. Mit 55 Einzelfragen sollen die betrieblichen Bedingungen des Heil-
und Gewürzpflanzenanbaus möglichst repräsentativ erfasst werden
Die Fragen beziehen sich im Einzelnen auf:
• allgemeine Angaben zum Unternehmen (Standort, Rechts- und Betriebsform, betrieb-
liche Rahmenbedingungen, Anbaustruktur, etc),
• detaillierte Angaben zu einzelnen Produktionsverfahren (Aussaat, Pflanzung, Dün-
gung, Pflege, Beregnung, Pflanzenschutz, Ernte, Aufbereitung, Vermarktung, etc.),
• ergänzende Fragen zur Produktion (Kooperationen, Informationsquellen, Beratung,
Ertragsentwicklung, wirtschaftliche Bedeutung, etc.).
Befragt wurden die Betriebs- bzw. die Produktionsleiter als Verantwortliche des ökologischen
Heil- und Gewürzpflanzenanbaus.
2.1.2 Grundgesamtheit und Stichprobe
Die Recherche über die Anzahl der Betriebe mit ökologischen Heil- und Gewürzpflanzenan-
bau richtete sich an die Ministerien für Umwelt und Landwirtschaft in den einzelnen Bundes-
ländern, die Verbände des ökologischen Landbaus sowie Fördervereine und wirtschaftliche
Vereinigungen zum Heil- und Gewürzpflanzenanbau in den Bundesländern wie Ökoplant
e.V., Saluplanta, agrimed Hessen w. V. etc. Weiterhin wurden Landwirtschaftskammern und
Landesanstalten für Landwirtschaft der einzelnen Bundesländer kontaktiert. Wesentliche Un-
terstützung bei der Betriebserhebung wurde auch durch die landwirtschaftlichen Betriebe
selbst geleistet. Wichtige Hinweise leisteten der Deutsche Fachausschuss für Heil- und Ge-
würzpflanzen. Nach diesen Erhebungen wurden in Deutschland 66 Betriebe mit ökologischem
Heil- und Gewürzpflanzenanbau auf insgesamt 704 ha befragt. Darüber hinaus existieren
noch einige weitere landwirtschaftliche Betriebe, die aus verschiedenen Gründen nicht in die
Erhebung mit eingeflossen sind, z.B. zu geringer Anbauumfang, keine Zeit für ein Vor-Ort-
Interview. Damit liegt die aktuelle Anbaufläche deutlich über den Angaben von LÜCK (1995)
und DEHE (1998).
Aufgrund dieser Datenlage war es geboten, eine Vollerhebung durchzuführen. Nach den Kri-
terien Anbauumfang ≥ 4 ha Gesamtanbaufläche in Deutschland und mindestens drei erfasste
Produktionsverfahren wurden von 16 Arten die Produktionsverfahren ausführlich analysiert.
Von weiteren 28 Arten, die sehr häufig auf kleinen Flächen angebaut werden, erfolgte eine
Übersichtsanalyse der betrieblichen Produktionsverfahren. Da zahlreiche Heil- und Gewürz-
pflanzen in mehreren Betrieben und zum Teil je Betrieb mit unterschiedlicher Nutzungsrich-
tung angebaut werden, ergeben sich für die analysierten 44 Heil- und Gewürzpflanzenarten
insgesamt 142 Produktionsverfahren.
16
18. 2.1.3 Datenauswertung
Die ausgefüllten Fragebögen wurden unabhängig vom Interviewer auf Vollständigkeit und
Plausibilität geprüft und danach mit Hilfe des Tabellenkalkulationsprogramms MS Excel für
Windows XP erfasst. Mit Hilfe dieses Programms werden die Daten nach den verschiedenen
sachlogischen Kriterien geschichtet und ausgewertet. Die dabei gewählte allgemeine Vorge-
hensweise beschreibt die nachfolgende Abbildung:
Formulierung der Datei der
Sachfrage Befragungsergebnisse
Bildung des Datensat-
zes nach sachlogi-
schen Kriterien
mathematisch- statisti-
sche Auswertung
Fachliche Bewertung
Ableitung von Schlussfolgerungen
zum Anbau/ für die Agrarpolitik
Abb. 1 Schematische Darstellung zur Datenauswertung des Projektes
17
19. 2.2 Qualitätsanalysen – schriftliche Befragung der aufnehmenden Hand
2.2.1 Fragebogen
Mit Hilfe der Befragung soll in Erfahrung gebracht werden:
• welche Bedeutung ökologisch erzeugte Heil- und Gewürzpflanzen aus Deutschland
für das Unternehmen haben,
• wie die Qualität der direkt vom landwirtschaftlichen Unternehmen bezogene ökologi-
sche Ware eingestuft wird,
• welche Vor- und Nachteile für ökologische Heil- und Gewürzpflanzen aus Firmen-
sicht bestehen und
• an welchen Heil- und Gewürzpflanzen künftig Bedarf besteht.
2.2.2 Grundgesamtheit und Stichprobe
Auf spezielle Datenbanken, die eine Übersicht von Handels- und Verarbeitungsfirmen ökolo-
gischer Heil- und Gewürzpflanzen in Deutschland enthalten, konnte nicht zurückgegriffen
werden.
Durch Literaturrecherchen (BECKER, 2001) und Internetrecherchen wurden 143 potentielle
Betriebe in Deutschland ermittelt. Es handelt sich um Unternehmen, die Arzneimittel herstel-
len, Firmen der Nahrungs- und Getränkebranche, Dienstleitungsunternehmen und Handelsein-
richtungen, die sich mit der Aufbereitung von Heil- und Gewürzpflanzen befassen. An diese
Betriebe wurde der Fragebogen nach vorheriger telefonischer Ankündigung verschickt.
Unternehmen, die nicht auf die erste Anfrage mit Rückantwort reagiert haben, wurde nach
einer angemessenen Zeit ein zweites Mal gebeten, den Fragebogen auszufüllen und zurückzu-
senden.
Die Bilanz der Befragungsaktion zeigte ein durchaus erfreuliches Ergebnis. Auf 143 versen-
dete Fragebögen erfolgte in 75 Fällen eine Rückantwort. Davon waren 60 Fragebögen aus-
wertbar. Die Datenauswertung erfolgte nach den in 2.1.3 beschriebenen Prinzipien.
18
20. 3 Ergebnisse
3.1 Ausführliche Auswertung und Diskussion der wichtigsten Ergebnisse
Die Ergebnisdarstellung zum ökologischen Anbau von Heil- und Gewürzpflanzen folgt der
Gliederung des Fragebogens zur Betriebsbefragung.
Im Punkt 3.1.1 werden die allgemeinen Betriebsdaten zur Anbaustruktur, zum betrieblichen
Flächenumfang und zum Ertragsniveau der Heil- und Gewürzpflanzen vorgestellt. Aussagen
zur Rechts- und Betriebsform, zur Verbandsmitgliedschaft und zur Anbauerfahrung schließen
sich an. In einer Übersicht werden die bodenklimatischen Bedingungen und der Arbeitskräf-
teeinsatz der Betriebe charakterisiert. Ein genaues Bild wird vom Flächenumfang und der
Anbauhäufigkeit der Heil- und Gewürzpflanzen in Deutschland vorgenommen. Eine weitere
Information betrifft die Größe der betrieblichen Heil- und Gewürzpflanzenflächen.
Unter dem Gliederungspunkt 3.1.2 wird eine Analyse der Produktionsverfahren vorgenom-
men. Von diesen Kulturen wird das gesamte Produktionsverfahren mit den einzelnen Verfah-
rensschritten des Anbaus, der Erntenachbehandlung und der Absatzwege aufgenommen.
Der Unterabschnitt 3.1.2.1 behandelt die Heil- und Gewürzpflanzenarten, die eine Fläche von
mindestens vier Hektar einnehmen und zu denen mindestens drei unterschiedliche Produkti-
onsverfahren für die Auswertung vorliegen.
Im Unterpunkt 3.1.2.2 werden auf Kleinstflächen kultivierte Heil- und Gewürzpflanzen analy-
siert die sehr häufig in den Betrieben anzutreffen sind. Sie werden je nach verwendetem
Pflanzenteil der Saatgutgewinnung, Blütendrogen-, Wurzeldrogen- und Kraut-
/Blattdrogenproduktion zugeordnet. Insgesamt repräsentieren die so analysierten Arten 78 %
der gesamten ökologischen Heil- und Gewürzpflanzenanbaufläche Deutschlands.
Ein weiterer Auswertungsschwerpunkt (3.1.3) widmet sich der Problem- und Schwachstellen-
analyse der Produktionsverfahren und betrieblichen Rahmenbedingungen (Absatz, Vertrags-
bindung, Beratungsleistung, Einkommenslage, Entwicklungstendenz im Anbau).
Im Punkt 3.1.4 wird die Qualität der Erntprodukte aus einheimischem ökologischem Heil-
und Gewürzpflanzenanbau aus der Sicht der aufnehmenden Hand beleuchtet.
Die Ergebnisse werden in Gänze im Abschnitt 3.1.5 einer Diskussion unterzogen.
19
21. 3.1.1 Auswertung der betrieblichen Grunddaten
Standorte der Betrieb mit ökologischem Heil- und Gewürzpflanzenanbau
Im Rahmen der Analyse der ökologischen Produktionsverfahren von Heil- und Gewürzpflan-
zen in Deutschland wurden insgesamt 66 Betriebe durch Vor-Ort- Interviews untersucht. Die-
se sind über ganz Deutschland verteilt (Tab. 1). In den einzelnen Bundesländern (Baden-
Württemberg, Hessen und Bayern) ist eine größere Konzentration an Betrieben festzustellen.
Meist handelt es sich dabei um gewachsene Anbauregionen, in denen traditionell Heil- und
Gewürzpflanzen angebaut werden.
Die größte Anzahl Betriebe befindet sich in Baden-Württemberg (15) und in Hessen (11). In
diesen beiden Bundesländern sind damit insgesamt 40 Prozent aller ökologischen Heil- und
Gewürzpflanzenproduzenten konzentriert.
Tab. 1 Verteilung des ökologischen Heil- und Gewürzpflanzenanbaus in Deutschland
Bundesland Betriebe mit ökologischem Heil- Heil- und Gewürzpflan-
und Gewürzpflanzenanbau zenanbaufläche
[n] [%] [ha] [%]
Baden-Württemberg 15 23 42 6
Hessen 11 17 79 11
Bayern 9 14 112 16
Brandenburg 8 12 108 15
Rheinland-Pfalz 7 11 49 7
Sachsen 5 8 159 23
Mecklenburg-Vorpommern 3 5 98 14
Sachsen-Anhalt 3 5 29 4
Thüringen 3 5 22 3
Niedersachsen 1 2 3 0,5
Nordrhein-Westfalen 1 2 2 0,3
SUMME 66 100 704 100
Berlin, Bremen, Hamburg, Saarland und Schleswig-Holstein kein Anbau
Bezüglich der Anbauflächen liegen Sachsen (159 ha), Bayern (112 ha), Brandenburg (108 ha)
und Mecklenburg- Vorpommern (98 ha) an der Spitze. Diese Länder nehmen 68 % der Ge-
samtfläche an ökologischen Heil- und Gewürzpflanzen ein.
In Berlin, Bremen, Hamburg, Saarland und Schleswig-Holstein gab es keine ökologisch wirt-
schaftenden Heil- und Gewürzpflanzenproduzenten. Der ökologische Anbau von Heil- und
Gewürzpflanzen konzentriert sich auf Bundesländer, die auf eine lange Anbautradition bei
diesen Kulturen zurückblicken können.
20
22. Rechtliche Organisation der Betriebe in den Bundesländern
Unter den ökologischen Produzenten von Heil- und Gewürzpflanzen sind alle betrieblichen
Rechtformen vertreten (Tab. 2). Vornehmlich befassen sich aber Einzelunternehmen im
Haupterwerb (58 %) mit dieser Anbaurichtung. Der Anteil juristischer Personen und Perso-
nengesellschaften ist mit 18 % bzw. 14 % deutlich geringer. Nebenerwerb und soziale/ thera-
peutische Einrichtungen sind von untergeordneter Bedeutung.
Tab. 2 Verteilung der Betriebe nach Fläche und Rechtsform auf die Bundesländer
soziale/ therapeutische
Personengesellschaft
Einzelunternehmen
Einzelunternehmen
Juristische Person
im Nebenerwerb
im Haupterwerb
Einrichtung
SUMME
Anzahl [n] 38 9 12 5 2 66
Anteil [%] 58 14 18 8 3 100
Bundesland Flächenverteilung [ha]
Sachsen 148 11 0,1 159
Bayern 101 12 112
Brandenburg 38 13 37 19 108
Mecklenburg-Vorpommern 98 98
Hessen 78 1 79
Rheinland-Pfalz 46 2 1 49
Baden-Württemberg 26 8 9 42
Sachsen-Anhalt 13 10 6 29
Thüringen 21 1 22
Niedersachsen 3 3
Nordrhein-Westfalen 2 2
Fläche [ha] 315 184 166 34 6 704
Anteil [%] 45 26 24 5 1
Berlin, Bremen, Hamburg, Saarland und Schleswig-Holstein kein Anbau
Bezogen auf die ökologische Heil- und Gewürzpflanzenanbaufläche ist festzustellen, dass die
Einzelunternehmen im Haupterwerb 45 % der Fläche bewirtschaften. Die Personengesell-
schaften folgen auf Rang zwei dicht gefolgt von den Juristischen Personen (GmbH etc.). Ne-
benerwerbsbetriebe und sozial/ therapeutische Einrichtungen spielen auch flächenmäßig nur
eine untergeordnete Rolle.
In Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz und in Thüringen wird der ökologische Heil- und Ge-
würzpflanzenanbau vor allem von Landwirten im Haupterwerb ausgeübt.
Der Anbau im Bundesland Mecklenburg- Vorpommern bezieht sich ausschließlich auf Be-
triebe, die als Juristische Personen auftreten. Der Schwerpunkt Sachsens liegt bei Personenge-
sellschaften.
In Brandenburg, Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt gibt es kein deutliches Überge-
wicht einer bestimmten Rechtsform. Für Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen ist der An-
bau durch Haupterwerbslandwirte auf insgesamt kleinen Anbauflächen typisch.
21
23. Betriebsformen der untersuchten Betriebe
Dauerkulturbetriebe nehmen den größten Anteil an der gesamten ökologischen Heil- und Ge-
würzpflanzenfläche ein. Dies ist vor allem durch große Hagebutten- und Sanddornflächen
begründet.
Ebenfalls stark vertreten sind die Gemischtbetriebe und Marktfruchtbetriebe, die insgesamt
53 % der ökologischen Heil- und Gewürzpflanzenanbaufläche bewirtschaften. Gartenbaube-
triebe, Werksanbauer und Andere bewirtschaften einen vergleichsweise kleinen Flächenanteil.
Nach Anzahl der Betriebe verschiebt sich das Bild etwas. Die Mehrzahl der Produzenten ar-
beitet demnach in Gemischtbetrieben (44 %). Daran schließen sich Marktfruchtbetriebe
(21 %) und Dauerkulturbetriebe (15 %) an. Werksanbauer und Andere kommen auf acht Pro-
zent und Gartenbaubetriebe auf fünf Prozent (Tab. 3).
Landwirtschaftliche Veredlungsbetriebe (Schweinehaltung, Geflügelhaltung) waren ebenso
wie Futterbaubetriebe nicht unter den Produzenten von Heil- und Gewürzpflanzen zu finden.
Der Anbau von Heil- und Gewürzpflanzen konzentriert sich damit auf Betriebsformen, in
denen der Pflanzenbau ohnehin ein tragender Betriebszweig ist. Aufgrund der Technikausstat-
tung lässt sich der Heil- und Gewürzpflanzenanbau in diese Betriebe gut integrieren.
Tab. 3 Vorherrschende Betriebsformen im ökologischen Heil- und Gewürzpflanzenanbau
Betriebsform HGP-Fläche [ha] Flächenanteil [%] Anzahl [n] Anteil [%]
Dauerkulturbetrieb 252 36 10 15
Gemischt 219 31 29 44
Marktfruchtbau 154 22 14 21
Gartenbau 31 4 3 5
Andere 30 4 5 8
Werksanbau 18 3 5 8
SUMME 704 100 66 100
Marktfruchtbau – Die betreffenden Betriebe erwirtschaften mehr als die Hälfte ihres Einkommens durch den An-
bau von typischen Marktfrüchten (Getreide, Raps etc.).
Futterbau – Die betreffenden Betriebe erwirtschaften mehr als die Hälfte ihres Einkommens durch Milch-
viehhaltung bzw. Rindermast.
Gemischt – In den betreffenden Betrieben wird durch keinen Betriebszweig mehr als die Hälfte des Ein-
kommens erwirtschaftet.
Gartenbau – In den betreffenden Betrieben wird mehr als die Hälfte des Einkommens aus der Produktion von
Gemüse, Zierpflanzen oder Baumschulerzeugnissen erzielt.
Dauerkulturbetriebe – In den betreffenden Betrieben wird mehr als die Hälfte des Einkommens mit Dauerkulturen
erzielt.
Andere – Bei den Betreffenden handelt es sich um Spezialbetriebe, die sich ausschließlich mit dem An-
bau von Heil- und Gewürzpflanzen beschäftigen.
Werksanbau – Die betreffenden Betriebe sind einem verarbeitenden Betrieb nachgeschaltet und bauen in
dessen Auftrag Heil- und Gewürzpflanzen an.
22
24. Organisation in einem Öko-Verband
Der Großteil der Biolandwirte mit der Anbaurichtung Heil- und Gewürzpflanzen hat sich ei-
nem der zahlreichen Bioverbände angeschlossen (Tab. 4).
Tab. 4 Zugehörigkeit der Betriebe mit ökologischem Heil- und Gewürzpflanzenanbau zu
Öko-Verbänden
Bundesland EG-Zertifizierung Demeter Bioland Naturland Gäa Biopark Andere*
Baden-Württemberg 4 10 1
Hessen 1 3 4 2 1
Bayern 4 1 3 1
Brandenburg 5 2 1
Rheinland-Pfalz 2 4 1
Sachsen 2 3
Sachsen-Anhalt 1 1 1
Thüringen 2 1
Mecklenburg-Vorpommern 1 2
Niedersachsen 1
Nordrhein-Westfalen 1
Anzahl [n] 21 14 13 7 6 3 2
Anteil [%] 32 21 20 11 9 5 3
Berlin, Bremen, Hamburg, Saarland und Schleswig-Holstein kein Anbau
* Hessische Naturprodukte e.V.; Umstellungsbetrieb (Zertifizierung nach EG-Norm angestrebt)
Demeterbetriebe sind dabei mit 21 % am stärksten vertreten. Sie haben ihren Schwerpunkt in
Baden-Württemberg. Mitglied bei Bioland sind 20 % der Landwirte. Dieser Verband ist am
häufigsten in Hessen und Rheinland-Pfalz vertreten. Die untersuchten Naturlandbetriebe ar-
beiten ausnahmslos in den Alten Bundesländern, Gäa- und Bioparkbetriebe ausschließlich in
den Neuen Bundesländern.
Damit unterzieht sich die überwiegende Mehrzahl der Heil- und Gewürzpflanzen anbauenden
Betriebe den in der Regel über dem EU- Standard liegenden, verbandsinternen Richtlinien des
ökologischen Landbaus.
Mitgliedschaft in Heil- und Gewürzpflanzenvereinen
Zur Verbesserung des Fachwissens, zur Steigerung der Markttransparenz oder zur gemeinsa-
men Organisation von Betriebsmitteleinkauf und Produktverkauf haben sich in Deutschland
verschiedene Vereine und Gemeinschaften gebildet. Von den befragten Betrieben geben 39
an, in einem oder in mehreren Verbänden aktiv zu sein. Keiner derartigen Organisation gehö-
ren 26 Betriebe an. Ein Betrieb machte zu dieser Frage keine Angabe (Tab. 5).
Ein Viertel aller untersuchten Betriebe ist Mitglied bei Ökoplant e.V. - Förderverein ökologi-
scher Heil- und Gewürzpflanzenanbau. Diese Organisation, die sich ausschließlich mit ökolo-
gischer Produktion beschäftigt, ist deutschlandweit aktiv und schafft gute Bedingungen für
einen Informations- und Erfahrungsaustausch auf dem speziellen Gebiet des ökologischen
Heil- und Gewürzpflanzenanbaus.
23
25. Im Deutschen Fachausschuss für Arznei- und Gewürzpflanzen als Interessenvertretung des
gesamten Heil- und Gewürzpflanzenanbaus ist die ökologische Anbaurichtung derzeit mit
einer Stimme vertreten. Aus der Befragung geht weiterhin hervor, dass sich bekannte Fach-
und Wirtschaftsverbände des Heil- und Gewürzpflanzenanbaus in den einzelnen Bundeslän-
dern zunehmend mit der ökologischen Anbauvariante beschäftigen.
Tab. 5 Mitgliedschaften der ökologischen Heil- und Gewürzpflanzenproduzenten in Verei-
nen und Verbänden
Verein/ Verband Mitgliedschaften*
[n]
Ökoplant e.V. 17
Verein zur Förderung des Heil- und Gewürzpflanzenanbaues in Bayern e.V. 6
Erzeugerring für Heil- und Gewürzpflanzen in Bayern e.V. 5
Agrimed Rheinland-Pfalz 5
agrimed Hessen w. V. 5
Erzeugergemeinschaft für Arznei- und Gewürzpflanzen im Fichtelgebirge und
4
Steinwald
Fachgruppe Arznei- und Gewürzpflanzen im Landesbauernverband Baden-
3
Württemberg e.V.
Verein für Arznei- und Gewürzpflanzen Saluplanta e.V. 3
1. Sächsischer Heil- und Gewürzpflanzenverein 2
Thüringer Interessenverband Heil-, Duft- und Gewürzpflanzen 2
Deutscher Fachausschuss Arznei-, Gewürz- und Aromapflanzen (DFA) 1
keine Mitgliedschaft 26
* Mehrfachnennungen möglich
Anbauerfahrung im ökologischen Anbau von Heil- und Gewürzpflanzen
Befragt nach dem Einstiegszeitpunkt in die ökologische Produktion zeigt sich, dass die An-
bauerfahrung in den Betrieben sehr unterschiedlich ist (Tab. 6). Beachtet werden muss bei
dieser Auswertung allerdings, dass auf dem Gebiet der Neuen Bundesländer erst seit 1990 die
Möglichkeit zum ökologischen Landbau besteht.
Von den analysierten Betrieben ist annähernd ein Drittel in den letzten fünf Jahren in die öko-
logische Produktion eingestiegen, ein weiteres Drittel verfügt über eine mittlere Anbauerfah-
rung auf diesem Gebiet (> 5 ≤ 10 Jahre). Langjährig (> 10 ≤ 15 Jahre) wirtschaften 22 % der
Betriebe nach ökologischen Prinzipien. Über eine sehr lange ökologische Anbauerfahrung
(> 15 ≤ 30 Jahre) bzw. > 30 Jahre verfügen 11 % der Betriebe.
Tab. 6 Anbauerfahrung im ökologischen Anbau von Heil- und Gewürzpflanzen
Anbauerfahrung Betriebe Fläche
[a] [n] [%] [ha] [%]
0* 1 2 4 1
≤ 5 19 29 109 15
> 5 ≤ 10 22 33 389 55
>10 ≤ 15 15 23 118 17
>15 ≤ 30 6 9 80 11
>30 3 5 4 1
SUMME 66 100 704 100
* Umstellungsbetrieb seit 2002
24
26. Betrachtet man die Flächenanteile, so werden über die Hälfte der Flächen (389 ha) von Be-
trieben bewirtschaftet, die zum Befragungszeitpunkt auf eine über 5 bis 10 jährige Anbauer-
fahrung zurückblicken.
Aufgrund dieses langjährigen Erfahrungshorizontes kann insgesamt bei den befragten Betrie-
ben von einem soliden fachlichen Fundament im ökologischen Anbau gesprochen werden,
das sich auch in den erfassten betrieblichen Produktionsverfahren der angebauten Heil- und
Gewürzpflanzenarten widerspiegelt.
Bodenklimatischen Bedingungen
Die bodenklimatischen Verhältnisse der befragten Betriebe (n = 66) werden durch die Haupt-
bodenart und Ackerzahl der Heil- und Gewürzpflanzenfläche sowie die Jahresniederschlags-
summe, Jahresdurchschnittslufttemperatur und Höhenlage grob charakterisiert. Die betriebli-
chen Daten lassen erkennen, dass der Anbau auf einem breit gefächerten Spektrum an Boden-
arten sowie Klimabedingungen in Deutschland stattfindet. Das Bodenartenspektrum reicht
von leichten Sanden (Ackerzahl 14) bis zu fruchtbaren Lößböden (Ackerzahl 90). Die Hälfte
der Betriebe (n = 32) baut die Heil- und Gewürzpflanzen auf sandigen Lehmen (Ackerzahl
40 - 60) an. Etwa ein Drittel der Betriebe (n = 22) sieht für den Anbau Sande, anlehmige San-
de und stark lehmige Sande vor.
Die Niederschlagsverhältnisse sind in der Mehrzahl der Betriebe (n = 16) durch eher geringe
Niederschläge von 420 bis 500 mm/a charakterisiert. Unter vergleichsweise günstigen Nieder-
schlagsbedingungen (520 bis 600 mm/a) wirtschaften 15 Betriebe. Mit reichlichen Jahresnie-
derschlägen in der Größenordnung von 630 bis 700 mm sind 13 Betriebe, mit hohen Nieder-
schlagssummen (720 bis 800 mm/a) 12 Betriebe bedacht. Sehr hoch fallen die Niederschläge
(850 bis 1100 mm/a) in fünf Betrieben aus.
Die Temperaturverhältnisse sind für die größte Anzahl Betriebe (n=20) im Bereich von 8,1
bis 9 oC angesiedelt. Weitere 14 Betriebe liegen in sehr warmen Regionen mit Jahresdurch-
schnittstemperaturen von 9,2 bis 11 oC. Für zwei Betriebe werden Jahresmittel von 11,5 bis
12 oC angegeben. Eher kühlere Anbaubedingungen (7,2 bis 8 oC) sind in 17 Betrieben anzu-
treffen. Vergleichsweise kühl ist die Lufttemperatur im Anbaugebiet von sechs Betrieben (5,5
bis 7 oC). Nach der Höhenlage liegen 14 Betriebe überwiegend im Flachland (Ackerbaugebie-
te) mit Höhenlagen von 10 bis 100 m NN. In flachwelligen Regionen (100 - 300 m NN) sind
16 Betriebe angesiedelt. Unter mehr hügeligen Vorgebirgslagen bauen 18 Betriebe Heil- und
Gewürzpflanzen an. Im Höhenlagenbereich von 500 bis 700 m NN betreiben fünf Betriebe
den Heil- und Gewürzpflanzenanbau.
Die Daten zeigen, dass man Heil- und Gewürzpflanzen unter Beachtung ihrer artenspezifi-
schen Ansprüche unter sehr differenzierten bodenklimatischen Bedingungen in Deutschland
anbaut. Mehrheitlich zeichnen sich jedoch Niederschlagsverhältnisse von 520 bis 700 mm/a,
Jahresdurchschnittstemperaturen von 7,2 bis 9 oC und Höhenlagen bis 500 m sowie mittlere
Bodenbedingungen (Ackerzahl 50) ab, unter denen der Anbau in Deutschland erfolgt.
Arbeitskräftebesatz
Nach den Ergebnissen der Betriebsbefragung ist im ökologischen Heil- und Gewürzpflanzen-
anbau vom Anbau bis zur Erntenachbehandlung von einem hohen Aufwand an Arbeitskräften
(AK) auszugehen. Im Durchschnitt werden je 100 ha Heil- und Gewürzpflanzenanbaufläche
(umgerechnet in Vollarbeitskräfte):
- 3,5 Familien- AK (67,2 AKh/ha)*,
- 10,8 Fremd- AK (207,4 AKh/ha)* und
- 12,6 Saison- AK (241,9 AKh/ha)* eingesetzt.
* Je Arbeitskraft werden 1920 Arbeitskraftstunden/ Jahr unterstellt.
25
27. Anbauflächen
Der Anbau von Heil- und Gewürzpflanzen erfolgt in den Betrieben (n = 66) vorwiegend auf
kleineren Flächen (Tab. 7). Am häufigsten sind in den Betrieben Anbauflächen von 4 bis
10 ha (n = 15) und 10 bis 20 ha (n = 10) anzutreffen. Jeweils sieben bis neun Betriebe prakti-
zieren Kleinanbau auf Flächen in der Größenordnung von einem bis vier Hektar. Kleinanbau
findet immerhin in acht Betrieben (12 %) statt. Den großflächigen Anbau (> 20 ha) pflegen
insgesamt nur sieben Betriebe. Der mehrheitlich kleinflächige Anbau dürfte vor allem der
Absatzsituation geschuldet sein.
Von der gesamten Heil- und Gewürzpflanzenanbaufläche entfallen 16 % auf Betriebe, deren
Anbaufläche sich zwischen 4 und 10 ha bewegt. Weitere 21 % sind in Unternehmen konzent-
riert, die ihren Anbau auf Flächen von 10 bis 20 ha Größe betreiben. Immerhin 41 % der Ge-
samtfläche befinden sich in Betrieben, die eine Anbaufläche an Heil- und Gewürzpflanzen
von mehr als 40 ha aufweisen.
Tab. 7 Umfang der betrieblichen Anbauflächen mit ökologischen Heil- und Gewürzpflanzen
Größenspanne Heil- und Gewürzpflanzen- Betriebe
Fläche
[ha] [ha] [%] [n] [%]
0* 1 2
>0 ≤ 0,5 1 0,1 4 6
> 0,5 ≤ 1 3 0,5 4 6
>1 ≤ 1,5 9 1 7 11
> 1,5 ≤ 3 23 3 9 14
>3 ≤ 4 33 5 9 14
>4 ≤ 10 114 16 15 23
> 10 ≤ 20 146 21 10 15
> 20 ≤ 40 86 12 3 5
> 40 289 41 4 6
SUMME 704 100 66 100
*Anbaupause in 2002
26
28. Angebaute Heil- und Gewürzpflanzen
Über die im Anbau flächenstärksten Heil- und Gewürzpflanzenarten informiert Tabelle 8.
Das sind vor allem traditionell in Deutschland angebaute Arten, wie Sanddorn, dessen vita-
minreiche Früchte in Säften und Getränken Erkältungskrankheiten vorbeugen, und die im
Deutschen Arzneibuch als pharmazeutisch wirksam beschriebenen Heilpflanzen Kamille,
Hagebutte, Fenchel, Kümmel, Roter Sonnenhut und Baldrian. Topinambur, der ebenfalls eine
größere Anbaufläche einnimmt, gilt als diätisches Nahrungsmittel.
Traditionelle Heil- und Gewürzpflanzen mit größerem Flächenumfang im ökologischen An-
bau sind auch die bekannten Arten Salbei, Koriander, Pfefferminze, Arnika, Thymian und
Johanniskraut. Neu sind Federmohn und Nachtkerze. In Anhangstabelle 1 sind weitere 92
Arten angeführt, die auf kleineren Flächen angebaut werden. Danach werden unter den bo-
denklimatischen Verhältnissen Deutschlands 108 verschiedene Heil- und Gewürzpflanzen
angebaut. Dies ist Ausdruck einer hohen Biodiversität.
Tab. 8 Die flächenstärksten Heil- und Gewürzpflanzen
des ökologischen Anbaus (≥ 12 ha)
Kultur Fläche [ha]
Sanddorn 158
Kamille 65
Hagebutte 58
Fenchel 46
Kümmel 46
Roter Sonnenhut 35
Topinambur 26
Baldrian 22
Salbei 19
Koriander 17
Pfefferminze 17
Federmohn 15
Arnika 14
Thymian 13
Johanniskraut 12
Nachtkerze 12
Andere 92 Kulturen 129
SUMME 704
Schichtet man die angebauten Arten nach der Häufigkeit des Anbaus, steht Pfefferminze (19
Produzenten) an erster Stelle, eine Pflanze, die auch auf kleineren Flächen für Teemischungen
etc. angebaut und abgesetzt wird. In der Rangfolge schließen sich danach Salbei (16 x),
Kümmel (14 x), Thymian (13 x), Zitronenmelisse (13 x), Liebstock (11 x) sowie Fenchel,
Roter Sonnenhut, Johanneskraut und Spitzwegerich (je 10 x) an.
Die Tabelle 8 und Tabelle 9 reflektieren die vom Markt am häufigsten nachgefragten Heil-
und Gewürzpflanzen aus ökologischem Anbau.
27
29. Tab. 9 Die am häufigsten angebauten Heil- und Gewürzpflanzen des ökologischen Anbaus
Kultur Anzahl Anbauer
Pfefferminze 19
Salbei 16
Kümmel 14
Thymian 13
Zitronenmelisse 13
Liebstock 11
Fenchel 10
Roter Sonnenhut 10
Johanniskraut 10
Spitzwegerich 10
Petersilie 9
Schnittlauch 9
Estragon 9
Ringelblume 9
Arnika 8
Schafgarbe 8
Malve 8
Sanddorn 7
Brennnessel 7
Dill 7
Bohnenkraut 7
Ysop 7
Kamille 6
Majoran 6
Kapuzinerkresse 6
Drachenkopf 6
Andere 82 Kulturen 143
Die Vielfalt angebauter Heil- und Gewürzpflanzen ist in den einzelnen Bundesländern unter-
schiedlich stark ausgeprägt. Die meisten Arten finden sich in Baden-Württemberg (n = 66).
Danach folgen mit einigem Abstand Hessen (n = 38) und Bayern (n = 37). In Thüringen,
Rheinland-Pfalz, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen ist mit 16 bis 25
Kulturen eine mittlere Vielfalt zu beobachten. Ein geringes Artenspektrum kennzeichnet die
Sachsen-Anhaltiner und mehr noch die Anbauflächen von Niedersachsen und Nordrhein-
Westfalen (Tab. 10).
Damit wird in Baden-Württemberg auf einer vergleichsweise kleinen Anbaufläche von 42 ha
eine große Artenvielfalt kultiviert. In Sachsen, mit der größten ökologischen Anbaufläche an
Heil- und Gewürzpflanzen (159 ha), sind es mit 16 Kulturen deutlich weniger Arten.
Tab. 10 Anzahl angebauter Kulturen
Bundesland Anzahl angebauter Kulturen
Baden-Württemberg 73
Hessen 38
Bayern 37
Thüringen 25
Rheinland-Pfalz 25
Brandenburg 20
Mecklenburg-Vorpommern 20
Sachsen 16
Sachsen-Anhalt 7
Niedersachsen 3
Nordrhein-Westfalen 1
28
30. Erträge
Die in den Tabellen 11 bis 13 zusammengestellten Erträge widerspiegeln das durchschnittli-
che Ertragsniveau der letzten fünf Anbaujahre in den Betrieben. Die Angaben der Betriebe
basieren fast vollständig auf entsprechenden Aufzeichnungen und können somit als abgesi-
cherte Daten angesehen werden. Die Erträge werden, soweit es möglich ist, entsprechenden
Angaben aus der Literatur gegenübergestellt.
Der Vergleich bringt zum Ausdruck, dass die im ökologischen Anbau erzielten Erträge an
Blüten und Triebspitzen meist im unteren Bereich der in der Literatur angegebenen Ertrags-
spanne liegen (Tab. 11).
Die Erträge an blühendem Kraut erreichen ein mittleres Niveau im Vergleich zu entsprechen-
den Literaturangaben. Dies trifft auch für ganze Pflanzen und Samen sowie Wurzeln zu
(Tab. 12). Im Durchschnitt weisen die ökologisch angebauten Heil- und Gewürzpflanzen ge-
genüber konventionellen Anbauformen einen um 35 % geringeren Ertrag auf.
Neben den bekannten Heil- und Gewürzpflanzenarten werden mit dieser Erhebung erstmals
auch von kaum feldmäßig angebauten Arten repräsentative Praxiserträge angegeben. Beispie-
le hierfür sind:
- Bittersüßer Nachtschatten (Blüte frisch 3 dt/ha)
- Schlüsselblume (Blüte frisch 5 dt/ha)
- Hanf (Blätter trocken 10 dt/ha)
- Hirtentäschel (Kraut frisch 200 dt/ha)
- Huflattich (Kraut frisch 500 dt/ha)
- Schabziegerklee (Kraut trocken 10 dt/ha)
- Gundelrebe (Blühendes Kraut frisch 80 dt/ha)
- Gänseblümchen (Blühendes Kraut frisch 80-120 dt/ha)
Die Inkulturnahme seltener Heil- und Gewürzpflanzen ist ein Beitrag des ökologischen An-
baus zum Artenschutz.
29