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Unseren Artikel in der Julinummer
der Forstzeitung 2004 – übrigens
mit Ausnahme der Zeitangabe
gleich betitelt – hatten wir mit folgendem
Resümee beendet: „Generell sollte, auf-
bauend auf den Entwicklungen während
der letzten elf Jahre, den neuen Erfahrun-
gen und geänderten Verhältnissen durch
eine umfassende Reform der sloweni-
schen Forstpolitik, -gesetzgebung und
-organisation Rechnung getragen wer-
den.”
Dabei hatten wir im Besonderen an
eine Neuordnung des forstlichen Finan-
zierungssystems und der Staatswaldver-
waltung und -bewirtschaftung gedacht.
Es ist jedoch bis heute – und dies trotz
großer Anstrengungen – keine wesentli-
che Änderung erkennbar.
Waldzustand
Slowenien weist eine Waldfläche von
1,18 Mio. ha laut Waldinventur auf, das
entspricht einem Bewaldungsprozent
von 58,5 % (die aktuelle Landnutzungsin-
ventur weist sogar 62 % aus). Der Vorrat
ist auf 332 Vfm/ha (Stand 2007) ange-
wachsen (womit Slowenien sich nahe am
Optimum und laut FRA 2010 an zweiter
Stelle in Europa findet), der jährliche Zu-
wachs auf 7,2 Vfm/ha (Stand 2012).
Der Privatwaldanteil hat sich aufgrund
der Fortschritte der – noch immer nicht
abgeschlossenen – Reprivatisierung wei-
ter erhöht (von 69 % auf 75%). Das größ-
te Problem dabei ist die Kleinstruktu-
riertheit der slowenischen Privatforst-
wirtschaft, die durchschnittliche Be-
triebsgröße ist zwar geringfügig gestie-
gen (von 2,6 auf nunmehr 2,8 ha), es wei-
sen jedoch nur 32 % der privaten Forstbe-
triebe Betriebsgrößen von mehr als 15 ha
auf.
Schutzgebiete und Biodiversität
Vergrößert hat sich auch das Ausmaß
der National-, Regional- und Land-
schaftsparks und der Natura 2000-Gebie-
te. Bereits 13 % der slowenischen Ge-
samtfläche liegen in einem dieser Parks
(2004 waren es nur 8%), der Gesamtan-
teil der Natura 2000-Gebiete (inklusive
der Parks) wurde von 35,5% im Jahr 2004
auf heute 40% erweitert (Abb. 1), wobei
es sich bei 71 % der Natura 2000-Flächen
um Wälder handelt. Es ist der langen und
allseits anerkannten Tradition naturna-
her Waldbewirtschaftung in Slowenien zu
verdanken, dass weiterhin ein konflikt-
freies Verhältnis zwischen Naturschutz
und Forstwirtschaft besteht und es sogar
zu einer laufenden nachhaltigen Anhe-
bung der Hiebsätze und Einschlagsmen-
gen in diesen Wäldern kommt.
Wald- und Holznutzung
Der Trend zur allgemeinen Wald- und
Holznutzung in Slowenien während der
vergangenen zehn Jahre ist steigend.
2012 erreichte der Holzeinschlag
3,4  Mio. Efm, damit werden aber nur 68%
des gegenwärtig möglichen Hiebsatzes
genutzt. Anlässlich einer Sonderinventur
der Forstverwaltung Sloweniens (FVS)
wurde jedoch nicht registrierter Holzein-
schlag aus Privatwäldern (vor allem
Brennholz) im großen Stil festgestellt.
Zählt man diese Mengen dazu, ist von
einem Gesamtholzeinschlag von rund
4,2  Mio. Efm auszugehen.
Naturereignisse
Slowenien war in den letzten beiden
Dezennien verstärkt von Naturereignis-
sen, wie Schnee-, Eis- oder Windbruch,
heimgesucht worden. Das markanteste
Ereignis war jedoch der Eissturm Anfang
Februar 2014, welcher einen großen Teil
des slowenischen Waldes durch Schnee-
und Eisbruch zerstörte. Schätzung der
FVS zufolge ist von 9,3 Mio. Vfm Schad-
holzanfall auszugehen, davon etwa 2/3
Laubholz. Diese Schadholzmenge hat
Forstpolitik Sloweniens:
zehn Jahre nach dem EU-Beitritt
Ziel dieses Artikels ist, neben der Entwicklung der Forstpolitik und -gesetzgebung auch die Entwicklung der
Wälder und Waldbewirtschaftung während des letzten Dezenniums darzustellen.
Häufiges Buchen-Tannen-Waldprofil, Forstwirtschaftseinheit Soteska ©Ferlin Abb. 1: Natura 2000-Gebiete in Slowenien. ©Agentur für die Umgebung Sloweniens, 2014
14 forstzeitung 08-2014
ökologie
historische Dimensionen – entspricht sie
doch der doppelten Menge des gesam-
ten Schadholzanfalls der letzten 50 Jahre!
Die Regierung hat bereits ein Wieder-
herstellungsprogramm beschlossen,
wobei vor allem in die Mechanisierung
der Holzernte und -verarbeitung inves-
tiert und den Holzmarkt stützende Maß-
nahmen gesetzt werden sollen. Man geht
von einem mehrjährigen Programm aus,
das überwiegend mithilfe heimischer Ka-
pazitäten umgesetzt werden soll. Auf-
grund des enormen Holzanfalls hat sich
aber insbesondere der Nadelholzmarkt
schon sehr gesättigt. Festzuhalten ist,
dass aufgrund mangelnder Konkurrenzfä-
higkeit und teilweisen Zusammenbruchs
der slowenischen Holz verarbeitenden
Industrie (besonders Verarbeiter guter
Buchenholzqualitäten) bereits 2012 38 %
des slowenischen Rundholzes in den Ex-
port gingen.
Nationales Waldprogram
und forstliche EU-Programme
Die langfristige Forstpolitik ist Teil des
2007 verabschiedeten nationalen Wald-
programmes, welches eine breite Palette
von Walderhaltungs-, Waldentwicklungs-
und Waldbewirtschaftungsrichtlinien
samt relevanter Maßnahmen enthält. Teil
des Programms ist auch die Förderung
von Holzverarbeitung und -verbrauch
(dazu gibt es auch einen bisher noch
kaum umgesetzten interministeriellen
Aktionsplan zur Förderung der Wald- und
Holzkette mit dem Ziel der Verbesserung
der Konkurrenzfähigkeit der einheimi-
schen Holzverarbeitung). Forstliche Maß-
nahmen im Rahmen des EU-Program-
mes für ländliche Entwicklung umfassten
vor allem den Wegebau (Traktorwege)
und Investitionen für forstliche Ausrüs-
Kerzengerade – Buche, Forstwirtschaftseinheit
Soteska ©Ferlin
Starke Buchen im Plenterwald, Forstwirtschafts-
einheit Rog ©Ferlin
Eisanhang im Wald nahe Postojna ©Levanič
Intensiv durchforsteter Buchenwald, Forstwirt-
schaftseinheit Brezova Reber ©Ferlin
Starker Schnee-und Eisbruch, Postojna, Februar 2014 ©Čater
1508-2014forstzeitung
ökologie
tung. Interessant ist, dass für forstliche
Natura 2000-Maßnahmen keine Finanz-
mittel zur Verfügung gestellt wurden,
dies mit der Begründung, dass sich die
Wälder ohnehin schon in einem recht
guten Erhaltungszustand befänden.
Die direkte waldbautechnische Förde-
rung für Privatwälder hat sich seit 2004
dank zusätzlich verfügbareren EU-Förder-
mittel auf gesamt rund 6,3 €/ha (bezogen
auf die Gesamtprivatwaldfläche) fast ver-
doppelt, wobei jedoch, bedingt durch die
dramatische Budgetkrise, in Slowenien
seit dem Vorjahr wieder ein deutlicher
Rückgang festzustellen ist.
Forstliche Gesetzgebung
Das Waldgesetz 1993 und das Fonds-
gesetz 1993 (FLFG, Gesetz über den
Fonds für land- und forstwirtschaftlichen
Grundstücke der Republik Slowenien),
durch welche die Trennung und Auftei-
lung der einheitlichen Forstverwaltungs-
oder Forstbetriebsorganisation auf zwei
selbstständige staatliche Anstalten (die
FVS für die öffentliche Verwaltung aller
Wälder and das FLFG für die Bewirtschaf-
tung der Staatswälder) sowie privatisier-
te Forstbetriebe als Konzessionäre er-
reicht wurde, stellen sich weiterhin im
Wesentlichen als unverändert dar. Die
Novelle des Waldgesetzes im Jahr 2007
brachte vor allem ein ergänzendes Forst-
finanzierungssystem (im Einklang mit
der EU-Regulative für ländliche Entwick-
lung und Natura 2000) sowie eine Erwei-
terung der Kompetenzen der FVS-Ange-
stellten hinsichtlich der Forst- und Na-
turschutzaufsicht.
Die Novellen 2013 und 2014 hatten das
Ziel, die Durchführung der EUTR
(995/2010) zu sichern und den einheimi-
schen Holzverkehr hinsichtlich der Ver-
hinderung illegalen Holzeinschlags zu re-
gulieren. Dazu wurden ein Holztransport-
papier (als Ursprungszeugnis) sowie ein
Holzevidenzblatt (für Holzeigenver-
brauch und -verkauf) für Beförderer und
Waldeigentümer eingeführt. Der Gesamt-
holzverkehr wird von der FVS überwacht
und elektronisch registriert. Angesichts
der aktuellen Schadholzsituation wurde
jedoch die Umsetzung dieser Neuord-
nung ausgesetzt und auf 2015 verscho-
ben.
Die Novelle des Fondsgesetzes im
Jahre 2010 (samt Konzessionsverord-
nung) führte zu einer Verfeinerung der
Methodik der Konzessionsentschädi-
gungsberechnung und Erhöhung der bis-
her unangemessen niedrigen Konzes-
sionsmindestzahlungen (auf 15% des
Holzerlöses frei Forststraße). Zudem
wurden die FLFGs zur Zahlung eines fest-
gelegten Kompensationswerts (7% des
Holzerlöses) an die Gemeinden verpflich-
tet.
Öffentlicher Forstdienst
Der Öffentliche Forstdienst (ÖFD) ist
weiterhin für alle Wälder Sloweniens zu-
ständig, zur Gänze budgetfinanziert und
kostenlos für alle Waldeigentümer. Heute
hat der ÖFD rund 700 Angestellten (6,2 je
10.000 ha Waldfläche), das sind um 5%
weniger als noch vor zehn Jahren. Neben
öffentlichen Verwaltungsaufgaben erle-
digte der ÖFD neuerdings auch Forst-
und Naturschutzaufsichtsaufgaben und
bietet in geringem Umfang auch kosten-
pflichtige Serviceleistungen für größere
Waldeigentümer an. Dazu kommen er-
weiterte Kompetenzen im Bereich der
Jagdplanung und Bewirtschaftung der
Jagdgebiete mit besonderer Bedeutung.
Der ÖFD samt FVS ist ein relevanter Pos-
ten im Budget Sloweniens. So verwun-
dert es nicht, dass man seit der Budget-
krise 2012 um zusätzliche Finanzierungs-
möglichkeiten ringt. Hinsichtlich eines
geplanten Beitrags der Waldeigentümer
zu Leistungen des ÖFD (in Summe errei-
chen die ÖFD-Kosten für Leistungen im
Privatwald etwa 13% des Holzerlöses frei
Forststraße und stellen daher doch kräf-
tige Subventionen dar) konnte kein poli-
tischer Konsens gefunden werden. Der
Reformbedarf hinsichtlich Kompetenzen
und Finanzierung des ÖFD in Verbindung
mit entsprechenden Verpflichtungen der
Waldeigentümer ist offenkundig.
Staatsforstwirtschaft
und Konzessionen
Im Dienst für die Staatsforstwirtschaft
unter der FLFG standen im Vorjahr (nach
der Übernahme forsttechnischer Aufga-
ben und entsprechender Beschäftigter
von der FVS) 25 Angestellte (1,1 je
10.000 ha Waldfläche). Holzernte, Wald-
erschließung und alle anderen laut Wald-
wirtschaftsplan vorgesehenen Wald-
arbeiten werden weiterhin von privaten
Forstunternehmen auf der Basis langfris-
tiger Konzessionen durchgeführt. Das
Konzessionssystem hat sich als nachhal-
tig für den Waldzustand erwiesen, nicht
jedoch als finanziell lukrativ für den Staat
als Eigentümer, dem 2012 nur rund 13,5 €
je geernteten Festmeter oder 29 % des
Holzerlöses frei Forststraße verblieben.
Das ist zwar mehr als dreimal so viel wie
noch vor zehn Jahren, aber immer noch
deutlich unter den am Markt erzielbaren
Werten.
Schlussfolgerungen
Die eindeutig positive Entwicklung
des Waldzustandes wie auch der Waldbe-
wirtschaftung hat im heurigen Februar
durch die größte Schnee- und Eisbruch-
katastrophe des letzten Jahrhunderts
einen deutlichen Rückschlag erlitten, an
dem noch lange zu arbeiten sein wird.
Zudem hat sich der Holzexport bereits in
den vergangenen Jahren wegen schlech-
ter Konkurrenzfähigkeit der einheimi-
schen Holzindustrie drastisch erhöht.
Eine Vielzahl an Maßnahmen steht an,
welche im Hinblick auf den hohen Privat-
waldanteil mit gleichzeitiger Kleinstruk-
turiertheit eine große Herausforderung,
insbesondere für den FVS, bedeuten wer-
den. Eine Umstrukturierung des FVS und
der FLFG in Richtung einer integrierten,
geschäftsorientierten öffentlichen An-
stalt oder eines Unternehmens für die öf-
fentliche Verwaltung aller slowenischen
Wälder mit gleichzeitiger Verantwortung
für die Bewirtschaftung der Staatswälder,
Bereitstellung des kostenlosen ÖFD und
bezahlter Dienstleistungen für Wald-
eigentümer könnte die Aufgabe länger-
fristig erleichtern. ■
Mag. Franc Ferlin (internationaler
Experte für Forstpolitik der Westbalkan-
staaten and ehemaliger (1993 bis 1997)
Staatssekretär für Forstwirtschaft Slowe-
niens), Spec. DI Dragan Matijašić (Leiter
der Forsteinrichtung der Forstverwaltung
Sloweniens), DI Mag. Peter Herbst (Ko-
ordinator der IUFRO-Arbeitsgruppe
9.06.00, „Forstrecht und Umweltgesetz-
gebung”)
Franc Ferlin
16 forstzeitung 08-2014
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Forstpolitik Sloweniens zehn Jahre nach EU-Beitritt (2014)

  • 1. Unseren Artikel in der Julinummer der Forstzeitung 2004 – übrigens mit Ausnahme der Zeitangabe gleich betitelt – hatten wir mit folgendem Resümee beendet: „Generell sollte, auf- bauend auf den Entwicklungen während der letzten elf Jahre, den neuen Erfahrun- gen und geänderten Verhältnissen durch eine umfassende Reform der sloweni- schen Forstpolitik, -gesetzgebung und -organisation Rechnung getragen wer- den.” Dabei hatten wir im Besonderen an eine Neuordnung des forstlichen Finan- zierungssystems und der Staatswaldver- waltung und -bewirtschaftung gedacht. Es ist jedoch bis heute – und dies trotz großer Anstrengungen – keine wesentli- che Änderung erkennbar. Waldzustand Slowenien weist eine Waldfläche von 1,18 Mio. ha laut Waldinventur auf, das entspricht einem Bewaldungsprozent von 58,5 % (die aktuelle Landnutzungsin- ventur weist sogar 62 % aus). Der Vorrat ist auf 332 Vfm/ha (Stand 2007) ange- wachsen (womit Slowenien sich nahe am Optimum und laut FRA 2010 an zweiter Stelle in Europa findet), der jährliche Zu- wachs auf 7,2 Vfm/ha (Stand 2012). Der Privatwaldanteil hat sich aufgrund der Fortschritte der – noch immer nicht abgeschlossenen – Reprivatisierung wei- ter erhöht (von 69 % auf 75%). Das größ- te Problem dabei ist die Kleinstruktu- riertheit der slowenischen Privatforst- wirtschaft, die durchschnittliche Be- triebsgröße ist zwar geringfügig gestie- gen (von 2,6 auf nunmehr 2,8 ha), es wei- sen jedoch nur 32 % der privaten Forstbe- triebe Betriebsgrößen von mehr als 15 ha auf. Schutzgebiete und Biodiversität Vergrößert hat sich auch das Ausmaß der National-, Regional- und Land- schaftsparks und der Natura 2000-Gebie- te. Bereits 13 % der slowenischen Ge- samtfläche liegen in einem dieser Parks (2004 waren es nur 8%), der Gesamtan- teil der Natura 2000-Gebiete (inklusive der Parks) wurde von 35,5% im Jahr 2004 auf heute 40% erweitert (Abb. 1), wobei es sich bei 71 % der Natura 2000-Flächen um Wälder handelt. Es ist der langen und allseits anerkannten Tradition naturna- her Waldbewirtschaftung in Slowenien zu verdanken, dass weiterhin ein konflikt- freies Verhältnis zwischen Naturschutz und Forstwirtschaft besteht und es sogar zu einer laufenden nachhaltigen Anhe- bung der Hiebsätze und Einschlagsmen- gen in diesen Wäldern kommt. Wald- und Holznutzung Der Trend zur allgemeinen Wald- und Holznutzung in Slowenien während der vergangenen zehn Jahre ist steigend. 2012 erreichte der Holzeinschlag 3,4  Mio. Efm, damit werden aber nur 68% des gegenwärtig möglichen Hiebsatzes genutzt. Anlässlich einer Sonderinventur der Forstverwaltung Sloweniens (FVS) wurde jedoch nicht registrierter Holzein- schlag aus Privatwäldern (vor allem Brennholz) im großen Stil festgestellt. Zählt man diese Mengen dazu, ist von einem Gesamtholzeinschlag von rund 4,2  Mio. Efm auszugehen. Naturereignisse Slowenien war in den letzten beiden Dezennien verstärkt von Naturereignis- sen, wie Schnee-, Eis- oder Windbruch, heimgesucht worden. Das markanteste Ereignis war jedoch der Eissturm Anfang Februar 2014, welcher einen großen Teil des slowenischen Waldes durch Schnee- und Eisbruch zerstörte. Schätzung der FVS zufolge ist von 9,3 Mio. Vfm Schad- holzanfall auszugehen, davon etwa 2/3 Laubholz. Diese Schadholzmenge hat Forstpolitik Sloweniens: zehn Jahre nach dem EU-Beitritt Ziel dieses Artikels ist, neben der Entwicklung der Forstpolitik und -gesetzgebung auch die Entwicklung der Wälder und Waldbewirtschaftung während des letzten Dezenniums darzustellen. Häufiges Buchen-Tannen-Waldprofil, Forstwirtschaftseinheit Soteska ©Ferlin Abb. 1: Natura 2000-Gebiete in Slowenien. ©Agentur für die Umgebung Sloweniens, 2014 14 forstzeitung 08-2014 ökologie
  • 2. historische Dimensionen – entspricht sie doch der doppelten Menge des gesam- ten Schadholzanfalls der letzten 50 Jahre! Die Regierung hat bereits ein Wieder- herstellungsprogramm beschlossen, wobei vor allem in die Mechanisierung der Holzernte und -verarbeitung inves- tiert und den Holzmarkt stützende Maß- nahmen gesetzt werden sollen. Man geht von einem mehrjährigen Programm aus, das überwiegend mithilfe heimischer Ka- pazitäten umgesetzt werden soll. Auf- grund des enormen Holzanfalls hat sich aber insbesondere der Nadelholzmarkt schon sehr gesättigt. Festzuhalten ist, dass aufgrund mangelnder Konkurrenzfä- higkeit und teilweisen Zusammenbruchs der slowenischen Holz verarbeitenden Industrie (besonders Verarbeiter guter Buchenholzqualitäten) bereits 2012 38 % des slowenischen Rundholzes in den Ex- port gingen. Nationales Waldprogram und forstliche EU-Programme Die langfristige Forstpolitik ist Teil des 2007 verabschiedeten nationalen Wald- programmes, welches eine breite Palette von Walderhaltungs-, Waldentwicklungs- und Waldbewirtschaftungsrichtlinien samt relevanter Maßnahmen enthält. Teil des Programms ist auch die Förderung von Holzverarbeitung und -verbrauch (dazu gibt es auch einen bisher noch kaum umgesetzten interministeriellen Aktionsplan zur Förderung der Wald- und Holzkette mit dem Ziel der Verbesserung der Konkurrenzfähigkeit der einheimi- schen Holzverarbeitung). Forstliche Maß- nahmen im Rahmen des EU-Program- mes für ländliche Entwicklung umfassten vor allem den Wegebau (Traktorwege) und Investitionen für forstliche Ausrüs- Kerzengerade – Buche, Forstwirtschaftseinheit Soteska ©Ferlin Starke Buchen im Plenterwald, Forstwirtschafts- einheit Rog ©Ferlin Eisanhang im Wald nahe Postojna ©Levanič Intensiv durchforsteter Buchenwald, Forstwirt- schaftseinheit Brezova Reber ©Ferlin Starker Schnee-und Eisbruch, Postojna, Februar 2014 ©Čater 1508-2014forstzeitung ökologie
  • 3. tung. Interessant ist, dass für forstliche Natura 2000-Maßnahmen keine Finanz- mittel zur Verfügung gestellt wurden, dies mit der Begründung, dass sich die Wälder ohnehin schon in einem recht guten Erhaltungszustand befänden. Die direkte waldbautechnische Förde- rung für Privatwälder hat sich seit 2004 dank zusätzlich verfügbareren EU-Förder- mittel auf gesamt rund 6,3 €/ha (bezogen auf die Gesamtprivatwaldfläche) fast ver- doppelt, wobei jedoch, bedingt durch die dramatische Budgetkrise, in Slowenien seit dem Vorjahr wieder ein deutlicher Rückgang festzustellen ist. Forstliche Gesetzgebung Das Waldgesetz 1993 und das Fonds- gesetz 1993 (FLFG, Gesetz über den Fonds für land- und forstwirtschaftlichen Grundstücke der Republik Slowenien), durch welche die Trennung und Auftei- lung der einheitlichen Forstverwaltungs- oder Forstbetriebsorganisation auf zwei selbstständige staatliche Anstalten (die FVS für die öffentliche Verwaltung aller Wälder and das FLFG für die Bewirtschaf- tung der Staatswälder) sowie privatisier- te Forstbetriebe als Konzessionäre er- reicht wurde, stellen sich weiterhin im Wesentlichen als unverändert dar. Die Novelle des Waldgesetzes im Jahr 2007 brachte vor allem ein ergänzendes Forst- finanzierungssystem (im Einklang mit der EU-Regulative für ländliche Entwick- lung und Natura 2000) sowie eine Erwei- terung der Kompetenzen der FVS-Ange- stellten hinsichtlich der Forst- und Na- turschutzaufsicht. Die Novellen 2013 und 2014 hatten das Ziel, die Durchführung der EUTR (995/2010) zu sichern und den einheimi- schen Holzverkehr hinsichtlich der Ver- hinderung illegalen Holzeinschlags zu re- gulieren. Dazu wurden ein Holztransport- papier (als Ursprungszeugnis) sowie ein Holzevidenzblatt (für Holzeigenver- brauch und -verkauf) für Beförderer und Waldeigentümer eingeführt. Der Gesamt- holzverkehr wird von der FVS überwacht und elektronisch registriert. Angesichts der aktuellen Schadholzsituation wurde jedoch die Umsetzung dieser Neuord- nung ausgesetzt und auf 2015 verscho- ben. Die Novelle des Fondsgesetzes im Jahre 2010 (samt Konzessionsverord- nung) führte zu einer Verfeinerung der Methodik der Konzessionsentschädi- gungsberechnung und Erhöhung der bis- her unangemessen niedrigen Konzes- sionsmindestzahlungen (auf 15% des Holzerlöses frei Forststraße). Zudem wurden die FLFGs zur Zahlung eines fest- gelegten Kompensationswerts (7% des Holzerlöses) an die Gemeinden verpflich- tet. Öffentlicher Forstdienst Der Öffentliche Forstdienst (ÖFD) ist weiterhin für alle Wälder Sloweniens zu- ständig, zur Gänze budgetfinanziert und kostenlos für alle Waldeigentümer. Heute hat der ÖFD rund 700 Angestellten (6,2 je 10.000 ha Waldfläche), das sind um 5% weniger als noch vor zehn Jahren. Neben öffentlichen Verwaltungsaufgaben erle- digte der ÖFD neuerdings auch Forst- und Naturschutzaufsichtsaufgaben und bietet in geringem Umfang auch kosten- pflichtige Serviceleistungen für größere Waldeigentümer an. Dazu kommen er- weiterte Kompetenzen im Bereich der Jagdplanung und Bewirtschaftung der Jagdgebiete mit besonderer Bedeutung. Der ÖFD samt FVS ist ein relevanter Pos- ten im Budget Sloweniens. So verwun- dert es nicht, dass man seit der Budget- krise 2012 um zusätzliche Finanzierungs- möglichkeiten ringt. Hinsichtlich eines geplanten Beitrags der Waldeigentümer zu Leistungen des ÖFD (in Summe errei- chen die ÖFD-Kosten für Leistungen im Privatwald etwa 13% des Holzerlöses frei Forststraße und stellen daher doch kräf- tige Subventionen dar) konnte kein poli- tischer Konsens gefunden werden. Der Reformbedarf hinsichtlich Kompetenzen und Finanzierung des ÖFD in Verbindung mit entsprechenden Verpflichtungen der Waldeigentümer ist offenkundig. Staatsforstwirtschaft und Konzessionen Im Dienst für die Staatsforstwirtschaft unter der FLFG standen im Vorjahr (nach der Übernahme forsttechnischer Aufga- ben und entsprechender Beschäftigter von der FVS) 25 Angestellte (1,1 je 10.000 ha Waldfläche). Holzernte, Wald- erschließung und alle anderen laut Wald- wirtschaftsplan vorgesehenen Wald- arbeiten werden weiterhin von privaten Forstunternehmen auf der Basis langfris- tiger Konzessionen durchgeführt. Das Konzessionssystem hat sich als nachhal- tig für den Waldzustand erwiesen, nicht jedoch als finanziell lukrativ für den Staat als Eigentümer, dem 2012 nur rund 13,5 € je geernteten Festmeter oder 29 % des Holzerlöses frei Forststraße verblieben. Das ist zwar mehr als dreimal so viel wie noch vor zehn Jahren, aber immer noch deutlich unter den am Markt erzielbaren Werten. Schlussfolgerungen Die eindeutig positive Entwicklung des Waldzustandes wie auch der Waldbe- wirtschaftung hat im heurigen Februar durch die größte Schnee- und Eisbruch- katastrophe des letzten Jahrhunderts einen deutlichen Rückschlag erlitten, an dem noch lange zu arbeiten sein wird. Zudem hat sich der Holzexport bereits in den vergangenen Jahren wegen schlech- ter Konkurrenzfähigkeit der einheimi- schen Holzindustrie drastisch erhöht. Eine Vielzahl an Maßnahmen steht an, welche im Hinblick auf den hohen Privat- waldanteil mit gleichzeitiger Kleinstruk- turiertheit eine große Herausforderung, insbesondere für den FVS, bedeuten wer- den. Eine Umstrukturierung des FVS und der FLFG in Richtung einer integrierten, geschäftsorientierten öffentlichen An- stalt oder eines Unternehmens für die öf- fentliche Verwaltung aller slowenischen Wälder mit gleichzeitiger Verantwortung für die Bewirtschaftung der Staatswälder, Bereitstellung des kostenlosen ÖFD und bezahlter Dienstleistungen für Wald- eigentümer könnte die Aufgabe länger- fristig erleichtern. ■ Mag. Franc Ferlin (internationaler Experte für Forstpolitik der Westbalkan- staaten and ehemaliger (1993 bis 1997) Staatssekretär für Forstwirtschaft Slowe- niens), Spec. DI Dragan Matijašić (Leiter der Forsteinrichtung der Forstverwaltung Sloweniens), DI Mag. Peter Herbst (Ko- ordinator der IUFRO-Arbeitsgruppe 9.06.00, „Forstrecht und Umweltgesetz- gebung”) Franc Ferlin 16 forstzeitung 08-2014 ökologie