1. Außer Kontrolle: Die Macht ist nicht
mehr mit Dir – Die Stimme der Vielen
im Netz
2. These: Ein soziales
Netzwerk ist ein
ZUSÄTZLICHER KANAL in
der Kommunikation:
Ablehnung – Zustimmung?
3. Kuscheltiere der
Kommunikation
Kontrollillusionen: „Kanal“
insinuiert Steuerbarkeit und
Kontrolle, also das Kanalisieren
von Kommunikation.
4.
5.
6.
7.
8.
9. “Ein Kontrollverlust entsteht, wenn die Komplexität der Interaktion
von Informationen die Vorstellungsfähigkeiten eines Subjektes
übersteigt.” (Kontrollverlust-„Chefdenker“ Michael Seemann, 2011)
http://www.ctrl-verlust.net/kontrolle-und-kontrollverlust/
Kontrolle ist der Versuch, mithilfe eines Archivs, die Zukunft durch
die Erwartungswerte der Vergangenheit zu ersetzen.
Die Kontrollgesellschaft wäre also eine Gesellschaft der
Vorhersagbarkeit, eine Gesellschaft ohne Zukunft – das heißt ohne
Ereignis.
Endlichkeit der Dokumente.
Als Kontrast eine Aussage von Google-Chairman Eric Schmidt:
Innerhalb von 48 Stunden werden so viele Daten produziert, wie seit
dem Beginn der Menschheit bis zum Jahr 2003.
Wir erleben also täglich den Bau einer Bibliothek von Babel, die der
Schriftsteller Borges beschrieben hat.
10.
11. Zettelkasten-Soziologe Niklas Luhmann und die
Computertechnik
Mit der Computerkommunikation wird die Eingabe von
Daten und das Abrufen von Informationen soweit getrennt,
dass keinerlei Identität mehr besteht. Wer etwas eingibt,
weiß nicht, was auf der anderen Seite entnommen wird.
Die Autorität der Quelle wird entbehrlich, sie wird durch Technik annulliert
und ersetzt durch die Unbekanntheit der Quelle. Es ist ein Angriff auf die
„Autorität“ der Experten. Fast jeder hat mittlerweile die Möglichkeit, die
Aussagen von Wissenschaftlern, Journalisten, Unternehmern oder
Politikern am eigenen Computer zu überprüfen.
12. Internet ist dezentral, unberechenbar und nicht kontrollierbar
Anarchistisches Potential – Herrschaftsfreier Diskurs –
Kontrollverlust - Soziale Haut – Normative Regeln der
Gesellschaft
Katz und Maus-Spiel: Staat reagiert auf jeden Impuls des
Netzes mit neuen Regulierungen – Zensursula-Debatte,
Netzsperren, Aufhebung der Netzneutralität,
Vorratsdatenspeicherung , Urheberrecht – Netz reagiert mit
neuen Formen subversiver Unterwanderung: Verbot von
thepiratebay.org (Filesharing) führte zur Gründung der
Piratenpartei in Schweden – Einzug ins Europaparlament
13. Die öffentliche Meinung ist nicht mehr die veröffentlichte Meinung
Warum die Kanzlerin mit dem Internet hadert
14. „Selbst in den 20 Jahren, in denen ich selbst in der Politik aktiv bin, hat sich
das politische Geschäft noch einmal erheblich beschleunigt! Nachrichten
werden heute sehr viel schneller alt. Die Vielzahl der Medien, vom Internet
bis zu den zahlreichen Fernsehsendern, verlangt von Politikern ein immer
schnelleres Reagieren.“
Durch diesen „sehr großen technischen Wandel“ sei es schwerer geworden,
„alle Menschen, alle Generationen zu erreichen, denn diese nutzen die
einzelnen Medien mittlerweile sehr unterschiedlich“.
Erkenntnis der CDU-Politikerin: „Es gibt nicht mehr nur eine Öffentlichkeit,
sondern viele Öffentlichkeiten, die ganz verschieden angesprochen werden
müssen.“
15.
16. In diesem Buch werden nicht nur die wichtigsten Erkenntnisse
aus der Meinungsforschung zur öffentlichen Meinung
präsentiert, sondern ein historischer Abriss von der Antike bis
in unsere Tage.
Massenmedien waren die treibende Kraft bei der Bildung
von öffentlicher Meinung. In der Regel folgte das
Meinungsklima dem Medientenor. Nur in Ausnahmefällen
wich die Mehrheitsmeinung der Bevölkerung vom
Medientenor ab: Noelle-Neumann bezeichnete das als
doppeltes Meinungsklima.
17. Luhmann spricht von Aufmerksamkeitsregeln
Er vermutet, dass das politische System, soweit es auf
öffentlicher Meinung beruht, gar nicht über
Entscheidungsregeln, sondern über Aufmerksamkeitsregeln
nach der Agenda-Setting-Funktion der klassischen
Medien bestimmt wird.
18. Merkel spürt, dass diese alten Regeln nicht mehr
gelten.
Das doppelte oder dreifache Meinungsklima wird
wohl bald die Regel und nicht mehr die Ausnahme
sein.
Soziale Kettenreaktionen im Netz!
Neue digitale Öffentlichkeit: Hier sind die Medien,
dort die Menschen – diese Differenz kann man nicht
mehr ziehen.
19.
20. “Habt Ihr noch Anregungen für den
Vortrag. Bis morgen Abend könnte ich
ein paar Ideen noch ganz gut
gebrauchen.”
Antwort eines Blog-Kommentators:
Aber gerne: bleib daheim, wenn Du
selber nix zu sagen hast.