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Was Frau Elvira Block, 9-fache Mutter
aus Paderborn, im Gefängnis erlebte.
Christenverfolgung in Deutschland wegen Schulunterricht zu Hause
Vor ca. zwei Wochen wurde von der Verhaftung von Frau Elvira Block, Mutter von 9 Kindern
berichtet. Inzwischen hat sie ihre Erzwingungshaft abgesessen und konnte wieder in den Kreis ihrer
Familie zurückkehren. Heute Abend erzählte sie mir am Telefon, wie es ihr ergangen ist. Sie sagte
als erstes, es seien sehr gesegnete Tage gewesen, von denen sie keinen einzigen missen möchte.

Als sie am Sonntag, dem 17.06.07, gerade die Koffer packte für ihre Rückreise mit ihren Kindern
nach Heidelberg, kam der Polizist, der sie verhaften sollte. Er war ganz freundlich und erlaubte ihr
noch, sich von ihrer Familie zu verabschieden und mit ihr zu beten.

Frau Block wurde dann zuerst zur Polizeiwache in Paderborn gebracht. Dort war gerade viel los:
Neu eingelieferte Betrunkene wurden unter großem Geschrei mit Ketten gefesselt. Frau Block
musste den Polizeibeamten vieles abgeben: die Armbanduhr, die Tasche, alle Haarspangen,
Kopftuch, Schuhe; sie fragte, warum das denn sein müsse, und erhielt die Antwort, das sei die
Regel, an die man sich halten müsse. – Sie durfte dann in einer Einzelzelle übernachten, in der es
ihr nicht schlecht ging. Aber sie hörte die ganze Nacht das Kettengerassel der anderen Gefangenen
und wurde dadurch sehr lebhaft an Paulus und Silas im Gefängnis erinnert.

Den nächsten Morgen brachte man sie nach Bielefeld-Brackwede, wo sie den Tag und die Nacht
verbringen sollte. Sie wurde hier nur flüchtig kontrolliert, weil sie ja vorher schon gründlich
durchgecheckt worden war. Das Personal war freundlich. – Man führte sie sogleich in eine
Einzelzelle. Dort öffnete sie das Fenster und begann zu singen – ein Lied nach dem andern. Auf
einmal rief eine Frauenstimme: “Wer bist du? Wie heißt du? Du bist ganz bestimmt neu hier?!
Können wir uns ein wenig unterhalten? Heute Abend komme ich zu dir in den Umschluss!”
‘Umschluss’ ist die Zeit, in der sich Gefangene gegenseitig besuchen dürfen; das dauert dort von 18
Uhr bis 20.30 Uhr.

Gegen Abend stand diese Frau plötzlich vor Frau Block: Sie war eine Aramäerin. In der einen Hand
hielt sie eine Margarineschachtel, die mit Salat gefüllt war, in der anderen Hand frischgebackene
Plätzchen. Frau Block war so überrascht. Die Aramäerin war schon lange hier. Solche Gefangene,
die lange inhaftiert sind, dürfen dort im Gefängnis in der Zeit des Umschluss die Küche benutzen
und sich etwas einkaufen lassen. – Frau Block überlegte: “Wie kann ich mich denn nur bei ihr
bedanken?” Sie nahm ein paar Bibelvers-Kärtchen aus ihrer Bibel und einen kleinen Kalender. Als
sie der Aramäerin dann sagte, sie käme am nächsten Morgen in ein anderes Gefängnis, war diese
sehr traurig. Sie klagte auch, sie werde morgen vor Gericht gestellt. Frau Block versicherte ihr: “Ich
werde für Sie beten!” Dafür bedankte sie sich sehr. Frau Block freute sich, dass sie dieser
suchenden Seele begegnet war.

Am anderen Morgen ging die Reise zum Endziel, zum Gefängnis in Gelsenkirchen, weiter, und
zwar in der Zelle eines Busses, in der noch 2 Frauen waren; in den anderen Zellen des Busses
befanden sich noch 7 Männer, je 2 in einer Zelle. – Frau Block war mit allem zufrieden. Sie war
froh, dass hier nicht geraucht wurde; dafür gab es ab und zu mal eine ‘Rauchpause’, wo die

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Gefangenen aussteigen und draußen rauchen durften. –

In Gelsenkirchen angekommen, wurde Frau Block wiederum ganz durchgecheckt. Nachdem man
ihre Sachen kontrolliert hatte, brachte man die Inhaftierte in eine Einzelzelle. Kurze Zeit danach
kam ein Wärter, sprach sie sehr freundlich an und nahm sie mit in sein Büro. Er sagte: “Ich möchte
mich gern noch mit Ihnen unterhalten.” Er fragte dann, warum und wieso sie hier sei. Frau Block
erzählte es so, wie es war, und merkte bei dem Gespräch, dass er sehr offen war für
Glaubensfragen. – Etwa eine Stunde, nachdem sie wieder in ihre Zelle zurückgebracht worden war,
kam der Wärter wieder und sagte: “Jetzt sind Sie kaum hier und – haben schon 4 Briefe bekommen!
Wie ist das denn möglich?!” Er hatte sie schon alle durchgelesen. – Frau Block war dann den
ganzen Tag allein und hatte dadurch viel Zeit zum Briefe- und Bibellesen und zum Beten.

In der ganzen Zeit, die sie dort in Gelsenkirchen verbrachte, hatte der Wärter immer wieder für ein
paar Minuten Zeit für Glaubensgespräche, die sehr gesegnet verliefen; Frau Block hatte dadurch
wunderbare Gelegenheit, vom Herrn Jesus zu zeugen. Sie war sehr froh darüber – und überhaupt
dankbar für die freundliche Behandlung und gute Verpflegung.

Am 2. Tag kam nachmittags zwischen 14 und 15 Uhr die Sozialarbeiterin in die Zelle von Frau
Block. Sie schaute sich um und sagte: “Oh, so ordentlich! – Kommen Sie mal mit mir in mein Büro.
Ich bin nämlich dafür zuständig, für Ihre Familie zu sorgen. Wie sieht es denn jetzt aus mit der
Versorgung der Kinder?” Frau Block antwortete: “Mein Mann hat sowieso jetzt grade Urlaub
genommen, weil er eine Jugendfreizeit leiten wollte; das hat er sicher abgegeben und ist mit den
Kindern nach Heidelberg gefahren, wo sie in eine Christliche Schule gehen. Somit sind sie gut
versorgt.” “Und wenn das doch nicht der Fall sein sollte, dass Ihr Mann mit den Kindern mitfahren
konnte? Machen Sie sich da keine Sorgen?” “Dann wird Gott schon für sie sorgen.” Da sagte die
Sozialarbeiterin: “Nun, dann wollen wir mal dort hineinhören, um zu erfahren, ob der Vater mit den
Kindern klarkommt.” Sie wirkte zwar freundlich, aber resolut – mit dem Gedanken im Hinterkopf:
‘Wehe, wenn etwas schief läuft!’”

Als die Verbindung mit Heidelberg zustande kam, war Frau Olga Block, ihre Schwägerin, am
Apparat und antwortete auf die Frage der Sozialarbeiterin nach dem Wohlergehen der Kinder: “Ja,
es ist alles in Ordnung.” Frau Elvira Block sprach dann auch noch ein paar Worte mit ihr. Dann
legte sie auf. Daraufhin sagte die Sozialarbeiterin: “Es wäre nicht schlecht, wenn wir auch noch mit
Ihrem Mann persönlich sprechen könnten; aber ich will zuerst mit ihm sprechen.” Sie rief nochmals
an, und als er an den Apparat kam, stellte sie sich vor und fragte nach dem Ergehen, ob er klar
käme, und berichtete, dass seine Frau ihr gegenüber säße. Auch er antwortete – wie zuvor die
Schwägerin –, dass alles in Ordnung sei. Frau Block durfte dann auch noch mit ihm sprechen.

Nachdem sie den Hörer aufgelegt hatte, fragte die Sozialarbeiterin: “Wissen Ihre Angehörigen
überhaupt, wann Sie entlassen werden? Ist das alles klar? Sie werden doch sicher – wie die vorigen
Male bei der Entlassung der Paderborner – mit Blümchen und Gesang abgeholt. Da müssen doch
die Angehörigen genau wissen, wann das ist. So wollen wir nochmal anrufen.” Und wieder rief sie
an. Frau Olga Block war wieder am Apparat, und als Frau Elvira Block dann mit ihr sprechen
konnte, erzählte ihre Schwägerin: “Weißt du, es ist wunderbar, wie der Herr für uns sorgt –“ Und
sie berichtete, dass ein ihnen bekanntes gläubiges junges Mädchen gekommen ist, um ihnen zu
helfen. Frau Elvira Block sagte dann zur Sozialarbeiterin: “Sehen Sie, Gott lässt uns nicht allein.
Dieses Mädchen ist auch noch gekommen, um die Kinder versorgen zu helfen.” Da antwortete diese
sehr erstaunt: “Wirklich? Sie haben aber ein großes Gottvertrauen! Das findet man heutzutage nur

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noch selten in unserer Gesellschaft. – Um für Gott zu zeugen, gehen Sie sogar ins Gefängnis! Das
will wirklich etwas heißen! – Sie werden ganz sicher mit Blümchen abgeholt. Sie brauchen also
sicher kein Fahrgeld?” “Nein.” “Wissen Sie, andere Gefangene werden nicht so abgeholt. Beten Sie
für diese!” Frau Block antwortete: “Nicht nur für diese, sondern auch für Sie bete ich.” “Oh, danke
schön!”, antwortete die Sozialhelferin, tief bewegt von diesem Zeugnis. – Wenn Frau Block sie
später ab und zu traf, grüßte sie immer so freundlich.

Jeden Tag hatten die Gefangenen auch eine Stunde “Freigang”; d.h. sie konnten in den
Gefängnishof hinaus, wenn es das Wetter zuließ. – Frau Block merkte mit traurigem Herzen, dass
es nicht leicht ist, den Drogenabhängigen, die dort einsaßen, die Evangeliumsbotschaft
weiterzugeben. Als sie an einem Tag alle wegen Zelleninspektion im Aufenthaltsraum
zusammengepfercht wurden, randalierten die Frauen so schlimm und wüst, weil der Raum etwas
klein war für 15 Personen – und doch hatte jede einen Stuhl. Es wurde sehr viel geraucht,
herumgeschrien, randaliert; das war so ein schlimmes Chaos, das Frau Block als ganz schrecklich
und grauenhaft empfand. Man griff sie mit Hohn und Spott an. Neben ihr saß eine Frau, die ihr so
gern Fragen stellen wollte; aber wegen des Geschreis konnte man kaum ein Wort verstehen. Unter
den Gefangenen befand sich auch eine Satanistin, die über Frau Block lästerte: “Du hast bestimmt
eine Bibel geklaut, und deshalb bist du hier!”

Manchen Gefangenen konnte sie die Botschaft des Heils in Wort und Schrift weitergeben; die
andern wollten nichts wissen vom Glauben. Da konnte Frau Block nur für sie beten. In den letzten
Tagen der Gefangenschaft aber fassten auch diese langsam Zuneigung zu ihr und grüßten sie
freundlich. Frau Block sagte mir: “Bei solchen Menschen müsste man längere Zeit verweilen, damit
sie den Wandel beobachten können; dann kommt es leichter zu Gesprächen.” – Zwei Tage vor ihrer
Entlassung begegnete sie einer Rumänin, die aber leider noch kein Deutsch sprach, weil sie erst
einen Monat in Deutschland verbracht hatte. So konnten sie sich nur mit Handzeichen unterhalten.
Die Rumänin weinte so sehr, während Frau Block mit ihr sprach und dann mit ihr betete. Sie
knieten sich dazu beide hin. – Diese Frau war eine völlig mittellose Zigeunerin. Frau Block
schenkte ihr alles, was sie nur entbehren konnte, und sang ihr viele Lieder vor. Die Geschenke
lehnte die Rumänin zuerst sehr ängstlich ab, während sie sagte: “Oh nein, denn dann meint das
Personal, ich hätte das wieder alles gestohlen!” Da antwortete Frau Block: “Ich spreche mit dem
Personal und bitte drum, dass man es Ihnen lässt, weil ich es Ihnen geschenkt habe.”

Als sie sich am letzten Tag verabschiedete, sagte der Wärter: “Es wäre gut, wenn wir öfters solch
ein Licht hier hätten; das brauchen wir hier! Es kommen sicherlich noch einige von den
Paderborner Frauen hierher, nicht wahr?” Frau Block erklärte dann, dass die anderen zwei Frauen
zurzeit nicht ins Gefängnis können, weil sie beide noch ihre Babies stillen. – Als sie zur Tür
hinausging, standen da schon die Glaubensgeschwister, die sie mit Liedern und Blumen herzlich
begrüßten. Sie kamen dann alle mit zu ihr nach Hause, wo sie sich bei einer Mahlzeit miteinander
austauschten und mit Liedern und Gebeten erquickten.

Frau Block beendete den Bericht mit den Worten: “Das war wirklich so eine segensreiche Zeit!
Einmalig! Das ist so ein Segen, den man dabei empfängt, wenn man in solch einer Finsternis vom
Herrn zeugen darf!” – Sie grüßt alle herzlich und bedankte sich noch für die Gebete und die Post.
Sie hatte über 110 Briefe bekommen! Nur drei der Briefe erhielt sie erst beim Abschied, weil zu
viele Traktate drin waren.




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  • 1. GuteBot[aft.$om Was Frau Elvira Block, 9-fache Mutter aus Paderborn, im Gefängnis erlebte. Christenverfolgung in Deutschland wegen Schulunterricht zu Hause Vor ca. zwei Wochen wurde von der Verhaftung von Frau Elvira Block, Mutter von 9 Kindern berichtet. Inzwischen hat sie ihre Erzwingungshaft abgesessen und konnte wieder in den Kreis ihrer Familie zurückkehren. Heute Abend erzählte sie mir am Telefon, wie es ihr ergangen ist. Sie sagte als erstes, es seien sehr gesegnete Tage gewesen, von denen sie keinen einzigen missen möchte. Als sie am Sonntag, dem 17.06.07, gerade die Koffer packte für ihre Rückreise mit ihren Kindern nach Heidelberg, kam der Polizist, der sie verhaften sollte. Er war ganz freundlich und erlaubte ihr noch, sich von ihrer Familie zu verabschieden und mit ihr zu beten. Frau Block wurde dann zuerst zur Polizeiwache in Paderborn gebracht. Dort war gerade viel los: Neu eingelieferte Betrunkene wurden unter großem Geschrei mit Ketten gefesselt. Frau Block musste den Polizeibeamten vieles abgeben: die Armbanduhr, die Tasche, alle Haarspangen, Kopftuch, Schuhe; sie fragte, warum das denn sein müsse, und erhielt die Antwort, das sei die Regel, an die man sich halten müsse. – Sie durfte dann in einer Einzelzelle übernachten, in der es ihr nicht schlecht ging. Aber sie hörte die ganze Nacht das Kettengerassel der anderen Gefangenen und wurde dadurch sehr lebhaft an Paulus und Silas im Gefängnis erinnert. Den nächsten Morgen brachte man sie nach Bielefeld-Brackwede, wo sie den Tag und die Nacht verbringen sollte. Sie wurde hier nur flüchtig kontrolliert, weil sie ja vorher schon gründlich durchgecheckt worden war. Das Personal war freundlich. – Man führte sie sogleich in eine Einzelzelle. Dort öffnete sie das Fenster und begann zu singen – ein Lied nach dem andern. Auf einmal rief eine Frauenstimme: “Wer bist du? Wie heißt du? Du bist ganz bestimmt neu hier?! Können wir uns ein wenig unterhalten? Heute Abend komme ich zu dir in den Umschluss!” ‘Umschluss’ ist die Zeit, in der sich Gefangene gegenseitig besuchen dürfen; das dauert dort von 18 Uhr bis 20.30 Uhr. Gegen Abend stand diese Frau plötzlich vor Frau Block: Sie war eine Aramäerin. In der einen Hand hielt sie eine Margarineschachtel, die mit Salat gefüllt war, in der anderen Hand frischgebackene Plätzchen. Frau Block war so überrascht. Die Aramäerin war schon lange hier. Solche Gefangene, die lange inhaftiert sind, dürfen dort im Gefängnis in der Zeit des Umschluss die Küche benutzen und sich etwas einkaufen lassen. – Frau Block überlegte: “Wie kann ich mich denn nur bei ihr bedanken?” Sie nahm ein paar Bibelvers-Kärtchen aus ihrer Bibel und einen kleinen Kalender. Als sie der Aramäerin dann sagte, sie käme am nächsten Morgen in ein anderes Gefängnis, war diese sehr traurig. Sie klagte auch, sie werde morgen vor Gericht gestellt. Frau Block versicherte ihr: “Ich werde für Sie beten!” Dafür bedankte sie sich sehr. Frau Block freute sich, dass sie dieser suchenden Seele begegnet war. Am anderen Morgen ging die Reise zum Endziel, zum Gefängnis in Gelsenkirchen, weiter, und zwar in der Zelle eines Busses, in der noch 2 Frauen waren; in den anderen Zellen des Busses befanden sich noch 7 Männer, je 2 in einer Zelle. – Frau Block war mit allem zufrieden. Sie war froh, dass hier nicht geraucht wurde; dafür gab es ab und zu mal eine ‘Rauchpause’, wo die 1
  • 2. GuteBot[aft.$om Gefangenen aussteigen und draußen rauchen durften. – In Gelsenkirchen angekommen, wurde Frau Block wiederum ganz durchgecheckt. Nachdem man ihre Sachen kontrolliert hatte, brachte man die Inhaftierte in eine Einzelzelle. Kurze Zeit danach kam ein Wärter, sprach sie sehr freundlich an und nahm sie mit in sein Büro. Er sagte: “Ich möchte mich gern noch mit Ihnen unterhalten.” Er fragte dann, warum und wieso sie hier sei. Frau Block erzählte es so, wie es war, und merkte bei dem Gespräch, dass er sehr offen war für Glaubensfragen. – Etwa eine Stunde, nachdem sie wieder in ihre Zelle zurückgebracht worden war, kam der Wärter wieder und sagte: “Jetzt sind Sie kaum hier und – haben schon 4 Briefe bekommen! Wie ist das denn möglich?!” Er hatte sie schon alle durchgelesen. – Frau Block war dann den ganzen Tag allein und hatte dadurch viel Zeit zum Briefe- und Bibellesen und zum Beten. In der ganzen Zeit, die sie dort in Gelsenkirchen verbrachte, hatte der Wärter immer wieder für ein paar Minuten Zeit für Glaubensgespräche, die sehr gesegnet verliefen; Frau Block hatte dadurch wunderbare Gelegenheit, vom Herrn Jesus zu zeugen. Sie war sehr froh darüber – und überhaupt dankbar für die freundliche Behandlung und gute Verpflegung. Am 2. Tag kam nachmittags zwischen 14 und 15 Uhr die Sozialarbeiterin in die Zelle von Frau Block. Sie schaute sich um und sagte: “Oh, so ordentlich! – Kommen Sie mal mit mir in mein Büro. Ich bin nämlich dafür zuständig, für Ihre Familie zu sorgen. Wie sieht es denn jetzt aus mit der Versorgung der Kinder?” Frau Block antwortete: “Mein Mann hat sowieso jetzt grade Urlaub genommen, weil er eine Jugendfreizeit leiten wollte; das hat er sicher abgegeben und ist mit den Kindern nach Heidelberg gefahren, wo sie in eine Christliche Schule gehen. Somit sind sie gut versorgt.” “Und wenn das doch nicht der Fall sein sollte, dass Ihr Mann mit den Kindern mitfahren konnte? Machen Sie sich da keine Sorgen?” “Dann wird Gott schon für sie sorgen.” Da sagte die Sozialarbeiterin: “Nun, dann wollen wir mal dort hineinhören, um zu erfahren, ob der Vater mit den Kindern klarkommt.” Sie wirkte zwar freundlich, aber resolut – mit dem Gedanken im Hinterkopf: ‘Wehe, wenn etwas schief läuft!’” Als die Verbindung mit Heidelberg zustande kam, war Frau Olga Block, ihre Schwägerin, am Apparat und antwortete auf die Frage der Sozialarbeiterin nach dem Wohlergehen der Kinder: “Ja, es ist alles in Ordnung.” Frau Elvira Block sprach dann auch noch ein paar Worte mit ihr. Dann legte sie auf. Daraufhin sagte die Sozialarbeiterin: “Es wäre nicht schlecht, wenn wir auch noch mit Ihrem Mann persönlich sprechen könnten; aber ich will zuerst mit ihm sprechen.” Sie rief nochmals an, und als er an den Apparat kam, stellte sie sich vor und fragte nach dem Ergehen, ob er klar käme, und berichtete, dass seine Frau ihr gegenüber säße. Auch er antwortete – wie zuvor die Schwägerin –, dass alles in Ordnung sei. Frau Block durfte dann auch noch mit ihm sprechen. Nachdem sie den Hörer aufgelegt hatte, fragte die Sozialarbeiterin: “Wissen Ihre Angehörigen überhaupt, wann Sie entlassen werden? Ist das alles klar? Sie werden doch sicher – wie die vorigen Male bei der Entlassung der Paderborner – mit Blümchen und Gesang abgeholt. Da müssen doch die Angehörigen genau wissen, wann das ist. So wollen wir nochmal anrufen.” Und wieder rief sie an. Frau Olga Block war wieder am Apparat, und als Frau Elvira Block dann mit ihr sprechen konnte, erzählte ihre Schwägerin: “Weißt du, es ist wunderbar, wie der Herr für uns sorgt –“ Und sie berichtete, dass ein ihnen bekanntes gläubiges junges Mädchen gekommen ist, um ihnen zu helfen. Frau Elvira Block sagte dann zur Sozialarbeiterin: “Sehen Sie, Gott lässt uns nicht allein. Dieses Mädchen ist auch noch gekommen, um die Kinder versorgen zu helfen.” Da antwortete diese sehr erstaunt: “Wirklich? Sie haben aber ein großes Gottvertrauen! Das findet man heutzutage nur 2
  • 3. GuteBot[aft.$om noch selten in unserer Gesellschaft. – Um für Gott zu zeugen, gehen Sie sogar ins Gefängnis! Das will wirklich etwas heißen! – Sie werden ganz sicher mit Blümchen abgeholt. Sie brauchen also sicher kein Fahrgeld?” “Nein.” “Wissen Sie, andere Gefangene werden nicht so abgeholt. Beten Sie für diese!” Frau Block antwortete: “Nicht nur für diese, sondern auch für Sie bete ich.” “Oh, danke schön!”, antwortete die Sozialhelferin, tief bewegt von diesem Zeugnis. – Wenn Frau Block sie später ab und zu traf, grüßte sie immer so freundlich. Jeden Tag hatten die Gefangenen auch eine Stunde “Freigang”; d.h. sie konnten in den Gefängnishof hinaus, wenn es das Wetter zuließ. – Frau Block merkte mit traurigem Herzen, dass es nicht leicht ist, den Drogenabhängigen, die dort einsaßen, die Evangeliumsbotschaft weiterzugeben. Als sie an einem Tag alle wegen Zelleninspektion im Aufenthaltsraum zusammengepfercht wurden, randalierten die Frauen so schlimm und wüst, weil der Raum etwas klein war für 15 Personen – und doch hatte jede einen Stuhl. Es wurde sehr viel geraucht, herumgeschrien, randaliert; das war so ein schlimmes Chaos, das Frau Block als ganz schrecklich und grauenhaft empfand. Man griff sie mit Hohn und Spott an. Neben ihr saß eine Frau, die ihr so gern Fragen stellen wollte; aber wegen des Geschreis konnte man kaum ein Wort verstehen. Unter den Gefangenen befand sich auch eine Satanistin, die über Frau Block lästerte: “Du hast bestimmt eine Bibel geklaut, und deshalb bist du hier!” Manchen Gefangenen konnte sie die Botschaft des Heils in Wort und Schrift weitergeben; die andern wollten nichts wissen vom Glauben. Da konnte Frau Block nur für sie beten. In den letzten Tagen der Gefangenschaft aber fassten auch diese langsam Zuneigung zu ihr und grüßten sie freundlich. Frau Block sagte mir: “Bei solchen Menschen müsste man längere Zeit verweilen, damit sie den Wandel beobachten können; dann kommt es leichter zu Gesprächen.” – Zwei Tage vor ihrer Entlassung begegnete sie einer Rumänin, die aber leider noch kein Deutsch sprach, weil sie erst einen Monat in Deutschland verbracht hatte. So konnten sie sich nur mit Handzeichen unterhalten. Die Rumänin weinte so sehr, während Frau Block mit ihr sprach und dann mit ihr betete. Sie knieten sich dazu beide hin. – Diese Frau war eine völlig mittellose Zigeunerin. Frau Block schenkte ihr alles, was sie nur entbehren konnte, und sang ihr viele Lieder vor. Die Geschenke lehnte die Rumänin zuerst sehr ängstlich ab, während sie sagte: “Oh nein, denn dann meint das Personal, ich hätte das wieder alles gestohlen!” Da antwortete Frau Block: “Ich spreche mit dem Personal und bitte drum, dass man es Ihnen lässt, weil ich es Ihnen geschenkt habe.” Als sie sich am letzten Tag verabschiedete, sagte der Wärter: “Es wäre gut, wenn wir öfters solch ein Licht hier hätten; das brauchen wir hier! Es kommen sicherlich noch einige von den Paderborner Frauen hierher, nicht wahr?” Frau Block erklärte dann, dass die anderen zwei Frauen zurzeit nicht ins Gefängnis können, weil sie beide noch ihre Babies stillen. – Als sie zur Tür hinausging, standen da schon die Glaubensgeschwister, die sie mit Liedern und Blumen herzlich begrüßten. Sie kamen dann alle mit zu ihr nach Hause, wo sie sich bei einer Mahlzeit miteinander austauschten und mit Liedern und Gebeten erquickten. Frau Block beendete den Bericht mit den Worten: “Das war wirklich so eine segensreiche Zeit! Einmalig! Das ist so ein Segen, den man dabei empfängt, wenn man in solch einer Finsternis vom Herrn zeugen darf!” – Sie grüßt alle herzlich und bedankte sich noch für die Gebete und die Post. Sie hatte über 110 Briefe bekommen! Nur drei der Briefe erhielt sie erst beim Abschied, weil zu viele Traktate drin waren. 3