3. Im Internet besteht die Möglichkeit sich täglich neu zu erfinden. Dabei können das Aussehen, der Name und sogar das Geschlecht verändert werden. Die wirkliche Identität verbirgt sich hinter beliebig ausgedachten virtuellen Scheinidentitäten.
4. In sozialen Netzwerken trifft man auf Menschen, die Schönheitsideale oder auch besonders interessante Hobbies angeben, die nicht der Realität entsprechen. eine virtuelle Identität, die gängigen Attraktivitätsnormen entspricht, ist eine Form der selbstidealisierenden Maskierung
5. virtuelle Identitäten: - Verstellung ermöglicht neue Varianten des Ausspionierens und der Intrige + fördern Selbstoffenbarung, Selbsterkundung und Identitätsarbeit (als Probehandeln und zur Vorbereitung für Verhaltensänderungen außerhalb des Netzes)
6. Im Vergleich zur alltäglichen face-to-face-Kommunikation bekommen Individuen im Netz die Möglichkeit, unabhängig von sozialen Kategorisierungen durch das äußere Erscheinungsbild, sie selbst zu sein.
7. Soziale Ängste und Hemmungen werden bei der Online- Kommunikation durch die räumliche Distanz, den fehlenden Sichtkontakt und die Anonymität deutlich reduziert.
8. Eine Form der erfundenen Identität ist der Geschlechtertausch (Gender-Switch): Frauen unter männlichem Namen erkunden ihre Unabhängigkeit Stärke und Aggressivität Männer ergründen ihre Nähewünsche, Unsicherheiten und Verletzlichkeiten der Vorteil ist, dass die Weiblichkeit oder Männlichkeit dabei nicht Infrage gestellt wird
9. Beispiel einer erfundenen Online- Identität das 19-jährige leukämiekranke Mädchen, Kaycee Nicole, tritt zum ersten Mal in einem Chat auf ein Designer eröffnet eine Website, auf der sie ihren Kampf gegen den Blutkrebs schildert und schließlich stirbt
10. tausende Amerikaner verfolgten ihren Leidensweg, schickten Blumen und Briefe und trauerten es stellte sich heraus, dass dies nur eine Erfindung der Hausfrau und zweifachen Mutter, Debbie Swanson, war
11. Identitätstäuschung als Problem Bei Betroffenen macht sich die Identitätstäuschung im Netz mit Verletzung, Beschämung, Vertrauensverlust und Selbstzweifeln bemerkbar.
12. Wie kann man sich schützen? Um der Gefahr zu entgehen auf erfundene Identitäten hereinzufallen, sollte man persönliche Informationen nicht preisgeben und in Reserve bleiben. Außerdem wurden Enttarnungs-Methoden entwickelt und publiziert, da virtueller Geschlechtertausch großes Aufsehen erregt hat.
13. Quellen Nicola Döring, Identität + Internet = Virtuelle Identität?, forummedienethik Nr. 2/2000. München 2000. S. 65-75, kopaedverlagsgmbhhttp://www.mediaculture-online.de/fileadmin/bibliothek/doering_identitaet/doering_identitaet.html Erfundene Online-Identitäten: Der Tag, an dem Kayceestarb, SPIEGEL ONLINE, 23.08.2001 http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,151617,00.html