3. Otto von Bismarck:
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* 1815 als Sohn eines Offiziers
Gute Schulbildung (dank seiner Mutter)
studierte Jura
Nach Regierungsreferendariat & Militärdienst & 6
Jahren als Landjunker
• politischer Auftritt 1845 als konservativer
Abgeordneter (’48/’49: antirevolutionär)
• Seit 1862 preußischer Ministerpräsident und
Minister des Auswärtigen
4. • Durch geschickte Führung der preußischen Politik
• maßgeblich Verantwortlich für die
Reichsgründung 1870/71
• Ab 1871: deutscher Reichskanzler
• 1890: Rücktritt von politischen Ämtern
5. Der ,,Kulturkampf:
• Konflikt zwischen Staat und Kirche
• Bismarck arbeitet mit den Liberalen zusammen
gemeinsamer Gegner: die Zentrumspartei(*1970)
• Zentrum: konservative, antiaufklärerische,
katholische Partei, der Bürger aus allen Schichten der
Gesellschaft beitraten
• Reduzierung auf Ultramontanismus
( Papst Pius IX)
6. • Zentrum wird bei den Reichstagswahlen 1871 auf
Anhieb zweitstärkste Kraft (ergo geringerer
Wahlerfolg der Liberalen im kathol./bürgerl. Lager)
• Bismarck stellt Katholiken als Reichsfeinde dar
• Ab 1871 versch. Sondergesetze zu Einschränkung
der Rechte und der Machtstellung der Kirche, u.a.:
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Kanzelparagraf (‘71)
Jesuitengesetz (‘72)
Brotkorbgesetz (‘75)
Einführung der Zivilehe (‘74)
Verstaatlichung der Schulaufsicht
7. • 1878: Deeskalation Papst Pius IX stirbt
• Nachfolger: Leo XIII = verhandlungsbereit
• Kirchengesetze = gemildert, aber Kanzelparagraf &
Zivilehe bleiben erhalten
• 1887: Ende Kulturkampf zweites Friedensgesetz
Fazit:
– Bismarck = gescheitert,
weil: Zentrum besteht,
– Partei wird im Reichstag immer stärker (mehr Mandate ’81
stärkste Kraft im Reichstag)
– Zentrum, nach Bruch mit Liberalen (’78), als potentieller
Partner für konservative Koalition verloren
8. Sozialistengesetz (& Schutzzoll)
• 1873: Gründerkrise Forderung nach Schutzzöllen
• 1878: bringt Bismarck diese im Reichstag durch (
Ziel: eigener Machtausbau, Festigung konservativer
Basis ) langsamer Übergang von freier
Marktwirtschaft zum Protektionismus
• Bismarck sah (grade wegen Gründerkrise) ein hohes
revolutionäres Gefahrenpotential in den
Sozialdemokraten
9. • 1878: 2 Attentate auf Kaiser Wilhelm I.
• Auflösung des Parlamentes
• Durchsetzung zur Ausschaltung der
Sozialdemokraten als politische Kraft:
(befristetes) Sozialistengesetz:
– Verbot sozialistischer und sozialdemokratischer
Organisationen und deren Aktivitäten im Deutschen Reich
– de facto Parteiverbot
– Aber: Sozialistische Einzelkandidaten können weiterhin
gewählt werden
10. Folgen:
• Sozialdemokraten organisieren sich in verschiedenen
Vereinen (Musik, Sport, Bildung, et cetera)
• teilweise Radikalisierung der Partei (Zunahme von Streiks)
• Ziel klar verfehlt bei den Wahlen 1890 SPD = auf Anhieb
stärkste Partei
11. Die Sozialgesetzgebung
• Ab 1880: Bismarck ist Handelsminister
• Sozialgesetze Trennung der Parteien von ihrer Basis
(stärkere Staatsbindung)
• Ziel des Machterhalts Bismarcks
– 1883: Krankenversicherung
– 1884: Unfallversicherung
– 1889: Alters- und Invalidenversicherung
Ziel Bismarcks verfehlt:
• Arbeiter trauen den Gesetzen nicht (kurz zuvor:
Sozialistengesetze)
• Nur grobe Not wird gelindert (kein realer
Wohlstand)
12. Fazit
• Weitgehend gescheitert
– Kulturkampf
– Kampf gegen Sozialismus
• Aber: sehr moderne und fortschrittliche
Sozialgesetzgebung (wenn auch nicht in Bismarcks
Sinne erfolgreich)
• Folgen bis Heute:
– Sozialgesetze (in anderer Form)
– Zivilehe
– Verstaatlichte Schulen