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                                                 Die Veranstaltungen der Chemieverbände Rheinland-Pfalz




     INHALT                                                                 Lernen mit neuen Medien
     >> Was sind Soziale Medien?

     >> Die Rolle des Ausbilders

     >> Ansatzpunkte zur Umsetzung

     >> Nachgefragt
                                           EDITORIAL
                                           Die junge Generation verbindet ein Merkmal: Die Selbstverständlichkeit im
                                           Umgang mit Sozialen Medien. Das Leben in der virtuellen Parallele ist Teil
                                           dieser Lebenskultur geworden. Dank internetfähiger Smartphones und Tablet-
                                           PCs ist auch der Azubi permanent online und nutzt das Internet zur Unter-
                                           haltung und zur Kommunikation mit Freunden und Kollegen. Diese neuen
                                           Medien, das Internet und die Hardware, sind die Grundlage für eine neue
                                           Form der Informationsbeschaffung und Wissensvermittlung – jede Frage
                                           kann sofort an Ort und Stelle beantwortet werden.
                                           Erste Unternehmen nutzen diese Medienkompetenz und binden die neuen
                                           Anwendungen der Sozialen Medien bereits in ihre Ausbildungskonzeptionen
                                           ein. Sie haben das Potential, die Wissensvermittlung und das Lernen in
                                           Gruppen zu gestalten und wecken beim betrieblichen Nachwuchs Interesse
                                           und Begeisterung.
                                           In einem eintägigen Workshop der Chemieverbände Rheinland-Pfalz wurde
                                           ein Einblick in die Vielfalt der neuen Sozialen Medien gegeben und praktische
>>




                                           Anwendungen vorgestellt.
Moderne Ausbildungskonzepte nutzen –
Soziale Medien in der Wissensvermittlung   Stefanie Lenze | Chemieverbände Rheinland-Pfalz
Lernen mit neuen Medien | Mainz




                                                                                WAS SIND SOZIALE MEDIEN?
                                                                                Soziale Medien ist ein Sammelbegriff für Internetanwendungen, die
                                                                                auf gegenseitigem Austausch und dem Einstellen von eigenem Inhalt
                                                                                basieren. Dank der Smartphones können die Nutzer sich unabhängig
                                                                                von Zeit und Ort in ihrem Netzwerk anmelden.
                                                                                Studien belegen, dass für die große Mehrheit der Jugendlichen beson-
                                                                                ders soziale Netzwerke wie Facebook eine sehr hohe Alltagsrelevanz
                                                                                haben. Fast 60 Prozent besuchen ihr Netzwerk täglich, und 16 Prozent
                                                                                lassen sich über alle Netzwerk-Neuigkeiten auf dem Handy informieren.
                                                                                Hier gelten andere Verhaltensregeln und Abläufe als in den klas-
                                                                                sischen Medien wie Zeitschriften, Fachbücher oder Fernsehen. Infor-
                                                                                mationen werden weniger vorselektiert und in Relevanzen geordnet.
                                                                                Jeder Teilnehmer ist Autor und Leser zugleich und bestimmt selbst,
                                                                                was von Interesse ist. Die verschiedenen Anwendungen der Sozialen
                                                                                Medien reichen vom Senden von persönlichen Nachrichten bis zum
                                                                                kollektiven Verfassen von qualifizierten Inhalten in Wikis.


                                                                                  Willkommen in der Zukunft

                                                                                  Studien zum Thema
                                                                                  >> JUGEND 2010 von Shell: goo.gl/3wVjs
                                                                                  >> JIM 2011 vom Medienpädagogischen Forschungsverbund
                                                                                    Südwest (mpfs): goo.gl/PSkWJ
                                                                                  >> MEDIA 2020 von Mediacon: goo.gl/0cq73




DIE ROLLE DES AUSBILDERS WIRD SICH VERÄNDERN                                    HÄUFIGKEIT DER INTERNETNUTZUNG
Der Rückgriff auf Informationen im Internet ermöglicht eine ständige Aktuali-   Computer und Internet sind für Jugendliche nicht nur leicht zugäng-
sierung der Lerninhalte. Jede Aussage im theoretischen oder praktischen         lich, sie werden auch intensiv genutzt. Die Nutzung des Internets ist
Unterricht ist sofort überprüfbar.                                              fest im Alltag der Jugendlichen verankert; über die Hälfte googelt,
                                                                                twittert und chattet jeden Tag.
Die Ausbildungsbetreuer müssen ihre Materialien auf dem aktuellen Stand
halten. Die unmittelbare Gegenkontrolle und Korrektur durch die Azubis sind
aber keine Störung: Reflexion und Teilnahme sind wichtige Eigenschaften.                              Selten: 3 %       Nie: 1 %

Statt Frontalunterricht findet interaktive Teamarbeit auch in der Ausbildung      Einmal in der
                                                                                   Woche: 7 %
immer öfter statt. Das Internet ist zentraler Bestandteil des Arbeitens: als
primäre Informationsquelle und als Medium der Kommunikation. Erste Um-
setzungen in Mitgliedsunternehmen zeigten: Wenn Azubis Inhalte in Refe-
raten erarbeiten, ist das Interesse größer und die Qualität besser.
Die Aufgabe der Ausbilder besteht darin, eine Orientierung in der Fülle der
Inhalte zu bieten. Beispielsweise durch Verweise auf vertrauenswürdige
Onlinequellen. Ausbilder tragen heute Verantwortung für die inhaltliche                  Mehrfach in
Qualität des Lernstoffs.                                                                 der Woche:
                                                                                            25 %
Es ist Aufgabe der Ausbildungsbetriebe, ihre Azubi-Betreuer in neuen Medien                                                        Täglich online:
fit zu machen. Es sind die Ausbilder, die den medialen Generationswechsel                                                               65 %
hautnah erleben. Damit sie ihr Wissen weitergeben können, müssen sie die
veränderte Lebenswirklichkeit der Azubis verstehen.
Die Ausbilderqualifizierung muss nicht über externe Schulungen laufen.
Im Konzept des »Reverse Mentoring« schult der betriebliche Nachwuchs die
älteren Kollegen in den neuen Medien.
                                                                                Quelle: JIM Studie 2011, Studie vom mpfs zum Medienumgang 12- bis 19-Jähriger
ANSATZPUNKTE FÜR DIE UMSETZUNG
Zu Beginn muss klar sein, was man will. Sollen Unterrichtsmaterialen
zum Download angeboten werden? Sollen Materialen ausgetauscht
werden können? Soll es Kommunikationsmöglichkeiten geben? Sollen
sich die Azubis in Profilen präsentieren und untereinander vernetzen?
Der erste Schritt ist leichter als gedacht: Einfach die Azubis in den
Prozess einbinden. Dieses Zeichen der Wertschätzung motiviert.
Außerdem wissen sie selbst am besten, welche der zahllosen Ange-
bote auf dem Online-Markt die idealen Funktionen bietet. Denn das
Wichtigste ist, dass die Auswahl von Sozialen Medien zum Unterneh-
men, seinem Ausbildungskonzept und seinen Mitarbeiter passt.




Ausbildungsinhalte online bereitstellen                                      Kommunikation und Organisation online stattfinden lassen
Das Lernen mit neuen Medien ist »Learning on demand«. Es ist unab-           Soziale Netzwerke stärken die Identifikation mit dem Azubi-Jahrgang und
hängig von Ort, Zeit und Gerät. Die veränderten Nutzungs- und Lernge-        dem Unternehmen. Auszubildende können sich austauschen, Unterlagen
wohnheiten können für moderne Ausbildungskonzepte sinnvoll genutzt           teilen und gemeinsam auf Prüfungen vorbereiten. Für Unternehmen lohnt
werden. Inhalte und Lernkontrollen können über ein Intranet genauso          sich der Zeit- und Kostenaufwand eines eigenen sozialen Netzwerks eher
bereitgestellt werden, wie über eine geschlossene Gruppe in einem            nicht. Besser ist es, auf ein bestehendes Netzwerk auszuweichen.
sozialen Netzwerk.




     Aus der Toolbox des Referenten: Die Berichtsheft-App.                        Facebook ist zwar in aller Munde, aber nicht die einzige
     Mit ihr kann man zum Beispiel unterwegs Berichtshefte                        Option. Es gibt auf Unternehmen spezialisierte Netzwerke
     verfassen oder sich an Abgabetermine erinnern lassen.                        wie communote und yammer.




Gemeinsam Wissen schaffen
Wikis sind Online-Lexika. Das Vorbild aller Wikis, Wikipedia, konnte in
nur elf Jahren über 1,4 Millionen deutschsprachige Artikel bereitstellen
(Stand 18.06.12). Der Clou: Alle Inhalte werden von freiwillig arbeitenden
Autoren eingestellt. Übertragen auf die Ausbildung heißt das: Einträge
können von den Azubis selbst formuliert und korrigiert werden.




     Ein Azubi-Wiki ist auf azubi.net angeboten. Für eigene
     Wikis gibt es mehrere Softwares auf dem Markt.
Lernen mit neuen Medien | Mainz




NACHGEFRAGT

Warum sollten Sozialen Medien in der Ausbildung ein-                     2. Nutzen – Welche Vorteile bieten die neuen Lehr-
gesetzt werden?                                                             und Lernformen? Immer und überall zu Arbeiten er-
Soziale Medien sind fester Bestandteil der Kommuni-                         fordert zum Beispiel eigenverantwortliches und
kation von Jugendlichen. Bisherige Methoden der                             selbstorganisiertes Lernen.
Wissensvermittlung haben weiterhin Bestand, doch                         3. Technik – Die Auswahl der Geräte und der Social-
kommen neue Methoden dazu. Besonders soziale                                Media-Anwendungen ist wichtig. Sie ergibt sich
Netzwerke erleichtern das Lernen und die kooperative                        aus der Kosten- und Nutzenanalyse.
Arbeit der oft räumlich getrennt Lernenden.                              4. Know-how – Die Qualifizierung der Ausbilder darf
Was muss ein Ausbildungsbetrieb bei der Umsetzung                           nicht vergessen werden. Nur so sind sie nah an der
beachten?                                                                   Zielgruppe und können deren Bedürfnisse verste-
                                                                            hen.
Die Herausforderung besteht darin, Lust am Lernen
und Lehren mit neuen Medien zu gewinnen. Fünf                            5. Kultur – Durch Soziale Medien entsteht ein Kultur-
                                                                                                                                                  Josef Buschbacher,
Punkte geben bei der Umsetzung Orientierung.                                wandel hin zu Transparenz und Offenheit. Ein Aus-                     Social Media-Experte
                                                                            bildungsbetrieb kann damit auf dem Bewerber-                          von UP TO DATE
1. Kosten – Welche Anschaffungen braucht man, um
                                                                            markt punkten.
   neue Medien in den Ausbildungsalltag zu integrie-
   ren? Bei einem kleineren Budget kann man auch
   die Geräte der Auszubildenden verwenden. »Bring
   your own device« ist eine Strategie, die trotz Ab-
   stimmungsbedarfs mit der IT sinnvoll ist.




                                                                                                                  WEBADRESSEN für mehr Informationen
                                                                                                                       www.bibb.de                 www.mpfs.de
                                                                                                             www.cyquest.de                www.buschbacher.wordpress.com
                                                                                                           www.youtube.com www.facebook.de
                                                                                                               www.yammer.com www.slideshare.net
                                                                                                            www.flickr.com www.communote.com
                                                                                                                 www.wikipedia.de www.azubi.net
                                                                                                           www.azubister.net http://www.berichtsheftapp.info/




Impressum | HERAUSGEBER: Chemieverbände Rheinland-Pfalz, Bahnhofstraße 48, 67059 Ludwigshafen, Telefon 06 21-5 20 56 -0, Telefax 06 21-5 20 56 -20, info@chemie-rp.de, www.chemie-rp.de,
REDAKTION: Stefanie Lenze, FOTOS: Marcel Hasübert, mh-foto.de, GESTALTUNG: gestaltbar@netcologne.de, Köln, DRUCK: prints + forms GmbH & Co. KG, Mannheim, Auflage: 400, Stand: Juni 2012
Die Veranstaltung fand am 19.6.2012 in Mainz statt.

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Ausbilden und Lernen mit neuen Medien

  • 1. festgehalten Die Veranstaltungen der Chemieverbände Rheinland-Pfalz INHALT Lernen mit neuen Medien >> Was sind Soziale Medien? >> Die Rolle des Ausbilders >> Ansatzpunkte zur Umsetzung >> Nachgefragt EDITORIAL Die junge Generation verbindet ein Merkmal: Die Selbstverständlichkeit im Umgang mit Sozialen Medien. Das Leben in der virtuellen Parallele ist Teil dieser Lebenskultur geworden. Dank internetfähiger Smartphones und Tablet- PCs ist auch der Azubi permanent online und nutzt das Internet zur Unter- haltung und zur Kommunikation mit Freunden und Kollegen. Diese neuen Medien, das Internet und die Hardware, sind die Grundlage für eine neue Form der Informationsbeschaffung und Wissensvermittlung – jede Frage kann sofort an Ort und Stelle beantwortet werden. Erste Unternehmen nutzen diese Medienkompetenz und binden die neuen Anwendungen der Sozialen Medien bereits in ihre Ausbildungskonzeptionen ein. Sie haben das Potential, die Wissensvermittlung und das Lernen in Gruppen zu gestalten und wecken beim betrieblichen Nachwuchs Interesse und Begeisterung. In einem eintägigen Workshop der Chemieverbände Rheinland-Pfalz wurde ein Einblick in die Vielfalt der neuen Sozialen Medien gegeben und praktische >> Anwendungen vorgestellt. Moderne Ausbildungskonzepte nutzen – Soziale Medien in der Wissensvermittlung Stefanie Lenze | Chemieverbände Rheinland-Pfalz
  • 2. Lernen mit neuen Medien | Mainz WAS SIND SOZIALE MEDIEN? Soziale Medien ist ein Sammelbegriff für Internetanwendungen, die auf gegenseitigem Austausch und dem Einstellen von eigenem Inhalt basieren. Dank der Smartphones können die Nutzer sich unabhängig von Zeit und Ort in ihrem Netzwerk anmelden. Studien belegen, dass für die große Mehrheit der Jugendlichen beson- ders soziale Netzwerke wie Facebook eine sehr hohe Alltagsrelevanz haben. Fast 60 Prozent besuchen ihr Netzwerk täglich, und 16 Prozent lassen sich über alle Netzwerk-Neuigkeiten auf dem Handy informieren. Hier gelten andere Verhaltensregeln und Abläufe als in den klas- sischen Medien wie Zeitschriften, Fachbücher oder Fernsehen. Infor- mationen werden weniger vorselektiert und in Relevanzen geordnet. Jeder Teilnehmer ist Autor und Leser zugleich und bestimmt selbst, was von Interesse ist. Die verschiedenen Anwendungen der Sozialen Medien reichen vom Senden von persönlichen Nachrichten bis zum kollektiven Verfassen von qualifizierten Inhalten in Wikis. Willkommen in der Zukunft Studien zum Thema >> JUGEND 2010 von Shell: goo.gl/3wVjs >> JIM 2011 vom Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest (mpfs): goo.gl/PSkWJ >> MEDIA 2020 von Mediacon: goo.gl/0cq73 DIE ROLLE DES AUSBILDERS WIRD SICH VERÄNDERN HÄUFIGKEIT DER INTERNETNUTZUNG Der Rückgriff auf Informationen im Internet ermöglicht eine ständige Aktuali- Computer und Internet sind für Jugendliche nicht nur leicht zugäng- sierung der Lerninhalte. Jede Aussage im theoretischen oder praktischen lich, sie werden auch intensiv genutzt. Die Nutzung des Internets ist Unterricht ist sofort überprüfbar. fest im Alltag der Jugendlichen verankert; über die Hälfte googelt, twittert und chattet jeden Tag. Die Ausbildungsbetreuer müssen ihre Materialien auf dem aktuellen Stand halten. Die unmittelbare Gegenkontrolle und Korrektur durch die Azubis sind aber keine Störung: Reflexion und Teilnahme sind wichtige Eigenschaften. Selten: 3 % Nie: 1 % Statt Frontalunterricht findet interaktive Teamarbeit auch in der Ausbildung Einmal in der Woche: 7 % immer öfter statt. Das Internet ist zentraler Bestandteil des Arbeitens: als primäre Informationsquelle und als Medium der Kommunikation. Erste Um- setzungen in Mitgliedsunternehmen zeigten: Wenn Azubis Inhalte in Refe- raten erarbeiten, ist das Interesse größer und die Qualität besser. Die Aufgabe der Ausbilder besteht darin, eine Orientierung in der Fülle der Inhalte zu bieten. Beispielsweise durch Verweise auf vertrauenswürdige Onlinequellen. Ausbilder tragen heute Verantwortung für die inhaltliche Mehrfach in Qualität des Lernstoffs. der Woche: 25 % Es ist Aufgabe der Ausbildungsbetriebe, ihre Azubi-Betreuer in neuen Medien Täglich online: fit zu machen. Es sind die Ausbilder, die den medialen Generationswechsel 65 % hautnah erleben. Damit sie ihr Wissen weitergeben können, müssen sie die veränderte Lebenswirklichkeit der Azubis verstehen. Die Ausbilderqualifizierung muss nicht über externe Schulungen laufen. Im Konzept des »Reverse Mentoring« schult der betriebliche Nachwuchs die älteren Kollegen in den neuen Medien. Quelle: JIM Studie 2011, Studie vom mpfs zum Medienumgang 12- bis 19-Jähriger
  • 3. ANSATZPUNKTE FÜR DIE UMSETZUNG Zu Beginn muss klar sein, was man will. Sollen Unterrichtsmaterialen zum Download angeboten werden? Sollen Materialen ausgetauscht werden können? Soll es Kommunikationsmöglichkeiten geben? Sollen sich die Azubis in Profilen präsentieren und untereinander vernetzen? Der erste Schritt ist leichter als gedacht: Einfach die Azubis in den Prozess einbinden. Dieses Zeichen der Wertschätzung motiviert. Außerdem wissen sie selbst am besten, welche der zahllosen Ange- bote auf dem Online-Markt die idealen Funktionen bietet. Denn das Wichtigste ist, dass die Auswahl von Sozialen Medien zum Unterneh- men, seinem Ausbildungskonzept und seinen Mitarbeiter passt. Ausbildungsinhalte online bereitstellen Kommunikation und Organisation online stattfinden lassen Das Lernen mit neuen Medien ist »Learning on demand«. Es ist unab- Soziale Netzwerke stärken die Identifikation mit dem Azubi-Jahrgang und hängig von Ort, Zeit und Gerät. Die veränderten Nutzungs- und Lernge- dem Unternehmen. Auszubildende können sich austauschen, Unterlagen wohnheiten können für moderne Ausbildungskonzepte sinnvoll genutzt teilen und gemeinsam auf Prüfungen vorbereiten. Für Unternehmen lohnt werden. Inhalte und Lernkontrollen können über ein Intranet genauso sich der Zeit- und Kostenaufwand eines eigenen sozialen Netzwerks eher bereitgestellt werden, wie über eine geschlossene Gruppe in einem nicht. Besser ist es, auf ein bestehendes Netzwerk auszuweichen. sozialen Netzwerk. Aus der Toolbox des Referenten: Die Berichtsheft-App. Facebook ist zwar in aller Munde, aber nicht die einzige Mit ihr kann man zum Beispiel unterwegs Berichtshefte Option. Es gibt auf Unternehmen spezialisierte Netzwerke verfassen oder sich an Abgabetermine erinnern lassen. wie communote und yammer. Gemeinsam Wissen schaffen Wikis sind Online-Lexika. Das Vorbild aller Wikis, Wikipedia, konnte in nur elf Jahren über 1,4 Millionen deutschsprachige Artikel bereitstellen (Stand 18.06.12). Der Clou: Alle Inhalte werden von freiwillig arbeitenden Autoren eingestellt. Übertragen auf die Ausbildung heißt das: Einträge können von den Azubis selbst formuliert und korrigiert werden. Ein Azubi-Wiki ist auf azubi.net angeboten. Für eigene Wikis gibt es mehrere Softwares auf dem Markt.
  • 4. Lernen mit neuen Medien | Mainz NACHGEFRAGT Warum sollten Sozialen Medien in der Ausbildung ein- 2. Nutzen – Welche Vorteile bieten die neuen Lehr- gesetzt werden? und Lernformen? Immer und überall zu Arbeiten er- Soziale Medien sind fester Bestandteil der Kommuni- fordert zum Beispiel eigenverantwortliches und kation von Jugendlichen. Bisherige Methoden der selbstorganisiertes Lernen. Wissensvermittlung haben weiterhin Bestand, doch 3. Technik – Die Auswahl der Geräte und der Social- kommen neue Methoden dazu. Besonders soziale Media-Anwendungen ist wichtig. Sie ergibt sich Netzwerke erleichtern das Lernen und die kooperative aus der Kosten- und Nutzenanalyse. Arbeit der oft räumlich getrennt Lernenden. 4. Know-how – Die Qualifizierung der Ausbilder darf Was muss ein Ausbildungsbetrieb bei der Umsetzung nicht vergessen werden. Nur so sind sie nah an der beachten? Zielgruppe und können deren Bedürfnisse verste- hen. Die Herausforderung besteht darin, Lust am Lernen und Lehren mit neuen Medien zu gewinnen. Fünf 5. Kultur – Durch Soziale Medien entsteht ein Kultur- Josef Buschbacher, Punkte geben bei der Umsetzung Orientierung. wandel hin zu Transparenz und Offenheit. Ein Aus- Social Media-Experte bildungsbetrieb kann damit auf dem Bewerber- von UP TO DATE 1. Kosten – Welche Anschaffungen braucht man, um markt punkten. neue Medien in den Ausbildungsalltag zu integrie- ren? Bei einem kleineren Budget kann man auch die Geräte der Auszubildenden verwenden. »Bring your own device« ist eine Strategie, die trotz Ab- stimmungsbedarfs mit der IT sinnvoll ist. WEBADRESSEN für mehr Informationen www.bibb.de www.mpfs.de www.cyquest.de www.buschbacher.wordpress.com www.youtube.com www.facebook.de www.yammer.com www.slideshare.net www.flickr.com www.communote.com www.wikipedia.de www.azubi.net www.azubister.net http://www.berichtsheftapp.info/ Impressum | HERAUSGEBER: Chemieverbände Rheinland-Pfalz, Bahnhofstraße 48, 67059 Ludwigshafen, Telefon 06 21-5 20 56 -0, Telefax 06 21-5 20 56 -20, info@chemie-rp.de, www.chemie-rp.de, REDAKTION: Stefanie Lenze, FOTOS: Marcel Hasübert, mh-foto.de, GESTALTUNG: gestaltbar@netcologne.de, Köln, DRUCK: prints + forms GmbH & Co. KG, Mannheim, Auflage: 400, Stand: Juni 2012 Die Veranstaltung fand am 19.6.2012 in Mainz statt.