2. Definition
• Beseitigung wundheilungshemmender
Bestandteile unterschiedlichen Ursprungs aus
Wunde und Wundumgebung.
• Alle Maßnahmen zur Beseitigung von
Nekrosen, Detritus (Zell- u. Gewebstrümmer),
Fremdkörper, Verschmutzung, Verbandreste,
Mikroorganismen und deren
Stoffwechselprodukte.
3. Zur Unterscheidung:
Wundantiseptik
• Bei Vorliegen einer Wundinfektion können
Substanzen mit definierter antimikrobieller
Wirkung angewendet werden, um eine
Reduktion von Mikroorganismen zu
erreichen.
4. METHODEN WUNDREINIGUNG
Mechanisch - Wischverfahren
Tupfer, sterile Kompresse
NaCl 0,9%ig, Ringer, Prontosan
Wischrichtung von außen nach
innen.
5. Nass – Trocken - Phase
Ziel:
• Reduktion und Ausschwemmen von Keimen
• Zuführen von Feuchtigkeit in die Wunde
• Lösen von Belägen und Therapeutikarückständen
Verwendete Lösungen:
• Ringer: enthält zusätzlich Kaliumchloridionen und Calciumionen,
die Proliferation (Zellteilung, Gewebevermehrung) der Wunde wird
beschleunigt.
• NaCl 0,9%
• Wundantiseptika
6. Nassphase
– Nassgetränkte Sterilkompressen als
Umschlag auf Wunde und Umgebung, 10 - 20
min
– Fixierung – ganzflächiger Kontakt
sicherstellen
– Anschließend Wischreinigung
8. Bäder
Teilbad
- Ca. 10 min
- Solltemperatur 35 – 37°C
- Als Zusatz Betaisodona Lsg.
Verdünnungsverhältnis beachten
- Anschließend Nekrosenentfernung und
Wundreinigung entsprechend der
Schmerztoleranz des Patienten
10. Autolytische Reinigung
• Der Selbstreinigungsprozess kann durch
das Zuführen von Feuchtigkeit
beschleunigt und unterstützt werden.
• Körpereigene Enzyme, Macrophagen, etc.
werden aktiviert.
12. Autolytische Reinigung
• Vorteil: atraumatisch, schmerzarm
• Nachteil: langwierig, bei Nekrosen
kaum geeignet
Cave: Nekroserehydration ohne
antimikrobielle Komponente kann
Wundinfekt provozieren!
13. Enzymatische Reinigung
• Bei uns im Hause: Iruxolum mono –
kollagenaufspaltende Enzyme enthalten
• Enzyme haben es gerne warm und feucht.
Darum semi-okklusive Wundauflagen
verwenden.
• Indikation: Für flache Nekrosen und
Beläge
14. Enzymatische Wundreinigung
• Nachteil: oft langsam und unzuverlässig,
Kosten – Nutzen – Bilanz meist negativ
• Auf trockenen Nekrosen wirkungslos!
• Täglich Verbandwechsel – spätestens
nach 24 Stunden, um eine
pharmakologische Wirkstoffkonzentration
zu gewährleisten.
15. Biochirurgie - Madentherapie
• Das Faszinierende an diesem Verfahren ist die
Wirkungsweise der Maden. Kontrolliert in die Wunde
eingebrachte Larven geben ihre Verdauungssäfte in die
Umgebung ab, wodurch abgestorbenes Gewebe
verflüssigt wird. Gleichzeitig sind die Larven in der Lage
antiseptische und antibiotische Wirkstoffe abzusondern,
die eine ausgesprochen gute antimikrobielle Wirkung
haben, z.B. gegen MRSA. Den Verdauungsbrei nutzen
die Larven für ihre Ernährung und saugen ihn auf. Auch
konnten in larvalen Verdauungssekreten
Wachstumsfaktoren gefunden werden, die eine
zusätzliche Stimulation der Wundheilung hervorrufen.
16. Weitere
Wundreinigungsmöglichkeiten
• Chirurgische Excision
• Scharfes Debridement mit Skalpell oder
scharfem Löffel
• Schaumstoffe verhaftend – Epigard
• Osmotisches Debridement Süß oder
Sauer – Debrisorb, Honig
• Wasserstrahl-Druckspülung
• Vacuumtherapie
17. Erst nach der Wundreinigung muss die
Wundbeurteilung erfolgen!!!