Moderne Lernumgebungen in Unternehmen. Oder: Was geht in 140 Zeichen?
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www.hq.de
Dr. Jochen Robes
HQ Interaktive Mediensysteme/
Weiterbildungsblog
Moderne
Lernumgebungen in
Unternehmen. Oder: Was
geht in 140 Zeichen?
MBF-Frühjahrsforum 2015
München, 8. Mai 2015
Robes (Flickr)
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“... durch technologische
Innovationen hat sich das
Lehren und Lernen in den letzten
10 Jahren mehr verändert als in
den 1.000 Jahren zuvor ... ”
(Donald Clark, 2011)
Moyan Brenn (Flickr)
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Doch: Sind wir als
Weiterbildungsexperten, PE,
Programmmanager und Trainer
bereits „angekommen“?
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Eine Morgenroutine:
Emails (mobile) überprüfen
Alerts checken
Newsreader überfliegen
Interessantes/ Wichtiges in
Aufgaben und Termine übertragen
Links via Social Bookmarking
festhalten
Für späteres Lesen ausdrucken ;-)
Twitter öffnen
Soziale Netzwerke öffnen
...
markus spiske (Flickr)
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Lassen Sie uns kurz über Twitter reden ...
„Was ich persönlich merkwürdig
finde, ist, dass Menschen keine
Blogs lesen, keinen Newsreader
und keine Tweets. Denn das ist
genau der Weg, den ich gehe, um
zu erfahren, was in der Welt los ist.
Das meiste, was ich lerne, passiert
genau hier. Heute bin ich davon
abhängig. Es ist mein Tor zur Welt,
um mit neuen Trends und
Denkansätzen Schritt zu halten.
Ohne diese Möglichkeiten könnte
ich gar nicht mehr leben.“
(David Gurteen, 2009)
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Wie fügen sich einzelne Tools,
Vorlieben und kleine Routinen
zu einem Gesamtbild?
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Persönliches Wissensmanagement (PWM)
“Personal knowledge management is the
only solid foundation of organizational
knowledge management (KM).
Without PKM, there is no KM, just
databases of (mostly) unused
information.”
(Harold Jarche, 2013)
Deb Nystrom (Flickr)
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Persönliches Wissensmanagement PWM)
PWM als Ausgangspunkt:
für die Frage nach den
Medienkompetenzen, die
Mitarbeiter (Trainer/
PE) heute mitbringen müssen,
für die Frage nach den
Werkzeugen und Tools, die
Mitarbeiter heute beherrschen
sollen,
für die Frage nach den persönlichen Strategien und
Routinen, mit denen man seine Aktivitäten (Arbeit, Lernen,
Freizeit) organisiert.
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Von PWM zur Organisation:
Wie können
moderne Lernumgebungen
in Unternehmen und
Organisationen morgen
aussehen?
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Drei Ansatzpunkte: das 70-20-10 Modell
Das Modell:
lenkt den Blick auf die
Lernaktivitäten jenseits
„formaler“ Kurse;
bringt Arbeitsplatz und
Lernen zusammen (und
stärkt damit das netz-
gestützte, elektronische
Lernen im Arbeitsprozess);
sensibilisiert für das selbst-
organisierte, informelle
Lernen;
Jennings, 2013
ist jedoch nur ein „Türöffner“ („Change Agent“) und bringt
keine Umsetzungsstrategie mit ...
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Drei Ansatzpunkte: Social Learning
Social Learning umfasst das informelle,
selbstorganisierte Lernen, das durch Social
Media und soziale Netzwerke unterstützt
wird.
Es erweitert die klassischen Formen des
Online-Lernens, indem es den Lernenden
neue Räume für den Erfahrungs-
austausch, die Entwicklung eigener
Inhalte und die Vernetzung öffnet.
Social Learning aus Sicht der Mitarbeiter:
ein alltäglicher, bewusst oder unbewusst
ablaufender Prozess.
Social Learning aus Sicht der Lehrenden:
der gezielte Einsatz von Netzmedien für
die Verbesserung der eigenen Lehrpraxis.
Robes, 2012
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Drei Ansatzpunkte: Blended Learning 2.0
Blended Learning 2.0 schöpft aus einer
breiten Palette an Lern-
methoden, Lernformaten und
Tools, um zielgruppengerechte
Lernangebote entwickeln zu können;
es lenkt den Blick auf den Lernprozess,
der auch Vorbereitungs- und
Transferphasen einschließt;
es ermöglicht die Verbindung von
formalen Bausteinen mit Gelegenheiten
des selbstorganisierten, informellen
Lernens.
siehe auch: Katja Bett, 2014
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Drei Projekte: Credit Suisse „Discover Social Learning“
Rahmen: ein 6-wöchiger Online-Kurs/
Community
Hintergrund: neue Anforderungen aus dem
Business, wachsende Verbreitung neuer
Bildungstechnologien
Zielgruppe: alle Ausbildungsverantwortlichen
in der CS (global)
Ziele: Die Ausbildungsverantwortlichen sollen
sich aktiv mit Social Media im allgemeinen und
der Social Media-Infrastruktur der CS
auseinandersetzen; sie sollen in der Lage sein,
Social Learning und Learning Communities in
ihre Bildungskonzepte zu integrieren.
Infrastruktur: MySocial Page (Sharepoint), Saba,
Microsoft Lync, WebEx, Centra
Arbeitsaufwand:
ca. 4 Std./ Woche
Teilnahme war
„ausdrücklich
erwünscht“
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Drei Projekte: Credit Suisse „Discover Social Learning“
Einige Bausteine des Kurses bzw. der Community:
Jeden Montag führte eine 30-minütige Live-
Session in die neue Themenwoche ein.
Jeden Mittwoch wurde in einer weiteren Live-
Session mit einem internen oder externen
Experten ein Thema diskutiert und vertieft.
Jeden Freitag fassten die Community Manager die
Aktivitäten der Woche in einem Newsletter
zusammen.
Für jedes Thema stand eine Online-Library zur
Verfügung, in der Lernmaterialien, vor allem offen
zugängliche Netzressourcen, verlinkt wurden.
Jede Themenwoche beinhaltete zwei Aufgaben
(„Assignments“), die die Teilnehmer bearbeiten
mussten.
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Drei Projekte: Deutsche Telekom „Magenta MOOC“
Elizabeth Krumbach Joseph (Flickr)
Deutsche Telekom, 2014
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Drei Projekte: Deutsche Telekom „Magenta MOOC“
Der erste “Magenta MOOC” war Teil des
Projekts Shareground, der “Plattform für
Transformationskultur”.
Das Motto des MOOCs lautete
“Share your Entrepreneurial Spirit”.
Themen rund um Transformation, Einfachheit,
Innovation und Entrepreneurship mit Beiträgen
von internen und externen Experten
Dauer: 1. April - 30. Juni 2014
Er war offen für alle Mitarbeiter; über 3.500
nahmen teil, z.T. in Teams, z.T. als “Supporter”.
Detecon, 2014
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Drei Projekte: Deutsche Telekom „Magenta MOOC“
Einige Bausteine des „Magenta MOOC“:
sechs Module, die thematisch
aufeinander aufbauten
Video-Vorträge von Experten
Inhalte wurden phasenweise in der
Online-Bibliothek zur Verfügung gestellt.
Team-Aufgaben, die in einem
bestimmten Zeitraum bearbeitet werden
mussten
Online-Foren für Fragen und
Diskussionen
ein Plattform-Moderator sowie Tutoren,
die die Teams unterstütztenDeutsche Telekom, 2014
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Drei Konsequenzen: neue Lernformate
Weiterbildung wird
vielfältiger: durch die Palette an Methoden, Medien und Formaten,
mit denen Präsenzphasen unterstützt und erweitert werden können
nachhaltiger: durch Möglichkeiten, die Vorbereitung, Durchführung
und Nachbereitung (Lerntransfer) von Präsenzphasen zu unterstützen
kollaborativer: durch Möglichkeiten des Informationsaustauschs, des
Teilens und der Vernetzung, die über die Präsenzphase hinausgehen
aktivierender: durch Möglichkeiten, die Teilnehmer selbst Aufgaben
mit Hilfe verschiedener Medien lösen zu lassen und diese Lösungen mit
anderen zu teilen und zu diskutieren
offener: durch Möglichkeiten, auch externe Ressourcen
(Informationen und/ oder Experten) in eine Schulung einzubinden
SMAL 2013 (Flickr)
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Drei Konsequenzen: neue Rollen und Aufgaben
David Sim (Flickr)
Learning & Development
... entwickelt nicht mehr nur Kurse und Programme, sondern
Lernumgebungen.
... schafft Rahmenbedingungen und Gelegenheiten für das
selbstorganisierte und informelle Lernen.
L&D unterstützt Mitarbeiter und Führungskräfte bei der
Entwicklung entsprechender Kompetenzen.
L&D nutzt das breite Portfolio an Medien, Methoden und
Formaten, um das Lernen am Arbeitsplatz zu unterstützen.
L&D „lebt“ die verschiedenen Möglichkeiten des informellen,
vernetzten Lernens „vor“.
L&D ist nicht auf Lernprozesse und –angebote, sondern auf die
Performance und Produktivität der Mitarbeiter fokussiert.