Band 7, in unserer Buchreihe 'Karl Richter - Zeitdokumente. Der Abschlussband der Serie enthält auf 155 Seiten die neuesten Forschungsergebnisse (mit zahlreichen Fotos) zu den Kindheits- und Jugendjahren Karl Richters (1926-1950).
Erscheinungstermin: 10. Juni 2013
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2. 3
Karl Richter
1926 - 1981
Zeitdokumente
Band 7
1926-1950
Herausgegeben
von
Johannes Martin
und
Cornelia Klink
3. 4
Vorwort
Als Karl Richter kurz vor seinem 25. Geburtstag im Oktober 1951 das
Organistenamt an der Markuskirche antrat und gleichzeitig die Verpflichtun-
gen eines Lehrers für Orgelspiel an der Staatlichen Hochschule für Musik in
München übernahm, hatte er nach Monaten der Neuorientierung einen Aus-
gangspunkt für seine spätere internationale Karriere gefunden. Was er in kur-
zer Zeit zunächst in München, dann weit über die Stadtgrenzen hinaus, schließ-
lich über Erdteile hinweg musikalisch schuf und bewirkte, erstaunte und er-
griff viele Zeitgenossen. Wie war es möglich, dass die geistigen, musikali-
schen und menschlichen Fähigkeiten für dieses besondere Wirken bei einem
jungen Musiker bereits in einem solch hohen Maße vorhanden waren? Wo
kam dieser mitreißend wirkende junge Organist, Cembalist und Dirigent Karl
Richter her?
Nach seinem Werdegang befragt, hat Karl Richter selbst immer wieder an sei-
ne Herkunft aus einem sächsischen evangelisch-lutherischen Superintendenten-
haus erinnert, an seine Verbundenheit mit den Orgeln Gottfried Silbermanns
und dessen Orgelbauschule, an seine Schülerzeit im Dresdner Kreuzchor un-
ter Rudolf Mauersberger und an seine Studien in Leipzig bei seinen Meistern
Karl Straube und Günther Ramin. Als er 1949, sofort nach Abschluss eines
Studiums, Thomasorganist in Leipzig wurde, ruhten Hoffnungen auf ihm. Seine
beiden wichtigsten Lehrer, Straube und Ramin, waren selbst Thomasorganisten
gewesen, bevor sie nacheinander Thomaskantoren wurden. Diesen Weg auf
den Kantorenstuhl der Thomaskirche konnte Karl Richter nicht gehen, ob-
wohl er ihm 1956 angeboten wurde. Der „Eiserne Vorhang“ lag zwischen ihm
und Leipzig. Er wurde nicht der Thomaskantor in der Nachfolge J. S. Bachs in
Leipzig, wie es seine verehrten Lehrer gewesen waren, sein „Thomaskantorat“
galt gleichsam der Welt und hatte einen Angelpunkt in der Markuskirche von
München. Für diesen besonderen Weg war er vorbereitet.
Neben Dokumenten, die im privaten Karl-Richter-Archiv von Johannes Mar-
tin bereits vorhanden waren, basiert der vorliegende Band vornehmlich auf
neu aufgefundenen Quellen. Es war nicht immer einfach, den Spuren zu fol-
gen und die noch vorhandenen Quellen in den Archiven zu sichten. Einiges
galt als zunächst nicht auffindbar – und fand sich dann doch, anderes war
leichter zugänglich. Die Beharrlichkeit des Suchens hat sich gelohnt, denn
Karl Richter als eine sehr früh reifende Künstlerpersönlichkeit gewann wäh-
rend derArbeit immer deutlicher an Gestalt. Die Entwicklung des jungen Künst-
4. 5
lers stand bei der Recherche stets im Vordergrund und war doch nicht zu tren-
nen von Einflüssen, die aus der jeweiligen zeitgeschichtlichen Situation und
aus Richters Umgang mit verschiedenen Persönlichkeiten herrührten. Einige
Dokumente zu Begebenheiten aus der Kindheit und Jugendzeit, zu frühen Er-
schütterungen und frühen Erfolgen, lassen etwas von den immer deutlicher
hervortretenden Kräften der erwachsenen Persönlichkeit Karl Richters ahnen.
Zu den schon vorhandenen umfangreichen Publikationen über Karl Richter
versteht sich diese Dokumentation als Ergänzung. In den Anmerkungen zum
Text wird deshalb an mehreren Stellen auf die schon erschienenen Arbeiten
hingewiesen.
Den in den benutzten Archiven wirkendenArchivarinnen undArchivaren wird
herzlich für Ihre Unterstützung gedankt. Einige Zeitzeugen konnten Erinne-
rungen beitragen; besonderer Dank gebührt hier Herrn Pfarrer Christoph Rau,
Braunschweig.
5. 153
Inhalt
Vorwort ..................................................................................................
Karl Richters Elternhaus ........................................................................
Karl Richter als Kruzianer ......................................................................
Karl Richters erster solistischer Auftritt .................................................
Karl Richter als Konfirmand ..................................................................
Vesper zum 2. Advent 1942 ....................................................................
Karl Richter als Chorpräfekt in der Weihnachtszeit ...............................
Christmette der Alumnen am Christtag-Morgen 1942 ...........................
Vesper am 6. März 1943 .........................................................................
Konzert des Kreuzchors am 27. März 1943 ...........................................
Ostermette am 25. April 1943 ................................................................
Musikalische Abendfeier im Dom zu Freiberg am 24. Juni 1943 ..........
Kirchenkonzert am 27. Juni 1943 in Bischofswerda ..............................
Bach-Tage 1948 in Leipzig .....................................................................
Kreuzchorvesper am 2. Juli 1948 ...........................................................
Ein Brief Karl Richters ...........................................................................
Karl Richter am Cembalo 1949 ..............................................................
Karl Richter an der Sauer-Orgel in der Thomaskirche 1949 ..................
Motetten in der Thomaskirche 1949 ......................................................
Motetten in der Thomaskirche 1950 ......................................................
Deutsche Bach-Feier Leipzig 1950 ........................................................
Motetten in der Thomaskirche ...............................................................
Weihnachts-Oratorium 1950 im Gewandhaus Leipzig ..........................
Letztes Orgelkonzert Karl Richters in der Thomaskirche ......................
Ausscheiden Karl Richters als Thomasorganist .....................................
Cembalokonzert am 12. Februar 1951 ...................................................
Konzert des Dresdner Kreuzchors 1953 in München ............................
Ein Brief Karl Richters 1979 an Herbert Kunath ...................................
Quellennachweise ...................................................................................
Karl Richter in Buch und Film ...............................................................
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6. 6
Karl Richter wurde am 15. Oktober 1926 in Plauen im Vogtland in einen Ge-
schwisterkreis von drei Schwestern hineingeboren. Später sollte ihm noch eine
jüngere Schwester folgen. SeinVater, Dr. Johannes Christian Richter (1876-1935),
war 2. Pfarrer an der St. Johannis-Kirche in Plauen. Er stammte aus Freiberg,
wo der Großvater, Karl Julius Richter, Superintendent gewesen war. Die Mut-
ter, Klara Hedwig Richter (1893-1944), geborene Facilides, stammte aus Plau-
en. Ihr Vater war Arzt.
Karl Richters
Elternhaus
Karl Richters Geburtshaus, Schloßbergstraße 1a in Plauen im Vogtland,
aufgenommen am 28.2.2013
7. 7
Am 29.11.1926, zum 1. Advent und Beginn des neuen Kirchenjahres, wurde
Karl Felix Johannes Richter zu Hause im Familienkreis getauft. Es ist in der
Johannis-Gemeinde Plauen nicht üblich, den Taufspruch im Taufbuch einzutra-
gen. So kann er hier nicht genannt werden.
Der vollständige Eintrag im Taufbuch lautet im Jahrgang 1926 unter der Nr. 319:
Tag, Stunde, Ort der Geburt: 15. Oktob. nachm. ¾ 8 h Schlossberg 10a
Tauftag: 29. November im Hause
Taufnamen der Kinder: Karl Felix Johannes 4. Kind 1. Sohn
Großvater Karl Julius Richter
geb. 1842 in Neusalza
gest. 1890 in Freiberg
Die Eltern
Dr. Johannes Christian und Klara Hedwig Richter
8. 8
Name, Stand, Konfession und Wohnort des Vaters: Richter Christian Johannes
Pfarrer zu St. Johannis ev.-luth. getraut 22. Aug. 1921 in Plauen St. Joh.
Name, Konfession und Geburtsort der Mutter: Klara Hedwig geb. Facilides
aus Plauen ev.-luth.
Name, Stand Konfession und Aufenthalt der Paten:
Marg. Schreck, Rechtsanw.-Ehefrau, Roßwein
Charlotte Schreyer, Kaufm.-Ehefrau, hier
Christiane Goldberg, Assessor-Ehefrau, hier
Paul Neckner, Landger.-Direktor, Bautzen
Erich Voigt, Pfarrer, Leipzig-Reudnitz
Dr. Wilh. Kell, Reg.-Medizinalrat, Untergöltz. Ellermann [der Geistliche,
Anm. d. Verf.]
Als Karl Richter zwei Jahre alt war, wurde der Vater an die St. Marienkirche in
Marienberg im Erzgebirge als Superintendent berufen. Damit verließ die Fami-
lie das Vogtland, die Heimat der Mutter, und zog ins Erzgebirge um.
Ein Superintendentenhaushalt mit fünf Kindern in der kleinen, aber belebten
ehemaligen Silberbergbau-Stadt Marienberg, im westlichen Teil des „frommen
Erzgebirges“, war ohne Zweifel ein lebhaftes und offenes Haus.Auf dem erhöh-
ten Platz der Stadt lag die sehenswerte spätgotische Pfarrkirche. Ganz aus der
Nähe, aus Mauersberg, stammte Kreuzkantor Rudolf Mauersberger (1889-1971),
der ab 1930 in Dresden amtierte. Mauersberg gehörte zur Ephorie von Johannes
Richter. Wahrscheinlich kannten er und der Kreuzkantor sich persönlich.
Der sechsjährige Karl Richter inmit-
ten seiner Schwestern
9. 9
Sieben Jahre wuchs Karl Richter in Marienberg auf, dann, nach der ersten schwe-
ren Erschütterung der Familie infolge des frühen Todes von Johannes Richter
am 3. Advent 1935, zog die Mutter mit den Kindern nach Freiberg, ebenfalls
eine erzgebirgische Bergbaustadt mit ihrer bekannten Bergakademie, der
Orgelbautradition Gottfried Silbermanns, dem Dom mit den eindrucksvollen
Schnitzereien:Auf dem spätromanischen Lettner des Domes steht eine Triumph-
kreuzgruppe aus dem frühen 13. Jahrhundert, an den Säulen im Kirchenschiff
die Figuren der klugen und törichten Jungfrauen und Christus als Bräutigam,
darstellend das Gleichnis aus Matth. 25, 1-13. Karl Richter erzählte später selbst
über diese ersten Jahre:
„In Plauen im Vogtland bin ich geboren…in einem Pfarrhaus wurde sehr viel
Musik gemacht; ich hab auch viel’ Geschwister, es wurde viel gesungen, die Verbin-
dung mit der Kirche, Orgel und Kirchenchor hat mich frühzeitig zum Singen und zur
Musik überhaupt gebracht. Ich habe über Freiberg im Erzgebirge meinen Weg ge-
macht als Kind und habe dort das große Erlebnis der berühmten und schönsten exi-
stierenden Silbermannorgel gehabt, bis ich den Kreuzchor kam und dort als Kind ge-
sungen habe…“1
Eine weitere schwere Erschütterung der Familie ereignete sich mit dem frühen Tod
derMutter,HedwigRichter,dieam6.Februar1944inFreibergeinemHerzversagen
erlag. Sie fand ihre letzte Ruhe auf dem Freiberger Donat-Friedhof neben ihrem
Mann,derebenfallsdortbestattetwurde.KarlRichterwardamalssiebzehnJahrealt
und bereits zum Militärdienst eingezogen
worden.EinvonRichtersSchwesterGabrie-
leSieg,geb.Richter,überliefertesFotozeigt
ihn im Jahr 1943 mit der Mutter in gelöster,
froherStimmung.KleidungundBelaubung
der Bäume auf dem Foto sprechen dafür,
dass es im Herbst 1943 aufgenommen wur-
de, vielleicht in der Nähe zu Richters 17.
Geburtstag.
Der zwölfjährige
Karl Richter übt
an der Orgel der
Trinitatiskirche
in Dresden
(Foto vom September 1938)
10. 56
Karl Richter an der Sauer-Orgel in der Thomaskirche
Archiviert unter: Bacharchiv Leipzig, „Sammlung Heyde“,
Foto 969, A 8 und A 45 (beide nur als Foto-Negative vorhanden),
Herstellung der Scans und der Fotoabzüge mit Unterstützung des Bacharchivs Leipzig
Die Tätigkeit Karl Richters als Organist an der Thomaskirche in Leipzig dauerte
eineinhalb Jahre. In seiner Sitzung vom 3. Mai 1949 verhandelte der Kirchen-
vorstand der Thomas-Matthäi-Gemeinde unter Punkt 4. der Tagesordnung über
die künftige Anstellung Karl Richters als Organist – geplant zunächst für ein
Jahr.43
Er hatte das Amt vom 1. 7. 1949 bis zum 31.12.1950, also achtzehn
Monate, inne. In dieser kurzen Zeit hat er sich, bei Dienstantritt noch keine 23
Jahre alt, mit einem unglaublich reichen Repertoire an Orgelliteratur der Öffent-
lichkeit vorgestellt. In den wöchentlichen Motetten, jeweils freitags und sams-
tags in der Thomaskirche, brachte er von Mal zu Mal andere Werke zu Gehör,
darunter auch Stücke, die er später wohl selten gespielt hat, wie z. B. Präludium
und Fuge in e-moll von Nikolaus Bruhns (am 24.3.1950). Auf die Dienste in
den Motetten folgten allwöchentlich die sonntäglichen Gottesdienste mit ihrem
liturgischen Orgelspiel und die Ausgestaltung liturgischer Feiern im Rahmen
von kirchlichen Amtshandlungen.
11. 57
Neben dem Internationalen Bachfest 1950, das vielfältige Aufgaben für den
Thomasorganisten mit sich brachte, begleitete Karl Richter im Frühjahr 1950 den
Thomanerchor unter Günther Ramin auf eine Konzertreise in die Bundesrepublik
Deutschland und in die Schweiz und spielte im August 1950 für den Rundfunk,
dann schon alsBachpreisträger,inderThomaskirche Orgelwerke ein.44
Und selbst-
verständlich spielte er Continuo bei denAufführungen von Kantaten und Oratori-
en des Thomanerchores, sowohl an der Orgel als auch am Cembalo. Dazu kamen
eigene solistischeAuftritte, also Orgelkonzerte und Cembalokonzerte. Leider sind
nicht alle Programmzettel aus dieser reichen Schaffensperiode des jungen Karl
Richter erhalten; erst ab 1950 wurden im Bach-Archiv Leipzig die Dokumente
systematisch gesammelt. Dennoch zeugen die erhaltenen Programme von einem
ganz außergewöhnlichen Wirken, das sicher verbunden war mit ebenso außeror-
dentlichem Fleiß. Die Presse begann sich mit dem jungen Künstler zu beschäfti-
gen. Einige Kritiken sind erhalten und können hier vorgelegt werden.
Eine zusätzliche Aufgabe hatte der junge Organist Karl Richter als Lehrkraft im
Fach Orgel an der Staatlichen Hochschule für Musik und Theater Leipzig über-
nommen, welche er von Juli 1949 bis zum März 1951, also bis zum Ende des
Wintersemesters 1950/51 und bis kurz vor seinem Weggang aus Leipzig ausüb-
te.45
Zu seinen Schülern gehörten sein späterer Nachfolger im Amt des Thomas-
organisten Hannes Kästner und die damaligen Studierenden Gerhard Richter, Bri-
gitte Hannibal und Albrecht Haupt.
14. Karl Richter
(1926 - 1981)
Buch-Dokumentationen
Conventus Musicus
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Buch-Dokumentation • Euro 19,80
ISBN 978-3-00016864-2
Karl Richter war zweifellos der bedeutendste Bach-
Interpret des vergangenen Jahrhunderts. Mit seinen
Konzertaufführungen und Schallplatteneinspie-
lungen hat er als Dirigent und Organist in den 1960er
und 1970er Jahren neue Maßstäbe gesetzt.Anlässlich
des 80. Geburtstages und gleichzeitig 25. Todesta-
ges im Jahr 2006 von Karl Richter ist eine Buch-
Dokumentation erschienen. In zweijähriger aufwän-
diger Arbeit konnten wir alle noch verfügbaren Zeit-
zeugen der Münchner Ära Karl Richters aufspüren
und die allermeisten von ihnen nach ihren Erinne-
rungen an diese Zeit befragen.
Das Buch enthält die vollständigen Interviews und
Beiträge von 36 Zeitzeugen (u.a. Claes H. Ahnsjö,
Hermann Baumann, Ursula Buckel, Dietrich Fi-
scher-Dieskau, Kieth Engen, Antonia Fahberg, Jo-
hannes Fink, Peter-Lukas Graf, Ernst Haefliger, Ju-
lia Hamari, Kurt Hausmann, Karl-Christian Kohn,
Horst Laubenthal, Paul Meisen, Edda Moser, Aurèle
Nicolet, Siegmund Nimsgern, Anna Reynolds, Lotte
Schädle, Elmar Schloter, Peter Schreier, Kurt-Chri-
stian Stier, Hertha Töpper, Friedemann Winklhofer),
eine ausführliche Würdigung von Leben und Wirken
Karl Richters sowie eine Chronik wichtiger Daten des
Münchener Bach-Chores der Jahre 1951-1981.
Zeitdokumente, Band 1 • Euro 21,80
ISBN 978-3-00-032125-2
Anlässlich von Karl Rich-
ters 30. Todestag sowie
des 85. Geburtstages im
Jahr 2011 begannen wir
mit der Veröffentlichung
von Zeitdokumenten der
Ära Karl Richters in Mün-
chen. Der erste Band die-
ser Reihe beinhaltet die
Jahre 1951-1957, wobei
vor allem die Anfangsjah-
re nahezu vollständig do-
kumentiert und geordnet sind. Etliche Sängerinnen
und Sänger der ersten Stunde haben unserem Karl
Richter Archiv ihre Chor-Alben vermacht, die zu-
sammen mit den Aufzeichnungen des damaligen Ge-
schäftsführers, Heinz Geisel, ein umfassendes und de-
tailliertes Bild der frühen Münchner Jahre ergeben.
Zeitdokumente, Band 2 • Euro 21,80
ISBN 978-3-00-032826-8
Die Jahre 1958-1963 sind
einerseits geprägt von zahl-
reichen, auch noch heute
Maßstab setzenden Schall-
platteneinspielungen wie
Bachs Matthäus-Passion,
Messeh-molloderMozarts
Requiem. Sodann erstreck-
te sich Richters Wirkungs-
bereich immer weiter über
München hinaus ins euro-
päische Ausland und nach
Übersee. Regelmäßige Konzertreisen führen nach Lu-
zern, Salzburg, Wien, Buenos Aires, in die USA. Mit
Bach-ChorundBach-Orchestergastierte RichterinIta-
lien und Paris, die Bachwoche Ansbach und Konzerte
in Ottobeuren und Salzburg werden fester Bestandteil
des Jahresprogramms. Und dennoch bleibt München
für Karl Richter der Mittelpunkt seiner Bach-Pflege.
15. Zeitdokumente, Band 3 • Euro 24,80
ISBN 978-3-00-034046-8
In den Jahren 1964-1967
vollzog sich Karl Richters
unaufhaltsamer Aufstieg
zu den bedeutendsten Mu-
sikern seiner Zeit. Große
Konzertreisen als Organist
wie als Dirigent führten
ihn nach Italien, Frank-
reich, erstmals mit dem
Chor in die USA, nach
Finnland, England, Wien,
in die Schweiz, schließlich
noch einmal in die USAund zur Weltausstellung nach
Montreal. Schallplattenaufnahmen von Bachs
Weihnachtsoratorium, der Johannes-Passion und der
Brandenburgischen Konzerte, von Händels Messias
und Glucks Orfeo ed Euridice festigten und mehrten
seinen Ruf als namhaften Dirigenten.
Zeitdokumente, Band 4 • Euro 24,80
ISBN 978-3-00-035432-8
Die Jahre 1968-1971 se-
hen Karl Richter im Ze-
nit seines Könnens. Hö-
hepunkte dieser Jahre
sind die großen Konzert-
reisen mit Bach-Chor und
-Orchester in die damali-
ge UdSSR (1968 und
1970) sowie die fast drei-
wöchige Konzerttournee
nach Japan (1969). In die-
sen Zeitraum fallen auch
mehrere Unitel-Fernsehproduktionen: Messe h-moll,
Johannes-Passion, Matthäus-Passion, die Branden-
burgischen Konzerte sowie Werke für Orgel und
Cembalo. Die Deutsche Grammophon setzte die
Reihe der Schallplattenaufnahmen fort u.a. mit Hän-
dels Samson und Giulio Cesare sowie Beethovens
Messe C-Dur.
Zeitdokumente, Band 5 • Euro 22,80
ISBN 978-3-00-037651-1
Zeitdokumente, Band 6 • Euro 22,80
ISBN 978-3-00-0340402-3
Schwerpunkte der Jahre
1972-1976 sind die Kon-
zertreisen mit Bach-Chor
und Bach-Orchester nach
Athen und in die USA
(1972), nach London,
Genf und Lausanne
(1973), Wien und Lau-
sanne (1974) sowie Paris
und Straßburg (1976).
Richters Konzerttätigkeit
führte ihn alljährlich, zum
Teil mehrfach, nach Wien, Salzburg, Südamerika,
in die USA und in viele europäische Länder. Be-
merkenswert war auch der internationale Orgel-
zyklus von 1975, in dem Richter sechs namhafte
Kollegen zu Orgelkonzerten in die Markuskirche
eingeladen hatte.
Der Band über die letzten
Lebensjahre Karl Richters
(1977-1981) beinhaltet
u.a. eine Deutschland-
Tournée mit Beethovens
Missa solemnis, Konzert-
reisen mit Bachs h-moll-
Messe nach Spanien, Ju-
goslawien und in die
Schweiz sowie eine Neu-
inszenierung von Glucks
„Iphigenie“ im National-
theater. Zudem bringt der Band die Dokumente aus
den Tagen von Richters Tod sowie eine Auswahl der
unzähligen „Nachrufe“ in der Presse und den Fach-
zeitschriften.
Zeitdokumente, Band 7 • Euro 21,80
ISBN 978-3-00-042094-8
Der letzte Band der „Zeit-
dokumente“ ist Karl Rich-
ters Jugendjahren gewid-
met, seiner Schülerzeit im
Dresdner Kreuzchor unter
Rudolf Mauersberger und
seinen Studien in Leipzig
bei seinen Meistern Karl
Straube und Günther
Ramin.Als er 1949, sofort
nachAbschluss seines Stu-
diums, Thomasorganist in
Leipzig wurde, ruhten Hoffnungen auf ihm.
Der siebte Band der „Zeitdokumente“ basiert vor-
nehmlich auf neu aufgefundenen Quellen. Es war
nicht immer einfach, den Spuren zu folgen und die
noch vorhandenen Quellen in denArchiven von Frei-
berg in Sachsen, Dresden und Leipzig zu sichten.
Einiges galt als zunächst nicht auffindbar – und fand
sich dann doch, anderes war leichter zugänglich.
Manche Dokumente zu Begebenheiten aus der Kind-
heit und Jugendzeit, zu frühen Erschütterungen und
frühen Erfolgen, lassen etwas von den immer deut-
licher hervortretenden Kräften der erwachsenen Per-
sönlichkeit Karl Richters ahnen.
16. Karl Richter
(1926 - 1981)
DVD-Dokumentationen
In den Jahren 2006 und 2007 entstand eine Film-
Trilogie, welche die 30-jährige Ära Karl Richters in
München zum Inhalt hat. Zahlreiche Fotos, Film-
Dokumente des ZDF und von alten Normal8- und
Super8-Filmen, Ton-Dokumente aus Live-Konzer-
ten sowie Ausschnitte aus den Interviews mit Zeit-
zeugen belegen die Ausnahmestellung Karl Richters
im Musikleben Münchens und von hier in alle Welt
hinaus. Das Filmprojekt gliedert sich in drei Teile.
Film-Trilogie, Teil 1 • Euro 29,80
Solisten • Konzerte • Tourneen
ISBN 978-3-00-019277-7
Eine Doppel-DVD (Laufzeit: 135 Minuten; zwei-
sprachig Deutsch und Englisch) würdigt Leben und
Wirken Karl Richters, den bedeutenden Organisten,
Cembalisten und Dirigenten und die von ihm ge-
schaffene neue Bach-Tradition mit dem Münchener
Bach-Chor und Bach-Orchester, die Musikliebha-
ber in aller Welt begeistert hat und auch heute noch
in den Bann zieht.
Der Film spannt einen wei-
ten Bogen von den ersten
Aufsehen erregenden Kon-
zerten des jungen Thomas-
organisten an seiner neuen
Wirkungsstätte St. Markus
in München - über die
schon bald einsetzenden
Einladungen zu Konzerten
und Tourneen mit dem
Münchener Bach-Chor und
Bach-Orchester - bis hin zu den zahlreichen Schall-
platteneinspielungen, vor allem der Werke Bachs und
Händels.
Viele bewegte Bilder und zahlreiche Fotos dokumen-
tieren Karl Richters Erfolge in aller Welt und sei-
nen stetig wachsenden Weltruhm. Konzertreisen mit
Chor und Orchester, aber auch als Solist an Orgel
und Cembalo führten ihn in viele europäische Staa-
ten, u. a. mehrmals in die damalige UdSSR, aber
auch immer wieder in die USA und nach Japan so-
wie regelmäßig nach Brasilien und Argentinien.
Feste Verpflichtungen waren bis 1964 die alljährli-
chen Konzerte bei der Ansbacher Bachwoche, das
vorweihnachtliche Konzert im Salzburger Festspiel-
haus sowie die Veranstaltungen - 25 Jahre lang bis
zuletzt - in der Stiftsbasilika Ottobeuren. Sein uner-
warteter Tod am 15. Februar 1981 erschütterte die
Musikwelt, seine letzte Ruhestätte fand Karl Rich-
ter auf dem Friedhof Enzenbühl in Zürich.
Film-Trilogie, Teil 2 • Euro 22,80
Bach-Chor und Bach-Orchester
ISBN 978-3-00-022647-2
Der zweite Teil (1 DVD; Laufzeit: 92 Minuten; zwei-
sprachig d/e) ist dem Bach-Chor und Bach-Orche-
ster gewidmet. Ehemalige Chor- und Orchestermit-
glieder sowie Gesangs-
solisten der Richter-Ära er-
zählen von Karl Richters
Arbeit mit Chor und Orche-
ster. Dank einer Lizenz des
ZDF konnten auch 15 Mi-
nuten des Films von 1967/
68 „Karl Richter und sein
Münchener Bach-Chor“ in
die Produktion eingearbei-
tet werden. Zudem enthält
der Film wiederum zahlreicheAusschnitte aus Live-
Konzerten. Die Schwerpunkte der ersten beiden
Kapitel sind: Der Bach-Chor, Eintritt in den Chor,
Chorklang, Probenarbeit und Einsatzbereitschaft.
Das dritte Kapitel widmet sich dem Bach-Orchester,
seinen Solisten und den Generalproben. Das vierte
und letzte Kapitel schließlich bringt Erinnerungen
an einige der zahlreichen Konzertreisen.
Film-Trilogie, Teil 3 • Euro 22,80
Faszination und Interpretation
ISBN 978-3-00-020726-6
Der dritte Teil (1 DVD; Laufzeit: 92 Minuten; zwei-
sprachig d/e) würdigt Karl Richters Faszination und
Interpretationskunst.
Auch diese DVD enthält
wiederum Ausschnitte aus
den Interviews mit Zeitzeu-
gen der Ära Karl Richters,
mit ehemaligen Mitglie-
dern des Münchener Bach-
Chores und Bach-Orche-
sters sowie mit verschiede-
nen Gesangssolisten, und
lässt ein äußerst lebendiges
Bild von Karl Richters au-
ßergewöhnlichen Interpretationen und der sich auf
die Zuhörer übertragenen Faszination seines Musi-
zierens entstehen. Zudem dokumentieren zahlreiche
Musikbeispiele und Interpretationsvergleiche die
Aussagen der Zeitzeugen. Beeindruckend ist vor al-
lem, wie jeder der befragten Künstler das Besonde-
re an Karl Richter betont, wobei doch wieder jeder
auch etwas anderes gesehen oder gespürt hat: Aus-
strahlung, Suggestivkraft, Aura und geistige Ener-
gie, die unmittelbar das Herz berühren und dadurch
etwas Bewegendes entstehen lassen.
DVD-Trilogie Set • Euro 69,90
17. Die Interviews der Zeitzeugen
In der täglichen Besucherstatistik des Karl Richter-
Weblogs fällt auf, dass viele unserer Besucher spezi-
ell nach den Namen von Zeitzeugen und deren Aus-
sagen zu Karl Richter suchen. Immer wieder werden
auch die kurzen Filmausschnitte auf YouTube.com
angeklickt, und so manche Anfragen haben uns er-
reicht, ob man die kompletten Interviews als Zeit-
dokumente für Liebhaber, Connaisseurs und die mu-
sikwissenschaftliche Forschung erhalten könnte. Des-
halb haben wir die kompletten Interviews von 26 Vo-
kal- und Instrumentalsolisten überarbeitet, mit Un-
tertiteln versehen und auf 10 DVDs von jeweils einer
guten Stunde Spieldauer zusammengestellt.
Kieth Engen † 48,0 min
Ernst Haefliger † 17,0 min
DVD 1 Gesamt: 65 Minuten
Ursula Buckel † 24,0 min
Horst Laubenthal 14,0 min
Karl-Christian Kohn † 20,0 min
DVD 2 Gesamt: 58 Minuten
Aurèle Nicolet 26,0 min
Kurt Hausmann 21,0 min
Peter-Lukas Graf 16,0 min
DVD 3 Gesamt: 63 Minuten
Julia Hamari 46,0 min
Anna Reynolds 22,5 min
DVD 4 Gesamt: 68,5 Minuten
Claes H. Ahnsjö 26,5 min
Edda Moser 33,5 min
DVD 5 Gesamt: 60,0 Minuten
Siegmund Nimsgern 22,5 min
Kurt-Christian Stier 15,0 min
Hermann Baumann 26,5 min
DVD 6 Gesamt: 64,0 Minuten
Hertha Töpper 46,0 min
Lotte Schädle 15,0 min
Antonia Fahberg 22,0 min
DVD 7 Gesamt: 62,0 Minuten
Johannes Fink 29,0 min
Karl Heckel † 37,0 min
DVD 8 Gesamt: 68,0 Minuten
Paul Meisen 47,0 min
Elmar Schloter † 17,0 min
DVD 9 Gesamt: 64,0 Minuten
Gabi Weinfurter 13.0 min
Christian Kabitz 11,5 min
Friedemann Winklhofer 24,0 min
Franz Kelch 14,0 min
DVD 10 Gesamt: 62,5 Minuten
Einzel-DVD • Euro 15,00
Alle 10 DVDs • Euro 120,00
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