2. Digitale Gesellschaft
und Sozialwort 10+
• 2003 waren
Digitalisierung, Internet, Smartphones, Net
zpolitik noch kein Thema für das
Sozialwort.
• Im Medienkapitel werden Medien als
“Klassische Medien” verstanden.
• Das “neue Netz”, das Social Web ist
interaktiv und dialogisch.
• Neue Freiheitsräume, neue Fragen und
neue Herausforderungen sind entstanden.
3. Die Kirchen wollen mit ihrer Medienarbeit auch den
Stimmlosen, den Minderheiten eine Stimme geben. Sie
schaffen auch Kommunikationsmittel für Gruppen, die
sonst keine Beachtung finden. (59)
Die Kirchen fördern in ihrer Bildungsarbeit das
kritische Bewusstsein im Umgang mit Medien. (60)
Die Kirchen beteiligen sich an der medienpolitischen
Debatte und fördern die Entwicklung und Umsetzung
medienethischer Kriterien. Dazu bedarf es auch im
Bereich der Kirchen geeigneter professioneller
Institutionen und entsprechend qualifizierter Personen.
(61)
- Sozialwort des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich, 2003)
4. SEHEN
Die Verbreitung des Internets ist ein
medialer und gesellschaftlicher Umbruch,
vergleichbar mit den Errungenschaften
des Buchdrucks, von Radio und
Fernsehen. [...] In einer zunehmend
digitalisierten und globalisierten Welt ist
der freie Zugang zum Internet Teil des
Grundrechts auf Information und eine
Voraussetzung für die Teilnahme am
kulturellen, politischen, sozialen,
wirtschaftlichen und religiösen Leben.
- Partizipationsmöglichkeiten und Beteiligungsgerechtigkeit
in der digital vernetzten Gesellschaft, Stellungnahme des Zentralkomitees der
Deutschen Katholiken, Oktober 2013
5. URTEILEN
Armut wäre ein
Stichwort, dass die
Theologie in die Debatte
um das Internet und in
die Diskussion mit
Digital Natives
einbringen könnte.
- Monika Jerolitisch, Gott wohnt nicht im Cyberspace, Diakonia 31/2001
6. URTEILEN
Kirchen positionieren sich
… noch etwa zaghaft
• Stellungnahmen des Vatikan, insbesondere zum
jährlichen Welttag der sozialen
Kommunikationsmittel
• Medienethisches Impulspapier Virtualität und
Inszenierung der Deutschen
Bischofskonferenz, 2011
• Einrichtung der Clearingstelle Medienkompetenz
der Deutschen Bischofskonferenz, 2012
• Stellungnahme Beteiligungsgerechtigkeit und
Partizipationsmöglichkeiten
in einer digital vernetzen
Gesellschaft, Zentralkomitee der Deutschen
Katholiken, 2013
8. HANDELUNGSFELDER
Zugangsvoraussetzungen
• Technische Infrastrukturen (z.B. Breitband in
ländlichen Regionen, weltweiter Zugang zum
Internet)
• Technische Hilfen für Menschen mit
Beeinträchtigungen, technische
Barrierefreiheit/Barrierearmut des Web
• Möglichkeiten der Anonymisierung z.B. für
Menschen mit sozialen Phobien. Besonders
wichtig in Diktaturen.
• Netzneutralität: Der “diskriminierungsfreie”
Transport von Daten ist gefährdet, weil Konzerne
eine “Überholspur” fordern.
9. HANDELUNGSFELDER
Medienmündigkeit
• Internet bietet viele Chancen und erweitert
Freiheitsräume der Menschen.
• Medienkompetenz als Schlüsselkompetenz einer
digitalen Gesellschaft und Voraussetzung für
Beteilungsgerechtigkeit.
• Informelle und formelle Bildung.
• Was passiert, wenn es viele Informationen nur
noch online gibt? Digitalen Graben abbauen:
Frauen 60+ sind diejenigen Gruppe, die am
wenigsten online ist.
• Auswirkungen auf Arbeitsverhältnisse
10. HANDELUNGSFELDER
Informationelle
Selbstbestimmung
• Kontrolle über eigene Daten, über Daten, die
andere über mich preis gegeben haben und über
Daten, die Betreiber sammeln.
• Ein öffentliche Regulierungsaufgabe mit Blick auf
Datenschutz als Grundrecht.
• Gegenüber den Staaten:
–
–
–
–
–
NSA
Vorratsdatenspeicherung
Internetsperren
Flugdaten
Gesundheitsdaten
• Gegenüber marktbeherrschenden Konzernen wie
Google und Facebook.
11. HANDELUNGSFELDER
Politische Partizipation
• Viele zivilgesellschaftliche Experimente neuer
Beteiligungformen, z.B. Liquid Democracy.
• Partizipation online und traditionelle Formen der
politischen Mitbestimmung durch Wahlen: wer ist
mit dabei, wer draussen?
• “Wählen online” mit vielen datenschutzrechtlichen
Problemen.
• JournalistInnen verlieren immer mehr ihre
Gatekeeper-Funktion in der politischen
Kommunikation durch das Social Web.
• Wie ist Qualitätsjournalismus online finanzierbar?
12. HANDELUNGSFELDER
Offene Daten und
offenes Wissen
• Transparenz der öffentlichen
Verwaltung, Whistleblower schützen.
• OpenData: Zugang zu Daten des öffentlichen
Sektors (≠ persönliche Daten der BürgerInnen)
• Freier Zugang zu wissenschaftlicher
Forschung, die öffentlich finanziert wurde (z.B.
Patente auf Medikamente).
• Open Educational Ressources: Freier Zugang zu
Lehr- und Lernunterlagen öffentlicher
Einrichtungen.
• Freie Software
• Fair produzierte Hardware z.B. Fairphone
13. HANDELUNGSFELDER
UrheberInnenrecht
• Entstanden v.a. in der Industriegesellschaft des
19. Jahrhundert entstanden.
• Es nutzt großen Konzeren (Pharmaindustrie,
Hollywood, Musikindustrie) und
RechteverwerterInnen (AKM, Filmfirmen,
Sportrechteverwerter) mehr als individuellen
UrheberInnen.
• Kreatitivität und Kultur bauten immer schon auf
Bestehendem auf. Die Bibel ist ein Remix.
• Die prekäre Situation von Kulturschaffenden ist
durch das UrheberInnenrecht nicht zu lösen.
• Creative Commons als Alternatives Modell einer
Kultur des Teilens.
14. Wollen wir an diesen
Themen der
digitalen Gesellschaft
im Kontext Sozialwort 10+
weiterdiskutieren?
Braucht das Sozialwort
ein digitales Update?
Notes de l'éditeur
Die Grundaussagenweisen auf die Relevanzhin.
55% der ÖsterreicherInnennutzten 2003 das Internet, heutesindes 81%.84,6% der Menschen zwischen 16 und 24 habenein Smartphone und nutzenesfür mobiles Internet.89% der Menschen zwischen 14 und 29 sagen, siekönnensicheinLebenohne Internet nichtvorstellen. NSA stehtjeden Tag in der Zeitung.
GutesLebenalsHorizont
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