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Paten für Kinder in Esmeraldas/San Lorenzo e.V.
Mönchstr. 43, 33790 Halle IBAN: DE97 4805 1580 0000 0396 85
Tel.: 05201-9892 Swift-BIC: WELADED1HAW
e-mail: Paten-fuer-Kinder@web.de Gläubiger Ident.-Nr.: DE33ZZZ00000073580
I – 2014
Neuigkeiten aus Halle
Am 18. und 19. Juni ist Hörster Bummel und zum vierten Mal dürfen wir dort zusammen mit der Orts-
gruppe Hörste von der Hilfsorganisation Plan International die Cafeteria ausrichten. Damit die Aktion
gelingt brauchen wir Hilfe: Bitte lasst mich wissen, wer eine Stunde Standdienst machen könnte oder
einen Kuchen backt, egal ob Sahnetorte, Muffins, Obst- oder Topfkuchen.
Unterstützen kann man aber auch mit dem Besuch der Cafeteria, denn wir hoffen auf gutes Wetter und
viele Kuchenesser.
In den Sommerferien wird Familie Rüter aus Halle nach 2009 nun ein weiteres Mal San Lorenzo besu-
chen. Wir dürfen also erneut gespannt sein auf Eindrücke, was sich in der Zwischenzeit verändert hat,
und Fotos. Wer die Kinder und Jugendlichen in San Lorenzo mit einer Karte, einem kurzen Brief oder
einem persönlichen Foto erfreuen möchte, kann das bis zum zweiten Juli gerne an mich schicken, damit
es auf ganz direktem Wege nach Ecuador geht.
Wie schon in der Vergangenheit, planen die Betreuerinnen des Ecoclub zusammen mit den Eltern in
San Lorenzo wieder einen Flohmarkt, auf dem in erster Linie Bekleidung verkauft werden soll. Wer mit
gut erhaltener Sommerkleidung da zum Angebot beitragen möchte, darf das gerne tun und sich bitte bei
mir melden. Familie Rüter wird mitnehmen, soviel die Kapazität zulässt. Sollte nicht alles mitgenommen
werden können, würden die Sachspenden den Opfern der Flutkatastrophe in Bosnien zugute kommen.
Der Schwager von Freunden fährt persönlich Hilfstransporte dorthin und ich habe vollstes Vertrauen,
dass alles genau dort ankommt, wo es nötig gebraucht wird.
Neuigkeiten aus San Lorenzo
Am 21. Februar begannen die Ferien in San Lorenzo. Bis dahin wurde nachmittags für die Abschluss-
prüfungen gelernt. Besonders im Fokus stand dabei Mathematik, was sich als Fach mit dem größten
Förderbedarf herauskristallisierte. Da viele Eltern der Kinder des Projektes selbst über keine oder nur
geringe Schulbildung verfügen, gibt es hier auch für Grundrechenarten keinerlei familiäre Unterstützung,
so dass sie nur im Projekt intensiv wiederholt werden können.
Kurz vor Ferienbeginn gab es dann noch ein Erlebnis, das Ihnen einen Einblick gibt, wie anders doch
das tägliche Leben in San Lorenzo zu dem unseren ist: Die drei Betreuerinnen machten mit Paulina Pa-
redes einen Rundgang auf dem Gelände der Cabaña, um zu besprechen, was man an welcher Stelle
wieder anpflanzen möchte. Am besten geeignet fand man Kochbananen (verde), Maniok (yuca), Toma-
te, grüne Paprika, Bohnen und grüne Gurke, alles sehr schnell wachsend und erntereif und gut für das
gemeinsame Mittagessen mit den Kindern verwendbar.
Als eine Schlangenhaut entdeckt wurde, flohen die Betreuerinnen zur Cabaña und der Rundgang wurde
vor den Ferien nicht mehr fortgesetzt. Tatsächlich gibt es in Ecuador etwa 200 verschiedene Schlangen-
arten, 40 davon sind giftig. Bekannter als z.B. die giftige Lanzennotter sind aber die in den Sumpf- und
Amazonasgebieten lebenden und bis zu 8m langen Riesenschlangen wie die Anakonda oder die Boa
Konstriktor. In San Lorenzo verirrt sich auch sehr selten schon einmal eine große Anaconda in Wohn-
häuser, da bisher wenige Häuser verglaste Fenster haben. Größere Angst lösen natürlich die Gift-
schlangen aus. Die Lanzenotter gilt aufgrund ihrer „Aggressivität“ und Giftigkeit als eine der Gefährlichs-
ten Schlangenarten in Ecuador. Natürlich ist der Respekt vor diesen Tieren und die Warnung vor
Schlangen mehr als verständlich und die Kinder in San Lorenzo haben das auch absolut verinnerlicht.
Für unser Projekt müssen wir jedoch auch am natürlichen Umgang mit der Natur arbeiten und unsere
Mitarbeiterinnen darin bestärken, dass behutsamer Anbau und Humusbildung kompatibel sind mit der
Vorsicht vor den giftigen Tieren.
Ab dem dritten März war auch die Cabaña wie üblich im Ferienmodus. Das bedeutete aber nicht weniger
Aktivität, denn es begannen Reparaturen und Instandhaltung wie z.B. die Erneuerung von abgebroche-
nen Beinen eines Tisches oder die Behandlung vom Holz der Cabaña und des Hausmeisterhauses, das
der enormen Luftfeuchtigkeit, Sonne und Regen standhalten und daher jedes Jahr gut beobachtet und
bearbeitet werden muss. Größere Sorge bereitet das Dach, denn an einigen Stellen zeigt die Folie nach
drei Jahren Risse und lässt Regen durch. Hier wird Pablo mit den Fachleuten begutachten und Alternati-
ven suchen.
Den Abschluss der Instandhaltungsmaßnahmen bildete eine Minga (= gemeinsamer freiwilliger Ar-
beitseinsatz) am 26.04.2014 mit Eltern und Kindern. Dabei wurde nicht nur der Container von innen und
außen gründlich gereinigt. Es wurden außerdem die halben Reifen, die das Gelände abgrenzen, neu
gestrichen, der Außenbereich wurde gesäubert und die Sträucher am Flussufer beschnitten.
Minga am 26.04.2014: Nach Aufräumen und Reinigen drinnen und draußen gibt es eine Stärkung für alle Helfer
Mit von der Partie war auch unser neuester Mitarbeiter Jorge Corral Fierro. Wie im Jahresbericht kurz
erwähnt, wird er den Ecoclub für ein Jahr hauptsächlich in folgenden Themen unterstützen:
1) Die pädagogische Arbeit und das Mitarbeiterteam in San Lorenzo weiterbilden und Abläufe strukturie-
ren, so dass ein breiteres und tragendes Programm für Umweltbildung umgesetzt werden kann.
2) Den Kreis derer, die Nutzen von unserem Projekt haben, öffnen und erweitern, so dass z.B. ehemali-
ge Teilnehmer weiter ausgebildet werden und nachmittags Kurse für Nachbarskinder und andere inte-
ressierte Kinder und Jugendliche in San Lorenzo anbieten können.
3) Den Ecoclub auf Freiwilligeneinsätze vorbereiten, die in verschiedenen Bereichen unterstützen und
den Ecoclub dabei dem Ziel näher bringen können, sich selbst zu tragen.
Finanziert ist Jorges Stelle über das Kindermissionswerk.
Jorges erster Besuch in San Lorenzo ist hervorragend verlaufen. Es gab sofort Sympathie und Anknüp-
fungspunkte auf beiden Seiten, die nicht zuletzt dadurch erleichtert werden, dass Jorge sich in der Ver-
gangenheit ausgiebig mit der Geschichte San Lorenzos beschäftigt hat, die Menschen und die Gegend
auch aus privaten Gründen kennt und es daher keinerlei Berührungsängste gibt, die sonst durchaus
manchmal wahrnehmbar sind gegenüber „denen aus Quito“.
Um die eigentliche Arbeit beginnen zu können, ist zunächst eine umfassende und alle Beteiligten einbe-
ziehende Analyse geplant. Jorge wird mit den Kindern im Projekt darüber sprechen, was ihnen in der
Cabaña besonders gefällt und was sie verändern würden, er wird die Familien besuchen, um ihre alltäg-
lichen Sorgen / Hoffnungen zu erfahren, er wird mit ehemaligen Projektteilnehmern Kontakt aufnehmen
und sehen, was aus ihnen geworden ist und wie sie rückblickend ihre Zeit in der Cabaña beurteilen.
Wie Anne, die seit 2003 viele Male und nahezu regelmäßig San Lorenzo besucht hat, immer wieder
feststellte, hat sich die Stadt in den vergangenen Jahren sehr verändert. Nicht nur die Einwohnerzahl hat
sich auf ca. 40.000 Einwohner nahezu verdoppelt, auch die Politik hat einiges verändert. Was davon im
täglichen Leben der Familien ankommt und wie sich dadurch die Bedürfnisse verschoben haben, ist ein
weiterer Teil der Bestandsaufnahme.
Dass Veränderung immer auch eine gewisse Unruhe mit sich bringt, wurde auch bei unseren drei Mitar-
beiterinnen in San Lorenzo, Sofia, Alexandra und Veronica spürbar. Auf der einen Seite schürten wohl
verschiedene Aspekte wie z.B. unsere außergewöhnliche Cabaña die Vermutung, dass mehr Geld zur
Verfügung steht, so dass höhere Gehaltsforderungen an uns herangetragen wurden. Auf der anderen
Seite entstanden durch die Integration ehemaliger Projektteilnehmer als zeitweilige Mitarbeiter Ängste,
dass sie ihre langjährigen Jobs verlieren könnten. Diese und andere Themen wurden bei einem Mitar-
beitertreffen im April ausführlich diskutiert. In Vorbereitung dazu hatten wir als Projektträger einen für
ecuadorianische Verhältnisse ungewohnt offenen Brief geschrieben, in dem wir deutlich gemacht haben,
dass wir sie als langjährige Mitarbeiter ungeheuer schätzen, sie nicht ersetzen wollen sondern ganz im
Gegenteil fortbilden, damit wir auch in Zukunft auf sie bauen können. Gleichzeitig haben wir sie aber
auch darauf aufmerksam gemacht, dass wir aus unserem Budget nicht mehr als das bisherige, an den
ecuadorianischen Mindestlohn angeglichene Gehalt zahlen können. Die Gehälter stiegen immerhin per
Gesetz dieses Jahr um 6% im Vergleich zum letzten und wir haben unterstrichen, dass wir uns von ih-
nen Einsatz mit Begeisterung und Elan wünschen, den wir aus der Vergangenheit gewohnt sind, damit
wir die nächsten wichtigen Schritte gemeinsam gehen können.
Einen großen Schritt haben wir allerdings auf das nächste Jahr verschoben: Obwohl das Welthaus Bie-
lefeld zwei Abiturientinnen gefunden hat, die im August mit dem „weltwärts“ Programm starten und in
San Lorenzo für das Projekt „Nuevos Pasos“ tätig sein werden, haben wir den Start im Ecoclub vertagt.
Um im Alltag in San Lorenzo zu bestehen, die zahlreichen Risiken dort zu verstehen und einordnen zu
können und nicht zuletzt unserem Projekt von Nutzen zu sein, sind gute Sprachkenntnisse unserer Mei-
nung nach unabdingbar. Diese Voraussetzung fanden wir bei der Bewerberauswahl im Welthaus Biele-
feld nicht so berücksichtigt, wie wir es uns gewünscht hatten. Dadurch sahen wir uns letztlich nicht in der
Lage, die Verantwortung für die Sicherheit der jungen Frauen in San Lorenzo zu übernehmen und ein für
alle Seiten positives und erfolgreiches Jahr zu garantieren.
Mit nun größerer Vorbereitungszeit und dem jetzt bestehenden Kontakt mit dem Welthaus werden wir
das für 2015 erneut angehen.
Anfang Mai hat die Schule wieder begonnen und damit auch der reguläre Betrieb in der Cabaña. Vier
Kinder aus dem letzten Jahr sind dieses Jahr nicht mehr dabei. An den Gründen hat sich leider nicht viel
verändert: Umzug aufgrund von Scheidung oder erhaltenen Morddrohungen, Verlobung mit 14 Jahren
und damit Beendigung der Schullaufbahn. Die geringe Zahl ist allerdings mehr als erfreulich.
Für die vier ausgeschiedenen Kinder sind vier Kinder nachgerückt, so dass wir konstant bei 50 Kindern
bleiben. Die Paten wurden gesondert informiert.
Yita Patricia, die während ihres Studiums der Erziehungswissenschaften gegen Übernahme der Stu-
diengebühr im Ecoclub mitgearbeitet hat, ist mittlerweile im vorletzten Semester. Als ehemalige Teil-
nehmerin ist sie für die Kinder und Jugendlichen ein absolutes Vorbild und wir freuen uns sehr über ih-
ren erfolgreichen Weg. In welchem Umfang sie in diesem Jahr im Ecoclub arbeiten kann, ist allerdings
nicht sicher, denn sie muss Praktika nachweisen. Ob der Ecoclub von der Universität als offizielle Bil-
dungseinrichtung anerkannt wird und eine Bescheinigung ihrer Mitarbeit an dieser Stelle ausreicht, wird
momentan geprüft. Außerdem hat man ihr vom Ministerium eine Tätigkeit bei der Stadt San Lorenzo
angeboten. Sie hat sich noch nicht entschieden, wie es für sie weitergehen soll. Am Tag der Minga ka-
men sie und ihre Mutter jedoch auf unsere Mitarbeiterin Paulina Paredes zu und bedankten sich aus-
drücklich für die Unterstützung des Studiums und die Eröffnung der Möglichkeiten, eine gute Arbeit zu
finden. Sie sagen vielen vielen Dank an alle.
Eine Anekdote, die Pablo erzählt hat, weil sie allen sehr in Erinnerung geblieben ist, und die Jorge Corral
schon nach seinem ersten Besuch in San Lorenzo quasi stadtbekannt gemacht hat, möchte ich hier
noch frei übersetzt anfügen:
„Eine für die Minga geplante Arbeit war unter anderem das Ausleeren des „Baño compostero“, der Kom-
posttoilette. (Das ist dem uns bekannten Plumsklo sehr ähnlich, hat aber zwei Kammern, so dass eine, wenn sie
voll ist, erst mal ein halbes Jahr ruhen und sich zersetzen kann. Jeder Toilettengang wird mit Sägespänen abge-
streut, um Geruchsbildung zu verhindern und die Zersetzung zu beschleunigen.)
Nach der Zuteilung der Aufgaben blieben nur noch Jorge und ich für diese Arbeit übrig. Nach und nach
näherten sich aber einige Väter und halfen uns schließlich, ein Loch für die Entsorgung der Überreste
aus der Komposttoilette zu graben. In San Lorenzo ist es nicht üblich, die Pflanzen und den Boden zu
düngen. Als nun der spannende Moment kam, die Überreste aus der Kammer unter der Toilette zu ho-
len, kamen auch die Mütter und Kinder, um dieses Ereignis nicht zu verpassen. Ich rief Jorge, denn ich
wollte, dass er Fotos des entstandenen zersetzten Materials zur Dokumentation macht. Aber zu meiner
Überraschung nahm Jorge nicht den Fotoapparat, sondern das unter der Toilette hervorgeholte Material
in die Hand und hielt es sich unter die Nase. Die Gesichter der Kinder, Mütter, Väter und Betreuerinnen
hättet ihr sehen sollen! Ich war aber auch wie vom Donner gerührt, denn ich hatte ja ein Foto erwartet.
Und als ob das noch nicht genug gewesen sei, ging Jorge nun mit fasziniertem Gesicht, als hätte er ei-
nen Schatz gefunden, auf die anderen zu und wollte, dass auch sie riechen. Auch ich war skeptisch, ob
Zeit und äußere Bedingungen für die komplette Zersetzung ausgereicht hatten, aber nachdem sich die
ersten überwunden hatten und bestätigten, dass der Geruch keinesfalls an Fäkalien erinnert sondern an
fruchtbaren Boden, war man allgemein der Meinung, dass es sich um besten Düngern handeln müsse,
sogar besser als Pferdemist, denn der rieche ja immerhin noch nach Mist.
Kurzum: Dieses Erlebnis hat das Image der Komposttoilette mit einem Schlag so radikal aufgewertet,
wie es die besten Worte und Erklärungen nicht vermocht hätten. Und ich habe hinterher noch viel ge-
lacht ….“
Somit zwar keine Fotos der ersten Leerung der Komposttoilette, aber zur besseren Vorstellung Vorder-, Innen und Rückansicht
Neuigkeiten aus Ecuador
Am 09.05.2014 lief vor dem Hafen der Galapagosinsel San Cristobal der 81m lange Frachter «Galapa-
face I» auf Grund. Die zahlreichen Lecks im Schiffsrumpf sollen provisorisch gestopft werden, damit das
Schiff auf hohe See geschleppt werden kann. Glücklicherweise sind laut Umweltministerium noch keine
Umweltschäden an der einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt der Galapagosinseln verzeichnet. Laut Me-
dienberichten soll der Frachter nun versenkt werden.
In der Sendung Weltspiegel vom 11. Mai gab es in der ARD einen knapp zehnminütigen Beitrag über
den Fall Chevron-Texaco, der unter folgendem Link aufgerufen werden kann:
Ecuador/USA: Das Dschungeldrama (http://bit.ly/1mMzMiJ oder
http://www.daserste.de/information/politik-weltgeschehen/weltspiegel/sendung/wdr/140511-weltspiegel-102.html)
Erzählt wird:
- Vom tropischen Regenwald im Nordosten von Ecuador – von oben betrachtet eine unberührte Idylle.
Tatsächlich Schauplatz einer riesigen Umweltkatastrophe
- Von der Geschichte dieser Tragödie im Urwald um Lago Agrio, von der Klage gegen den Ölkonzern
Chevron, vom größten und längsten Umweltprozess aller Zeiten und von dem Leid von Menschen wie
Maria Garofaldo, deren Tiere vom Öl vergiftet sterben und die selber an Krebs erkrankt sind.
- Von der Klage des Anwalts Stephen Donzinger im Namen von 3000 Betroffenen gegen den mächtigen
Ölkonzern Chevron, die vor 20 Jahren eingereicht wurde
- Von einem der Kläger gegen Chevron, Emergildo Criollo, der früher einmal Fischer war, aber dessen
Fische heute niemand mehr essen will
Sehr sehenswert und berührend. Besonders beeindruckt hat mich auch, dass hier tatsächlich unter an-
derem Filmausschnitte aus den 70er Jahren gezeigt werden, also die Entwicklung über eine sehr große
Zeitspanne dokumentiert wird.
Viele Grüße und einen schönen Sommer
Marion Weeke

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  • 1. Paten für Kinder in Esmeraldas/San Lorenzo e.V. Mönchstr. 43, 33790 Halle IBAN: DE97 4805 1580 0000 0396 85 Tel.: 05201-9892 Swift-BIC: WELADED1HAW e-mail: Paten-fuer-Kinder@web.de Gläubiger Ident.-Nr.: DE33ZZZ00000073580 I – 2014 Neuigkeiten aus Halle Am 18. und 19. Juni ist Hörster Bummel und zum vierten Mal dürfen wir dort zusammen mit der Orts- gruppe Hörste von der Hilfsorganisation Plan International die Cafeteria ausrichten. Damit die Aktion gelingt brauchen wir Hilfe: Bitte lasst mich wissen, wer eine Stunde Standdienst machen könnte oder einen Kuchen backt, egal ob Sahnetorte, Muffins, Obst- oder Topfkuchen. Unterstützen kann man aber auch mit dem Besuch der Cafeteria, denn wir hoffen auf gutes Wetter und viele Kuchenesser. In den Sommerferien wird Familie Rüter aus Halle nach 2009 nun ein weiteres Mal San Lorenzo besu- chen. Wir dürfen also erneut gespannt sein auf Eindrücke, was sich in der Zwischenzeit verändert hat, und Fotos. Wer die Kinder und Jugendlichen in San Lorenzo mit einer Karte, einem kurzen Brief oder einem persönlichen Foto erfreuen möchte, kann das bis zum zweiten Juli gerne an mich schicken, damit es auf ganz direktem Wege nach Ecuador geht. Wie schon in der Vergangenheit, planen die Betreuerinnen des Ecoclub zusammen mit den Eltern in San Lorenzo wieder einen Flohmarkt, auf dem in erster Linie Bekleidung verkauft werden soll. Wer mit gut erhaltener Sommerkleidung da zum Angebot beitragen möchte, darf das gerne tun und sich bitte bei mir melden. Familie Rüter wird mitnehmen, soviel die Kapazität zulässt. Sollte nicht alles mitgenommen werden können, würden die Sachspenden den Opfern der Flutkatastrophe in Bosnien zugute kommen. Der Schwager von Freunden fährt persönlich Hilfstransporte dorthin und ich habe vollstes Vertrauen, dass alles genau dort ankommt, wo es nötig gebraucht wird. Neuigkeiten aus San Lorenzo Am 21. Februar begannen die Ferien in San Lorenzo. Bis dahin wurde nachmittags für die Abschluss- prüfungen gelernt. Besonders im Fokus stand dabei Mathematik, was sich als Fach mit dem größten Förderbedarf herauskristallisierte. Da viele Eltern der Kinder des Projektes selbst über keine oder nur geringe Schulbildung verfügen, gibt es hier auch für Grundrechenarten keinerlei familiäre Unterstützung, so dass sie nur im Projekt intensiv wiederholt werden können. Kurz vor Ferienbeginn gab es dann noch ein Erlebnis, das Ihnen einen Einblick gibt, wie anders doch das tägliche Leben in San Lorenzo zu dem unseren ist: Die drei Betreuerinnen machten mit Paulina Pa- redes einen Rundgang auf dem Gelände der Cabaña, um zu besprechen, was man an welcher Stelle wieder anpflanzen möchte. Am besten geeignet fand man Kochbananen (verde), Maniok (yuca), Toma- te, grüne Paprika, Bohnen und grüne Gurke, alles sehr schnell wachsend und erntereif und gut für das gemeinsame Mittagessen mit den Kindern verwendbar. Als eine Schlangenhaut entdeckt wurde, flohen die Betreuerinnen zur Cabaña und der Rundgang wurde vor den Ferien nicht mehr fortgesetzt. Tatsächlich gibt es in Ecuador etwa 200 verschiedene Schlangen- arten, 40 davon sind giftig. Bekannter als z.B. die giftige Lanzennotter sind aber die in den Sumpf- und Amazonasgebieten lebenden und bis zu 8m langen Riesenschlangen wie die Anakonda oder die Boa Konstriktor. In San Lorenzo verirrt sich auch sehr selten schon einmal eine große Anaconda in Wohn- häuser, da bisher wenige Häuser verglaste Fenster haben. Größere Angst lösen natürlich die Gift- schlangen aus. Die Lanzenotter gilt aufgrund ihrer „Aggressivität“ und Giftigkeit als eine der Gefährlichs- ten Schlangenarten in Ecuador. Natürlich ist der Respekt vor diesen Tieren und die Warnung vor Schlangen mehr als verständlich und die Kinder in San Lorenzo haben das auch absolut verinnerlicht. Für unser Projekt müssen wir jedoch auch am natürlichen Umgang mit der Natur arbeiten und unsere Mitarbeiterinnen darin bestärken, dass behutsamer Anbau und Humusbildung kompatibel sind mit der Vorsicht vor den giftigen Tieren.
  • 2. Ab dem dritten März war auch die Cabaña wie üblich im Ferienmodus. Das bedeutete aber nicht weniger Aktivität, denn es begannen Reparaturen und Instandhaltung wie z.B. die Erneuerung von abgebroche- nen Beinen eines Tisches oder die Behandlung vom Holz der Cabaña und des Hausmeisterhauses, das der enormen Luftfeuchtigkeit, Sonne und Regen standhalten und daher jedes Jahr gut beobachtet und bearbeitet werden muss. Größere Sorge bereitet das Dach, denn an einigen Stellen zeigt die Folie nach drei Jahren Risse und lässt Regen durch. Hier wird Pablo mit den Fachleuten begutachten und Alternati- ven suchen. Den Abschluss der Instandhaltungsmaßnahmen bildete eine Minga (= gemeinsamer freiwilliger Ar- beitseinsatz) am 26.04.2014 mit Eltern und Kindern. Dabei wurde nicht nur der Container von innen und außen gründlich gereinigt. Es wurden außerdem die halben Reifen, die das Gelände abgrenzen, neu gestrichen, der Außenbereich wurde gesäubert und die Sträucher am Flussufer beschnitten. Minga am 26.04.2014: Nach Aufräumen und Reinigen drinnen und draußen gibt es eine Stärkung für alle Helfer Mit von der Partie war auch unser neuester Mitarbeiter Jorge Corral Fierro. Wie im Jahresbericht kurz erwähnt, wird er den Ecoclub für ein Jahr hauptsächlich in folgenden Themen unterstützen: 1) Die pädagogische Arbeit und das Mitarbeiterteam in San Lorenzo weiterbilden und Abläufe strukturie- ren, so dass ein breiteres und tragendes Programm für Umweltbildung umgesetzt werden kann. 2) Den Kreis derer, die Nutzen von unserem Projekt haben, öffnen und erweitern, so dass z.B. ehemali- ge Teilnehmer weiter ausgebildet werden und nachmittags Kurse für Nachbarskinder und andere inte- ressierte Kinder und Jugendliche in San Lorenzo anbieten können. 3) Den Ecoclub auf Freiwilligeneinsätze vorbereiten, die in verschiedenen Bereichen unterstützen und den Ecoclub dabei dem Ziel näher bringen können, sich selbst zu tragen. Finanziert ist Jorges Stelle über das Kindermissionswerk. Jorges erster Besuch in San Lorenzo ist hervorragend verlaufen. Es gab sofort Sympathie und Anknüp- fungspunkte auf beiden Seiten, die nicht zuletzt dadurch erleichtert werden, dass Jorge sich in der Ver- gangenheit ausgiebig mit der Geschichte San Lorenzos beschäftigt hat, die Menschen und die Gegend auch aus privaten Gründen kennt und es daher keinerlei Berührungsängste gibt, die sonst durchaus manchmal wahrnehmbar sind gegenüber „denen aus Quito“. Um die eigentliche Arbeit beginnen zu können, ist zunächst eine umfassende und alle Beteiligten einbe- ziehende Analyse geplant. Jorge wird mit den Kindern im Projekt darüber sprechen, was ihnen in der Cabaña besonders gefällt und was sie verändern würden, er wird die Familien besuchen, um ihre alltäg- lichen Sorgen / Hoffnungen zu erfahren, er wird mit ehemaligen Projektteilnehmern Kontakt aufnehmen und sehen, was aus ihnen geworden ist und wie sie rückblickend ihre Zeit in der Cabaña beurteilen. Wie Anne, die seit 2003 viele Male und nahezu regelmäßig San Lorenzo besucht hat, immer wieder feststellte, hat sich die Stadt in den vergangenen Jahren sehr verändert. Nicht nur die Einwohnerzahl hat sich auf ca. 40.000 Einwohner nahezu verdoppelt, auch die Politik hat einiges verändert. Was davon im täglichen Leben der Familien ankommt und wie sich dadurch die Bedürfnisse verschoben haben, ist ein weiterer Teil der Bestandsaufnahme. Dass Veränderung immer auch eine gewisse Unruhe mit sich bringt, wurde auch bei unseren drei Mitar- beiterinnen in San Lorenzo, Sofia, Alexandra und Veronica spürbar. Auf der einen Seite schürten wohl verschiedene Aspekte wie z.B. unsere außergewöhnliche Cabaña die Vermutung, dass mehr Geld zur Verfügung steht, so dass höhere Gehaltsforderungen an uns herangetragen wurden. Auf der anderen Seite entstanden durch die Integration ehemaliger Projektteilnehmer als zeitweilige Mitarbeiter Ängste, dass sie ihre langjährigen Jobs verlieren könnten. Diese und andere Themen wurden bei einem Mitar- beitertreffen im April ausführlich diskutiert. In Vorbereitung dazu hatten wir als Projektträger einen für ecuadorianische Verhältnisse ungewohnt offenen Brief geschrieben, in dem wir deutlich gemacht haben,
  • 3. dass wir sie als langjährige Mitarbeiter ungeheuer schätzen, sie nicht ersetzen wollen sondern ganz im Gegenteil fortbilden, damit wir auch in Zukunft auf sie bauen können. Gleichzeitig haben wir sie aber auch darauf aufmerksam gemacht, dass wir aus unserem Budget nicht mehr als das bisherige, an den ecuadorianischen Mindestlohn angeglichene Gehalt zahlen können. Die Gehälter stiegen immerhin per Gesetz dieses Jahr um 6% im Vergleich zum letzten und wir haben unterstrichen, dass wir uns von ih- nen Einsatz mit Begeisterung und Elan wünschen, den wir aus der Vergangenheit gewohnt sind, damit wir die nächsten wichtigen Schritte gemeinsam gehen können. Einen großen Schritt haben wir allerdings auf das nächste Jahr verschoben: Obwohl das Welthaus Bie- lefeld zwei Abiturientinnen gefunden hat, die im August mit dem „weltwärts“ Programm starten und in San Lorenzo für das Projekt „Nuevos Pasos“ tätig sein werden, haben wir den Start im Ecoclub vertagt. Um im Alltag in San Lorenzo zu bestehen, die zahlreichen Risiken dort zu verstehen und einordnen zu können und nicht zuletzt unserem Projekt von Nutzen zu sein, sind gute Sprachkenntnisse unserer Mei- nung nach unabdingbar. Diese Voraussetzung fanden wir bei der Bewerberauswahl im Welthaus Biele- feld nicht so berücksichtigt, wie wir es uns gewünscht hatten. Dadurch sahen wir uns letztlich nicht in der Lage, die Verantwortung für die Sicherheit der jungen Frauen in San Lorenzo zu übernehmen und ein für alle Seiten positives und erfolgreiches Jahr zu garantieren. Mit nun größerer Vorbereitungszeit und dem jetzt bestehenden Kontakt mit dem Welthaus werden wir das für 2015 erneut angehen. Anfang Mai hat die Schule wieder begonnen und damit auch der reguläre Betrieb in der Cabaña. Vier Kinder aus dem letzten Jahr sind dieses Jahr nicht mehr dabei. An den Gründen hat sich leider nicht viel verändert: Umzug aufgrund von Scheidung oder erhaltenen Morddrohungen, Verlobung mit 14 Jahren und damit Beendigung der Schullaufbahn. Die geringe Zahl ist allerdings mehr als erfreulich. Für die vier ausgeschiedenen Kinder sind vier Kinder nachgerückt, so dass wir konstant bei 50 Kindern bleiben. Die Paten wurden gesondert informiert. Yita Patricia, die während ihres Studiums der Erziehungswissenschaften gegen Übernahme der Stu- diengebühr im Ecoclub mitgearbeitet hat, ist mittlerweile im vorletzten Semester. Als ehemalige Teil- nehmerin ist sie für die Kinder und Jugendlichen ein absolutes Vorbild und wir freuen uns sehr über ih- ren erfolgreichen Weg. In welchem Umfang sie in diesem Jahr im Ecoclub arbeiten kann, ist allerdings nicht sicher, denn sie muss Praktika nachweisen. Ob der Ecoclub von der Universität als offizielle Bil- dungseinrichtung anerkannt wird und eine Bescheinigung ihrer Mitarbeit an dieser Stelle ausreicht, wird momentan geprüft. Außerdem hat man ihr vom Ministerium eine Tätigkeit bei der Stadt San Lorenzo angeboten. Sie hat sich noch nicht entschieden, wie es für sie weitergehen soll. Am Tag der Minga ka- men sie und ihre Mutter jedoch auf unsere Mitarbeiterin Paulina Paredes zu und bedankten sich aus- drücklich für die Unterstützung des Studiums und die Eröffnung der Möglichkeiten, eine gute Arbeit zu finden. Sie sagen vielen vielen Dank an alle. Eine Anekdote, die Pablo erzählt hat, weil sie allen sehr in Erinnerung geblieben ist, und die Jorge Corral schon nach seinem ersten Besuch in San Lorenzo quasi stadtbekannt gemacht hat, möchte ich hier noch frei übersetzt anfügen: „Eine für die Minga geplante Arbeit war unter anderem das Ausleeren des „Baño compostero“, der Kom- posttoilette. (Das ist dem uns bekannten Plumsklo sehr ähnlich, hat aber zwei Kammern, so dass eine, wenn sie voll ist, erst mal ein halbes Jahr ruhen und sich zersetzen kann. Jeder Toilettengang wird mit Sägespänen abge- streut, um Geruchsbildung zu verhindern und die Zersetzung zu beschleunigen.) Nach der Zuteilung der Aufgaben blieben nur noch Jorge und ich für diese Arbeit übrig. Nach und nach näherten sich aber einige Väter und halfen uns schließlich, ein Loch für die Entsorgung der Überreste aus der Komposttoilette zu graben. In San Lorenzo ist es nicht üblich, die Pflanzen und den Boden zu düngen. Als nun der spannende Moment kam, die Überreste aus der Kammer unter der Toilette zu ho- len, kamen auch die Mütter und Kinder, um dieses Ereignis nicht zu verpassen. Ich rief Jorge, denn ich wollte, dass er Fotos des entstandenen zersetzten Materials zur Dokumentation macht. Aber zu meiner Überraschung nahm Jorge nicht den Fotoapparat, sondern das unter der Toilette hervorgeholte Material in die Hand und hielt es sich unter die Nase. Die Gesichter der Kinder, Mütter, Väter und Betreuerinnen hättet ihr sehen sollen! Ich war aber auch wie vom Donner gerührt, denn ich hatte ja ein Foto erwartet. Und als ob das noch nicht genug gewesen sei, ging Jorge nun mit fasziniertem Gesicht, als hätte er ei- nen Schatz gefunden, auf die anderen zu und wollte, dass auch sie riechen. Auch ich war skeptisch, ob Zeit und äußere Bedingungen für die komplette Zersetzung ausgereicht hatten, aber nachdem sich die ersten überwunden hatten und bestätigten, dass der Geruch keinesfalls an Fäkalien erinnert sondern an fruchtbaren Boden, war man allgemein der Meinung, dass es sich um besten Düngern handeln müsse, sogar besser als Pferdemist, denn der rieche ja immerhin noch nach Mist.
  • 4. Kurzum: Dieses Erlebnis hat das Image der Komposttoilette mit einem Schlag so radikal aufgewertet, wie es die besten Worte und Erklärungen nicht vermocht hätten. Und ich habe hinterher noch viel ge- lacht ….“ Somit zwar keine Fotos der ersten Leerung der Komposttoilette, aber zur besseren Vorstellung Vorder-, Innen und Rückansicht Neuigkeiten aus Ecuador Am 09.05.2014 lief vor dem Hafen der Galapagosinsel San Cristobal der 81m lange Frachter «Galapa- face I» auf Grund. Die zahlreichen Lecks im Schiffsrumpf sollen provisorisch gestopft werden, damit das Schiff auf hohe See geschleppt werden kann. Glücklicherweise sind laut Umweltministerium noch keine Umweltschäden an der einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt der Galapagosinseln verzeichnet. Laut Me- dienberichten soll der Frachter nun versenkt werden. In der Sendung Weltspiegel vom 11. Mai gab es in der ARD einen knapp zehnminütigen Beitrag über den Fall Chevron-Texaco, der unter folgendem Link aufgerufen werden kann: Ecuador/USA: Das Dschungeldrama (http://bit.ly/1mMzMiJ oder http://www.daserste.de/information/politik-weltgeschehen/weltspiegel/sendung/wdr/140511-weltspiegel-102.html) Erzählt wird: - Vom tropischen Regenwald im Nordosten von Ecuador – von oben betrachtet eine unberührte Idylle. Tatsächlich Schauplatz einer riesigen Umweltkatastrophe - Von der Geschichte dieser Tragödie im Urwald um Lago Agrio, von der Klage gegen den Ölkonzern Chevron, vom größten und längsten Umweltprozess aller Zeiten und von dem Leid von Menschen wie Maria Garofaldo, deren Tiere vom Öl vergiftet sterben und die selber an Krebs erkrankt sind. - Von der Klage des Anwalts Stephen Donzinger im Namen von 3000 Betroffenen gegen den mächtigen Ölkonzern Chevron, die vor 20 Jahren eingereicht wurde - Von einem der Kläger gegen Chevron, Emergildo Criollo, der früher einmal Fischer war, aber dessen Fische heute niemand mehr essen will Sehr sehenswert und berührend. Besonders beeindruckt hat mich auch, dass hier tatsächlich unter an- derem Filmausschnitte aus den 70er Jahren gezeigt werden, also die Entwicklung über eine sehr große Zeitspanne dokumentiert wird. Viele Grüße und einen schönen Sommer Marion Weeke