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Von der Pflicht zur Neigung –
oder wie aus der Not eine Tugend wird...
Dr. Leo Hemetsberger
Philosoph, Unternehmensberater
office@philprax.at
www.philprax.at
Philosophie stellt Frage nach korrektem
Einsatz der „Kriterien“
(griech.: = Entscheidungsmittel)Κριτήριον
Philosophie = Kritik
1. Erkenne Rahmenbedingungen
2. Verändere sie
1. Tone from the Top
2. Start Bottom up
3. Niemand versteht mich...
4. Wir schaffen das gemeinsam
Inhalt
1. Tone from the Top
Wie man Verä nderungen einleitet
- der Ton macht die Musik
Führungskräfte sind alle jene, an denen die Mitarbeiter ihr
Wahrnehmen
Fühlen
Interpretieren
Verhalten
Lernen orientieren.
Teamführung
Du sollst das Recht nicht beugen und
sollst auch die Person nicht ansehen und
keine Geschenke nehmen; denn
Geschenke machen die Weisen blind und
verdrehen die Sache der Gerechten.
5 Mose 18,19
Effizienz
Die Dinge richtig tun
Effektivität
Die richtigen Dinge tun
Verbesserung
Herausforderungen meistern?
Freude
Einen Beitrag zu etwas leisten
Narzissmus (Streben nach Bewunderung)
Machiavellismus (geringe moralische Bindung)
Leistungsmotiv (Erreichung hoher Ziele)
... egozentrierte Interpretation moralischer Regeln
Führungskräfte
Veränderungen in Köpfe und Herzen?
Wenn sie selbstgewählt sind Haltung
Manipulative Strategien scheitern, immer on the long run.
Vorbildwirkung bleibt essentiell
Führung lebt Ethos nicht Compliance ist sinnlos
Inkongruentes Verhalten Berlusconisierung
Wie Richtlinien verankern?
2. Start Bottom up
Wie man abteilungsübergreifende Projekte
am Besten umsetzt
Zugehörigkeit - Einflussnahme und Wertschätzung
Strukturen - Raum, Zeit, Ziele & Aufgaben
Rangordnung - Führung, Experten, Teilnehmer
Orientierung - aller gegenüber Leitung
Macht - Einfluss über Nähe oder Distanz
Teamstruktur
Rahmenbedingungen
Operatives Verhalten
Fähigkeiten / Kompetenzen
Werte & Identität
Strategische Ebene
Vision & Mission
Teamidentität
Wertschätzen was war
Sagen, was ist
Gemeinsames Zukunftsbild entwerfen
Kooperationen
Einander verstehen
Ebenen verringern
Voneinander lernen
Stärken bündeln
Gemeinsame Ergebnisverantwortung
Kooperationen
Platon
Wenn jeder das Seine tut und erhält
in Dienst und Herrschaft
Der gute Staat ist weise, tapfer, besonnen und gerecht
(Vier Kardinaltugenden)
Sein praktischer Versuch dazu scheiterte
Platon thematisierte Gerechtigkeit
Angst in Organisation vermeiden
Diskursive Infrastruktur – Dialogforen
Ethische Kompetenzbildung – Integritätskultur
Wie beeinflusst man Bewusstsein, Selbstverständnis und
Werte
am Besten gar nicht
Commitment sichern
Compliance allein reicht nicht
– Kontrolle ist gut, Haltung ist besser
Allen Vorschriften liegen ethische Postulate zugrunde
Arbeitsethik = richtige Einstellung und Verhalten
Ethik und/oder Compliance?
Ethos / Moral –
Konventionen, nach denen
Individuen in Kulturen / Organisationen handeln
Ethik –
philosophische Disziplin
Lehre (Reflexion) guten Handelns
Wilhelm Busch
Ethos anthropos daimon
πἦθος ἀνθρώ ῳ δαίμων
Heraklit
Seine Haltung ist des Menschen Schicksal
Was bleibt und Würde wahrt
Haltung – gibt Halt in Haltlosigkeit
Achten der guten Form
Rücksichtnahme auf andere
Gewissheit richtiger Verfahrensweise
Verlorene Selbstbeherrschung verliert Selbstachtung
Erwin
Wurm
Goldene Regel
„Was du nicht willst, dass man dir tu’,
das füg’ auch keinem anderen zu.“
Sprichwort
Seit 7. Jahrhundert v. Chr. in allen Kulturen überliefert
„Was dir selbst verhasst ist, das mute auch einem anderen nicht zu!“
Lutherbibel, AT, Buch Tobias (200 v. Chr.)
Reziprozität im Sozialverhalten
Compliance (Kontrolle) allein ist unzureichend
Persönliche Integrität als soziales Phänomen ist sehr wichtig
Ohne intrinsischer Motivation kein nachhaltiges Commitment
Durch ganzheitlichen Ansatz Defizite bearbeiten Bewusstseinsbildung – so wie hier
Ethik dient Reflexion institutioneller sowie persönlicher Werte und Tugenden
 
Organisationspsychologie
3. Niemand versteht mich
Wie erreicht man Nicht-Juristen?
Lösungen für fachübergreifende Kommunikation
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Übers Reden kommen die Leut zamm
4. Wir schaffen das gemeinsam
Sensibilisieren für neue rechtliche Anforderungen
präkonventionell
konventionell
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Lawrence Kohlberg
Psychologe
Lawrence Kohlberg: Die Psychologie der Moralentwicklung. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1996
Niveaus moralischer Entwicklung
Ergebnisse
präkonventionell 1/3
konventionell 2/3
postkonventionell statistisch nicht signifikant
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Moralisches Handeln – an Grundsätzen orientiert
Plurale Ethik freier Bürger in moderner Gesellschaft
Halt und Haltung durch Diversität unterstützt
Subjektive Grundsätze nicht immun gegen Versuchung
Mensch ist nicht gut, kann sich bemühen, gut zu handeln
Korruption - Ablehnung folgt Prinzipien
Der gute Wille
Basis der neuzeitlichen Ethik:
Das Ich und sein Gewissen.
Ohne guten Willen gibt es keine Moral.
Das praktische, handelnde Ich – der kategorische Imperativ
Immanuel Kant
Handlungsgesetz
Naturgesetz: Müssen, Tatsachen
Sittengesetz: Sollen, Forderung
Wie ist praktisches Gesetz zu begründen?
Durch das Gewissen
Moralische Wert liegt nicht im Erfolg, sondern in Gesinnung.
Gesinnung zeigt sich als Haltung.
Kategorischer Imperativ
Kurzfassung: Handle allgemein!
„Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit
zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung
gelten könne!“
Wähle mit Bedacht -
 
„nichts im Übermaß“
( )μηδὲν ἄγαν
(Inschrift am Orakel von Delphi)
KORRUPTION
Die Korruption ist unter den Straftaten ein scheues Wesen.
Sie kleidet sich in feines Tuch, trägt keine Waffen,
vergießt kein Blut.
Noch nicht einmal die Opfer sind auf Anhieb auszumachen.
Missbrauch eines öffentlichen Amtes, einer Funktion in der Wirtschaft oder eines politischen
Mandats zugunsten eines anderen, auf dessen Veranlassung oder aus Eigeninitiative
zur Erlangung eines Vorteils für sich oder einen Dritten mit Eintritt oder in Erwartung des
Eintritts eines Schadens oder Nachteils für die Allgemeinheit
Rahmenbedingungen verändern sich
Haftung steigt Vorschriften komplexer
Durchsetzung rigoroser Strafausmaß steigt
Strafverfolgungsbehörden aktiver Stakeholder Erwartungen steigen
Compliance intern/extern transparent machen
Compliance als Wettbewerbsvorteil
43
44
Handlungsbedarf:
Proaktiv gestalten anstatt zu reagieren
Kultur und Selbstverständnis weiterentwickeln
von Beginn weg mitgestalten
Einstellung PRO-Compliance etablieren
Nutzen von Compliance
Sicherheitsnetz schaffen Handlungsspielraum geben
Strafen und Schaden vermeiden Reputation gewährleisten
Geschäfte künftig absichern
Zukunftsbild Compliance Management
Compliance wurde proaktiv bei uns umgesetzt
Wir kommen ohne interne Regelungen aus
Wir setzen externe Regelungen einfach intern um
Weil jeder weiß, was von ihm verlangt wird
und was zu tun ist
Dr. Leo Hemetsberger
Philosoph, Unternehmensberater
office@philprax.at
www.philprax.at
Philosophie lebt im Dialog
Ich freue mich auf unser Gespräch

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Von der Pflicht zur Neigung, oder wie aus der Not eine Tugend wird

  • 1. Von der Pflicht zur Neigung – oder wie aus der Not eine Tugend wird... Dr. Leo Hemetsberger Philosoph, Unternehmensberater office@philprax.at www.philprax.at
  • 2. Philosophie stellt Frage nach korrektem Einsatz der „Kriterien“ (griech.: = Entscheidungsmittel)Κριτήριον
  • 3. Philosophie = Kritik 1. Erkenne Rahmenbedingungen 2. Verändere sie
  • 4. 1. Tone from the Top 2. Start Bottom up 3. Niemand versteht mich... 4. Wir schaffen das gemeinsam Inhalt
  • 5. 1. Tone from the Top Wie man Verä nderungen einleitet - der Ton macht die Musik
  • 6. Führungskräfte sind alle jene, an denen die Mitarbeiter ihr Wahrnehmen Fühlen Interpretieren Verhalten Lernen orientieren. Teamführung
  • 7. Du sollst das Recht nicht beugen und sollst auch die Person nicht ansehen und keine Geschenke nehmen; denn Geschenke machen die Weisen blind und verdrehen die Sache der Gerechten. 5 Mose 18,19
  • 8. Effizienz Die Dinge richtig tun Effektivität Die richtigen Dinge tun
  • 10. Narzissmus (Streben nach Bewunderung) Machiavellismus (geringe moralische Bindung) Leistungsmotiv (Erreichung hoher Ziele) ... egozentrierte Interpretation moralischer Regeln Führungskräfte
  • 11. Veränderungen in Köpfe und Herzen? Wenn sie selbstgewählt sind Haltung Manipulative Strategien scheitern, immer on the long run. Vorbildwirkung bleibt essentiell Führung lebt Ethos nicht Compliance ist sinnlos Inkongruentes Verhalten Berlusconisierung Wie Richtlinien verankern?
  • 12. 2. Start Bottom up Wie man abteilungsübergreifende Projekte am Besten umsetzt
  • 13. Zugehörigkeit - Einflussnahme und Wertschätzung Strukturen - Raum, Zeit, Ziele & Aufgaben Rangordnung - Führung, Experten, Teilnehmer Orientierung - aller gegenüber Leitung Macht - Einfluss über Nähe oder Distanz Teamstruktur
  • 14. Rahmenbedingungen Operatives Verhalten Fähigkeiten / Kompetenzen Werte & Identität Strategische Ebene Vision & Mission Teamidentität
  • 15. Wertschätzen was war Sagen, was ist Gemeinsames Zukunftsbild entwerfen Kooperationen
  • 16. Einander verstehen Ebenen verringern Voneinander lernen Stärken bündeln Gemeinsame Ergebnisverantwortung Kooperationen
  • 17. Platon Wenn jeder das Seine tut und erhält in Dienst und Herrschaft Der gute Staat ist weise, tapfer, besonnen und gerecht (Vier Kardinaltugenden) Sein praktischer Versuch dazu scheiterte Platon thematisierte Gerechtigkeit
  • 18. Angst in Organisation vermeiden Diskursive Infrastruktur – Dialogforen Ethische Kompetenzbildung – Integritätskultur Wie beeinflusst man Bewusstsein, Selbstverständnis und Werte am Besten gar nicht Commitment sichern
  • 19. Compliance allein reicht nicht – Kontrolle ist gut, Haltung ist besser Allen Vorschriften liegen ethische Postulate zugrunde Arbeitsethik = richtige Einstellung und Verhalten Ethik und/oder Compliance?
  • 20. Ethos / Moral – Konventionen, nach denen Individuen in Kulturen / Organisationen handeln Ethik – philosophische Disziplin Lehre (Reflexion) guten Handelns Wilhelm Busch
  • 21. Ethos anthropos daimon πἦθος ἀνθρώ ῳ δαίμων Heraklit Seine Haltung ist des Menschen Schicksal
  • 22. Was bleibt und Würde wahrt Haltung – gibt Halt in Haltlosigkeit Achten der guten Form Rücksichtnahme auf andere Gewissheit richtiger Verfahrensweise Verlorene Selbstbeherrschung verliert Selbstachtung Erwin Wurm
  • 23. Goldene Regel „Was du nicht willst, dass man dir tu’, das füg’ auch keinem anderen zu.“ Sprichwort Seit 7. Jahrhundert v. Chr. in allen Kulturen überliefert „Was dir selbst verhasst ist, das mute auch einem anderen nicht zu!“ Lutherbibel, AT, Buch Tobias (200 v. Chr.) Reziprozität im Sozialverhalten
  • 24. Compliance (Kontrolle) allein ist unzureichend Persönliche Integrität als soziales Phänomen ist sehr wichtig Ohne intrinsischer Motivation kein nachhaltiges Commitment Durch ganzheitlichen Ansatz Defizite bearbeiten Bewusstseinsbildung – so wie hier Ethik dient Reflexion institutioneller sowie persönlicher Werte und Tugenden   Organisationspsychologie
  • 25. 3. Niemand versteht mich Wie erreicht man Nicht-Juristen? Lösungen für fachübergreifende Kommunikation
  • 28. Emotionalisieren Inszenieren Provozieren Einzigartig sein Tempo haben Angriffig sein Stimmig sein Mobilisieren Eine Kampagne soll...
  • 31. Einfache Sprache Bildhafte Sprache Einfache Sätze Kurz und klar Less is More
  • 33. Machen alleine reicht nicht… Reden Sie mit allen darüber! Botschafter / innen Übers Reden kommen die Leut zamm
  • 34. 4. Wir schaffen das gemeinsam Sensibilisieren für neue rechtliche Anforderungen
  • 35. präkonventionell konventionell postkonventionell Lawrence Kohlberg Psychologe Lawrence Kohlberg: Die Psychologie der Moralentwicklung. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1996 Niveaus moralischer Entwicklung
  • 37. Moralisches Handeln – an Grundsätzen orientiert Plurale Ethik freier Bürger in moderner Gesellschaft Halt und Haltung durch Diversität unterstützt Subjektive Grundsätze nicht immun gegen Versuchung Mensch ist nicht gut, kann sich bemühen, gut zu handeln Korruption - Ablehnung folgt Prinzipien
  • 38. Der gute Wille Basis der neuzeitlichen Ethik: Das Ich und sein Gewissen. Ohne guten Willen gibt es keine Moral. Das praktische, handelnde Ich – der kategorische Imperativ Immanuel Kant
  • 39. Handlungsgesetz Naturgesetz: Müssen, Tatsachen Sittengesetz: Sollen, Forderung Wie ist praktisches Gesetz zu begründen? Durch das Gewissen Moralische Wert liegt nicht im Erfolg, sondern in Gesinnung. Gesinnung zeigt sich als Haltung.
  • 40. Kategorischer Imperativ Kurzfassung: Handle allgemein! „Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könne!“
  • 41. Wähle mit Bedacht -   „nichts im Übermaß“ ( )μηδὲν ἄγαν (Inschrift am Orakel von Delphi)
  • 42. KORRUPTION Die Korruption ist unter den Straftaten ein scheues Wesen. Sie kleidet sich in feines Tuch, trägt keine Waffen, vergießt kein Blut. Noch nicht einmal die Opfer sind auf Anhieb auszumachen. Missbrauch eines öffentlichen Amtes, einer Funktion in der Wirtschaft oder eines politischen Mandats zugunsten eines anderen, auf dessen Veranlassung oder aus Eigeninitiative zur Erlangung eines Vorteils für sich oder einen Dritten mit Eintritt oder in Erwartung des Eintritts eines Schadens oder Nachteils für die Allgemeinheit
  • 43. Rahmenbedingungen verändern sich Haftung steigt Vorschriften komplexer Durchsetzung rigoroser Strafausmaß steigt Strafverfolgungsbehörden aktiver Stakeholder Erwartungen steigen Compliance intern/extern transparent machen Compliance als Wettbewerbsvorteil 43
  • 44. 44 Handlungsbedarf: Proaktiv gestalten anstatt zu reagieren Kultur und Selbstverständnis weiterentwickeln von Beginn weg mitgestalten Einstellung PRO-Compliance etablieren Nutzen von Compliance Sicherheitsnetz schaffen Handlungsspielraum geben Strafen und Schaden vermeiden Reputation gewährleisten Geschäfte künftig absichern
  • 45. Zukunftsbild Compliance Management Compliance wurde proaktiv bei uns umgesetzt Wir kommen ohne interne Regelungen aus Wir setzen externe Regelungen einfach intern um Weil jeder weiß, was von ihm verlangt wird und was zu tun ist
  • 46. Dr. Leo Hemetsberger Philosoph, Unternehmensberater office@philprax.at www.philprax.at Philosophie lebt im Dialog Ich freue mich auf unser Gespräch

Notes de l'éditeur

  1. Normalverbraucher will sich schadlos halten – persönlicher Mehrwert Monaco Franze, Münchner Gschichtn: a bisserl was geht immer
  2. Menschenrechte