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      In Rio präsentiert: Der Pirelli Kalender 2013 von Steve McCurry


Rio de Janeiro, 27. November 2012 – In den zur stilvollen Eventlocation umgebauten alten
Warenlagern am Pier Mauá im Hafen Cidade Maravilhosa präsentierte Pirelli heute in Rio de
Janeiro den Pirelli Kalender 2013.

Schöpfer der 40. Ausgabe von The Cal ist Steve McCurry, einer der weltweit renommiertesten
                                       TM




Fotografen. In seinen Aufnahmen dokumentiert er auch die jüngste soziale und wirtschaftliche
Entwicklung Brasiliens. Seine Arbeit feiert die Schönheit und Farben, welche die Seele des
magischen südamerikanischen Landes darstellen, das zum dritten Mal als Kulisse für einen Pirelli
Kalender dient. Zuvor hatten Patrick Demarchelier (2005) und Terry Richardson (2010) den
Kalender in Brasilien inszeniert.

Während der zwei Wochen dauernden Produktion auf den Straßen der unterschiedlichsten
Viertel von Rio unternahm McCurry eine seiner faszinierenden und einzigartigen
Entdeckungsreisen: In deren Verlauf fängt er Geschichten, Erfahrungen und charakteristische
Eigenschaften von Menschen und entfernten Ländern ein. Der Pirelli Kalender 2013 erzählt seine
Geschichten auf zweierlei Weise. Einmal mithilfe von Gesichtern, die als Graffiti auf Wände
gemalt wurden, oder mit Gesichtern, die dem Fotografen auf der Straße begegneten. Und es
sind besondere Models, mit denen McCurry Geschichten erzählt. Sie eint ihr starkes
persönliches Engagement für Stiftungen, humanitäre Projekte und nichtstaatliche
Hilfsorganisationen.

„Mein Ziel war es, Brasilien, seine Landschaft, seine Wirtschaft und seine Kultur zu porträtieren
und dabei das menschlichen Element zu berücksichtigen“, erläutert McCurry seinen Ansatz.
„Diese Geschichte wollte ich mit meiner Kamera erzählen. Für mich ist die Fotografie ein
bedeutendes und ausdrucksstarkes Mittel, um die großen und kleinen Geschichten des täglichen
Lebens zu erzählen."

Im Hintergrund der Aufnahmen pulsiert das Leben in Rio. Der Betrachter sieht historische
Stadtviertel wie Lapa und Santa Teresa, die Armutsviertel, Favelas genannt, Bars und
Nachtklubs, Märkte, Tanzhallen, Fitnessstudios, Schulen und Bushaltestellen. Dabei wirkt die
Stadt besonders authentisch und ganz anders, als man sie von zahlreichen Aufnahmen kennt.

„Ich ging viel in den Straßen spazieren, betrachtete das alltägliche Leben und machte sehr viele
Aufnahmen“, erzählt Steve McCurry. „Dabei suchte ich den Augenblick, in dem das Motiv eine
gewisse Spannung verriet.“
                                                                                                     
McCurry, der über die Erfahrung langjähriger Reisen verfügt und von einer natürlichen Neugier
geleitet wird, tauchte in den Geist der Stadt Rio ein, die ihm Gesichter und Stimmungen bot. Im
Kalender wechseln sich die Porträts der Modells und Schauspielerinnen mit den Aufnahmen von
Einwohnern der Stadt ab: junge Boxer während des Trainings, ein Obsthändler auf dem Markt,
Sambatänzer, Meister des Capoeira, die ihre Kunst praktizieren, eine Joggerin, ein Kunstlehrer,
ein Tourist in einem Museum, eine Sekretärin, die aus dem Fenster schaut oder ein Liebespaar,
das im Sonnenuntergang spazieren geht.

Diese Szenen des gewöhnlichen und doch nicht so gewöhnlichen Lebens beschreiben dabei die
Entwicklung eines Landes, das sich verändert, ohne seine Identität und jene Eigenschaften zu
verlieren, die es so einzigartig machen.

Steve McCurry: „Ich würde mich als einen Straßenfotografen bezeichnen, der gefundene
Situationen festhält. Nackte Menschen können Sie überall fotografieren. Aber diese Models
waren bekleidet, und jede von ihnen engagiert sich für wohltätige Zwecke. Weil es sich um
zielstrebige und idealistische Personen handelt, wollte ich sie an einem speziellen Ort
fotografieren, und Rio war dafür perfekt.“

Der Pirelli Kalender 2013 enthält 34 farbige Aufnahmen und ist zu einem Bildband gebunden: Er
präsentiert 23 Porträts von Schauspielerinnen und Models, neun Aufnahmen von Szenen des
täglichen Lebens, sowie zwei Bilder, zusammengesetzt aus Graffitis und Wandmalereien. Dieser
Ausdruck künstlerischer Aktivitäten von Menschen wie du und ich zog die Aufmerksamkeit von
McCurry auf sich, denn sie reflektieren die sozialen Aspekte, die er mit seinen Aufnahmen
interpretiert. Daher sind sie auf zahlreichen Fotos im Hintergrund zu sehen.

Im Kalender zeigen sich elf Models, Schauspielerinnen und Sängerinnen: Aus Brasilien kommen
Isabeli Fontana (sie erschien bereits in den Pirelli Kalendern 2003 von Bruce Weber, 2005 von
Patrick Demarchelier, 2009 von Peter Beard, 2011 von Karl Lagerfeld von 2011 und 2012 von
Mario Sorrenti), Adriana Lima (sie war bereits im Pirelli Kalender 2005 von Patrick Demarchelier
zu sehen), die Schauspielerin Sonia Braga und die Sängerin Marisa Monte. Zudem sehen wir die
italienisch-ägyptische Schauspielerin Elisa Sednaoui, das tschechische Model Petra Nemcova,
das tunesische Model Hanaa Ben Abdesslem, das äthiopische Model Liya Kebede sowie die US-
amerikanischen Models Karlie Kloss, Kyleigh Kuhn und Summer Rayne Oakes.




                                                                                                    
DER PIRELLI KALENDER 2013

                                          Einleitung


Es ist eine große Ehre, dass Pirelli mich ausgewählt hat, um den Kalender 2013 zu produzieren.
Die Schönheit Rio de Janeiros bot dafür die perfekte Kulisse.

Brasilien ist bekannt für seine Seele, seine Energie und seine bemerkenswerten
sozioökonomischen Veränderungen. Es gehört eindeutig zu den am schnellsten wachsenden
und aufregendsten Ländern der Erde. Rio liegt inmitten abwechslungsreicher Landschaften: das
Meer, die Berge und der Dschungel. In Kombination mit der dynamischen urbanen Kultur ist die
Stadt eine wunderbare Location, um die Models für den Kalender zu fotografieren.

Die Menschen in Rio sind genauso erstaunlich wie die spektakulären Landschaften. Ihre
Gastfreundschaft, Herzlichkeit und Großzügigkeit haben mich inspiriert. Ich wollte eine Mischung
aus gewöhnlichen Menschen mit einer ganz besonderen Gruppe von Frauen fotografieren, die
nicht nur für ihr Talent und ihre Schönheit bekannt sind, sondern auch für ihre gemeinnützige
Arbeit und ihren Einsatz für die Gesellschaft.

Spaß machte es mir außerdem, Wall Art abzulichten. Denn die Bilder und Wörter an den Wänden
lassen die Seele von Rio lebendig werden. Wall Art, eher bekannt unter dem Namen Graffiti,
entspringt aus einer Jahrtausende alten Tradition. Die ersten Graffiti stammen aus dem alten
Ägypten.

Die Bilder in diesem Kalender sind meine persönliche Hommage an die Menschen, die in einer
der aufregendsten Städte leben. Ich habe es als Privileg empfunden, sie fotografieren zu dürfen.




                                                                                                    
DER PIRELLI KALENDER 2013
                                        von Paul Theroux



Visuelle Magie entsteht nicht durch die Darstellung des Jenseits, von Zauberei oder anderer
außergewöhnlicher Geschehnisse. Es ist vielmehr die neue Perspektive auf sehr vertraute Dinge,
die dadurch ganz wunderbar erscheinen. Straßen, Stadtmauern und Himmel wirken durch ihre
scheinbare Unordnung wie aus der Irrationalität eines Traums geboren. Weil der Betrachter
bestimmte Details – den Hund, den Stuhl, das Fenster – erkennt, wirken andere Elemente umso
unbekannter und werfen Fragen auf: Was ist das für ein Lichterglanz? Warum steht die Frau in
der Tür? Verlockend, suggestiv und farbenprächtig erhält die Vision Kraft durch die sichtbare
Präsenz einer Machtfigur – im Falle dieser Fotografien ist es die schöne Frau, die das Motiv wie
eine tropische Priesterin dominiert.

In dieser Offenbarung des Unerwarteten und der Freude ist immer die Schönheit zu erkennen. Es
ist unmöglich, sich Steve McCurrys Fotos von Rio und seinen Bewohnern anzusehen und sich
nicht zu wünschen, dort zu sein. Die Magie von Rio, der Stadt größter Kontraste, ist fast greifbar.
Sie hat eine Leuchtkraft, die vielen anderen Städten fehlt. Aber in Rio ist sie ein Teil der Identität,
des täglichen Lebens, etwas Fröhliches. Und gleichzeitig ruft diese Leuchtkraft eine Art
Melancholie hervor. Intensive Farben können Freude erwecken, aber auch Angst oder
Sehnsucht, Pathos oder eine fast heilige Stimmung.

Das porträtierte Rio repräsentiert die Geschichte Brasiliens, eines sich schnell verändernden
Landes. Kolonialisiert, geplündert und neu besiedelt, bis es vor lauter Europäern, Afrikanern und
Einheimischen aus allen Nähten platzte. Die Fotos zeigen eine Kultur aus Impulsen und
Improvisationen – synkretistisch, würde ein Anthropologe vielleicht sagen. Es ist ein
Schmelztiegel der Kulturen, in dem die Menschen unterschiedliche Rituale und Überzeugungen
zu ihren eigenen machen. Auch das ist magisch. Die Musik, der Tanz und sogar die Graffiti
ergänzen diese Transformation. Mit der Menschlichkeit in den Graffiti-Motiven und der lässigen
Kleidung machen die Cariocas, wie die Einwohner Rios genannt werden, ihr Recht auf ihr
eigenes Leben geltend. Sie verwandeln ihre Mauern in Wandmalereien und betrachten sogar ihre
Körper als Kunstobjekte, wie Bodybuilder und Tänzer.

Der Capoeira ist eindeutig brasilianisch und Jahrhunderte alt. Er kombiniert Bewegung und
Musik, ist sowohl ästhetisch als auch ein Kampfsport. Magie in Aktion: eine Kampfkunst,
manchmal improvisiert und finessenreich. Und die Graffiti sind nicht (wie in manchen Städten)
Vandalismus. Sie sind eine Erweiterung, ein Wandbild oder Schminke an einer Wand, einer
Straße, einer Tür, einer Hausfront.




                                                                                                           
Die auf den Hügeln Rios entstandenen Bilder zeigen die Stadt von einer völlig neuen Seite. Das
Meer scheint im rosa Licht der fernen Berge zu verschwinden. Rio erstrahlt wie ein neugeborener
Ort. Von der Küste strahlen ebenfalls Lichter. Die Gebirge reflektieren die großen Gebäude. Es ist
eine Stadt, in der die Menschen im Freien am Glücklichsten sind: auf den Straßen, den Balkonen,
den Märkten und den Dächern.

Es sind auch Bilder des Überflusses. Es gibt viel von allem: Lebensmittel, Obst, Farbe, Musik,
auch eine Fülle von Licht, aber manchmal eigenwilligem und verräterischem Licht. Das junge
Mädchen auf dem Marktstand, das ängstlich seinen Kopf umklammert, steht vor einem
beeindruckenden Berg bunter Paprika. Sie ist so alleine, obwohl doch viele andere Menschen in
der Stadt sind. Diese Einsamkeit ist besonders bei der Frau zu spüren, die am Aquädukt Arcos
de Lapa entlang geht. Sie scheint dem Betrachter zu signalisieren: „Folge mir“. Sie ist wie ein
erzählender Schatten; in diesem Schatten ist so viel mehr Leben als im nackten Licht.

Jedes Foto dieses Kalenders wird durch ein aufschlussreiches Detail belebt: eine
zurückweichende Katze, ein dünner Hund, ein Schatten, ängstliche Augen, eine Geste
menschlicher Unbeholfenheit – alles Signale, die wir leicht erkennen und zuordnen können.
Körperlichkeit durchzieht die Bilder, das menschliche Element ist mächtig. Es sind Menschen
aus Fleisch und Blut – reale Menschen an realen Orten, die eine freudige Zuversicht ausstrahlen.
Sehr einfach zu erkennen ist das bei dem starken und heiteren Foto der schwangeren Frau. Das
komplexeste Motiv zeigt ein Model in einem Türrahmen: Die brasilianische Flagge ist an die
Wand gemalt, eine Frau lehnt sich aus dem Fenster, doch sie schaut beiseite. Das Graffiti eines
trauernden Kindes ist noch teilweise auf dem Foto zu sehen, das zudem einen echten Baum und
eine nasse Straße zeigt.




                                                                                                      
INTERVIEW M IT STEVE M CCURRY
                                       von Paul Theroux


Paul Theroux : Wie hat Rio auf Sie gewirkt? Was gefiel Ihnen, was wollten Sie hervorheben?

Steve M cCurry: Ich war vor den Aufnahmen für den Pirelli Kalender zwei Mal in Rio. Einmal
während des Karnevals. Das hat ungemein viel Spaß gemacht, überall wurde getanzt, alles war
sehr sinnlich und heiß. Bei einer anderen Gelegenheit war ich auf einem Hügel und konnte ganz
Rio überblicken. So wie man es im Kalender sehen kann. Ich habe diesen Standort – welch ein
Glück – ganz zufällig wiedergefunden. Außerdem gefällt mir der Capoeira, der brasilianische
Kampfsport mit den tänzerischen Elementen. Als ich zum ersten Mal in Rio war, wirkte die Stadt
mit ihren Bergen, Stränden und dem unglaublichen Licht sehr mythisch auf mich. Rio hat eine
der schönsten Stadtlandschaften der Welt, die keiner anderen auch nur im Entferntesten gleicht.

Dann gibt es dieses besondere Viertel mit dem Namen Lapa, ein sehr flippiger Ort. Viele
Nachtschwärmer sind hier unterwegs, es gibt etliche schäbige Hotels und jede Menge Graffitis.
Lapa grenzt an den Stadtteil Santa Teresa mit seinen alten Trambahnen. Dieses Milieu zieht mich
stärker an als die Strände und die Copacabana. Diese kleineren Viertel sind optisch
interessanter.

Optisch interessanter? Was meinen Sie damit?

Die Qualität des Lichts, die Stimmungen, die ein Ort vermittelt, seine Geheimnisse – dies alles ist
übrigens nachts deutlicher als am Tag. Die Dunkelheit mit ihren launigen Lichtverhältnissen hat
mich immer angezogen. Ich fotografiere selten bei hellem Licht oder am Tag. Ich mag
Situationen mit schattigem, gedämpftem Licht. Dann werden feinste Gegensätze auf der
Farbpalette sichtbar, Nuancen treten zutage. Selbst die Lichter der Geschäfte, der Häuser und
Straßenlaternen haben etwas Besonderes.

War es für Sie irritierend, mit Models zu arbeiten?

Einige der Frauen sind Models. Aber bei dieser Ausgabe des Pirelli Kalenders steht ihr karitatives
Engagement im Vordergrund, daher waren sie bei den Aufnahmen nicht nackt. Es geht nicht um
ihre Körper oder ihre Sexualität. Sexy Aufnahmen kann man überall machen, auch in der Lobby
eines Hotels. Für das, was ich vorhatte, benötigte ich eine bestimmte Kulisse, einen Hintergrund,
eine besondere Atmosphäre. Ich entwickelte jeweils eine Szene mit Vorder- und Hintergrund,
auch um ein Gefühl für den Ort zu vermitteln. Was macht Rio aus? Die Graffitis, die Bars, die
Weinstuben, das einzigartige Licht, der Schatten des Aquädukts, das Viertel, das schemenhafte,
attraktive Mädchen, das auf dem Aquädukt spaziert. Es gibt hier unheimlich viel Leben auf den
Straßen, die Bars reichen bis auf den Fußweg hinaus. Mir gefällt das.



                                                                                                       
Auch die Tageszeit?

Ja. Nehmen Sie die Aufnahme von dem Model, das in einem Torweg sitzt, an der Wand ein
Graffiti der brasilianischen Nationalfahne, dazu eine Frau im Fensterrahmen. Das ist eine
komplette Szenerie. Als ich diese Fahne sah, dachte ich, dass es Spaß machen könnte, mit ihren
Farben zu spielen – grün und gelb dominieren das Farbschema. Es hat in jener Nacht stark
geregnet, und die Straße hatte dadurch einen wundervollen Glanz. Ich begann die Aufnahmen
gegen 20.00 Uhr und arbeitete rund vier Stunden. Auf Grund des Regens benötigten wir Planen.
Das Model stand mir den ganzen Tag zur Verfügung, aber ich wollte lieber in der Nacht
Aufnahmen machen. Sie ist zwar ein Top-Model, aber nun sitzt sie in einem engen Torweg,
Familien und Kinder in nassen Regenmänteln drängen an ihr vorbei, und sie denkt
wahrscheinlich: „Wo bin ich hier reingeraten?“ Ich machte die Fotos von der anderen
Straßenseite, aus etwa 15 Meter Entfernung, so dass sie mich nicht sehen konnte. Ich hatte eine
Plane übergeworfen. Insgesamt eine wunderbare Szenerie: All die Leute, die vorbeigingen, und
vor allem diese Frau, die sich aus dem Fenster lehnte.

Kam es Ihnen seltsam vor, Leute zu fotografieren, die sich für Sie in Positur stellten?

Ich hoffte und erwartete, die Models als echte Menschen fotografieren zu können. Sie sind Profis
und posieren, sie können gar nicht anders. Vor einer Kamera beginnen sie sich zu bewegen. Bei
Modefotografien müssen sie die Kleidung bestmöglich zur Geltung bringen. Also geben sie sich
ein spezielles Aussehen, legen die Hände hinter den Kopf, um die Kleidung zu betonen. Ich
hingegen versuchte, sie als Persönlichkeiten zu fotografieren. Das war mein Gedanke.
Andererseits: Die Models sind Darsteller. Also dachte ich: “Lass sie machen. Sie sind wunderbar,
sehr verspielt. Sie wissen, wie sie aussehen müssen.“ Die meiste Zeit habe ich sie dabei
fotografiert, wie sie ihr Programm abspulten. Aber ich versuchte, die Bewegungen, das
Dramatische, das Posieren zu reduzieren, um es realer, menschlicher zu machen. Als ein
Straßenfotograf, der Menschen fotografiert, will man eine Bandbreite von Gefühlen festhalten
und zeigen.

Sie bezeichnen sich als Straßenfotograf?

Ja, ich bin ein Straßenfotograf. Ich fotografiere Situationen, die ich zufällig finde. Die
interessanteste Art zu arbeiten ist, die Straße entlang zu gehen und dabei mit der Kamera das
Leben festzuhalten, wie es sich entfaltet.

Welchen Herausforderungen mussten Sie sich in Rio stellen?

Es hieß, es gäbe Probleme mit der Sicherheit, aber wir hielten uns in einer großen Gruppe auf.
Wir waren zwei Tage in einer Favela, einem Armenviertel, und hatten keinerlei Probleme. Zudem
besuchte ich drei weitere Favelas. Wir benötigten auch dort keine Security und keine Waffen. Wir
konnten uns frei bewegen, und ich fühlte mich sicher. Ich wollte unbedingt in einer Favela
Aufnahmen machen. Es ist dort wie in einem indischen Slum: feucht, dunkel, überfüllt, Menschen
bevölkern die Straßen. Ich liebe das.
                                                                                                    
Was ist das Faszinierende an Menschenmengen?

Das passiert mir immer wieder. Wenn ich in Indien stehen bleibe, bildet sich eine
Menschenmenge. Aber das beunruhigt mich nicht. Auf der Straße in all diesem Chaos zu
arbeiten, das macht mir nichts aus. Es ist, als wäre man mitten in einem Sturm – aber eingehüllt
in einen Kokon. Eine stete Herausforderung bei der Arbeit für den Kalender war der Kampf gegen
die Zeit. Sobald wir mit den Aufnahmen begonnen hatten, musste alles innerhalb von zwei
Stunden beendet sein. Es ist die Welt der Frisuren, des Make-ups, der Location – und der
Models, die rechtzeitig am Flughafen sein müssen. Es musste also alles sehr schnell gehen.
Aber zugleich musst du deine Vision verwirklichen. Du musst deiner inneren Stimme treu bleiben.
Es ist alles intuitiv, alles geschieht instinktiv. Wenn du deine Linie verlierst, bist du verloren. Wenn
du in einem Dorf oder in einer Stadt unterwegs bist, dann besteht ein Abenteuer darin, zu
entscheiden, nach links oder nach rechts abzubiegen. Du folgst deiner Nase, du entdeckst
etwas, du willst es auf deine eigene Art machen. Manche dieser Straßen sind Sackgassen. Doch
vielleicht findest du etwas, den glücklichen Zufall und die besten Momente.

Ich war bewegt von der Aufnahme des Mädchens im Stall, das Pfeffer verkauft.

Das war ein Mädchen, auf das ich stieß, kein Model. Ich machte viele Aufnahmen. Ich wartete
auf einen bestimmten Moment, der Spannung in das Bild bringt: Wenn Menschen Teil des
Ganzen sind. Wenn sie sich bewegen, dann will ich in dem Bild auch Bewegung sehen. Es soll
nicht statisch wirken. Ich will festhalten, wie sich Menschen bewegen, oder wie sie sich
positionieren, die unendlichen Möglichkeiten, die es dabei gibt. Was meine Aufnahmen zeigen,
soll so natürlich, real und authentisch wie möglich sein. Ich machte etwa 50 Aufnahmen von dem
Mädchen.

Sie sind weithin dafür bekannt, 1979 nach Afghanistan gereist zu sein. Was hat Sie zu dieser
gefährlichen Tour veranlasst?

Es schien mir eine wichtige Sache zu sein, ein Abenteuer, eine großartige Gelegenheit, Leben in
einem abgelegen Teil des Hindukusch zu dokumentieren. Ich wollte zudem die Kalash in der
Nähe von Chitral in Pakistan besuchen, ungefähr zwei Tagesreisen nördlich von Peshawar in
einem abgelegen Tal. Es sind keine Muslime, sondern eine Art Heiden, könnte man sagen, und
ich verbrachte einige Zeit bei ihnen. Ihre Dörfer sind nur über abgelegene Ziegenpfade
zugänglich. Sie leben wahrscheinlich immer noch dort und halten sich gerade so über Wasser.
Es gibt nur noch wenige Tausend von ihnen.
Mein erster Aufenthalt in Afghanistan dauerte einen Monat. Dann kam ich im August zurück und
machte weitere Aufnahmen. Das war in Kunar in Nuristan. Die Menschen waren damals viel
traditioneller gekleidet als heute, und als Waffen hatten sie alte Enfield Gewehre.

Was war Ihr großer Durchbruch als Fotograf?

Das war 1980, als die Bilder aus Afghanistan in GEO, Stern und Paris Match veröffentlich
wurden: Die Bilder von Afghanen, die gegen ihre Regierung kämpften. Die Porträts von Afghanen
wurden im American Photographer weit verbreitet. Die New York Times brachte einige davon auf
den Titelseiten. Das war wirklich cool. Die Bilder waren erst einige Monate alt, aber bereits
historisch.
                                                                                                            
BIOGRAFIE S TEVE M CCURRY

                                       von Paul Theroux


„Ich würde mich als Straßenfotograf bezeichnen, der Momentaufnahmen ablichtet“, beschreibt
sich Steve McCurry selbst. Für ihn sei ein solcher Schnappschuss ein Triumph, eine für immer
eingefangene Beobachtung. Er erzähle von Einsamkeit, doch reflektiere zugleich die Menschen
in einem lebendigen Stadtbild. „Aktbilder kann man fast überall fotografieren“, sagt McCurry.
„Aber dieses Mal sind die Models im Pirelli Kalender bekleidet. Und jede dieser Frauen
unterstützt eine Wohltätigkeitsorganisation. Sie sind zielstrebig und idealistisch, daher wollte ich
sie an einem wirklich besonderen Ort präsentieren. Und dafür ist Rio de Janeiro perfekt.“

Seit fast 40 Jahren reist Steve McCurry, Jahrgang 1950, durch die Welt und fotografiert. Er ist ein
einfallsreicher Reisender und ein bescheidener Mensch. Das macht ihn zu einem
außergewöhnlichen Fotografen. Dabei zählt er zu den am härtesten arbeitenden Kreativen. Er ist
stets wachsam und entdeckt dank seiner perfekten Beobachtungsgabe die Menschlichkeit in
jedem Bild. Seine weltweit bekannteste Aufnahme ist das 1984 in einem Flüchtlingscamp
entstandene Foto von Sharbat Gula, dem afghanischen Mädchen mit den leuchtend grünen
Augen. Typisch für Steve McCurry: 17 Jahre später spürte er Sharbat Gula auf und fotografierte
sie erneut.

McCurry war schon ein Reisender, bevor er ein Fotograf wurde. Und er war immer schon
risikofreudig. Mit 22 Jahren verließ er auf der Suche nach Motiven seine Heimat USA und
trampte durch Mexiko und Mittelamerika bis nach Panama („Ich kaufte dort einige Objektive“).
Als er seinen 30. Geburtstag feierte, war er bereits durch Jugoslawien sowie Bulgarien gereist
und alleine auf dem Nil bis nach Uganda und Kenia gefahren. In den späten 1970er Jahren lebte
er zwei Jahre lang in Indien, besuchte Nepal und Thailand. Schließlich überquerte er 1979,
getarnt als afghanischer Bauer, die Grenze nach Afghanistan.

Er ließ sich einen Bart wachsen und zog den Shalwar Kameez, die traditionelle Landestracht, an.
In Chitral, einer Stadt im nordwestlichen Grenzgebiet von Pakistan, fand er eine Gruppe von fünf
Afghanen, die ihn in ihre vom Bürgerkrieg gezeichnete Heimat mitnahmen. Im Tal von Kunar
fotografierte McCurry ausgebrannte Dörfer, Bombardierungen und Kriegsgräuel. Er war die
ganze Zeit zu Fuß auf den Bergpfaden des zerklüfteten Landes unterwegs, ernährte sich von
Beeren und schlief in Hütten. Zehn Monate später marschierten die Sowjets in Afghanistan ein.
Und McCurrys Fotos waren die ersten in Europa und Amerika veröffentlichten Aufnahmen der
aufständischen Mudschaheddin.

Nach weiteren Aufenthalten in Afghanistan, Beirut, Belutschistan und an der
kambodschanischen Grenze galt McCurry als Kriegsfotograf. „Doch das war es nicht, was ich
wollte“, erzählt er. „Mein Ziel war es, frei zu arbeiten und selbst zu entscheiden, wohin ich gehe
und was ich fotografiere.“
                                                                                                        
Steve McCurry setzte seinen Willen durch und verschrieb sein Leben der Kunst. Er reiste durch
Indien, Südamerika, Japan und Afrika, immer auf der Suche nach dem besonderen Motiv. Viele
seiner Bilder haben dabei eine historische Bedeutung, indem sie Traditionen und Trachten der
Völker dieser Welt dokumentieren.

Zur Produktion des Pirelli Kalenders 2013 in Rio sagt er: „Ich bin stolz auf diese Location und die
Motive, die wir für dieses Projekt gefunden haben. Bei den Aufnahmen dreht sich immer alles um
die passende Beleuchtung, das Licht ist entscheidend. Dazu muss zur richtigen Zeit am richtigen
Ort alles perfekt funktionieren.“




                                                                                                       
PIRELLI IN BRASILIEN

Für die Wachstumsstrategie von Pirelli ist Brasilien, wo der Konzern bereits seit 1929 agiert, von
entscheidender Bedeutung. Denn der brasilianische Pkw- und Nutzfahrzeugmarkt ist nicht nur
der größte in Südamerika, sondern zählt zu den bedeutendsten in der Welt. Daher überrascht es
nicht, dass viele der renommierten Hersteller aller Sparten der Kraftfahrzeug-Branche dort Werke
errichtet haben und Motorräder, Pkw und Nutzfahrzeuge produzieren.

Pirelli betreibt derzeit weltweit 22 Reifen-Werke. Sieben davon befinden sich in Südamerika. Dort
lässt der italienische Hersteller Reifen für Motorräder, Pkw, Lkw sowie für Fahrzeuge der Land-
und Bauwirtschaft produzieren.

Fünf dieser Werke stehen in Brasilien, und zwar in Feira de Santana im Norden, in Santo André,
Sumaré und Campinas im Bundesstaat São Paulo sowie in Gravataì im Süden. Die beiden
anderen südamerikanischen Produktionsstätten von Pirelli befinden sich in Venezuela, nahe
Caracas, und in Argentinien, im Großraum von Buenos Aires. Die lateinamerikanische Zentrale
von Pirelli ist in São Paulo Stadt.

Das brasilianische Werk in Santo André bildet Pirellis technologisches und industrielles Zentrum
im südamerikanischen Markt. Der Standort Santo André gehört bereits seit 83 Jahren zum
Konzern und ist auf die Produktion von Reifen für industrielle und landwirtschaftliche Fahrzeuge
fokussiert. Zusätzliche Bedeutung hat der Standort Santo André durch das 200.000
Quadratmeter große Sumaré-Testgelände erhalten, das sich zum Maßstab für Reifen-Tests
entwickelt hat. Auto-, Motorrad-, SUV-, Nutzfahrzeug- und Landwirtschaftsreifen werden dort
entwickelt und geprüft.

Insgesamt beschäftigt Pirelli über 14.000 Mitarbeiter in Südamerika, rund 11.000 davon in
Brasilien.

Über die Jahrzehnte nahm die industrielle und wirtschaftliche Größe und Bedeutung des
Konzerns kontinuierlich zu. Heute gilt Pirelli in Brasilien und Südamerika als Marktführer - sowohl
im Bereich der Erstausrüstung als auch im Ersatzmarktgeschäft. Allein in Brasilien verfügt Pirelli
über ein Vertriebsnetz mit mehr als 550 exklusiven Vertriebsstellen.

2012 gewann Pirelli zum vierten Mal in Folge den von der Tageszeitung Folha de São Paulo
verliehenen Preis für die beliebteste Marke brasilianischer Männer. Zudem wurde Pirelli bereits
zum zehnten Mal seit 2003 zur bekanntesten Marke des Reifen-Sektors gewählt.

Auch Pirellis Premium-Strategie verzeichnet in Brasilien ein starkes Wachstum. Diese
Entwicklung basiert auf den großen Zuwächsen des brasilianischen Marktes für Limousinen und
Sportwagen – ein Merkmal der positiven wirtschaftlichen Entwicklung des Landes. Im Vergleich
zum Vorjahres- zeitraum stiegen die Umsätze in Südamerika in den ersten neun Monaten dieses
Jahres um sieben Prozent, im Premium-Segment waren es fast 50 Prozent.

                                                                                                       
Soziale und kulturelle Aktivitäten

In Übereinstimmung mit der Konzern-Philosophie, sich an jedem Standort für die Belange des
Gemeinwesens einzusetzen, unterstützt Pirelli in Brasilien zahlreiche kulturelle und karitative
Einrichtungen sowie Ausbildungs-, Gesundheits- und Sportinitiativen.

Seit mehr als 20 Jahren sponsert der Hersteller die Coleção Pirelli-MASP, eine Fotoausstellung
im San Paolo Museum of Art. Die rund 1.100 Exponate umfassende Sammlung enthält
Aufnahmen aller bedeutenden zeitgenössischen Fotografen Brasiliens. Pirelli unterstützt auch
Theater-aufführungen und Musik-Konzerte, sowie das Festival des italienischen Films in San
Paolo Stadt.

Im sozialen Bereich engagiert sich Pirelli in Zusammenarbeit mit Landes- und
Kommunalbehörden in vielfältiger Weise. So unterstützt der Konzern landesweit Projekte, die auf
der Straße lebende Kinder und Jugendliche medizinisch versorgt und ihnen Möglichkeiten der
Wiedereingliederung in die Gesellschaft eröffnet. Darüber hinaus trägt Pirelli zur Finanzierung von
Programmen in den Bereichen Berufsausbildung und politische Bildung bei.

Die Forschungsaktivitäten von Pirelli in Brasilien fühlen sich den Anforderungen einer
nachhaltigen Entwicklung verpflichtet und entsprechen den Vorgaben der Green Performance-
Strategie des Konzerns. Hervorzuheben ist dabei die Förderung des nationalen
Wiederverwertungs-Programms für Altreifen.

Selbstverständlich agiert Pirelli als Sponsor des Motorsports, häufig als exklusiver Reifenlieferant
der Teams - insgesamt beteiligt sich der Konzern an 13 Meisterschaften einschließlich Formula3,
Rallyes und der brasilianischen GT3-Serie. Auch die Fußballmannschaft von Palmeiras wird vom
italienischen Reifenhersteller unterstützt. Der Club gewann vier Landesmeisterschaften und
wurde einmal südamerikanischer Meister. Bis in die 1980er Jahren war Pirelli auch Partner von
Clube Atlético und trug mit seiner Unterstützung zu zahlreichen nationalen und internationalen
Erfolgen in den Sportarten Volleyball, Boxen, Judo und Radfahren bei.




                                                                                                        
Kyleigh Kuhn
Als dreizehnjähriges Mädchen reiste Kyleigh Kuhn mit ihrer Mutter nach Afghanistan. Dort sah
sie die Zerstörungen und das Elend, die der Krieg verursacht hatte. Kurz nach dieser Reise
entwickelte Kyleigh die Penny-Kampagne. Im Rahmen dieses Projektes forderte sie ihre
Mitschüler in der Bay Area dazu auf, Pennies zu sammeln und unterstützte dadurch Roots of
Peace, die Stiftung ihrer Mutter. Seither haben Kyleigh und ihre Familie unermüdlich dazu
beigetragen, dass in Afghanistan Schulen, Spielplätze und Fußballfelder errichtet werden
konnten. Ihr Studium in Berkeley schloss Kyleigh mit einer Diplomarbeit über Friedens- und
Konfliktstudien ab und konnte seither Ausbildung und Beruf erfolgreich miteinander verbinden.
Seit sie als Model arbeitet, hat Kyleigh die Mode-Industrie immer wieder als Plattform für ihr
karitatives Engagement genutzt. Derzeit arbeitet sie mit afghanischen Kriegswitwen, um ihnen
durch kunstgewerbliche Projekte eine gewisse Unabhängigkeit zu ermöglichen. Diese Projekte
mündeten in Kooperationen mit US-amerikanischen Designern. Vom Verkauf der Produkte
werden die Ausbildung und der Lebensunterhalt der Frauen bestritten. Im Dezember 2012
erscheint ein hochwertiger Kunstband, in dem die Arbeit der Stiftung ihrer Familie ausführlich
dargestellt wird.

Sonia Braga
Die brasilianische Schönheit Sonia Braga gilt als unermüdliche Verfechterin der Rechte von
Kindern, wobei sie insbesondere für deren Recht auf eine solide Ausbildung eintritt. „Wir, die
Menschen in der Ersten Welt, stellen die Ausbildung oft nicht auf eine Stufe mit Grundbedürfnis
wie genügend zu essen und einen guten Schlafplatz zu haben.“ 1997 gründete Sonia Braga mit
Jimmy Smits, Merel Julia, Esai Moral und Felix Sanchez The national hispanic Foundation for the
Arts mit dem Ziel, junge lateinamerikanische Künstler vor und hinter der Kamera zu fördern. An
renommierten amerikanischen Universitäten, darunter die New Yorker Universität, die Columbia
Universität, Harvard und Yale, organisiert die Stiftung Workshops für Studenten im
Aufbaustudium, die eine Karrieren in der Unterhaltungs- oder in der Telekommunikations-
Branche anstreben, und vergibt Stipendien.

Isabeli Fontana
Isabeli wurde in der brasilianischen Stadt Curitiba als Kind einer armen Familie geboren. Da sie
Armut aus eigener Erfahrung kennt, hat sie sich ein großes Herz für Menschen bewahrt, die im
Leben weniger Glück haben als sie selbst. Kaum stellten sich berufliche Erfolge ein, unterstützte
Isabeli über viele Jahre ein Waisenhaus in Florianopolis mit großzügigen Geldspenden. Jetzt
selbst Mutter von zwei Söhnen, engagiert sie sich leidenschaftlicher denn je für bedürftige
Kinder. Isabeli ist Brasiliens Botschafterin von www.1love.org, eine Organisation, die mit Save
the Children kooperiert. Kürzlich engagierte sich 1love bei einem Projekt, das den Schülern
finanziell benachteiligter Schulen Musikinstrumente zur Verfügung stellt. Im vergangenen Jahr
investierte sie viel Zeit und Geld, um die Gründungsgala von Amfar, eine der größten Non-Profit-
Organisationen der Welt, zu unterstützen. Dabei half sie, Spendengelder in Höhe von rund
580.000 € für das AIDS-Forschungsprogramm der Stiftung zu sammeln.
                                                                                                     
Elisa Sednaoui
Elisa Sednaoui ist nicht nur ein Topmodel, sondern auch eine facettenreiche Persönlichkeit mit
einem großen humanitären Engagement. Ihr neuer Dokumentarfilm Kullu Tamam (Alles ist gut),
den sie mit Martina Gili produzierte, erzählt die Geschichten der Menschen in einem kleinen Dorf
im Süden Ägyptens, die nach dem Fall des Mubarak-Regimes die Meinungsfreiheit entdecken.
Die Filmemacherinnen wollten Ägypten aus einer anderen Perspektive zeigen. Dazu wählten sie
das schlichte Leben der Menschen in einem ländlichen Gebiet. Elisa Sednaoui: „Die Ägypter und
ihre Art, das Leben zu betrachten, haben mein Herz berührt und mich tief beeinflusst. Diese
Erfahrung wollte ich mit anderen teilen.“ Elisa ist sehr stolz auf das ägyptische Volk, dessen
Stärke und Entschlusskraft: „Ihnen ist tatsächlich eine Revolution gelungen.“ Sie weiß aber auch,
dass die Menschen erst von Grund auf lernen müssen, wie eine Demokratie funktioniert. „Genau
das tun sie jetzt. Und sie sagen: Wir hören nicht eher auf, bis wir das bekommen, was wir
wollen.“

M arisa M onte
Die in Rio geborene Marisa Monte ist ein brasilianische Sängerin, Songschreiberin und
Produzentin, deren Karriere bereits 25 Jahre währt. Sie ist eine echte Carioca, wie die Einwohner
der brasilianischen Stadt Rio de Janeiro genannt werden. Sie fördert die Musik und die Kultur
ihres Landes sowie einige brasilianische Künstler. Monte produzierte die Alben Tudo Azul (2000)
und Argemiro Patrocínio (2002) von Velha guarda da Portela, einer Gruppe von Samba-
Veteranen aus einer der traditionsreichsten Samba-Schulen in Rio de Janeiro. 2008 war sie
Koproduzentin des Films O Mistério tut Samba (Das Mysterium der Samba), inspiriert durch die
Geschichte dieser faszinierenden Musikrichtung. Monte ist darüber hinaus an vielen sozialen
Projekten beteiligt. So unterstützt sie als Patin die Portela Filhos da Águia, die Jugendgruppe der
Samba-Schule von Portela. Zudem beteiligt sie sich an den Kampagnen Rio com entileza
(Gütiges Rio) und Eu Sou da Paz (Ich bin für den Frieden).

Petra Nem cova
Das tschechische Model Petra Nemcova, die auch als Autorin tätig ist, gründete 2006 den
Happy Hearts Fund HHF. Zwei Jahre zuvor hatte sie den Tsunami im Indischen Ozean überlebt,
der fast 280.000 Menschen das Leben kostete. Als Zeugin dieser unglaublichen Zerstörung
beschloss Petra bei ihrer Rückkehr nach Indonesien, HHF ins Leben zu rufen. Denn sie hatte
eine Lücke im Katastrophen-Bewältigungsprogramm entdeckt, die mit Hilfe ihrer Organisation
geschlossen werden kann. Der Happy Hearts Fund will Kindern helfen, die Naturkatastrophen
überlebt haben. Dazu gehört der schnelle Wiederaufbau von Heimen und Schulen. HHF hat
bereits in 14 Ländern unschätzbare Hilfe geleistet und engagiert sich derzeit in sechs weiteren
Ländern. Bislang hat die Organisation 67 Schulen gebaut und dazu beigetragen, dass über
40.000 Kinder wieder ein Gemeinschaftsgefühl erleben können.



                                                                                                       
Hanaa Ben Abdesslem
Die Tunesierin unterstützte die Revolution in ihrem Land und ist Sprecherin der Organisation Ngo
Esmâani. Deren Ziel ist es, die Bedingungen für Kranke und Bedürftige zu verbessern.
Freiwilligen-Teams von Ngo Esmâani organisieren Ausstellungen und Konzerte und besuchen
regelmäßig Gesundheitseinrichtungen und Krankenhäuser, um den Bedürftigen Hilfe,
Zuwendung und finanzielle Unterstützung anzubieten. Hanaa nimmt an diesen Aktionen teil,
wann immer es ihre Zeit erlaubt. Zudem finanziert sie den Kauf von Spielsachen, Fernsehern und
Computern und hilft, in Krankenhäusern die Spielplätze zu renovieren.

Sum m er Rayne Oakes
Summer Rayne Oakes ist Absolventin der Universität von Cornell mit Diplom-Abschlüssen in
Umweltwissenschaft und Insektenkunde. Sie ist Bestseller-Autorin, deren Buch über Stilkunde
sich blendend verkauft, und Mitbegründerin von Source4Style. Dieser B2B-Marktplatz verbindet
Designer weltweit mit Lieferanten umweltverträglich gefertigter Materialien. Für Marken wie
MoDo eco eyewear, Aveeno und Portico home entwarf Summer Rayne Oakes umweltfreundliche
Kollektionen. Sie ist zudem freie Mitarbeiterin des Above Magazines und hat kürzlich das
Drehbuch für ihren ersten Film geschrieben und diesen produziert: einen Enviroment-Kurzfilm mit
dem Titel Aussterben. Ihre Umweltaktivitäten finden weithin Anerkennung und wurden unter
anderem von Vanity Fair, CnBC und Outside Magazine gelobt.

Karlie Kloss
Der Vater der US-Amerikanerin ist Arzt. So wuchs sie in der Welt der Medizin auf und lernte
dabei schnell die Wohltaten und die Härten kennen, die das Leben mit sich bringen kann. Tief
berührt von dem schweren Erdbeben auf Haiti im Jahr 2010, engagierte sie sich mit ihrer
Freundin Petra Nemcova für die Initiative Tents Today Homes Tomorrow der Designerin Donna
Karan. Die Initiative wird auch von der The Happy Hearts Foundation unterstützt. Karlie
beabsichtigt, sich im Bereich der Kindermedizin zu engagieren. Dabei will sie sich auf Kinder
konzentrieren, deren Familien von Drogen zerrüttet wurden. Als Karlie von einem Foto-Shooting
für Vogue aus China zurückkehrte, schrieb Anna Wintour in ihrem Editorial: „Sollte sich Karlie je
dafür entscheiden, ihre Ambitionen in der Medizin aufzugeben, wäre sie eine großartige
Botschafterin.“




                                                                                                     
Adriana Lim a
Die Brasilianerin arbeitet für das Bill Clinton’s Global Initiative Program auf Haiti. Ziel ist es, die
haitianische Wirtschaft zu unterstützen und zu entwickeln. Vor Ort sprach sie mit Vertretern der
Wirtschaft und erhielt einen Eindruck von den enormen sozialen und ökonomischen Problemen,
mit denen die Menschen konfrontiert sind. Adriana, die kürzlich ihr zweites Kind zur Welt
brachte, ist begeistert von dem Vorhaben, das Mutterschafts-Programm im katholischen
Krankenhaus von Port Au Prince zu erweitern. Dort sollen Mütter und Säuglinge mit
Komplikationen künftig die medizinische Versorgung erhalten, die es in dem Land bislang nicht
gibt. In naher Zukunft will Adriana ihren Status als Topmodel dafür nutzen, um auf Facebook eine
Social Media-Kampagne zu unterstützen. Mit deren Hilfe sollen genügend Spenden gesammelt
werden, um die Baukosten der Entbindungsstation in Port Au Prince finanzieren zu können.

Liya Kebede
Liya Kebede ist ein Top-Model, Schauspielerin und Designerin. Darüber hinaus ist sie Gründerin
der Liya Kebede Stiftung, Beirats-Mitglied der Kampagne Mother´s Day Every Day und war
zudem ehrenamtliche Botschafterin des Mutter und Kind-Gesundheitsprogramms der
Weltgesundheitsorganisation. Die nach ihr benannte Stiftung will sicherstellen, dass jede Frau
Zugang zu lebensrettenden medizinischen Maßnahmen erhält. Das Programm von Liya Kebede
sieht vor, politische Entscheider mit Informationen zu versorgen und gemeinsam mit der
Regierung, alternativen Organisationen und den Gemeinden die Entwicklung medizinischer
Einrichtungen zu unterstützen. Der Fokus liegt auf der strategischen Koordination und der
Entwicklung aller Ressourcen, von Fachärzten und Geburtshelferinnen über Krankenwagen und
keimfreien Tüchern bis zu medizinischen Instrumenten. „Unsere Aufgabe ist es, die kommende
Generation der Mütter zu retten“, betont Liya.




                                                                                                           
CALENDARIO PIRELLI: PHOTOGRAPHERS AND LOCATIONS

1964 Robert Freeman in Maiorca
1965 Brian Duffy in the south of France
1966 Peter Knapp in Al Hoceima, Marocco
1967 Non pubblicato
1968 Harry Peccinotti in Tunisia
1969 Harry Peccinotti in Big Sur, California
1970 Francis Giacobetti in Paradise Island, Bahamas
1971 Francis Giacobetti in Giamaica
1972 Sarah Moon in Villa Les Tilleuls, Paris
1973 Allen Jones in Londra
1974 Hans Feurer at the Seychelles islands
1975-1983 Non pubblicato
1984 Uwe Ommer in Bahamas
1985 Norman Parkinson in Edimburgh, Scotland
1986 Bert Stern in the Cotswolds, England
1987 Terence Donovan in Bath, England
1988 Barry Lategan in London
1989 Joyce Tennyson in the Polaroid Studios, New York
1990 Arthur Elgort in Seville, Spain
1991 Clive Arrowsmith in France
1992 Clive Arrowsmith in Almeria, Spain
1993 John Claridge at Seychelles
1994 Herb Ritts in Paradise Island, Bahamas
1995 Richard Avedon in New York City
1996 Peter Lindberg in El Mirage, California
1997 Richard Avedon in New York City
1998 Bruce Weber in Miami
1999 Herb Ritts in Los Angeles
2000 Annie Leibovitz in Rhinebeck, New York
2001 Mario Testino in Naples
2002 Peter Lindbergh in Los Angeles
2003 Bruce Weber in Southern Italy
2004 Nick Knight in London
2005 Patrick Demarchelier in Rio de Janeiro
2006 Mert and Marcus in Cap d’Antibes, Francia
2007 Inez and Vinoodh in California
2008 Patrick Demarchelier in Shanghai, Cina
2009 Peter Beard ad Abu Camp/Jack’s Camp, Botswana
2010 Terry Richardson in Brazil
2011 Karl Lagerfeld in Parigi
2012 Mario Sorrenti in Murtoli, Corsica
2013 Steve McCurry in Rio de Janeiro
                                                                 

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  • 1.       In Rio präsentiert: Der Pirelli Kalender 2013 von Steve McCurry Rio de Janeiro, 27. November 2012 – In den zur stilvollen Eventlocation umgebauten alten Warenlagern am Pier Mauá im Hafen Cidade Maravilhosa präsentierte Pirelli heute in Rio de Janeiro den Pirelli Kalender 2013. Schöpfer der 40. Ausgabe von The Cal ist Steve McCurry, einer der weltweit renommiertesten TM Fotografen. In seinen Aufnahmen dokumentiert er auch die jüngste soziale und wirtschaftliche Entwicklung Brasiliens. Seine Arbeit feiert die Schönheit und Farben, welche die Seele des magischen südamerikanischen Landes darstellen, das zum dritten Mal als Kulisse für einen Pirelli Kalender dient. Zuvor hatten Patrick Demarchelier (2005) und Terry Richardson (2010) den Kalender in Brasilien inszeniert. Während der zwei Wochen dauernden Produktion auf den Straßen der unterschiedlichsten Viertel von Rio unternahm McCurry eine seiner faszinierenden und einzigartigen Entdeckungsreisen: In deren Verlauf fängt er Geschichten, Erfahrungen und charakteristische Eigenschaften von Menschen und entfernten Ländern ein. Der Pirelli Kalender 2013 erzählt seine Geschichten auf zweierlei Weise. Einmal mithilfe von Gesichtern, die als Graffiti auf Wände gemalt wurden, oder mit Gesichtern, die dem Fotografen auf der Straße begegneten. Und es sind besondere Models, mit denen McCurry Geschichten erzählt. Sie eint ihr starkes persönliches Engagement für Stiftungen, humanitäre Projekte und nichtstaatliche Hilfsorganisationen. „Mein Ziel war es, Brasilien, seine Landschaft, seine Wirtschaft und seine Kultur zu porträtieren und dabei das menschlichen Element zu berücksichtigen“, erläutert McCurry seinen Ansatz. „Diese Geschichte wollte ich mit meiner Kamera erzählen. Für mich ist die Fotografie ein bedeutendes und ausdrucksstarkes Mittel, um die großen und kleinen Geschichten des täglichen Lebens zu erzählen." Im Hintergrund der Aufnahmen pulsiert das Leben in Rio. Der Betrachter sieht historische Stadtviertel wie Lapa und Santa Teresa, die Armutsviertel, Favelas genannt, Bars und Nachtklubs, Märkte, Tanzhallen, Fitnessstudios, Schulen und Bushaltestellen. Dabei wirkt die Stadt besonders authentisch und ganz anders, als man sie von zahlreichen Aufnahmen kennt. „Ich ging viel in den Straßen spazieren, betrachtete das alltägliche Leben und machte sehr viele Aufnahmen“, erzählt Steve McCurry. „Dabei suchte ich den Augenblick, in dem das Motiv eine gewisse Spannung verriet.“  
  • 2. McCurry, der über die Erfahrung langjähriger Reisen verfügt und von einer natürlichen Neugier geleitet wird, tauchte in den Geist der Stadt Rio ein, die ihm Gesichter und Stimmungen bot. Im Kalender wechseln sich die Porträts der Modells und Schauspielerinnen mit den Aufnahmen von Einwohnern der Stadt ab: junge Boxer während des Trainings, ein Obsthändler auf dem Markt, Sambatänzer, Meister des Capoeira, die ihre Kunst praktizieren, eine Joggerin, ein Kunstlehrer, ein Tourist in einem Museum, eine Sekretärin, die aus dem Fenster schaut oder ein Liebespaar, das im Sonnenuntergang spazieren geht. Diese Szenen des gewöhnlichen und doch nicht so gewöhnlichen Lebens beschreiben dabei die Entwicklung eines Landes, das sich verändert, ohne seine Identität und jene Eigenschaften zu verlieren, die es so einzigartig machen. Steve McCurry: „Ich würde mich als einen Straßenfotografen bezeichnen, der gefundene Situationen festhält. Nackte Menschen können Sie überall fotografieren. Aber diese Models waren bekleidet, und jede von ihnen engagiert sich für wohltätige Zwecke. Weil es sich um zielstrebige und idealistische Personen handelt, wollte ich sie an einem speziellen Ort fotografieren, und Rio war dafür perfekt.“ Der Pirelli Kalender 2013 enthält 34 farbige Aufnahmen und ist zu einem Bildband gebunden: Er präsentiert 23 Porträts von Schauspielerinnen und Models, neun Aufnahmen von Szenen des täglichen Lebens, sowie zwei Bilder, zusammengesetzt aus Graffitis und Wandmalereien. Dieser Ausdruck künstlerischer Aktivitäten von Menschen wie du und ich zog die Aufmerksamkeit von McCurry auf sich, denn sie reflektieren die sozialen Aspekte, die er mit seinen Aufnahmen interpretiert. Daher sind sie auf zahlreichen Fotos im Hintergrund zu sehen. Im Kalender zeigen sich elf Models, Schauspielerinnen und Sängerinnen: Aus Brasilien kommen Isabeli Fontana (sie erschien bereits in den Pirelli Kalendern 2003 von Bruce Weber, 2005 von Patrick Demarchelier, 2009 von Peter Beard, 2011 von Karl Lagerfeld von 2011 und 2012 von Mario Sorrenti), Adriana Lima (sie war bereits im Pirelli Kalender 2005 von Patrick Demarchelier zu sehen), die Schauspielerin Sonia Braga und die Sängerin Marisa Monte. Zudem sehen wir die italienisch-ägyptische Schauspielerin Elisa Sednaoui, das tschechische Model Petra Nemcova, das tunesische Model Hanaa Ben Abdesslem, das äthiopische Model Liya Kebede sowie die US- amerikanischen Models Karlie Kloss, Kyleigh Kuhn und Summer Rayne Oakes.  
  • 3. DER PIRELLI KALENDER 2013 Einleitung Es ist eine große Ehre, dass Pirelli mich ausgewählt hat, um den Kalender 2013 zu produzieren. Die Schönheit Rio de Janeiros bot dafür die perfekte Kulisse. Brasilien ist bekannt für seine Seele, seine Energie und seine bemerkenswerten sozioökonomischen Veränderungen. Es gehört eindeutig zu den am schnellsten wachsenden und aufregendsten Ländern der Erde. Rio liegt inmitten abwechslungsreicher Landschaften: das Meer, die Berge und der Dschungel. In Kombination mit der dynamischen urbanen Kultur ist die Stadt eine wunderbare Location, um die Models für den Kalender zu fotografieren. Die Menschen in Rio sind genauso erstaunlich wie die spektakulären Landschaften. Ihre Gastfreundschaft, Herzlichkeit und Großzügigkeit haben mich inspiriert. Ich wollte eine Mischung aus gewöhnlichen Menschen mit einer ganz besonderen Gruppe von Frauen fotografieren, die nicht nur für ihr Talent und ihre Schönheit bekannt sind, sondern auch für ihre gemeinnützige Arbeit und ihren Einsatz für die Gesellschaft. Spaß machte es mir außerdem, Wall Art abzulichten. Denn die Bilder und Wörter an den Wänden lassen die Seele von Rio lebendig werden. Wall Art, eher bekannt unter dem Namen Graffiti, entspringt aus einer Jahrtausende alten Tradition. Die ersten Graffiti stammen aus dem alten Ägypten. Die Bilder in diesem Kalender sind meine persönliche Hommage an die Menschen, die in einer der aufregendsten Städte leben. Ich habe es als Privileg empfunden, sie fotografieren zu dürfen.  
  • 4. DER PIRELLI KALENDER 2013 von Paul Theroux Visuelle Magie entsteht nicht durch die Darstellung des Jenseits, von Zauberei oder anderer außergewöhnlicher Geschehnisse. Es ist vielmehr die neue Perspektive auf sehr vertraute Dinge, die dadurch ganz wunderbar erscheinen. Straßen, Stadtmauern und Himmel wirken durch ihre scheinbare Unordnung wie aus der Irrationalität eines Traums geboren. Weil der Betrachter bestimmte Details – den Hund, den Stuhl, das Fenster – erkennt, wirken andere Elemente umso unbekannter und werfen Fragen auf: Was ist das für ein Lichterglanz? Warum steht die Frau in der Tür? Verlockend, suggestiv und farbenprächtig erhält die Vision Kraft durch die sichtbare Präsenz einer Machtfigur – im Falle dieser Fotografien ist es die schöne Frau, die das Motiv wie eine tropische Priesterin dominiert. In dieser Offenbarung des Unerwarteten und der Freude ist immer die Schönheit zu erkennen. Es ist unmöglich, sich Steve McCurrys Fotos von Rio und seinen Bewohnern anzusehen und sich nicht zu wünschen, dort zu sein. Die Magie von Rio, der Stadt größter Kontraste, ist fast greifbar. Sie hat eine Leuchtkraft, die vielen anderen Städten fehlt. Aber in Rio ist sie ein Teil der Identität, des täglichen Lebens, etwas Fröhliches. Und gleichzeitig ruft diese Leuchtkraft eine Art Melancholie hervor. Intensive Farben können Freude erwecken, aber auch Angst oder Sehnsucht, Pathos oder eine fast heilige Stimmung. Das porträtierte Rio repräsentiert die Geschichte Brasiliens, eines sich schnell verändernden Landes. Kolonialisiert, geplündert und neu besiedelt, bis es vor lauter Europäern, Afrikanern und Einheimischen aus allen Nähten platzte. Die Fotos zeigen eine Kultur aus Impulsen und Improvisationen – synkretistisch, würde ein Anthropologe vielleicht sagen. Es ist ein Schmelztiegel der Kulturen, in dem die Menschen unterschiedliche Rituale und Überzeugungen zu ihren eigenen machen. Auch das ist magisch. Die Musik, der Tanz und sogar die Graffiti ergänzen diese Transformation. Mit der Menschlichkeit in den Graffiti-Motiven und der lässigen Kleidung machen die Cariocas, wie die Einwohner Rios genannt werden, ihr Recht auf ihr eigenes Leben geltend. Sie verwandeln ihre Mauern in Wandmalereien und betrachten sogar ihre Körper als Kunstobjekte, wie Bodybuilder und Tänzer. Der Capoeira ist eindeutig brasilianisch und Jahrhunderte alt. Er kombiniert Bewegung und Musik, ist sowohl ästhetisch als auch ein Kampfsport. Magie in Aktion: eine Kampfkunst, manchmal improvisiert und finessenreich. Und die Graffiti sind nicht (wie in manchen Städten) Vandalismus. Sie sind eine Erweiterung, ein Wandbild oder Schminke an einer Wand, einer Straße, einer Tür, einer Hausfront.  
  • 5. Die auf den Hügeln Rios entstandenen Bilder zeigen die Stadt von einer völlig neuen Seite. Das Meer scheint im rosa Licht der fernen Berge zu verschwinden. Rio erstrahlt wie ein neugeborener Ort. Von der Küste strahlen ebenfalls Lichter. Die Gebirge reflektieren die großen Gebäude. Es ist eine Stadt, in der die Menschen im Freien am Glücklichsten sind: auf den Straßen, den Balkonen, den Märkten und den Dächern. Es sind auch Bilder des Überflusses. Es gibt viel von allem: Lebensmittel, Obst, Farbe, Musik, auch eine Fülle von Licht, aber manchmal eigenwilligem und verräterischem Licht. Das junge Mädchen auf dem Marktstand, das ängstlich seinen Kopf umklammert, steht vor einem beeindruckenden Berg bunter Paprika. Sie ist so alleine, obwohl doch viele andere Menschen in der Stadt sind. Diese Einsamkeit ist besonders bei der Frau zu spüren, die am Aquädukt Arcos de Lapa entlang geht. Sie scheint dem Betrachter zu signalisieren: „Folge mir“. Sie ist wie ein erzählender Schatten; in diesem Schatten ist so viel mehr Leben als im nackten Licht. Jedes Foto dieses Kalenders wird durch ein aufschlussreiches Detail belebt: eine zurückweichende Katze, ein dünner Hund, ein Schatten, ängstliche Augen, eine Geste menschlicher Unbeholfenheit – alles Signale, die wir leicht erkennen und zuordnen können. Körperlichkeit durchzieht die Bilder, das menschliche Element ist mächtig. Es sind Menschen aus Fleisch und Blut – reale Menschen an realen Orten, die eine freudige Zuversicht ausstrahlen. Sehr einfach zu erkennen ist das bei dem starken und heiteren Foto der schwangeren Frau. Das komplexeste Motiv zeigt ein Model in einem Türrahmen: Die brasilianische Flagge ist an die Wand gemalt, eine Frau lehnt sich aus dem Fenster, doch sie schaut beiseite. Das Graffiti eines trauernden Kindes ist noch teilweise auf dem Foto zu sehen, das zudem einen echten Baum und eine nasse Straße zeigt.  
  • 6. INTERVIEW M IT STEVE M CCURRY von Paul Theroux Paul Theroux : Wie hat Rio auf Sie gewirkt? Was gefiel Ihnen, was wollten Sie hervorheben? Steve M cCurry: Ich war vor den Aufnahmen für den Pirelli Kalender zwei Mal in Rio. Einmal während des Karnevals. Das hat ungemein viel Spaß gemacht, überall wurde getanzt, alles war sehr sinnlich und heiß. Bei einer anderen Gelegenheit war ich auf einem Hügel und konnte ganz Rio überblicken. So wie man es im Kalender sehen kann. Ich habe diesen Standort – welch ein Glück – ganz zufällig wiedergefunden. Außerdem gefällt mir der Capoeira, der brasilianische Kampfsport mit den tänzerischen Elementen. Als ich zum ersten Mal in Rio war, wirkte die Stadt mit ihren Bergen, Stränden und dem unglaublichen Licht sehr mythisch auf mich. Rio hat eine der schönsten Stadtlandschaften der Welt, die keiner anderen auch nur im Entferntesten gleicht. Dann gibt es dieses besondere Viertel mit dem Namen Lapa, ein sehr flippiger Ort. Viele Nachtschwärmer sind hier unterwegs, es gibt etliche schäbige Hotels und jede Menge Graffitis. Lapa grenzt an den Stadtteil Santa Teresa mit seinen alten Trambahnen. Dieses Milieu zieht mich stärker an als die Strände und die Copacabana. Diese kleineren Viertel sind optisch interessanter. Optisch interessanter? Was meinen Sie damit? Die Qualität des Lichts, die Stimmungen, die ein Ort vermittelt, seine Geheimnisse – dies alles ist übrigens nachts deutlicher als am Tag. Die Dunkelheit mit ihren launigen Lichtverhältnissen hat mich immer angezogen. Ich fotografiere selten bei hellem Licht oder am Tag. Ich mag Situationen mit schattigem, gedämpftem Licht. Dann werden feinste Gegensätze auf der Farbpalette sichtbar, Nuancen treten zutage. Selbst die Lichter der Geschäfte, der Häuser und Straßenlaternen haben etwas Besonderes. War es für Sie irritierend, mit Models zu arbeiten? Einige der Frauen sind Models. Aber bei dieser Ausgabe des Pirelli Kalenders steht ihr karitatives Engagement im Vordergrund, daher waren sie bei den Aufnahmen nicht nackt. Es geht nicht um ihre Körper oder ihre Sexualität. Sexy Aufnahmen kann man überall machen, auch in der Lobby eines Hotels. Für das, was ich vorhatte, benötigte ich eine bestimmte Kulisse, einen Hintergrund, eine besondere Atmosphäre. Ich entwickelte jeweils eine Szene mit Vorder- und Hintergrund, auch um ein Gefühl für den Ort zu vermitteln. Was macht Rio aus? Die Graffitis, die Bars, die Weinstuben, das einzigartige Licht, der Schatten des Aquädukts, das Viertel, das schemenhafte, attraktive Mädchen, das auf dem Aquädukt spaziert. Es gibt hier unheimlich viel Leben auf den Straßen, die Bars reichen bis auf den Fußweg hinaus. Mir gefällt das.  
  • 7. Auch die Tageszeit? Ja. Nehmen Sie die Aufnahme von dem Model, das in einem Torweg sitzt, an der Wand ein Graffiti der brasilianischen Nationalfahne, dazu eine Frau im Fensterrahmen. Das ist eine komplette Szenerie. Als ich diese Fahne sah, dachte ich, dass es Spaß machen könnte, mit ihren Farben zu spielen – grün und gelb dominieren das Farbschema. Es hat in jener Nacht stark geregnet, und die Straße hatte dadurch einen wundervollen Glanz. Ich begann die Aufnahmen gegen 20.00 Uhr und arbeitete rund vier Stunden. Auf Grund des Regens benötigten wir Planen. Das Model stand mir den ganzen Tag zur Verfügung, aber ich wollte lieber in der Nacht Aufnahmen machen. Sie ist zwar ein Top-Model, aber nun sitzt sie in einem engen Torweg, Familien und Kinder in nassen Regenmänteln drängen an ihr vorbei, und sie denkt wahrscheinlich: „Wo bin ich hier reingeraten?“ Ich machte die Fotos von der anderen Straßenseite, aus etwa 15 Meter Entfernung, so dass sie mich nicht sehen konnte. Ich hatte eine Plane übergeworfen. Insgesamt eine wunderbare Szenerie: All die Leute, die vorbeigingen, und vor allem diese Frau, die sich aus dem Fenster lehnte. Kam es Ihnen seltsam vor, Leute zu fotografieren, die sich für Sie in Positur stellten? Ich hoffte und erwartete, die Models als echte Menschen fotografieren zu können. Sie sind Profis und posieren, sie können gar nicht anders. Vor einer Kamera beginnen sie sich zu bewegen. Bei Modefotografien müssen sie die Kleidung bestmöglich zur Geltung bringen. Also geben sie sich ein spezielles Aussehen, legen die Hände hinter den Kopf, um die Kleidung zu betonen. Ich hingegen versuchte, sie als Persönlichkeiten zu fotografieren. Das war mein Gedanke. Andererseits: Die Models sind Darsteller. Also dachte ich: “Lass sie machen. Sie sind wunderbar, sehr verspielt. Sie wissen, wie sie aussehen müssen.“ Die meiste Zeit habe ich sie dabei fotografiert, wie sie ihr Programm abspulten. Aber ich versuchte, die Bewegungen, das Dramatische, das Posieren zu reduzieren, um es realer, menschlicher zu machen. Als ein Straßenfotograf, der Menschen fotografiert, will man eine Bandbreite von Gefühlen festhalten und zeigen. Sie bezeichnen sich als Straßenfotograf? Ja, ich bin ein Straßenfotograf. Ich fotografiere Situationen, die ich zufällig finde. Die interessanteste Art zu arbeiten ist, die Straße entlang zu gehen und dabei mit der Kamera das Leben festzuhalten, wie es sich entfaltet. Welchen Herausforderungen mussten Sie sich in Rio stellen? Es hieß, es gäbe Probleme mit der Sicherheit, aber wir hielten uns in einer großen Gruppe auf. Wir waren zwei Tage in einer Favela, einem Armenviertel, und hatten keinerlei Probleme. Zudem besuchte ich drei weitere Favelas. Wir benötigten auch dort keine Security und keine Waffen. Wir konnten uns frei bewegen, und ich fühlte mich sicher. Ich wollte unbedingt in einer Favela Aufnahmen machen. Es ist dort wie in einem indischen Slum: feucht, dunkel, überfüllt, Menschen bevölkern die Straßen. Ich liebe das.  
  • 8. Was ist das Faszinierende an Menschenmengen? Das passiert mir immer wieder. Wenn ich in Indien stehen bleibe, bildet sich eine Menschenmenge. Aber das beunruhigt mich nicht. Auf der Straße in all diesem Chaos zu arbeiten, das macht mir nichts aus. Es ist, als wäre man mitten in einem Sturm – aber eingehüllt in einen Kokon. Eine stete Herausforderung bei der Arbeit für den Kalender war der Kampf gegen die Zeit. Sobald wir mit den Aufnahmen begonnen hatten, musste alles innerhalb von zwei Stunden beendet sein. Es ist die Welt der Frisuren, des Make-ups, der Location – und der Models, die rechtzeitig am Flughafen sein müssen. Es musste also alles sehr schnell gehen. Aber zugleich musst du deine Vision verwirklichen. Du musst deiner inneren Stimme treu bleiben. Es ist alles intuitiv, alles geschieht instinktiv. Wenn du deine Linie verlierst, bist du verloren. Wenn du in einem Dorf oder in einer Stadt unterwegs bist, dann besteht ein Abenteuer darin, zu entscheiden, nach links oder nach rechts abzubiegen. Du folgst deiner Nase, du entdeckst etwas, du willst es auf deine eigene Art machen. Manche dieser Straßen sind Sackgassen. Doch vielleicht findest du etwas, den glücklichen Zufall und die besten Momente. Ich war bewegt von der Aufnahme des Mädchens im Stall, das Pfeffer verkauft. Das war ein Mädchen, auf das ich stieß, kein Model. Ich machte viele Aufnahmen. Ich wartete auf einen bestimmten Moment, der Spannung in das Bild bringt: Wenn Menschen Teil des Ganzen sind. Wenn sie sich bewegen, dann will ich in dem Bild auch Bewegung sehen. Es soll nicht statisch wirken. Ich will festhalten, wie sich Menschen bewegen, oder wie sie sich positionieren, die unendlichen Möglichkeiten, die es dabei gibt. Was meine Aufnahmen zeigen, soll so natürlich, real und authentisch wie möglich sein. Ich machte etwa 50 Aufnahmen von dem Mädchen. Sie sind weithin dafür bekannt, 1979 nach Afghanistan gereist zu sein. Was hat Sie zu dieser gefährlichen Tour veranlasst? Es schien mir eine wichtige Sache zu sein, ein Abenteuer, eine großartige Gelegenheit, Leben in einem abgelegen Teil des Hindukusch zu dokumentieren. Ich wollte zudem die Kalash in der Nähe von Chitral in Pakistan besuchen, ungefähr zwei Tagesreisen nördlich von Peshawar in einem abgelegen Tal. Es sind keine Muslime, sondern eine Art Heiden, könnte man sagen, und ich verbrachte einige Zeit bei ihnen. Ihre Dörfer sind nur über abgelegene Ziegenpfade zugänglich. Sie leben wahrscheinlich immer noch dort und halten sich gerade so über Wasser. Es gibt nur noch wenige Tausend von ihnen. Mein erster Aufenthalt in Afghanistan dauerte einen Monat. Dann kam ich im August zurück und machte weitere Aufnahmen. Das war in Kunar in Nuristan. Die Menschen waren damals viel traditioneller gekleidet als heute, und als Waffen hatten sie alte Enfield Gewehre. Was war Ihr großer Durchbruch als Fotograf? Das war 1980, als die Bilder aus Afghanistan in GEO, Stern und Paris Match veröffentlich wurden: Die Bilder von Afghanen, die gegen ihre Regierung kämpften. Die Porträts von Afghanen wurden im American Photographer weit verbreitet. Die New York Times brachte einige davon auf den Titelseiten. Das war wirklich cool. Die Bilder waren erst einige Monate alt, aber bereits historisch.  
  • 9. BIOGRAFIE S TEVE M CCURRY von Paul Theroux „Ich würde mich als Straßenfotograf bezeichnen, der Momentaufnahmen ablichtet“, beschreibt sich Steve McCurry selbst. Für ihn sei ein solcher Schnappschuss ein Triumph, eine für immer eingefangene Beobachtung. Er erzähle von Einsamkeit, doch reflektiere zugleich die Menschen in einem lebendigen Stadtbild. „Aktbilder kann man fast überall fotografieren“, sagt McCurry. „Aber dieses Mal sind die Models im Pirelli Kalender bekleidet. Und jede dieser Frauen unterstützt eine Wohltätigkeitsorganisation. Sie sind zielstrebig und idealistisch, daher wollte ich sie an einem wirklich besonderen Ort präsentieren. Und dafür ist Rio de Janeiro perfekt.“ Seit fast 40 Jahren reist Steve McCurry, Jahrgang 1950, durch die Welt und fotografiert. Er ist ein einfallsreicher Reisender und ein bescheidener Mensch. Das macht ihn zu einem außergewöhnlichen Fotografen. Dabei zählt er zu den am härtesten arbeitenden Kreativen. Er ist stets wachsam und entdeckt dank seiner perfekten Beobachtungsgabe die Menschlichkeit in jedem Bild. Seine weltweit bekannteste Aufnahme ist das 1984 in einem Flüchtlingscamp entstandene Foto von Sharbat Gula, dem afghanischen Mädchen mit den leuchtend grünen Augen. Typisch für Steve McCurry: 17 Jahre später spürte er Sharbat Gula auf und fotografierte sie erneut. McCurry war schon ein Reisender, bevor er ein Fotograf wurde. Und er war immer schon risikofreudig. Mit 22 Jahren verließ er auf der Suche nach Motiven seine Heimat USA und trampte durch Mexiko und Mittelamerika bis nach Panama („Ich kaufte dort einige Objektive“). Als er seinen 30. Geburtstag feierte, war er bereits durch Jugoslawien sowie Bulgarien gereist und alleine auf dem Nil bis nach Uganda und Kenia gefahren. In den späten 1970er Jahren lebte er zwei Jahre lang in Indien, besuchte Nepal und Thailand. Schließlich überquerte er 1979, getarnt als afghanischer Bauer, die Grenze nach Afghanistan. Er ließ sich einen Bart wachsen und zog den Shalwar Kameez, die traditionelle Landestracht, an. In Chitral, einer Stadt im nordwestlichen Grenzgebiet von Pakistan, fand er eine Gruppe von fünf Afghanen, die ihn in ihre vom Bürgerkrieg gezeichnete Heimat mitnahmen. Im Tal von Kunar fotografierte McCurry ausgebrannte Dörfer, Bombardierungen und Kriegsgräuel. Er war die ganze Zeit zu Fuß auf den Bergpfaden des zerklüfteten Landes unterwegs, ernährte sich von Beeren und schlief in Hütten. Zehn Monate später marschierten die Sowjets in Afghanistan ein. Und McCurrys Fotos waren die ersten in Europa und Amerika veröffentlichten Aufnahmen der aufständischen Mudschaheddin. Nach weiteren Aufenthalten in Afghanistan, Beirut, Belutschistan und an der kambodschanischen Grenze galt McCurry als Kriegsfotograf. „Doch das war es nicht, was ich wollte“, erzählt er. „Mein Ziel war es, frei zu arbeiten und selbst zu entscheiden, wohin ich gehe und was ich fotografiere.“  
  • 10. Steve McCurry setzte seinen Willen durch und verschrieb sein Leben der Kunst. Er reiste durch Indien, Südamerika, Japan und Afrika, immer auf der Suche nach dem besonderen Motiv. Viele seiner Bilder haben dabei eine historische Bedeutung, indem sie Traditionen und Trachten der Völker dieser Welt dokumentieren. Zur Produktion des Pirelli Kalenders 2013 in Rio sagt er: „Ich bin stolz auf diese Location und die Motive, die wir für dieses Projekt gefunden haben. Bei den Aufnahmen dreht sich immer alles um die passende Beleuchtung, das Licht ist entscheidend. Dazu muss zur richtigen Zeit am richtigen Ort alles perfekt funktionieren.“  
  • 11. PIRELLI IN BRASILIEN Für die Wachstumsstrategie von Pirelli ist Brasilien, wo der Konzern bereits seit 1929 agiert, von entscheidender Bedeutung. Denn der brasilianische Pkw- und Nutzfahrzeugmarkt ist nicht nur der größte in Südamerika, sondern zählt zu den bedeutendsten in der Welt. Daher überrascht es nicht, dass viele der renommierten Hersteller aller Sparten der Kraftfahrzeug-Branche dort Werke errichtet haben und Motorräder, Pkw und Nutzfahrzeuge produzieren. Pirelli betreibt derzeit weltweit 22 Reifen-Werke. Sieben davon befinden sich in Südamerika. Dort lässt der italienische Hersteller Reifen für Motorräder, Pkw, Lkw sowie für Fahrzeuge der Land- und Bauwirtschaft produzieren. Fünf dieser Werke stehen in Brasilien, und zwar in Feira de Santana im Norden, in Santo André, Sumaré und Campinas im Bundesstaat São Paulo sowie in Gravataì im Süden. Die beiden anderen südamerikanischen Produktionsstätten von Pirelli befinden sich in Venezuela, nahe Caracas, und in Argentinien, im Großraum von Buenos Aires. Die lateinamerikanische Zentrale von Pirelli ist in São Paulo Stadt. Das brasilianische Werk in Santo André bildet Pirellis technologisches und industrielles Zentrum im südamerikanischen Markt. Der Standort Santo André gehört bereits seit 83 Jahren zum Konzern und ist auf die Produktion von Reifen für industrielle und landwirtschaftliche Fahrzeuge fokussiert. Zusätzliche Bedeutung hat der Standort Santo André durch das 200.000 Quadratmeter große Sumaré-Testgelände erhalten, das sich zum Maßstab für Reifen-Tests entwickelt hat. Auto-, Motorrad-, SUV-, Nutzfahrzeug- und Landwirtschaftsreifen werden dort entwickelt und geprüft. Insgesamt beschäftigt Pirelli über 14.000 Mitarbeiter in Südamerika, rund 11.000 davon in Brasilien. Über die Jahrzehnte nahm die industrielle und wirtschaftliche Größe und Bedeutung des Konzerns kontinuierlich zu. Heute gilt Pirelli in Brasilien und Südamerika als Marktführer - sowohl im Bereich der Erstausrüstung als auch im Ersatzmarktgeschäft. Allein in Brasilien verfügt Pirelli über ein Vertriebsnetz mit mehr als 550 exklusiven Vertriebsstellen. 2012 gewann Pirelli zum vierten Mal in Folge den von der Tageszeitung Folha de São Paulo verliehenen Preis für die beliebteste Marke brasilianischer Männer. Zudem wurde Pirelli bereits zum zehnten Mal seit 2003 zur bekanntesten Marke des Reifen-Sektors gewählt. Auch Pirellis Premium-Strategie verzeichnet in Brasilien ein starkes Wachstum. Diese Entwicklung basiert auf den großen Zuwächsen des brasilianischen Marktes für Limousinen und Sportwagen – ein Merkmal der positiven wirtschaftlichen Entwicklung des Landes. Im Vergleich zum Vorjahres- zeitraum stiegen die Umsätze in Südamerika in den ersten neun Monaten dieses Jahres um sieben Prozent, im Premium-Segment waren es fast 50 Prozent.  
  • 12. Soziale und kulturelle Aktivitäten In Übereinstimmung mit der Konzern-Philosophie, sich an jedem Standort für die Belange des Gemeinwesens einzusetzen, unterstützt Pirelli in Brasilien zahlreiche kulturelle und karitative Einrichtungen sowie Ausbildungs-, Gesundheits- und Sportinitiativen. Seit mehr als 20 Jahren sponsert der Hersteller die Coleção Pirelli-MASP, eine Fotoausstellung im San Paolo Museum of Art. Die rund 1.100 Exponate umfassende Sammlung enthält Aufnahmen aller bedeutenden zeitgenössischen Fotografen Brasiliens. Pirelli unterstützt auch Theater-aufführungen und Musik-Konzerte, sowie das Festival des italienischen Films in San Paolo Stadt. Im sozialen Bereich engagiert sich Pirelli in Zusammenarbeit mit Landes- und Kommunalbehörden in vielfältiger Weise. So unterstützt der Konzern landesweit Projekte, die auf der Straße lebende Kinder und Jugendliche medizinisch versorgt und ihnen Möglichkeiten der Wiedereingliederung in die Gesellschaft eröffnet. Darüber hinaus trägt Pirelli zur Finanzierung von Programmen in den Bereichen Berufsausbildung und politische Bildung bei. Die Forschungsaktivitäten von Pirelli in Brasilien fühlen sich den Anforderungen einer nachhaltigen Entwicklung verpflichtet und entsprechen den Vorgaben der Green Performance- Strategie des Konzerns. Hervorzuheben ist dabei die Förderung des nationalen Wiederverwertungs-Programms für Altreifen. Selbstverständlich agiert Pirelli als Sponsor des Motorsports, häufig als exklusiver Reifenlieferant der Teams - insgesamt beteiligt sich der Konzern an 13 Meisterschaften einschließlich Formula3, Rallyes und der brasilianischen GT3-Serie. Auch die Fußballmannschaft von Palmeiras wird vom italienischen Reifenhersteller unterstützt. Der Club gewann vier Landesmeisterschaften und wurde einmal südamerikanischer Meister. Bis in die 1980er Jahren war Pirelli auch Partner von Clube Atlético und trug mit seiner Unterstützung zu zahlreichen nationalen und internationalen Erfolgen in den Sportarten Volleyball, Boxen, Judo und Radfahren bei.  
  • 13. Kyleigh Kuhn Als dreizehnjähriges Mädchen reiste Kyleigh Kuhn mit ihrer Mutter nach Afghanistan. Dort sah sie die Zerstörungen und das Elend, die der Krieg verursacht hatte. Kurz nach dieser Reise entwickelte Kyleigh die Penny-Kampagne. Im Rahmen dieses Projektes forderte sie ihre Mitschüler in der Bay Area dazu auf, Pennies zu sammeln und unterstützte dadurch Roots of Peace, die Stiftung ihrer Mutter. Seither haben Kyleigh und ihre Familie unermüdlich dazu beigetragen, dass in Afghanistan Schulen, Spielplätze und Fußballfelder errichtet werden konnten. Ihr Studium in Berkeley schloss Kyleigh mit einer Diplomarbeit über Friedens- und Konfliktstudien ab und konnte seither Ausbildung und Beruf erfolgreich miteinander verbinden. Seit sie als Model arbeitet, hat Kyleigh die Mode-Industrie immer wieder als Plattform für ihr karitatives Engagement genutzt. Derzeit arbeitet sie mit afghanischen Kriegswitwen, um ihnen durch kunstgewerbliche Projekte eine gewisse Unabhängigkeit zu ermöglichen. Diese Projekte mündeten in Kooperationen mit US-amerikanischen Designern. Vom Verkauf der Produkte werden die Ausbildung und der Lebensunterhalt der Frauen bestritten. Im Dezember 2012 erscheint ein hochwertiger Kunstband, in dem die Arbeit der Stiftung ihrer Familie ausführlich dargestellt wird. Sonia Braga Die brasilianische Schönheit Sonia Braga gilt als unermüdliche Verfechterin der Rechte von Kindern, wobei sie insbesondere für deren Recht auf eine solide Ausbildung eintritt. „Wir, die Menschen in der Ersten Welt, stellen die Ausbildung oft nicht auf eine Stufe mit Grundbedürfnis wie genügend zu essen und einen guten Schlafplatz zu haben.“ 1997 gründete Sonia Braga mit Jimmy Smits, Merel Julia, Esai Moral und Felix Sanchez The national hispanic Foundation for the Arts mit dem Ziel, junge lateinamerikanische Künstler vor und hinter der Kamera zu fördern. An renommierten amerikanischen Universitäten, darunter die New Yorker Universität, die Columbia Universität, Harvard und Yale, organisiert die Stiftung Workshops für Studenten im Aufbaustudium, die eine Karrieren in der Unterhaltungs- oder in der Telekommunikations- Branche anstreben, und vergibt Stipendien. Isabeli Fontana Isabeli wurde in der brasilianischen Stadt Curitiba als Kind einer armen Familie geboren. Da sie Armut aus eigener Erfahrung kennt, hat sie sich ein großes Herz für Menschen bewahrt, die im Leben weniger Glück haben als sie selbst. Kaum stellten sich berufliche Erfolge ein, unterstützte Isabeli über viele Jahre ein Waisenhaus in Florianopolis mit großzügigen Geldspenden. Jetzt selbst Mutter von zwei Söhnen, engagiert sie sich leidenschaftlicher denn je für bedürftige Kinder. Isabeli ist Brasiliens Botschafterin von www.1love.org, eine Organisation, die mit Save the Children kooperiert. Kürzlich engagierte sich 1love bei einem Projekt, das den Schülern finanziell benachteiligter Schulen Musikinstrumente zur Verfügung stellt. Im vergangenen Jahr investierte sie viel Zeit und Geld, um die Gründungsgala von Amfar, eine der größten Non-Profit- Organisationen der Welt, zu unterstützen. Dabei half sie, Spendengelder in Höhe von rund 580.000 € für das AIDS-Forschungsprogramm der Stiftung zu sammeln.  
  • 14. Elisa Sednaoui Elisa Sednaoui ist nicht nur ein Topmodel, sondern auch eine facettenreiche Persönlichkeit mit einem großen humanitären Engagement. Ihr neuer Dokumentarfilm Kullu Tamam (Alles ist gut), den sie mit Martina Gili produzierte, erzählt die Geschichten der Menschen in einem kleinen Dorf im Süden Ägyptens, die nach dem Fall des Mubarak-Regimes die Meinungsfreiheit entdecken. Die Filmemacherinnen wollten Ägypten aus einer anderen Perspektive zeigen. Dazu wählten sie das schlichte Leben der Menschen in einem ländlichen Gebiet. Elisa Sednaoui: „Die Ägypter und ihre Art, das Leben zu betrachten, haben mein Herz berührt und mich tief beeinflusst. Diese Erfahrung wollte ich mit anderen teilen.“ Elisa ist sehr stolz auf das ägyptische Volk, dessen Stärke und Entschlusskraft: „Ihnen ist tatsächlich eine Revolution gelungen.“ Sie weiß aber auch, dass die Menschen erst von Grund auf lernen müssen, wie eine Demokratie funktioniert. „Genau das tun sie jetzt. Und sie sagen: Wir hören nicht eher auf, bis wir das bekommen, was wir wollen.“ M arisa M onte Die in Rio geborene Marisa Monte ist ein brasilianische Sängerin, Songschreiberin und Produzentin, deren Karriere bereits 25 Jahre währt. Sie ist eine echte Carioca, wie die Einwohner der brasilianischen Stadt Rio de Janeiro genannt werden. Sie fördert die Musik und die Kultur ihres Landes sowie einige brasilianische Künstler. Monte produzierte die Alben Tudo Azul (2000) und Argemiro Patrocínio (2002) von Velha guarda da Portela, einer Gruppe von Samba- Veteranen aus einer der traditionsreichsten Samba-Schulen in Rio de Janeiro. 2008 war sie Koproduzentin des Films O Mistério tut Samba (Das Mysterium der Samba), inspiriert durch die Geschichte dieser faszinierenden Musikrichtung. Monte ist darüber hinaus an vielen sozialen Projekten beteiligt. So unterstützt sie als Patin die Portela Filhos da Águia, die Jugendgruppe der Samba-Schule von Portela. Zudem beteiligt sie sich an den Kampagnen Rio com entileza (Gütiges Rio) und Eu Sou da Paz (Ich bin für den Frieden). Petra Nem cova Das tschechische Model Petra Nemcova, die auch als Autorin tätig ist, gründete 2006 den Happy Hearts Fund HHF. Zwei Jahre zuvor hatte sie den Tsunami im Indischen Ozean überlebt, der fast 280.000 Menschen das Leben kostete. Als Zeugin dieser unglaublichen Zerstörung beschloss Petra bei ihrer Rückkehr nach Indonesien, HHF ins Leben zu rufen. Denn sie hatte eine Lücke im Katastrophen-Bewältigungsprogramm entdeckt, die mit Hilfe ihrer Organisation geschlossen werden kann. Der Happy Hearts Fund will Kindern helfen, die Naturkatastrophen überlebt haben. Dazu gehört der schnelle Wiederaufbau von Heimen und Schulen. HHF hat bereits in 14 Ländern unschätzbare Hilfe geleistet und engagiert sich derzeit in sechs weiteren Ländern. Bislang hat die Organisation 67 Schulen gebaut und dazu beigetragen, dass über 40.000 Kinder wieder ein Gemeinschaftsgefühl erleben können.  
  • 15. Hanaa Ben Abdesslem Die Tunesierin unterstützte die Revolution in ihrem Land und ist Sprecherin der Organisation Ngo Esmâani. Deren Ziel ist es, die Bedingungen für Kranke und Bedürftige zu verbessern. Freiwilligen-Teams von Ngo Esmâani organisieren Ausstellungen und Konzerte und besuchen regelmäßig Gesundheitseinrichtungen und Krankenhäuser, um den Bedürftigen Hilfe, Zuwendung und finanzielle Unterstützung anzubieten. Hanaa nimmt an diesen Aktionen teil, wann immer es ihre Zeit erlaubt. Zudem finanziert sie den Kauf von Spielsachen, Fernsehern und Computern und hilft, in Krankenhäusern die Spielplätze zu renovieren. Sum m er Rayne Oakes Summer Rayne Oakes ist Absolventin der Universität von Cornell mit Diplom-Abschlüssen in Umweltwissenschaft und Insektenkunde. Sie ist Bestseller-Autorin, deren Buch über Stilkunde sich blendend verkauft, und Mitbegründerin von Source4Style. Dieser B2B-Marktplatz verbindet Designer weltweit mit Lieferanten umweltverträglich gefertigter Materialien. Für Marken wie MoDo eco eyewear, Aveeno und Portico home entwarf Summer Rayne Oakes umweltfreundliche Kollektionen. Sie ist zudem freie Mitarbeiterin des Above Magazines und hat kürzlich das Drehbuch für ihren ersten Film geschrieben und diesen produziert: einen Enviroment-Kurzfilm mit dem Titel Aussterben. Ihre Umweltaktivitäten finden weithin Anerkennung und wurden unter anderem von Vanity Fair, CnBC und Outside Magazine gelobt. Karlie Kloss Der Vater der US-Amerikanerin ist Arzt. So wuchs sie in der Welt der Medizin auf und lernte dabei schnell die Wohltaten und die Härten kennen, die das Leben mit sich bringen kann. Tief berührt von dem schweren Erdbeben auf Haiti im Jahr 2010, engagierte sie sich mit ihrer Freundin Petra Nemcova für die Initiative Tents Today Homes Tomorrow der Designerin Donna Karan. Die Initiative wird auch von der The Happy Hearts Foundation unterstützt. Karlie beabsichtigt, sich im Bereich der Kindermedizin zu engagieren. Dabei will sie sich auf Kinder konzentrieren, deren Familien von Drogen zerrüttet wurden. Als Karlie von einem Foto-Shooting für Vogue aus China zurückkehrte, schrieb Anna Wintour in ihrem Editorial: „Sollte sich Karlie je dafür entscheiden, ihre Ambitionen in der Medizin aufzugeben, wäre sie eine großartige Botschafterin.“  
  • 16. Adriana Lim a Die Brasilianerin arbeitet für das Bill Clinton’s Global Initiative Program auf Haiti. Ziel ist es, die haitianische Wirtschaft zu unterstützen und zu entwickeln. Vor Ort sprach sie mit Vertretern der Wirtschaft und erhielt einen Eindruck von den enormen sozialen und ökonomischen Problemen, mit denen die Menschen konfrontiert sind. Adriana, die kürzlich ihr zweites Kind zur Welt brachte, ist begeistert von dem Vorhaben, das Mutterschafts-Programm im katholischen Krankenhaus von Port Au Prince zu erweitern. Dort sollen Mütter und Säuglinge mit Komplikationen künftig die medizinische Versorgung erhalten, die es in dem Land bislang nicht gibt. In naher Zukunft will Adriana ihren Status als Topmodel dafür nutzen, um auf Facebook eine Social Media-Kampagne zu unterstützen. Mit deren Hilfe sollen genügend Spenden gesammelt werden, um die Baukosten der Entbindungsstation in Port Au Prince finanzieren zu können. Liya Kebede Liya Kebede ist ein Top-Model, Schauspielerin und Designerin. Darüber hinaus ist sie Gründerin der Liya Kebede Stiftung, Beirats-Mitglied der Kampagne Mother´s Day Every Day und war zudem ehrenamtliche Botschafterin des Mutter und Kind-Gesundheitsprogramms der Weltgesundheitsorganisation. Die nach ihr benannte Stiftung will sicherstellen, dass jede Frau Zugang zu lebensrettenden medizinischen Maßnahmen erhält. Das Programm von Liya Kebede sieht vor, politische Entscheider mit Informationen zu versorgen und gemeinsam mit der Regierung, alternativen Organisationen und den Gemeinden die Entwicklung medizinischer Einrichtungen zu unterstützen. Der Fokus liegt auf der strategischen Koordination und der Entwicklung aller Ressourcen, von Fachärzten und Geburtshelferinnen über Krankenwagen und keimfreien Tüchern bis zu medizinischen Instrumenten. „Unsere Aufgabe ist es, die kommende Generation der Mütter zu retten“, betont Liya.  
  • 17. CALENDARIO PIRELLI: PHOTOGRAPHERS AND LOCATIONS 1964 Robert Freeman in Maiorca 1965 Brian Duffy in the south of France 1966 Peter Knapp in Al Hoceima, Marocco 1967 Non pubblicato 1968 Harry Peccinotti in Tunisia 1969 Harry Peccinotti in Big Sur, California 1970 Francis Giacobetti in Paradise Island, Bahamas 1971 Francis Giacobetti in Giamaica 1972 Sarah Moon in Villa Les Tilleuls, Paris 1973 Allen Jones in Londra 1974 Hans Feurer at the Seychelles islands 1975-1983 Non pubblicato 1984 Uwe Ommer in Bahamas 1985 Norman Parkinson in Edimburgh, Scotland 1986 Bert Stern in the Cotswolds, England 1987 Terence Donovan in Bath, England 1988 Barry Lategan in London 1989 Joyce Tennyson in the Polaroid Studios, New York 1990 Arthur Elgort in Seville, Spain 1991 Clive Arrowsmith in France 1992 Clive Arrowsmith in Almeria, Spain 1993 John Claridge at Seychelles 1994 Herb Ritts in Paradise Island, Bahamas 1995 Richard Avedon in New York City 1996 Peter Lindberg in El Mirage, California 1997 Richard Avedon in New York City 1998 Bruce Weber in Miami 1999 Herb Ritts in Los Angeles 2000 Annie Leibovitz in Rhinebeck, New York 2001 Mario Testino in Naples 2002 Peter Lindbergh in Los Angeles 2003 Bruce Weber in Southern Italy 2004 Nick Knight in London 2005 Patrick Demarchelier in Rio de Janeiro 2006 Mert and Marcus in Cap d’Antibes, Francia 2007 Inez and Vinoodh in California 2008 Patrick Demarchelier in Shanghai, Cina 2009 Peter Beard ad Abu Camp/Jack’s Camp, Botswana 2010 Terry Richardson in Brazil 2011 Karl Lagerfeld in Parigi 2012 Mario Sorrenti in Murtoli, Corsica 2013 Steve McCurry in Rio de Janeiro