1. Sperrfrist: 09.55 Uhr
Pressemitteilung
Nr. 033/2010 – 30. Juni 2010
Der Potsdamer Arbeitsmarkt im Juni:
Zum Sommeranfang gute Nachrichten vom regionalen Ar-
beitsmarkt
Die Arbeitslosigkeit ist im Juni im Bezirk der Agentur für Arbeit Potsdam weiter
zurückgegangen. Insgesamt 31.223 Menschen waren von Arbeitslosigkeit betrof-
fen, 764 weniger als im Mai und 2.772 weniger als ein Jahr zuvor. Die Arbeitslo-
senquote ging auf 8,3 Prozentpunkte zurück (-0,2 zum Vormonat und -0,8 zum
Juni 2009).
„Das, was sich in den letzten Monaten schon abgezeichnet hat, wird immer deut-
licher: Die Arbeitskräftenachfrage der regionalen Wirtschaft konsolidiert sich und
liegt deutlich über dem Vorjahresniveau. Zugleich werden deutlich weniger Men-
schen in die Arbeitslosigkeit entlassen“, signalisiert Edelgard Woythe, Leiterin
der Potsdamer Arbeitsagentur.
Die Arbeitslosigkeit im Detail
7.840 Menschen meldeten sich im Juni insgesamt arbeitslos. Dies waren 463 mehr als
im Mai und 279 mehr als im Vorjahresmonat. Mit 3.130 Personen kamen 40 Prozent di-
rekt aus einer Erwerbstätigkeit. Im ersten Halbjahr 2010 meldeten sich rund 6 Prozent
weniger Personen arbeitslos als im Vorjahreszeitraum. Betrachtet man die Meldungen
von Menschen, die zuvor auf dem ersten Arbeitsmarkt tätig waren, liegt der Rückgang
sogar bei -11,5 Prozent.
8.596 Personen konnten im Juni ihre Arbeitslosigkeit beenden. Dies waren 1.007 weni-
ger als im Mai und 229 weniger als im Juni 2009. Rund 44 Prozent davon fanden einen
neuen Arbeitsplatz und etwa 21 Prozent begannen eine Ausbildung oder Qualifizierung.
In beiden Rechtskreisen ist die Zahl der Arbeitslosen gesunken. 9.209 Personen wurden
im Juni von der Agentur für Arbeit Potsdam betreut, 393 weniger als im Mai und 1.282
weniger als vor Jahresfrist. Die Arbeitsgemeinschaften im Bezirk waren für 22.014 Ar-
beitslose zuständig, 371 weniger als im Mai und 1.490 weniger als im Juni 2009.
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Agentur für Arbeit Potsdam , Pressestelle Tel: 0331 880 4410
14462 Potsdam Fax: 0331 880 4444
www.arbeitsagentur.de/potsdam
2. -2-
Der Stellenmarkt
Mit 5.025 offenen Stellen waren es 376 weniger als im Mai und 4.398 weniger als im Juni
2009. Dieser Rückgang ist auf den geförderten zweiten Arbeitsmarkt zurückzuführen:
2.645 der 5.025 Stellen waren Vakanzen auf dem ersten Arbeitsmarkt (-56 zum Mai und
+196 zum Vorjahresmonat).
3.049 Angebote wurden im Juni neu gemeldet. 1.587 davon waren ungeförderte Stellen-
angebote des ersten Arbeitsmarktes, 108 weniger als im Mai und 16 mehr als im Juni
2009.
„Wir stellen fest, dass neben dem Gesundheitswesen insbesondere im Baugewerbe qua-
lifizierte Fachkräfte gesucht werden“, unterstreicht Edelgard Woythe. „Aufgrund der fort-
geschrittenen Bausaison ist allerdings kaum noch Fachpersonal vorhanden, das nach ei-
ner neuen Beschäftigung sucht. So würden zum Beispiel Bagger- und Raupenführer ge-
nauso gesucht wie Maurer, Trockenbauer, Hoch- und Tiefbauer oder Maler.“
Auch die Fußball-Weltmeisterschaft mache sich auf dem regionalen Arbeitsmarkt be-
merkbar: „Immer mehr Menschen schauen sich die Spiele in Gesellschaft in einer Gast-
stätte an. Aus diesem Grund suchen viele Einrichtungen speziell Aushilfskräfte bis zum
11. Juli.“
Erfreuliche Neuigkeiten gebe es von der krisengezeichneten Metallverarbeitung. In vielen
Betrieben laufe die Kurzarbeit aus. Zugleich würden wieder vermehrt Stellenangebote
eingehen.
Die Kurzarbeit
Im Mai – dies sind die derzeit aktuellen Zahlen – zeigten 20 Betriebe für 181 Arbeit-
nehmer neu Kurzarbeit an. Im März hatten noch 31 Unternehmen für 273 Beschäftigte
gemeldet.
Ende März, die Bestandszahlen werden mit zeitlicher Verzögerung quartalsweise erho-
ben, haben im Bezirk der Agentur für Arbeit Potsdam 7.392 Menschen in 742 Unter-
nehmen Kurzarbeitergeld bezogen. Die absolute Spitze lag im Juni 2009. Hier waren
7.890 Menschen von Kurzarbeit betroffen.
Arbeitsmarktpolitische Instrumente
Auch über die Kurzarbeit hinaus leisteten die arbeitsmarktpolitischen Instrumente einen
wirksamen Beitrag zur Begrenzung der Arbeitslosigkeit. Insgesamt wurden 12.530 Teil-
nehmer gefördert (-112 zum Vormonat und +742 zum Vorjahr). Allein für 2.241 Personen
wurden Eingliederungszuschüsse zur Aufnahme einer sozialversicherungspflichtigen Be-
schäftigung gezahlt. Mitte des Monats wurden 1.527 Existenzgründer finanziell unter-
stützt.
4.915 Personen fanden im Berichtsmonat durch Arbeitsgelegenheiten eine vorüberge-
hende Beschäftigung. Das waren 67 Teilnehmer mehr als im Vormonat und 14 mehr als
vor einem Jahr. 2.458 Personen profitierten im Juni zudem von Qualifizierungsmaßnah-
men (-28 mehr als im Mai und 113 mehr als im Juni 2009).
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3. -3-
Der Ausbildungsmarkt
Mit Sorge blickt Woythe auf den Ausbildungsmarkt: „Aufgrund der Tatsache, dass jetzt die
geburtenschwachen Jahrgänge der 90er Jahre die Schule beenden, gibt es schlichtweg
nicht genügend Bewerber, um alle regionalen Lehrstellen besetzen zu können. Trotz der
schwierigen Ausgangssituation werden wir nicht müde, immer wieder Aktionen zu starten,
um wirklich alle jugendlichen Ausbildungsbewerber zu erreichen.“ So gebe es am 8. Juli in
Potsdam und Brandenburg an der Havel eine „Last Minute in die Ausbildung“- Veranstal-
tung, in Königs Wusterhausen würde diese am 9. Juli angeboten.
Seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober haben sich 3.026 ausbildungsinteres-
sierte Jugendliche bei der Berufsberatung gemeldet, 516 weniger als im gleichen Zeitraum
des vorangegangenen Beratungsjahres. 1.472 Bewerber suchten Mitte Juni weiterhin nach
einer Lehrstelle, 308 weniger als im Juni 2009.
Auf der anderen Seite wurden im gleichen Zeitraum 3.240 regionale Ausbildungsplätze ge-
meldet, 297 weniger als ein Jahr zuvor. 1.572 Angebote für den Ausbildungsstart im Herbst
2010 sind weiter zu haben.
Damit fielen Mitte Juni 1,07 vakante Lehrstellen auf einen unversorgten Bewerber.
4. Arbeitsmarkt in Zahlen
Sperrfrist: 30.06.2010, 09:55 Uhr
Arbeitsmarktreport
Agentur für Arbeit Potsdam
Juni 2010
6. Arbeitsmarktreport
Abkürzungen und Zeichenerklärung
AA Agentur für Arbeit
ABM Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen
AGH Arbeitsgelegenheiten
BA Bundesagentur für Arbeit
BSI Beschäftigung schaffende Infrastrukturmaßnahmen
dar. darunter
dav. davon
GSt Geschäftsstelle
HA Hauptagentur
IT Informationstechnologie
PSA Personal-Service-Agentur
SGB Sozialgesetzbuch
zkT zugelassene kommunale Träger
I insgesamt
M Männer
F Frauen
MD Monatsdurchschnitt
ME Monatsende
MS Monatssumme
MM Monatsmitte
MA Monatsanfang
JA Jahresanfang
JD Jahresdurchschnitt
JE Jahresende
JS Jahressumme
r berichtigte Zahl
s geschätzte Zahl
u unzuverlässige oder ungewisse Daten
0 mehr als nichts, aber weniger als die Hälfte der
kleinsten Einheit, die in der Tabelle zur Darstellung
gebracht werden kann
- nichts vorhanden
. kein Nachweis vorhanden
… Angaben fallen später an
* Zahlenwerte kleiner 3 und korrespondierende
Werte werden aus Datenschutzgründen nicht ausgewiesen
x Nachweis nicht sinnvoll
Abweichungen in den Summen ergeben sich durch Runden der Zahlen.
7. Arbeitsmarktreport
Inhaltsverzeichnis
Arbeitsmarktreport
Agentur für Arbeit Potsdam
Juni 2010
Seite
Eckwerte des Arbeitsmarktes 5
Eckwerte des Arbeitsmarktes im Rechtskreis SGB III 6
Eckwerte des Arbeitsmarktes im Rechtskreis SGB II 7
Bestand an Arbeitslosen nach Rechtskreisen 8
Bestand an Arbeitslosen nach Personengruppen 9
Zugang in und Abgang aus Arbeitslosigkeit 10
Gemeldete Stellen 11
Arbeitsmarktpolitische Maßnahmen 12
Ausbildungsstellenmarkt 13
Der Arbeitsmarkt in den Dienststellen des Agenturbezirks 14
Hauptagentur Potsdam 15
Geschäftsstelle Belzig 18
Geschäftsstelle Brandenburg 21
Geschäftsstelle Königs Wusterhausen 24
Geschäftsstelle Luckenwalde 27
Geschäftsstelle Zossen 30
12. Arbeitsmarktreport
zurück zum Inhalt
Bestand an Arbeitslosen nach Personengruppen
Agentur für Arbeit Potsdam
Juni 2010
Nach Personengruppen entwickelte sich die Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk unterschiedlich. Die Veränderungsspanne reicht
im Juni von -11% bei 15- bis unter 25-Jährigen bis -5% bei 50- bis unter 65-Jährigen. Auch der Anteil der ausgewählten
Personengruppen am Arbeitslosenbestand ist unterschiedlich groß. Bei der Interpretation der Daten ist zu berücksichtigen,
dass Mehrfachzählungen möglich sind, da ein Arbeitsloser in der Regel mehreren der hier abgebildeten Personengruppen
angehört. Somit kann die individuelle Situation von Arbeitslosen von der Entwicklung der jeweiligen Personengruppe
abweichen.
Veränderung der Arbeitslosigkeit ausgewählter Personengruppen gegenüber dem Vorjahresmonat
Arbeitslose insgesamt -8,2%
Männer -9,3%
Frauen -6,6%
15 bis unter 25 Jahre -10,5%
25 bis unter 50 Jahre -9,5%
50 bis unter 65 Jahre -4,6%
Deutsche -8,3%
Ausländer -4,8%
Anteil ausgewählter Personengruppen an allen Arbeitslosen nach Rechtskreisen
Männer Frauen
Insgesamt 56,4% 43,6%
SGB III 53,6% 46,4%
SGB II 57,6% 42,4%
Deutsche Ausländer
Insgesamt 95,6% 4,3%
SGB III 97,9% 2,1%
SGB II 94,6% 5,3%
15 bis unter 25 Jahre 25 bis unter 50 Jahre 50 bis unter 65 Jahre
Insgesamt 10,9% 57,7% 31,4%
SGB III 13,3% 42,5% 44,3%
SGB II 9,9% 64,1% 26,0%
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17. Arbeitsmarktreport
zurück zum Inhalt
Der Arbeitsmarkt in den Dienststellen des Agenturbezirks
Agentur für Arbeit Potsdam
Juni 2010
Im Agenturbezirk Potsdam stellt sich der Arbeitsmarkt im Juni recht unterschiedlich dar. Vergleichsweise günstig entwickelte
sich die Arbeitslosigkeit in Belzig; dort sank der Bestand an Arbeitslosen gegenüber dem Vorjahresmonat um 15%. Dem
gegenüber steht die Entwicklung in Potsdam mit einer Abnahme von 1%.
Veränderung des Bestandes an Arbeitslosen gegenüber dem Vorjahresmonat
GSt Belzig -14,9%
GSt Luckenwalde -14,7%
GSt Zossen -14,5%
GSt Brandenburg -10,1%
AA Potsdam -8,2%
GSt Königs Wusterhausen -3,9%
HA Potsdam -1,4%
Dementsprechend änderten sich auch die Arbeitslosenquoten in den Dienststellen des Agenturbezirks. Die Spanne reichte im
Juni von 6,8% in Potsdam bis 12,0% in Brandenburg.
Arbeitslosenquoten1) im Agenturbezirk aufsteigend sortiert
Juni 2010 Juni 2009
6,8%
HA Potsdam
7,1%
6,9%
GSt Zossen
8,2%
7,3%
GSt Königs Wusterhausen
7,8%
8,3%
AA Potsdam
9,1%
9,2%
GSt Belzig
10,8%
11,0%
GSt Luckenwalde
12,8%
12,0%
GSt Brandenburg
13,4%
1) Arbeitslose bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen (abhängige zivile Erwerbspersonen plus Selbständige und mithelfende Familienangehörige).
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