1. 02/2011
Disease Management Programme (DMP)
In Disease Management Programmen (DMP) werden seit 2002
chronisch kranke Versicherte betreut, alle notwendigen Behand-
lungen koordiniert, deren wissenschaftlich aktuellster Stand
sichergestellt und die Lebensqualität der Patienten verbessert.
Teilnehmerzahlen in Disease Teilnehmerzahl nach Kassenart
Management Programmen steigen in Millionen
Seit 2007 sind die Teilnehmerzahlen der Disease AOK
3,0
Management Programme (DMP) über alle Indikati-
onen kontinuierlich angestiegen. Die höchste Teil-
2,5
nehmerzahl hat die AOK: Ende vergangenen Jahres
wurden gut 2,9 Mio. Fälle chronisch Kranker erfasst, 2,0
vdek
die an einem DMP teilnahmen. 2007 lag die Zahl
noch um fast eine Mio. darunter. Der vdek zählte 1,5
2010 rund 2 Mio. DMP-Teilnehmer/innen (2007: 1,3
Mio). Unter den BKK Versicherten wurden im letz- 1,0 BKK
ten Jahr zirka 0,9 Mio. Fälle gezählt (2007: 0,6 Mio.).
Die IKK kam auf gut 0,3 Mio. (2007: 0,2 Mio.) und 0,5 IKK
die Knappschaft Bahn-See (KBS) auf etwas unter 0,3 KBS
Mio. (2007: 0,2 Mio.). Insgesamt betrug die Teilneh- 2007 2008 2009 2010
merzahl im vergangenen Jahr rund 6,5 Mio. (2007:
Quelle: spectrum K; Grafik: BKK Bundesverband
4,3 Mio.).
DMP-Teilnehmer nach Indikation und Kassenart Brustkrebs ist kleinste DMP-Gruppe
in Prozent Die anteilig größte Gruppe der DMP-Teilnehmer ist
über alle Kassen hinweg diejenige mit Diabetes mel-
litus Typ 2 (DM2). Durchschnittlich sind dies über alle
100%
Kassenarten 51,92% der eingeschriebenen DMP-Teil-
KHK
nehmer. Bei den Betriebskrankenkassen macht ihr An-
80% teil 51,06% aus. Die kleinste Gruppe stellen die in ein
DMP eingeschriebenen Patientinnen mit Brustkrebs
(BK), im Durchschnitt 1,95%, sowie Patient/innen mit
60%
Diabetes mellitus Typ 1 (DM1) mit durchschnittlich
DM2
2,08%: Sie machen bei den Betriebskrankenkassen
40% 2,08% (BK) bzw. 2,51% (DM1) der DMP-Teilnehmer
aus. Im DMP Chronisch obstruktive Lungenerkran-
kung (COPD) sind im BKK System 8,26% der Teil-
20% DM1 nehmer eingeschrieben, der Durchschnitt beträgt hier
COPD
BK 8,56%. Die Patienten, die aufgrund Koronarer Herzer-
AB krankung (KHK) in ein DMP eingeschrieben sind, ma-
BKK AOK LKK vdek IKK KBS
chen bei den Betriebskrankenkassen 23,16% (Durch-
Quelle: spectrum K; Grafik: BKK Bundesverband schnitt 24,62%) aus; Asthma bronchiale (AB) kommt
auf 12,94% (Durchschnitt 10,87%).
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2. DMP-Teilnehmer mit Koronarer Herz-
Durchschnittsalter nach Indikation erkrankung sind am ältesten
Alter in Jahren Das höchste Durchschnittsalter unter den DMP-Teilneh-
80
Frauen mern weisen Patienten mit der Indikation Koronare Herzer-
Männer krankung auf: Frauen sind hier im Durchschnitt 72,67 Jahre
70 Insgesamt
alt, Männer 68,34. An zweiter Stelle liegen die DMP-Teil-
60
nehmer mit Diabetes mellitus Typ 2 (Frauen: 67,37 Jahre,
Männer: 64,19 Jahre). Patienten, die an COPD leiden und
50 DMP in Anspruch nehmen, sind im Durchschnitt 64,63 Jah-
re alt (Frauen 64,38 Jahre, Männer 64,83 Jahre). DMP-Pati-
40
entinnen mit Brustkrebs sind durchschnittlich 60,02 Jahre
alt. Bei Teilnehmern mit der Indikation Diabetes mellitus
30
Typ 1 liegt der Altersdurchschnitt bei 41,19 (Frauen) bzw.
20 41,87 Jahren (Männer). Am durchschnittlich jüngsten sind
die Teilnehmer mit Asthma bronchiale (Frauen: 43,48 Jah-
10 re, Männer: 35,38 Jahre). Das Durchschnittsalter von Ver-
sicherten, die in keinem Disease Management Programm
AB BK COPD DM1 DM2 KHK kein DMP eingeschrieben sind, liegt bei 38,15 Jahren. Männer sind
Quelle: spectrum K; Grafik: BKK Bundesverband dabei mit 37,33 Jahren im Schnitt etwas jünger als Frauen
mit 38,93 Jahren.
KBS hat den größten Anteil an
Anteil der DMP-Teilnehmer bezogen auf DMP-Teilnehmern
die Gesamtversicherten nach Kassenarten Mit einem Anteil von 16,81% an den Gesamtversicherten
in Prozent hat die Knappschaft-Bahn-See (KBS) den größten Anteil an
Versicherten im GKV-System, die in ein DMP eingeschrie-
KBS 16,81%
ben sind. An zweiter Stelle folgt die AOK mit 12,21% vor
DMP dem vdek mit 8,27%. Der Anteil der DMP-Teilnehmer bei
AOK 12,21% den Betriebskrankenkassen beträgt, gemessen an den Ge-
samtversicherten, 7,13%. Die IKK kommt auf 6,93%. Für
vdek 8,27% jeden eingeschriebenen Versicherten erhält die Kranken-
kasse eine Pauschale aus dem Gesundheitsfonds, deren
Höhe jedes Jahr vom GKV-Spitzenverband neu festgesetzt
BKK 7,13%
wird. Für 2011 wurde sie auf 168 Euro festgelegt (2009
und 2010: 180 Euro).
IKK 6,93%
Quelle: spectrum K; Grafik: BKK Bundesverband
Diabetes mellitus ist größte DMP-Gruppe bei
Teilnehmende BKK Patienten den Betriebskrankenkassen
Diabetes mellitus Typ 1 und 2 Bundesweit waren im Dezember 2010 rund 493.000 Ver-
in Tausend Diabetes mellitus Typ 2 Diabetes mellitus Typ 1 sicherte, die an Diabetes mellitus Typ 1 oder 2 litten, in ein
Nordrhein DMP der BKK eingeschrieben. Mit über 470.000 Betrof-
Bayern fenen litt die große Mehrheit an Diabetes mellitus Typ 2.
Westfalen-Lippe
Niedersachsen
Auf Typ 1 entfielen zirka 23.000 teilnehmende Patienten.
Baden-Württemberg Die meisten Teilnehmer kamen aus Nordrhein (Typ1:
Hessen
3.100, Typ 2: 78.200), gefolgt von Bayern (Typ 1: 4.000,
Rheinland-Pfalz
Berlin Typ 2: 69.100) und Westfalen-Lippe (Typ 1: 2.400, Typ 2:
Insgesamt:
Sachsen 493,2 46.300). Am Programm „BKK MedPlus Diabetes Typ 1 und
Brandenburg
Sachsen-Anhalt
Typ 2“ nahmen die wenigsten chronisch Kranken aus dem
Schleswig-Holstein Saarland teil: Das kleine Bundesland stellte lediglich sieben
Hamburg Teilnehmer mit Diabetes mellitus Typ 1 und 2.900 mit Typ
Thüringen
Mecklenburg-Vorpommern
2. Bremen zählte 184 Teilnehmer mit Typ 1 und rund 4.300
Bremen mit Typ 2. Mecklenburg-Vorpommen kam auf 426 (Typ 1)
Saarland
und 9.400 (Typ 2) teilnehmende Patienten.
10 20 30 40 50 60 70 80
Quelle: spectrum K; Grafik: BKK Bundesverband
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3. Die meisten DMP-Teilnehmer mit KHK im
Teilnehmende BKK Patienten KHK BKK System kamen aus Nordrhein
in Tausend Nordrhein zählte im Dezember 2010 mit rund 37.200 DMP-
Nordrhein 37,2
Bayern 29,7
Teilnehmern die meisten Patienten mit Koronarer Herzer-
Niedersachsen 27,0 krankung (KHK) in der BKK. Mit einem Abstand von gut
Westfalen-Lippe 24,7
Baden-Württemberg 15,6
7.500 Teilnehmern folgte Bayern; Niedersachsen zählte
Hessen 14,5 noch mal über 2.600 Patienten weniger, die für das DMP
Berlin 11,5 registriert waren. Im Saarland nahmen im vergangenen
Rheinland-Pfalz 10,4
Brandenburg 8,2 Insgesamt: Jahr gut 1.100 Patienten mit KHK an DMP der Betriebs-
213,2
Sachsen-Anhalt 7,1 krankenkassen teil, dies war die zahlenmäßig kleinste
Sachsen 6,7
Schleswig-Holstein 5,1 Gruppe. Darauf folgte Bremen mit zirka 1.900 Teilnehmern
Thüringen 4,8 und Hamburg mit rund 3.700 Betroffenen. Insgesamt nah-
Mecklenburg-Vorpommern 4,3
Hamburg 3,7
men im Dezember 2010 rund 213.200 Teilnehmer am BKK
Bremen 1,9 MedPlus-Programm „KHK“ teil.
Saarland 1,1
5 10 15 20 25 30 35 40
Quelle: spectrum K; Grafik: BKK Bundesverband
Bayern zählte die meisten Brustkrebs-
Teilnehmde BKK Patientinnen Brustkrebs patientinnen im BKK MedPlus-Programm
Das BKK DMP für Brustkrebs-Patientinnen wurde von den
Bayern 3.467
Westfalen-Lippe 2.495 meisten Betroffenen in Bayern wahrgenommen. Dies wa-
Nordrhein 2.443 ren im Dezember vergangenen Jahres rund 3.500 Frauen.
Niedersachsen 2.207
Hessen 2.085
In Westfalen-Lippe wurden knapp 2.500 BKK Versicherte
Baden-Württemberg 1.141 betreut, in Nordrhein waren es fast ebenso viele. Die we-
Berlin 1.036
Rheinland-Pfalz 1.003
nigsten Brustkrebs-Patientinnen waren in Bremen in das
Insgesamt:
Schleswig-Holstein 665 19.124 BKK MedPlus-Programm eingeschlossen (99); im Saarland
Brandenburg 628
Mecklenburg-Vorpommern 462
waren es 126 Versicherte und in Hamburg 240. Insgesamt
Thüringen 409 wurden im vergangenen Dezember bundesweit mehr als
Sachsen-Anhalt
Sachsen
320
290
19.100 Brustkrebs-Patientinnen in einem DMP der Be-
Hamburg 240 triebskrankenkassen begleitet.
Saarland 126
Bremen 99
500 1000 1500 2000 2500 3000 3500
Quelle: spectrum K; Grafik: BKK Bundesverband
Datencheck:
Im Jahre 2009 wurden in Deutschland
ungefähr 1,1 Mrd. Euro für Disease
Management Programme aufgewendet.
Quelle: Ärzteblatt
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