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1  sur  24
VON A MST
RDAMNACH
B R LIN2 011
INHA ALT
                                                                                                                                                  DIESER KATALOG
                                                                                                                                                  IST IN SCHWERER
                                                                                                                                             UND IN LEICHTER
                                                                                                                                             SPRACHE VERFASST.
                                                                                                                                             DAMIT IHN ALLE
                                                                                                                                             VERSTEHEN KÖNNEN.

                                                                                                                                             © European Easy-to-Read Logo




H U B E R T H Ü P P E Grußwort 0 6 - 07                                               F LO R I S K A AY K Metalosis Maligna 23

M A R T I N G E O R G I Grußwort 0 8 - 0 9                                            P H A R M A C O P O E I A Wieg tot Graf 24

I N E G E V E R S & L I S A S C H M I DT Intro 12 - 13                                B R U C E N A U M A N Washing Hands Abnormal 25

I N T R O L E I C H T E S P R A C H E Nicht Normaal * Difference on Display 14 - 15   K O E R T VA N M E N S V O O R T Next Nature Baby 26

J A N A S T E R B A K Monumental 16                                                   D A N I C A D A K I C First Shot 27

D A N I E L G U Z M Á N New York Groove 17                                            B I R G I T D I E K E R Bad Mummy 28

C R I T I C A L A R T E N S E M B L E The Flesh Machine 18                            PAT R I C I A P I C C I N I N I Foundling 29

R I C A R D A R O G G A N Bett, Tisch und Eimer 19                                    A N D R E A S V I N T H E R M Ø LG A A R D Ambush (...) 3 0

H E L E N D O W L I N G Lissencephaly 20                                              D O N A L D R O D N E Y In the House of my Father 31

PAW E L A LT H A M E R Winged 21                                                      V E R A N S TA LT U N G E N Nicht Normaal 32 - 37

G I L L I A N W E A R I N G Signs that say what you want them to say (...) 22         V E R A N S TA LT U N G E N L E I C H T E S P R A C H E Nicht Normaal 3 8 - 47

                                 Seite 4                                                                               Seite 5
ist dieses Programmheft z.B. in schwerer und in               Sehr geehrte Damen und Herren,
                                                          Leichter Sprache verfasst.
                                                          Es geht bei Inklusion aber auch darum, gesellschaft-          seit 10 Jahren gibt es im Kleisthaus ein Kultur-Programm.
                                                          liche Barrieren abzubauen. Grundsätzlich müssen               Es gibt Filme, Lesungen, Konzerte und vieles mehr.
                                                          wir uns immer wieder die Frage stellen, warum wir             In dem neuen Programm zeigen auch viele Künstlerinnen und Künstler
                                                          gewisse Dinge hinnehmen und als normal betrach-               mit Behinderungen ihre Kunst.
                                                          ten und welche Mechanismen dahinter stehen.                   Es geht um Dinge, die für Menschen mit Behinderungen wichtig sind.
                                                          Genau mit dieser Fragestellung „Was ist normal                Aber diese Dinge sind auch für alle anderen Menschen wichtig.
                                                          und wer bestimmt das?“ beschäftigt sich die Aus-              Denn alle Menschen sind Teil der Gesellschaft.
H U B E RT H Ü PPE                                        stellung NICHT NORMAAL * DIFFERENCE ON                        Das nennt man Inklusion.
Beauftragter der Bundesregierung für die                  DISPLAY*, mit der das Kulturprogramm im Kleist-               Inklusion heißt: Alle Menschen gehören überall dazu.
Belange behinderter Menschen                              haus am 3. März wiedereröffnet wird.                          Darum sollen die Veranstaltungen im Kleisthaus barriere-frei sein.
                                                          Ich freue mich auf ein vielfältiges Programm und              Das bedeutet zum Beispiel:
                                                          einen regen Austausch darüber, wer oder was ei-               Es gibt Informationen in Blinden-Schrift und in Leichter Sprache.
Sehr geehrte Damen und Herren,                            gentlich normal ist.
                                                                                                                        Manche Menschen finden Behinderung nicht normal.
das Kulturprogramm im Kleisthaus feiert in diesem         Mit freundlichen Grüßen                                       Aber: Was ist normal? Und wer bestimmt das?
März sein zehnjähriges Bestehen und es ist mir eine       Ihr                                                           Darum geht es in der neuen Ausstellung ab dem 3. März.
große Freude, mit diesem Jubiläum die Wiederer-                                                                         Sie heißt: NICHT NORMAAL * DIFFERENCE ON DISPLAY.
öffnung des Programms zu verbinden.                                                                                     „Difference on Display“ ist englisch und heißt
Mit dem neuen Kulturprogramm möchte ich Künst-                                                                          „Verschiedenheit zur Schau gestellt“.
lerinnen und Künstlern mit Behinderungen einen            Hubert Hüppe                                                  Die Kunstwerke in der Ausstellung zeigen:
größeren Raum geben und ich möchte Themen                 Beauftragter der Bundesregierung für die Belange              Alle Menschen sind verschieden und das ist etwas Gutes.
aufgreifen, die für Menschen mit Behinderungen            behinderter Menschen
wichtig sind.                                                                                                           Ich hoffe, dass sich viele Menschen im Kleisthaus treffen werden,
Dabei ist mir besonders der Gedanke der Inklusion         * „Difference   on Display“ bedeutet „Verschiedenheit         egal ob mit oder ohne Behinderung.
wichtig, das heißt, dass alle mit einbezogen wer-         zur Schau gestellt“. Da es sich um eine internationale
den. Das Kleisthaus soll ein Ort des künstlerischen       Ausstellung handelt, werden Sie an mancher Stelle auf         Mit freundlichen Grüßen
Austauschs und Zusammenseins von Menschen mit             englische Titel und Inhalte stoßen, die wir in der Regel in   Ihr
und ohne Behinderungen sein. Die aktive Beteili-          Zusatzmaterialien übersetzen oder erklären. Ich möchte
gung von Menschen mit Behinderungen und ein               Sie dafür um Verständnis bitten und bin mir sicher, dass
möglichst barrierefreies Informations- und Veran-         die Inhalte und die Auswahl der Kunstwerke diese kleine       Hubert Hüppe
staltungsangebot sind dafür grundlegend. Darum            Hürde rechtfertigen.                                          Behinderten-Beauftragter der Bundes-Regierung


                                                      Seite 6                                                                                     Seite 7
Keine Frage: NICHT NORMAAL verstört. Ist un-         Sehr geehrte Besucherinnen und Besucher,
                                                           bequem. Legt sich quer und ist ein Angriff auf un-
                                                           sere Wahrnehmungs-Stereotypen. Das ist gewollt       Die Ausstellung NICHT NORMAAL * DIFFERENCE ON DISPLAY fragt:
                                                           und fasziniert, weil es die Unterschiede deutlich    Was ist normal?
                                                           macht. Denn es ist nicht das Normale, Normative,     Welche Bilder haben wir dazu im Kopf?
                                                           das Veränderungen anschiebt. Es ist immer das        Die Ausstellung zeigt:
                                                           Andere, das Andersartige, das uns aufhorchen         Jeder Mensch ist anders.
                                                           und aufblicken lässt. Das uns in der alltäglichen
                                                           Routine stört und festgefahrene Abläufe in Frage     Alle Menschen sollen die gleichen Möglichkeiten haben.
MARTI N G EORG I                                           stellt – und somit Neues überhaupt erst möglich      Dafür setzt sich die Aktion Mensch schon lange ein.
Vorstand der Aktion Mensch                                 macht.
                                                           Lassen wir uns also darauf ein und lassen wir das    Was muss sich verändern,
                                                           Andersartige zu. Denn gerade in ihrer Verschie-      damit alle Menschen überall mitmachen können?
Sehr geehrte Besucherinnen und Besucher,                   denartigkeit zeigt sich die unerhörte Vielfalt       Diese Frage stellt sich die Aktion Mensch.
                                                           menschlicher Existenz. Und genau darin liegt der
NICHT NORMAAL * DIFFERENCE ON DISPLAY                      eigentliche Reichtum unserer Gesellschaft.           Darum machen wir diese Ausstellung zusammen mit dem
– der provokante Titel spielt nicht nur wie die Aus-                                                            Behinderten-Beauftragten der Bundes-Regierung.
stellung selbst mit eingeübten Wahrnehmungs-
klischees und Bildern. Sondern er formuliert                                                                    Jeder Mensch ist anders.
gleichzeitig ein Selbstverständnis für die mensch-                                                              Die Ausstellung zeigt diese Unterschiede.
liche Vielfalt, für die sich die Aktion Mensch seit                                                             Die Ausstellung will, dass wir darüber nachdenken.
langem engagiert.                                                                                               Dadurch können sich Dinge ändern.
Wie muss sich die Gesellschaft verändern, damit
Menschen mit und ohne Behinderung an allen                                                                      Es ist gut, dass es so viele unterschiedliche Menschen gibt.
sozialen, kulturellen und politischen Prozessen                                                                 Genau das ist der Reichtum unserer Gesellschaft.
gleichberechtigt teilhaben können – und zwar von
Anfang an? An dieser großen Frage orientiert sich          Mit freundlichen Grüßen                              Mit freundlichen Grüßen
das Engagement der Aktion Mensch. Gemeinsam                Ihr                                                  Ihr
mit dem Beauftragen der Bundesregierung für die
Belange behinderter Menschen eine Ausstellung
nach Deutschland zu holen, in der die mensch-
liche Vielfalt im Mittelpunkt steht, hat uns daher         Martin Georgi                                        Martin Georgi
von der ersten Idee an begeistert.                         Vorstand der Aktion Mensch                           Vorstand der Aktion Mensch


                                                       Seite 8                                                                             Seite 9
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NICHT NORMAAL
DIFFERENCE ON DISPLAY
WAS IST NORMAL UND WER BESTIMMT DAS?                      Paar im Laufe seines Lebens einnimmt. „Wieg tot         terstehenden Mechanismen und Zusammenhänge.             mit Behinderungen in der Kunst. Sie eröffnen einen
Medial produzierte Schönheitsbilder, wirtschaft-          Graf“ (Von der Wiege bis ins Grab) ist eine Installa-   Sie versammelt multimediale Kunstwerke von über         Möglichkeitsraum, der zum Nachdenken anregen
lich rentable Lebensentwürfe und technologische           tion des Künstlerkollektivs Pharmacopoeia, die uns      20 internationalen Künstlerinnen und Künstlern,         soll: Was ist normal und wer bestimmt das?
Fortschritte zur Perfektionierung des Menschen            mit unserem eigenen Medikamentenkonsum kon-             die gängige Vorstellungen von Normalität und Dif-       Im Rahmenprogramm zur Ausstellung werden the-
bestimmen zunehmend unsere gesellschaftlichen             frontiert und uns vor Augen führt, dass die Grenze      ferenz aufheben und Entwürfe von Vielfalt und In-       matische Schwerpunkte aufgegriffen und vertieft:
Verhältnisse und Normen.                                  zwischen gesund und krank, normal oder abnormal         klusion zum Ausdruck bringen.                           Filme, Diskussionen und Lesungen bieten die
Die Optimierung des Menschen auch im Sinne sei-           hier längst überschritten wurde.                        Jana Sterbaks Skulptur „Monumental“ zeigt zwei          Möglichkeit zur weiteren Auseinandersetzung mit
ner Wirtschaftlichkeit nimmt immer mehr zu. Wer           Die Frage, wie Normalität überhaupt definiert wer-      überdimensional große Krücken, die zum Symbol           den Themen der Ausstellung. Neben Mat Fraser
nicht 100%ig in die gesellschaftlichen Strukturen         den kann und welche Maßstäbe dafür angesetzt            für eine unüberwindbare Barriere werden. In ihrer       werden unter anderen Theresia Degener und das
passt, fällt durch das Raster. Kleinere operative Ein-    werden können, bearbeitet Martin Le Chevallier          Größe haben sie jede Funktion verloren und blei-        Theater zum westlichen Stadthirschen zu Gast sein.
griffe zur Korrektur der Nase oder zur Behebung           in der „Normality Poll“ (Normalitätsumfrage). Mit       ben als Hilfsmittel unbrauchbar im Raum stehen. Sie     Vertreter aus Kunst, Politik und Wissenschaft wer-
der Altersfältchen sind an der Tagesordnung, eben-        seinem Fragebogen führt er die Situation der Um-        verweisen darauf, dass Normalität stets eine Frage      den die Frage nach Normalität und Normierung
so wie die Einnahme von Medikamenten zur Erhö-            frage ad absurdum, indem er die Oberflächlichkeit       der eigenen Position und der Umgebung ist. Nur          aufnehmen und erörtern.
hung der Leistungsfähigkeit. Die Perfektion wird          der gestellten Fragen auf die Spitze treibt und da-     im Verhältnis zum Kontext bekommen Begriffe wie
immer mehr zur Norm. Gleichheit und Anpassung             mit zugleich die Aussagekraft der Kategorien nor-       Normalität und Differenz eine Bedeutung.                NICHT NORMAAL * DIFFERENCE ON DISPLAY
treten an die Stelle von Individualität und Vielfalt.     mal oder abnormal in Zweifel zieht.                     Die Kunstwerke spielen mit Grenzüberschreitungen        Organisiert vom Beauftragten der Bundesregierung
                                                                                                                  und irritieren unsere normierte Wahrnehmung.            für die Belange behinderter Menschen und der
Etwa 19.000 knallbunte Pillen füllen einen Tisch mit      Die Ausstellung NICHT NORMAAL * DIFFERENCE              Sie befassen sich mit dem Einfluss der Pharmain-        Stiftung Niet Normaal, in Kooperation mit Aktion
über acht Metern Länge. Es ist die durchschnittliche      ON DISPLAY präsentiert und reflektiert unser Ver-       dustrie, hinterfragen biotechnische Entwicklungen       Mensch.
Menge an Medikamenten, die ein heterosexuelles            ständnis von Normalität und beleuchtet die dahin-       und untersuchen die Positionierung von Menschen         Kuratorin: Ine Gevers, Programmleitung: Lisa Schmidt


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WAS BE DEUTET
NORMAL?
 Normal ist das, was die meisten Menschen machen.                         Darum haben wir eine Ausstellung gemacht.
 Aber warum finden wir manche Sachen normal und andere nicht?           Sie heißt „Nicht Normaal“.
 Im Fernsehen und in den Zeitungen sieht man oft nur schöne Menschen.   Wir haben 20 Künstlerinnen und Künstler
 Viele wollen auch so schön sein wie die Menschen im Fernsehen.         aus verschiedenen Ländern eingeladen.
 Viele schminken sich und ziehen sich besonders schön an.               Sie beschäftigen sich auch mit diesen Fragen.
 Manche Menschen wollen ihr Gesicht oder                                Sie zeigen ihre Kunstwerke im Kleisthaus.
 ihren Körper noch schöner machen.                                      Es sind gemalte Bilder, Fotos, Videos und Gegenstände.
 Sie gehen zum Arzt und lassen sich operieren.
 Aber soll man sich operieren lassen, wenn man nicht krank ist?         Zum Beispiel gibt es einen langen Tisch zu sehen.
 Nur damit man schöner aussieht?                                        Auf dem Tisch liegen ganz viele Tabletten.
 Ist das nicht komisch?                                                 So viele Tabletten nehmen die meisten Menschen in ihrem Leben.
                                                                        Das ist normal. Oder nicht?
 Es ist gut, dass Menschen verschieden sind.                            Man glaubt immer: Es ist normal, gesund zu sein.
 Es wäre langweilig, wenn alle genau gleich wären.                      Der Tisch mit den vielen Tabletten zeigt uns,
 Zum Beispiel gibt es Menschen mit Behinderung.                         dass auch Krankheit zum normalen Leben gehört.
 Sie brauchen vielleicht bei manchen Dingen Hilfe.                      Zum Thema Normalsein oder nicht
 Aber sind sie deshalb nicht normal?                                    gibt es viele Veranstaltungen.
 Diese Fragen und noch andere Fragen haben wir uns gestellt.            Wir zeigen Filme und führen Gespräche.
 Und wir wollen, dass auch andere Menschen darüber nachdenken.          Auch die Zuschauer können erzählen, was sie für normal halten.


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D A N I E L G U Z M Á N New York Groove (New York Rhythmus), 2004
           Video, 3 Min.
           Mit freundlicher Genehmigung des Künstlers und der
           Kurimanzutto Gallery, Mexico City

           J A N A S T E R B A K Monumental, 2002
           Holz, je 205 x 32 x 6 cm
           Mit freundlicher Genehmigung der Künstlerin
           und der Galeria Toni Tàpies, Barcelona
           Linke Seite


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C R ITI CAL ART E N S E M B LE
The Flesh Machine (Die Fleischmaschine), 1998
Poster-Serie
Mit freundlicher Genehmigung der Künstler

R I CAR DA R O G GAN
Bett, Tisch und Eimer, 2002
C-Druck, 100 x 125 cm
Mit freundlicher Genehmigung der Galerie
EIGEN+ART, Leipzig/Berlin
© VG Bild-Kunst, Bonn
Rechte Seite




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PAW E L A LT H A M E R / A R T U R Z M I J E W S K I
                                                             N O W O L I P I E G R O U P Winged (Geflügelt), 2008
                                                             Video, 8:55 Min.
                                                             Mit freundlicher Genehmigung der Künstler
                                                             und der Foksal Gallery Foundation, Warschau




H E L E N D O W L I N G Lissencephaly, 2007
Video, in einer Auflage von 5 Kopien, 3:49 Min.
Mit freundlicher Genehmigung der Künstlerin




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G I LLIAN WEAR I N G                                        F LO R I S K A AY K
           Signs that say what you want them to say and not            Metalosis Maligna, 2006
           signs that say what someone else wants you to say,          Video, 7:26 Min.
           I’M DESPERATE, HELP, ME, SOUTHWALK                          Mit freundlicher Genehmigung des Künstlers
           COUNCIL HOPELESS
           (Schilder, auf denen steht, was Du selbst sagen
           möchtest, und nicht Schilder, auf denen steht, was
           jemand anders möchte, dass Du sagst, ICH BIN
           VERZWEIFELT, HILF MIR, SOUTHWALK
           COUNCIL HOFFNUNGSLOS), 1992-93
           C-Type Druck, je 42 x 30 cm. Mit freundlicher
           Genehmigung der Maureen Paley Gallery, London
           Linke Seite

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P HAR MAC O PO E IA                                     B R U C E N A U M A N Washing Hands Abnormal
Wieg tot Graf (Von der Wiege bis ins Grab), 2009        (Abnormales Händewaschen), 1996
Gemischte Medien, 830 x 205 cm                          Video-Installation. Mit freundlicher Genehmigung des
Mit freundlicher Genehmigung der Künstler               Stedelijk Museum, Amsterdam
                                                        Rechte Seite

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K O E R T VA N M E N S V O O R T
Next Nature Baby (Baby der nächsten Natur), 2008
Öl auf Leinwand, 100 x 100 cm
Mit freundlicher Genehmigung des Künstlers

DAN I CA DAK I C
First Shot (Erster Schuss), 2007/2008
Video-Installation
© VG Bild-Kunst, Bonn
Rechte Seite




                             Seite 26
B I R G I T D I E K E R Bad Mummy (Böse Mami), 2005
           Leder, Nieten, Füllung, Barhocker, 155 x 70 x 55 cm
           Amélie Nothomb Collection, Paris
           © VG Bild-Kunst, Bonn
           Linke Seite

           PAT R I C I A P I C C I N I N I Foundling (Findelkind), 2008
           Silikon, menschliches Haar, Polyester, Nylon, Wolle, Plastik, 66 x 41 x 37 cm
           Mit freundlicher Genehmigung der FaMa Gallery, Verona




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A N D R E A S V I N T H E R M Ø LG A A R D
Ambush, non traceptives with intelligent sperm selector
(Hinterhalt, Nicht-Verhütungsmittel mit intelligentem
Sperma-Selektor), 2005-07
Poster, Kondome, Diashow
Mit freundlicher Genehmigung des Künstlers




                                                               D O NALD R O D N EY                                     Flesh of my Flesh
                                                               In the House of my Father                               (Fleisch von meinem Fleisch), 1996
                                                               (Im Haus meines Vaters), 1996-97                        Farbfotografie auf Aluminium, 90 x 270 cm
                                                               Farbfotografie auf Aluminium, 122 x 153 cm              Psalms (Psalme), 1997
                                                               National Museum Collection, Cardiff                     Autonomer Rollstuhl, ca. 80 x 80 x 80 cm
                                                               Mit freundlicher Genehmigung von Donald Rodney Estate   Farbfotografie auf Aluminium, 90 x 270 cm
                                                                                                                       Collection South London Gallery
                                                                                                                       Siehe Seite 10-11

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VERANSTALTUNGEN
DONNERSTAG – 3. MÄRZ – 19 UHR VERNISSAGE NICHT NORMAAL * DIFFERENCE ON DISPLAY                              der Kinder gezeichnet ist, von den individuellen
Zur Eröffnung der Ausstellung begrüßen Sie Hubert Hüppe,                                                    Bedürfnissen, denen oftmals kaum nachzukom-
Beauftragter der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen, Martin Georgi,                       men ist, aber auch von einem außerordentlichen
Vorstand der Aktion Mensch, und Ine Gevers, Kuratorin der Ausstellung.                                      familiären Zusammenhalt.
                                                                                                            Dokumentation USA 2003, OmeU (Englische Sprache
                                                                                                            mit englischen Untertiteln), 83 Min., Regie: Jonathan
                                                                                                            Karsh, FSK o. A.
DONNERSTAG – 17. MÄRZ – 19 UHR                        Frauke Sandig für ein Publikumsgespräch bereit.
FILM MIT ANSCHLUSSDISKUSSION:                         Dokumentation D/USA 2005, OmdU (Englische             IM ANSCHLUSS FILM: THE COST OF LIVING
FROZEN ANGELS (GEFRORENE ENGEL)                       Sprache mit deutschen Untertiteln), 90 Min.,          (DER PREIS DES LEBENS)
Die künstliche Kindererzeugung ist in Kalifornien     Regie: Frauke Sandig und Eric Black, FSK ab 12        In „The Cost of Living“, nach dem gleichnamigen
ein lukrativer Markt, der einen ganzen Fortpflan-                                                           Bühnenstück des Tanzkollektivs DV8, findet der
zungstourismus in Gang gesetzt hat. Kinderlose        MITTWOCH – 23. MÄRZ – 19 UHR                          Choreograph Lloyd Newson mit seinen Tänzern
Eltern aus aller Welt wenden sich an die weltweit     FILM: MY FLESH AND BLOOD                              eine Bewegungssprache, die die individuelle                   FRAUKE SANDIG UND ERIC BLACK
größte Leihmütter-Agentur, um sich den Kinder-        (MEIN FLEISCH UND BLUT)                               Körperlichkeit jedes Tänzers wie auch ihre ver-               Frozen Angels (Gefrorene Engel), 2005, Film, 90 Min.
wunsch durch In-Vitro-Befruchtung zu erfüllen.        Susan Tom ist geschieden und lebt als allein er-      schiedenen Charaktere zum Vorschein bringt. Das               © Arne Höhne Presse 1999-2010
Wo jedoch liegen die Grenzen in diesem Selek-         ziehende Mutter mit dreizehn Kindern in ihrem         Anecken an gesellschaftliche Konventionen und
tionsprozess? Ist es legitim, wenn sich Eltern die    Haus in Kalifornien. Elf der Kinder sind adoptiert,   ästhetische Normen aufgrund der körperlichen                  DIENSTAG – 29. MÄRZ – 19 UHR
Hautfarbe ihres Kindes aussuchen, wenn der Intel-     die meisten von ihnen haben schwere Behinde-          Behinderungen oder der eingeschränkten Fähig-                 LESUNG: TROMPETE GALGEN FEUERSTRAHL.
ligenzquotient der Leihmutter ausschlaggebend         rungen und Krankheiten.                               keit zur Kommunikation wird hier zum ästhetischen             NACH DEN „GESPRÄCHEN MIT
ist? Wie weit dürfen Bio- und Gentechnologien         Ein Jahr lang hat der Regisseur Jonathan Karsh        Prinzip.                                                      SCHIZOPHRENEN“ VON LEO NAVRATIL,
genutzt werden, um bessere, schönere und ge-          die Familie in ihrem Alltag begleitet. Die Doku-      Tanzfilm E 2005, OmeU (Englische Sprache mit                  MIT DOMINIK BENDER
sündere Kinder zu (er)zeugen?                         mentation zeigt das Familienleben, das von den        englischen Untertiteln), 30 Min., Regie: Lloyd Newson,        In „Gespräche mit Schizophrenen“ interviewt der
Im Anschluss an den Film steht die Regisseurin        verschiedenen Behinderungen und Beschwerden           FSK o. A.                                                     Psychiater Leo Navratil Patienten zu ihrer Lebens-


                                                 Seite 32                                                                                                           Seite 33
der Gefahr von Selektion und den medizinischen            „Born Freak“ auf die Suche nach seinem Selbst-                  DIENSTAG – 2. MAI – 19 UHR
                                                               Chancen eröffnen.                                         verständnis und seiner Positionierung als Schau-                PERFORMANCE UND VORTRAG:
                                                               Hubert Hüppe wird mit Vertreterinnen und Vertre-          spieler mit Behinderung und erforscht die Ge-                   PERCEPTIONS OF NORMALITY
                                                               tern aus Politik, Medizin und Medien diskutieren.         schichte so genannter „Freaks“.                                 (ZUR WAHRNEHMUNG VON NORMALITÄT)
                                                                                                                         Dokumentarfilm E 2002, OmdU (Englische Sprache                  MIT MAT FRASER UND THERESIA DEGENER
                                                               DONNERSTAG – 21. APRIL – 19 UHR                           mit deutschen und französischen Untertiteln), 50 Min.,          Mat Fraser arbeitet als Schauspieler, Performance-
                                                               FILM: GATTACA                                             Regie: Paul Sapin, FSK o. A.                                    Künstler, Autor und Musiker. Die Thematisierung
                                                               In einer Welt, in der die Optimierung des mensch-                                                                         seiner Behinderung und die Konfrontation des Pu-
                                                               lichen Lebens durch Gentechnik und Präimplan-             IM ANSCHLUSS: VORTRAG ZUR GESCHICHTE                            blikums mit stereotypen Betrachtungsweisen ist
                                                               tationsdiagnostik zur Normalität geworden ist,            SO GENANNTER „FREAKS“ VON KATI KROSS                            ein wesentlicher Teil seiner Arbeit, an die er in sei-
LLOYD NEWSON The Cost of Living (Der Preis des Lebens),
                                                               gehört Vincent zur neuen Unterschicht. Er wurde           Kati Kroß befasst sich als Theaterwissenschaftle-               ner Performance im Kleisthaus anknüpfen wird.
2005, Film, 30 Min.                                            auf natürliche Weise gezeugt und gilt damit als           rin mit der Historie von Menschen mit Behinde-                  Im Anschluss wird Theresia Degener über das Ver-
Mit freundlicher Genehmigung des DV8 Physical Theatre          Invalide.                                                 rungen auf der Bühne. In ihrem Vortrag unter-                   ständnis von Normalität und die gesellschaftliche
                                                               In Gattaca wird der genetische Code zum bestim-           sucht sie anhand der Karrieren zweier äußerst                   Wahrnehmung von Menschen mit Behinderungen
situation, ihrem Verständnis vom Leben und dem                 menden Merkmal und so bleiben Vincent die mei-            prominenter „Freaks“, General Tom Thumb und                     sprechen. Sie ist als Juristin und Mitglied des UN-
Alltag in der Psychiatrie. Dominik Bender vom                  sten Türen verschlossen. Nur durch die Annahme            Lavinia Warren, welche Formen der Inszenierung                  Ausschusses für die Rechte von Menschen mit
„Theater zum westlichen Stadthirschen“ begibt                  einer anderen Identität kann Vincent sich seinem          den „Freakshows“ zugrunde lagen und ob es den                   Behinderungen aktiv.
sich mit diesen Texten auf den Weg einer Selbst-               Traum, Raumfahrer zu werden, nähern.                      „Born Freak“ tatsächlich gab.                                   Performance und Vortrag in englischer Sprache
befragung, die nicht nach der Rekonstruktion von               Mit Gattaca entwirft Andrew Niccol einen erschre-
Krankheitsbildern sucht, sondern vielmehr einen                ckend plausiblen Science-Fiction-Film, in dem der                                                                         DONNERSTAG – 12. MAI – 19 UHR
allgemeinen Zustand des Schwindels, der Furcht                 Wert des Menschen über die Optimierung seiner                                                                             FILM: MONICA UND DAVID
und der Sehnsucht beschwört, wie ihn vermutlich                DNS vorherbestimmt wird.                                                                                                  Monica und David heiraten. Die Zeremonie ist ro-
jede und jeder kennt.                                          Spielfilm USA 1997, DdU (Deutsche Sprache mit                                                                             mantisch, wie aus einem Hochzeitsmagazin. Dass
                                                               deutschen Untertiteln), 101 Min., Regie: Andrew Niccol,                                                                   die junge Frau und ihr Freund sich das Jawort ge-
DONNERSTAG – 7. APRIL – 19 UHR                                 FSK ab 12                                                                                                                 ben, ist außergewöhnlich, denn beide haben das
GESPRÄCH ZUM THEMA BIOETHIK                                                                                                                                                              Down-Syndrom.
Die rasante Entwicklung der Bio- und Gentechno-                DONNERSTAG – 28. APRIL – 19 UHR                                                                                           Die Cousine der Braut, Alexandra Codina, hat ei-
logie fordert eine zunehmende Auseinanderset-                  FILM: BORN FREAK (MISSGEBURT)                                                                                             nen Film über das erste Ehejahr der beiden ge-
zung mit der Frage, welche ethischen Grenzen wir               Welchen Unterschied macht es, wenn ein Schau-                                                                             dreht. Sie begleitet das Paar bei der Jobsuche und
den technologischen Möglichkeiten setzen. Dabei                spieler mit einer Behinderung auf der Bühne steht?                                                                        beim Umzug, dokumentiert Monicas Ordnungs-
müssen Risiken und Nutzen abgewogen werden.                    Und warum wird dieser anders betrachtet als ein                                                                           fimmel und Davids Eifersucht auf ihren Ex. Ein
Die aktuelle Debatte um Präimplantationsdiagnos-               Schauspieler ohne sichtbare Behinderung?                  PAUL SAPIN Born Freak (Missgeburt), 2002, Film, 50 Min.         intimes, unverkrampftes Porträt zweier Menschen,
tik zeigt, welch tiefgreifende Fragen sich zwischen            Der britische Künstler Mat Fraser begibt sich in          Mit freundlicher Genehmigung des Künstlers                      die ihr eigenes Leben gestalten – auch wenn sie


                                                          Seite 34                                                                                                                 Seite 35
KULTUR IM KLEISTHAUS
                                                                                                                                                        MAUERSTRASSE 53
                                                                                                                                                          10117 BERLIN
                                                                                                                                                  ÖFFNUNGSZEITEN AUSSTELLUNG:
                                                                                                                                                    MO – FR, 10.00 – 18.00 UHR



                                                                                                                        FÜHRUNGEN                                                 FÜHRUNG IN LEICHTER SPRACHE SIEHE SEITE 46
                                                                                                                        Im Rahmen der Ausstellung NICHT NORMAAL *
ALEXANDRA CODINA Monica und David, 2009, Film, 68 Min.        LAURA BARI Antoine, 2008, Film, 82 Min. © Aktion Mensch
                                                                                                                        DIFFERENCE ON DISPLAY werden verschiedene                 FÜHRUNG IN ALLTAGSSPRACHE
© Aktion Mensch
                                                                                                                        Führungen angeboten. Es gibt Führungen in Ge-             Mindestalter: 16 Jahre
immer auf fremde Hilfe angewiesen sein werden.                Dokumentation C 2008, OmdU (Französische Sprache          bärdensprache und Führungen in Leichter Sprache           Termine: 22. März, 16.00 Uhr
Dokumentation USA 2009, OmdU (Englische                       mit deutschen Untertiteln für Hörgeschädigte),            sowie in Alltagssprache. Da die Führungen nur zu                    05. April, 16.00 Uhr
Sprache mit deutschen Untertiteln für                         Audiodeskription über Kopfhörer, 82 Min., Regie:          einigen ausgewählten Terminen angeboten wer-                        13. April, 10.30 Uhr
Hörgeschädigte), Audiodeskription über Kopfhörer,             Laura Bari, FSK ab 0                                      den können und die Teilnehmerzahl begrenzt ist,                     10. Mai, 16.00 Uhr
68 Min., Regie: Alexandra Codina, FSK ab 0                                                                              bitten wir um rechtzeitige Anmeldung.                     Dauer: 90 Minuten
                                                              DO – 26. MAI – 19 UHR                                     Natürlich kann die Ausstellung auch ohne Führung          Teilnehmerzahl: maximal 15 Personen
DONNERSTAG – 19. MAI – 19 UHR                                 FINISSAGE: GESPRÄCH ZU KUNST                              besucht werden. Informationstexte zu den Inhalten         Ort/Treffpunkt: Eingang Kleisthaus
FILM: ANTOINE                                                 UND BEHINDERUNG                                           sind im Kleisthaus vorhanden, auch in Leichter Spra-      Anmeldung: Tel.: 030-185272648
Antoine malt, übt Korbwürfe und fährt Schlittschuh.           Zum Abschluss von NICHT NORMAAL *                         che und in Brailleschrift.                                E-Mail: kleisthaus@behindertenbeauftragter.de
Ob eine Bewegung sitzt, muss der Sechsjährige                 DIFFERENCE ON DISPLAY diskutieren wir
fühlen oder hören. Er ist von Geburt an blind,                die vorhandenen Möglichkeiten und Barrieren für           Bei allen Veranstaltungen besteht die Möglich-            FÜHRUNG IN GEBÄRDENSPRACHE
besucht aber eine normale Schule. Die Regisseu-               Künstlerinnen und Künstler mit Behinderungen.             keit der Gebärdendolmetschung und der Nutzung             Mindestalter: 16 Jahre
rin Laura Bari macht Antoine zum Co-Autor ihres               Welche Ausbildungsmöglichkeiten gibt es und was           einer Induktionsanlage. Wir bitten dafür um eine          Termine: 17. März, 16.00 Uhr
Films. Gemeinsam treiben sie die Idee auf die Spit-           ist nötig, um professionelle Arbeitsbedingungen zu        vorherige Anmeldung.                                                06. April, 10.00 Uhr
ze, dass ein blinder Junge das Gleiche tun kann               schaffen? Wie kann es gelingen, inklusive Kulturar-                                                                           28. April, 15.00 Uhr
wie ein sehender. Privatdetektiv Antoine braust mit           beit zu machen und die Kunst von Menschen mit             Der Eintritt ist frei!                                              11. Mai, 11.00 Uhr
dem Auto über die Landstraße, auf der Suche nach              Behinderungen nicht weiter unter dem Stigma der           Um Anmeldung wird gebeten:                                Dauer: 90 Minuten
der mysteriösen Madame Rouski, die sich beim Du-              Outsider-Art zu vermarkten?                               Tel.: 030-185272648                                       Teilnehmerzahl: maximal 12 Personen
schen in tausend Tropfen aufgelöst hat. Die Bot-              Martin Georgi wird mit Vertreterinnen und Vertre-         Fax: 030-185271871                                        Ort/Treffpunkt: Eingang Kleisthaus
schaft des verspielten Abenteuers: Was die Sinne              tern aus Politik, Kultur- und Kunstbetrieben sowie        E-Mail: kleisthaus@behindertenbeauftragter.de             Anmeldung: Tel.: 030-185272648
nicht wahrnehmen können, zeigt die Fantasie.                  Kunstschaffenden selbst diskutieren.                      Homepage: www.kleisthaus.de                               E-Mail: kleisthaus@behindertenbeauftragter.de


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VERANSTALTUNGEN
                          DONNERSTAG – 3. MÄRZ – 19 UHR                                          Sind diese Kinder weniger wert und nicht erwünscht?
                          ERÖFFNUNG: NICHT NORMAAL
                          Zur Eröffnung der Ausstellung begrüßen Sie:                           Frauke Sandig hat den Film gemacht.
                          • Hubert Hüppe, Behinderten-Beauftragter der Bundes-Regierung         Sie ist nach dem Film im Kleisthaus und beantwortet Fragen.
                          • Martin Georgi, Vorstand der Aktion Mensch
                          • Ine Gevers, Leiterin der Ausstellung                                Dokumentar-Film
                                                                                                Deutschland/USA 2005
                                 DONNERSTAG – 17. MÄRZ – 19 UHR                                 Englische Sprache mit deutschen Untertiteln
                                 FILM UND GESPRÄCH:                                             90 Minuten
                                 Frozen Angels (Gefrorene Engel)                                Von: Frauke Sandig und Eric Black
                                 Manche Paare können keine Kinder bekommen.                     Der Film ist ab einem Alter von 12 Jahren geeignet
                                 Diese Paare können sich in den USA eine Frau aussuchen.
                                 Die Frau bekommt das Kind für das Paar.                        MITTWOCH – 23. MÄRZ – 19 UHR
                                 Diese Frau nennt man Leih-Mutter.                              FILM: My Flesh and Blood (Mein Fleisch und Blut)
FRAUKE SANDIG UND                Oft wollen die Paare ein ganz perfektes Kind.                  Susan Tom ist geschieden und lebt in den USA.
ERIC BLACK                       Es soll hübsch sein, klug und gesund.                          Susan Tom hat 13 Kinder.
Frozen Angels (Gefrorene Engel),
2005, Film, 90 Min.
                                 Darum suchen sich die Paare die beste Leih-Mutter aus.         2 Kinder hat sie selbst geboren.
© Arne Höhne Presse              Damit sie das beste Kind bekommt.                              11 Kinder hat sie adoptiert.
1999-2010                        Aber was ist, wenn alle Menschen perfekte Kinder wollen?       Das heißt: Sie hat die Kinder in ihre Familie aufgenommen.
                                 Was ist dann mit Kindern, die nicht so klug sind oder krank?   Die meisten von ihnen haben schwere Behinderungen.


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Das Leben mit den Behinderungen der Kinder ist oft schwer.   DIENSTAG – 29. MÄRZ – 19 UHR
                                Aber die Familie hält sehr stark zusammen.                    LESUNG: Trompete Galgen Feuerstrahl
                                                                                              Nach den „Gesprächen mit Schizophrenen“
                                Dokumentar-Film                                               von Leo Navratil, mit Dominik Bender
                                USA 2003                                                      Leo Navratil war Arzt für psychisch kranke Menschen.
                                Englische Sprache mit englischen Untertiteln                  Er hat ein Buch geschrieben, das heißt
                                83 Minuten                                                    „Gespräche mit Schizophrenen“.
                                Von: Jonathan Karsh                                           Schizophrenie ist eine psychische Krankheit.
                                Keine Angabe zur Altersbeschränkung                           Viele seiner Patienten hatten diese Krankheit.
                                                                                              Leo Navratil hat sich mit diesen Patienten unterhalten.
                                                                                              Darüber hat er das Buch geschrieben.
                                IM ANSCHLUSS:
                                The Cost of Living (Der Preis des Lebens)                     Dominik Bender ist Schauspieler.
                                „The Cost of Living“ ist englisch und heißt                   Er wird einige Texte aus dem Buch vorlesen.
                                „Der Preis des Lebens“.                                       In den Texten geht es nicht nur um psychische Krankheiten.
                                In diesem Film wird viel getanzt.                             Es geht auch um Momente und Gefühle, die jeder kennt.
LLOYD NEWSON                    Die Tänzer sind ganz unterschiedlich.                         Zum Beispiel Angst, Freude oder Sehnsucht.
The Cost of Living,             Manche haben Behinderungen.
(Der Preis des Lebens), 2005,   Der Tänzer David hat zum Beispiel keine Beine.
Film, 30 Min.
                                Aber er kann sehr gut tanzen.
Mit freundlicher Genehmigung
des DV8 Physical Theatre        Die Menschen in dem Film sind alle sehr verschieden.          DONNERSTAG – 7. APRIL – 19 UHR
                                Aber sie finden alle ihren Platz im Leben.                    Gespräch zum Thema Bioethik
                                Der Film zeigt:                                               Mit Gen-Technik kann man zum Beispiel eine Krankheit heilen
                                Menschen können manchmal viel mehr,                           oder eine Krankheit verhindern.
                                als man ihnen auf den ersten Blick zutraut.                   Manche Krankheiten kann man schon vor der Geburt feststellen.
                                                                                              Man kann immer mehr damit machen.
                                Tanz-Film                                                     Aber zu der Gen-Technik gibt es viele Fragen:
                                England 2005
                                Englische Sprache mit englischen Untertiteln                  • Was darf man alles machen? Und was nicht?
                                30 Minuten                                                    • Sind kranke Menschen weniger wert als gesunde Menschen?
                                Von: Lloyd Newson                                             Hubert Hüppe spricht mit Gästen
                                Keine Angabe zur Altersbeschränkung                           über die Vorteile und Nachteile der Gen-Technik.


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DONNERSTAG – 21. APRIL – 19 UHR                                                                 Mat Fraser fragt in seinem Film: Ist das heute auch noch so?
FILM: Gattaca                                                                                  Warum schaut man sich Schauspieler
Vincent lebt in der Zukunft.                                                                   mit Behinderungen anders an, als Schauspieler
Dort werden die Gene der Kinder künstlich zusammen-gestellt.                                   ohne Behinderungen?
So sollen alle Menschen gesund sein.
Aber Vincent wurde nicht künstlich hergestellt.                                                Dokumentar-Film
Er wurde auf natürliche Weise zur Welt gebracht                PAUL SAPIN,                     England 2002
und er hat nicht so gute Gene.                                 Born Freak (Missgeburt), 2002   Englische Sprache mit deutschen und französischen Untertiteln
Vincent möchte gern Raumfahrer werden.                         Film, 50 Min.                   50 Minuten
Aber nur Menschen mit sehr guten Genen dürfen das.             Mit freundlicher Genehmigung    Von: Paul Sapin
                                                               des Künstlers
Darum tut Vincent so, als ob er gute Gene hat.                                                 Keine Angabe zur Altersbeschränkung
In diesem Spiel-Film werden die Menschen
nur nach ihren Genen bewertet.                                                                 Vortrag zur Geschichte so genannter „Freaks“
Was bedeutet es, in so einer Welt zu leben?                                                    von Kati Kroß
Und wird unsere Welt auch einmal so sein?                                                      Kati Kroß ist Wissenschaftlerin.
                                                                                               Sie beschäftigt sich mit Theater und Behinderung.
Spiel-Film                                                                                     In ihrem Vortrag erzählt sie:
USA 1997                                                                                       Wie ging es früher den Schauspielern mit Behinderungen?
Deutsche Sprache mit deutschen Untertiteln                                                     Und wie wurden sie auf der Bühne gezeigt?
101 Minuten
Von: Andrew Niccol
Der Film ist ab einem Alter von 12 Jahren geeignet                                             DIENSTAG – 2. MAI – 19 UHR
                                                                                               THEATER UND VORTRAG:
                                                                                               Zur Wahrnehmung von Normalität
DONNERSTAG – 28. APRIL – 19 UHR                                                                mit Mat Fraser und Theresia Degener
FILM UND VORTRAG:                                                                              Mat Fraser ist ein Schauspieler aus England.
Zur Geschichte des „Freaks“                                                                    Seine Arme sind kürzer als bei anderen Menschen.
FILM: Born Freak (Missgeburt)                                                                  Das nennt man Contergan-geschädigt.
Mat Fraser ist ein Schauspieler mit Behinderung.                                               In seinen Filmen und im Theater beschäftigt sich Mat Fraser
Früher nannte man Menschen mit Behinderungen oft „Freaks“.                                     sehr viel mit seiner Behinderung.
Man zeigte sie in Theatern und auf Märkten.                                                    Er erzählt: Wie ist es, mit einer Behinderung
Damals fand man Schauspieler mit Behinderungen komisch.                                        auf der Bühne zu stehen?


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Theresia Degener ist Juristin.                                                          Dokumentar-Film
                          Das heißt, sie beschäftigt sich mit dem Recht.                                            USA 2009
                          Also damit, was Menschen machen dürfen und was nicht.                                     Englische Sprache mit deutschen Untertiteln für Hörgeschädigte
                          Aber auch damit, was Menschen von anderen verlangen dürfen.                               Beschreibung für Blinde über Kopfhörer
                          Was Menschen für Rechte haben.                                                            68 Minuten
                          Theresia Degener ist auch Contergan-geschädigt.                                           Von: Alexandra Codina
                          Sie spricht darüber, was normal ist.                                                      Der Film ist für jedes Alter geeignet

                          Theater und Vortrag in englischer Sprache
                                                                                                                    DONNERSTAG – 19. MAI – 19 UHR
                                                                                                                    FILM: Antoine
                          DONNERSTAG – 12. MAI – 19 UHR                                                             Antoine ist 6 Jahre alt und wohnt in Kanada.
                          FILM: Monica und David                                                                    Er ist seit seiner Geburt blind.
                          Monica und David heiraten.                                                                Aber er malt und spielt Basket-Ball und er fährt Schlitt-Schuh.
                          Die Hochzeit ist sehr romantisch.                                                         Und er geht in eine normale Schule.
                          So, wie in einer Hochzeits-Zeitschrift.                       LAURA BARI Antoine, 2008,   Laura Bari hat den Film mit Antoine gedreht.
                                                                                        Film, 82 Min.
                          Aber es ist ungewöhnlich,                                                                 Frau Bari und Antoine wollen zeigen:
                                                                                        © Aktion Mensch
                          dass Monica und David heiraten.                                                           Ein blinder Junge kann das Gleiche machen
ALEXANDRA CODINA
                          Denn beide haben das Down-Syndrom.                                                        wie ein sehender Junge.
Monica und David, 2009,
Film, 68 Min.             Das ist eine Behinderung.                                                                 In dem Film spielt Antoine auch mal einen Privat-Detektiv.
© Aktion Mensch           Menschen mit dieser Behinderung heiraten selten.                                          Er muss eine Frau suchen.
                          Monica hat eine Cousine.                                                                  Die Frau hat sich beim Duschen in 1000 Tropfen aufgelöst.
                          Sie heißt Alexandra Codina.                                                               In seiner Fantasie kann Antoine das alles auch sehen.
                          Alexandra hat den Film über die Ehe von
                          Monica und David gemacht.                                                                 Dokumentar-Film
                                                                                                                    Kanada 2008
                          Der Film zeigt das Ehe-Paar bei der Arbeits-Suche                                         Französische Sprache mit deutschen Untertiteln
                          und beim Umzug.                                                                           für Hörgeschädigte
                          Der Film zeigt, wie Monica und David                                                      Beschreibung für Blinde über Kopfhörer
                          ihr eigenes Leben gestalten.                                                              82 Minuten
                          Sie gestalten es selbst,                                                                  Von: Laura Bari
                          obwohl sie oft fremde Hilfe brauchen.                                                     Der Film ist für jedes Alter geeignet


                                             Seite 44                                                                                  Seite 45
Do – 26. Mai – 19 Uhr
abschlUss-VeranstaltUng:
gespräch zu Kunst und behinderung
Zum Ende der Ausstellung nicht norMaal
gibt es eine Gesprächs-Runde.
Dabei geht es um diese Themen:
• Wie können Künstlerinnen und Künstler
  mit Behinderungen arbeiten?
                                                                  Kultur im Kleisthaus                     Der Eintritt ist frei!
• Wo können sie eine Ausbildung machen?
                                                                  mauerstraße 53                           Um Anmeldung zu den
• Und wo können sie arbeiten?
                                                                                                           Veranstaltungen wird gebeten:
• Ist die Kunst von Menschen mit Behinderungen anders,            10117 Berlin
  als die Kunst von Menschen ohne Behinderungen?                                                           Telefon: 030-185272648
                                                                  Öffnungszeiten ausstellung:              Fax: 030-185271871
An dem Gespräch werden Politikerinnen und Politiker teilnehmen,
aber auch Künstlerinnen und Künstler.                             montag bis Freitag,                      E-Mail: kleisthaus@behindertenbeauftragter.de
                                                                  10.00 bis 18.00 uhr                      Homepage: www.kleisthaus.de


                                                                                                           Mohrenstraße (50m)                U2
Führungen in Leichter Sprache
Mindest-Alter: 16 Jahre                                                                                    Stadtmitte (250m)                 U2 U6
Termine: 18. März: 16.00 Uhr                                                                               Brandenburger Tor (500m)          S1 S2 S25
         29. März: 10.30 Uhr                                                                                                                 U55
         08. April: 10.30 Uhr                                                                              Potsdamer Platz (900m)            S1 S2 S25
         26. April: 16.00 Uhr
                                                                                                                                             U2
Dauer: 90 Minuten
Teilnehmer-Zahl: maximal 12 Personen
Treffpunkt: Eingang Kleisthaus
Anmeldung: Telefon: 030-185272648

Alle Veranstaltungen können in Gebärden-Sprache
übersetzt werden.
Außerdem gibt es eine Induktions-Anlage für Schwerhörige.                                                  Medienpartner
Bitte melden Sie es vorher an,
wenn Sie eine Hilfestellung benötigen.


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IMPRESSUM
H E R A U S G E B E R U N D O R G A N I S ATO R
Beauftragter der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen, 11017 Berlin
P R O G R AM M LE ITU N G U N D R E DAKTI O N
Lisa Schmidt
M I TA R B E I T
Laura Kraus
A U S S T E L LU N G
In Zusammenarbeit mit der Stichting Niet Normaal
K U R ATO R I N
Ine Gevers
G R A F I S C H E G E S TA LT U N G
Brand New History, Berlin
DRUCK
Druckerei des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales, Bonn

In Kooperation mit Aktion Mensch

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  • 1. VON A MST RDAMNACH B R LIN2 011
  • 2. INHA ALT DIESER KATALOG IST IN SCHWERER UND IN LEICHTER SPRACHE VERFASST. DAMIT IHN ALLE VERSTEHEN KÖNNEN. © European Easy-to-Read Logo H U B E R T H Ü P P E Grußwort 0 6 - 07 F LO R I S K A AY K Metalosis Maligna 23 M A R T I N G E O R G I Grußwort 0 8 - 0 9 P H A R M A C O P O E I A Wieg tot Graf 24 I N E G E V E R S & L I S A S C H M I DT Intro 12 - 13 B R U C E N A U M A N Washing Hands Abnormal 25 I N T R O L E I C H T E S P R A C H E Nicht Normaal * Difference on Display 14 - 15 K O E R T VA N M E N S V O O R T Next Nature Baby 26 J A N A S T E R B A K Monumental 16 D A N I C A D A K I C First Shot 27 D A N I E L G U Z M Á N New York Groove 17 B I R G I T D I E K E R Bad Mummy 28 C R I T I C A L A R T E N S E M B L E The Flesh Machine 18 PAT R I C I A P I C C I N I N I Foundling 29 R I C A R D A R O G G A N Bett, Tisch und Eimer 19 A N D R E A S V I N T H E R M Ø LG A A R D Ambush (...) 3 0 H E L E N D O W L I N G Lissencephaly 20 D O N A L D R O D N E Y In the House of my Father 31 PAW E L A LT H A M E R Winged 21 V E R A N S TA LT U N G E N Nicht Normaal 32 - 37 G I L L I A N W E A R I N G Signs that say what you want them to say (...) 22 V E R A N S TA LT U N G E N L E I C H T E S P R A C H E Nicht Normaal 3 8 - 47 Seite 4 Seite 5
  • 3. ist dieses Programmheft z.B. in schwerer und in Sehr geehrte Damen und Herren, Leichter Sprache verfasst. Es geht bei Inklusion aber auch darum, gesellschaft- seit 10 Jahren gibt es im Kleisthaus ein Kultur-Programm. liche Barrieren abzubauen. Grundsätzlich müssen Es gibt Filme, Lesungen, Konzerte und vieles mehr. wir uns immer wieder die Frage stellen, warum wir In dem neuen Programm zeigen auch viele Künstlerinnen und Künstler gewisse Dinge hinnehmen und als normal betrach- mit Behinderungen ihre Kunst. ten und welche Mechanismen dahinter stehen. Es geht um Dinge, die für Menschen mit Behinderungen wichtig sind. Genau mit dieser Fragestellung „Was ist normal Aber diese Dinge sind auch für alle anderen Menschen wichtig. und wer bestimmt das?“ beschäftigt sich die Aus- Denn alle Menschen sind Teil der Gesellschaft. H U B E RT H Ü PPE stellung NICHT NORMAAL * DIFFERENCE ON Das nennt man Inklusion. Beauftragter der Bundesregierung für die DISPLAY*, mit der das Kulturprogramm im Kleist- Inklusion heißt: Alle Menschen gehören überall dazu. Belange behinderter Menschen haus am 3. März wiedereröffnet wird. Darum sollen die Veranstaltungen im Kleisthaus barriere-frei sein. Ich freue mich auf ein vielfältiges Programm und Das bedeutet zum Beispiel: einen regen Austausch darüber, wer oder was ei- Es gibt Informationen in Blinden-Schrift und in Leichter Sprache. Sehr geehrte Damen und Herren, gentlich normal ist. Manche Menschen finden Behinderung nicht normal. das Kulturprogramm im Kleisthaus feiert in diesem Mit freundlichen Grüßen Aber: Was ist normal? Und wer bestimmt das? März sein zehnjähriges Bestehen und es ist mir eine Ihr Darum geht es in der neuen Ausstellung ab dem 3. März. große Freude, mit diesem Jubiläum die Wiederer- Sie heißt: NICHT NORMAAL * DIFFERENCE ON DISPLAY. öffnung des Programms zu verbinden. „Difference on Display“ ist englisch und heißt Mit dem neuen Kulturprogramm möchte ich Künst- „Verschiedenheit zur Schau gestellt“. lerinnen und Künstlern mit Behinderungen einen Hubert Hüppe Die Kunstwerke in der Ausstellung zeigen: größeren Raum geben und ich möchte Themen Beauftragter der Bundesregierung für die Belange Alle Menschen sind verschieden und das ist etwas Gutes. aufgreifen, die für Menschen mit Behinderungen behinderter Menschen wichtig sind. Ich hoffe, dass sich viele Menschen im Kleisthaus treffen werden, Dabei ist mir besonders der Gedanke der Inklusion * „Difference on Display“ bedeutet „Verschiedenheit egal ob mit oder ohne Behinderung. wichtig, das heißt, dass alle mit einbezogen wer- zur Schau gestellt“. Da es sich um eine internationale den. Das Kleisthaus soll ein Ort des künstlerischen Ausstellung handelt, werden Sie an mancher Stelle auf Mit freundlichen Grüßen Austauschs und Zusammenseins von Menschen mit englische Titel und Inhalte stoßen, die wir in der Regel in Ihr und ohne Behinderungen sein. Die aktive Beteili- Zusatzmaterialien übersetzen oder erklären. Ich möchte gung von Menschen mit Behinderungen und ein Sie dafür um Verständnis bitten und bin mir sicher, dass möglichst barrierefreies Informations- und Veran- die Inhalte und die Auswahl der Kunstwerke diese kleine Hubert Hüppe staltungsangebot sind dafür grundlegend. Darum Hürde rechtfertigen. Behinderten-Beauftragter der Bundes-Regierung Seite 6 Seite 7
  • 4. Keine Frage: NICHT NORMAAL verstört. Ist un- Sehr geehrte Besucherinnen und Besucher, bequem. Legt sich quer und ist ein Angriff auf un- sere Wahrnehmungs-Stereotypen. Das ist gewollt Die Ausstellung NICHT NORMAAL * DIFFERENCE ON DISPLAY fragt: und fasziniert, weil es die Unterschiede deutlich Was ist normal? macht. Denn es ist nicht das Normale, Normative, Welche Bilder haben wir dazu im Kopf? das Veränderungen anschiebt. Es ist immer das Die Ausstellung zeigt: Andere, das Andersartige, das uns aufhorchen Jeder Mensch ist anders. und aufblicken lässt. Das uns in der alltäglichen Routine stört und festgefahrene Abläufe in Frage Alle Menschen sollen die gleichen Möglichkeiten haben. MARTI N G EORG I stellt – und somit Neues überhaupt erst möglich Dafür setzt sich die Aktion Mensch schon lange ein. Vorstand der Aktion Mensch macht. Lassen wir uns also darauf ein und lassen wir das Was muss sich verändern, Andersartige zu. Denn gerade in ihrer Verschie- damit alle Menschen überall mitmachen können? Sehr geehrte Besucherinnen und Besucher, denartigkeit zeigt sich die unerhörte Vielfalt Diese Frage stellt sich die Aktion Mensch. menschlicher Existenz. Und genau darin liegt der NICHT NORMAAL * DIFFERENCE ON DISPLAY eigentliche Reichtum unserer Gesellschaft. Darum machen wir diese Ausstellung zusammen mit dem – der provokante Titel spielt nicht nur wie die Aus- Behinderten-Beauftragten der Bundes-Regierung. stellung selbst mit eingeübten Wahrnehmungs- klischees und Bildern. Sondern er formuliert Jeder Mensch ist anders. gleichzeitig ein Selbstverständnis für die mensch- Die Ausstellung zeigt diese Unterschiede. liche Vielfalt, für die sich die Aktion Mensch seit Die Ausstellung will, dass wir darüber nachdenken. langem engagiert. Dadurch können sich Dinge ändern. Wie muss sich die Gesellschaft verändern, damit Menschen mit und ohne Behinderung an allen Es ist gut, dass es so viele unterschiedliche Menschen gibt. sozialen, kulturellen und politischen Prozessen Genau das ist der Reichtum unserer Gesellschaft. gleichberechtigt teilhaben können – und zwar von Anfang an? An dieser großen Frage orientiert sich Mit freundlichen Grüßen Mit freundlichen Grüßen das Engagement der Aktion Mensch. Gemeinsam Ihr Ihr mit dem Beauftragen der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen eine Ausstellung nach Deutschland zu holen, in der die mensch- liche Vielfalt im Mittelpunkt steht, hat uns daher Martin Georgi Martin Georgi von der ersten Idee an begeistert. Vorstand der Aktion Mensch Vorstand der Aktion Mensch Seite 8 Seite 9
  • 5. Seite 10 Seite 11
  • 6. NICHT NORMAAL DIFFERENCE ON DISPLAY WAS IST NORMAL UND WER BESTIMMT DAS? Paar im Laufe seines Lebens einnimmt. „Wieg tot terstehenden Mechanismen und Zusammenhänge. mit Behinderungen in der Kunst. Sie eröffnen einen Medial produzierte Schönheitsbilder, wirtschaft- Graf“ (Von der Wiege bis ins Grab) ist eine Installa- Sie versammelt multimediale Kunstwerke von über Möglichkeitsraum, der zum Nachdenken anregen lich rentable Lebensentwürfe und technologische tion des Künstlerkollektivs Pharmacopoeia, die uns 20 internationalen Künstlerinnen und Künstlern, soll: Was ist normal und wer bestimmt das? Fortschritte zur Perfektionierung des Menschen mit unserem eigenen Medikamentenkonsum kon- die gängige Vorstellungen von Normalität und Dif- Im Rahmenprogramm zur Ausstellung werden the- bestimmen zunehmend unsere gesellschaftlichen frontiert und uns vor Augen führt, dass die Grenze ferenz aufheben und Entwürfe von Vielfalt und In- matische Schwerpunkte aufgegriffen und vertieft: Verhältnisse und Normen. zwischen gesund und krank, normal oder abnormal klusion zum Ausdruck bringen. Filme, Diskussionen und Lesungen bieten die Die Optimierung des Menschen auch im Sinne sei- hier längst überschritten wurde. Jana Sterbaks Skulptur „Monumental“ zeigt zwei Möglichkeit zur weiteren Auseinandersetzung mit ner Wirtschaftlichkeit nimmt immer mehr zu. Wer Die Frage, wie Normalität überhaupt definiert wer- überdimensional große Krücken, die zum Symbol den Themen der Ausstellung. Neben Mat Fraser nicht 100%ig in die gesellschaftlichen Strukturen den kann und welche Maßstäbe dafür angesetzt für eine unüberwindbare Barriere werden. In ihrer werden unter anderen Theresia Degener und das passt, fällt durch das Raster. Kleinere operative Ein- werden können, bearbeitet Martin Le Chevallier Größe haben sie jede Funktion verloren und blei- Theater zum westlichen Stadthirschen zu Gast sein. griffe zur Korrektur der Nase oder zur Behebung in der „Normality Poll“ (Normalitätsumfrage). Mit ben als Hilfsmittel unbrauchbar im Raum stehen. Sie Vertreter aus Kunst, Politik und Wissenschaft wer- der Altersfältchen sind an der Tagesordnung, eben- seinem Fragebogen führt er die Situation der Um- verweisen darauf, dass Normalität stets eine Frage den die Frage nach Normalität und Normierung so wie die Einnahme von Medikamenten zur Erhö- frage ad absurdum, indem er die Oberflächlichkeit der eigenen Position und der Umgebung ist. Nur aufnehmen und erörtern. hung der Leistungsfähigkeit. Die Perfektion wird der gestellten Fragen auf die Spitze treibt und da- im Verhältnis zum Kontext bekommen Begriffe wie immer mehr zur Norm. Gleichheit und Anpassung mit zugleich die Aussagekraft der Kategorien nor- Normalität und Differenz eine Bedeutung. NICHT NORMAAL * DIFFERENCE ON DISPLAY treten an die Stelle von Individualität und Vielfalt. mal oder abnormal in Zweifel zieht. Die Kunstwerke spielen mit Grenzüberschreitungen Organisiert vom Beauftragten der Bundesregierung und irritieren unsere normierte Wahrnehmung. für die Belange behinderter Menschen und der Etwa 19.000 knallbunte Pillen füllen einen Tisch mit Die Ausstellung NICHT NORMAAL * DIFFERENCE Sie befassen sich mit dem Einfluss der Pharmain- Stiftung Niet Normaal, in Kooperation mit Aktion über acht Metern Länge. Es ist die durchschnittliche ON DISPLAY präsentiert und reflektiert unser Ver- dustrie, hinterfragen biotechnische Entwicklungen Mensch. Menge an Medikamenten, die ein heterosexuelles ständnis von Normalität und beleuchtet die dahin- und untersuchen die Positionierung von Menschen Kuratorin: Ine Gevers, Programmleitung: Lisa Schmidt Seite 12 Seite 13
  • 7. WAS BE DEUTET NORMAL? Normal ist das, was die meisten Menschen machen. Darum haben wir eine Ausstellung gemacht. Aber warum finden wir manche Sachen normal und andere nicht? Sie heißt „Nicht Normaal“. Im Fernsehen und in den Zeitungen sieht man oft nur schöne Menschen. Wir haben 20 Künstlerinnen und Künstler Viele wollen auch so schön sein wie die Menschen im Fernsehen. aus verschiedenen Ländern eingeladen. Viele schminken sich und ziehen sich besonders schön an. Sie beschäftigen sich auch mit diesen Fragen. Manche Menschen wollen ihr Gesicht oder Sie zeigen ihre Kunstwerke im Kleisthaus. ihren Körper noch schöner machen. Es sind gemalte Bilder, Fotos, Videos und Gegenstände. Sie gehen zum Arzt und lassen sich operieren. Aber soll man sich operieren lassen, wenn man nicht krank ist? Zum Beispiel gibt es einen langen Tisch zu sehen. Nur damit man schöner aussieht? Auf dem Tisch liegen ganz viele Tabletten. Ist das nicht komisch? So viele Tabletten nehmen die meisten Menschen in ihrem Leben. Das ist normal. Oder nicht? Es ist gut, dass Menschen verschieden sind. Man glaubt immer: Es ist normal, gesund zu sein. Es wäre langweilig, wenn alle genau gleich wären. Der Tisch mit den vielen Tabletten zeigt uns, Zum Beispiel gibt es Menschen mit Behinderung. dass auch Krankheit zum normalen Leben gehört. Sie brauchen vielleicht bei manchen Dingen Hilfe. Zum Thema Normalsein oder nicht Aber sind sie deshalb nicht normal? gibt es viele Veranstaltungen. Diese Fragen und noch andere Fragen haben wir uns gestellt. Wir zeigen Filme und führen Gespräche. Und wir wollen, dass auch andere Menschen darüber nachdenken. Auch die Zuschauer können erzählen, was sie für normal halten. Seite 14 Seite 15
  • 8. D A N I E L G U Z M Á N New York Groove (New York Rhythmus), 2004 Video, 3 Min. Mit freundlicher Genehmigung des Künstlers und der Kurimanzutto Gallery, Mexico City J A N A S T E R B A K Monumental, 2002 Holz, je 205 x 32 x 6 cm Mit freundlicher Genehmigung der Künstlerin und der Galeria Toni Tàpies, Barcelona Linke Seite Seite 16 Seite 17
  • 9. C R ITI CAL ART E N S E M B LE The Flesh Machine (Die Fleischmaschine), 1998 Poster-Serie Mit freundlicher Genehmigung der Künstler R I CAR DA R O G GAN Bett, Tisch und Eimer, 2002 C-Druck, 100 x 125 cm Mit freundlicher Genehmigung der Galerie EIGEN+ART, Leipzig/Berlin © VG Bild-Kunst, Bonn Rechte Seite Seite 18 Seite 19
  • 10. PAW E L A LT H A M E R / A R T U R Z M I J E W S K I N O W O L I P I E G R O U P Winged (Geflügelt), 2008 Video, 8:55 Min. Mit freundlicher Genehmigung der Künstler und der Foksal Gallery Foundation, Warschau H E L E N D O W L I N G Lissencephaly, 2007 Video, in einer Auflage von 5 Kopien, 3:49 Min. Mit freundlicher Genehmigung der Künstlerin Seite 20 Seite 21
  • 11. G I LLIAN WEAR I N G F LO R I S K A AY K Signs that say what you want them to say and not Metalosis Maligna, 2006 signs that say what someone else wants you to say, Video, 7:26 Min. I’M DESPERATE, HELP, ME, SOUTHWALK Mit freundlicher Genehmigung des Künstlers COUNCIL HOPELESS (Schilder, auf denen steht, was Du selbst sagen möchtest, und nicht Schilder, auf denen steht, was jemand anders möchte, dass Du sagst, ICH BIN VERZWEIFELT, HILF MIR, SOUTHWALK COUNCIL HOFFNUNGSLOS), 1992-93 C-Type Druck, je 42 x 30 cm. Mit freundlicher Genehmigung der Maureen Paley Gallery, London Linke Seite Seite 22 Seite 23
  • 12. P HAR MAC O PO E IA B R U C E N A U M A N Washing Hands Abnormal Wieg tot Graf (Von der Wiege bis ins Grab), 2009 (Abnormales Händewaschen), 1996 Gemischte Medien, 830 x 205 cm Video-Installation. Mit freundlicher Genehmigung des Mit freundlicher Genehmigung der Künstler Stedelijk Museum, Amsterdam Rechte Seite Seite 24 Seite 25
  • 13. K O E R T VA N M E N S V O O R T Next Nature Baby (Baby der nächsten Natur), 2008 Öl auf Leinwand, 100 x 100 cm Mit freundlicher Genehmigung des Künstlers DAN I CA DAK I C First Shot (Erster Schuss), 2007/2008 Video-Installation © VG Bild-Kunst, Bonn Rechte Seite Seite 26
  • 14. B I R G I T D I E K E R Bad Mummy (Böse Mami), 2005 Leder, Nieten, Füllung, Barhocker, 155 x 70 x 55 cm Amélie Nothomb Collection, Paris © VG Bild-Kunst, Bonn Linke Seite PAT R I C I A P I C C I N I N I Foundling (Findelkind), 2008 Silikon, menschliches Haar, Polyester, Nylon, Wolle, Plastik, 66 x 41 x 37 cm Mit freundlicher Genehmigung der FaMa Gallery, Verona Seite 28 Seite 29
  • 15. A N D R E A S V I N T H E R M Ø LG A A R D Ambush, non traceptives with intelligent sperm selector (Hinterhalt, Nicht-Verhütungsmittel mit intelligentem Sperma-Selektor), 2005-07 Poster, Kondome, Diashow Mit freundlicher Genehmigung des Künstlers D O NALD R O D N EY Flesh of my Flesh In the House of my Father (Fleisch von meinem Fleisch), 1996 (Im Haus meines Vaters), 1996-97 Farbfotografie auf Aluminium, 90 x 270 cm Farbfotografie auf Aluminium, 122 x 153 cm Psalms (Psalme), 1997 National Museum Collection, Cardiff Autonomer Rollstuhl, ca. 80 x 80 x 80 cm Mit freundlicher Genehmigung von Donald Rodney Estate Farbfotografie auf Aluminium, 90 x 270 cm Collection South London Gallery Siehe Seite 10-11 Seite 30
  • 16. VERANSTALTUNGEN DONNERSTAG – 3. MÄRZ – 19 UHR VERNISSAGE NICHT NORMAAL * DIFFERENCE ON DISPLAY der Kinder gezeichnet ist, von den individuellen Zur Eröffnung der Ausstellung begrüßen Sie Hubert Hüppe, Bedürfnissen, denen oftmals kaum nachzukom- Beauftragter der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen, Martin Georgi, men ist, aber auch von einem außerordentlichen Vorstand der Aktion Mensch, und Ine Gevers, Kuratorin der Ausstellung. familiären Zusammenhalt. Dokumentation USA 2003, OmeU (Englische Sprache mit englischen Untertiteln), 83 Min., Regie: Jonathan Karsh, FSK o. A. DONNERSTAG – 17. MÄRZ – 19 UHR Frauke Sandig für ein Publikumsgespräch bereit. FILM MIT ANSCHLUSSDISKUSSION: Dokumentation D/USA 2005, OmdU (Englische IM ANSCHLUSS FILM: THE COST OF LIVING FROZEN ANGELS (GEFRORENE ENGEL) Sprache mit deutschen Untertiteln), 90 Min., (DER PREIS DES LEBENS) Die künstliche Kindererzeugung ist in Kalifornien Regie: Frauke Sandig und Eric Black, FSK ab 12 In „The Cost of Living“, nach dem gleichnamigen ein lukrativer Markt, der einen ganzen Fortpflan- Bühnenstück des Tanzkollektivs DV8, findet der zungstourismus in Gang gesetzt hat. Kinderlose MITTWOCH – 23. MÄRZ – 19 UHR Choreograph Lloyd Newson mit seinen Tänzern Eltern aus aller Welt wenden sich an die weltweit FILM: MY FLESH AND BLOOD eine Bewegungssprache, die die individuelle FRAUKE SANDIG UND ERIC BLACK größte Leihmütter-Agentur, um sich den Kinder- (MEIN FLEISCH UND BLUT) Körperlichkeit jedes Tänzers wie auch ihre ver- Frozen Angels (Gefrorene Engel), 2005, Film, 90 Min. wunsch durch In-Vitro-Befruchtung zu erfüllen. Susan Tom ist geschieden und lebt als allein er- schiedenen Charaktere zum Vorschein bringt. Das © Arne Höhne Presse 1999-2010 Wo jedoch liegen die Grenzen in diesem Selek- ziehende Mutter mit dreizehn Kindern in ihrem Anecken an gesellschaftliche Konventionen und tionsprozess? Ist es legitim, wenn sich Eltern die Haus in Kalifornien. Elf der Kinder sind adoptiert, ästhetische Normen aufgrund der körperlichen DIENSTAG – 29. MÄRZ – 19 UHR Hautfarbe ihres Kindes aussuchen, wenn der Intel- die meisten von ihnen haben schwere Behinde- Behinderungen oder der eingeschränkten Fähig- LESUNG: TROMPETE GALGEN FEUERSTRAHL. ligenzquotient der Leihmutter ausschlaggebend rungen und Krankheiten. keit zur Kommunikation wird hier zum ästhetischen NACH DEN „GESPRÄCHEN MIT ist? Wie weit dürfen Bio- und Gentechnologien Ein Jahr lang hat der Regisseur Jonathan Karsh Prinzip. SCHIZOPHRENEN“ VON LEO NAVRATIL, genutzt werden, um bessere, schönere und ge- die Familie in ihrem Alltag begleitet. Die Doku- Tanzfilm E 2005, OmeU (Englische Sprache mit MIT DOMINIK BENDER sündere Kinder zu (er)zeugen? mentation zeigt das Familienleben, das von den englischen Untertiteln), 30 Min., Regie: Lloyd Newson, In „Gespräche mit Schizophrenen“ interviewt der Im Anschluss an den Film steht die Regisseurin verschiedenen Behinderungen und Beschwerden FSK o. A. Psychiater Leo Navratil Patienten zu ihrer Lebens- Seite 32 Seite 33
  • 17. der Gefahr von Selektion und den medizinischen „Born Freak“ auf die Suche nach seinem Selbst- DIENSTAG – 2. MAI – 19 UHR Chancen eröffnen. verständnis und seiner Positionierung als Schau- PERFORMANCE UND VORTRAG: Hubert Hüppe wird mit Vertreterinnen und Vertre- spieler mit Behinderung und erforscht die Ge- PERCEPTIONS OF NORMALITY tern aus Politik, Medizin und Medien diskutieren. schichte so genannter „Freaks“. (ZUR WAHRNEHMUNG VON NORMALITÄT) Dokumentarfilm E 2002, OmdU (Englische Sprache MIT MAT FRASER UND THERESIA DEGENER DONNERSTAG – 21. APRIL – 19 UHR mit deutschen und französischen Untertiteln), 50 Min., Mat Fraser arbeitet als Schauspieler, Performance- FILM: GATTACA Regie: Paul Sapin, FSK o. A. Künstler, Autor und Musiker. Die Thematisierung In einer Welt, in der die Optimierung des mensch- seiner Behinderung und die Konfrontation des Pu- lichen Lebens durch Gentechnik und Präimplan- IM ANSCHLUSS: VORTRAG ZUR GESCHICHTE blikums mit stereotypen Betrachtungsweisen ist tationsdiagnostik zur Normalität geworden ist, SO GENANNTER „FREAKS“ VON KATI KROSS ein wesentlicher Teil seiner Arbeit, an die er in sei- LLOYD NEWSON The Cost of Living (Der Preis des Lebens), gehört Vincent zur neuen Unterschicht. Er wurde Kati Kroß befasst sich als Theaterwissenschaftle- ner Performance im Kleisthaus anknüpfen wird. 2005, Film, 30 Min. auf natürliche Weise gezeugt und gilt damit als rin mit der Historie von Menschen mit Behinde- Im Anschluss wird Theresia Degener über das Ver- Mit freundlicher Genehmigung des DV8 Physical Theatre Invalide. rungen auf der Bühne. In ihrem Vortrag unter- ständnis von Normalität und die gesellschaftliche In Gattaca wird der genetische Code zum bestim- sucht sie anhand der Karrieren zweier äußerst Wahrnehmung von Menschen mit Behinderungen situation, ihrem Verständnis vom Leben und dem menden Merkmal und so bleiben Vincent die mei- prominenter „Freaks“, General Tom Thumb und sprechen. Sie ist als Juristin und Mitglied des UN- Alltag in der Psychiatrie. Dominik Bender vom sten Türen verschlossen. Nur durch die Annahme Lavinia Warren, welche Formen der Inszenierung Ausschusses für die Rechte von Menschen mit „Theater zum westlichen Stadthirschen“ begibt einer anderen Identität kann Vincent sich seinem den „Freakshows“ zugrunde lagen und ob es den Behinderungen aktiv. sich mit diesen Texten auf den Weg einer Selbst- Traum, Raumfahrer zu werden, nähern. „Born Freak“ tatsächlich gab. Performance und Vortrag in englischer Sprache befragung, die nicht nach der Rekonstruktion von Mit Gattaca entwirft Andrew Niccol einen erschre- Krankheitsbildern sucht, sondern vielmehr einen ckend plausiblen Science-Fiction-Film, in dem der DONNERSTAG – 12. MAI – 19 UHR allgemeinen Zustand des Schwindels, der Furcht Wert des Menschen über die Optimierung seiner FILM: MONICA UND DAVID und der Sehnsucht beschwört, wie ihn vermutlich DNS vorherbestimmt wird. Monica und David heiraten. Die Zeremonie ist ro- jede und jeder kennt. Spielfilm USA 1997, DdU (Deutsche Sprache mit mantisch, wie aus einem Hochzeitsmagazin. Dass deutschen Untertiteln), 101 Min., Regie: Andrew Niccol, die junge Frau und ihr Freund sich das Jawort ge- DONNERSTAG – 7. APRIL – 19 UHR FSK ab 12 ben, ist außergewöhnlich, denn beide haben das GESPRÄCH ZUM THEMA BIOETHIK Down-Syndrom. Die rasante Entwicklung der Bio- und Gentechno- DONNERSTAG – 28. APRIL – 19 UHR Die Cousine der Braut, Alexandra Codina, hat ei- logie fordert eine zunehmende Auseinanderset- FILM: BORN FREAK (MISSGEBURT) nen Film über das erste Ehejahr der beiden ge- zung mit der Frage, welche ethischen Grenzen wir Welchen Unterschied macht es, wenn ein Schau- dreht. Sie begleitet das Paar bei der Jobsuche und den technologischen Möglichkeiten setzen. Dabei spieler mit einer Behinderung auf der Bühne steht? beim Umzug, dokumentiert Monicas Ordnungs- müssen Risiken und Nutzen abgewogen werden. Und warum wird dieser anders betrachtet als ein fimmel und Davids Eifersucht auf ihren Ex. Ein Die aktuelle Debatte um Präimplantationsdiagnos- Schauspieler ohne sichtbare Behinderung? PAUL SAPIN Born Freak (Missgeburt), 2002, Film, 50 Min. intimes, unverkrampftes Porträt zweier Menschen, tik zeigt, welch tiefgreifende Fragen sich zwischen Der britische Künstler Mat Fraser begibt sich in Mit freundlicher Genehmigung des Künstlers die ihr eigenes Leben gestalten – auch wenn sie Seite 34 Seite 35
  • 18. KULTUR IM KLEISTHAUS MAUERSTRASSE 53 10117 BERLIN ÖFFNUNGSZEITEN AUSSTELLUNG: MO – FR, 10.00 – 18.00 UHR FÜHRUNGEN FÜHRUNG IN LEICHTER SPRACHE SIEHE SEITE 46 Im Rahmen der Ausstellung NICHT NORMAAL * ALEXANDRA CODINA Monica und David, 2009, Film, 68 Min. LAURA BARI Antoine, 2008, Film, 82 Min. © Aktion Mensch DIFFERENCE ON DISPLAY werden verschiedene FÜHRUNG IN ALLTAGSSPRACHE © Aktion Mensch Führungen angeboten. Es gibt Führungen in Ge- Mindestalter: 16 Jahre immer auf fremde Hilfe angewiesen sein werden. Dokumentation C 2008, OmdU (Französische Sprache bärdensprache und Führungen in Leichter Sprache Termine: 22. März, 16.00 Uhr Dokumentation USA 2009, OmdU (Englische mit deutschen Untertiteln für Hörgeschädigte), sowie in Alltagssprache. Da die Führungen nur zu 05. April, 16.00 Uhr Sprache mit deutschen Untertiteln für Audiodeskription über Kopfhörer, 82 Min., Regie: einigen ausgewählten Terminen angeboten wer- 13. April, 10.30 Uhr Hörgeschädigte), Audiodeskription über Kopfhörer, Laura Bari, FSK ab 0 den können und die Teilnehmerzahl begrenzt ist, 10. Mai, 16.00 Uhr 68 Min., Regie: Alexandra Codina, FSK ab 0 bitten wir um rechtzeitige Anmeldung. Dauer: 90 Minuten DO – 26. MAI – 19 UHR Natürlich kann die Ausstellung auch ohne Führung Teilnehmerzahl: maximal 15 Personen DONNERSTAG – 19. MAI – 19 UHR FINISSAGE: GESPRÄCH ZU KUNST besucht werden. Informationstexte zu den Inhalten Ort/Treffpunkt: Eingang Kleisthaus FILM: ANTOINE UND BEHINDERUNG sind im Kleisthaus vorhanden, auch in Leichter Spra- Anmeldung: Tel.: 030-185272648 Antoine malt, übt Korbwürfe und fährt Schlittschuh. Zum Abschluss von NICHT NORMAAL * che und in Brailleschrift. E-Mail: kleisthaus@behindertenbeauftragter.de Ob eine Bewegung sitzt, muss der Sechsjährige DIFFERENCE ON DISPLAY diskutieren wir fühlen oder hören. Er ist von Geburt an blind, die vorhandenen Möglichkeiten und Barrieren für Bei allen Veranstaltungen besteht die Möglich- FÜHRUNG IN GEBÄRDENSPRACHE besucht aber eine normale Schule. Die Regisseu- Künstlerinnen und Künstler mit Behinderungen. keit der Gebärdendolmetschung und der Nutzung Mindestalter: 16 Jahre rin Laura Bari macht Antoine zum Co-Autor ihres Welche Ausbildungsmöglichkeiten gibt es und was einer Induktionsanlage. Wir bitten dafür um eine Termine: 17. März, 16.00 Uhr Films. Gemeinsam treiben sie die Idee auf die Spit- ist nötig, um professionelle Arbeitsbedingungen zu vorherige Anmeldung. 06. April, 10.00 Uhr ze, dass ein blinder Junge das Gleiche tun kann schaffen? Wie kann es gelingen, inklusive Kulturar- 28. April, 15.00 Uhr wie ein sehender. Privatdetektiv Antoine braust mit beit zu machen und die Kunst von Menschen mit Der Eintritt ist frei! 11. Mai, 11.00 Uhr dem Auto über die Landstraße, auf der Suche nach Behinderungen nicht weiter unter dem Stigma der Um Anmeldung wird gebeten: Dauer: 90 Minuten der mysteriösen Madame Rouski, die sich beim Du- Outsider-Art zu vermarkten? Tel.: 030-185272648 Teilnehmerzahl: maximal 12 Personen schen in tausend Tropfen aufgelöst hat. Die Bot- Martin Georgi wird mit Vertreterinnen und Vertre- Fax: 030-185271871 Ort/Treffpunkt: Eingang Kleisthaus schaft des verspielten Abenteuers: Was die Sinne tern aus Politik, Kultur- und Kunstbetrieben sowie E-Mail: kleisthaus@behindertenbeauftragter.de Anmeldung: Tel.: 030-185272648 nicht wahrnehmen können, zeigt die Fantasie. Kunstschaffenden selbst diskutieren. Homepage: www.kleisthaus.de E-Mail: kleisthaus@behindertenbeauftragter.de Seite 36 Seite 37
  • 19. VERANSTALTUNGEN DONNERSTAG – 3. MÄRZ – 19 UHR Sind diese Kinder weniger wert und nicht erwünscht? ERÖFFNUNG: NICHT NORMAAL Zur Eröffnung der Ausstellung begrüßen Sie: Frauke Sandig hat den Film gemacht. • Hubert Hüppe, Behinderten-Beauftragter der Bundes-Regierung Sie ist nach dem Film im Kleisthaus und beantwortet Fragen. • Martin Georgi, Vorstand der Aktion Mensch • Ine Gevers, Leiterin der Ausstellung Dokumentar-Film Deutschland/USA 2005 DONNERSTAG – 17. MÄRZ – 19 UHR Englische Sprache mit deutschen Untertiteln FILM UND GESPRÄCH: 90 Minuten Frozen Angels (Gefrorene Engel) Von: Frauke Sandig und Eric Black Manche Paare können keine Kinder bekommen. Der Film ist ab einem Alter von 12 Jahren geeignet Diese Paare können sich in den USA eine Frau aussuchen. Die Frau bekommt das Kind für das Paar. MITTWOCH – 23. MÄRZ – 19 UHR Diese Frau nennt man Leih-Mutter. FILM: My Flesh and Blood (Mein Fleisch und Blut) FRAUKE SANDIG UND Oft wollen die Paare ein ganz perfektes Kind. Susan Tom ist geschieden und lebt in den USA. ERIC BLACK Es soll hübsch sein, klug und gesund. Susan Tom hat 13 Kinder. Frozen Angels (Gefrorene Engel), 2005, Film, 90 Min. Darum suchen sich die Paare die beste Leih-Mutter aus. 2 Kinder hat sie selbst geboren. © Arne Höhne Presse Damit sie das beste Kind bekommt. 11 Kinder hat sie adoptiert. 1999-2010 Aber was ist, wenn alle Menschen perfekte Kinder wollen? Das heißt: Sie hat die Kinder in ihre Familie aufgenommen. Was ist dann mit Kindern, die nicht so klug sind oder krank? Die meisten von ihnen haben schwere Behinderungen. Seite 38 Seite 39
  • 20. Das Leben mit den Behinderungen der Kinder ist oft schwer. DIENSTAG – 29. MÄRZ – 19 UHR Aber die Familie hält sehr stark zusammen. LESUNG: Trompete Galgen Feuerstrahl Nach den „Gesprächen mit Schizophrenen“ Dokumentar-Film von Leo Navratil, mit Dominik Bender USA 2003 Leo Navratil war Arzt für psychisch kranke Menschen. Englische Sprache mit englischen Untertiteln Er hat ein Buch geschrieben, das heißt 83 Minuten „Gespräche mit Schizophrenen“. Von: Jonathan Karsh Schizophrenie ist eine psychische Krankheit. Keine Angabe zur Altersbeschränkung Viele seiner Patienten hatten diese Krankheit. Leo Navratil hat sich mit diesen Patienten unterhalten. Darüber hat er das Buch geschrieben. IM ANSCHLUSS: The Cost of Living (Der Preis des Lebens) Dominik Bender ist Schauspieler. „The Cost of Living“ ist englisch und heißt Er wird einige Texte aus dem Buch vorlesen. „Der Preis des Lebens“. In den Texten geht es nicht nur um psychische Krankheiten. In diesem Film wird viel getanzt. Es geht auch um Momente und Gefühle, die jeder kennt. LLOYD NEWSON Die Tänzer sind ganz unterschiedlich. Zum Beispiel Angst, Freude oder Sehnsucht. The Cost of Living, Manche haben Behinderungen. (Der Preis des Lebens), 2005, Der Tänzer David hat zum Beispiel keine Beine. Film, 30 Min. Aber er kann sehr gut tanzen. Mit freundlicher Genehmigung des DV8 Physical Theatre Die Menschen in dem Film sind alle sehr verschieden. DONNERSTAG – 7. APRIL – 19 UHR Aber sie finden alle ihren Platz im Leben. Gespräch zum Thema Bioethik Der Film zeigt: Mit Gen-Technik kann man zum Beispiel eine Krankheit heilen Menschen können manchmal viel mehr, oder eine Krankheit verhindern. als man ihnen auf den ersten Blick zutraut. Manche Krankheiten kann man schon vor der Geburt feststellen. Man kann immer mehr damit machen. Tanz-Film Aber zu der Gen-Technik gibt es viele Fragen: England 2005 Englische Sprache mit englischen Untertiteln • Was darf man alles machen? Und was nicht? 30 Minuten • Sind kranke Menschen weniger wert als gesunde Menschen? Von: Lloyd Newson Hubert Hüppe spricht mit Gästen Keine Angabe zur Altersbeschränkung über die Vorteile und Nachteile der Gen-Technik. Seite 40 Seite 41
  • 21. DONNERSTAG – 21. APRIL – 19 UHR Mat Fraser fragt in seinem Film: Ist das heute auch noch so? FILM: Gattaca Warum schaut man sich Schauspieler Vincent lebt in der Zukunft. mit Behinderungen anders an, als Schauspieler Dort werden die Gene der Kinder künstlich zusammen-gestellt. ohne Behinderungen? So sollen alle Menschen gesund sein. Aber Vincent wurde nicht künstlich hergestellt. Dokumentar-Film Er wurde auf natürliche Weise zur Welt gebracht PAUL SAPIN, England 2002 und er hat nicht so gute Gene. Born Freak (Missgeburt), 2002 Englische Sprache mit deutschen und französischen Untertiteln Vincent möchte gern Raumfahrer werden. Film, 50 Min. 50 Minuten Aber nur Menschen mit sehr guten Genen dürfen das. Mit freundlicher Genehmigung Von: Paul Sapin des Künstlers Darum tut Vincent so, als ob er gute Gene hat. Keine Angabe zur Altersbeschränkung In diesem Spiel-Film werden die Menschen nur nach ihren Genen bewertet. Vortrag zur Geschichte so genannter „Freaks“ Was bedeutet es, in so einer Welt zu leben? von Kati Kroß Und wird unsere Welt auch einmal so sein? Kati Kroß ist Wissenschaftlerin. Sie beschäftigt sich mit Theater und Behinderung. Spiel-Film In ihrem Vortrag erzählt sie: USA 1997 Wie ging es früher den Schauspielern mit Behinderungen? Deutsche Sprache mit deutschen Untertiteln Und wie wurden sie auf der Bühne gezeigt? 101 Minuten Von: Andrew Niccol Der Film ist ab einem Alter von 12 Jahren geeignet DIENSTAG – 2. MAI – 19 UHR THEATER UND VORTRAG: Zur Wahrnehmung von Normalität DONNERSTAG – 28. APRIL – 19 UHR mit Mat Fraser und Theresia Degener FILM UND VORTRAG: Mat Fraser ist ein Schauspieler aus England. Zur Geschichte des „Freaks“ Seine Arme sind kürzer als bei anderen Menschen. FILM: Born Freak (Missgeburt) Das nennt man Contergan-geschädigt. Mat Fraser ist ein Schauspieler mit Behinderung. In seinen Filmen und im Theater beschäftigt sich Mat Fraser Früher nannte man Menschen mit Behinderungen oft „Freaks“. sehr viel mit seiner Behinderung. Man zeigte sie in Theatern und auf Märkten. Er erzählt: Wie ist es, mit einer Behinderung Damals fand man Schauspieler mit Behinderungen komisch. auf der Bühne zu stehen? Seite 42 Seite 43
  • 22. Theresia Degener ist Juristin. Dokumentar-Film Das heißt, sie beschäftigt sich mit dem Recht. USA 2009 Also damit, was Menschen machen dürfen und was nicht. Englische Sprache mit deutschen Untertiteln für Hörgeschädigte Aber auch damit, was Menschen von anderen verlangen dürfen. Beschreibung für Blinde über Kopfhörer Was Menschen für Rechte haben. 68 Minuten Theresia Degener ist auch Contergan-geschädigt. Von: Alexandra Codina Sie spricht darüber, was normal ist. Der Film ist für jedes Alter geeignet Theater und Vortrag in englischer Sprache DONNERSTAG – 19. MAI – 19 UHR FILM: Antoine DONNERSTAG – 12. MAI – 19 UHR Antoine ist 6 Jahre alt und wohnt in Kanada. FILM: Monica und David Er ist seit seiner Geburt blind. Monica und David heiraten. Aber er malt und spielt Basket-Ball und er fährt Schlitt-Schuh. Die Hochzeit ist sehr romantisch. Und er geht in eine normale Schule. So, wie in einer Hochzeits-Zeitschrift. LAURA BARI Antoine, 2008, Laura Bari hat den Film mit Antoine gedreht. Film, 82 Min. Aber es ist ungewöhnlich, Frau Bari und Antoine wollen zeigen: © Aktion Mensch dass Monica und David heiraten. Ein blinder Junge kann das Gleiche machen ALEXANDRA CODINA Denn beide haben das Down-Syndrom. wie ein sehender Junge. Monica und David, 2009, Film, 68 Min. Das ist eine Behinderung. In dem Film spielt Antoine auch mal einen Privat-Detektiv. © Aktion Mensch Menschen mit dieser Behinderung heiraten selten. Er muss eine Frau suchen. Monica hat eine Cousine. Die Frau hat sich beim Duschen in 1000 Tropfen aufgelöst. Sie heißt Alexandra Codina. In seiner Fantasie kann Antoine das alles auch sehen. Alexandra hat den Film über die Ehe von Monica und David gemacht. Dokumentar-Film Kanada 2008 Der Film zeigt das Ehe-Paar bei der Arbeits-Suche Französische Sprache mit deutschen Untertiteln und beim Umzug. für Hörgeschädigte Der Film zeigt, wie Monica und David Beschreibung für Blinde über Kopfhörer ihr eigenes Leben gestalten. 82 Minuten Sie gestalten es selbst, Von: Laura Bari obwohl sie oft fremde Hilfe brauchen. Der Film ist für jedes Alter geeignet Seite 44 Seite 45
  • 23. Do – 26. Mai – 19 Uhr abschlUss-VeranstaltUng: gespräch zu Kunst und behinderung Zum Ende der Ausstellung nicht norMaal gibt es eine Gesprächs-Runde. Dabei geht es um diese Themen: • Wie können Künstlerinnen und Künstler mit Behinderungen arbeiten? Kultur im Kleisthaus Der Eintritt ist frei! • Wo können sie eine Ausbildung machen? mauerstraße 53 Um Anmeldung zu den • Und wo können sie arbeiten? Veranstaltungen wird gebeten: • Ist die Kunst von Menschen mit Behinderungen anders, 10117 Berlin als die Kunst von Menschen ohne Behinderungen? Telefon: 030-185272648 Öffnungszeiten ausstellung: Fax: 030-185271871 An dem Gespräch werden Politikerinnen und Politiker teilnehmen, aber auch Künstlerinnen und Künstler. montag bis Freitag, E-Mail: kleisthaus@behindertenbeauftragter.de 10.00 bis 18.00 uhr Homepage: www.kleisthaus.de Mohrenstraße (50m) U2 Führungen in Leichter Sprache Mindest-Alter: 16 Jahre Stadtmitte (250m) U2 U6 Termine: 18. März: 16.00 Uhr Brandenburger Tor (500m) S1 S2 S25 29. März: 10.30 Uhr U55 08. April: 10.30 Uhr Potsdamer Platz (900m) S1 S2 S25 26. April: 16.00 Uhr U2 Dauer: 90 Minuten Teilnehmer-Zahl: maximal 12 Personen Treffpunkt: Eingang Kleisthaus Anmeldung: Telefon: 030-185272648 Alle Veranstaltungen können in Gebärden-Sprache übersetzt werden. Außerdem gibt es eine Induktions-Anlage für Schwerhörige. Medienpartner Bitte melden Sie es vorher an, wenn Sie eine Hilfestellung benötigen. Seite 46 Seite 47
  • 24. IMPRESSUM H E R A U S G E B E R U N D O R G A N I S ATO R Beauftragter der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen, 11017 Berlin P R O G R AM M LE ITU N G U N D R E DAKTI O N Lisa Schmidt M I TA R B E I T Laura Kraus A U S S T E L LU N G In Zusammenarbeit mit der Stichting Niet Normaal K U R ATO R I N Ine Gevers G R A F I S C H E G E S TA LT U N G Brand New History, Berlin DRUCK Druckerei des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales, Bonn In Kooperation mit Aktion Mensch