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Helaba Volkswirtschaft/Research



                                       Länderfokus                                                                       1. November 2011




                                       Ungarn: Priorität auf nationalen Interessen
                          Autor:

               Marion Dezenter
                                              Bruttoinlandsprodukt (BIP) wächst 2011 preisbereinigt um 1,6 %, 2012 um 1,3 %
     Telefon: 0 69/91 32-28 41
                                              Wirtschaftliche Kennzahlen insgesamt verbessert, v.a. Leistungsbilanz und Defizit
            research@helaba.de
                                              Fragwürdiger politischer Kurs mit starker Betonung nationaler Prioritäten


                     Redaktion:        Ungarn bietet derzeit ein zwiespältiges Bild: Einerseits hat das Land die Rezession überwunden
                                       und konnte die jahrelange Problematik des Zwillingsdefizits in den öffentlichen Haushalten sowie
        Dr. Stefan Mitropoulos
                                       in der Leistungsbilanz entschärfen. Bei einer Exportquote von über 70 % profitiert Ungarn dabei
                                       von der starken Nachfrage v.a. aus Deutschland. Andererseits bleiben die Wachstumsraten des BIP
                                       auch nach dem ausgeprägten Minus von 2009 (-6,7 %) schwach: 2011 wird die ungarische Wirt-
                  Herausgeber:
                                       schaft bei europaweit nachlassender Konjunkturdynamik voraussichtlich um real 1,6 % wachsen,
            Dr. Gertrud R. Traud       2012 um 1,3 %.
Chefvolkswirt/Leitung Research

Landesbank Hessen-Thüringen            Darüber hinaus führt der wirtschaftspolitische Kurs der Regierung, die im Parlament die Zwei-
                 MAIN TOWER            Drittel-Mehrheit hat, aufgrund mangelnder Vorhersehbarkeit immer wieder zu medialer Unruhe
      Neue Mainzer Str. 52-58          und Schwankungen an den Kapitalmärkten. Für negative Überraschungen sorgten etwa das äu-
      60311 Frankfurt am Main          ßerst umstrittene Mediengesetz, die national-konservative Neuausrichtung der ab 2012 geltenden
     Telefon: 0 69/91 32-20 24         Verfassung, sektorale Sondersteuern und Eingriffe in das Rentensystem. Zusammen ergibt dies ein
     Telefax: 0 69/91 32-22 44         Mosaik, bei dem allenthalben die Stärkung der aktuellen Regierung unter Ministerpräsident Orban
                                       durchscheint. Die angestrebten intensiveren Kontakte zu Ländern wie China und Russland unter-
                                       streichen dies. Einmischung von außen wird vehement abgewehrt, auch wenn Orban versichert,
                                       die Zielvorgaben der EU für die öffentlichen Finanzen einhalten zu wollen.

      Kleine Wachstumsschritte                                                Dynamik schwächt sich ab
      Reales BIP in % gegenüber Vorjahr                                       Reales BIP in %

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                 2011*
             2010                                                                                                          gegenüber Vorjahr
        4            2012**                                           4        2                                                                    2

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                                                                                           gegenüber Vorquartal
                                                                               -2                                                                   -2
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                 Polen        Tschechien       Ungarn      Euroland                  05         06       07        08        09       10       11

      *Schätzung, **Prognose                                                  Quellen: EcoWin, Helaba Volkswirtschaft/Research
      Quellen: EIU, Helaba Volkswirtschaft/Research

                                       Als Hauptprobleme hat die ungarische Regierung – nicht zu Unrecht angesichts der europäischen
                                       Schuldenkrise – die Staatsverschuldung ausgemacht, die die Handlungsfähigkeit des Souveräns
                                       beeinträchtigt, und die Verschuldung im Ausland, die die Kreditnehmer abhängig macht von der
                                       Währungsentwicklung. Orban hat daher bereits im März den Schulden „den Krieg erklärt“.
                                       Schnelle und dennoch nachhaltige Fortschritte beim Schuldenabbau sind angesichts des schwa-
                                       chen Wachstums und der hohen Arbeitslosigkeit (10,7 % im September) jedoch nicht zu erwarten.
Länderfokus: Ungarn




                           Beim Abbau des Budgetdefizits (2010: 4,2 % des BIP) zeigt sich die Regierung kreativ, die Bud-
                           getplanungen weisen für 2011 sogar einen leichten Überschuss aus. Allerdings wird der Haushalts-
      Überschuss durch
                           saldo 2011 vorrangig ein Ergebnis von Sondereffekten sein, die zusammen eine Größenordnung
Eingriff in Rentensystem
                           von netto rund 8 % des BIP erreichen. Dazu zählen Umstellungen im Pensionssystem und sektora-
                           le Krisensteuern. Die Eingliederung der privaten Rentensäule in das staatliche System ist dabei im
                           Sinne der Nachhaltigkeit besonders zu kritisieren, denn so werden die Haushaltsprobleme in die
                           Zukunft verschoben, statt das Alterssicherungssystem auf stabile Füße zu stellen. Bereits 2012 ist
                           nach dem Auslaufen der genannten Effekte wieder mit einem Defizit zu rechnen. Denn der soge-
                           nannte Szell-Kalman-Plan vom Frühjahr 2011, der durch strukturelle Reformen das Wachstum
                           vorantreiben und die öffentliche Verschuldung senken soll, bleibt z.T. wenig konkret.

                           Dieser Plan setzt v.a. bei den Ausgaben an und enthält Maßnahmen, die 2012 und 2013 insgesamt
                           zu einer Haushaltskonsolidierung in Höhe von knapp 3 % des BIP führen sollen. Erreicht werden
                           soll dies etwa durch eine höhere Beschäftigungsquote, die derzeit noch mit rund 60 % insgesamt
                           und 55 % bei den Frauen eine der niedrigsten in der EU ist. Dazu sollen z.B. die Regelungen zur
                           Früh- und Berufsunfähigkeitsrente verschärft werden. Der IWF begrüßt den Plan grundsätzlich als
                           einen Schritt in die richtige Richtung, bemängelt aber die fehlende Konkretisierung in einigen
                           Bereichen. Steigerungen auf der Einnahmeseite werden laut Plan z.B. erreicht, indem von der
                           ursprünglich geplanten Reduzierung der Körperschaftsteuer und der Bankensteuer vorerst abgese-
                           hen wird. Auch die Einführung eines neuen elektronischen Fernstraßen-Mautsystems und die An-
                           hebung von Verbrauchsteuern sollen für Mehreinnahmen sorgen. Vor den Parlamentswahlen im
                           April 2014 dürfte die Konsolidierung dann wieder mehr in den Hintergrund rücken.

                           Haushaltsüberschuss 2011 nicht von Dauer
                           Defizit und Schuldenstand in % des BIP

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                                           Def izit                                 Schuldenstand
                                       (linke Skala)                                (rechte Skala)
                              8                                                                      80

                              6                                                                      60

                              4                                                                      40

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                              0                                                                      0
                                    2006      2007      2008        2009   2010     2011*    2012*
                              -2                                                                     -20

                           *Prognose, 2011: Überschuss
                           Quellen: EIU, Helaba Volkswirtschaft/Research



                           Auffällig ist, dass sich manche der Konsolidierungsmaßnahmen vor allem bei ausländischen Un-
                           ternehmen bemerkbar machen, wie die Sondersteuern für Telekommunikations- und Einzelhan-
           Euro auf Eis
                           delsunternehmen sowie für Banken. Ausgenommen sind allerdings ausländische Unternehmen, die
                           in Ungarn Arbeitsplätze im Verarbeitenden Gewerbe schaffen, wovon insbesondere die Kfz-
                           Industrie profitiert. Zu diesem an nationalen Interessen ausgerichteten Kurs passt, dass Ungarn
                           seine Pläne zur Euro-Einführung auf Eis gelegt hat. Vor 2020 erscheint eine Euro-Einführung
                           derzeit nicht realistisch.

                           Allerdings ist die Euro-Euphorie auch bei anderen zentraleuropäischen EU-Ländern inzwischen
                           spürbar abgekühlt. Dies mag an der Schuldenkrise liegen. Aber auch das Leitzinsniveau in der
                           Eurozone wäre für einige dieser Länder derzeit viel zu niedrig. Indem sie ihre geldpolitischen
                           Instrumente autonom nutzen können, ist es für die Länder in der Euro-Warteschleife einfacher, auf
                           die Inflation und Bewegungen an den Devisenmärkten zu reagieren. So wurde der ungarische
                           Leitzins von November 2010 bis Januar 2011 um insgesamt 75 Basispunkte angehoben und liegt
                           seither stabil bei 6 %.




                           Helaba Volkswirtschaft/Research · 1. November 2011· © Helaba                                     2
Länderfokus: Ungarn




Leitzinsen deutlich über Euroland-Niveau                                                 Inflation bleibt hoch
Leitzinsen in %                                                                          Verbraucherpreise in % gegenüber Vorjahr

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 11                                                                                11     7                                                                            7
 10                                                                                10
  9                                                                                 9     6                                                                            6
                               Ungarn                                                                                                                        Polen
  8                                                                                 8     5                                                                            5
  7                                                                                 7     4                                                                            4
  6                                                                                 6
                                                                                          3                                                            Ungarn          3
  5                                               Polen                             5
  4                                                                                 4     2                                                                            2
  3      Euroland                                                                   3     1                                                    Tschechien              1
  2                              Tschechien                                         2
                                                                                          0                                                                            0
  1                                                                                 1
  0                                                                                 0    -1                                                                            -1
         05         06         07         08           09       10          11             Jan    Mai Sep     Jan    Mai Sep   Jan   Mai Sep         Jan     Mai
                                                                                                    08                 09              10                    11
Quellen: EcoWin, Helaba Volkswirtschaft/Research                                         Quellen: EcoWin, Helaba Volkswirtschaft/Research



                                        Aus konjunktureller Sicht wäre eine stärker akkommodierende Geldpolitik zu begrüßen, wie der
                                        Ministerpräsident mehr als einmal klar gemacht hat. Mit Zinssenkungen tut sich die Nationalbank
                   Leitzins:
                                        jedoch schwer. Denn der Inflationsrückgang erfolgt nur zögerlich: Das Zentralbankziel von 3 %
 schwieriger Balanceakt
                                        +/- 1 Prozentpunkt wurde bis zum Frühjahr deutlich überschritten, im September lag die Teuerung
                                        noch bei 3,6 %. Hier machen sich die gestiegenen Energie- und Nahrungsmittelpreise bemerkbar.
                                        Und auch die sektoralen Sondersteuern dürften ihre Spur bei der Teuerung hinterlassen. 2012 soll
                                        die Mehrwertsteuer um zwei Prozentpunkte auf 27 % angehoben werden, was wegen der schwa-
                                        chen Nachfrage jedoch nur bedingt inflationswirksam werden sollte. Eine lockere Geldpolitik
                                        würde aber auch die ohnehin geschwächte Währung zusätzlich belasten und über die Verteuerung
                                        der Auslandskredite die Wirtschaft weiter in Mitleidenschaft ziehen.

                                        Der Zinsabstand zur Eurozone und die Entwicklung des Forint dürften daher weiterhin als Kriteri-
                                        en in die Geldpolitik einfließen. Die Zentralbank betont in ihrem Kommentar zur jüngsten Ent-
                                        scheidung, den Leitzins stabil zu lassen, dass die Aussichten für das BIP-Wachstum sich ver-
                                        schlechtert haben und sie in den nächsten zwei Jahren mit schwachem Wachstum rechnet. Sie hebt
                                        hervor, dass der Verlauf des Inflationsrückgangs unsicher ist, rechnet jedoch im Laufe des nächs-
                                        ten Jahres mit nachlassendem Inflationsdruck. Dies würde den Weg für niedrigere Zinsen ebnen.

Höhere Risikoaufschläge bei Anleihen…                                                    …und bei Devisen
Spreads 10j. Staatsanleihen zu Deutschland in Basispunkten                               Währungen gegenüber dem Euro, Index, 1.1.2010 = 100

 1000                                                                             1000   112,5                                                                       112,5
  900                                                                              900   110,0                                                                       110,0
  800                                                                              800   107,5                                                                       107,5
  700                                                                              700   105,0                                                                       105,0
  600                                                         Ungarn               600
                                                                                         102,5                                                                       102,5
  500                                                                              500                                                      Forint
                                                                                         100,0                                                                       100,0
  400                                                                              400
                                                                                           97,5                                                            Zloty      97,5
  300                                                                              300
                                                 Polen                                     95,0                                                                       95,0
  200                                                                              200
                                                            Tschechien                                                                           Krone
  100                                                                              100     92,5                                                                       92,5
      0                                                                             0      90,0                                                                       90,0
      Jan Apr     Jul    Okt   Jan Apr     Jul   Okt    Jan Apr       Jul   Okt               Jan Mrz   Mai    Jul   Sep Nov Jan Mrz    Mai      Jul       Sep
                  09                       10                        11                                        10                              11
Quellen: EcoWin, Helaba Volkswirtschaft/Research                                         Quellen: EcoWin, Helaba Volkswirtschaft/Research



                                        Die ungarische Währung ist Ende Oktober 2011 mit rund 300 Forint/Euro wieder ihrem Rekord-
                                        hoch während der Finanzkrise (317 Forint/Euro) nahegekommen. Auf kurze Sicht dürften die
                                        Fortschritte bei den wirtschaftlichen Eckdaten überlagert werden von wiederkehrenden Unsicher-
                                        heiten auf den Finanzmärkten. Im Verlauf von 2012 dürfte die Währung profitieren, wenn die
                                        Pläne zum Abbau von Defizit und Schuldenstand konsequent und nachhaltig umgesetzt werden.




                                        Helaba Volkswirtschaft/Research · 1. November 2011· © Helaba                                                                        3
Länderfokus: Ungarn




                                                   Die derzeitige Schwäche des Forint bringt ein gravierendes Problem mit sich: rund 60 % der Kre-
                                                   dite an Privatleute lauten auf Schweizer Franken. Durch den ausgeprägten Höhenflug des Franken
                                                   geriet ein Teil der Kreditnehmer in Schwierigkeiten. Während Ende 2010 der Anteil der notlei-
                                                   denden Kredite von Unternehmen und Haushalten noch bei 11 bis 12 % lag, hält die Ungarische
                                                   Zentralbank bis Ende 2011 einen Anstieg auf 14 bis 15 % für möglich.

                                                   Die ungarische Regierung reagierte im September 2011auf diese Entwicklung mit gesetzlichen
                                                   Regelungen zulasten der Banken, die Schuldnern die Rückzahlung ihrer Kredite zu einem deutlich
                 Erleichterungen bei
                                                   günstigeren als dem aktuellen Wechselkurs ermöglicht. Der Eingriff in die bestehenden Verträge
         Fremdwährungskrediten
                                                   durch die Regierung löste international nicht nur heftige Kritik aus. Er hat auch destabilisierende
                                                   Effekte auf das Bankensystem, wenn die betroffenen Banken umfangreiche Beträge abschreiben
                                                   müssen, und trägt zur Verunsicherung auf den Kapitalmärkten bei. Die Ratingagenturen prüfen die
                                                   Herabstufung betroffener ungarischer und ausländischer Banken.

                                                   Deutliche Abschwächung gegenüber dem Franken
                                                   Währungen gegenüber Euro und Franken, Index, 1.1.2010 = 100

                                                   150                                                                                          150

                                                   140                                                                                          140
                                                                                      gegenüber dem Franken
                                                   130                                                                                          130

                                                   120                                Forint                                                    120

                                                   110                                                                 Zloty                    110

                                                   100                                                                                          100

                                                       90                                                gegenüber dem Euro                      90
                                                        Jan   Mrz   Mai   Jul   Sep     Nov    Jan     Mrz       Mai        Jul   Sep     Nov
                                                                          10                                           11
                                                   Quellen: EcoWin, Helaba Volkswirtschaft/Research



                                                   Insgesamt zeigen damit zwar die Zahlen für Ungarn ein freundlicheres Bild als in den vergangenen
                                                   Jahren, etwa bei der Leistungsbilanz, beim Haushaltsdefizit und den internationalen Währungsre-
                                                   serven. Die Außenverschuldung gemessen am BIP sinkt leicht, bleibt mit rund 130 % jedoch hoch.
                                                   Gleichzeitig werden in Ungarn die Risiken einer überstarken Regierung eklatant. Ungarn läuft hier
                                                   Gefahr, ausländische Investoren um den Preis vorübergehender vermeintlicher Vorteile zu verprel-
                                                   len.




                                                   Wirtschaftsdaten Ungarn


                                                                                                                                   2010               2011s    2012p

                                                   Bruttoinlandsprodukt                              % gg. Vj., real                1,2                1,6      1,3
        Die Publikation ist mit größter Sorgfalt
                                                   BIP pro Kopf                                              $                    13.040              14.490   15.170
bearbeitet worden. Sie enthält jedoch lediglich

  unverbindliche Analysen und Prognosen zu         Bevölkerung                                            Mio.                     10,0                10,0     10,0
   den gegenwärtigen und zukünftigen Markt-
                                                   Arbeitslosenrate                                          %                     11,2                11,0     10,5
     verhältnissen. Die Angaben beruhen auf

    Quellen, die wir für zuverlässig halten, für   Budgetsaldo                                        % des BIP                    -4,2                1,3      -3,5
 deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktua-
 lität wir aber keine Gewähr übernehmen kön-
                                                   Inflationsrate                                            %                      4,9                3,7      4,0
 nen. Sämtliche in dieser Publikation getroffe-    Leistungsbilanzsaldo                               % des BIP                     2,3                1,3      1,0
     nen Angaben dienen der Information. Sie
dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für       Quellen: EIU, Helaba Volkswirtschaft/Research
  Anlageentscheidungen verstanden werden.          




                                                   Helaba Volkswirtschaft/Research · 1. November 2011· © Helaba                                                         4

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  • 1. Helaba Volkswirtschaft/Research Länderfokus 1. November 2011 Ungarn: Priorität auf nationalen Interessen Autor: Marion Dezenter  Bruttoinlandsprodukt (BIP) wächst 2011 preisbereinigt um 1,6 %, 2012 um 1,3 % Telefon: 0 69/91 32-28 41  Wirtschaftliche Kennzahlen insgesamt verbessert, v.a. Leistungsbilanz und Defizit research@helaba.de  Fragwürdiger politischer Kurs mit starker Betonung nationaler Prioritäten Redaktion: Ungarn bietet derzeit ein zwiespältiges Bild: Einerseits hat das Land die Rezession überwunden und konnte die jahrelange Problematik des Zwillingsdefizits in den öffentlichen Haushalten sowie Dr. Stefan Mitropoulos in der Leistungsbilanz entschärfen. Bei einer Exportquote von über 70 % profitiert Ungarn dabei von der starken Nachfrage v.a. aus Deutschland. Andererseits bleiben die Wachstumsraten des BIP auch nach dem ausgeprägten Minus von 2009 (-6,7 %) schwach: 2011 wird die ungarische Wirt- Herausgeber: schaft bei europaweit nachlassender Konjunkturdynamik voraussichtlich um real 1,6 % wachsen, Dr. Gertrud R. Traud 2012 um 1,3 %. Chefvolkswirt/Leitung Research Landesbank Hessen-Thüringen Darüber hinaus führt der wirtschaftspolitische Kurs der Regierung, die im Parlament die Zwei- MAIN TOWER Drittel-Mehrheit hat, aufgrund mangelnder Vorhersehbarkeit immer wieder zu medialer Unruhe Neue Mainzer Str. 52-58 und Schwankungen an den Kapitalmärkten. Für negative Überraschungen sorgten etwa das äu- 60311 Frankfurt am Main ßerst umstrittene Mediengesetz, die national-konservative Neuausrichtung der ab 2012 geltenden Telefon: 0 69/91 32-20 24 Verfassung, sektorale Sondersteuern und Eingriffe in das Rentensystem. Zusammen ergibt dies ein Telefax: 0 69/91 32-22 44 Mosaik, bei dem allenthalben die Stärkung der aktuellen Regierung unter Ministerpräsident Orban durchscheint. Die angestrebten intensiveren Kontakte zu Ländern wie China und Russland unter- streichen dies. Einmischung von außen wird vehement abgewehrt, auch wenn Orban versichert, die Zielvorgaben der EU für die öffentlichen Finanzen einhalten zu wollen. Kleine Wachstumsschritte Dynamik schwächt sich ab Reales BIP in % gegenüber Vorjahr Reales BIP in % 5 5 4 4 2011* 2010 gegenüber Vorjahr 4 2012** 4 2 2 0 0 3 3 gegenüber Vorquartal -2 -2 2 2 -4 -4 1 1 -6 -6 0 0 -8 -8 Polen Tschechien Ungarn Euroland 05 06 07 08 09 10 11 *Schätzung, **Prognose Quellen: EcoWin, Helaba Volkswirtschaft/Research Quellen: EIU, Helaba Volkswirtschaft/Research Als Hauptprobleme hat die ungarische Regierung – nicht zu Unrecht angesichts der europäischen Schuldenkrise – die Staatsverschuldung ausgemacht, die die Handlungsfähigkeit des Souveräns beeinträchtigt, und die Verschuldung im Ausland, die die Kreditnehmer abhängig macht von der Währungsentwicklung. Orban hat daher bereits im März den Schulden „den Krieg erklärt“. Schnelle und dennoch nachhaltige Fortschritte beim Schuldenabbau sind angesichts des schwa- chen Wachstums und der hohen Arbeitslosigkeit (10,7 % im September) jedoch nicht zu erwarten.
  • 2. Länderfokus: Ungarn Beim Abbau des Budgetdefizits (2010: 4,2 % des BIP) zeigt sich die Regierung kreativ, die Bud- getplanungen weisen für 2011 sogar einen leichten Überschuss aus. Allerdings wird der Haushalts- Überschuss durch saldo 2011 vorrangig ein Ergebnis von Sondereffekten sein, die zusammen eine Größenordnung Eingriff in Rentensystem von netto rund 8 % des BIP erreichen. Dazu zählen Umstellungen im Pensionssystem und sektora- le Krisensteuern. Die Eingliederung der privaten Rentensäule in das staatliche System ist dabei im Sinne der Nachhaltigkeit besonders zu kritisieren, denn so werden die Haushaltsprobleme in die Zukunft verschoben, statt das Alterssicherungssystem auf stabile Füße zu stellen. Bereits 2012 ist nach dem Auslaufen der genannten Effekte wieder mit einem Defizit zu rechnen. Denn der soge- nannte Szell-Kalman-Plan vom Frühjahr 2011, der durch strukturelle Reformen das Wachstum vorantreiben und die öffentliche Verschuldung senken soll, bleibt z.T. wenig konkret. Dieser Plan setzt v.a. bei den Ausgaben an und enthält Maßnahmen, die 2012 und 2013 insgesamt zu einer Haushaltskonsolidierung in Höhe von knapp 3 % des BIP führen sollen. Erreicht werden soll dies etwa durch eine höhere Beschäftigungsquote, die derzeit noch mit rund 60 % insgesamt und 55 % bei den Frauen eine der niedrigsten in der EU ist. Dazu sollen z.B. die Regelungen zur Früh- und Berufsunfähigkeitsrente verschärft werden. Der IWF begrüßt den Plan grundsätzlich als einen Schritt in die richtige Richtung, bemängelt aber die fehlende Konkretisierung in einigen Bereichen. Steigerungen auf der Einnahmeseite werden laut Plan z.B. erreicht, indem von der ursprünglich geplanten Reduzierung der Körperschaftsteuer und der Bankensteuer vorerst abgese- hen wird. Auch die Einführung eines neuen elektronischen Fernstraßen-Mautsystems und die An- hebung von Verbrauchsteuern sollen für Mehreinnahmen sorgen. Vor den Parlamentswahlen im April 2014 dürfte die Konsolidierung dann wieder mehr in den Hintergrund rücken. Haushaltsüberschuss 2011 nicht von Dauer Defizit und Schuldenstand in % des BIP 10 100 Def izit Schuldenstand (linke Skala) (rechte Skala) 8 80 6 60 4 40 2 20 0 0 2006 2007 2008 2009 2010 2011* 2012* -2 -20 *Prognose, 2011: Überschuss Quellen: EIU, Helaba Volkswirtschaft/Research Auffällig ist, dass sich manche der Konsolidierungsmaßnahmen vor allem bei ausländischen Un- ternehmen bemerkbar machen, wie die Sondersteuern für Telekommunikations- und Einzelhan- Euro auf Eis delsunternehmen sowie für Banken. Ausgenommen sind allerdings ausländische Unternehmen, die in Ungarn Arbeitsplätze im Verarbeitenden Gewerbe schaffen, wovon insbesondere die Kfz- Industrie profitiert. Zu diesem an nationalen Interessen ausgerichteten Kurs passt, dass Ungarn seine Pläne zur Euro-Einführung auf Eis gelegt hat. Vor 2020 erscheint eine Euro-Einführung derzeit nicht realistisch. Allerdings ist die Euro-Euphorie auch bei anderen zentraleuropäischen EU-Ländern inzwischen spürbar abgekühlt. Dies mag an der Schuldenkrise liegen. Aber auch das Leitzinsniveau in der Eurozone wäre für einige dieser Länder derzeit viel zu niedrig. Indem sie ihre geldpolitischen Instrumente autonom nutzen können, ist es für die Länder in der Euro-Warteschleife einfacher, auf die Inflation und Bewegungen an den Devisenmärkten zu reagieren. So wurde der ungarische Leitzins von November 2010 bis Januar 2011 um insgesamt 75 Basispunkte angehoben und liegt seither stabil bei 6 %. Helaba Volkswirtschaft/Research · 1. November 2011· © Helaba 2
  • 3. Länderfokus: Ungarn Leitzinsen deutlich über Euroland-Niveau Inflation bleibt hoch Leitzinsen in % Verbraucherpreise in % gegenüber Vorjahr 12 12 8 8 11 11 7 7 10 10 9 9 6 6 Ungarn Polen 8 8 5 5 7 7 4 4 6 6 3 Ungarn 3 5 Polen 5 4 4 2 2 3 Euroland 3 1 Tschechien 1 2 Tschechien 2 0 0 1 1 0 0 -1 -1 05 06 07 08 09 10 11 Jan Mai Sep Jan Mai Sep Jan Mai Sep Jan Mai 08 09 10 11 Quellen: EcoWin, Helaba Volkswirtschaft/Research Quellen: EcoWin, Helaba Volkswirtschaft/Research Aus konjunktureller Sicht wäre eine stärker akkommodierende Geldpolitik zu begrüßen, wie der Ministerpräsident mehr als einmal klar gemacht hat. Mit Zinssenkungen tut sich die Nationalbank Leitzins: jedoch schwer. Denn der Inflationsrückgang erfolgt nur zögerlich: Das Zentralbankziel von 3 % schwieriger Balanceakt +/- 1 Prozentpunkt wurde bis zum Frühjahr deutlich überschritten, im September lag die Teuerung noch bei 3,6 %. Hier machen sich die gestiegenen Energie- und Nahrungsmittelpreise bemerkbar. Und auch die sektoralen Sondersteuern dürften ihre Spur bei der Teuerung hinterlassen. 2012 soll die Mehrwertsteuer um zwei Prozentpunkte auf 27 % angehoben werden, was wegen der schwa- chen Nachfrage jedoch nur bedingt inflationswirksam werden sollte. Eine lockere Geldpolitik würde aber auch die ohnehin geschwächte Währung zusätzlich belasten und über die Verteuerung der Auslandskredite die Wirtschaft weiter in Mitleidenschaft ziehen. Der Zinsabstand zur Eurozone und die Entwicklung des Forint dürften daher weiterhin als Kriteri- en in die Geldpolitik einfließen. Die Zentralbank betont in ihrem Kommentar zur jüngsten Ent- scheidung, den Leitzins stabil zu lassen, dass die Aussichten für das BIP-Wachstum sich ver- schlechtert haben und sie in den nächsten zwei Jahren mit schwachem Wachstum rechnet. Sie hebt hervor, dass der Verlauf des Inflationsrückgangs unsicher ist, rechnet jedoch im Laufe des nächs- ten Jahres mit nachlassendem Inflationsdruck. Dies würde den Weg für niedrigere Zinsen ebnen. Höhere Risikoaufschläge bei Anleihen… …und bei Devisen Spreads 10j. Staatsanleihen zu Deutschland in Basispunkten Währungen gegenüber dem Euro, Index, 1.1.2010 = 100 1000 1000 112,5 112,5 900 900 110,0 110,0 800 800 107,5 107,5 700 700 105,0 105,0 600 Ungarn 600 102,5 102,5 500 500 Forint 100,0 100,0 400 400 97,5 Zloty 97,5 300 300 Polen 95,0 95,0 200 200 Tschechien Krone 100 100 92,5 92,5 0 0 90,0 90,0 Jan Apr Jul Okt Jan Apr Jul Okt Jan Apr Jul Okt Jan Mrz Mai Jul Sep Nov Jan Mrz Mai Jul Sep 09 10 11 10 11 Quellen: EcoWin, Helaba Volkswirtschaft/Research Quellen: EcoWin, Helaba Volkswirtschaft/Research Die ungarische Währung ist Ende Oktober 2011 mit rund 300 Forint/Euro wieder ihrem Rekord- hoch während der Finanzkrise (317 Forint/Euro) nahegekommen. Auf kurze Sicht dürften die Fortschritte bei den wirtschaftlichen Eckdaten überlagert werden von wiederkehrenden Unsicher- heiten auf den Finanzmärkten. Im Verlauf von 2012 dürfte die Währung profitieren, wenn die Pläne zum Abbau von Defizit und Schuldenstand konsequent und nachhaltig umgesetzt werden. Helaba Volkswirtschaft/Research · 1. November 2011· © Helaba 3
  • 4. Länderfokus: Ungarn Die derzeitige Schwäche des Forint bringt ein gravierendes Problem mit sich: rund 60 % der Kre- dite an Privatleute lauten auf Schweizer Franken. Durch den ausgeprägten Höhenflug des Franken geriet ein Teil der Kreditnehmer in Schwierigkeiten. Während Ende 2010 der Anteil der notlei- denden Kredite von Unternehmen und Haushalten noch bei 11 bis 12 % lag, hält die Ungarische Zentralbank bis Ende 2011 einen Anstieg auf 14 bis 15 % für möglich. Die ungarische Regierung reagierte im September 2011auf diese Entwicklung mit gesetzlichen Regelungen zulasten der Banken, die Schuldnern die Rückzahlung ihrer Kredite zu einem deutlich Erleichterungen bei günstigeren als dem aktuellen Wechselkurs ermöglicht. Der Eingriff in die bestehenden Verträge Fremdwährungskrediten durch die Regierung löste international nicht nur heftige Kritik aus. Er hat auch destabilisierende Effekte auf das Bankensystem, wenn die betroffenen Banken umfangreiche Beträge abschreiben müssen, und trägt zur Verunsicherung auf den Kapitalmärkten bei. Die Ratingagenturen prüfen die Herabstufung betroffener ungarischer und ausländischer Banken. Deutliche Abschwächung gegenüber dem Franken Währungen gegenüber Euro und Franken, Index, 1.1.2010 = 100 150 150 140 140 gegenüber dem Franken 130 130 120 Forint 120 110 Zloty 110 100 100 90 gegenüber dem Euro 90 Jan Mrz Mai Jul Sep Nov Jan Mrz Mai Jul Sep Nov 10 11 Quellen: EcoWin, Helaba Volkswirtschaft/Research Insgesamt zeigen damit zwar die Zahlen für Ungarn ein freundlicheres Bild als in den vergangenen Jahren, etwa bei der Leistungsbilanz, beim Haushaltsdefizit und den internationalen Währungsre- serven. Die Außenverschuldung gemessen am BIP sinkt leicht, bleibt mit rund 130 % jedoch hoch. Gleichzeitig werden in Ungarn die Risiken einer überstarken Regierung eklatant. Ungarn läuft hier Gefahr, ausländische Investoren um den Preis vorübergehender vermeintlicher Vorteile zu verprel- len. Wirtschaftsdaten Ungarn 2010 2011s 2012p Bruttoinlandsprodukt % gg. Vj., real 1,2 1,6 1,3 Die Publikation ist mit größter Sorgfalt BIP pro Kopf $ 13.040 14.490 15.170 bearbeitet worden. Sie enthält jedoch lediglich unverbindliche Analysen und Prognosen zu Bevölkerung Mio. 10,0 10,0 10,0 den gegenwärtigen und zukünftigen Markt- Arbeitslosenrate % 11,2 11,0 10,5 verhältnissen. Die Angaben beruhen auf Quellen, die wir für zuverlässig halten, für Budgetsaldo % des BIP -4,2 1,3 -3,5 deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktua- lität wir aber keine Gewähr übernehmen kön- Inflationsrate % 4,9 3,7 4,0 nen. Sämtliche in dieser Publikation getroffe- Leistungsbilanzsaldo % des BIP 2,3 1,3 1,0 nen Angaben dienen der Information. Sie dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für Quellen: EIU, Helaba Volkswirtschaft/Research Anlageentscheidungen verstanden werden.  Helaba Volkswirtschaft/Research · 1. November 2011· © Helaba 4