[PDF] Pressemitteilung: Klinikum Bielefeld: Neue Herzkathetertechnik ersetzt die Herzoperation bei krankhafter Verdickung der Herzscheidewand
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Informationen
Datum Montag, 7. März 2011
Klinikum Bielefeld: Neue Herzkathetertechnik ersetzt
die Herzoperation bei krankhafter Verdickung der
Herzscheidewand
Die Hypertroph Obstruktive Kardiomyopathie (HOCM) ist
ein Erbkrankheit, bei der es durch eine krankhafte
Verdickung der Herzscheidewand zu einer Behinderung
des Blutausstromes aus der Herzkammer kommt. Die
Patienten leiden an Atemnot, Schmerzen in der Brust und
es kann zur Bewusstlosigkeit kommen.
Bereits 1994 konnte durch wissenschaftliche Studien der
Abteilung für Kardiologie des Klinikums Bielefeld Mitte
gezeigt werden, dass eine Alkoholinjektion durch einen
Herzkatheter eine deutliche Linderung dieser Beschwerden
bewirkt, da hierdurch eine Schrumpfung der
Herzscheidewand erzielt wird. In den vergangenen 15
Jahren hat dieses sog. TASH-Verfahren die vorher noch
routinemäßige Herzoperation bei HOCM nahezu
vollständig ersetzt.
Allein in der Abteilung für Kardiologie des Klinikums
Bielefeld, unter der Leitung von Chefarzt Prof. Christoph
Stellbrink, wurden über 1000 Patienten mit diesem
Verfahren behandelt. Damit stellt die Abteilung das weltweit
größte Zentrum für diesen Kathetereingriff dar.
Städtische Kliniken Bielefeld gem. GmbH
Akademisches Lehrkrankenhaus der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster
Amtsgericht Bielefeld HRB 35642 - Geschäftsführer: Dr. Johannes Kramer - Aufsichtsratsvorsitzender: Detlef Werner
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2. 2
In 5 bis 10 % der Fälle konnte bislang die Alkoholinjektion
aus anatomischen Gründen nicht angewendet werden. Um
auch diesen Patienten eine belastende Herzoperation zu
ersparen, entwickelte Oberarzt Dr. Thorsten Lawrenz nun
eine neue Kathetertechnik: Durch die Verödung der
Herzscheidewand mit einem Wechselstromkatheter (sog.
ERASH-Verfahren) wurden ähnlich günstige Effekte wie
nach der Alkoholinjektion beobachtet. Am Klinikum
Bielefeld konnte daher erstmals auch Patienten geholfen
werden, die im Normalfall nur durch eine Herzoperation
behandelbar gewesen wären.
„Die Entwicklung dieser beiden Herzkatheterverfahren
haben dazu geführt, dass bei Patienten, die an einer
Hypertroph Obstruktiven Kardiomyopathie leiden, eine
Herzoperation nur noch in seltenen Ausnahmefällen
erforderlich ist“, stellt Dr. Thorsten Lawrenz fest.
Die wissenschaftlichen Ergebnisse dieser Studie wurden
bereits auf zahlreichen Kongressen vorgestellt und in
diesem Monat erstmals in einer der renommiertesten
Fachzeitschriften für Kardiologie (Journal of the American
College of Cardiology, http://www.contact.onlinejacc.org
publiziert.
neueherzkathetertechnik.doc, erstellt von A. Dittmar, Rev.0 - Stand 04.2008