1. Der Antrieb des Mercedes-Benz SLS AMG E-CELL Presse-Information
Hightech - sichtbar gemacht 9. März 2012
Affalterbach – Mit dem Elektrik-Antriebsstrang des SLS AMG E-CELL
gibt die Mercedes-AMG GmbH einen weiteren Einblick in ihr aktuelles
Entwicklungsprojekt. Der Antriebsstrang wird seit 2010 als Ergebnis der
Kooperation von Mercedes-AMG und „Mercedes AMG High Performance
Powertrains“ in Brixworth gemeinsam entwickelt. Vier radnah angeordnete
Synchron-Elektromotoren mit 392 kW Höchstleistung und einem
Drehmoment von 880 Newtonmetern sorgen im SLS AMG E-CELL
für faszinierende Fahrdynamik. Als Monocoque-Gehäuse für die
Hochvoltbatterie dient ein Carbon-Mitteltunnel, der konstruktiv in
die Aluminium-Rohkarosserie integriert und fest mit ihr verklebt ist.
Die leichten Faserverbundstoffe haben ihren Ursprung unter anderem
in der Formel 1.
Eine Kleinserie des Mercedes-Benz SLS AMG E-CELL wird 2013 ihre
Markteinführung erleben. Der kraftvolle und lokal emissionsfreie
Supersportwagen mit Elektroantrieb ist ein weiteres Synonym für die
Innovationskraft und Entwicklungskompetenz der Performance-Marke AMG.
Das wegweisende Antriebspaket des Technologieträgers überzeugt:
Für kräftigen Vortrieb sorgen vier Synchron-Elektromotoren mit einer
Höchstleistung von zusammen 392 kW und einem maximalen Drehmoment
von 880 Newtonmetern. Die vier kompakten Elektromotoren erreichen eine
Maximaldrehzahl von jeweils 12.000/min und sind radnah angeordnet; damit
werden die ungefederten Massen gegenüber Radnabenmotoren erheblich
reduziert. Ein Getriebe pro Achse stellt den Kraftschluss her.
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2. Beschleunigung von null auf 100 km/h in 4,0 Sekunden Seite 2
In puncto Dynamik setzt der elektrisch angetriebene SLS ein Statement:
Die Beschleunigung von null auf 100 km/h absolviert der Flügeltürer in
4,0 Sekunden und rangiert fast auf dem gleich hohen Niveau wie der
SLS AMG mit 420 kW (571 PS) starkem AMG 6,3-Liter-V8-Motor; dieser
erreicht Tempo 100 aus dem Stand in 3,8 Sekunden.
Für Begeisterung sorgen das agile Ansprechverhalten auf Fahrpedal-
bewegungen und die lineare Leistungsabgabe: Anders als bei einem
Verbrennungsmotor erfolgt der Momentenaufbau bei einem Elektromotor
verzögerungsfrei – das maximale Drehmoment steht praktisch aus dem Stand
parat. Der spontane Drehmomentaufbau und die druckvolle Kraftentfaltung
ohne jegliche Zugkraftunterbrechung vereinen sich mit einem vibrationsfreien
Motorlauf.
Die wichtigsten Daten im Überblick:
SLS AMG E-CELL
Höchstleistung 392 kW
Drehmoment 880 Nm
0-100 km/h 4,0 s
Energieinhalt 3 x 16 kWh = 48 kWh
Allradantrieb mit Torque Vectoring ermöglicht völlig neue Freiheiten
Vier Räder, vier Motoren – der intelligente und permanente Allradantrieb des
Elektro-SLS garantiert Fahrdynamik auf höchstem Niveau bei gleichzeitig
bestmöglicher aktiver Sicherheit. Damit ist bei sämtlichen Witterungs-
bedingungen die bestmögliche Traktion sichergestellt. Unter dem Fachbegriff
„Torque Vectoring“ (engl.: torque – Drehmoment, vectoring – Verteilung)
verstehen die AMG Entwickler die individuelle Ansteuerung der E-Motoren,
was völlig neue Freiheiten ermöglicht. Torque Vectoring ist permanent aktiv
und ermöglicht eine selektive Kraftverteilung für jedes einzelne Rad. Von
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3. der intelligenten Verteilung der Antriebsmomente profitieren Fahrdynamik, Seite 3
Fahrverhalten, Fahrsicherheit und Fahrkomfort.
Jedes Rad kann separat und je nach Fahrsituation elektrisch angetrieben
und elektrisch gebremst werden, um
das Einlenkverhalten des Fahrzeuges zu optimieren,
die Unter-/Übersteuertendenz zu reduzieren,
die Gierdämpfung des Grundfahrzeuges zu erhöhen,
den Lenkaufwand und den Lenkwinkelbedarf zu reduzieren,
die Traktion zu erhöhen,
die Anzahl der ESP®-Eingriffe zu minimieren.
Torque Vectoring bewirkt in jedem Fahrzustand eine optimale Ausnutzung
des Kraftschlusspotenzials zwischen Reifen und Fahrbahn und stellt somit
eine Erweiterung des fahrdynamischen Grenzbereiches dar.
Hightech aus der Formel 1: Lithium-Ionen Hochvoltbatterie
Der SLS AMG E-CELL verfügt über eine flüssigkeitsgekühlte Lithium-Ionen
Hochvoltbatterie in Modulbauweise mit einem Energiegehalt von 48 Kilowatt-
stunden. Bei der Entwicklung kommt Hightech aus der Formel 1 zum Einsatz:
Die Batterie ist das erste Ergebnis der Kooperation zwischen der Mercedes-AMG
GmbH in Affalterbach und Mercedes AMG High Performance Powertrains
(früher: Mercedes-Benz High Performance Engines). Das in Brixworth/
Großbritannien ansässige Unternehmen arbeitet schon seit langem eng mit AMG
zusammen. Dabei profitieren die F1-Motorexperten von ihrem großen Know-how
mit KERS Hybrid, das in der Formel 1-Saison 2009 debütierte. Beim Großen Preis
von Ungarn 2009 erzielte Lewis Hamilton mit dem Mercedes-Benz KER-System
den historischen ersten Sieg eines Formel 1-Fahrzeugs mit KERS Hybrid.
Die Hochvoltbatterie besteht aus 12 Modulen à 72 Lithium-Ionen Polymerzellen –
vom optimierten Arrangement der insgesamt 864 Zellen profitiert nicht nur
die Bauraumausnutzung, sondern auch die Leistungsfähigkeit. Die maximale
elektrische Belastungsmöglichkeit der Hochvoltbatterie liegt bei 480 Kilowatt,
ein absoluter Bestwert im Automobilsektor. Technische Voraussetzung für
diese beachtliche Leistungsfähigkeit ist auch die intelligente Parallelschaltung
der einzelnen Batteriemodule – sie maximiert zudem auch die Sicherheit,
Zuverlässigkeit und Lebensdauer des Stromspeichers. Wie in der Formel 1
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4. wird die 400-Volt-Batterie mittels gezielter Rekuperation beim Bremsen Seite 4
im Fahrbetrieb aufgeladen.
Leistungsfähige Steuerung sowie effektive Kühlung aller Komponenten
Eine leistungsfähige elektronische Steuerung wandelt den Gleichstrom aus der
Hochvoltbatterie in den für die Synchronmotoren nötigen Drehstrom um und
regelt die Energieströme in jedem Betriebszustand. Zwei Niedertemperatur-
Kühlkreisläufe sorgen für ausgeglichene Betriebstemperaturen der vier
Elektromotoren und der Leistungselektronik. Ein separater Niedertemperatur-
Kreislauf ist für die Kühlung der Lithium-Ionen Hochvoltbatterie zuständig.
Bei niedrigen Außentemperaturen wird die Batterie mithilfe eines elektrischen
Heizelementes schnell auf Betriebstemperatur gebracht; hiervon profitiert die
Gesamtlebensdauer der Batterie. Bei extrem hohen Außentemperaturen kann
der Kühlkreislauf für die Batterie mithilfe der Klimaanlage zusätzlich gekühlt
werden.
Leichtbaustrategie „AMG Lightweight Performance“
Die zukunftsweisende Rohbaustruktur des SLS AMG E-CELL ist fester
Bestandteil der ambitionierten Leichtbaustrategie „AMG Lightweight
Performance“. Die Batterie findet ihren Platz in einem Carbon-Monocoque,
das integrativer Bestandteil der Rohkarosserie und Rückgrat des Flügeltürers
ist. Auch die Faserverbundstoffe haben ihren Ursprung unter anderem in der
Formel 1. Für die Konstruktion des Monocoques nutzen die Ingenieure von
AMG die Vorteile von Carbon. Dazu zählen hohe Festigkeit, die extrem steife
Strukturen in Bezug auf Torsion und Biegung ermöglicht, exzellente Crash-
Performance sowie geringes Gewicht. Bei gleicher Stabilität sind CFK-Bauteile
bis zu 50 Prozent leichter als vergleichbare aus Stahl gefertigte Komponenten.
Gegenüber Aluminium beträgt die Gewichtseinsparung immer noch etwa
30 Prozent bei weitaus geringerer Materialstärke. Die Gewichtsvorteile durch
das Batterie-Carbon-Monocoque kommen der Agilität des SLS AMG E-CELL
zugute und ermöglichen in Kombination mit dem hochinnovativen,
radselektiven Vierradantrieb begeisternden Fahrspaß.
Das Batterie-Carbon-Monocoque ist überdies als „Zero Intrusion Cell“ für die
höchsten Anforderungen an die Crash-Sicherheit ausgelegt. Es schützt die
Batteriemodule im Inneren vor Verformungen und Beschädigungen im Falle
eines Crashs.
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5. Basis für die CFK-Konstruktion sind feine Carbonfasern, zehnmal dünner als Seite 5
ein menschliches Haar. Gespannt auf einer Strecke von hier bis zum Mond
würde die innovative Faser nur 25 Gramm wiegen. 1.000 bis 24.000 dieser
Fasern werden zu Einzelsträngen zusammengefasst. Web- und Nähmaschinen
fertigen daraus mehrlagige Fasermatten, die sich zu dreidimensionalen
Gebilden formen lassen. Wird flüssiges Kunstharz injiziert, härtet dies aus
und verleiht der gewünschten Struktur die endgültige Form und Stabilität.
Mercedes-Benz und AMG haben mit dem SLR, den AMG Black Series
Fahrzeugen und im Motorsport mehr als zehn Jahre Know-how im Umgang mit
Carbonfaser-Werkstoffen gesammelt. Aktuell fertigt AMG beispielsweise die
Kardanwelle des SLS AMG aus Carbon. Im SLS AMG Roadster ist die tragende
Struktur zur Aufnahme des Windschotts serienmäßig als Carbonsandwich-
struktur ausgeführt. Dieses Bauteil zeigt heute schon mit extrem kurzen
Zykluszeiten in einem industriell orientierten Fertigungsverfahren, was
morgen möglich sein wird.
Optimale Gewichtsverteilung und tiefer Schwerpunkt
Der rein elektrische Antrieb wurde bereits in der Konzeptphase des
Flügeltürers berücksichtigt. Das Packaging bietet optimale Voraussetzungen
für die Integration des leistungsfähigen und emissionsfreien Technologie-
Pakets: So können die vier Elektromotoren und die zwei Getriebe möglichst nah
an den vier Rädern und tief unten im Fahrzeug platziert werden. Das Gleiche
gilt für die Hochvoltbatterie in Modulbauweise. Die Vorteile dieser Lösung sind
der tiefe Fahrzeugschwerpunkt und die ausgeglichene Gewichtsverteilung –
ideale Bedingungen für ein optimales Handling, das der elektrisch
angetriebene Flügeltürer mit seinem benzinbetriebenen Schwestermodell teilt.
Neue Vorderachskonstruktion mit Pushrod-Federbeinen
Der zusätzliche Antrieb der Vorderräder verlangt nach einer neu konstruierten
Vorderachse: Anders als im Serienfahrzeug mit AMG V8-Motor, das über
eine Doppelquerlenker-Achse verfügt, kommt beim SLS AMG E-CELL eine
Raumlenkerachse mit Pushrod-Federbeinen zum Einsatz. Der Grund: Die
beim Serien-SLS stehend angeordneten Federbeine müssen den zusätzlichen
Antriebswellen weichen. Wie bei zahlreichen Rennfahrzeugen üblich, kommen
nun liegende Federbeine zum Einsatz, die über separate Schubstangen
(englisch: push rods) und Umlenkhebel betätigt werden.
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6. Dank der aufwendigen, Motorsport-erprobten Vorderachskonstruktion befinden Seite 6
sich Agilität und Fahrdynamik des SLS AMG E-CELL auf dem gleich hohen
Niveau wie bei der V8-Variante. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal
betrifft die Parameter-Servolenkung mit Zahnstangen-Lenkgetriebe:
Die Servounterstützung erfolgt elektrohydraulisch statt hydraulisch.
AMG Keramik-Verbundbremsanlage für perfekte Verzögerung
Der Technologieträger verzögert mithilfe der AMG Keramik-Hochleistungs-
Verbundbremsanlage; sie überzeugt durch kürzeste Bremswege, einen
präzisen Druckpunkt und höchste Standfestigkeit auch bei extremen
Einsatzbedingungen. Die üppig dimensionierten Scheiben – vorn
402 x 39 Millimeter, hinten 360 x 32 Millimeter – bestehen aus mit
Kohlefasern verstärkter Keramik, sind rundum in Verbundbauweise
konzipiert und schwimmend radial mit einem Aluminiumtopf verbunden.
Gegenüber den herkömmlichen Graugussbremsscheiben sind die
Keramikbremsscheiben um insgesamt 40 Prozent leichter. Die Reduzierung
der ungefederten Massen steigert nicht nur Fahrdynamik und Agilität, dadurch
verbessern sich sowohl der Fahrkomfort als auch der Grip. Die reduzierten
rotierenden Massen an der Vorderachse sorgen außerdem für ein direkteres
Ansprechen der Lenkung, was sich vor allem in schnell gefahrenen
Autobahnkurven auswirkt. Antiblockiersystem und ESP sind auf das
spezielle Einsatzspektrum des permanenten Allradantriebs abgestimmt.
Ansprechpartner:
Sofia Eleftheriadou, Öffentlichkeitsarbeit Mercedes-AMG,
Telefon: +49 (0)7144 302-581, sofia.eleftheriadou@daimler.com
Wolfgang Zanker, Globale Produkt Kommunikation Mercedes-Benz Cars,
Telefon: +49 (0)711 17-75847, wolfgang.zanker@daimler.com
Weitere Informationen von Mercedes-Benz sind im Internet verfügbar:
www.media.daimler.com und www.mercedes-benz.com
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