1. Pressemitteilung
Luigi Nono
Berlin, 6.9.2011
musikfest berlin 2011: »Prometeo. Tragödie des Hörens«
Fr, 16.9. – Sa, 17.9.2011 | 20.00 Uhr | Philharmonie Berlin, Kammermusiksaal
»Nichts Geringeres als die Entstehung der Welt, von ›Gaia‹, steht am Anfang des Prometeo, der
›Tragödie des Hörens‹ von Luigi Nono. Um nichts Geringeres als um die Rettung der Menschheit
geht es darin; und nichts Bescheideneres steht an ihrem Ende als das Aufscheinen einer neuen
Utopie aus den Trümmern der Kulturgeschichte.« (Lydia Jeschke, CD-Booklettext »Prometeo«)
Der »Prometeo«, dieses abendfüllende musikalische Monumentalwerk, ist das Vermächtnis des 1990
verstorbenen venezianischen Komponisten. Die »Tragedia dell'ascolto« lotet die Geschichte und
Mythologie der abendländischen Kultur aus: mit Texten von Hesiod, Ovid, Aischylos, Walter Benjamin,
Hölderlin und Rilke, mit Anklängen an die klassische Vokalpolyphonie der Renaissance, an Robert
Schumann, Giuseppe Verdi, Gustav Mahler und Arnold Schönberg. Und sie bewegt sich mit ihrer
Musik in die Vision der Zukunft und deren ungehörte Möglichkeiten vor: mit vier Orchestergruppen,
Chor, Rezitatoren, zwei Dirigenten, zahlreichen Gesangs- und Instrumentalsolisten und einer
meisterhaft geführten elektronischen Verwandlung der Klänge in einem unbekannten, utopischen
Raum des Hörens. Unvergessen ist die Berliner Aufführung des »Prometeo« von 1988 im
Kammermusiksaal der Philharmonie in Anwesenheit des Komponisten.
Das Finale des musikfest berlin 2011 bringt den »Prometeo« an diesen besonderen Ort seiner
erstmaligen Berliner Präsentation zurück, zeitgleich und alternierend mit Gustav Mahlers verwandter
»Sinfonie der Tausend« mit den Berliner Philharmonikern im Großen Saal der Philharmonie. Zwei
große, die überkommenen Formen sprengende Weltentwürfe. Zwei Monumentalkonzeptionen, beide
fasziniert vom Gesang der menschlichen Stimme. Ein Festivalfinale, das den faustischen Anfang des
20. Jahrhunderts mit seinem prometheischen Ende verbindet.
Die Produktion des »Prometeo« knüpft an die Initiative »Vereinte Klassik« zwischen dem Konzerthaus
und der Berliner Philharmonie der vergangenen Spielzeit an – veranstaltet und produziert von
musikfest berlin der Berliner Festspiele, konzipiert in Verbindung mit den Salzburger Festspielen,
gefördert aus Mitteln des Hauptstadtkulturfonds.
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2. Luigi Nono (Filmszene)
Der Blick auf den Klang
»Prometeo« war die letzte große Musiktheaterarbeit von Luigi Nono. Der Filmemacher Norbert
Beilharz stellte Filmaufnahmen von zwei unterschiedlichen Inszenierungen dieses Stückes in einen
Kontext: Szenen der Uraufführung aus dem Jahr 1984 in der Kirche San Lorenzo in Venedig unter
der Leitung von Claudio Abbado und Bilder von einer Inszenierung der Salzburger Festspiele 1993
mit Ingo Metzmacher am Dirigentenpult. Vor der Aufführung im Rahmen des musikfest berlin wird
dieser Film nun im Konzerthaus zu sehen sein. Zwischen den eindrucksvollen Bildern, die uns zwei
Herangehensweisen an dieses zweifellos große Stück Neuen Musiktheaters nahe bringen, begegnet
uns der Komponist Luigi Nono im Film selbst und spricht über die Philosophie seiner Musik.
Der Blick auf den Klang: »Prometeo. Eine Tragödie des Hörens«
Montag, 12.9.2011 | 20.00 Uhr | Konzerthaus Berlin, Musikclub
Ein Film von Norbert Beilharz, Deutschland 1993
musikfest berlin 2011: »Prometeo. Eine Tragödie des Hörens«
Fr, 16.9. – Sa, 17.9.2011 | 20.00 Uhr | Philharmonie Berlin, Kammermusiksaal
Konzerthausorchester Berlin
Instrumentalsolisten des Ensemble Modern
Solistenchor Schola Heidelberg (Einstudierung: Walter Nußbaum)
Experimentalstudio Freiburg des SWR
(Klangregie/Künstlerische Koordination: André Richard)
Arturo Tamayo Dirigent
Matilda Hofman Dirigentin
Elin Rombo Sopran
Silke Evers Sopran
Susanne Otto Alt
Hubert Mayer Tenor
Caroline Chaniolleau Sprecherin
Mathias Jung Buch und Sprecher
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3. Luigi Nono »Prometeo. Tragödie des Hörens« nach Texten u.a. von Aischylos, Walter Benjamin und
Friedrich Hölderlin, zusammengestellt von Massimo Cacciari für fünf Vokalsolisten, zwei Sprecher,
Chor, Solostreicher, Solobläser, Gläser, vier Orchestergruppen, Live-Elektronik und zwei Dirigenten
Eine Veranstaltung des musikfest berlin / Berliner Festspiele.
Eine Produktion des musikfest berlin / Berliner Festspiele in Zusammenarbeit mit dem
Konzerthausorchester Berlin, der Stiftung Berliner Philharmoniker und den Salzburger Festspielen.
Gefördert mit Mitteln des Hauptstadtkulturfonds.
Im Attachment finden Sie Lydia Jeschke’s vollständigen Text »Anspruch (und) Bescheidenheit.
Luigi Nonos ›Prometeo‹ im Aufbruch zu neuen Verhältnissen« aus der CD »Prometeo« von Luigi
Nono, SWR (2003/2004 und 2007), Verlag col legno.
Honorarfreie Fotos im Zusammenhang mit Hinweisen auf unsere Veranstaltung(en) stellen wir
Ihnen gerne zur Verfügung.
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