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Helaba Volkswirtschaft/Research



                                                   Wochenausblick                                                                                  16. März 2012




                                                   Aktien hui, Renten pfui
                              Redaktion:
                                                   1          Die Woche im Überblick                                                                                       1
            Dr. Stefan Mitropoulos
             Tel.: 0 69/91 32-46 19                           1.1      Chart der Woche                                                                                     1
              research@helaba.de                              1.2      Wochen-Quartals-Tangente                                                                            2
                                                              1.3      Finanzmarktkalender KW 12 mit Prognosen                                                             3
                                                   2          Im Fokus                                                                                                     4
                                                              2.1      Rohstoffe: Brüche im fundamentalen Umfeld bremsen                                                   4
                                                              2.2      Deutschland: Konjunkturelle Frühlingsgefühle                                                        5
                          Herausgeber:
                                                   3          Charttechnik                                                                                                 6
               Dr. Gertrud R. Traud
                                                   4          Helaba Kapitalmarktszenarien                                                                                 7
Chefvolkswirt/Leitung Research
                                                   5          Helaba Basisszenario mit Prognosetabelle                                                                     8
Landesbank Hessen-Thüringen
                        MAIN TOWER
         Neue Mainzer Str. 52-58                   1 Die Woche im Überblick
        60311 Frankfurt am Main
       Telefon: 0 69/91 32-20 24                        1.1           Chart der Woche
       Telefax: 0 69/91 32-22 44

                                                   USA: Wärmster Winter in 60 Jahren
                                                   Heizperiode („heating degree days“), Abweichung vom langfristigen Durchschnitt, Summe der Monate Dezember bis Februar

                                                       600                                                                                                          600

                                                       400                                                                                                          400

                                                       200                                                                                                          200

                                                         0                                                                                                          0

                                                       -200                                                                                                         -200

                                                       -400                                                                                                         -400

                                                       -600                                                                                                         -600
                                                              1949   1954   1959   1964   1969    1974    1979     1984    1989    1994     1999    2004    2009

                                                   Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research



        Die Publikation ist mit größter Sorgfalt   Gemessen am landesweiten Heizbedarf war der Winter in den USA so milde wie seit mindestens
bearbeitet worden. Sie enthält jedoch lediglich    1949 nicht mehr. Dies federt die Wirkung des jüngsten Anstiegs der Ölpreise ab, da die Haushalte
  unverbindliche Analysen und Prognosen zu
                                                   weniger Heizöl verbraucht haben. Gleichzeitig verzerrt der milde Winter aber einige Konjunktur-
   den gegenwärtigen und zukünftigen Markt-
     verhältnissen. Die Angaben beruhen auf
                                                   indikatoren. Während der Konsum kurzfristig durch die geringeren Ausgaben für Heizung ge-
    Quellen, die wir für zuverlässig halten, für   dämpft wird, profitiert der Bau. Die saisonbereinigten Daten, wie die in der Berichtswoche anste-
 deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktua-    henden Baubeginne, werden tendenziell jedoch besser aussehen als sie eigentlich sind. Die Saison-
 lität wir aber keine Gewähr übernehmen kön-
                                                   faktoren erwarten für den Winter kältebedingte Produktionsrückgänge. Bleiben diese aus, werden
 nen. Sämtliche in dieser Publikation getroffe-
     nen Angaben dienen der Information. Sie
                                                   die Zahlen temporär „aufgeblasen“. Wenn sich das Wetter dann normalisiert, folgt die Korrektur.
 dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für
  Anlageentscheidungen verstanden werden.
Wochenausblick




          Ulf Krauss        1.2              Wochen-Quartals-Tangente
Tel.: 0 69/91 32-47 28
                          Der Schuldenschnitt Griechenlands scheint sich doch auszuzahlen. Vor allem die Aktienmärkte
                          profitieren von der schwindenden Unsicherheit. Dem DAX gelang der psychologisch wichtige
                          Sprung über die Marke von 7.000 Punkten, der Dow Jones überwand die 13.000-Punkte-Marke.
                          Positiv ins Bild fielen insgesamt günstige Konjunkturdaten beiderseits des Atlantiks. In Deutsch-
                          land konnte der ZEW-Konjunkturindex erneut deutlich zulegen. Auch der Drei-Jahres-Tender
                          entfaltet weiterhin positive Wirkung. So konnten die Euro-Staaten problemlos frisches Kapital an
                          den Anleihemärkten einsammeln, und zwar zu deutlich günstigeren Konditionen als zu Jahresbe-
                          ginn. Gleichwohl bereitet Spanien einige Sorgen. Die schwache Konjunktur erzwang einen Kom-
                          promiss bei den spanischen Defizitvorgaben. Statt wie geplant 4,4 % des BIP gestattet die Euro-
                          Gruppe nunmehr für dieses Jahr 5,3 %. Allerdings musste sich Madrid verpflichten, die 3 %-
                          Defizitgrenze 2013 definitiv einzuhalten.

                          Die Aktienmärkte dürften den Schwung in die kommende Woche mitnehmen. Auf der konjunktu-
                          rellen Seite liegen kaum Stolpersteine im Weg. Im Euroraum werden sich die Einkaufsmanagerin-
     Renten unter Druck
                          dizes vermutlich leicht verbessern (S. 5). In den USA ist mit überwiegend positiven Daten aus
                          dem Immobiliensektor zu rechnen. Dies dürfte allerdings einer spürbaren Erholung am US-
                          Rentenmarkt entgegen stehen. Hier sind die Renditen zuletzt auf den höchsten Stand seit Oktober
                          gestiegen. In ihrem Schlepptau hat sich die Rendite 10-jähriger Bunds zuletzt wieder der 2 %-
                          Marke angenähert. Nachdem sich der Weg nach unten angesichts der bereits rekordtiefen Rendite-
                          niveaus immer mehr als „Mission impossible“ erweist, steht nun möglicherweise ein Test der
                          oberen Grenzen des seit rund einem halben Jahr bestehenden Seitwärtstrends der Renditen an. An
                          den Rohstoffmärkten ist der Kursspielraum ebenfalls überschaubar. Eine wesentliche Ausnahme
                          bilden aufgrund politischer Unsicherheiten die Rohölnotierungen (S. 4). Der US-Dollar profitierte
                          zuletzt von wachsenden Zweifeln, ob die ultralockere Geldpolitik in den USA tatsächlich noch
                          Jahre währt. Der handelsgewichtete Außenwert stieg seit Anfang Februar um über 3 %. Der Euro
                          sollte gleichwohl seine Position angesichts abnehmender Ängste vor einem Zerfall der Währungs-
                          union halten können.

                          Finanzmarktrückblick und -prognosen

                                                          Veränderung seit...  aktueller
                                                         30.12.2011 08.03.2012 Stand*                          Q1/2012              Q2/2012              Q3/2012
                                                         (in %)                          Index

                          DAX                                     21,1            4,5       7.144              6.900              7.200                 7.500
                                                         (in Bp)                         (in %)

                          3M Euribor                               -49            -4         0,86                1,1                 1,1                   1,1
                          3M USD Libor                             -11             0         0,47                0,4                 0,4                   0,4
                          10 jähr. Bundesanleihen                  14             17         1,97                1,9                 2,3                   2,5
                          10 jähr. Swapsatz                        -1             12         2,37                2,5                 2,8                   3,0
                          10 jähr. US-Treasuries                   40             27         2,28                2,0                 2,4                   2,6
                                                         (jew eils gg. Euro, %)          (jew eils gg. Euro)

                          US-Dollar                               -0,9            1,5        1,31               1,30                1,35                 1,40
                          Japanischer Yen                         -8,8            -1,0       109                102                 106                   112
                          Britisches Pfund                         0,1            0,7        0,83               0,85                0,87                 0,88
                          Schweizer Franken                        0,8            -0,1       1,21               1,20                1,25                 1,25
                                                         (in %)

                          Brentöl $/B                             14,6            -2,4       125                122                 124                   120
                          Gold $/U                                 6,1            -2,4      1.658              1.750              1.800                 1.850
                          *Schlusskurse vom 15.03.2012                                                Bei Prognoseänderungen sind die vorherigen Werte in Klammern gesetzt

                          Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research




                          Helaba Volkswirtschaft/Research · 16. März 2012· © Helaba                                                                                      2
Wochenausblick




  1.3            Finanzmarktkalender KW 12 mit Prognosen

                                                                            Helaba- Bloom berg
    Zeit         Land       Periode     Indikator                                              Vorperiode
                                                                           Prognose Consensus

  Montag, 19.03.2012
    05:00         US                    New York Fed Präsident Dudley
    15:00         US           Mrz      NAHB Housing Index                    30        30         29
  Dienstag, 20.03.2012
                                        Erzeugerpreise
    08:00         DE           Feb      % m/m                                0,4        0,5        0,6
                                        % y/y                                3,2        3,2        3,4
                                        Baubeginne
    13:30         US           Feb      % m/m                                3,0        -0,6      1,5
                                        Tsd (JR)                             720        695       699
                                        Baugenehmigungen
    13:30         US           Feb      % m/m                                0,6        0,4       0,7
                                        Tsd (JR)                             680        685       682
    17:45         US                    Fed Präsident Ben Bernanke
                                        Minneapolis Fed Präsident
    22:30         US
                                        Kocherlakota
  Mittw och, 21.03.2012
                                        Verkauf bestehender Häuser, Mio.
    15:00         US           Feb                                           4,6        4,6        4,6
                                        (JR)
  Donnerstag, 22.03.2012
                                        Einkaufsmanagerindex (Verarb.
    09:30         DE           Mrz                                           50,5       51,0      50,2
                                        Gew erbe, Vorabschätzung)
                                        Einkaufsmanagerindex (Dienst-
    09:30         DE           Mrz                                           53,1       53,1      52,8
                                        leistungen, Vorabschätzung)
                                        Einkaufsmanagerindex (Verarb.
    10:00         EZ           Mrz                                           49,2       49,5      49,0
                                        Gew erbe, Vorabschätzung)
                                        Einkaufsmanagerindex (Dienst-
    10:00         EZ           Mrz                                           49,4       49,2      48,8
                                        leistungen, Vorabschätzung)
                                        Auftragseingänge
    11:00         EZ           Jan      % m/m, s.a.                          -2,5       -2,4       3,4
                                        % y/y, s.a.                          -3,2       k.A.      -0,4
                                        Erstanträge auf
    13:30         US         17. Mrz                                         355        k.A.      351
                                        Arbeitslosenunterstützung, Tsd
    15:00         US           Feb      Frühindikatoren, % m/m               0,6        0,6        0,4
                                        EU-Kommission; Index:
    16:00         EZ           Mrz                                           -20,0     -20,0      -20,3
                                        Konsumentenvertrauen
    17:45         US                    Fed Präsident Ben Bernanke
  Freitag, 23.03.2012
    01:00         US                    St. Louis Fed Präsident Bullard
    15:00         US           Feb      Neubauverkäufe, Tsd. (JR)            330        325       321
    19:30         US                    Atlanta Fed Präsident Lockhart
Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research




Helaba Volkswirtschaft/Research · 16. März 2012· © Helaba                                                 3
Wochenausblick




                                               2 Im Fokus
              Heinrich Peters
                                                   2.1                Rohstoffe: Brüche im fundamentalen Umfeld bremsen
   Tel.: 0 69/91 32-4733


                                                   Trotz konjunkturellen Aufwinds ist der Spielraum der Notierungen bei Rohstoffen derzeit
                                                   begrenzt, da exogene Preistreiber inzwischen kaum mehr positive Wirkung zeigen. Der Mine-
                                                   ralölsektor stellt hierbei angesichts der in den kommenden Monaten wohl noch anhaltenden
                                                   Verwerfungen durch den Iran-Konflikt eine – wenn auch prominente –Ausnahme dar.


                                               Nach einem guten Jahresauftakt tun sich Rohstoffe mit Ausnahme der politisch im Preis getriebe-
                                               nen Mineralölprodukte inzwischen etwas schwer. Zwar sprechen die konjunkturellen Stimmungs-
                         Positive              indikatoren für weiteren zyklischen Aufwind. Exogene Faktoren wie die außergewöhnlichen geld-
            strukturelle Kräfte                politischen Maßnahmen der großen Notenbanken, der Wachstumsmix in China und das Wetter-
                    lassen nach                phänomen La Nina sowie die Schaffung zusätzlichen Angebots bzw. Nachfragezerstörung auf-
                                               grund historisch hoher Preisniveaus sorgen gegenwärtig jedoch für Zurückhaltung. So haben die
                                               Aussichten auf weitere quantitative Lockerungen der US-Notenbank zuletzt einen erheblichen
                                               Dämpfer erhalten. Beim Hauptabnehmer von Industrierohstoffen China zeichnet sich mittlerweile
                                               notgedrungen eine Änderung des Wachstumsmodells ab. Insbesondere die an den Märkten erhoff-
                                               te neuerliche Befeuerung von Investitionen in den Bereichen Immobilien, Großindustrie und Infra-
                                               struktur scheinen im Reich der Mitte nicht mehr als zielführend eingeschätzt zu werden. Bei Ag-
                                               rarrohstoffen ist zumeist nicht nur wetterbedingt mit einem nachhaltig höheren Angebot und
                                               wachsenden Lagerbeständen zu rechnen. Die Preisspielräume nach oben erscheinen somit bei
                                               Rohstoffen momentan relativ überschaubar. Unsere Goldprognosen befinden sich gegenwärtig
                                               auch auf dem Prüfstand. Zumindest besteht bei Gold unterhalb der 200-Tage-Linie (aktuell
                                               1.683,10 $/oz) eine starke technische Unterstützung im Bereich um 1.600 $/oz.

Verhalten ins Frühjahr gestartet – prominente Ausnahme Öl                                       Brent bleibt vorläufig deutlich über Gleichgewichtspreis
Index, 03.01.2011=100                                                                           USD je Barrel

130                                                                                       130   160                                                                     160

                                                                                                140       Brent (Spotpreis)                             Libyen   Iran   140
120                                                                  CRB (CCI)-Energie*   120
                                                                                                120                                   "Geopolitische                    120
                                                                                                                                         Prämie"
110                                                                                       110   100                                                                     100

                                                                                                 80                                                                     80
100                                                                                       100
                                                                                                 60                                                                     60

                                                                                                 40
                                                                                                                                        200-Tage-Linie                  40
 90                                                                  CRB (CCI)-Index **   90
                                                                                                 20                                                                     20
 80         *WTI-Rohöl, US-Heizöl, US-Erdgas; **17 gleichgewichtete Rohstoffe             80      0                                                                     0
      Okt         Nov       Dez         Jan       Feb        Mrz        Apr     Mai                2006       2007      2008   2009     2010           2011      2012

Quellen: Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research                                            Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research



                                               Angebotsunsicherheiten in erster Linie aufgrund geopolitischer Risiken halten Mineralölprodukte
                                               weiterhin unter Dampf. So dürfte die Rohölsorte Brent wohl noch eine Weile über dem aktuell
                Ölsektor weiter
                                               eigentlich plausiblen Gleichgewichtspreis im Bereich von 100 $/bbl notieren. Da die Versorgungs-
                 im Banne des
                                               sicherheit in Asien durch die Entwicklungen im Nahen Osten besonders gefährdet ist, findet ge-
                  Iran-Konflikts
                                               genwärtig gerade dort trotz der sehr hohen Preise zusätzlicher Lageraufbau statt. In unserem
                                               Basisszenario unterstellen wir nicht nur die Vermeidung einer weiteren Eskalation des Iran-Kon-
                                               flikts, sondern auch die Anbahnung einer diplomatischen Lösung im nächsten Quartal. Im zweiten
                                               Halbjahr dürfte u. E. dann eine nachhaltige Preisberuhigung eintreten. Sollte es wider Erwarten
                                               aufgrund der mangelnden Kompromissfähigkeit des Irans doch zu einer militärischen Auseinan-
                                               dersetzung kommen, wären zumindest vorübergehend deutlich höhere Preise einzukalkulieren.




                                               Helaba Volkswirtschaft/Research · 16. März 2012· © Helaba                                                                     4
Wochenausblick




                                  2.2            Deutschland: Konjunkturelle Frühlingsgefühle
            Dr. Stefan Mütze
      Tel.: 0 69/91 32-3850
                                   Steigende Energiekosten, höhere Tariflöhne und eine sich belebende Weltkonjunktur führen
                                   zu einem Auslaufen des Disinflationsprozesses bei den Vorprodukten in Deutschland. Die
                                   Einkaufsmanagerindizes für März sollten leicht angestiegen sein.


                                Die Ölnotierungen der Sorte Brent sind deutlich angestiegen. Zuletzt mussten fast 124 US$ für das
                                Barrel bezahlt werden. Im Vorjahresvergleich allerdings geht der Anstieg noch zurück, da es
     Disinflationsprozess
                                bereits zu Beginn des letzten Jahres bis ins Frühjahr hinein zu einem Energiepreisschub gekom-
                 läuft aus
                                men war. Neben einer etwas schwächeren Konjunktur hatte dieser Basiseffekt bis zuletzt dazu
                                beigetragen, dass die deutschen Erzeuger-, Import- und Großhandelspreise Monat für Monat
                                niedrigere Vorjahresraten aufwiesen. Dieser Effekt dürfte nun bald auslaufen, zumal die Vorpro-
                                duktpreise tendenziell wieder zulegen. Im Februar sollte die Vorjahresrate der Erzeugerpreise trotz
                                eines deutlichen Vormonatsanstiegs auf gut 3 % leicht sinken. Da die Konjunktur allmählich
                                wieder Fahrt aufnimmt, die Energiepreise ansteigen und die Tariflöhne voraussichtlich deutlicher
                                angehoben werden, rücken die Inflationsgefahren wieder etwas stärker in den Vordergrund.

Erzeugerpreisanstieg schwächt sich noch ab                                     Spanien und Italien weiter in Rezessionsgefilden
% gg. Vj.                                                      % gg. Vj.       Gesamte Einkaufsmanagerindizes, Saldo




Quellen: Macrobond Helaba Volkswirtschaft/Research                             Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research



                                Nachdem sich die Finanzanalysten gegenüber dem ZEW optimistisch bezüglich der weiteren Ent-
                                wicklung der deutschen Wirtschaft geäußert haben, werden nun die Einkaufsmanager befragt.
 BIP-Prognose: Spanien
                                Deren Einschätzung ist verhaltener. Legt man den „Composite-Index“ zugrunde, also die Zusam-
   gesenkt, Deutschland
                                menfassung für die Industrie und die Dienstleister, so lugt der deutsche Wert mit gut 51 Punkten
              unverändert
                                gerade über die Wachstumsschwelle. Frankreich liegt genau auf dieser 50-Punktemarke und die
                                beiden südeuropäischen Länder Italien und Spanien verharren weiter in der Rezession. Auf Spani-
                                en kommen wegen der Defizitverfehlung weitere Sparmaßnahmen zu, so dass wir unsere BIP-
                                Prognose 2012 für dieses Land auf -0,3 % gesenkt haben. Die Einkaufsmanagerindizes dürften im
                                März nur wenig angestiegen sein, da zunehmend die hohen Energiepreise belasten. Weiterhin
                                überwiegen aber die positiven Effekte der sich belebenden Konjunktur in den USA, die steigenden
                                Aktienkurse sowie das expansive geldpolitische Umfeld.

                                Die deutsche Konjunktur befindet sich im ersten Quartal noch auf einer holprigen Wegstrecke. Die
                                Industrieproduktion dürfte vor dem Hintergrund eines wetterbedingt schwachen Februars und
                                unzureichender Aufträge bestenfalls stagnieren. Der Einzelhandelsumsatz war im Januar nach
                                Revision so stark rückläufig, dass ein Quartalsminus kaum mehr zu vermeiden ist. Die gestiegenen
                                Frühindikatoren lassen allerdings für das Frühjahrsquartal 2012 eine wieder anziehende Konjunk-
                                tur erwarten, so dass unsere BIP-Prognose von arbeitstäglich bereinigt 1,2 % für 2012 weiterhin
                                realistisch erscheint.




                                Helaba Volkswirtschaft/Research · 16. März 2012· © Helaba                                            5
Wochenausblick




                                 3 Charttechnik
Bund-Rendite 10J.: Langer Abwärtstrend im Test                                  Widerstände:              2,00 %        2,05 % 2,37 %
                                                         Rendite (weekly)       Unterstützungen:          1,87 %        1,74 % 1,68 %
                                                                                In der ablaufenden Woche ist es zu einem ungewöhnlich
                                                                                starken Renditeanstieg gekommen. Kam es am Montag im
                                                                                Fall der 10jährigen Bundrendite noch zu einem Test des seit
                                                                                September 2011 bestehenden Aufwärtstrends, wird derzeit
                                                                                die Widerstandslinie des seit April letzten Jahres existie-
                                                                                renden Abwärtstrends ins Visier genommen. Sollten dieser
                                                                                Trend (1,96 %) sowie das Renditehoch von Anfang Februar
                                                                                bei 2,05 % auf Wochenschlusskursbasis überwunden wer-
                                                                                den, zeigt sich die nächste Hürde erst bei 2,37 % in Form
                                                                                des markanten Renditehochs vom 29.11.2012.
Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research                               Ulrich Wortberg (Tel.: 069/9132-1891)



EUR-USD: Im Abwärtstrendkanal nach unten                                        Widerstände:              1,3100        1,3160 1,3290
MACD                                                   EUR-USD (weekly)         Unterstützungen:          1,3000        1,2974 1,2955
                                                                                Der Euro hat sich innerhalb seines intakten Abwärtstrend-
                                                                                kanals abgeschwächt und im Tief die Marke von 1,30 ge-
                                                                                testet. Der nach unten gerichtete Trend, der erneute Fall
                                                                                unter die 100-Tagelinie und die quantitativen Indikatoren
                                                                                sprechen für weitere Verluste. Während sich im Tageschart
                                                                                MACD und Stochastic unterhalb ihrer jeweiligen Signalli-
                                                                                nien gen Süden richten, büßen die Indikatoren im Wochen-
                                                                                chart klar an Dynamik ein. Kurse unter 1,2974, dem mar-
                                                                                kanten Tief vom 16. Februar, würden das Potenzial nach
                                                                                unten deutlich vergrößern.
Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research                               Ulrich Wortberg (Tel.: 069/9132-1891)



DAX: Ende der Aufwärtsbewegung noch nicht in Sicht                              Widerstände:              7.225         7.271   7.345
DMI                                                         DAX (weekly)        Unterstützungen:          7.084         6.965   6.860
                                                                                Nachdem es dem DAX im dritten Anlauf gelungen ist, die
                                                                                massive Widerstandsmarke von 6.971 Zählern zu überwin-
                                                                                den, beschleunigte sich die Aufwärtsbewegung. In der Folge
                                                                                wurden neue Jahreshochs erreicht, welche als prozyklisch zu
                                                                                werten sind. Der Aufwärtstrend wird, abgesehen von tempo-
                                                                                rären Zwischenkorrekturen, anhalten. Auf Basis der
                                                                                Fibonacci-Theorie sind Kursziele im Bereich von 7.600
                                                                                Zählern sehr wohl denkbar. Entsprechend gilt es, Kursrück-
                                                                                setzer zum weiteren Aufbau neuer Positionen, insbesondere
                                                                                mit momentumstarken Aktien, zu nutzen.
Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research                               Christian Schmidt (Tel.: 069/9132-2388)




                                 Die Ausführungen auf dieser Seite basieren ausschließlich auf einer charttechnischen Analyse.
                                 Unsere fundamentalen Analysen gehen in diese Betrachtung nicht ein.




                                 Helaba Volkswirtschaft/Research · 16. März 2012· © Helaba                                                6
Wochenausblick




                         4 Helaba Kapitalmarktszenarien
                         Für unseren Kapitalmarktausblick 2012 haben wir das Thema „Helden- und Göttersagen“ ge-
                         wählt. Im Hauptszenario „Gordischer Knoten“ (Eintrittswahrscheinlichkeit: 70 %) befreit sich
      Hauptszenario:     die Weltwirtschaft aus einer schwierigen Ausgangslage. Die Industrieländer verstrickten sich im
   Gordischer Knoten     Jahresverlauf 2011 im Schuldengewirr, während sich die Schwellenländer abschwächten. Eine
                         geordnete Insolvenz Griechenlands sowie erste Erfolge der europäischen Strukturreformen und
                         eine weltweit expansive Ausrichtung der Geldpolitik tragen jedoch 2012 dazu bei, die Schulden-
                         krise und die konjunkturelle Schwäche allmählich zu überwinden. Der gordische Knoten kann
                         gelöst werden. Das Wirtschaftswachstum 2012 wird zwar nicht an die spektakulären Raten des
                         Jahres 2010 anknüpfen, es schwenkt aber auf einen normalen Wachstumstrend ein. Damit dürften
                         auch die Kapitalmärkte endlich wieder in ruhigeres Fahrwasser geraten: Nach den Übertreibungen
                         2011 zeichnet sich für 2012 ein insgesamt gutes Aktienjahr mit zweistelligen Zuwächsen ab. Ren-
                         ten dürften dagegen unter Druck geraten.

                         Das weiterhin durch die Schwellenländer getriebene Wachstum der Weltwirtschaft wird 2012 bei
                         rund 3 ½ % verharren, da die Normalisierung bereits 2011 einsetzte. Im Jahresverlauf ist aber mit
                         einer anziehenden Dynamik zu rechnen: Die Geldpolitik in den Schwellenländern dürfte wieder
                         vermehrt auf Expansion umschwenken. In den europäischen Problemländern wird der Konsolidie-
                         rungsdruck zwar hoch bleiben, aber die bereits erfolgten Restrukturierungen erbringen erste
                         Wachstumsimpulse. In den USA kommt es im Wahljahr dagegen noch nicht zu größeren Konsoli-
                         dierungsanstrengungen, so dass die Wirtschaft erneut um rund 2 % wachsen wird. 2013 dürfte das
                         globale BIP sogar wieder stärker expandieren.

                         In unserem positiven Szenario „Phönix aus der Asche“ (15 %) kann die Weltwirtschaft an das
                         überdurchschnittliche Wachstum 2010 anknüpfen, jedoch um den Preis einer höheren Inflation.
   Alternativszenario:   Befeuert wird dies von einer expansiven Ausrichtung der Geld- und Fiskalpolitik. Weitere Konso-
Phönix aus der Asche     lidierungsschritte werden in die Zukunft verschoben. Aktien strahlen heller denn je und Renten
                         verzeichnen im Gegenzug kräftige Kursverluste.

                         In unserem negativen Szenario „Sisyphus“ (15 %) fällt die Weltwirtschaft in eine Rezession. Die
                         Industrieländer geraten in ein deflationäres Umfeld. Trotz massiver Anstrengungen kann die euro-
   Alternativszenario:   päische Schuldenkrise nicht bewältigt werden. Der Versuch Staaten und Banken gleichzeitig zu
            Sisyphus     retten stellt sich als Sisyphusarbeit heraus. In China platzt die Immobilienblase und führt zu hefti-
                         gen realwirtschaftlichen Verwerfungen weltweit. Geopolitische Risiken könnten zudem die Kon-
                         junktur zusätzlich belasten. Anleger suchen Sicherheit, wovon der US-Dollar und die Rentenmärk-
                         te profitieren. Auf die Aktienmärkte hingegen rollt ein erneuter Einbruch zu.

                         Investmentszenarien 2012

                             Szenarien           Wahrschein-
                                                             Wachstum Inflation Renten                 Euro        Aktien
                               2012                lichkeit

                            Gordischer
                                                       70%
                             Knoten

                            Phönix aus
                                                       15%
                            der Asche


                             Sisyphus                  15%

                         Quelle: Helaba Volkswirtschaft/Research




                         Helaba Volkswirtschaft/Research · 16. März 2012· © Helaba                                           7
Wochenausblick




5 Helaba Basisszenario mit Prognosetabelle
In unserem Hauptszenario „Gordischer Knoten“ (Eintrittswahrscheinlichkeit: 70 %) befreit sich
die Weltwirtschaft aus einer schwierigen Ausgangslage. Die Industrieländer verstrickten sich im
Jahresverlauf 2011 im Schuldengewirr, während sich die Schwellenländer abschwächten. Eine
geordnete Insolvenz Griechenlands sowie erste Erfolge der europäischen Strukturreformen und
eine weltweit expansive Ausrichtung der Geldpolitik tragen 2012 dazu bei, Schuldenkrise und
Wachstumsschwäche allmählich zu überwinden. Der gordische Knoten kann gelöst werden. Das
globale Wirtschaftswachstum schwenkt auf einen normalen Wachstumstrend ein und verharrt im
Jahresdurchschnitt bei rund 3 ½ %. Damit dürften auch die Kapitalmärkte endlich wieder in ruhig-
eres Fahrwasser geraten.

Rentenmärkte: Die EZB wird den Leitzins vermutlich bei 1 % fixieren, so dass das Feld für an-
haltend niedrige Kapitalmarktzinsen in Deutschland bestellt ist. Im Jahresverlauf sprechen jedoch
zwei Faktoren gegen deutsche Staatsanleihen: die Konjunktur dürfte sich wieder erholen und bei
einer Entspannung der Euro-Schuldenkrise ist mit einer geringeren Nachfrage nach den inzwi-
schen extrem teuren Bundesanleihen zu rechnen. Die Verzinsung 10-jähriger Staatsanleihen sollte
in Deutschland 2012 zwischen 1,6 % und 2,8 % schwanken, in den USA zwischen 1,8 % und
3,0 %.

Euro: Die expansive EZB-Politik in Form von Zinssenkungen und Kaufprogrammen belastet
jedoch zum Jahresbeginn den Euro. Im Verlauf von 2012 dürften die Sorgen um die Schuldenkrise
in den Hintergrund treten und die Konjunktur in der Eurozone wieder Tritt fassen. Somit wird die
EZB ihren Expansionsgrad dann nicht mehr ausweiten. Der Euro dürfte gegenüber dem US-Dollar
zulegen, zumal die US-Notenbank eine Zinswende für längere Zeit quasi ausgeschlossen hat. Der
Euro-Dollar-Kurs sollte sich 2012 im Bereich von 1,30 bis 1,45 bewegen.

Aktienmärkte: Nachdem der DAX 2011 Extremszenarien ausgetestet hat, dürfte 2012 in etwas
ruhigeren Bahnen verlaufen. Mit einer Einengung der Risikoaufschläge bei Staatsanleihen wird
das Vertrauen der Anleger allmählich zurückkehren und der Risikoappetit wieder zunehmen. Die
Kombination aus niedrigen Leitzinsen und nach oben drehenden Wachstumserwartungen hat sich
in der Vergangenheit als ausgesprochen günstige Phase für Dividendentitel erwiesen. Der DAX
dürfte daher 2012 an die Marke von 7.500 Punkten heranreichen.




Helaba Volkswirtschaft/Research · 16. März 2012· © Helaba                                           8
Wochenausblick




Prognoseübersicht


                                 Bruttoinlandsprodukt                         Verbraucherpreise

                                                                               Veränderung gg.
                         reale Veränderung gg. Vorjahr in %
                                                                                 Vorjahr in %

                         2010        2011        2012p       2013p     2010     2011    2012p     2013p

Euroland                  1,8         1,5         0,4          1,3     1,6       2,7      2,1      2,1
  Frankreich              1,4         1,7         1,0          1,5     1,7       2,3      2,1      2,1

  Italien                 1,8         0,5         -0,5         0,7     1,6       2,9      2,4      2,2

  Spanien                 -0,1        0,7         -0,3         1,0     2,0       3,1      2,0      2,2

  Griechenland            -3,5        -6,9        -5,0         0,0     4,7       3,0      0,5      0,5

  Irland                  -0,4        0,8         1,6          2,0     -1,6      1,2      0,7      1,4

  Portugal                1,4         -1,5        -3,5        -1,0     1,4       3,5      2,5      1,5

  Deutschland*            3,6         3,1         1,2          1,7     1,1       2,3      2,0      2,0

Großbritannien            2,1         0,9         0,8          1,5     3,3       4,5      3,0      2,6
Schw eiz                  2,7         1,9         0,4          1,2     0,7       0,2      0,0      0,8

Schw eden                 6,1         3,9         1,0          1,3     1,2       2,6      1,7      1,8

Polen                     3,9         4,3         2,7          3,0     2,6       4,2      3,5      3,3

Ungarn                    1,3         1,7         0,0          1,4     4,9       3,9      5,5      4,0

Tschechien                2,7         1,7         0,5          1,7     1,5       1,9      3,2      2,5

Russland                  4,3         4,0         3,5          4,0     6,8       8,4      6,0      6,0

USA                       3,0         1,7         2,2          2,0     1,6       3,1      2,4      1,8

Japan                     4,4         -0,7        2,0          1,0     -0,7     -0,3      0,2     -0,2

Asien ohne Japan          8,5         6,5         6,0          6,5     5,1       6,0      5,0      5,0

  China                   10,4        9,2         8,4          8,8     3,3       5,3      4,0      4,4
  Indien                  9,6         7,5         6,5          7,0     12,0      8,9      8,0      7,5

Lateinamerika             5,9         4,0         3,5          4,0     5,9       6,5      6,5      6,0

  Brasilien               7,5         2,7         3,3          4,0     5,0       6,6      6,0      5,5

Welt                      4,9         3,4         3,3          3,6     2,9       3,9      3,2      3,0
s = Schätzung, p = Prognose; *Deutschland: arbeitstäglich bereinigt;
Quellen: EIU, EcoWin, Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research 




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  • 1. Helaba Volkswirtschaft/Research Wochenausblick 16. März 2012 Aktien hui, Renten pfui Redaktion: 1 Die Woche im Überblick 1 Dr. Stefan Mitropoulos Tel.: 0 69/91 32-46 19 1.1 Chart der Woche 1 research@helaba.de 1.2 Wochen-Quartals-Tangente 2 1.3 Finanzmarktkalender KW 12 mit Prognosen 3 2 Im Fokus 4 2.1 Rohstoffe: Brüche im fundamentalen Umfeld bremsen 4 2.2 Deutschland: Konjunkturelle Frühlingsgefühle 5 Herausgeber: 3 Charttechnik 6 Dr. Gertrud R. Traud 4 Helaba Kapitalmarktszenarien 7 Chefvolkswirt/Leitung Research 5 Helaba Basisszenario mit Prognosetabelle 8 Landesbank Hessen-Thüringen MAIN TOWER Neue Mainzer Str. 52-58 1 Die Woche im Überblick 60311 Frankfurt am Main Telefon: 0 69/91 32-20 24 1.1 Chart der Woche Telefax: 0 69/91 32-22 44 USA: Wärmster Winter in 60 Jahren Heizperiode („heating degree days“), Abweichung vom langfristigen Durchschnitt, Summe der Monate Dezember bis Februar 600 600 400 400 200 200 0 0 -200 -200 -400 -400 -600 -600 1949 1954 1959 1964 1969 1974 1979 1984 1989 1994 1999 2004 2009 Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research Die Publikation ist mit größter Sorgfalt Gemessen am landesweiten Heizbedarf war der Winter in den USA so milde wie seit mindestens bearbeitet worden. Sie enthält jedoch lediglich 1949 nicht mehr. Dies federt die Wirkung des jüngsten Anstiegs der Ölpreise ab, da die Haushalte unverbindliche Analysen und Prognosen zu weniger Heizöl verbraucht haben. Gleichzeitig verzerrt der milde Winter aber einige Konjunktur- den gegenwärtigen und zukünftigen Markt- verhältnissen. Die Angaben beruhen auf indikatoren. Während der Konsum kurzfristig durch die geringeren Ausgaben für Heizung ge- Quellen, die wir für zuverlässig halten, für dämpft wird, profitiert der Bau. Die saisonbereinigten Daten, wie die in der Berichtswoche anste- deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktua- henden Baubeginne, werden tendenziell jedoch besser aussehen als sie eigentlich sind. Die Saison- lität wir aber keine Gewähr übernehmen kön- faktoren erwarten für den Winter kältebedingte Produktionsrückgänge. Bleiben diese aus, werden nen. Sämtliche in dieser Publikation getroffe- nen Angaben dienen der Information. Sie die Zahlen temporär „aufgeblasen“. Wenn sich das Wetter dann normalisiert, folgt die Korrektur. dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für Anlageentscheidungen verstanden werden.
  • 2. Wochenausblick Ulf Krauss 1.2 Wochen-Quartals-Tangente Tel.: 0 69/91 32-47 28 Der Schuldenschnitt Griechenlands scheint sich doch auszuzahlen. Vor allem die Aktienmärkte profitieren von der schwindenden Unsicherheit. Dem DAX gelang der psychologisch wichtige Sprung über die Marke von 7.000 Punkten, der Dow Jones überwand die 13.000-Punkte-Marke. Positiv ins Bild fielen insgesamt günstige Konjunkturdaten beiderseits des Atlantiks. In Deutsch- land konnte der ZEW-Konjunkturindex erneut deutlich zulegen. Auch der Drei-Jahres-Tender entfaltet weiterhin positive Wirkung. So konnten die Euro-Staaten problemlos frisches Kapital an den Anleihemärkten einsammeln, und zwar zu deutlich günstigeren Konditionen als zu Jahresbe- ginn. Gleichwohl bereitet Spanien einige Sorgen. Die schwache Konjunktur erzwang einen Kom- promiss bei den spanischen Defizitvorgaben. Statt wie geplant 4,4 % des BIP gestattet die Euro- Gruppe nunmehr für dieses Jahr 5,3 %. Allerdings musste sich Madrid verpflichten, die 3 %- Defizitgrenze 2013 definitiv einzuhalten. Die Aktienmärkte dürften den Schwung in die kommende Woche mitnehmen. Auf der konjunktu- rellen Seite liegen kaum Stolpersteine im Weg. Im Euroraum werden sich die Einkaufsmanagerin- Renten unter Druck dizes vermutlich leicht verbessern (S. 5). In den USA ist mit überwiegend positiven Daten aus dem Immobiliensektor zu rechnen. Dies dürfte allerdings einer spürbaren Erholung am US- Rentenmarkt entgegen stehen. Hier sind die Renditen zuletzt auf den höchsten Stand seit Oktober gestiegen. In ihrem Schlepptau hat sich die Rendite 10-jähriger Bunds zuletzt wieder der 2 %- Marke angenähert. Nachdem sich der Weg nach unten angesichts der bereits rekordtiefen Rendite- niveaus immer mehr als „Mission impossible“ erweist, steht nun möglicherweise ein Test der oberen Grenzen des seit rund einem halben Jahr bestehenden Seitwärtstrends der Renditen an. An den Rohstoffmärkten ist der Kursspielraum ebenfalls überschaubar. Eine wesentliche Ausnahme bilden aufgrund politischer Unsicherheiten die Rohölnotierungen (S. 4). Der US-Dollar profitierte zuletzt von wachsenden Zweifeln, ob die ultralockere Geldpolitik in den USA tatsächlich noch Jahre währt. Der handelsgewichtete Außenwert stieg seit Anfang Februar um über 3 %. Der Euro sollte gleichwohl seine Position angesichts abnehmender Ängste vor einem Zerfall der Währungs- union halten können. Finanzmarktrückblick und -prognosen Veränderung seit... aktueller 30.12.2011 08.03.2012 Stand* Q1/2012 Q2/2012 Q3/2012 (in %) Index DAX 21,1 4,5 7.144 6.900 7.200 7.500 (in Bp) (in %) 3M Euribor -49 -4 0,86 1,1 1,1 1,1 3M USD Libor -11 0 0,47 0,4 0,4 0,4 10 jähr. Bundesanleihen 14 17 1,97 1,9 2,3 2,5 10 jähr. Swapsatz -1 12 2,37 2,5 2,8 3,0 10 jähr. US-Treasuries 40 27 2,28 2,0 2,4 2,6 (jew eils gg. Euro, %) (jew eils gg. Euro) US-Dollar -0,9 1,5 1,31 1,30 1,35 1,40 Japanischer Yen -8,8 -1,0 109 102 106 112 Britisches Pfund 0,1 0,7 0,83 0,85 0,87 0,88 Schweizer Franken 0,8 -0,1 1,21 1,20 1,25 1,25 (in %) Brentöl $/B 14,6 -2,4 125 122 124 120 Gold $/U 6,1 -2,4 1.658 1.750 1.800 1.850 *Schlusskurse vom 15.03.2012 Bei Prognoseänderungen sind die vorherigen Werte in Klammern gesetzt Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research Helaba Volkswirtschaft/Research · 16. März 2012· © Helaba 2
  • 3. Wochenausblick 1.3 Finanzmarktkalender KW 12 mit Prognosen Helaba- Bloom berg Zeit Land Periode Indikator Vorperiode Prognose Consensus Montag, 19.03.2012 05:00 US New York Fed Präsident Dudley 15:00 US Mrz NAHB Housing Index 30 30 29 Dienstag, 20.03.2012 Erzeugerpreise 08:00 DE Feb % m/m 0,4 0,5 0,6 % y/y 3,2 3,2 3,4 Baubeginne 13:30 US Feb % m/m 3,0 -0,6 1,5 Tsd (JR) 720 695 699 Baugenehmigungen 13:30 US Feb % m/m 0,6 0,4 0,7 Tsd (JR) 680 685 682 17:45 US Fed Präsident Ben Bernanke Minneapolis Fed Präsident 22:30 US Kocherlakota Mittw och, 21.03.2012 Verkauf bestehender Häuser, Mio. 15:00 US Feb 4,6 4,6 4,6 (JR) Donnerstag, 22.03.2012 Einkaufsmanagerindex (Verarb. 09:30 DE Mrz 50,5 51,0 50,2 Gew erbe, Vorabschätzung) Einkaufsmanagerindex (Dienst- 09:30 DE Mrz 53,1 53,1 52,8 leistungen, Vorabschätzung) Einkaufsmanagerindex (Verarb. 10:00 EZ Mrz 49,2 49,5 49,0 Gew erbe, Vorabschätzung) Einkaufsmanagerindex (Dienst- 10:00 EZ Mrz 49,4 49,2 48,8 leistungen, Vorabschätzung) Auftragseingänge 11:00 EZ Jan % m/m, s.a. -2,5 -2,4 3,4 % y/y, s.a. -3,2 k.A. -0,4 Erstanträge auf 13:30 US 17. Mrz 355 k.A. 351 Arbeitslosenunterstützung, Tsd 15:00 US Feb Frühindikatoren, % m/m 0,6 0,6 0,4 EU-Kommission; Index: 16:00 EZ Mrz -20,0 -20,0 -20,3 Konsumentenvertrauen 17:45 US Fed Präsident Ben Bernanke Freitag, 23.03.2012 01:00 US St. Louis Fed Präsident Bullard 15:00 US Feb Neubauverkäufe, Tsd. (JR) 330 325 321 19:30 US Atlanta Fed Präsident Lockhart Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research Helaba Volkswirtschaft/Research · 16. März 2012· © Helaba 3
  • 4. Wochenausblick 2 Im Fokus Heinrich Peters 2.1 Rohstoffe: Brüche im fundamentalen Umfeld bremsen Tel.: 0 69/91 32-4733 Trotz konjunkturellen Aufwinds ist der Spielraum der Notierungen bei Rohstoffen derzeit begrenzt, da exogene Preistreiber inzwischen kaum mehr positive Wirkung zeigen. Der Mine- ralölsektor stellt hierbei angesichts der in den kommenden Monaten wohl noch anhaltenden Verwerfungen durch den Iran-Konflikt eine – wenn auch prominente –Ausnahme dar. Nach einem guten Jahresauftakt tun sich Rohstoffe mit Ausnahme der politisch im Preis getriebe- nen Mineralölprodukte inzwischen etwas schwer. Zwar sprechen die konjunkturellen Stimmungs- Positive indikatoren für weiteren zyklischen Aufwind. Exogene Faktoren wie die außergewöhnlichen geld- strukturelle Kräfte politischen Maßnahmen der großen Notenbanken, der Wachstumsmix in China und das Wetter- lassen nach phänomen La Nina sowie die Schaffung zusätzlichen Angebots bzw. Nachfragezerstörung auf- grund historisch hoher Preisniveaus sorgen gegenwärtig jedoch für Zurückhaltung. So haben die Aussichten auf weitere quantitative Lockerungen der US-Notenbank zuletzt einen erheblichen Dämpfer erhalten. Beim Hauptabnehmer von Industrierohstoffen China zeichnet sich mittlerweile notgedrungen eine Änderung des Wachstumsmodells ab. Insbesondere die an den Märkten erhoff- te neuerliche Befeuerung von Investitionen in den Bereichen Immobilien, Großindustrie und Infra- struktur scheinen im Reich der Mitte nicht mehr als zielführend eingeschätzt zu werden. Bei Ag- rarrohstoffen ist zumeist nicht nur wetterbedingt mit einem nachhaltig höheren Angebot und wachsenden Lagerbeständen zu rechnen. Die Preisspielräume nach oben erscheinen somit bei Rohstoffen momentan relativ überschaubar. Unsere Goldprognosen befinden sich gegenwärtig auch auf dem Prüfstand. Zumindest besteht bei Gold unterhalb der 200-Tage-Linie (aktuell 1.683,10 $/oz) eine starke technische Unterstützung im Bereich um 1.600 $/oz. Verhalten ins Frühjahr gestartet – prominente Ausnahme Öl Brent bleibt vorläufig deutlich über Gleichgewichtspreis Index, 03.01.2011=100 USD je Barrel 130 130 160 160 140 Brent (Spotpreis) Libyen Iran 140 120 CRB (CCI)-Energie* 120 120 "Geopolitische 120 Prämie" 110 110 100 100 80 80 100 100 60 60 40 200-Tage-Linie 40 90 CRB (CCI)-Index ** 90 20 20 80 *WTI-Rohöl, US-Heizöl, US-Erdgas; **17 gleichgewichtete Rohstoffe 80 0 0 Okt Nov Dez Jan Feb Mrz Apr Mai 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Quellen: Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research Angebotsunsicherheiten in erster Linie aufgrund geopolitischer Risiken halten Mineralölprodukte weiterhin unter Dampf. So dürfte die Rohölsorte Brent wohl noch eine Weile über dem aktuell Ölsektor weiter eigentlich plausiblen Gleichgewichtspreis im Bereich von 100 $/bbl notieren. Da die Versorgungs- im Banne des sicherheit in Asien durch die Entwicklungen im Nahen Osten besonders gefährdet ist, findet ge- Iran-Konflikts genwärtig gerade dort trotz der sehr hohen Preise zusätzlicher Lageraufbau statt. In unserem Basisszenario unterstellen wir nicht nur die Vermeidung einer weiteren Eskalation des Iran-Kon- flikts, sondern auch die Anbahnung einer diplomatischen Lösung im nächsten Quartal. Im zweiten Halbjahr dürfte u. E. dann eine nachhaltige Preisberuhigung eintreten. Sollte es wider Erwarten aufgrund der mangelnden Kompromissfähigkeit des Irans doch zu einer militärischen Auseinan- dersetzung kommen, wären zumindest vorübergehend deutlich höhere Preise einzukalkulieren. Helaba Volkswirtschaft/Research · 16. März 2012· © Helaba 4
  • 5. Wochenausblick 2.2 Deutschland: Konjunkturelle Frühlingsgefühle Dr. Stefan Mütze Tel.: 0 69/91 32-3850 Steigende Energiekosten, höhere Tariflöhne und eine sich belebende Weltkonjunktur führen zu einem Auslaufen des Disinflationsprozesses bei den Vorprodukten in Deutschland. Die Einkaufsmanagerindizes für März sollten leicht angestiegen sein. Die Ölnotierungen der Sorte Brent sind deutlich angestiegen. Zuletzt mussten fast 124 US$ für das Barrel bezahlt werden. Im Vorjahresvergleich allerdings geht der Anstieg noch zurück, da es Disinflationsprozess bereits zu Beginn des letzten Jahres bis ins Frühjahr hinein zu einem Energiepreisschub gekom- läuft aus men war. Neben einer etwas schwächeren Konjunktur hatte dieser Basiseffekt bis zuletzt dazu beigetragen, dass die deutschen Erzeuger-, Import- und Großhandelspreise Monat für Monat niedrigere Vorjahresraten aufwiesen. Dieser Effekt dürfte nun bald auslaufen, zumal die Vorpro- duktpreise tendenziell wieder zulegen. Im Februar sollte die Vorjahresrate der Erzeugerpreise trotz eines deutlichen Vormonatsanstiegs auf gut 3 % leicht sinken. Da die Konjunktur allmählich wieder Fahrt aufnimmt, die Energiepreise ansteigen und die Tariflöhne voraussichtlich deutlicher angehoben werden, rücken die Inflationsgefahren wieder etwas stärker in den Vordergrund. Erzeugerpreisanstieg schwächt sich noch ab Spanien und Italien weiter in Rezessionsgefilden % gg. Vj. % gg. Vj. Gesamte Einkaufsmanagerindizes, Saldo Quellen: Macrobond Helaba Volkswirtschaft/Research Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research Nachdem sich die Finanzanalysten gegenüber dem ZEW optimistisch bezüglich der weiteren Ent- wicklung der deutschen Wirtschaft geäußert haben, werden nun die Einkaufsmanager befragt. BIP-Prognose: Spanien Deren Einschätzung ist verhaltener. Legt man den „Composite-Index“ zugrunde, also die Zusam- gesenkt, Deutschland menfassung für die Industrie und die Dienstleister, so lugt der deutsche Wert mit gut 51 Punkten unverändert gerade über die Wachstumsschwelle. Frankreich liegt genau auf dieser 50-Punktemarke und die beiden südeuropäischen Länder Italien und Spanien verharren weiter in der Rezession. Auf Spani- en kommen wegen der Defizitverfehlung weitere Sparmaßnahmen zu, so dass wir unsere BIP- Prognose 2012 für dieses Land auf -0,3 % gesenkt haben. Die Einkaufsmanagerindizes dürften im März nur wenig angestiegen sein, da zunehmend die hohen Energiepreise belasten. Weiterhin überwiegen aber die positiven Effekte der sich belebenden Konjunktur in den USA, die steigenden Aktienkurse sowie das expansive geldpolitische Umfeld. Die deutsche Konjunktur befindet sich im ersten Quartal noch auf einer holprigen Wegstrecke. Die Industrieproduktion dürfte vor dem Hintergrund eines wetterbedingt schwachen Februars und unzureichender Aufträge bestenfalls stagnieren. Der Einzelhandelsumsatz war im Januar nach Revision so stark rückläufig, dass ein Quartalsminus kaum mehr zu vermeiden ist. Die gestiegenen Frühindikatoren lassen allerdings für das Frühjahrsquartal 2012 eine wieder anziehende Konjunk- tur erwarten, so dass unsere BIP-Prognose von arbeitstäglich bereinigt 1,2 % für 2012 weiterhin realistisch erscheint. Helaba Volkswirtschaft/Research · 16. März 2012· © Helaba 5
  • 6. Wochenausblick 3 Charttechnik Bund-Rendite 10J.: Langer Abwärtstrend im Test Widerstände: 2,00 % 2,05 % 2,37 % Rendite (weekly) Unterstützungen: 1,87 % 1,74 % 1,68 % In der ablaufenden Woche ist es zu einem ungewöhnlich starken Renditeanstieg gekommen. Kam es am Montag im Fall der 10jährigen Bundrendite noch zu einem Test des seit September 2011 bestehenden Aufwärtstrends, wird derzeit die Widerstandslinie des seit April letzten Jahres existie- renden Abwärtstrends ins Visier genommen. Sollten dieser Trend (1,96 %) sowie das Renditehoch von Anfang Februar bei 2,05 % auf Wochenschlusskursbasis überwunden wer- den, zeigt sich die nächste Hürde erst bei 2,37 % in Form des markanten Renditehochs vom 29.11.2012. Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research Ulrich Wortberg (Tel.: 069/9132-1891) EUR-USD: Im Abwärtstrendkanal nach unten Widerstände: 1,3100 1,3160 1,3290 MACD EUR-USD (weekly) Unterstützungen: 1,3000 1,2974 1,2955 Der Euro hat sich innerhalb seines intakten Abwärtstrend- kanals abgeschwächt und im Tief die Marke von 1,30 ge- testet. Der nach unten gerichtete Trend, der erneute Fall unter die 100-Tagelinie und die quantitativen Indikatoren sprechen für weitere Verluste. Während sich im Tageschart MACD und Stochastic unterhalb ihrer jeweiligen Signalli- nien gen Süden richten, büßen die Indikatoren im Wochen- chart klar an Dynamik ein. Kurse unter 1,2974, dem mar- kanten Tief vom 16. Februar, würden das Potenzial nach unten deutlich vergrößern. Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research Ulrich Wortberg (Tel.: 069/9132-1891) DAX: Ende der Aufwärtsbewegung noch nicht in Sicht Widerstände: 7.225 7.271 7.345 DMI DAX (weekly) Unterstützungen: 7.084 6.965 6.860 Nachdem es dem DAX im dritten Anlauf gelungen ist, die massive Widerstandsmarke von 6.971 Zählern zu überwin- den, beschleunigte sich die Aufwärtsbewegung. In der Folge wurden neue Jahreshochs erreicht, welche als prozyklisch zu werten sind. Der Aufwärtstrend wird, abgesehen von tempo- rären Zwischenkorrekturen, anhalten. Auf Basis der Fibonacci-Theorie sind Kursziele im Bereich von 7.600 Zählern sehr wohl denkbar. Entsprechend gilt es, Kursrück- setzer zum weiteren Aufbau neuer Positionen, insbesondere mit momentumstarken Aktien, zu nutzen. Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research Christian Schmidt (Tel.: 069/9132-2388) Die Ausführungen auf dieser Seite basieren ausschließlich auf einer charttechnischen Analyse. Unsere fundamentalen Analysen gehen in diese Betrachtung nicht ein. Helaba Volkswirtschaft/Research · 16. März 2012· © Helaba 6
  • 7. Wochenausblick 4 Helaba Kapitalmarktszenarien Für unseren Kapitalmarktausblick 2012 haben wir das Thema „Helden- und Göttersagen“ ge- wählt. Im Hauptszenario „Gordischer Knoten“ (Eintrittswahrscheinlichkeit: 70 %) befreit sich Hauptszenario: die Weltwirtschaft aus einer schwierigen Ausgangslage. Die Industrieländer verstrickten sich im Gordischer Knoten Jahresverlauf 2011 im Schuldengewirr, während sich die Schwellenländer abschwächten. Eine geordnete Insolvenz Griechenlands sowie erste Erfolge der europäischen Strukturreformen und eine weltweit expansive Ausrichtung der Geldpolitik tragen jedoch 2012 dazu bei, die Schulden- krise und die konjunkturelle Schwäche allmählich zu überwinden. Der gordische Knoten kann gelöst werden. Das Wirtschaftswachstum 2012 wird zwar nicht an die spektakulären Raten des Jahres 2010 anknüpfen, es schwenkt aber auf einen normalen Wachstumstrend ein. Damit dürften auch die Kapitalmärkte endlich wieder in ruhigeres Fahrwasser geraten: Nach den Übertreibungen 2011 zeichnet sich für 2012 ein insgesamt gutes Aktienjahr mit zweistelligen Zuwächsen ab. Ren- ten dürften dagegen unter Druck geraten. Das weiterhin durch die Schwellenländer getriebene Wachstum der Weltwirtschaft wird 2012 bei rund 3 ½ % verharren, da die Normalisierung bereits 2011 einsetzte. Im Jahresverlauf ist aber mit einer anziehenden Dynamik zu rechnen: Die Geldpolitik in den Schwellenländern dürfte wieder vermehrt auf Expansion umschwenken. In den europäischen Problemländern wird der Konsolidie- rungsdruck zwar hoch bleiben, aber die bereits erfolgten Restrukturierungen erbringen erste Wachstumsimpulse. In den USA kommt es im Wahljahr dagegen noch nicht zu größeren Konsoli- dierungsanstrengungen, so dass die Wirtschaft erneut um rund 2 % wachsen wird. 2013 dürfte das globale BIP sogar wieder stärker expandieren. In unserem positiven Szenario „Phönix aus der Asche“ (15 %) kann die Weltwirtschaft an das überdurchschnittliche Wachstum 2010 anknüpfen, jedoch um den Preis einer höheren Inflation. Alternativszenario: Befeuert wird dies von einer expansiven Ausrichtung der Geld- und Fiskalpolitik. Weitere Konso- Phönix aus der Asche lidierungsschritte werden in die Zukunft verschoben. Aktien strahlen heller denn je und Renten verzeichnen im Gegenzug kräftige Kursverluste. In unserem negativen Szenario „Sisyphus“ (15 %) fällt die Weltwirtschaft in eine Rezession. Die Industrieländer geraten in ein deflationäres Umfeld. Trotz massiver Anstrengungen kann die euro- Alternativszenario: päische Schuldenkrise nicht bewältigt werden. Der Versuch Staaten und Banken gleichzeitig zu Sisyphus retten stellt sich als Sisyphusarbeit heraus. In China platzt die Immobilienblase und führt zu hefti- gen realwirtschaftlichen Verwerfungen weltweit. Geopolitische Risiken könnten zudem die Kon- junktur zusätzlich belasten. Anleger suchen Sicherheit, wovon der US-Dollar und die Rentenmärk- te profitieren. Auf die Aktienmärkte hingegen rollt ein erneuter Einbruch zu. Investmentszenarien 2012 Szenarien Wahrschein- Wachstum Inflation Renten Euro Aktien 2012 lichkeit Gordischer 70% Knoten Phönix aus 15% der Asche Sisyphus 15% Quelle: Helaba Volkswirtschaft/Research Helaba Volkswirtschaft/Research · 16. März 2012· © Helaba 7
  • 8. Wochenausblick 5 Helaba Basisszenario mit Prognosetabelle In unserem Hauptszenario „Gordischer Knoten“ (Eintrittswahrscheinlichkeit: 70 %) befreit sich die Weltwirtschaft aus einer schwierigen Ausgangslage. Die Industrieländer verstrickten sich im Jahresverlauf 2011 im Schuldengewirr, während sich die Schwellenländer abschwächten. Eine geordnete Insolvenz Griechenlands sowie erste Erfolge der europäischen Strukturreformen und eine weltweit expansive Ausrichtung der Geldpolitik tragen 2012 dazu bei, Schuldenkrise und Wachstumsschwäche allmählich zu überwinden. Der gordische Knoten kann gelöst werden. Das globale Wirtschaftswachstum schwenkt auf einen normalen Wachstumstrend ein und verharrt im Jahresdurchschnitt bei rund 3 ½ %. Damit dürften auch die Kapitalmärkte endlich wieder in ruhig- eres Fahrwasser geraten. Rentenmärkte: Die EZB wird den Leitzins vermutlich bei 1 % fixieren, so dass das Feld für an- haltend niedrige Kapitalmarktzinsen in Deutschland bestellt ist. Im Jahresverlauf sprechen jedoch zwei Faktoren gegen deutsche Staatsanleihen: die Konjunktur dürfte sich wieder erholen und bei einer Entspannung der Euro-Schuldenkrise ist mit einer geringeren Nachfrage nach den inzwi- schen extrem teuren Bundesanleihen zu rechnen. Die Verzinsung 10-jähriger Staatsanleihen sollte in Deutschland 2012 zwischen 1,6 % und 2,8 % schwanken, in den USA zwischen 1,8 % und 3,0 %. Euro: Die expansive EZB-Politik in Form von Zinssenkungen und Kaufprogrammen belastet jedoch zum Jahresbeginn den Euro. Im Verlauf von 2012 dürften die Sorgen um die Schuldenkrise in den Hintergrund treten und die Konjunktur in der Eurozone wieder Tritt fassen. Somit wird die EZB ihren Expansionsgrad dann nicht mehr ausweiten. Der Euro dürfte gegenüber dem US-Dollar zulegen, zumal die US-Notenbank eine Zinswende für längere Zeit quasi ausgeschlossen hat. Der Euro-Dollar-Kurs sollte sich 2012 im Bereich von 1,30 bis 1,45 bewegen. Aktienmärkte: Nachdem der DAX 2011 Extremszenarien ausgetestet hat, dürfte 2012 in etwas ruhigeren Bahnen verlaufen. Mit einer Einengung der Risikoaufschläge bei Staatsanleihen wird das Vertrauen der Anleger allmählich zurückkehren und der Risikoappetit wieder zunehmen. Die Kombination aus niedrigen Leitzinsen und nach oben drehenden Wachstumserwartungen hat sich in der Vergangenheit als ausgesprochen günstige Phase für Dividendentitel erwiesen. Der DAX dürfte daher 2012 an die Marke von 7.500 Punkten heranreichen. Helaba Volkswirtschaft/Research · 16. März 2012· © Helaba 8
  • 9. Wochenausblick Prognoseübersicht Bruttoinlandsprodukt Verbraucherpreise Veränderung gg. reale Veränderung gg. Vorjahr in % Vorjahr in % 2010 2011 2012p 2013p 2010 2011 2012p 2013p Euroland 1,8 1,5 0,4 1,3 1,6 2,7 2,1 2,1 Frankreich 1,4 1,7 1,0 1,5 1,7 2,3 2,1 2,1 Italien 1,8 0,5 -0,5 0,7 1,6 2,9 2,4 2,2 Spanien -0,1 0,7 -0,3 1,0 2,0 3,1 2,0 2,2 Griechenland -3,5 -6,9 -5,0 0,0 4,7 3,0 0,5 0,5 Irland -0,4 0,8 1,6 2,0 -1,6 1,2 0,7 1,4 Portugal 1,4 -1,5 -3,5 -1,0 1,4 3,5 2,5 1,5 Deutschland* 3,6 3,1 1,2 1,7 1,1 2,3 2,0 2,0 Großbritannien 2,1 0,9 0,8 1,5 3,3 4,5 3,0 2,6 Schw eiz 2,7 1,9 0,4 1,2 0,7 0,2 0,0 0,8 Schw eden 6,1 3,9 1,0 1,3 1,2 2,6 1,7 1,8 Polen 3,9 4,3 2,7 3,0 2,6 4,2 3,5 3,3 Ungarn 1,3 1,7 0,0 1,4 4,9 3,9 5,5 4,0 Tschechien 2,7 1,7 0,5 1,7 1,5 1,9 3,2 2,5 Russland 4,3 4,0 3,5 4,0 6,8 8,4 6,0 6,0 USA 3,0 1,7 2,2 2,0 1,6 3,1 2,4 1,8 Japan 4,4 -0,7 2,0 1,0 -0,7 -0,3 0,2 -0,2 Asien ohne Japan 8,5 6,5 6,0 6,5 5,1 6,0 5,0 5,0 China 10,4 9,2 8,4 8,8 3,3 5,3 4,0 4,4 Indien 9,6 7,5 6,5 7,0 12,0 8,9 8,0 7,5 Lateinamerika 5,9 4,0 3,5 4,0 5,9 6,5 6,5 6,0 Brasilien 7,5 2,7 3,3 4,0 5,0 6,6 6,0 5,5 Welt 4,9 3,4 3,3 3,6 2,9 3,9 3,2 3,0 s = Schätzung, p = Prognose; *Deutschland: arbeitstäglich bereinigt; Quellen: EIU, EcoWin, Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research  Helaba Volkswirtschaft/Research · 16. März 2012· © Helaba 9