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1  sur  10
Helaba Volkswirtschaft/Research



                                                   Wochenausblick                                                                   27. Juli 2012




                                                   Rettungsanker Notenbanken – mal wieder!
                              Redaktion:
                                                   1     Die Woche im Überblick                                                                    1
                     Dr. Stefan Mütze
             Tel.: 0 69/91 32-38 50                      1.1        Chart der Woche                                                                1
              research@helaba.de                         1.2        Wochen-Quartals-Tangente                                                       2
                                                         1.3        Finanzmarktkalender KW 31 mit Prognosen                                        3
                                                   2     Im Fokus                                                                                  5
                                                         2.1        Devisen: Draghi legt vor – wann folgt Bernanke?                                5
                                                         2.2        Eurozone: Spanien im Rezessionssumpf                                           6
                          Herausgeber:
                                                   3     Charttechnik                                                                              7
               Dr. Gertrud R. Traud
                                                   4     Helaba Kapitalmarktszenarien                                                              8
Chefvolkswirt/Leitung Research
                                                   5     Helaba Basisszenario mit Prognosetabelle                                                  9
Landesbank Hessen-Thüringen
                        MAIN TOWER
         Neue Mainzer Str. 52-58
        60311 Frankfurt am Main                    1 Die Woche im Überblick
       Telefon: 0 69/91 32-20 24
       Telefax: 0 69/91 32-22 44                       1.1          Chart der Woche

                                                   Olympia in einem nur konjunkturellen Krisenland
                                                   Reales Bruttoinlandsprodukt, indexiert auf Q1/2008 = 100




                                                   Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research



        Die Publikation ist mit größter Sorgfalt   Laut Renten- und Devisenmarkt beginnen die Olympischen Spiele von London in einem krisenfes-
bearbeitet worden. Sie enthält jedoch lediglich    ten Land. Die Konjunkturdaten sprechen eine andere Sprache. Das britische Bruttoinlandsprodukt
  unverbindliche Analysen und Prognosen zu
   den gegenwärtigen und zukünftigen Markt-
                                                   schrumpfte im zweiten Quartal um 0,7 % zur Vorperiode. Zwar ist die Zahl durch einen zusätzli-
     verhältnissen. Die Angaben beruhen auf        chen Feiertag („Kronjubiläum“) verzerrt und könnte noch revidiert werden. Nach drei negativen
    Quellen, die wir für zuverlässig halten, für   Quartalen in Folge befindet sich Großbritannien aber in einer Rezession, und trotz einer Verbesse-
 deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktua-
                                                   rung im zweiten Halbjahr dürfte das Bruttoinlandsprodukt 2012 um insgesamt 0,3 % zurückgehen.
 lität wir aber keine Gewähr übernehmen kön-
 nen. Sämtliche in dieser Publikation getroffe-
                                                   Seit Anfang 2008 hat sich die britische Wirtschaft kaum besser als im kriselnden Spanien geschla-
     nen Angaben dienen der Information. Sie       gen. Schließlich sind die Probleme ähnlich: Immobilienblasen, Schuldenberge und Haushaltsdefi-
 dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für      zite. Da helfen den Briten auch um bis zu 6 Prozentpunkte niedrigere Kapitalmarktrenditen wenig.
  Anlageentscheidungen verstanden werden.
Wochenausblick




       Claudia Windt         1.2              Wochen-Quartals-Tangente
Tel.: 0 69/91 32-25 00
                           „Nur noch kurz die Welt retten“, so oder ähnlich wirkten die jüngsten Äußerungen von EZB-
                           Präsident Draghi auf die Marktteilnehmer: "Innerhalb unseres Mandats ist die EZB bereit, alles
                           Erforderliche zu tun, um den Euro zu erhalten". Mit der nun berechtigten Hoffnung auf ein stärke-
                           res Eingreifen der EZB im Kampf gegen die Euro-Staatsschuldenkrise hat er eine Stimmungswen-
                           de an den Kapitalmärkten herbeigeführt. In der vergangenen Woche noch drohte die Stimmung
                           endgültig ins Negative zu kippen. Mit dem spanischen Bankenrettungspaket war es nicht gelun-
                           gen, das Vertrauen der Anleger zurückzugewinnen. Im Gegenteil, Unsicherheiten um den finanzi-
                           ellen Bedarf spanischer als auch italienischer Regionen, die tiefe Wirtschaftskrise in Spanien (S. 5)
                           sowie der Besuch der Troika in Griechenland mit den inzwischen fast schon üblichen Debatten um
                           Zahlungsausfall und Austritt des Landes im Gefolge, sorgten zunächst für neue Zinshochs in Spa-
                           nien und Italien und vice versa Zinstiefs in Deutschland.

                           Nun haben also die Notenbanken wieder das Zepter übernommen. Auch wenn in der kommenden
                           Woche nicht mit einer Zinssenkung zu rechnen ist, so wird „Super-Mario“ für die gestressten
            EZB geht in    Europäer eine Beruhigungspille in Aussicht stellen. Wir rechnen mit weiteren Anleihekäufen der
           die Offensive   EZB, die Spanien und auch Italien womöglich schon in der Berichtswoche eine Verschnaufpause
                           verschaffen sollten. Bislang hat die EZB solche Staatsanleihekäufe mit der Störung des monetären
                           Transmissionsmechanismus durch die Rentenmärkte begründet, allerdings nie im Vorfeld ange-
                           kündigt. Dennoch sind Draghis Äußerungen u. E. als Gegenoffensive zu der deutschen Position
                           mit Blick auf das ausstehende Urteil des Bundesverfassungsgerichts zu verstehen. Im Prinzip kann
                           die EZB als „lender of last resort“ nicht nur die Unsicherheitsphase bis zum Urteil am 12. Septem-
                           ber umgehen, sondern wohl auch darüber hinaus. Lediglich Griechenland könnte einen Strich
                           durch die Rechnung machen. Sollte ein weiterer Schuldenschnitt unvermeidlich sein, so wird auch
                           die EZB um Abschreibungen nicht herum kommen. Dies könnte die Diskussionen in Europa neu
                           entfachen, inwieweit eine solche Form der Staatsschuldenfinanzierung durch die Geldpolitik zu-
                           lässig ist. Auf der anderen Seite des Atlantiks tagen ebenfalls die Notenbanker (S. 4). Mit einem
                           QE3-Programm ist vor der Sommerpause zwar nicht zu rechnen, zugleich dürften die Daten zum
                           Arbeitsmarkt signalisieren, dass es der US-Wirtschaft derzeit an Schwung fehlt.

                           Finanzmarktrückblick und -prognosen
                                                           Veränderung seit...  aktueller
                                                          30.12.2011 19.07.2012 Stand*                             Q3/2012    Q4/2012           Q1/2013
                                                          (in %)                            Index

                           DAX                                     11,6            -2,6        6.583              7.000      7.200             7.300
                                                          (in Bp)                           (in %)

                           3M Euribor                               -93            -4           0,42                0,5        0,5                0,7
                           3M USD Libor                             -13            -1           0,45                0,4        0,4                0,4
                           10 jähr. Bundesanleihen                  -51            10           1,32                1,8        2,1                2,1
                           10 jähr. Swapsatz                        -57             7           1,81                2,3        2,5                2,5
                           10 jähr. US-Treasuries                   -44            -7           1,44                2,1        2,4                2,3
                                                          (jew eils gg. Euro, %)            (jew eils gg. Euro)

                           US-Dollar                                5,5            0,0          1,23               1,30       1,35              1,40
                           Japanischer Yen                          3,8            0,4              96             104         110               115
                           Britisches Pfund                         6,7            -0,3         0,78               0,85       0,88              0,87
                           Schweizer Franken                        1,3            0,0          1,20               1,20       1,20              1,25
                                                          (in %)

                           Brentöl $/B                             -1,8            -2,7         107                 95         100               103
                           Gold $/U                                 3,3            2,2         1.616              1.600      1.650             1.650
                           *Schlusskurse vom 26.07.2012                                   Bei Prognoseänderungen sind die vorherigen Werte in Klammern gesetzt
                           Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research




                           Helaba Volkswirtschaft/Research · 27. Juli 2012· © Helaba                                                                         2
Wochenausblick




  1.3            Finanzmarktkalender KW 31 mit Prognosen


                                                                              Helaba- Bloom berg
     Zeit        Land        Periode     Indikator                                               Vorperiode
                                                                             Prognose Consensus

  Montag, 30.07.2012
                                         EU-Kommission; Indizes:
    11:00         EZ            Jul      Industrievertrauen                     -14        -13,9        -12,7
                                         Konsumentenvertrauen                  -21,6       -21,6        -19,8
  Dienstag, 31.07.2012
    09:55         DE            Jul      Arbeitslose s.b.; gg. Vm. in Tsd.       7            5           7
    09:55         DE            Jul      Arbeitslosenquote; n.s.a./s.a., %    6,7 / 6,8   k.A. / 6,8   6,6 / 6,8

    11:00         EZ            Jun      Arbeitslosenquote; %                   11,1        11,2         11,1

                                         Konsumentenpreise
                                         Frühschätzung
    11:00         EZ            Jul
                                         % m/m                                  -0,4        k.A.         -0,1
                                         % y/y                                   2,5        2,4           2,4
                                         Arbeitskostenindex
    14:30         US            Q2       % q/q                                  0,5         0,5          0,4
                                         % y/y                                  1,7         k.A.         1,9
    14:30         US            Jun      Persönliche Einkommen, % m/m           0,3          0,4         0,2

    14:30         US            Jun      Persönliche Ausgaben, % m/m            0,0          0,1         0,0
                                         Deflator privater Konsum
    14:30         US            Jun      % m/m                                  0,0          0,0         -0,2
                                         % y/y                                  1,7          1,7         1,5
                                         Kerndeflator privater Konsum
    14:30         US            Jun      % m/m                                  0,2          0,2         0,1
                                         % y/y                                  1,8          1,8         1,8
    15:45         US            Jul      Einkaufsmanagerindex Chicago           53,5        52,5         52,9

    16:00         US            Jul      Verbrauchervertrauen (CB); Index       61          61,5         62,0
  Mittw och, 01.08.2012
    16:00         US            Jul      ISM-Index Verarb. Gew erbe             50,8        50,5         49,7
    20:15         US                     FOMC-Zinsentscheidung; %              0,25         0,25         0,25

    23:00         US            Jul      PKW-Absatz; JR, Mio.                  14,0         14,0         14,1




Helaba Volkswirtschaft/Research · 27. Juli 2012· © Helaba                                                          3
Wochenausblick




  Donnerstag, 02.08.2012
                                         Produzentenpreise
    11:00         EZ            Jun      % m/m                              -0,4   -0,4   -0,5
                                         % y/y                              2,0    1,9    2,3
    13:00         UK                     Bank of England Zinsentscheid; %   0,5    0,5    0,5
    13:45         EZ                     EZB-Sitzung mit PK                 0,75   0,75   0,75

                                         Erstanträge auf
    14:30         US          28. Jul                                       375    378    353
                                         Arbeitslosenunterstützung, Tsd

  Freitag, 03.08.2012
                                         Einzelhandelsumsätze
    11:00         EZ            Jun      % m/m, s.a.                         0,0   0,0     0,6
                                         % y/y, s.a.                        -1,6   k.A.   -0,7
                                         Beschäftigung außerhalb der
    14:30         US            Jul                                         100    100    80
                                         Landw irtschaft; m/m Tsd.
    14:30         US            Jul      Arbeitslosenquote; %               8,2    8,2    8,2
                                         Durchschnittliche Stundenlöhne
    14:30         US            Jul      % m/m                              0,2    0,2    0,3
                                         % y/y                              1,9    1,9    2,0
                                         ISM-Index außerhalb des
    16:00         US            Jul                                         52,8   52,5   52,1
                                         Verarbeitenden Gew erbes
  im Laufe der Woche
                                         Einzelhandelsumsatz
    08:00         DE            Jun      % m/m, real s.a.                   0,5    0,5    -0,3
                                         % y/y, real s.a.                   -0,1   k.A.   2,3
Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research




Helaba Volkswirtschaft/Research · 27. Juli 2012· © Helaba                                        4
Wochenausblick




   Christian Apelt, CFA
   Tel.: 0 69/91 32-4726
                                2 Im Fokus
                                2.1           Devisen: Draghi legt vor – wann folgt Bernanke?


                                   Im derzeitigen Umfeld können quantitative Maßnahmen sowohl der EZB als auch der Federal
                                   Reserve den Euro-Dollar-Kurs stützen. Die Chance auf eine Bodenbildung wächst.


                                EZB-Präsident Draghi stoppte zunächst einmal die Talfahrt des Euro. Er sagte, die Notenbank
                                würde alles Erforderliche tun, um den Euro zu retten. Dies dürfte ein Hinweis auf die Wiederauf-
                                nahme des Kaufprogramms für Staatsanleihen sein. Die positive Reaktion – der Euro-Dollar-Kurs
                                kletterte zeitweise über 1,23 – widerspricht zunächst einmal der Theorie. Denn mehr im Umlauf
                                befindliche Euro sollten eigentlich den Außenwert der Währung schwächen. Dennoch bereinigten
                                wohl insbesondere spekulative Anleger, die massiv gegen den Euro wetten, einige Positionen. Von
                                dieser Seite besitzt der Euro noch erhebliches Potenzial.

                                Wenn die US-Notenbank in den vergangenen Jahren Kaufprogramme beschlossen hatte, wertete
                                der US-Dollar – theoriekonform – hingegen ab. Für den anstehenden Notenbankentscheid gibt es
        Fed zögert noch
                                zwar Spekulationen hinsichtlich neuer quantitativer Maßnahmen. Fed-Präsident Bernanke hatte
                 mit QE3
                                zuletzt aber keine direkten Hinweise in diese Richtung gegeben und auch die neuesten Daten ga-
                                ben keine entscheidenden Impulse. Daher ist zunächst nicht mit einem neuen Kaufprogramm
                                („QE3“) zu rechnen. Anpassungen im Kommuniqué sind aber möglich. Auch werden die Fed-
                                Mitglieder die Hoffnung auf QE3 zu einem späteren Zeitpunkt kaum zerstören. Sollte sich die in
                                den letzten Monaten zu verzeichnende Konjunkturverlangsamung fortsetzen, wächst die Wahr-
                                scheinlichkeit eines neuen Kaufprogramms, vielleicht schon im September.

Euro-Dollar-Kurs fest im Griff der Schuldenkrise                                US-Kaufprogramme negativ für den Greenback
USD.                                             Prozentpunkte, invertiert      Billionen USD                                         Index




Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research                             Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research



                                Anhaltspunkte bringen in der Berichtswoche die Einkaufsmanagerindizes und der Arbeitsmarktbe-
                                richt. Der ISM-Index für die Industrie dürfte wieder über die Expansionsschwelle von 50 klettern,
    Mehr Liquidität stützt      die Beschäftigung um rund 100 Tausend Stellen zulegen. Dennoch bleibt die US-Konjunktur
        Euro-Dollar-Kurs        wacklig. Im Fall von QE3 würde der US-Dollar wohl auch diesmal abwerten. Nicht zuletzt weil
                                mehr Liquidität im Finanzsystem die Risikoneigung erhöht, der vermeintlich sichere Anlagehafen
                                US-Dollar wird weniger gefragt. Die EZB trägt mit neuen Anleihekäufen zu einer Stabilisierung
                                des Euro-Dollar-Kurses bei: zum einen fördert die zusätzliche Liquidität die Risikoneigung, zum
                                anderen sinkt das Risiko eines Zahlungsausfalls oder gar eines Zerfalls der Währungsunion. Von
                                Griechenland, über Spanien bis zum Bundesverfassungsgericht liegen noch einige Stolpersteine im
                                Weg, die eine nachhaltige Euro-Erholung gefährden. Jedoch ist möglicherweise die Basis für einen
                                Euro-Dollar-Kursanstieg gelegt.




                                Helaba Volkswirtschaft/Research · 27. Juli 2012· © Helaba                                                 5
Wochenausblick




                                      2.2         Eurozone: Spanien im Rezessionssumpf
          Dr. Stefan Mütze
      Tel.: 0 69/91 32-3850
                                      Aufgrund der zunehmenden wirtschaftlichen Probleme in Spanien haben wir die BIP-
                                      Prognose zurückgenommen. Der Boom am deutschen Arbeitsmarkt läuft aus.


                                 Das spanische Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist im zweiten Quartal um 0,4 % gegenüber dem Vor-
                                 quartal gesunken. Diese ist der dritte Rückgang in Folge. Ein kurzfristiger Ausweg aus der Rezes-
Spanien bleibt vorerst in
                                 sion zeichnet sich nicht ab. So sind die Renditen für zehnjährige Staatsanleihen nur durch verbale
          der Rezession
                                 Intervention der EZB zuletzt wieder unter sieben Prozent gesunken. Die Refinanzierung der spani-
                                 schen Staatsverschuldung bleibt weiterhin erschwert. Neben der Bankenkrise hat sich zunehmend
                                 die Situation der spanischen Regionen verschärft, so dass hier ein höherer Finanzbedarf zu erwar-
                                 ten ist. Die Regierung steuert mit einer entschlossenen Sparpolitik entgegen. So sollen Ausgaben-
                                 reduzierungen und Einnahmeerhöhungen bis Ende 2014 65 Mrd. € oder 6 % des BIP erbringen.
                                 Ab September wird die Mehrwertsteuer um drei Prozentpunkte auf dann 21 % erhöht, was sich
                                 spätestens im vierten Quartal auf den Konsum dämpfend auswirken wird. So unumgänglich diese
                                 Maßnahmen sind, so werden sie doch die Wirtschaftsentwicklung negativ beeinflussen. Die sin-
                                 kende Binnennachfrage kann auch durch einen steigenden Außenbeitrag nicht kompensiert wer-
                                 den. Da aufgrund der Schuldenkrise vorläufig keine Änderung der restriktiven Wirtschaftspolitik
                                 absehbar ist, senken wir unsere BIP-Prognose für Spanien für 2012 auf -1,2 % (vorher: -0,8 %)
                                 und für 2013 auf -0,7 % (vorher: 0,5 %).

Exportschub hilft Spanien nur begrenzt …                                         …, denn Binnennachfrage bricht weg
Exporte, real, Index: Q1 2009 = 100                                              Inländische Verwendung des BIP, real, Index: Q1 2009 = 100




Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research                              Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research



                                 Die Entwicklung des deutschen Arbeitsmarktes in den letzten gut zwei Jahren ist beeindruckend.
                                 Seit März 2010, als der Beschäftigungsboom seinen Anfang nahm, ist die Zahl der erwerbstätigen
   Pause am deutschen            Inländer um fast 1,3 Millionen gestiegen. Die saisonbereinigte Arbeitslosigkeit sank in diesem
            Arbeitsmarkt         Zeitraum „nur“ um 500.000. Ursache dieser deutlichen Diskrepanz sind die Zuwanderung auslän-
                                 discher Arbeitnehmer und ein Beschäftigungsaufbau aus der „stillen Reserve“. Die jüngsten Früh-
                                 indikatoren deuten allerdings auf eine Abschwächung des Wachstumstempos im zweiten Halbjahr
                                 hin. Dies dürfte sich in den nächsten Monaten auch in einer moderateren Entwicklung am deut-
                                 schen Arbeitsmarkt bemerkbar machen. So hat sich die Beschäftigungskomponente des Einkaufs-
                                 managerindexes für die Gesamtwirtschaft abgeschwächt. Sie lag im Juli unter der Stagnations-
                                 schwelle von 50 Punkten. Während die Beschäftigung in den letzten drei Monaten um durch-
                                 schnittlich 30.000 pro Monat gestiegen ist, stieg die Arbeitslosigkeit in diesem Zeitraum bereits
                                 leicht an. Für Juli ist ein weiterer kleiner Anstieg der Arbeitslosigkeit nicht auszuschließen, u.a.
                                 weil es durch die Schlecker-Insolvenz im Juli zur Kündigung von über 13.000 Mitarbeitern ge-
                                 kommen ist. Im Jahresdurchschnitt dürfte die Zahl der Arbeitslosen 2012 trotzdem auf 2,85 Milli-
                                 onen zurückgehen. Dies wäre ein Minus von knapp 130.000 nach 263.000 im Jahr 2011.




                                 Helaba Volkswirtschaft/Research · 27. Juli 2012· © Helaba                                                    6
Wochenausblick




                                 3 Charttechnik
Bund-Future: Korrektur im Aufwärtstrendkanal                                     Widerstände:              144,40        145,01 145,31
MACD                                                 Bund-Future (weekly)        Unterstützungen:          143,15        142,91 142,46
                                                                                 Da der Future daran gescheitert ist, sein bei 146,89 liegen-
                                                                                 des Allzeithoch zu überwinden, ist es zu einer Korrektur
                                                                                 gekommen. Diese führte den Future bis an das 38,2 %-
                                                                                 Retracement der Juli-Aufwärtsbewegung. Da dieses bei
                                                                                 143,76 liegende Retracement bereits kurzfristig unterschrit-
                                                                                 ten wurde, müssen weitere Verluste ins Kalkül gezogen
                                                                                 werden, zumal die sich nun im Short-Modus befindlichen
                                                                                 Trendfolger die Wahrscheinlichkeit dafür nochmals erhö-
                                                                                 hen. Die nächsten Auffangmarken liegen dann erst bei
                                                                                 143,15, 142,91 und 142,46.
Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research                                Ulrich Wortberg (Tel.: 069/9132-1891)



EUR-USD: Abwärtsszenario trotz Erholung intakt                                   Widerstände:              1,2329        1,2426 1,2692
MACD                                                    EUR-USD (weekly)         Unterstützungen:          1,2040        1,2000 1,1875
                                                                                 Der Euro hat sich in den letzten beiden Tagen erholt und im
                                                                                 Hoch bei 1,2329 notiert. Damit wurde ein wichtiger Wider-
                                                                                 stand im Bereich von 1,2289 zumindest temporär überwun-
                                                                                 den. Nun gilt es, die Aufmerksamkeit auf die Zone von
                                                                                 1,2330/1,2366 zu richten. Dort befindet sich eine große
                                                                                 Anzahl von fallenden, gleitenden Durchschnitten. Sollte
                                                                                 diese Hürde überwunden werden, ist ein Test des seit An-
                                                                                 fang Mai bestehenden Abwärtstrendkanals möglich. Die
                                                                                 Widerstandslinie verläuft derzeit bei 1,2426. Spätestens
                                                                                 dann würde die Luft nach oben dünn.
Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research                                Ulrich Wortberg (Tel.: 069/9132-1891)



DAX: Test der 200-Tage-Linie erfolgreich                                         Widerstände:              6.670         6.740   6.771
DMI                                                            DAX (daily)       Unterstützungen:          6.490         6.446   6.390
                                                                                 Kurzfristig wackelte der Dax gehörig. Gestern wurde tempo-
                                                                                 rär die wichtige 200-Tage-Linie unterschritten. Das
                                                                                 Chartbild drohte sich deutlich einzutrüben, bevor EZB-
                                                                                 Präsident Draghi für einen Befreiungsschlag sorgte. Der in
                                                                                 der Folge ausgelöste „short-squeeze“ ließ den Dax in den
                                                                                 Widerstandsbereich von 6.580/6.620 Zählern klettern. Die
                                                                                 Indikatoren sind mehrheitlich positiv zu beurteilen. Ledig-
                                                                                 lich der ADX mit einem Wert von 21,27 mahnt zur Vor-
                                                                                 sicht. Tragfähige Unterstützungen lassen sich für den Dax
                                                                                 bei 6.490 und 6.446 Zählern definieren.
Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research                                Christian Schmidt (Tel.: 069/9132-2388)




                                 Die Ausführungen auf dieser Seite basieren ausschließlich auf einer charttechnischen Analyse.
                                 Unsere fundamentalen Analysen gehen in diese Betrachtung nicht ein.




                                 Helaba Volkswirtschaft/Research · 27. Juli 2012· © Helaba                                                  7
Wochenausblick




                         4 Helaba Kapitalmarktszenarien
                         Für unseren Kapitalmarktausblick 2012 haben wir das Thema „Helden- und Göttersagen“ ge-
                         wählt. Im Hauptszenario „Gordischer Knoten“ (Eintrittswahrscheinlichkeit: 65 %) kann die
      Hauptszenario:     Eskalation der Euro-Staatsschuldenkrise vermieden werden, so dass die Unsicherheit und hohe
  Gordischer Knoten      Volatilität an den Kapitalmärkten abebben. Dennoch erfordert die Bewältigung der Krise Zeit, so
                         dass der Verlauf an den Kapitalmärkten stärker von politischen, denn von konjunkturellen Ein-
                         flussfaktoren bestimmt wird. Die großen Euroländer ringen weiterhin um eine Lösung, wobei sich
                         die Vorschläge stärker auf eine Vergemeinschaftung der Schulden fokussieren. Sie unterscheiden
                         sich dahin, ob dies mit oder ohne Aufgabe von nationalstaatlicher Souveränität einhergeht. Mit
                         weiteren Hilfsmechanismen, einer expansiven Geldpolitik sowie vertrauensbildenden Maßnahmen
                         wie einer breiten Zustimmung zum Fiskalpakt sollte eine Stabilisierung der Lage gelingen. Eine
                         weitere Vergemeinschaftung der europäischen Staatsschulden wird immer wahrscheinlicher. Der
                         konjunkturelle Gegenwind aus den Euro-Problemländern dürfte bis Jahresende nachlassen.

                         Insgesamt dürfte sich 2012 das globale Wirtschaftswachstum vor allem dank einer expansiven
                         Geldpolitik festigen. Impulsgeber bleiben dabei die Schwellenländer. In den europäischen Prob-
                         lemländern wird der Konsolidierungsdruck zwar hoch bleiben, aber die negativen Effekte der
                         Restrukturierungen nehmen allmählich ab. In den USA kommt es dagegen im Wahljahr nicht zu
                         größeren Konsolidierungsanstrengungen, so dass die Wirtschaft erneut um rund 2 % wachsen
                         wird. 2013 dürfte das globale BIP insgesamt wieder stärker expandieren.

                         In unserem positiven Szenario „Phönix aus der Asche“ (5 %) kann die Weltwirtschaft an das
                         überdurchschnittliche Wachstum 2010 anknüpfen. Befeuert wird dies von einer expansiven Aus-
   Alternativszenario:   richtung der Geld- und Fiskalpolitik. In den Euro-Ländern zeigen sich erste Erfolge der Strukturre-
Phönix aus der Asche     formen, so dass auch dort die konjunkturelle Dynamik wieder zunimmt. Aktien strahlen heller
                         denn je und Renten verzeichnen im Gegenzug kräftige Kursverluste.

                         Im negativen Szenario „Sisyphus“ (30 %) fällt die Weltwirtschaft in eine tiefe Rezession und die
                         europäische Staatsschuldenkrise eskaliert. Die Industrieländer geraten in ein deflationäres Umfeld.
   Alternativszenario:   Europa schafft es nicht, das Vertrauen der Investoren zurückzugewinnen. Vielmehr setzt eine
            Sisyphus     breite Kapitalflucht aus dem Euroraum ein. Der Versuch Staaten und Banken gleichzeitig zu retten
                         stellt sich als Sisyphusarbeit heraus. Anleger suchen Sicherheit, wovon der US-Dollar und Anlei-
                         hen höchster Bonität profitieren. Auf die Aktienmärkte hingegen rollt ein Einbruch zu.

                         Investmentszenarien 2012


                             Szenarien            Wahrschein-
                                                              Wachstum Inflation Renten               Euro        Aktien
                               2012                 lichkeit

                            Gordischer
                                                        65%
                             Knoten

                            Phönix aus
                                                         5%
                            der Asche


                             Sisyphus                   30%

                         Quelle: Helaba Volkswirtschaft/Research




                         Helaba Volkswirtschaft/Research · 27. Juli 2012· © Helaba                                         8
Wochenausblick




5 Helaba Basisszenario mit Prognosetabelle
In unserem Hauptszenario „Gordischer Knoten“ (Eintrittswahrscheinlichkeit: 65 %) kann die
Eskalation der Euro-Staatsschuldenkrise vermieden werden, so dass die Unsicherheit und hohe
Volatilität an den Kapitalmärkten abebben. Mit weiteren Hilfsmechanismen, einer expansiven
Geldpolitik sowie vertrauensbildenden Maßnahmen wie einer breiten Zustimmung zum Fiskalpakt
sollte eine Stabilisierung der Lage gelingen. Dabei zeichnet sich eine weitere Vergemeinschaftung
der europäischen Staatsschulden ab. Der konjunkturelle Gegenwind aus den Euro-Problemländern
dürfte bis Jahresende nachlassen. Insgesamt wird sich 2012 das globale Wirtschaftswachstum vor
allem dank einer expansiven Geldpolitik festigen. In den europäischen Problemländern wird der
Konsolidierungsdruck zwar hoch bleiben, aber die negativen Effekte der Restrukturierungen neh-
men allmählich ab. In den USA kommt es im Wahljahr dagegen nicht zu größeren Konsolidie-
rungsanstrengungen, so dass die Wirtschaft erneut um rund 2 % wachsen wird. 2013 dürfte das
globale BIP insgesamt wieder etwas stärker expandieren.

Rentenmärkte: Die EZB sorgt mit extrem niedrige Leitzinsen, Liquiditätsmaßnahmen wie Kauf-
programmen für Staatsanleihen gefährdeter Euro-Länder sowie Langfristtender für Finanzmarkt-
stabilität. Die hohe Unsicherheit um den Verbleib Griechenlands im Euroraum hat zu einer extre-
men Risikowahrnehmung im Euroraum geführt. Investoren nehmen daher sogar eine negative
Realverzinsung für deutsche Staatsanleihen in Kauf. Da jedoch der finanzielle Verpflichtungsrah-
men Deutschlands im Zuge der Euro-Rettung weiter zunimmt, dürfte die Nachfrage nach sehr
teuren Bundesanleihen tendenziell sinken. Die langfristige Bonität Deutschlands wird zunehmend
kritisch hinterfragt. Die Verzinsung 10-jähriger Staatsanleihen dürfte in Deutschland in der zwei-
ten Jahreshälfte zwischen 1,1 % und 2,2 % schwanken, in den USA zwischen 1,4 % und 2,5 %.

Euro: Die Sorgen um die europäische Schuldenkrise werden im zweiten Halbjahr 2012 dank poli-
tischer Fortschritte in den Hintergrund gedrängt. Die Konjunktur in der Eurozone fasst wieder
Tritt, der Wachstumsvorsprung der USA schmilzt. Die US-Geldpolitik bleibt sehr expansiv, selbst
weitergehende Maßnahmen sind nicht ausgeschlossen. Der Euro dürfte sich daher gegenüber dem
US-Dollar erholen. Der Euro-Dollar-Kurs sollte sich bis Ende 2012 im Bereich von 1,20 bis 1,40
bewegen.

Aktienmärkte: Mit einer Beruhigung der Schuldenkrise und wieder robusteren Konjunkturindika-
toren wird der Risikoappetit der Anleger zunehmen. Dies dürfte zu Umschichtungen zugunsten
von Aktien führen. Auch die günstige Bewertung spricht mittelfristig für Dividendentitel, zumal
die Liquiditätsversorgung auch künftig sehr großzügig ausfallen wird. Der DAX dürfte daher bis
Jahresende die Marke von 7.000 Punkten wieder überschreiten.




Helaba Volkswirtschaft/Research · 27. Juli 2012· © Helaba                                            9
Wochenausblick




Prognoseübersicht


                                 Bruttoinlandsprodukt                        Verbraucherpreise

                                                                              Veränderung gg.
                          reale Veränderung gg. Vorjahr in %
                                                                                Vorjahr in %

                          2010        2011       2012p      2013p     2010     2011    2012p     2013p

Euroland                   1,9         1,5         0,1       1,1      1,6       2,7      2,4      2,1
  Frankreich               1,6         1,7         0,7       1,5      1,7       2,3      2,4      2,1

  Italien                  1,8         0,5         -1,1      0,7      1,6       2,9      3,0      2,2

  Spanien                 -0,1         0,7         -1,2     -0,7      2,0       3,1      2,0      2,2

  Griechenland            -3,5        -6,9         -7,0     -2,0      4,7       3,1      0,5      0,5

  Irland                  -0,8         1,4         0,5       1,5      -1,6      1,2      1,8      1,9

  Portugal                 1,4        -1,6         -3,5     -1,0      1,4       3,6      2,5      1,5

  Deutschland*             3,6         3,1         1,2       1,7      1,1       2,3      2,0      2,0

Großbritannien             1,8         0,8         -0,3      1,0      3,3       4,5      2,6      2,3
Schw eiz                   2,7         2,1         1,2       1,2      0,7       0,2      -0,9     0,5

Schw eden                  6,2         3,9         1,0       1,3      1,2       3,0      1,5      1,8

Polen                      3,9         4,3         2,7       3,0      2,7       4,2      4,0      3,3

Ungarn                     1,3         1,7         -0,5      1,0      4,9       3,9      5,7      4,0

Tschechien                 2,7         1,7         0,5       1,7      1,5       1,9      3,4      2,5

Russland                   4,3         4,3         3,5       4,0      6,9       8,4      5,0      6,0

USA                        3,0         1,7         2,2       2,0      1,6       3,1      1,6      1,7

Japan                      4,4        -0,7         2,3       1,0      -0,7     -0,3      0,5     -0,2

Asien ohne Japan           8,4         6,5         5,7       6,2      5,1       6,0      5,0      5,0

  China                   10,4         9,2         7,9       8,4      3,3       5,3      3,0      3,5
  Indien                   9,6         7,0         6,5       7,0      12,0      8,9      7,5      7,5

Lateinamerika              6,0         4,3         3,0       4,0      5,9       6,5      6,5      6,0

  Brasilien                7,5         2,7         2,3       3,8      5,0       6,6      5,8      5,5

Welt                       4,9         3,4         3,1       3,5      2,9       3,9      3,1      2,9
p = Prognose; *Deutschland: arbeitstäglich bereinigt;
Quellen: EIU, EcoWin, Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research 




Helaba Volkswirtschaft/Research · 27. Juli 2012· © Helaba                                                10

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  • 1. Helaba Volkswirtschaft/Research Wochenausblick 27. Juli 2012 Rettungsanker Notenbanken – mal wieder! Redaktion: 1 Die Woche im Überblick 1 Dr. Stefan Mütze Tel.: 0 69/91 32-38 50 1.1 Chart der Woche 1 research@helaba.de 1.2 Wochen-Quartals-Tangente 2 1.3 Finanzmarktkalender KW 31 mit Prognosen 3 2 Im Fokus 5 2.1 Devisen: Draghi legt vor – wann folgt Bernanke? 5 2.2 Eurozone: Spanien im Rezessionssumpf 6 Herausgeber: 3 Charttechnik 7 Dr. Gertrud R. Traud 4 Helaba Kapitalmarktszenarien 8 Chefvolkswirt/Leitung Research 5 Helaba Basisszenario mit Prognosetabelle 9 Landesbank Hessen-Thüringen MAIN TOWER Neue Mainzer Str. 52-58 60311 Frankfurt am Main 1 Die Woche im Überblick Telefon: 0 69/91 32-20 24 Telefax: 0 69/91 32-22 44 1.1 Chart der Woche Olympia in einem nur konjunkturellen Krisenland Reales Bruttoinlandsprodukt, indexiert auf Q1/2008 = 100 Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research Die Publikation ist mit größter Sorgfalt Laut Renten- und Devisenmarkt beginnen die Olympischen Spiele von London in einem krisenfes- bearbeitet worden. Sie enthält jedoch lediglich ten Land. Die Konjunkturdaten sprechen eine andere Sprache. Das britische Bruttoinlandsprodukt unverbindliche Analysen und Prognosen zu den gegenwärtigen und zukünftigen Markt- schrumpfte im zweiten Quartal um 0,7 % zur Vorperiode. Zwar ist die Zahl durch einen zusätzli- verhältnissen. Die Angaben beruhen auf chen Feiertag („Kronjubiläum“) verzerrt und könnte noch revidiert werden. Nach drei negativen Quellen, die wir für zuverlässig halten, für Quartalen in Folge befindet sich Großbritannien aber in einer Rezession, und trotz einer Verbesse- deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktua- rung im zweiten Halbjahr dürfte das Bruttoinlandsprodukt 2012 um insgesamt 0,3 % zurückgehen. lität wir aber keine Gewähr übernehmen kön- nen. Sämtliche in dieser Publikation getroffe- Seit Anfang 2008 hat sich die britische Wirtschaft kaum besser als im kriselnden Spanien geschla- nen Angaben dienen der Information. Sie gen. Schließlich sind die Probleme ähnlich: Immobilienblasen, Schuldenberge und Haushaltsdefi- dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für zite. Da helfen den Briten auch um bis zu 6 Prozentpunkte niedrigere Kapitalmarktrenditen wenig. Anlageentscheidungen verstanden werden.
  • 2. Wochenausblick Claudia Windt 1.2 Wochen-Quartals-Tangente Tel.: 0 69/91 32-25 00 „Nur noch kurz die Welt retten“, so oder ähnlich wirkten die jüngsten Äußerungen von EZB- Präsident Draghi auf die Marktteilnehmer: "Innerhalb unseres Mandats ist die EZB bereit, alles Erforderliche zu tun, um den Euro zu erhalten". Mit der nun berechtigten Hoffnung auf ein stärke- res Eingreifen der EZB im Kampf gegen die Euro-Staatsschuldenkrise hat er eine Stimmungswen- de an den Kapitalmärkten herbeigeführt. In der vergangenen Woche noch drohte die Stimmung endgültig ins Negative zu kippen. Mit dem spanischen Bankenrettungspaket war es nicht gelun- gen, das Vertrauen der Anleger zurückzugewinnen. Im Gegenteil, Unsicherheiten um den finanzi- ellen Bedarf spanischer als auch italienischer Regionen, die tiefe Wirtschaftskrise in Spanien (S. 5) sowie der Besuch der Troika in Griechenland mit den inzwischen fast schon üblichen Debatten um Zahlungsausfall und Austritt des Landes im Gefolge, sorgten zunächst für neue Zinshochs in Spa- nien und Italien und vice versa Zinstiefs in Deutschland. Nun haben also die Notenbanken wieder das Zepter übernommen. Auch wenn in der kommenden Woche nicht mit einer Zinssenkung zu rechnen ist, so wird „Super-Mario“ für die gestressten EZB geht in Europäer eine Beruhigungspille in Aussicht stellen. Wir rechnen mit weiteren Anleihekäufen der die Offensive EZB, die Spanien und auch Italien womöglich schon in der Berichtswoche eine Verschnaufpause verschaffen sollten. Bislang hat die EZB solche Staatsanleihekäufe mit der Störung des monetären Transmissionsmechanismus durch die Rentenmärkte begründet, allerdings nie im Vorfeld ange- kündigt. Dennoch sind Draghis Äußerungen u. E. als Gegenoffensive zu der deutschen Position mit Blick auf das ausstehende Urteil des Bundesverfassungsgerichts zu verstehen. Im Prinzip kann die EZB als „lender of last resort“ nicht nur die Unsicherheitsphase bis zum Urteil am 12. Septem- ber umgehen, sondern wohl auch darüber hinaus. Lediglich Griechenland könnte einen Strich durch die Rechnung machen. Sollte ein weiterer Schuldenschnitt unvermeidlich sein, so wird auch die EZB um Abschreibungen nicht herum kommen. Dies könnte die Diskussionen in Europa neu entfachen, inwieweit eine solche Form der Staatsschuldenfinanzierung durch die Geldpolitik zu- lässig ist. Auf der anderen Seite des Atlantiks tagen ebenfalls die Notenbanker (S. 4). Mit einem QE3-Programm ist vor der Sommerpause zwar nicht zu rechnen, zugleich dürften die Daten zum Arbeitsmarkt signalisieren, dass es der US-Wirtschaft derzeit an Schwung fehlt. Finanzmarktrückblick und -prognosen Veränderung seit... aktueller 30.12.2011 19.07.2012 Stand* Q3/2012 Q4/2012 Q1/2013 (in %) Index DAX 11,6 -2,6 6.583 7.000 7.200 7.300 (in Bp) (in %) 3M Euribor -93 -4 0,42 0,5 0,5 0,7 3M USD Libor -13 -1 0,45 0,4 0,4 0,4 10 jähr. Bundesanleihen -51 10 1,32 1,8 2,1 2,1 10 jähr. Swapsatz -57 7 1,81 2,3 2,5 2,5 10 jähr. US-Treasuries -44 -7 1,44 2,1 2,4 2,3 (jew eils gg. Euro, %) (jew eils gg. Euro) US-Dollar 5,5 0,0 1,23 1,30 1,35 1,40 Japanischer Yen 3,8 0,4 96 104 110 115 Britisches Pfund 6,7 -0,3 0,78 0,85 0,88 0,87 Schweizer Franken 1,3 0,0 1,20 1,20 1,20 1,25 (in %) Brentöl $/B -1,8 -2,7 107 95 100 103 Gold $/U 3,3 2,2 1.616 1.600 1.650 1.650 *Schlusskurse vom 26.07.2012 Bei Prognoseänderungen sind die vorherigen Werte in Klammern gesetzt Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research Helaba Volkswirtschaft/Research · 27. Juli 2012· © Helaba 2
  • 3. Wochenausblick 1.3 Finanzmarktkalender KW 31 mit Prognosen Helaba- Bloom berg Zeit Land Periode Indikator Vorperiode Prognose Consensus Montag, 30.07.2012 EU-Kommission; Indizes: 11:00 EZ Jul Industrievertrauen -14 -13,9 -12,7 Konsumentenvertrauen -21,6 -21,6 -19,8 Dienstag, 31.07.2012 09:55 DE Jul Arbeitslose s.b.; gg. Vm. in Tsd. 7 5 7 09:55 DE Jul Arbeitslosenquote; n.s.a./s.a., % 6,7 / 6,8 k.A. / 6,8 6,6 / 6,8 11:00 EZ Jun Arbeitslosenquote; % 11,1 11,2 11,1 Konsumentenpreise Frühschätzung 11:00 EZ Jul % m/m -0,4 k.A. -0,1 % y/y 2,5 2,4 2,4 Arbeitskostenindex 14:30 US Q2 % q/q 0,5 0,5 0,4 % y/y 1,7 k.A. 1,9 14:30 US Jun Persönliche Einkommen, % m/m 0,3 0,4 0,2 14:30 US Jun Persönliche Ausgaben, % m/m 0,0 0,1 0,0 Deflator privater Konsum 14:30 US Jun % m/m 0,0 0,0 -0,2 % y/y 1,7 1,7 1,5 Kerndeflator privater Konsum 14:30 US Jun % m/m 0,2 0,2 0,1 % y/y 1,8 1,8 1,8 15:45 US Jul Einkaufsmanagerindex Chicago 53,5 52,5 52,9 16:00 US Jul Verbrauchervertrauen (CB); Index 61 61,5 62,0 Mittw och, 01.08.2012 16:00 US Jul ISM-Index Verarb. Gew erbe 50,8 50,5 49,7 20:15 US FOMC-Zinsentscheidung; % 0,25 0,25 0,25 23:00 US Jul PKW-Absatz; JR, Mio. 14,0 14,0 14,1 Helaba Volkswirtschaft/Research · 27. Juli 2012· © Helaba 3
  • 4. Wochenausblick Donnerstag, 02.08.2012 Produzentenpreise 11:00 EZ Jun % m/m -0,4 -0,4 -0,5 % y/y 2,0 1,9 2,3 13:00 UK Bank of England Zinsentscheid; % 0,5 0,5 0,5 13:45 EZ EZB-Sitzung mit PK 0,75 0,75 0,75 Erstanträge auf 14:30 US 28. Jul 375 378 353 Arbeitslosenunterstützung, Tsd Freitag, 03.08.2012 Einzelhandelsumsätze 11:00 EZ Jun % m/m, s.a. 0,0 0,0 0,6 % y/y, s.a. -1,6 k.A. -0,7 Beschäftigung außerhalb der 14:30 US Jul 100 100 80 Landw irtschaft; m/m Tsd. 14:30 US Jul Arbeitslosenquote; % 8,2 8,2 8,2 Durchschnittliche Stundenlöhne 14:30 US Jul % m/m 0,2 0,2 0,3 % y/y 1,9 1,9 2,0 ISM-Index außerhalb des 16:00 US Jul 52,8 52,5 52,1 Verarbeitenden Gew erbes im Laufe der Woche Einzelhandelsumsatz 08:00 DE Jun % m/m, real s.a. 0,5 0,5 -0,3 % y/y, real s.a. -0,1 k.A. 2,3 Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research Helaba Volkswirtschaft/Research · 27. Juli 2012· © Helaba 4
  • 5. Wochenausblick Christian Apelt, CFA Tel.: 0 69/91 32-4726 2 Im Fokus 2.1 Devisen: Draghi legt vor – wann folgt Bernanke? Im derzeitigen Umfeld können quantitative Maßnahmen sowohl der EZB als auch der Federal Reserve den Euro-Dollar-Kurs stützen. Die Chance auf eine Bodenbildung wächst. EZB-Präsident Draghi stoppte zunächst einmal die Talfahrt des Euro. Er sagte, die Notenbank würde alles Erforderliche tun, um den Euro zu retten. Dies dürfte ein Hinweis auf die Wiederauf- nahme des Kaufprogramms für Staatsanleihen sein. Die positive Reaktion – der Euro-Dollar-Kurs kletterte zeitweise über 1,23 – widerspricht zunächst einmal der Theorie. Denn mehr im Umlauf befindliche Euro sollten eigentlich den Außenwert der Währung schwächen. Dennoch bereinigten wohl insbesondere spekulative Anleger, die massiv gegen den Euro wetten, einige Positionen. Von dieser Seite besitzt der Euro noch erhebliches Potenzial. Wenn die US-Notenbank in den vergangenen Jahren Kaufprogramme beschlossen hatte, wertete der US-Dollar – theoriekonform – hingegen ab. Für den anstehenden Notenbankentscheid gibt es Fed zögert noch zwar Spekulationen hinsichtlich neuer quantitativer Maßnahmen. Fed-Präsident Bernanke hatte mit QE3 zuletzt aber keine direkten Hinweise in diese Richtung gegeben und auch die neuesten Daten ga- ben keine entscheidenden Impulse. Daher ist zunächst nicht mit einem neuen Kaufprogramm („QE3“) zu rechnen. Anpassungen im Kommuniqué sind aber möglich. Auch werden die Fed- Mitglieder die Hoffnung auf QE3 zu einem späteren Zeitpunkt kaum zerstören. Sollte sich die in den letzten Monaten zu verzeichnende Konjunkturverlangsamung fortsetzen, wächst die Wahr- scheinlichkeit eines neuen Kaufprogramms, vielleicht schon im September. Euro-Dollar-Kurs fest im Griff der Schuldenkrise US-Kaufprogramme negativ für den Greenback USD. Prozentpunkte, invertiert Billionen USD Index Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research Anhaltspunkte bringen in der Berichtswoche die Einkaufsmanagerindizes und der Arbeitsmarktbe- richt. Der ISM-Index für die Industrie dürfte wieder über die Expansionsschwelle von 50 klettern, Mehr Liquidität stützt die Beschäftigung um rund 100 Tausend Stellen zulegen. Dennoch bleibt die US-Konjunktur Euro-Dollar-Kurs wacklig. Im Fall von QE3 würde der US-Dollar wohl auch diesmal abwerten. Nicht zuletzt weil mehr Liquidität im Finanzsystem die Risikoneigung erhöht, der vermeintlich sichere Anlagehafen US-Dollar wird weniger gefragt. Die EZB trägt mit neuen Anleihekäufen zu einer Stabilisierung des Euro-Dollar-Kurses bei: zum einen fördert die zusätzliche Liquidität die Risikoneigung, zum anderen sinkt das Risiko eines Zahlungsausfalls oder gar eines Zerfalls der Währungsunion. Von Griechenland, über Spanien bis zum Bundesverfassungsgericht liegen noch einige Stolpersteine im Weg, die eine nachhaltige Euro-Erholung gefährden. Jedoch ist möglicherweise die Basis für einen Euro-Dollar-Kursanstieg gelegt. Helaba Volkswirtschaft/Research · 27. Juli 2012· © Helaba 5
  • 6. Wochenausblick 2.2 Eurozone: Spanien im Rezessionssumpf Dr. Stefan Mütze Tel.: 0 69/91 32-3850 Aufgrund der zunehmenden wirtschaftlichen Probleme in Spanien haben wir die BIP- Prognose zurückgenommen. Der Boom am deutschen Arbeitsmarkt läuft aus. Das spanische Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist im zweiten Quartal um 0,4 % gegenüber dem Vor- quartal gesunken. Diese ist der dritte Rückgang in Folge. Ein kurzfristiger Ausweg aus der Rezes- Spanien bleibt vorerst in sion zeichnet sich nicht ab. So sind die Renditen für zehnjährige Staatsanleihen nur durch verbale der Rezession Intervention der EZB zuletzt wieder unter sieben Prozent gesunken. Die Refinanzierung der spani- schen Staatsverschuldung bleibt weiterhin erschwert. Neben der Bankenkrise hat sich zunehmend die Situation der spanischen Regionen verschärft, so dass hier ein höherer Finanzbedarf zu erwar- ten ist. Die Regierung steuert mit einer entschlossenen Sparpolitik entgegen. So sollen Ausgaben- reduzierungen und Einnahmeerhöhungen bis Ende 2014 65 Mrd. € oder 6 % des BIP erbringen. Ab September wird die Mehrwertsteuer um drei Prozentpunkte auf dann 21 % erhöht, was sich spätestens im vierten Quartal auf den Konsum dämpfend auswirken wird. So unumgänglich diese Maßnahmen sind, so werden sie doch die Wirtschaftsentwicklung negativ beeinflussen. Die sin- kende Binnennachfrage kann auch durch einen steigenden Außenbeitrag nicht kompensiert wer- den. Da aufgrund der Schuldenkrise vorläufig keine Änderung der restriktiven Wirtschaftspolitik absehbar ist, senken wir unsere BIP-Prognose für Spanien für 2012 auf -1,2 % (vorher: -0,8 %) und für 2013 auf -0,7 % (vorher: 0,5 %). Exportschub hilft Spanien nur begrenzt … …, denn Binnennachfrage bricht weg Exporte, real, Index: Q1 2009 = 100 Inländische Verwendung des BIP, real, Index: Q1 2009 = 100 Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research Die Entwicklung des deutschen Arbeitsmarktes in den letzten gut zwei Jahren ist beeindruckend. Seit März 2010, als der Beschäftigungsboom seinen Anfang nahm, ist die Zahl der erwerbstätigen Pause am deutschen Inländer um fast 1,3 Millionen gestiegen. Die saisonbereinigte Arbeitslosigkeit sank in diesem Arbeitsmarkt Zeitraum „nur“ um 500.000. Ursache dieser deutlichen Diskrepanz sind die Zuwanderung auslän- discher Arbeitnehmer und ein Beschäftigungsaufbau aus der „stillen Reserve“. Die jüngsten Früh- indikatoren deuten allerdings auf eine Abschwächung des Wachstumstempos im zweiten Halbjahr hin. Dies dürfte sich in den nächsten Monaten auch in einer moderateren Entwicklung am deut- schen Arbeitsmarkt bemerkbar machen. So hat sich die Beschäftigungskomponente des Einkaufs- managerindexes für die Gesamtwirtschaft abgeschwächt. Sie lag im Juli unter der Stagnations- schwelle von 50 Punkten. Während die Beschäftigung in den letzten drei Monaten um durch- schnittlich 30.000 pro Monat gestiegen ist, stieg die Arbeitslosigkeit in diesem Zeitraum bereits leicht an. Für Juli ist ein weiterer kleiner Anstieg der Arbeitslosigkeit nicht auszuschließen, u.a. weil es durch die Schlecker-Insolvenz im Juli zur Kündigung von über 13.000 Mitarbeitern ge- kommen ist. Im Jahresdurchschnitt dürfte die Zahl der Arbeitslosen 2012 trotzdem auf 2,85 Milli- onen zurückgehen. Dies wäre ein Minus von knapp 130.000 nach 263.000 im Jahr 2011. Helaba Volkswirtschaft/Research · 27. Juli 2012· © Helaba 6
  • 7. Wochenausblick 3 Charttechnik Bund-Future: Korrektur im Aufwärtstrendkanal Widerstände: 144,40 145,01 145,31 MACD Bund-Future (weekly) Unterstützungen: 143,15 142,91 142,46 Da der Future daran gescheitert ist, sein bei 146,89 liegen- des Allzeithoch zu überwinden, ist es zu einer Korrektur gekommen. Diese führte den Future bis an das 38,2 %- Retracement der Juli-Aufwärtsbewegung. Da dieses bei 143,76 liegende Retracement bereits kurzfristig unterschrit- ten wurde, müssen weitere Verluste ins Kalkül gezogen werden, zumal die sich nun im Short-Modus befindlichen Trendfolger die Wahrscheinlichkeit dafür nochmals erhö- hen. Die nächsten Auffangmarken liegen dann erst bei 143,15, 142,91 und 142,46. Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research Ulrich Wortberg (Tel.: 069/9132-1891) EUR-USD: Abwärtsszenario trotz Erholung intakt Widerstände: 1,2329 1,2426 1,2692 MACD EUR-USD (weekly) Unterstützungen: 1,2040 1,2000 1,1875 Der Euro hat sich in den letzten beiden Tagen erholt und im Hoch bei 1,2329 notiert. Damit wurde ein wichtiger Wider- stand im Bereich von 1,2289 zumindest temporär überwun- den. Nun gilt es, die Aufmerksamkeit auf die Zone von 1,2330/1,2366 zu richten. Dort befindet sich eine große Anzahl von fallenden, gleitenden Durchschnitten. Sollte diese Hürde überwunden werden, ist ein Test des seit An- fang Mai bestehenden Abwärtstrendkanals möglich. Die Widerstandslinie verläuft derzeit bei 1,2426. Spätestens dann würde die Luft nach oben dünn. Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research Ulrich Wortberg (Tel.: 069/9132-1891) DAX: Test der 200-Tage-Linie erfolgreich Widerstände: 6.670 6.740 6.771 DMI DAX (daily) Unterstützungen: 6.490 6.446 6.390 Kurzfristig wackelte der Dax gehörig. Gestern wurde tempo- rär die wichtige 200-Tage-Linie unterschritten. Das Chartbild drohte sich deutlich einzutrüben, bevor EZB- Präsident Draghi für einen Befreiungsschlag sorgte. Der in der Folge ausgelöste „short-squeeze“ ließ den Dax in den Widerstandsbereich von 6.580/6.620 Zählern klettern. Die Indikatoren sind mehrheitlich positiv zu beurteilen. Ledig- lich der ADX mit einem Wert von 21,27 mahnt zur Vor- sicht. Tragfähige Unterstützungen lassen sich für den Dax bei 6.490 und 6.446 Zählern definieren. Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research Christian Schmidt (Tel.: 069/9132-2388) Die Ausführungen auf dieser Seite basieren ausschließlich auf einer charttechnischen Analyse. Unsere fundamentalen Analysen gehen in diese Betrachtung nicht ein. Helaba Volkswirtschaft/Research · 27. Juli 2012· © Helaba 7
  • 8. Wochenausblick 4 Helaba Kapitalmarktszenarien Für unseren Kapitalmarktausblick 2012 haben wir das Thema „Helden- und Göttersagen“ ge- wählt. Im Hauptszenario „Gordischer Knoten“ (Eintrittswahrscheinlichkeit: 65 %) kann die Hauptszenario: Eskalation der Euro-Staatsschuldenkrise vermieden werden, so dass die Unsicherheit und hohe Gordischer Knoten Volatilität an den Kapitalmärkten abebben. Dennoch erfordert die Bewältigung der Krise Zeit, so dass der Verlauf an den Kapitalmärkten stärker von politischen, denn von konjunkturellen Ein- flussfaktoren bestimmt wird. Die großen Euroländer ringen weiterhin um eine Lösung, wobei sich die Vorschläge stärker auf eine Vergemeinschaftung der Schulden fokussieren. Sie unterscheiden sich dahin, ob dies mit oder ohne Aufgabe von nationalstaatlicher Souveränität einhergeht. Mit weiteren Hilfsmechanismen, einer expansiven Geldpolitik sowie vertrauensbildenden Maßnahmen wie einer breiten Zustimmung zum Fiskalpakt sollte eine Stabilisierung der Lage gelingen. Eine weitere Vergemeinschaftung der europäischen Staatsschulden wird immer wahrscheinlicher. Der konjunkturelle Gegenwind aus den Euro-Problemländern dürfte bis Jahresende nachlassen. Insgesamt dürfte sich 2012 das globale Wirtschaftswachstum vor allem dank einer expansiven Geldpolitik festigen. Impulsgeber bleiben dabei die Schwellenländer. In den europäischen Prob- lemländern wird der Konsolidierungsdruck zwar hoch bleiben, aber die negativen Effekte der Restrukturierungen nehmen allmählich ab. In den USA kommt es dagegen im Wahljahr nicht zu größeren Konsolidierungsanstrengungen, so dass die Wirtschaft erneut um rund 2 % wachsen wird. 2013 dürfte das globale BIP insgesamt wieder stärker expandieren. In unserem positiven Szenario „Phönix aus der Asche“ (5 %) kann die Weltwirtschaft an das überdurchschnittliche Wachstum 2010 anknüpfen. Befeuert wird dies von einer expansiven Aus- Alternativszenario: richtung der Geld- und Fiskalpolitik. In den Euro-Ländern zeigen sich erste Erfolge der Strukturre- Phönix aus der Asche formen, so dass auch dort die konjunkturelle Dynamik wieder zunimmt. Aktien strahlen heller denn je und Renten verzeichnen im Gegenzug kräftige Kursverluste. Im negativen Szenario „Sisyphus“ (30 %) fällt die Weltwirtschaft in eine tiefe Rezession und die europäische Staatsschuldenkrise eskaliert. Die Industrieländer geraten in ein deflationäres Umfeld. Alternativszenario: Europa schafft es nicht, das Vertrauen der Investoren zurückzugewinnen. Vielmehr setzt eine Sisyphus breite Kapitalflucht aus dem Euroraum ein. Der Versuch Staaten und Banken gleichzeitig zu retten stellt sich als Sisyphusarbeit heraus. Anleger suchen Sicherheit, wovon der US-Dollar und Anlei- hen höchster Bonität profitieren. Auf die Aktienmärkte hingegen rollt ein Einbruch zu. Investmentszenarien 2012 Szenarien Wahrschein- Wachstum Inflation Renten Euro Aktien 2012 lichkeit Gordischer 65% Knoten Phönix aus 5% der Asche Sisyphus 30% Quelle: Helaba Volkswirtschaft/Research Helaba Volkswirtschaft/Research · 27. Juli 2012· © Helaba 8
  • 9. Wochenausblick 5 Helaba Basisszenario mit Prognosetabelle In unserem Hauptszenario „Gordischer Knoten“ (Eintrittswahrscheinlichkeit: 65 %) kann die Eskalation der Euro-Staatsschuldenkrise vermieden werden, so dass die Unsicherheit und hohe Volatilität an den Kapitalmärkten abebben. Mit weiteren Hilfsmechanismen, einer expansiven Geldpolitik sowie vertrauensbildenden Maßnahmen wie einer breiten Zustimmung zum Fiskalpakt sollte eine Stabilisierung der Lage gelingen. Dabei zeichnet sich eine weitere Vergemeinschaftung der europäischen Staatsschulden ab. Der konjunkturelle Gegenwind aus den Euro-Problemländern dürfte bis Jahresende nachlassen. Insgesamt wird sich 2012 das globale Wirtschaftswachstum vor allem dank einer expansiven Geldpolitik festigen. In den europäischen Problemländern wird der Konsolidierungsdruck zwar hoch bleiben, aber die negativen Effekte der Restrukturierungen neh- men allmählich ab. In den USA kommt es im Wahljahr dagegen nicht zu größeren Konsolidie- rungsanstrengungen, so dass die Wirtschaft erneut um rund 2 % wachsen wird. 2013 dürfte das globale BIP insgesamt wieder etwas stärker expandieren. Rentenmärkte: Die EZB sorgt mit extrem niedrige Leitzinsen, Liquiditätsmaßnahmen wie Kauf- programmen für Staatsanleihen gefährdeter Euro-Länder sowie Langfristtender für Finanzmarkt- stabilität. Die hohe Unsicherheit um den Verbleib Griechenlands im Euroraum hat zu einer extre- men Risikowahrnehmung im Euroraum geführt. Investoren nehmen daher sogar eine negative Realverzinsung für deutsche Staatsanleihen in Kauf. Da jedoch der finanzielle Verpflichtungsrah- men Deutschlands im Zuge der Euro-Rettung weiter zunimmt, dürfte die Nachfrage nach sehr teuren Bundesanleihen tendenziell sinken. Die langfristige Bonität Deutschlands wird zunehmend kritisch hinterfragt. Die Verzinsung 10-jähriger Staatsanleihen dürfte in Deutschland in der zwei- ten Jahreshälfte zwischen 1,1 % und 2,2 % schwanken, in den USA zwischen 1,4 % und 2,5 %. Euro: Die Sorgen um die europäische Schuldenkrise werden im zweiten Halbjahr 2012 dank poli- tischer Fortschritte in den Hintergrund gedrängt. Die Konjunktur in der Eurozone fasst wieder Tritt, der Wachstumsvorsprung der USA schmilzt. Die US-Geldpolitik bleibt sehr expansiv, selbst weitergehende Maßnahmen sind nicht ausgeschlossen. Der Euro dürfte sich daher gegenüber dem US-Dollar erholen. Der Euro-Dollar-Kurs sollte sich bis Ende 2012 im Bereich von 1,20 bis 1,40 bewegen. Aktienmärkte: Mit einer Beruhigung der Schuldenkrise und wieder robusteren Konjunkturindika- toren wird der Risikoappetit der Anleger zunehmen. Dies dürfte zu Umschichtungen zugunsten von Aktien führen. Auch die günstige Bewertung spricht mittelfristig für Dividendentitel, zumal die Liquiditätsversorgung auch künftig sehr großzügig ausfallen wird. Der DAX dürfte daher bis Jahresende die Marke von 7.000 Punkten wieder überschreiten. Helaba Volkswirtschaft/Research · 27. Juli 2012· © Helaba 9
  • 10. Wochenausblick Prognoseübersicht Bruttoinlandsprodukt Verbraucherpreise Veränderung gg. reale Veränderung gg. Vorjahr in % Vorjahr in % 2010 2011 2012p 2013p 2010 2011 2012p 2013p Euroland 1,9 1,5 0,1 1,1 1,6 2,7 2,4 2,1 Frankreich 1,6 1,7 0,7 1,5 1,7 2,3 2,4 2,1 Italien 1,8 0,5 -1,1 0,7 1,6 2,9 3,0 2,2 Spanien -0,1 0,7 -1,2 -0,7 2,0 3,1 2,0 2,2 Griechenland -3,5 -6,9 -7,0 -2,0 4,7 3,1 0,5 0,5 Irland -0,8 1,4 0,5 1,5 -1,6 1,2 1,8 1,9 Portugal 1,4 -1,6 -3,5 -1,0 1,4 3,6 2,5 1,5 Deutschland* 3,6 3,1 1,2 1,7 1,1 2,3 2,0 2,0 Großbritannien 1,8 0,8 -0,3 1,0 3,3 4,5 2,6 2,3 Schw eiz 2,7 2,1 1,2 1,2 0,7 0,2 -0,9 0,5 Schw eden 6,2 3,9 1,0 1,3 1,2 3,0 1,5 1,8 Polen 3,9 4,3 2,7 3,0 2,7 4,2 4,0 3,3 Ungarn 1,3 1,7 -0,5 1,0 4,9 3,9 5,7 4,0 Tschechien 2,7 1,7 0,5 1,7 1,5 1,9 3,4 2,5 Russland 4,3 4,3 3,5 4,0 6,9 8,4 5,0 6,0 USA 3,0 1,7 2,2 2,0 1,6 3,1 1,6 1,7 Japan 4,4 -0,7 2,3 1,0 -0,7 -0,3 0,5 -0,2 Asien ohne Japan 8,4 6,5 5,7 6,2 5,1 6,0 5,0 5,0 China 10,4 9,2 7,9 8,4 3,3 5,3 3,0 3,5 Indien 9,6 7,0 6,5 7,0 12,0 8,9 7,5 7,5 Lateinamerika 6,0 4,3 3,0 4,0 5,9 6,5 6,5 6,0 Brasilien 7,5 2,7 2,3 3,8 5,0 6,6 5,8 5,5 Welt 4,9 3,4 3,1 3,5 2,9 3,9 3,1 2,9 p = Prognose; *Deutschland: arbeitstäglich bereinigt; Quellen: EIU, EcoWin, Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research  Helaba Volkswirtschaft/Research · 27. Juli 2012· © Helaba 10