- Die Erfahrungen der MitarbeiterInnen einer Organisation sind an konkrete Arbeitsaufgaben, Probleme und Situationen gebunden und damit eine zentrale Ressource für erfolgreiches Handeln im Arbeitskontext.
- Erfahrungen sind Kondensate des komplexen, impliziten Handlungswissens der MitarbeiterInnen - sie müssen für die Organisation verfügbar gemacht werden.
-Reflexion eigener Arbeitspraxis ist Vorrausetzung für die Weitergabe von Handlungswissen an andere und damit Grundlage für die Evolution von Handlungswissen im organisationalen Kontext.
-Das Projekt MIRROR unterstützt MitarbeiterInnen, die eigenen Arbeitserfahrungen und -prozesse zu reflektieren, um die eigenen Erfahrungen für die gesamte Organisation verfügbar zu machen.
- Das Projekt PATONGO fördert den Austausch und die gemeinsame Weiterentwicklung von Erfahrungen mit einer gemeinsamen Plattform.
Zentrale Herausforderung für Organisationen ist es, die Erfahrungen ihrer MitarbeiterInnen effizient zu nutzen. Erfolgreiches Erfahrungsmanagement unterstützt MitarbeiterInnen dabei, die eigene Arbeitspraxis zu reflektieren, Lernerfahrungen mit anderen zu teilen und Handlungswissen gemeinsam weiterzuentwickeln. Der Vortrag stellt zentrale Dimensionen des Erfahrungsmanagements vor und veranschaulicht am Beispiel zweier Projekte an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Praxis die Implementation von Erfahrungsmanagement in Organisationen.
Erfahrungsmanagement: Reflexion und Evolution von Erfahrungsswissen
1. Reflexion und Evolution von
Erfahrungswissen
Wima-Tage, Stuttgart | 17. November 2011
Johannes Moskaliuk, Universität Tübingen
Kristin Knipfer, Institut für Wissensmedien
3. Referenten
Computer-Supported Collaborative Learning
Lernen durch Reflexion
Organisationales Lernen
Wissensmanagement
Dr. Kristin Knipfer
Computer-Supported Collaborative Learning
Kooperative Wissenskonstruktion mit Wikis
Wissenskonstruktion in virtuellen Onlinewelten
Dr. Johannes Moskaliuk
4. Ausgangsüberlegungen
Wissensmanagement
1
Fokus auf bestehendem Wissen/Wissensinhalte
Lokalisieren und Dokumentieren
2
Fokus auf neuem Wissen/Wissensprozessen
Teilen und Generieren
7. Ausgangsüberlegungen
Erfahrungswissen
• Erfahrungswissen wird auf Basis von eigenen Erfahrungen und
Erlebnissen konstruiert.
• Erfahrungswissen ist in der Regel implizites Wissen und lässt
sich schwer explizieren.
• Erfahrungswissen ist an die Personen gebunden, die es oft
über lange Zeit erworben und weiterentwickelt haben.
• Erfahrungswissen ist komplex und vielschichtig, es lässt sich
nicht ohne weiteres in 'Lerneinheiten' strukturieren.
• Erfahrungswissen ist dynamisch, es entwickelt sich ständig
weiter und muss kontinuierlich aktualisiert werden.
7
8. Zentrale Herausforderung
Erfahrungsmanagement
Wie können Organisationen das Erfahrungswissen
ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dauerhaft für
den organisationalen Erfolg nutzen?
8
10. Erfahrungsmanagement | Reflexion
Mitarbeiter
1 Reflexion
• Generierung von systematischem Wissen
• Voraussetzung für Austausch von Erfahrungswissen
• Voraussetzung für Verdichtung zu geteilter Best Practice
11. Erfahrungsmanagement | Teilen
2 Teilen
• Erfahrungswissen ist implizit
• Erfahrungswissen ist kontext-spezifisch
• Erfahrungswissen ist personengebunden
13. Forschungsprojekt MIRROR
MIRROR – Reflective Learning
at Work
A Project funded by the European Commission
SEVENTH FRAMEWORK PROGRAMME
Information and Communication Technologies (ICT)
Large-Scale Integrating Project (IP)
Call identifier FP7-ICT-2009-5
Objective ICT-2009.4.2: Technology-Enhanced Learning
14. Forschungsprojekt MIRROR
Mitarbeiter Teilen von
2 Erfahrungswissen
1
Reflexion von Organisation
Arbeitspraxis
3 Evolution von
Best Practices
16. Forschungsprojekt MIRROR
Teamarbeit
Beobachtung von erfahrenen Kollegen
Arbeit mit Kunden
Bewältigung einer neuen Aufgabe
Kritische Vorfälle und Störungen
Emotional fordernde Situationen
Typische Reflexionsanlässe
Feedback von Dritten
Supervision und Coaching
Selbstbewertung
Kompetenzentwicklung
17. Forschungsprojekt MIRROR
Was wäre wenn?-Denken
Vergleich und analoges Problemlösen
Suche nach Alternativen
Feedback geben
Feedback bitten
Perspektivenwechsel
Meinungsaustausch
‚Group Think‘ infrage stellen
Kritische Diskussion
Reflexionsprozesse
17
18. Forschungsprojekt MIRROR
Reflexionsergebnisse
Selbstvertrauen
Selbsterkenntnis
Verständnis
Einstellungsänderung
Verhaltensänderung
Änderung von Routinen und
Businessprozessen
Entwicklung neuer Standards
19. Die Vision von MIRROR ist es, Mitarbeiter
zu befähigen, bestmöglich aus ihren
Erfahrungen zu lernen.
20. MIRROR – Reflective Learning at Work
Herausforderungen
• Am Arbeitsplatz bleibt oft wenig Zeit für Selbstreflexion: Die Erfüllung
der Arbeitsaufgaben steht im Vordergrund!
• Auch wo Gelegenheiten für Reflexion bestehen, ist Reflexion eng
verbunden mit unmittelbaren Arbeitsanforderungen – Lernen steht
nicht im Vordergrund!
• Reflexionsprozesse werden nicht systematisch unterstützt!
• Das Teilen von Erfahrungswissen erfolgt (fast) ausschließlich
informell und selbstgesteuert!
21. MIRROR – Reflective Learning at Work
Potenziale für Computertechnologien
• Reflexionsbasis anreichern
• Reflexionsprozess unterstützen
• Erfahrungswissen teilen
23. MIRROR – Reflective Learning at Work
(Zwischen-)Fazit
• Reflexion tritt nicht automatisch während täglicher Routinen auf.
• Nicht in allen Unternehmen besteht eine Kultur der reflexiven Praxis.
• Individuen unterscheiden sich in Bezug auf ihre Tendenz zu reflektieren.
• Die Aufgabenbewältigung steht im Vordergrund, Lernen ist Mittel zum Zweck.
33. Einsatz von Pattern
Bedeutung des Kontextes
Strukturelle Eigenschaften des
Problems
Mitarbeiter
Abstraktion der Lösung
2
Organisation
Pattern fördern die
Weitergabe von
Erfahrungswissen