2. Katrin möchte schon seit einiger Zeit herausfinden, was es für
ihre Freundin Anna bedeutet, Báhá’i zu sein. So beginnt Anna,
Katrin den Glauben zu erklären: …
3. er Bahá’í Glaube ist eine Weltreligion mit
der Absicht, alle Rassen und Menschen in
einer universalen Gemeinschaft und einem gemeinsa-
men Glauben zu vereinen. Bahá’í sind die Anhänger
Bahá’u’lláhs, von dem sie überzeugt sind, dass Er der
Verheißene aller Zeitalter ist. Wie du weißt, enthalten
die Traditionen fast aller Völker die Verheißung ei-
ner friedlichen und harmonischen Zukunft auf Erden
und des Wohlergehens der Menschheit. Wir glauben,
dass die verheißene Stunde gekommen ist und dass
Bahá’u’lláh jene große Persönlichkeit ist, Dessen Leh-
ren die Menschheit befähigen werden, eine neue Welt
aufzubauen. In einer Seiner Schriften sagt Bahá’u’lláh:
„Was der Herr als höchstes Mittel und mächtigstes
Werkzeug für die Heilung der ganzen Welt verord-
net hat, ist die Vereinigung aller ihrer Völker in einer
allumfassendenSache,einemgemeinsamen Glauben.”
Wenn du einverstanden bist, werde ich dir zunächst die
Lehren Bahá’u’lláhs über Gott und das Verhältnis des
Menschen zu Ihm beschreiben. Bahá’u’lláh lehrt uns,
dass Gott in seinem Wesen unergründlich ist. Das be-
deutet,dasswirunsinunserenGedankenkeineVorstel-
lung von Gott machen sollen und Ihn uns nicht etwa
als einen Mann vorstellen dürfen. Grundsätzlich kann
das Erschaffene seinen Schöpfer nicht verstehen. Zum
Beispiel kann ein Tisch nicht das Wesen des Tischlers
begreifen, der ihn gemacht hat. Die Existenz des Tisch-
lers ist den Objekten, die er macht, völlig unbegreiflich.
Gott ist der Schöpfer aller Dinge. Er hat den Himmel
und die Erde mit all ihren Bergen und Tälern, ihren
Wüsten und Seen, ihren Flüssen, Weiden und Bäumen
erschaffen. Gott hat die Tiere erschaffen und Gott hat
die Menschen erschaffen. Bahá’u’lláh sagt uns, dass
die Ursache unserer Erschaffung die Liebe ist. Er sagt:
D
Eine Weltreligion
Der Verheißene
aller Zeitalter
Gott kann nicht
unmittelbar erkannt
werden
Gott ist der
Schöpfer
4. „O Sohn des Menschen! Von Herzen wünschte Ich,
dich zu erschaffen, also erschuf Ich dich. Liebe du
Mich nun, auf dass Ich dich bei deinem Namen nenne
und deine Seele mit dem Geist des Lebens erfülle.”
Somit umfängt Gottes Liebe unser Leben und unser
Sein unablässig, obwohl Sein Wesen weit über unser
Verständnis geht. Diese Liebe erreicht uns durch Seinen
EwigenBund.DieserBundbesagt,dassGottunsniemals
allein oder ohne Führung lässt. Jedes Mal, wenn sich die
Menschheit von Ihm abwendet und Seine Lehren ver-
gisst,erscheinteineManifestationGottesundmachtuns
mit Seinem Willen und Seiner Absicht erneut vertraut.
Das Wort „manifestieren” bedeutet offenbaren, enthül-
len, etwas aufdecken, was zuvor nicht bekannt war. Die
ManifestationenGottessindjenebesonderenWesen,die
derMenschheitGottesWortundWilleoffenbaren;somit
antworten wir dem Ruf Gottes, wenn wir auf Sie hören.
Es gibt ein Beispiel aus der materiellen Welt, das uns
hilft, das Konzept der “Manifestation” so zu verstehen,
wie es von Bahá’u’lláh gelehrt wird. In dieser Welt ist
die Sonne die Quelle aller Wärme und allen Lichtes,
ohne Sonne könnte kein Leben auf diesem Planeten
existieren. Dennoch steigt die Sonne selbst nicht zur
Erde herab, und wenn wir versuchen würden, uns ihr
zu nähern, würden wir vollständig verbrannt werden.
Aber nehmen wir doch mal einen gut polierten Spiegel
und richten ihn auf die Sonne. Darin sehen wir das Ab-
bild der Sonne, und je perfekter der Spiegel poliert ist,
desto perfekter wird das Abbild sein. Die Manifesta-
tionen Gottes sind wie vollkommene Spiegel, die das
Licht Gottes in all seiner Pracht reflektieren. Und alle
diese Spiegel reflektieren dasselbe Licht. Während Gott
jenseits unserer Reichweite ist, kommen diese vollkom-
menen Wesen von Zeit zu Zeit zu uns, leben unter uns,
geben uns Führung und erfüllen uns mit der nötigen
Energie, damit wir uns materiell und geistig entwickeln.
Wir wurden aus
Liebe erschaffen
Der Ewige Bund
Die Manifestation
Gottes
5. Du hast das Glück, entsprechend der Lehren Gottes
erzogen worden zu sein, die den Menschen vor 2000
Jahren durch Seine Manifestation, Christus, gebracht
wurden, der die Stufe des Gottessohnes einnimmt.
Nun kannst du die Lehren einer neuen Manifestation
empfangen, Bahá’u’lláh, dessen Titel die „Herrlichkeit
Gottes“ bedeutet. Somit sind Bahá’u’lláhs Lehren in völ-
liger Übereinstimmung mit den Lehren Christi, aber
sie beziehen sich auf den heutigen Zustand der Mensch-
heit. Wenn du einen Augenblick über die Leiden der
Menschheit nachdenkst, dann, bin ich sicher, stimmst
du mir darin zu, dass die Zeit für das Erscheinen einer
neuen Manifestation Gottes gekommen ist. Lass mich
direinenAuszugausdenSchriftenBahá’u’lláhszitieren,
in dem Er über diesen Tag spricht, an dem wir leben:
„Dies ist der Tag, da Gottes erhabenste Segnun-
gen den Menschen zugeströmt sind, der Tag, da
alles Erschaffene mit Seiner mächtigsten Gnade
erfüllt wurde. Alle Völker der Welt haben die
Pflicht, ihre Gegensätze auszugleichen und in voll-
kommener Einigkeit und in Frieden im Schatten
des Baumes Seiner Obhut und Gnade zu wohnen.”
Vielleicht machen wir hier erst einmal halt, damit wir
deine Fragen besprechen können. Was denkst du über
das bisher Gesagte?
ie nächste Lehre Bahá’u’lláhs, die ich dir
gerne darstellen würde, bezieht sich
auf das Ziel des Bahá’í-Glaubens, nämlich
die Vereinigung der Menschheit. Die Bahá’í
Lehren sagen uns, dass wir die Früchte eines Baumes
und die Blätter eines Zweiges sind. Obwohl wir
uns physisch und emotional voneinander unter-
scheiden, obwohl wir unterschiedliche Talente und
Fähigkeiten besitzen, entspringen wir alle derselben
Wurzel; wir gehören alle zur Familie der Menschheit.
Zeit für eine neue
Manifestation
Die Einheit der
Menscheit
D
6. Die Menschheit kann mit einem großen Garten ver-
glichen werden, in dem Blumen aller Formen, Farben
und Düfte nebeneinander wachsen. Der Reiz und die
Schönheit des Gartens liegen in seiner Vielfalt. Wir
solltendenzwischenunsbestehendenUnterschiedenin
unseren äußeren Merkmalen, unserem Temperament,
unserer Herkunft, unseren Gedanken und Meinungen
nicht gestatten, zu Konflikt und Auseinandersetzung
zu führen. Wir sollten die Mitglieder der menschlichen
Gemeinschaft als wunderschöne Blumen ansehen,
die im Garten der Menschheit wachsen und wir soll-
ten uns daran erfreuen, diesem Garten anzugehören.
Obwohl die Einheit der Menschheit eine unleugbare
Wahrheit ist, sind die Völker der Erde so weit von
ihr entfernt, dass es keine leichte Aufgabe ist, sie zu
vereinen. Wenn du dich entscheidest, dich der Bahá’í-
Gemeinde anzuschließen – und es würde mich so
freuen, wenn du das tätest – würdest du gemeinsam
mit uns allen daran arbeiten, die Einheit aufzubau-
en und zu erhalten. Wir streben alle danach, unsere
Gedanken und Handlungen mit unserem Glauben an
die Einheit der Menschheit in Übereinstimmung zu
bringen. Wir sollen, wenn ein Kriegsgedanke in un-
seren Köpfen entsteht, ihn sofort durch einen Gedan-
ken des Friedens ersetzen. Wenn sich ein Gefühl des
Hasses in unseren Herzen entwickelt, sollten wir es
sofort durch ein Gefühl der Liebe ersetzen. Wir soll-
ten alles nur Mögliche tun, um unsere Vorurteile zu
überwinden. Vorurteile hinsichtlich der Rasse, Farbe,
Nationalität, Kultur, Religion und des Geschlechts
gehören zu den größten Hindernissen beim Aufbau
einer besseren Welt. Viele Abschnitte in den Bahá’í-
Schriften lehren uns, wie wir auf dem Weg der Einheit
wandeln sollten und wie wir anderen helfen können,
denselben Weg zu gehen. Es gibt einen wunderbaren
Abschnitt aus einer der Ansprachen ‘Abdu’l-Bahás:
Schließe dich uns
an, Seine Vision zu
verbreiten
7. „Bahá’u’lláh hat den Kreis der Einigkeit geschla-
gen. Er hat einen Plan geschaffen, um alle Völker zu
vereinen und sie alle unter dem schützenden Zelt der
allumfassenden Einheit zu versammeln. Dies ist das
Werk der göttlichen Freigebigkeit, und wir alle müs-
senunsmitHerzundSeelemühen,biswirdieEinheit
tatsächlich in unserer Mitte haben, und in dem Maß,
in dem wir arbeiten, werden wir Kraft empfangen.”
ahá’u’lláh wurde 1817 in Teheran, der
Hauptstadt des Iran, geboren. Von frühester
Kindheit an, zeigte Er Zeichen der Größe. Er erfuhr
zu Hause etwas Bildung, aber zur Schule brauchte
Er nicht zu gehen, denn Er war von Gott mit ange-
borenem Wissen ausgestattet. Bahá’u’lláh entstammte
einer Adelsfamilie, und als Er ein junger Mann war,
wurde Ihm ein hoher Posten am Königshof ange-
boten, den Er aber ablehnte. Er wollte Seine Zeit der
Hilfe der Unterdrückten, Kranken und Armen wid-
men und für die Sache der Gerechtigkeit einstehen.
Es gibt zwei Aspekte im Leben Bahá’u’lláhs, die ich
besonders hervorheben möchte. Der eine sind die
Leiden, die Er erduldete. Der andere ist der enorme
Einfluss, den Er auf die Herzen und Gedanken
der Menschen ausübte. Im Grunde kennzeich-
nen beide das Leben aller Manifestationen Gottes.
Die Leiden Bahá’u’lláhs begannen in dem Augenblick,
da Er sich erhob, die Sache Gottes zu verkünden. Er
lebte ein Leben der Verbannung, ein Leben der Haft
und Verfolgung. Er wurde in einem dunklen und
üblen Kerker in Teheran in Ketten gelegt. Er wur-
de viermal von einem Land ins nächste verbannt
und zuletzt in die Gefängnisstadt ‘Akká im Osma-
nischen Reich geschickt. Sein Leid dort war so schwer,
dass Er ‘Akká als das „Größte Gefängnis” bezeich-
nete. In einem Seiner Sendschreiben lesen wir:
Zeichen der Größe
Sein Leiden und
Sein Einfluss
B
8. „Gedenke Meiner Tage in deinen Tagen und Mei-
ner Not und Verbannung in diesem entlegenen
Kerker. Und sei so standhaft in Meiner Liebe, dass
dein Herz nimmer wanke, selbst wenn der Schwer-
terregen der Feinde auf dich niederprasselt und die
Himmel alle und die Erde wider dich aufstehen.”
Lass mich dir vorlesen, was Bahá’u’lláh über Seine
Leiden sagte:
„Die Altehrwürdige Schönheit hat eingewilligt,
in Ketten gelegt zu werden, damit die Menschheit
aus ihrer Knechtschaft erlöst werde, und hat es
hingenommen, zum Gefangenen in dieser mächti-
gen Festung zu werden, damit die ganze Welt
wahre Freiheit gewinne. Er hat den Kelch des Lei-
dens bis zur Neige geleert, damit alle Völker der
Welt immerwährende Freude gewinnen und von
Fröhlichkeit erfüllt werden. Dies gehört zur Barm-
herzigkeit eures Herrn, des Mitleidvollen, des Barm-
herzigsten. Wir nehmen es hin, erniedrigt zu werden,
o ihr, die ihr an die Einheit Gottes glaubt, damit ihr
erhoben werdet, und dulden mannigfache Leiden,
damit ihr blühet und gedeihet. Seht, wie jene, die
Gott Gefährten zugesellt haben, Ihn, Der gekom-
men ist, die ganze Welt neu zu bauen, gezwungen
haben, in der trostlosesten aller Städte zu wohnen!”
Die zwei mächtigen Höfe, der des Königs von Iran und
der des Osmanischen Sultans, haben alles versucht, um
Bahá’u’lláh und Seine Lehren zu bekämpfen. Aber das
Licht der Wahrheit lässt sich nicht so leicht auslöschen.
Das Wasser, das auf dieses Feuer gegossen wird, um es
auszulöschen, wird zu Öl, das das Feuer noch lodern-
der brennen lässt. Nichts konnte getan werden, um den
wachsenden Einfluss Bahá’u’lláhs zu brechen. Je wei-
ter fort die Machthaber Ihn verbannten, umso größer
wurde die Zahl der Menschen, die von Seinen Lehren
angezogen waren und Seine Macht und Majestät aner-
kannten. Trotz anhaltender Verfolgungen offenbarte
Das Licht der
Wahrheit kann
nicht gelöscht
werden
9. Bahá’u’lláh das Wort Gottes mehr als 40 Jahre lang
und brachte so viel Liebe und geistige Kraft in diese
Welt, dass der letztendliche Sieg Seiner Sache sicher ist.
Bahá’u’lláh verschied 1892. Sein Schrein, welchen
wir als den Heiligsten Ort auf Erden betrachten,
ist in der Nähe der Stadt ‘Akká. Hier habe ich
Fotos von der Eingangstür des Schreines und den
umliegenden Gärten. Du weißt gar nicht, wie gerne
ich eine Pilgerreise ins Heilige Land machen würde.
Ich hoffe, dass du auch einmal eine machen kannst.
inige Jahre bevor Bahá’u’lláh Seine Sendung
verkündete, sandte Gott einen besonderen Of-
fenbarer, um Sein Kommen anzukünden. Dieser große
OffenbarerbezeichneteSichmitdemTitel„derBáb”,was
Tor bedeutet. Er war tatsächlich ein Tor zum Göttlichen
Wissen und zu einem neuen Zeitalter in der Mensch-
heitsgeschichte. Sechs Jahre lang lehrte Er ununterbro-
chen,dassdasErscheinenderneuenOffenbarungGottes
bevorstehe, und bereitete den Weg für Sein Kommen.
Er sagte den Menschen, dass sie den Anbruch eines
neuen Tages erlebten, den Anbruch des Verheißenen
Tages Gottes. Er rief sie auf, ihre Herzen von irdischen
Eitelkeiten zu reinigen, damit sie imstande wären,
Ihn zu erkennen, Den Gott bald offenbaren würde.
Tausende und Abertausende Menschen hörten auf die
Botschaft des Báb und folgten Seinen Lehren. Aber
die Regierung des Iran und die mächtigen Geistli-
chen, die über die Massen herrschten, erhoben sich
gegen Ihn. Seine Anhänger wurden verfolgt und
eine Vielzahl von ihnen umgebracht. Der Báb selbst
wurde im Alter von 31 Jahren zum Märtyrer, als Er
auf Weisung der Regierung durch ein Soldatenregi-
ment auf einem öffentlichen Platz erschossen wurde.
Damit du siehst wie durchdringend die Worte des Báb
sind, möchte ich dir zwei Seiner Gebete vortragen:
Der Wegbereiter
für Sein Kommen
E
10. „Gibt es einen Befreier von Schwierigkeiten außer
Gott? Sprich: Gelobt sei Gott! Er ist Gott! Alle sind
Seine Diener und alle unterstehen Seinem Befehl!”
„Sprich: Gott genügt allen Dingen und über
alle Dinge hinaus, und nichts in den Him-
meln, auf Erden oder dazwischen kann genü-
gen außer Gott, deinem Herrn. Wahrlich Er ist
der Wissende, der Erhalter, der Allmächtige.”
Viele Bahá’í kennen vor allem das erste Gebet aus-
wendig und sprechen es in schwierigen Zeiten laut
oder in Gedanken. Es ist wirklich einfach zu lernen.
Nach Seinem Märtyrertod wurden die sterblichen
Überreste des Báb durch Seine Anhänger in Sicherheit
gebracht und von Ort zu Ort getragen, stets verborgen
vor den Feinden des Glaubens. Schließlich wurden
sie zum Berg Karmel im Heiligen Land gebracht. Hier
habe ich Fotos von Seinem Schrein in Haifa und einigen
anderen Heiligen Orte dort und in ‘Akká auf der anderen
Seite der Bucht, die ich dir zeigen möchte. Diese benach-
barten und ineinander übergehenden Städte sind
heute das geistige und administrative Weltzentrum
des Bahá’í-Glaubens – das geistige Zentrum, weil hier
die Schreine des Báb und Bahá’u’lláhs und auch viele
andere Heilige Stätten sind, und das administrative
Zentrum, weil sich der Sitz des Universalen Hauses der
Gerechtigkeit, der obersten regierenden Körperschaft
des Glaubens, ebenfalls auf dem Berg Karmel befindet.
ist der, dass wir einen Bund mit Bahá’u’lláh
eingegangen sind. Wie du weißt, hatten in allen an-
deren Religionen die Anhänger nach dem Hinschei-
den des Offenbarers untereinander tausend Meinungs-
verschiedenheiten, und als Ergebnis dessen spaltete
sich die Religion in viele Sekten. Die Ursache der
Uneinigkeit war manchmal das Streben nach Füh-
rerschaft seitens bestimmter ehrgeiziger Personen.
Die Heiligen Stätten
im Heiligen Land
erzentraleGedankeinunseremLebenalsBahá’í
D
11. Aber für den Fall, dass Meinungsverschiedenheiten
selbst zwischen ergebenen Gläubigen um die Frage
entbrannte, was die Worte des Offenbarers bedeu-
teten, war niemand durch den Offenbarer selbst au-
torisiert worden, den Meinungsstreit zu beenden. Dies
führte zu Konflikten und Spaltungen. Jede Interpre-
tationsweise führte zur Gründung einer neuen Sekte.
Bahá’u’lláh beschützte Seinen Glauben vor solchen
Spaltungen,indemErihnmiteinereinzigartigenMacht
ausstattete, der Macht des Bundes. Vor Seinem Hin-
scheiden legte Er in klarster Weise schriftlich fest, dass
sichnachIhmalleBahá’í‘Abdu’l-Baházuwendensollten.
‘Abdu’l-Bahá, Sein ältester Sohn, wurde dadurch zum
einzigen Ausleger Seines Wortes und zum Mittelpunkt
des Bundes ernannt. Er war durch Bahá’u’lláh Selbst
erzogen worden, hatte Seine Stufe bereits als Kind
erkannt und hatte die Leiden Seines Vaters mit Ihm
geteilt. Er ist ein einzigartiges Geschenk an die Men-
schheit, das vollkommene Beispiel aller Bahá’í Lehren.
‘Abdu’l-Bahá lebte 77 Jahre in dieser Welt. Er wurde
in derselben Nacht geboren, in der der Báb Seine Sen-
dung im Jahre 1844 verkündete, und er verschied im
November 1921. Sein Leben war voll von Schwierig-
keiten, aber Er brachte jedem, der in Seine Gegen-
wart trat, höchste Freude und Glückseligkeit. Nach
dem Hinscheiden Seines Vaters ruhte die Verantwor-
tung für die Bahá’í Gemeinde auf Seinen Schultern,
und Er arbeitete Tag und Nacht dafür, den Glauben
im Osten und im Westen zu verbreiten. Er schrieb
Tausende von Sendbriefen an Einzelne und Gruppen
überall auf der Welt und erklärte die Lehren Seines
Vaters. Seine Interpretationen sind nun ein wesent-
licher Teil des Schrifttums des Bahá’í Glaubens.
Durch die Ausrichtung auf ‘Abdu’l-Bahá als den Mit-
telpunkt des Bundes Bahá’u’lláhs bleiben die Bahá’í
weltweit vereint in ihrem Bemühen, ein Bahá’í-Leben
zu leben und eine neue Kultur zu errichten. Wir wis-
Der Mittelpunkt
des Bundes
12. sen, dass wir als ein Teil unseres Versprechens an
Bahá’u’lláh einander lieben sollen, und in ‘Abdu’l-Bahá
sehen wir das vollkommene Beispiel eines Menschen,
der liebt. Wir wissen, dass wir für Gerechtigkeit ein-
stehen müssen, dass wir großzügig sein müssen, dass
wir die Fehler anderer übersehen sollen, und durch
das Beispiel ‘Abdu’l-Bahás lernen wir Gerechtigkeit,
Großzügigkeit und Vergebung. Mehr als durch irgend-
etwas anderes sind wir uns dadurch, dass wir unsere
Aufmerksamkeit auf ‘Abdu’l-Bahá richten, unseres
Bundes mit Bahá’u’lláh bewusst und lassen niemals
zu, dass die Einheit Seiner Anhänger gebrochen wird.
Als vereinte weltweite Gemeinschaft arbeiten wir, bis
die Einheit der Menschheit fest begründet sein wird.
In Seinem Testament ernannte ‘Abdu’l-Bahá seinen
Enkel zum Hüter des Glaubens, und nach Seinem Hin-
scheiden wurde Shoghi Effendi der bevollmächtigte
Ausleger der Lehren. 36 Jahre lang setzte er die Arbeit
Seines Großvaters fort, erklärte die Worte des Offen-
barers und verbreitete Seinen Glauben bis in die entle-
gendsten Teile der Welt. Fünfeinhalb Jahre nach seinem
Hinscheiden wählten dann die Bahá’í der Welt das Uni-
versale Haus der Gerechtigkeit, so wie es Bahá’u’lláh
vorgesehen hatte und es von ‘Abdu’l-Bahá und dem
Hüterdeutlichbeschriebenwordenwar.DasUniversale
Haus der Gerechtigkeit ist die höchste Körperschaft des
Glaubens,zudersichnunalleBahá’íderWelthinwenden.
ber viele der Ideen, die ich eben angesprochen
habe, muss man eine ganze Weile nachdenken.
Wenn du einverstanden bist, werden wir sie zu einem
anderen Zeitpunkt ausführlicher besprechen. Für
dieses Gespräch bringe ich noch einige Auszüge aus
Bahá’u’lláhs Buch des Bundes und aus Wille und Tes-
tament von ‘Abdu’l-Bahá mit, damit wir sie gemein-
sam lesen können. Aber lass uns nun fortfahren und
uns einigen weiteren Dingen zuwenden, die du sicher
gleich zu Beginn über den Bahá’í Glauben wissen willst.
Der Hüter
Ü
13. Ein wesentlicher Aspekt jeder Religion sind die Ge-
setze, welche der Offenbarer der Menschheit bringt,
damit sie auf den richtigen Pfad geführt werde. Ei-
nige dieser Gesetze und Verordnungen sind ewig
gültig, andere verändern sich mit dem Fortschritt der
Menschheit. In unserem Glauben wird gelehrt, dass
wir die Bahá’í Gesetze nicht als eine Aufzählung des-
sen, was erlaubt und was nicht erlaubt ist, ansehen
sollten. Bahá’u’lláh sagt uns, dass Seine Gesetze „die
Lampen Meiner liebenden Vorsehung unter Meinen
Dienern und die Schlüssel Meiner Gnade für Meine
Geschöpfe” sind. Ebenso wenig sollten wir aus Furcht
vor Strafe diese Gesetze befolgen, denn Er sagt in
Seinem Heiligen Buch mit aller Deutlichkeit: „Haltet
Meine Gebote aus Liebe zu Meiner Schönheit”.
Diese Gedanken werden verständlicher, wenn ich dir
einige Bahá’í-Gesetze als Beispiel nenne. In dieser
körperlichen Welt müssen die Menschen jeden Tag es-
sen. Das erfordert der menschliche Körper; wenn wir
nicht essen, werden wir sehr bald krank und sterben.
Somit können wir sagen, dass täglich zu essen ein Ge-
setz körperlicher Existenz ist, das befolgt werden muss.
Ebenso besagt eines der Gebote Bahá’u’lláhs, dass
wir jeden Tag beten sollten. Genau wie unser Körper
benötigt auch unsere Seele ständig Nahrung, und das
Gebet ist die Nahrung für unser geistiges Wachstum.
Es gibt viele wunderschöne Gebete, die vom Báb, von
Bahá’u’lláh und von ‘Abdu’l-Bahá offenbart wurden,
und die wir allein oder in Versammlungen sprechen
können.EinigedieserGebetesindmiteinerbesonderen
Kraftausgestattet,unddasSprechenmancheristPflicht.
Ein Pflichtgebet wird von Bahá’í jeden Tag zwischen
Mittag und Sonnenuntergang gesprochen. Es heißt:
„Ich bezeuge, O mein Gott, dass Du mich er-
schaffen hast, Dich zu erkennen und anzubeten.
Ich bezeuge in diesem Augenblick meine Ohn-
macht und Deine Macht, meine Armut und
Deinen Reichtum. Es ist kein Gott außer Dir,
dem Helfer in Gefahr, dem Selbstbestehenden.”
“Haltet Meine
Gebote aus Liebe zu
Meiner Schönheit”
Gebete sind
Nahrung für
unsere Seele
14. Es ist ein kurzes und wunderschönes Gebet, und ich
bin mir sicher, dass du es bald kannst, wenn du es ein
paar Mal wiederholt hast.
In einem anderen Gebot verbietet Bahá’u’lláh üble
Nachrede und Verleumdung. Das ist wichtig, denn
wenn man es genau überlegt, ist einer der größten
Feinde der Einheit die üble Nachrede. Und leider ist es
zu einer bestehenden Praxis unter fast allen Menschen
geworden, in Abwesenheit anderer über deren Fehler
zu reden. Jeder scheint mit den Unzulänglichkeiten der
anderen beschäftigt zu sein, die außerdem größer und
größer erscheinen, je öfter sie erwähnt werden. ‘Abdu’l-
Bahá aber sagt uns, wir sollen genau das Gegenteil tun.
Wenn wir bei einem anderen zehn gute Eigenschaften
und einen Fehler sehen, sollen wir uns auf die zehn
guten Eigenschaften konzentrieren. Und selbst wenn
eine Person zehn Fehler und nur eine gute Eigenschaft
besitzt,solltenwirnuraufdieseeineEigenschaftschauen.
Katrin, die mit besonderem Interesse angehört hat, was
Anna zuletzt sagte, erinnert sich an einige Dinge, die kürz-
lich in der Schule vorgefallen sind: üble Nachrede hat dazu
geführt, dass viele Menschen verletzt wurden. Die zwei
Freundinnen reden eine Weile darüber, wie Lästern Freund-
schaften zerstört, und danach liest Anna Folgendes vor:
„O Gefährte Meines Thrones! Höre nichts Schlechtes
und sieh nichts Schlechtes, erniedrige dich nicht und
klage nicht. Sprich nichts Schlechtes, damit du nicht
Schlechtes hören musst, und vergrößere die Fehler
der anderen nicht, damit deine eigenen Fehler nicht
groß erscheinen. Wünsche nicht die Erniedrigung
eines anderen, damit deine eigene Niedrigkeit nicht
offenkundigwerde.VerbringealsdanndieTagedeines
Lebens, die weniger sind als ein flüchtiger Augen-
blick, mit makellosem Gemüt, unbeflecktem Herzen,
reinen Gedanken und geheiligtem Wesen, damit
du diese irdische Hülle frei und zufrieden ablegen,
Verbot der üblen
Nachrede
15. dich zum geheimnisvollen Paradiese begeben und
immerdarindemewigenKönigreichwohnenmögest.”
Du solltest auch wissen, dass Bahá’u’lláh auch das
Trinken von Alkohol verbietet und natürlich auch den
Drogenmissbrauch. Alkoholgenuss ist tatsächlich eine
der größten gesellschaftlichen Krankheiten, die heute
in der Welt bestehen. Er ist eine der häufigsten Ur-
sachen von Gewalt und der Zerstörung eines gesunden
Familienlebens. Um ehrlich zu sein, habe ich nie ver-
standen, warum die Menschen etwas einnehmen, das
ihr Bewusstsein beeinträchtigt und ihnen die Fähigkeit
nimmt, klar zu denken. Trinken verleitet Menschen
dazu, Beschämendes zu tun, während wir eigentlich
edel erschaffen wurden. Ich kenne ein wunderschönes
Zitat aus den Schriften Bahá’u’lláhs über geistigen Adel.
„O Sohn des Geistes! Ich habe dich reich erschaffen,
warum machst du dich selbst arm? Edel erschuf
Ich dich, warum erniedrigst du dich selbst? Aus
den Tiefen des Wissens gab Ich dir Leben, warum
suchst du nach Erleuchtung bei einem anderen
als Mir? Aus dem Ton der Liebe formte Ich dich,
warum trachtest du nach einem anderen außer
Mir? Schaue in dich selbst, damit du Mich in
dir findest, mächtig, stark und selbstbestehend.”
EinweiteresGebotBahá’u’lláhs,einesmeinerliebsten,ist
dieVerpflichtungderElternundderGesellschaft,Kinder
zu erziehen. Hier habe ich einen kurzen Ausschnitt
aus den Schriften ‘Abdu’l-Bahás, der das gut erklärt:
„Darum müssen die Geliebten Gottes und die Die-
nerinnen des Gnadenreichen ihre Kinder mit ihrem
Herz und Leben erziehen und sie in der Schule der
Tugend und Vollkommenheit lehren. Sie dürfen
hierin nicht nachlässig sein; sie müssen erfolg-
reich sein. Wahrlich, es wäre besser, ein Kind lebte
gar nicht, als dass es unwissend aufwachsen würde,
denn jenes unschuldige Kind wird im nächsten
Alkoholkonsum ist
eines der größten
sozialen Übel der
heutigen Zeit
Die Verpflichtung
zur Erziehung der
Kinder
16. Leben mit zahllosen Mängeln behaftet sein, vor
Gott verantwortlich und von Ihm befragt, und von
den Menschen beschuldigt und abgewiesen. Welch
eine Sünde wäre das und welch eine Nachlässigkeit!
Dieses ist die erste Pflicht der Geliebten Gottes
und der Dienerinnen des Gnadenreichen: sie müs-
sen mit allen möglichen Mitteln danach streben,
beide Geschlechter zu erziehen, männlich und
weiblich; Mädchen wie Jungen; es gibt keiner-
lei Unterschied zwischen ihnen. Die Unwissen-
heit beider ist tadelnswert, und in keinem der bei-
den Fälle ist Nachlässigkeit gestattet. ‘Sind jene
die wissen und jene die nicht wissen gleich?’”
Weißt du, nachdem ich über dieses großartige Ge-
bot nachgedacht habe, beschloss ich, etwas dafür
zu tun. Deswegen leite ich mit einer Freundin
einmal wöchentlich Bahá’í Kinderklassen. Wir haben
siebzehn Schüler. Ich würde dich sehr gerne ein-
laden zu kommen und uns mit unserer Klasse zu
helfen. Hast du diesen Samstag Nachmittag Zeit?
dich dazu einlade, dich einer Religion
anzuschließen und nicht bloß eine Sammlung netter
Ideale anzunehmen. Tatsächlich ist der Bahá’í Glaube
eine gut organisierte Religion, dessen Ziel kein ge-
ringeres als die Vereinigung der gesamten Menschheit
ist. Du kannst dir die Arbeit der Bahá’í als den Aufbau
einer Weltkultur vorstellen. Das Universale Haus der
Gerechtigkeit erklärt uns, dass es drei an dieser Arbeit
Beteiligte gibt, jeder mit einer sehr bedeutenden Rolle.
Der erste Beteiligte ist der einzelne Gläubige. Es ist
die Pflicht dieses Einzelnen, fest im Bund zu ste-
hen, täglich danach zu streben, sein Leben mit den
Lehren Bahá’u’lláhs in Übereinstimmung zu bringen
und der Menschheit zu dienen, stets dessen bewusst,
dass das Leben nicht mit dem Tode endet und dass
Zum Glauben
einladen
Der Einzelne
u bist dir sicher dessen bewusst, dass ich
D
17. die persönliche Beziehung zu Gott ewig ist. Nach dem
Tod werden unsere Seelen frei und setzen ihre Ent-
wicklung hin zu Gott bis in alle Ewigkeit fort. Unser
Leben hier ähnelt sehr dem Leben eines Kindes im
Mutterleib. Gut neun Monate lang entwickelt das Kind
Fähigkeiten und Werkzeuge – Augen, Ohren, Hände
usw. – die es in diesem Leben braucht. Ebenso müs-
sen wir hier jene geistigen Fähigkeiten entwickeln,
die wir für das Wachstum in den anderen Welten
Gottes benötigen. Natürlich erreichen wir unser Ziel
nicht allein dadurch, dass wir darüber nachdenken.
Wir müssen tätig sein, unseren Mitmenschen die-
nen und unser erlangtes Wissen anderen mitteilen.
Der zweite Beteiligte ist die Gemeinde. Die Menschen
wurden nicht dazu erschaffen, allein zu leben. Wir le-
ben in Gemeinschaften und müssen beim Aufbau der
neuen Kultur zusammenarbeiten. Die Gemeinschaft,
oder Gemeinde, die uns am nächsten steht, ist die
örtliche, welche sich aus den Bahá’í unseres Heimat-
ortes zusammensetzt. In dieser örtlichen Gemein-
de lernen wir, zusammenzuarbeiten, gemeinsam zu
wachsen und einig zu werden. Wir sind aber nicht nur
Mitglieder der örtlichen Gemeinde, sondern auch Mit-
glieder der nationalen Gemeinde und der weltweiten
Bahá’í-Gemeinde, die ständig wächst und Menschen
aller religiösen Hintergründe, Rassen und National-
itäten anzieht.
Das Universale Haus der Gerechtigkeit erklärt uns, dass
die Institutionen des Glaubens die dritten Beteiligten
beim Aufbau der neuen Kultur sind. Das ist ein The-
ma, über das wir etwas eingehender sprechen müssen,
wenn wir uns mit dem Bund befassen. Für jetzt möchte
ich nur sagen, dass es viele Gebote Bahá’u’lláhs gibt, die
sich darauf beziehen, wie die Gesellschaft organisiert
sein sollte. In der Vergangenheit haben die Manifes-
tationen Gottes nicht viel darüber geäußert, wie sich
ihre Anhänger organisieren sollten, und die Menschen
mussten selber einen Weg finden. Aber im Fall des
Das Leben auf
Erden verglichen
mit einem Embryo
im Mutterleib
Die Gemeinde
Die Institutionen
18. Bahá’í-Glaubens brachte uns Bahá’u’lláh Selbst eine
Gemeindeordnung, und legte fest, welche Institutionen
wir schaffen müssen, wie sie funktionieren und wie die
Menschheit regiert werden sollte.
Wir haben bereits über das Universale Haus der
Gerechtigkeit, die höchste Körperschaft, gesprochen.
In jedem Land wählen Bahá’í jedes Jahr den National-
en Geistigen Rat und in jedem Ort den Örtlichen Geis-
tigen Rat. Das ist die Institution, die du am schnell-
sten kennen lernen wirst. Es gibt keine Priester oder
Kleriker im Bahá’í Glauben, und es ist der Örtliche
Geistige Rat, der die Belange der Gemeinde leitet und
sich um das Wohlergehen der einzelnen Gläubigen
kümmert. Ein Örtlicher Geistiger Rat besteht aus
neun Mitgliedern, die in einer geistigen Atmosphäre
von allen erwachsenen Gläubigen dieser Gemeinde
durch geheime Stimmabgabe gewählt werden. Die
Geistigen Räte sind für die Bahá’í sehr wichtig. Durch
sie lernen wir, wie die Belange der Menschen verwaltet
werdensollenundwie eine neueOrdnung in der Gesell-
schaft aufgebaut werden kann, eine Ordnung, die
schließlich zur Weltordnung Bahá’u’lláhs werden wird.
Stellen wir uns vor, dass das Gespräch zwischen Anna
und Katrin hier endet. Katrin freut sich offensichtlich
sehr darauf, das Gespräch an einem anderen Tag fort-
zusetzen. Beide sprechen gemeinsam ein Gebet, bevor
sie auseinandergehen. Katrin öffnet das Buch und liest:
19. „O Gott! Erquicke und erfreue meinen Geist.
Läutere mein Herz. Entflamme meine Kraft.
Alles lege ich in Deine Hand. Du bist mein Geleit
und meine Zuflucht. Ich will nicht mehr traurig und
bekümmert, sondern glücklich und fröhlich sein.
O Gott, Angst soll mich nicht länger plagen und
Sorge mich nicht quälen. Ich will nicht bei den
Widrigkeiten dieses Lebens verharren.
O Gott! Du meinst es besser mit mir als ich selbst.
Ich weihe mich Dir, o Herr.”