Vortrag auf den 1. Industrie und Produktion 4.0 Wissensmanagement Tage in Stuttgart vom 23.-25.6.2015
Viele deutsche Unternehmen haben verstanden, dass die digitale Transformation an ihnen nicht unbeschadet vorübergehen kann, ohne sich an ihr zu beteiligen. Dabei rückt der Mensch näher in den Mittelpunkt, denn die Zusammenarbeit unter Wissensarbeitern ist wettbewerbsentscheidend. Trotzdem wurden Produktionsmitarbeiter (Blue Collar Workers) in der Strategie bisher eher vernachlässigt. Wie kann man sie dennoch am Unternehmensgeschehen beteiligen und wie kann der Social Workplace auch ihren Arbeitsalltag vereinfachen?
Die Bezeichnung „Industrie 4.0“ soll die vierte industrielle Revolution zum Ausdruck bringen, mit dem Ziel, eine „intelligente Fabrik“ (Smart Factory) entstehen zu lassen. Diese soll sich durch Wandlungsfähigkeit, Ressourceneffizienz, ergonomische Gestaltung sowie die Integration von Kunden und Geschäftspartnern in Geschäfts- und Wertschöpfungsprozesse auszeichnen. Doch wie intelligent kann eine Fabrik sein, wenn wir ihre Produktionsmitarbeiter nicht berücksichtigen?
Die digitale Transformation bringt Unternehmen meist aus Wettbewerbsgründen dazu, sich Gedanken über innovative neue digitale Geschäftsmodelle und Produkte zu machen. Eine nahtlose Kommunikation vom Sensor bis ins Internet ist laut Institut für industrielle Informationstechnik, eine Voraussetzung für Industrie 4.0. Der Mensch als Innovator und die vernetzte Arbeit als Basis für das Teilen von Wissen, bleibt zunächst von der Beschreibung unberührt. Genau hier möchte der Vortrag die Lücke schließen.
Unter Blue Collar Workers versteht man zumeist Industriearbeiter und Handwerker, die im Blaumann (daher der Name) in Produktionshallen arbeiten. In dem anstehenden Trend, durch Vernetzung das Teilen von Wissen zu ermöglichen, konnten jene Arbeiter bislang nicht richtig eingebunden werden, da ein Arbeitsplatz mit einem Computer schlichtweg fehlte. Daher waren Wissensmanagement und –teilung zunächst nur Wissensarbeitern vorbehalten. Computer sind für die digitale Vernetzung natürlich unabdingbar und werden nun durch die Größenreduzierung, auch für die Beteiligung der Blue Collar Worker interessant.
Hierbei entsteht ein Spektrum, welches folgende Themen und mehr umfassen kann:
– Was wäre, wenn Maschinen über Smartphones bedient werden könnten?
– Wie können Ingenieure Produktionswissen aus der Fabrik mit Kollegen teilen?
– Beteiligung der Blue Collar Worker an Unternehmensumfragen: Welche Vorteile ergeben sich für die Mitarbeiter, welche für das Unternehmen?
– Bring Your Own Device: Nur eine Möglichkeit zur Einbindung?
In diesem Vortrag werden relevante Technologien und Strategien vorgestellt und bieten Grundlage zur Diskussion und Austausch. Wir laden alle herzlich ein, sich daran zu beteiligen.
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Ein Social Workplace ist eine kunden– und mitarbeiterzentrierte
Organisation, die es den Menschen durch soziale Vernetzung und
digitale Zusammenarbeit ermöglicht, ihre tägliche Arbeit einfacher und
effektiver erledigen zu können.
Diese dynamische und flexible Arbeitsweise erhöht nachhaltig die
Widerstands–, Innovations– und Wettbewerbsfähigkeit des
Unternehmens und bildet somit die Basis für mehr Geschäftserfolg.
Was ist ein Social Workplace?
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Digitale Zusammenarbeit lässt sich nicht
„implementieren“
Akzeptanz, Engagement
sind Erfolgsfaktoren für
vernetzte Kollaboration
Akzeptanz
Business MehrwertAnzahl
aktiver Nutzer
Zeitverlauf
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„Es geht um mehr Flexibilität, und der
Mensch ist das flexibelste Element im
ganzen System. Er wird der
Problemlöser sein, der durch die Fabrik
läuft und schaut, dass alles funktioniert.“
Prof. Dr.-Ing. Detlef Zühlke, DFKI
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„Wir haben uns nur auf die Mitarbeiter
in der Verwaltung konzentriert. Was
sollen die Arbeiter denn schon im Social
Intranet“
CIO eines großen Industrieunternehmens mit mehr als 10.000 Mitarbeiter
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Was braucht ein Produktionsmitarbeiter an
Informationen und Werkzeuge?
Mitarbeiter-
Informationen
Self-Services
Fortbildungs-
Möglichkeiten
eLearning
Fachliches
Wissen
Produktions-
prozesse
Experten-
informationen
Unternehmens-
informationen
Standort
Informationen
Soziales
Arbeitsleben
Maschinen-
informationen
in
Echtzeit
Kollaboration & Vernetzung
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Einsatz von Social Media in der Produktion
Quelle: Fraunhofer IAO, Studie Produktionsarbeit der Zukunft – Industrie 4.0
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Zugang zu den Informationen
Desktop /
Kiosk
Mobile
Endgeräte
Wearables
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• Zahl der Fertigungsunternehmen mit Bring-Your-Own-Device (BYOD)-Strategie stieg
zwischen 2013 und 2014 von 13 auf 23 Prozent
• Probleme bei BYOD sind die zunehmende Gerätediversifizierung und wachsende
Vielfalt mobiler Betriebssysteme
• Mobile Device Management-Einsatz nahm um 5 Prozentpunkte zu
• Analysten bescheinigen Mobility erhebliches Potenzial für erhöhte Prozesseffizienz
Mobile Endgeräte
Quelle: IT Innovation Readiness Index 2014
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Probleme entstehen nun mal unerwartet und erfordern meistens schnelles Handeln
Zwar haben verschiedene Produktionsstandorte verschiedene Ausrichtungen,
dennoch sind die Verfahren sehr ähnlich
Ziel: möglichst schnell im Unternehmen über Standorte hinweg eine Lösung finden
Dabei kann Kollaboration und Vernetzung helfen
Durch eine Enterprise Search mit ausreichenden Metadaten entweder gezielt Experten
oder hinterlegte Informationen zu einem ähnlichen Fall auffindbar machen, die von
Kollegen abgelegt wurde.
Durch Kollaboration in Fachgruppen oder Communities nach eine Lösung fragen
bspw. mit Metainformationen über die Dringlichkeit.
Über Video bspw. sich gemeinsam das Problem anschauen
Nach Lösung des Problems (egal auf welchem Weg) Dokumentation des Problemfalls
und der Lösung
Probleme in der Produktion
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- Mitarbeiter in der Produktion sind den Produktionsverfahren, den Abläufen und den
Endprodukten am nächsten
- Sie verfügen über hohe Expertise im Umgang mit Maschinen und Material
- Zur Optimierung der Produktion sind Verbesserungsvorschläge von diesen
Mitarbeitern sehr wichtig.
- Im Social Workplace können sich Mitarbeiter einbringen, über Vorschläge interagieren
(über mehrere Standorte hinweg) und Impulse für Shop-Floor, F&E, usw. geben.
Innovation Management
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- Immer mehr Unternehmen führen sogenannte Cyber-physische Systeme (CPS) ein
- Durch Assistenzsysteme werden Arbeitsprozesse leichter und effizienter
- Gerade ältere Mitarbeiter, deren Anteil an den Industriebeschäftigten zunimmt,
profitieren davon
- Ältere Mitarbeiter, die teilweise schon lange im Unternehmen sind, stehen der
Einführung solcher Systeme oftmals kritisch gegenüber
- Im Social Workplace können Mitarbeiter in die Einführung eingebunden werden
- Oftmals haben solche Systeme noch nicht den gewünschten Reifegrad erreicht, im
Social Workplace kann gemeinsam, über mehrere Standorte hinweg, an der
Optimierung und am Reifeprozess zusammengearbeitet werden
Einführung von Assistenzsysteme
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- Anzahl der älteren Mitarbeiter unter den Industriearbeitern in hoch
- Ältere Mitarbeiter sind durch die langjährige Erfahrung Wissensträger
- Durch den Abgang dieser Mitarbeiter geht das Wissen verloren
- Im Social Workplace kann Wissen gemeinsam hinterlegt werden und die
Dokumentationsprozesse bspw. von Richtlinien und Normen können effektiver
gestaltet werden
- Eigenständige Dokumentation von HowTos
- Wissenssicherung und Dokumentation durch Rich Media Content
Wissensmanagement und
Dokumentationsoptimierung
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- Prozesse für Schichtpläne oft kompliziert und umständlich
- Komplexität der Abläufe und Flexibilisierung erfordert mehr Abstimmung
- Direkte Kommunikation zwischen den betroffenen Mitarbeitern erleichtert die
Abstimmung
- Eigene Verwaltung von Bereitschaftspläne und Monitoring von Bereitschaftseinsätze
Koordinierung von Sicht- und
Bereitschaftspläne
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Koordinierung von Sicht- und
Bereitschaftspläne
Höhere Abstimmungsaufwände?
Quelle: Fraunhofer IAO, Studie Produktionsarbeit der Zukunft – Industrie 4.0
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Der Weg zum Erfolg
Plan Create Deliver Drive
Projektmanagement
Business
Strategie
Konzepte/User
Experience und
Leitfäden
Implementiertes Projekt
und Dokumentation
Analyse und
Maßnahmenstrategie Einführung und
Schulungen
Betreuung und
Monitoring
Vordenker Social Workplace: Strategieentwicklung & Umsetzung des digitalen Arbeitsplatzes der Zukunft
Fast 20 Jahre auf dem Markt, seit 15 Jahren in der digitalen internen Kommunikation und Kollaboration von Unternehmen unterwegs
Lange Kundenbeziehungen,
Lange Mitarbeiterzugehörigkeit
20 netmedianer, kleine aber schlagkräftige Gruppe: große Projekte und Kunden
im Vergleich zu großen Beratern, pragmatisch, ressourcenschonend, schnell Ergebnisse erzielen
Standorte, gewohnt deutschlandweit zu arbeiten, (Berlin: Bundesverband VZ)
Definitionen grenzen einen Begriff ab in dem er in Beziehung zu anderen Begriffen gestellt wird.
1. Satz: Beschreibung der Kernelemente. Feedback: Das ist bei uns noch ein langer Weg.
2. Satz: Wirkung. Das brauchen wir so schnell wie möglich.
Kunden in sehr unterschiedlichen Situationen und Herausforderungen - allgemeinere Ziel der Digitalisierung (flexiblere Arbeit, Wissenstransfer, verteiltes Arbeiten, Außendienst)
aber auch konkrete Situationen Druck durch innere oder äußere Umstände z.B. Regulierungen, Wachstum, Innovationsdruck.
Unser Job: Entweder das Unternehmen strategisch dabei zu unterstützen, langfristig zum digital erfolgreichen Arbeitsplatz zu werden oder ein konkretes Problem zu lösen und damit die Initialzündung für digitale Zusammenarbeit zu geben.
Manche Dinge ändern sich nie...
Erfolgsfaktoren auch 2013 noch relativ IT-fern.
Keine Software- oder Technologiefrage
Aus Beratungssicht: Wir machen es mit jeder Technologie
Akzeptanz auf allen Ebenen viel entscheidender
Wie erreicht man nun diese Akzeptanz? Es sind 3 Perspektiven einzunehmen
Projekte stecken hier fest:
Welche Prozesse und Arbeitsabläufe können wir über digital abbilden? Antwort: Alle.
Aber
Das wird dem Unternehmen nichts bringen bzw. werden dadurch nicht die Unternehmensziele schneller erreicht und es kostet trotzdem Unmengen.
Ausserdem macht keiner mit.
Ganzheitlicher Anssatz ist von nöten,
die richtigen Anwenderfälle umzusetzen, in Abgleich mit den Unternehmenszielen. Also dass was den menschen bei der arbeit hilft, aber auch das unternehmen voran bringt.
Dafür muss man die organisatorischen voraussetzungen im unternehmen schaffen,
Wie muss das ganze gestaltet sein, damit ich eine breite Akzeptanz bekommen.
Was muss an Begleitmaßnahmen geschaffen werden ich, damit das ganze funktionieren kann.
Welche daten brauche ich für die umsetzung
Studie: 661 Praktiker in Industrieunternehmen
75% Entscheider
Use Case:
Problem in der Produktion
Social Intranet: Angabe über das Problem mit dem Tag #urgent
Notification bei anderen Mitarbeitern
Möglichkeit von Videokonferenzen um sich das Problem näher anzuschauen
Vortrag von Herrn Ernst von Lufthansa Technik
Teilweise anstrengende Arbeit wie Prüfverfahren
BUSINESS STRATEGIE
Awareness
Transformationsstrategie inkl. Big Picture
PLAN
Kick-Off/Analyse: Kultur, Anspruchsgruppen, Anwenderfälle, Datenschutz, Betriebsrat,
Engagement Stratregie: organisatorische, kommunikative Maßnahmen, Veränderungskoalition
CREATE
Konzeption: Design, Interfaces, Technisches Konzept, Mobility
Technische Umsetzung
Entwicklung Begleitmaßnahmen
DELIVER
Umsetzung Begleitmaßnahmen
Rollout
DRIVE
Community Management
Support
Nuturing