2. Vom Wahnsinn zur Geisteskrankheit
Bis Mitte des 18. Jhd.: „Embodied soul“
Wahnsinn ist keine Erkrankung
des Körpers, sondern eine (unheilbare)
Störung der Seele. Diese ist Gott/Natur-
gegeben und fällt deshalb auch nicht
in den Zuständigkeitsbereich
medizinischer Kunst.
6. Jean Etienne Esquirol
Von “manie sans delire“ seines Lehrers Philippe Pinel
zu den Monomanien:
Der Mensch ist nicht in seiner Ganzheit krank, sondern
nur bestimmte psychische Funktionen sind isoliert
gestört.
Manie, Pyromanie, Nymphomanie und Lypemanie von
Esquirol eingeführt.
Lypemanie Manie Verwirrtheit
Aus „Von den Geisteskrankheiten“ (1818)
7. Karl Ludwig Kahlbaum, Edwald Hecker
Hebephrenie, Paranoia und Katatonie
Karl Kahlbaum
10. Emil Kraepelin
Begründer der
„Wissenschaftliche Psychiatrie“
Verlaufsuntersuchungen, nicht nur
Betrachtung akuter Symptome
Psychotische Erkrankungen beruhen
auf gestörter Hirnfunktion
Prägung der Begriffe
„Dementia praecox“ und dem
„manisch-depressiven Irresein“
Emil Kraepelin in seinem privaten Heidelberger
Arbeitszimmer, um 1900
11. Eugen Bleuler
Schizophrenie-Begriff
(1911: „Dementia praecox
oder Gruppe der Schizophrenien“)
„Abb. 43. Imbeziller. Leicht mikrozephal. Konnte ganze Predigten
nach einmaligem Hören wiederholen. Trotz der starken Belebung
und der vielen Falten ist die Mimik sehr einfach, roh.“
Aus: Eugen Bleuler, 1916: Lehrbuch der Psychiatrie.
13. „Doctoring of Madness“ in der
Aera vor Chlorpromazin
Seit ca. 1840 Einsatz von Sedativa: Opiate, Hyoscin
(= Scopolamin), Digitalis, später Chloralhydrat,
Barbiturate (Veronal® 1903), Paraldehyd, Sulfonal,
Bromharnstoffe
„Harnsäure Diathese“ und Lithiumbehandlung
Insulin-Koma-Therapie
Elektro-Konvulsions-Therapie
14. Chlorpromazin (Largactil®)
Erstes echtes Antipsychotikum (1950)
Grundstein der modernen Psychopharmaka-Therapie
Klassischer D2-Rez. Antagonist
Henri Laborit Jean Delay Pierre Deniker