7. IPv6 Umstellung in einem Kleinbetrieb - Marcel Klebl
Marktzugänge im POF-Bereich
1. Studie
Marktzugänge im Bereich der
POF-Technologien
Hans Kragl
DieMount GmbH
Giesserweg 3
38855 Wernigerode
www.diemount.com
11. November 2009, Wernigerode
November 2009
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2. Übersicht
• POF-Hausnetze S. 3
– Analyse Marktentwicklung der letzten Jahre S. 3
– Markt für POF-Hausnetze: IPTV S. 8
– Markt für POF-Hausnetze: „Netzebene 4 Provider“ S.13
– Markt für POF-WLAN Netze S.19
– Markt für POF-Hausnetze: Hotelnetze, Krankenhausnetze, ... S.20
• POF in der Hausautomatisierung S.22
• POF-Beleuchtungssysteme S.24
• POF-Sensoren S.25
• POF-Automotive S.26
• Welche Kunden kaufen wo welche Produkte mit welcher S.27
Dienstleistung?
• Fazit S.33
November 2009
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3. Analyse: Bedarf
Pro POF:
• Zahl der „Breitband“kunden in D steigt rapide (>50% in D seit 2007)
• >10 Mio. FTTX Anschlüsse in Japan
• DTAG und andere bieten IPTV an
• VoIP und Video Telefonie ist verfügbar (z.B. mit Skype)
Jeder Breitbandzugang endet am Hauseingang. Daten müssen im
Haus und in der Wohnung weitergeleitet werden. Infrastruktur nicht
vorhanden.
• Hohe Verkaufszahlen für WLAN (>>XX Mio.) und plc (>5 Mio. allein bei
Devolo)
• Ist POF die alternative Lösung?
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5. Analyse:
Ursachen für niedrigen Umsatz
• POF Systeme wurden bislang in Stückzahlen von nur 10k bis 100k (?)
verkauft. Warum nicht mehr?
• Antwortversuche:
– Schlüsselkomponenten (PCI, SFP, Unterputz-MC, Wohnungsswitch, ...) fehlen,
– 1Gbps Übertragungsgeschwindigkeit werden gefordert (vergl. WLAN, plc),
– 70m Übertragungslänge zu kurz, 100m gefordert,
– große Player (Siemens, ZyXEL) setzen auf WLAN, keine Werbung für POF,
– Experten für Planung und Installation fehlen,
– Standards fehlen noch (wichtig für öffentliche Aufträge),
– POF Systeme zu teuer (Einsparung bei Installation nicht berücksichtigt).
• Gleichzeitig boomen die Technologiewettbewerber:
– WLAN mit Standard 802.11n mit undefinierter Datenrate und Shared Medium
– plc mit gleichfalls undefinierter Datenrate und Shared Medium
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7. Analyse: POF Kunden heute
Wer braucht/kauft heute ein leitungsgebundenes Netz, z.B. POF?
• Nutzer mit eng benachbarten WLAN-Systemen hauptsächlich in
Großstädten,
• Technologiefans („Optik ist die Zukunft“),
• Grundsatzgegner von Funklösungen („Funk macht krank“),
• Mißbrauchempfindliche Anwender (Abhörschutz, Internetkriminalität),
• Nutzer mit Problemen bei der Potentialtrennung,
• Nutzer Breitbandnetz >50Mbps + IPTV Nutzer + mehrere Anschlüsse
– „Breitband“ in Deutschland bedeutet >385kbps (ISDN)
– Satelliten-TV und Kabelanschluß
Kein Massenbedarf für POF!
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8. Markt für POF-Hausnetze: IPTV
Wenn IPTV der Schlüssel zur Vermarktung von POF-Netzen
ist, müssen Hersteller von POF-Produkten den Einsatz von
IPTV fördern.
Ansätze:
• IPTV über geschlossene Netze (T-Home, ...) mit monatl. Gebühr,
• IPTV über offene Netze (z.B. Zattoo, ...) gebührenfrei in der
Grundfunktion (nicht HD),
• IPTV mit lokaler Dateneinspeisung von Satellit
– mit Hardware basierendem Multicast fähigem IPTV Server (ca. 6000
Euro + X),
– mit Software basierendem Multicast fähigem IPTV Server (ca. 1500
Euro + X),
– nicht Multicast fähigem IPTV Server (Dreambox POF-LAB Technikum,
dLAN TV Sat PC für je ca. für ca. 250 Euro).
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9. Markt für POF-Hausnetze:
IPTV mit lokaler Einspeisung
Nach bisherigen Erfahrungen mit
Kabelnetzbetreibern wird IPTV
von Telekombetreibern nicht
kostenfrei sein.
Daher:
IPTV mit lokaler Einspeisung
ermöglicht Triple Play
– Internet und E-mail
– VoIP
– TV
ohne monatliche Gebühren.
Kupfer 2-Draht, Coax, WLAN, plc
wird damit überflüssig.
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10. Markt für POF-Hausnetze:
„Single“ Play ohne IPTV?
Ist ein brauchbares Telefon 2-Draht System und ein brauchbares
Coax System im Gebäude vorhanden, reduziert sich der
Einsatzbereich des POF-Netzes auf Single Play:
• Internet und E-mail,
Ein POF-Netz kann als Single Play Netz nur schwer vermarktet
werden.
Behauptung: POF-Netze erfordern IPTV!
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11. Markt für POF-Hausnetze:
IPTV mit lokaler Einspeisung
IPTV mit lokaler Einspeisung
Pro:
• Keine monatlichen Gebühren
an z.B. T-Home o.a.
• „Breitbandanschluß“ muß
nicht so breitbandig sein
(Gibt es dann noch Bedarf an
100Mbps FTTH?)
• Echtes Triple-Play trotz
geringer Bandbreite zum
www.!!!
Contra:
• Sat-Anlage muß angeschafft
und gewartet werden
• für Nischenprogramme ist
www. notwendig
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12. Markt für POF-Hausnetze:
IPTV mit lokaler Einspeisung
Technische Lösungen für IPTV mit lokaler Einspeisung:
• Hardware basierende Lösungen, Multicast, (dct Delta, Teracue,
WISI), Kosten ca. 1300 Euro/Transponder, d.h. ca. 6000 Euro
für TV Minimalversorgung bzw. >7 zahlende Anschlüsse
• Software basierende Lösungen, Multicast, (Hersteller?), Kosten
<2000 Euro (?)
• Unicast, ca. 200 bis 300 Euro (Dreambox modifiziert, Reel
Netclient, Devolo dLAN TV Sat PC, ...), kein Ersatz für TV-
Verteilanlage
Warten auf neue Produkte aus Taiwan/China?
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13. Markt für POF-Hausnetze:
„Netzebene 4 Provider“
Statement eines mittelgroßen Providers zur POF:
„Es ist nicht in unserem Interesse, Gebäudeinstallationen auf
Netzebene 4 mit POF durchzuführen.“
Grund:
Wenn die Glasfaser vom Provider durch das Gebäude bis zur
Wohnungstür geführt werden kann, gewinnt der Provider
viele Privatkunden.
Wenn die Glasfaser am Gebäudeeingang endet, hat der
Provider nur einen Geschäftskunden (den Hauseigentümer).
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14. Markt für POF-Hausnetze:
„Netzebene 4 Provider“
Wo endet das Netz des Providers?
– am Hausübergabepunkt? Oder
– an der Wohnungstür?
Wem gehört das Netz im Haus (Netzebene 4)?
– dem Provider?
– oder dem Hauseigentümer?
Wer darf das Netz im Haus kommerziell nutzen?
– der Provider durch direkte Rechnungsstellung an den Mieter?
– der Hauseigentümer durch Abrechnung mit dem Mieter?
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15. Markt für POF-Hausnetze:
„Netzebene 4 Provider“
These 1:
– Provider wünschen eine durchgängige Technologie zwischen
Netzebene 3 und Netzebene 4 ohne aktive Elektronik, z.B.
GOF mit gespleißten Fasern zu Netzebene 3.
These 2:
– Hauseigentümer wünschen eine Technologie mit technisch
begründeter, „natürlicher“ Eigentumsgrenze zwischen
Netzebene 3 und Netzebene 4. Z.B. POF.
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16. Markt für POF-Hausnetze:
„Netzebene 4 Provider“
Will ein Hauseigentümer sein Gebäudenetz selbst vermarkten, wird er
zum Provider und übernimmt dessen Aufgaben und Pflichten wie z.B.:
– Fakturierung,
– Bandbreitenkontrolle,
– Vorratsdatenspeicherung,
– Finanzierung des Gebäudeanschlusses.
Das Management dieser Aufgaben kann heute weitgehend an einen
„Cloud Computing“ Server abgegeben werden.
Der Hauseigentümer hat so die Möglichkeit, seine Pflichten als
Provider gegen einen gewissen Anteil an den Einnahmen an ein drittes
Unternehmen abzugeben.
Sachkundige Rechtsberatung sollte vorliegen!
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18. Markt für POF-Hausnetze:
„Netzebene 4 Provider“
Aus Sicht der Anbieter von POF-Produkten und POF-
Dienstleistungen (Installationen) sind die
– Hauseigentümer und Immobiliengesellschaften
die „Verbündeten“ mit gleichgerichteter Interessenlage bei Netzebene
4 Installationen;
– Telekomprovider
haben abweichende Interessen.
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19. Markt für POF-WLAN Netze
Netzebene 5 Produkte wenden sich an
den privaten Endkunden.
Sie könnten durch POF gespeiste
moderne WLAN Netze hoher Datenrate
aber niedriger Reichweite ersetzt werden.
Die Kombination aus POF und WLAN
ist bei geeigneten WLAN Systemen
(5GHz und mehr) die ideale
Kombination beider Systeme.
Konsequenz: Installationstechnik!
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20. Markt für POF-Hausnetze:
Hotel- und Krankenhausnetze
Charakteristika:
• keine rechtliche Unterscheidung von Netzebene 4 und 5
• Hauseigentümer ist Provider
• jeder Teilnehmer ist am Netz angeschlossen (Homes Connected
Faktor = 1, HC = 1)
• Kosten nicht extrem kritisch (Zimmerpreis >> 100 )
• Anschlüsse sind nahe benachbart (Daisy Chain bzw. Busstruktur
sinnvoll !(?))
• Datenrate 10Mbps ausreichend !(?)
Technologie-Wettbewerb:
• VDSL über Cu-Zweidraht-Leitungen (Telefonleitungen)
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21. Markt für POF-Hausnetze:
Hotel- und Krankenhausnetze
Bus (Daisy Chain) gegen strukturierte Verkabelung:
• in kleinteiligen Gebäudestrukturen weniger Kabel,
• Datenrate/Knoten reduziert (z.B. 10Mbps in 100Mbps Bus),
• managebare Switche um Mindestgarantie für Datenrate/Knoten,
• Ausfallsicherheit muß durch Ringstruktur erhöht werden.
Kunden:
• Systemhäuser für IT im Hotel, Krankenhaus, ...
= > Erfahrung mit Daisy Chain Systemen bei Netzwerkpartner Ratioplast
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22. POF in der Hausautomatisierung
• Smart Metering kann wesentlich zur Energieeffizienz der Gebäude
beitragen. (s. z.B. http://www-05.ibm.com/de/energy/solutions.html, )
• Die Netzanbindung von
– Stromzählern,
– Klimaanlagen (z.T. auf dem Dach hoher Gebäude),
– Solarstromgeneratoren,
– Zuhausekraftwerke (www.lichtblick.de/h/idee_302.php)
erfolgt über Ethernet mit sehr geringer Datenrate.
• Starke Strom- Erzeuger und Verbraucher sind potentielle Ursachen
für Potentialdifferenzen. => keine Cu-Leitungen
Geräteverbindung zum Hausnetz mit 10Mbps POF Links wären
eine ggf. ideale Lösung.
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23. POF in der Hausautomatisierung
10Mbps POF Systeme:
• Niedrigste nach Ethernet Standard zulässige Datenrate
• Wellenlänge 520nm grün (LED mit hoher Leistung ausreichend
schnell verfügbar)
• Reichweite:
– >150m simplex
– >300m duplex
• ggf. auch für die strukturierte Verkabelung in Hotels?
• aus technischer Sicht kostengünstiger als 100Mbps
– Lösungen mit PHY Baustein
– Lösungen mit Direktmodulation
• Schlüsselanwendung für POF? (statt Gbps?)
Kunden:
• Energieversorger
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24. POF Beleuchtungssysteme
Die POF ist als
• Seitenlichtfaser und
• Endlichtfaser
geeignet für die Beleuchtung und Signalgebung in Gebäuden.
Die technisch bedingten Grenzen der Leuchtstärke beschränken den
Einsatz auf
• Ambientebeleuchtung,
• Innenraumbeleuchtung im Kfz,
• Signalbeleuchtung.
Dieser Markt baut sich z.Z. auf.
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25. POF-Sensoren
Optische Sensoren auf POF Basis ermöglichen die kostengünstige
Herstellung faseroptischer Sensoren zur Messung von:
• Abständen,
• Kräften,
• Farben,
• chemischen Größen,
• ....
Kunden sind vor allem in der Chemie, Medizintechnik und Biotechnik
zu finden. Fast jeder POF-Sensor ist ein kundenspezifisches Produkt,
welches mit dem Kunden gemeinsam entwickelt werden muß.
Der Marktzugang erfordert branchenspezifische Kenntnisse.
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26. POF Automotive
2001 wurde auf Betreiben deutscher Automobilhersteller der POF
basierende MOST Multimediabus mit zunächst 25Mbps im Kfz
eingeführt. Den Transceivermarkt teilen sich:
• Avago,
• Hamamatsu,
• Firecomms (?)
Ob die nächste Generation MOST auf POF basieren wird, ist noch
nicht klar (Alternativen PCS, Cu-Zweidraht).
Der Automotive Markt für POF ist kein Betätigungsfeld für KMU.
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27. Welche Kunden kaufen wo welche
Produkte mit welcher Dienstleistung
Netzebene 5 Produkte sind heute ausschließlich für „Do it yourself“
Kunden gedacht:
– POF Startsets (2 Medienkonverter + POF-Kabel),
– Wohnungsswitch (unmanaged) mit SFP (?),
– IPTV Server unicast, Settop Box
– POF Kabel in 30m Stücken (keine Rolle mit 500m),
– Unterputzmedienkonverter (?).
Fragen:
• Werden Elektroinstallateure für Netzebene 5 Installationen beauftragt?
• Wenn HC = 1 (100% homes connected)?
• Beauftragt der technisch unbegabte Endkunde?
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28. Welche Kunden kaufen wo welche
Produkte mit welcher Dienstleistung
Netzebene 4 Produkte sind:
– Layer 2+ Switche,
– POF SFP,
– Installationsswitch,
– Sat-Anlage mit IPTV Server,
– Schaltschränke,
– POF Kabel auf der Rolle,
– Material zur Verarbeitung von Faserkabel (Fräspolierer, Splice,
Prüftechnik, Kabelschutzrohre, ...)
Netzebene 4 Produkte sind für „Do it yourself“ Montage meistens
ungeeignet.
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29. Welche Kunden kaufen wo welche
Produkte mit welcher Dienstleistung
Produkt Zielkunde Kundenzugang Dienstleistung
Netz- private
Online Shop –
ebene 5 Personen
Elektronik
–
Distributoren
Provider im Bundle
–
mit 2 Jahresvertrag
über Installateur
und Elektro- ja
großhandel (?)
über Provider,
Installateur und
ja
Elektrogroßhandel
(?)
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30. Welche Kunden kaufen wo welche
Produkte mit welcher Dienstleistung
Produkt Zielkunde Kundenzugang Dienstleistung
Hauseigen-
tümer, über Installateur ja, aber nur mit
Netz-
Wohnungs- und Elektro- KnowHow
ebene 4
baugesell- großhandel Netzwerktechnik
schaft
Provider direkt –
IT System-
direkt –
häuser
große Her-
steller von
direkt –
Netzwerk-
geräten
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31. Welche Kunden kaufen wo welche
Produkte mit welcher Dienstleistung
Produkt Zielkunde Kundenzugang Dienstleistung
IT System-
Kompo-
häuser mit –, ggf., wenn lokal
nenten für direkt
Schwerpunkt verfügbar
Hotel, ...
Hotel
Hausauto-
Energiever-
matisie- direkt –
sorger
rung
Beleuch-
Automobil-
tungs- direkt –
zulieferer
systeme
Lampenher-
direkt –
steller
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32. Welche Kunden kaufen wo welche
Produkte mit welcher Dienstleistung
Produkt Zielkunde Kundenzugang Dienstleistung
POF- Systemher-
direkt –
Sensoren steller
POF-
Automobil-
Auto- direkt –
zulieferer
motive
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33. Fazit
• Entgegen den ursprünglichen Erwartungen wird die POF bei der
Multimediavernetzung im Gebäude voraussichtlich keine dominante
Rolle spielen. POF ist vor allem in Verbindung mit IPTV eine
interessante Nischenlösung, die sich mit Vor- und Nachteilen in
einem Strauß von Technologiewettbewerbern behaupten muß.
• Von entscheidender Bedeutung wird das Verhalten der großen
Player im Markt sein (siehe DC bei Automotive).
• Ohne Video-Inhalte (IPTV) über das Netz wird POF nicht erfolgreich.
• Hauseigentümer als Netzebene 4 Provider sind die „natürlichen“
Verbündeten bei der Einführung von POF.
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