1. missio-Morgenandacht, Mi., 21. März 2012, 9.00 – 9.15 Uhr
Thema: „Frühling - Aufbruch“
Material: Kirschzweige, Vase, Kerze, Decke, ...
Begrüßung
Guten Morgen zusammen.
Wir beginnen das Morgengebet im Namen des Vaters …
Gestern, am 20. März, war kalendarischer Frühlingsanfang. In zweieinhalb Wochen
feiern wir Ostern: „Frühling – Aufbruch“. Jetzt am Frühlingsanfang brechen die
Knospen auf, wie wir es hier vor uns sehen.
Alles Leben gleicht einer Knospe.
Sie wirkt im Winter hart, verschlossen, tot.
Eine Knospe gewaltsam zu öffnen hieße,
das Leben darin zerstören.
Warten wir, bis der warme Frühlingswind kommt;
dann wird sich die Knospe von selbst öffnen und entfalten zu Blüte und Blatt.
Aus ihr wird neues Leben wachsen und Teil werden des großen Ganzen,
das uns hält und umfängt.
Lied (GL 010, 1-4) - Alle Knospen springen auf
Text
Das Osterfest hat selbstverständlich auch sehr viel mit „Aufbruch“ zu tun. Denn
Ostern hat sich in einem Garten abgespielt. Ist Ihnen das schon einmal aufgefallen?
Zumindest der Evangelist Johannes erzählt es so.
„An dem Ort, wo man Jesus gekreuzigt hatte, war ein Garten“, schreibt er, „und in
dem Garten war ein neues Grab, in dem noch niemand bestattet worden war.“ In
dieses Grab wird Jesus gelegt, und dort wird die Auferstehung geschehen.
Und weil es eben in einem Garten war, kam es später zu einer recht eigenartigen,
auch komischen Verwechslung. Maria Magdalena, die am leeren Grab steht und
aus Trauer weint, begegnet dem schon auferstandenen Jesus, hält ihn aber für den
Gärtner. Und erst als Jesus zu sprechen anfängt und sie beim Namen ruft, erkennt
sie ihn.
Aber das ist natürlich auch kein Zufall, dass es ein Garten ist, das hat eine
symbolische Bedeutung. Es erinnert an den Schöpfungsgarten, den Garten Eden,
in dem Adam und Eva lebten.
Es war ein Paradies, doch wurden wir Menschen daraus vertrieben, durch die
Sünde, durch den Tod. Der Garten der Auferstehung ist der neue Garten der
Schöpfung. Die Welt wird gewissermaßen auf Null gestellt, die Uhr zurückgedreht,
alles kann von vorne beginnen.
Der paradiesische Urzustand wird wieder hergestellt, und diesmal wird uns die
Schlange nicht mehr den Tod bringen, denn der Tod ist überwunden durch Jesu
Auferstehung.
Eine neue Schöpfung beginnt mit Ostern, ein neues Leben. Dieser Glaube spiegelt
sich auch in der Art, wie wir als Christen mit dem Tod umgehen. Unsere Friedhöfe
sind auch wie Gärten angelegt, wie beim Grab Jesu.
2. Und unsere Gräber sind Gärten im Spielzeugformat. Sie erinnern so an die
Auferstehung, allein dadurch, dass sie wie Gärten aussehen. Und wenn wir sie
pflegen und gestalten, werden wir zu Gärtnern, und Jesus zum Verwechseln
ähnlich, im wahrsten Sinn des Wortes.
Karfreitag und Ostermorgen, im Bild des Gartens haben sie eine ganz enge
Verbindung. Der erhöhte Christus am Kreuz, der die Welt auf seinen Armen trägt,
nimmt diese Welt mit in sein Grab. All unsere Schuld wird mit ihm beerdigt, auch
unser Tod. Nicht einfach weggeschlossen und verborgen hinter einem großen Stein.
Sondern einer neuen Schöpfung zugeführt, die in einem Garten beginnt.
Lied (GL 042, Kanon) - Der Himmel geht über allen auf
Fürbitten
Guter Gott!
Du liebst das Leben und willst,
dass alle Deine Geschöpfe gut leben können:
Die Menschen, die Tiere, die Pflanzen, das ganze Universum.
Wir danken Dir für dieses großzügige Geschenk der Schöpfung.
Wir bitten dich:
Berühre unsere Herzen, damit wir staunen über die Vielfalt und die Überraschungen
deiner Schöpfung.
Erhöre unsere Bitten, Herr.
Wandle unsere Herzen, damit wir in Achtung voreinander leben.
Erhöre unsere Bitten, Herr.
Stärke unsere Herzen, damit sie lebendig schlagen für dich, den Freund allen
Lebens und für alles, was bedroht ist.
Erhöre unsere Bitten, Herr.
Im Zeichen des Kreuzes, im Zeichen der Liebe, segne uns und unser Denken und
Tun.
Erhöre unsere Bitten, Herr.
Gebet (½ und ½ - abwechselnd)
Guter Gott, in deinem Namen wollen wir einen neuen Aufbruch wagen, denn seit
Anbeginn der Zeiten bist du ein Gott des Aufbruchs.
Gott, du bist aufgebrochen - in deine Schöpfung zu uns Menschen: Unsere Welt,
die Natur, Pflanzen und Tiere alles verdanken wir dir!
Du, Gott des Aufbruchs: Schenke uns die Gabe des Staunens und der Ehrfurcht.
Lass uns aufmerksam und dankbar sein für all das, was wir aus deiner Hand
empfangen.
Gott, du bist aufgebrochen – mitten in unser Leben: Du bist in deinem Sohn, Jesus
Christus, Mensch geworden. In ihm erkennen wir deine unendliche Liebe zu uns
Menschen.
Du, Gott des Aufbruchs: Schenke uns die Gabe des hörenden Herzens, um
aufmerksam zu sein für das, was Menschen in unserer Umgebung bewegt und was
3. sie brauchen. Hilf uns, ihnen mit der Liebe und Barmherzigkeit zu begegnen, die wir
selbst von dir empfangen.
Gott, du bist aufgebrochen – hinein in unsere unstillbare Sehnsucht: Du brichst mit
uns auf in die Zukunft, du leitest und begleitest unseren Weg. Wo wir in die falsche
Richtung gegangen sind und uns verrannt haben, finden wir im Heiligen Geist den
Mut umzukehren, und die Kraft, neu aufzubrechen.
Du, Gott des Aufbruchs: Schenke jedem und jeder von uns und deiner Kirche die
Gabe, immer mehr das zu werden, wozu wir berufen und gesandt sind: Zeugen
eines unerschütterlichen Glaubens, Boten deiner selbstlosen Liebe, Künder
unbändiger Hoffnung.
So bitten wir Dich: Guter und treuer Gott, brich zu uns und mit uns Menschen auf;
und brich auch auf, was eng ist in unserem Leben, was kalt ist und starr in unserer
Kirche und in unserem Land, damit wir gemeinsam einen neuen Aufbruch wagen
hin zu dir und den Menschen unserer Tage.
Amen.
(Erzbischof Dr. Robert Zollitsch, Gebet zum Katholikentag 2012,
Quelle: http://www.erzbistum-freiburg.de/html/gebet499.html)
Impuls
Überlegen wir einen Moment in Stille, was sich in uns entfalten möchte, wohin wir
aufbrechen möchten.
Lied (GL 038, 1.2.5) - Kleines Senfkorn Hoffnung
Segen
Segnen heißt Wachstum wünschen, Gedeihen. Wer segnet, hilft, dass etwas
wächst, gedeiht und reift.
Segnen heißt einer verborgenen Kraft vertrauen, die in großer Stille in unserem
Leben am Werk ist, und sie weitergeben.
Wer segnet, zaubert nicht. Er weiß, dass das Wachstum und die Reifung langsam
vor sich gehen und dass sie, wie das Leben überhaupt, keine Sprünge machen.
Segnen heißt den Tag ernst nehmen, jedem Schritt Bedeutung geben und die Kraft
in Anspruch nehmen, die Gott für den Tag und für jeden Schritt geben will.“
(Jörg Zink, Wie wir beten können, Stuttgart 1970, S. 276)
So bitten wir um Gottes Segen:
Der Herr segne und behüte uns;
der Herr lasse sein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig;
der Herr hebe sein Angesicht über uns und gebe uns Frieden.
Amen.
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Kopiervorlage für das Gebet:
4. Gebet Guter Gott, in deinem Namen wollen wir einen neuen Aufbruch Gebet Guter Gott, in deinem Namen wollen wir einen neuen Aufbruch
wagen, denn seit Anbeginn der Zeiten bist du ein Gott des wagen, denn seit Anbeginn der Zeiten bist du ein Gott des
Aufbruchs. Aufbruchs.
Gott, du bist aufgebrochen - in deine Schöpfung zu uns Gott, du bist aufgebrochen - in deine Schöpfung zu uns
Menschen: Unsere Welt, die Natur, Pflanzen und Tiere alles Menschen: Unsere Welt, die Natur, Pflanzen und Tiere alles
verdanken wir dir! verdanken wir dir!
Du, Gott des Aufbruchs: Schenke uns die Gabe des Staunens Du, Gott des Aufbruchs: Schenke uns die Gabe des Staunens
und der Ehrfurcht. Lass uns aufmerksam und dankbar sein für und der Ehrfurcht. Lass uns aufmerksam und dankbar sein für
all das, was wir aus deiner Hand empfangen. all das, was wir aus deiner Hand empfangen.
Gott, du bist aufgebrochen – mitten in unser Leben: Du bist in Gott, du bist aufgebrochen – mitten in unser Leben: Du bist in
deinem Sohn, Jesus Christus, Mensch geworden. In ihm deinem Sohn, Jesus Christus, Mensch geworden. In ihm
erkennen wir deine unendliche Liebe zu uns Menschen. erkennen wir deine unendliche Liebe zu uns Menschen.
Du, Gott des Aufbruchs: Schenke uns die Gabe des hörenden Du, Gott des Aufbruchs: Schenke uns die Gabe des hörenden
Herzens, um aufmerksam zu sein für das, was Menschen in Herzens, um aufmerksam zu sein für das, was Menschen in
unserer Umgebung bewegt und was sie brauchen. Hilf uns, unserer Umgebung bewegt und was sie brauchen. Hilf uns,
ihnen mit der Liebe und Barmherzigkeit zu begegnen, die wir ihnen mit der Liebe und Barmherzigkeit zu begegnen, die wir
selbst von dir empfangen. selbst von dir empfangen.
Gott, du bist aufgebrochen – hinein in unsere unstillbare Gott, du bist aufgebrochen – hinein in unsere unstillbare
Sehnsucht: Du brichst mit uns auf in die Zukunft, du leitest und Sehnsucht: Du brichst mit uns auf in die Zukunft, du leitest und
begleitest unseren Weg. Wo wir in die falsche Richtung begleitest unseren Weg. Wo wir in die falsche Richtung
gegangen sind und uns verrannt haben, finden wir im Heiligen gegangen sind und uns verrannt haben, finden wir im Heiligen
Geist den Mut umzukehren, und die Kraft, neu aufzubrechen. Geist den Mut umzukehren, und die Kraft, neu aufzubrechen.
Du, Gott des Aufbruchs: Schenke jedem und jeder von uns und Du, Gott des Aufbruchs: Schenke jedem und jeder von uns und
deiner Kirche die Gabe, immer mehr das zu werden, wozu wir deiner Kirche die Gabe, immer mehr das zu werden, wozu wir
berufen und gesandt sind: Zeugen eines unerschütterlichen berufen und gesandt sind: Zeugen eines unerschütterlichen
Glaubens, Boten deiner selbstlosen Liebe, Künder unbändiger Glaubens, Boten deiner selbstlosen Liebe, Künder unbändiger
Hoffnung. Hoffnung.
So bitten wir Dich: Guter und treuer Gott, brich zu uns und mit So bitten wir Dich: Guter und treuer Gott, brich zu uns und mit
uns Menschen auf; und brich auch auf, was eng ist in unserem uns Menschen auf; und brich auch auf, was eng ist in unserem
Leben, was kalt ist und starr in unserer Kirche und in unserem Leben, was kalt ist und starr in unserer Kirche und in unserem
Land, damit wir gemeinsam einen neuen Aufbruch wagen hin Land, damit wir gemeinsam einen neuen Aufbruch wagen hin
zu dir und den Menschen unserer Tage. zu dir und den Menschen unserer Tage.
Amen. Amen.
(Erzbischof Dr. Robert Zollitsch, Gebet zum Katholikentag 2012, (Erzbischof Dr. Robert Zollitsch, Gebet zum Katholikentag 2012,
Quelle: http://www.erzbistum-freiburg.de/html/gebet499.html) Quelle: http://www.erzbistum-freiburg.de/html/gebet499.html)