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Antworten auf Fragen von Frontal 21

Kurze Vorab-Anmerkungen:

 • Gute Sonne: Sonnenstrahlen und ihr wesentlicher Bestandteil, die UV-Strahlen, haben
   für Leben und Gesundheit der Menschen eine unglaublich wichtige Aufgabe. Ohne Sonne
   kein Leben! Seit einigen Jahren werden von Wissenschaftlern immer neue, erstaunliche
   lebenserhaltende Funktionen der UV-Strahlen entdeckt.
 • Böse Sonne: UV-Strahlen haben aber auch eine „dunkle“ Seite. Obwohl ihre Bedeutung
   für die Bildung von „schwarzem“ Hautkrebs (Melanom) noch nicht verstanden ist, kann
   doch davon ausgegangen werden, dass die Sonnenstrahlen ein Faktor bei der Melanom-
   Entstehung ist.

So wie es einigermaßen unsinnig wäre, ein Hustenmedikament zu verbieten, weil man an
einer Überdosis erkranken und sogar sterben kann (oder einen Klebstoff, weil man daran
schnüffeln kann), so unsinnig sind manche Generalsangriffe auf die „Nutzung“ der UV-
Strahlen.

Statt sich mit Schaum vorm Mund gegenseitig mit „Expertenvorwürfen“ (inklusive falscher
oder falsch interpretierter Statistiken) zu bombardieren, sollten alle Beteiligten sich
gemeinsam verantwortlich dafür fühlen, dass
  • die Menschen in diesem Land genügend „gute Sonne“ für ihre psychische und physische
    Gesundheit (was ja den Spaß daran nicht ausschließt) erhalten – was derzeit nicht der Fall
    ist - und
  • alle Sonnen“nutzer“ (ob im Freien oder im Solarium) genau wissen, was zu tun ist, um
    die „böse Sonne“ zu meiden – was derzeit ebenfalls nicht der Fall ist.

Die Position von Photomed:
Aktives Handeln im Konsens aller Verantwortlichen bei der sachlichen Aufklärung der
Bevölkerung über die „guten“ und die „bösen“ Seiten der Sonne!

1.) Experten fordern ein gesetzliches Solarium-Verbot für Minderjährige. Wie ist ihre
Position dazu?

Photomed hat bereits vor vier Jahren mit am Runden Tisch Solarien (RTS) gesessen und
folglich der Forderung nach einer Altersgrenze für Solariennutzung bei 18 Jahren zugestimmt.

Da in den meisten Sonnenstudios (Ausnahmen in bestimmten Großstadtregionen) das Klientel
der unter 18jährigen kaum eine Rolle spielt und viele Qualitäts-Studios schon heute
entsprechend handeln, fällt diese Position auch wirtschaftlich nicht schwer.

Allerdings:
• Da es keine medizinische Begründung gibt (die Haut des 16-17jährigen unterscheidet sich
   nicht von der Haut des 20jähigen), die Grenze also eine politisch-administrative und nicht
   medizinisch indizierte ist, und
 • wegen der in vielen Studien nachgewiesenen biopositiven und präventiven Wirkungen
   der UV-Strahlen auch und gerade bei Jugendlichen (moderner Lebensstil führt zu einer
   dezidierten „Unterversorgung“ mit Sonnenlicht und Vitamin D gerade bei dieser
   Altersgruppe)

hielten wir eine Regelung für besser, wie sie in den meisten weltweit existierenden Gesetzen
festgeschrieben ist:
Solarienbesuch ab 14 oder 16 Jahren mit elterlicher Erlaubnis, ab 18 Jahren frei.

Wir haben aber Verständnis für das Argument: Mit 18 ist jemand geschäftsfähig, kann den
Führerschein machen und kann folglich auch seine eigene Haut verantwortlich verwalten.

Im übrigen würde ein kontrolliertes „Sonnenbank-Verbot“ unter 18 für die Sonnenstudios
einen nicht unwesentlichen Vorteil bringen:
Die Betreiber der vielen Sonnenbänke (geschätzte 50% der vorhandenen Geräte), die
außerhalb der Studios ohne qualifizierte Wartung und Beratung angeboten werden, könnten
künftig die Nutzer nicht mehr mit den UV-Strahlen der Bänke allein lassen.

2.) Experten fordern eine Pflicht-Zertifizierung von gewerblichen Sonnenstudios. Wie ist
ihre Position dazu?

3.) Seit 2001 existiert eine freiwillige Zertifizierung.
   - wieviel gewerbliche Sonnenstudios existieren in Deutschland?
   - warum haben sich bisher nur gut 150 Studios zertifizieren lassen auf der Grundlage
der Vorgaben vom BfS?

Grundsätzlich halten wir eine freiwillige Zertifizierung für besser! Staatliche Regulierungen
und entsprechende Kontrollen haben immer auch negative Begleitumstände, die beim
Handeln aus Überzeugung entfallen.

Allerdings müssen sich die Solarienverbände den Vorwurf gefallen lassen, in den
vergangenen vier Jahren zu wenig für die Durchsetzung des Qualitäts-Siegels „Zertifiziertes
Solarium“ getan zu haben. Gleichzeitig ist es immer schwierig, in einer Branchenkrise – und
davon kann man hier seit ca. 5 Jahren sprechen – vernünftiges Handeln durch Überzeugung
durchzusetzen.

Nicht zuletzt durch die Vermittlung und die „politische Überzeugungskraft“ des BMU ist aber
der Prozess seit Anfang dieses Jahres wirklich in Schwung gekommen. 2007 werden sich
mehr Studios zertifiziert haben als in den vier vorangegangenen Jahren zusammen. Es wäre
sicher sinnvoll, vor einer gesetzlichen Regulierung den Erfolg dieses Prozesses abzuwarten –
natürlich mit klaren zeitlichen Zielsetzungen. In der Tat ist das auch so das Verständnis beider
Seiten.
4.) Nach einem Test durch Frontal 21 in Sonnenstudios ist die Bestrahlungsdauer und -
dosis sowie die Beratung durch das Fachpersonal ungenügend - auch nach dem Urteil
eines Experten der Berliner Charité. Es gibt zahlreiche weitere Tests, die das in den
vergangenen Jahren belegt haben. Was sagt die Branche zu diesen Vorwürfen?

Wie immer sind solche Pauschal-Vorwürfe weder richtig noch belegbar.

 • Es gibt ein deutliche Mehrheit qualifizierter Studio-Betreiber und tausende über die
   Akademie für Besonnung intensiv geschulte Mitarbeiter, die in den Studios beraten und
   für eine hauttypengerechte – und das heißt hautfreundliche – Besonnung sorgen.
 • Es gibt allerdings in dieser wie in den meisten anderen Branchen – auch aufgrund
   mangelnder Qualifizierungsvoraussetzungen für die Studio-Gründung – eine Reihe
   „schwarzer Schafe“ und schlecht geführter Studios, die dem Image der gesamten Branche
   erheblichen Schaden zufügen.
 • Es gibt aber auch ein merkwürdiges „Testverhalten“ einiger Medien (zu denen Frontal
   natürlich nicht gehört!). Da werden so lange „Undercover“-Testversuche veranstaltet, bis
   ein „schwarzes Schaf“ identifiziert ist – und das wird dann zum Beispiel für die gesamte
   Branche öffentlich denunziert. Oder schlimmer noch: es werden Menschen dafür bezahlt,
   dass sie sich vor der Kamera im Interview als Solarien-Opfer mit Hautkrebs outen.
   Sinnvoller und verantwortlicher wäre sicher eine repräsentative, durchaus auch
   „undercover“ durchgeführte, Untersuchung, wie Photomed sie mehrfach als gemeinsame
   Aktion auch mit den Dermatologen und auch mit der Charité vorgeschlagen hat.

5.) Verschiedene Experten werfen der Branche vor, der Profit sei vielen gewerblichen
Betreibern wichtiger als der Gesundheitsschutz ihrer Patienten.
Was sagen sie dazu?

Ein „Experten“-Vorwurf, den man unbesehen in gleicher Weise etwa Bäckern, Büchhändlern
oder dem Elektrohandel machen könnte. Tatsache ist, dass in einem Qualitäts-Studio die
Beratung sich an klar definierten Richtlinien orientiert, die unter Umständen – aber durchaus
nicht zwingend – gewisse Einnahmens-Einbußen bedeuten können. Wenn sich der Kunde
partout nicht an den Rat des Betreibers oder Mitarbeiters halten will, wird sicher nur eine –
allerdings garnicht so kleine - Minderheit der Studio-Betreiber die Einhaltung erzwingen (z.
B. durch „Rausschmiss“).
In der Branchen-Krise ist dieser Mut sicher eher ein wenig gesunken. In der jetzt absehbaren
Erholungsphase werden die Verbände z.B. ihre Anstrengungen intensivieren, die Studio-
Betreiber bei ihren Bemühungen um die Verbannung der „bösen Sonne“ aus den Studios zu
ermutigen und zu unterstützen.

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  • 2. • Da es keine medizinische Begründung gibt (die Haut des 16-17jährigen unterscheidet sich nicht von der Haut des 20jähigen), die Grenze also eine politisch-administrative und nicht medizinisch indizierte ist, und • wegen der in vielen Studien nachgewiesenen biopositiven und präventiven Wirkungen der UV-Strahlen auch und gerade bei Jugendlichen (moderner Lebensstil führt zu einer dezidierten „Unterversorgung“ mit Sonnenlicht und Vitamin D gerade bei dieser Altersgruppe) hielten wir eine Regelung für besser, wie sie in den meisten weltweit existierenden Gesetzen festgeschrieben ist: Solarienbesuch ab 14 oder 16 Jahren mit elterlicher Erlaubnis, ab 18 Jahren frei. Wir haben aber Verständnis für das Argument: Mit 18 ist jemand geschäftsfähig, kann den Führerschein machen und kann folglich auch seine eigene Haut verantwortlich verwalten. Im übrigen würde ein kontrolliertes „Sonnenbank-Verbot“ unter 18 für die Sonnenstudios einen nicht unwesentlichen Vorteil bringen: Die Betreiber der vielen Sonnenbänke (geschätzte 50% der vorhandenen Geräte), die außerhalb der Studios ohne qualifizierte Wartung und Beratung angeboten werden, könnten künftig die Nutzer nicht mehr mit den UV-Strahlen der Bänke allein lassen. 2.) Experten fordern eine Pflicht-Zertifizierung von gewerblichen Sonnenstudios. Wie ist ihre Position dazu? 3.) Seit 2001 existiert eine freiwillige Zertifizierung. - wieviel gewerbliche Sonnenstudios existieren in Deutschland? - warum haben sich bisher nur gut 150 Studios zertifizieren lassen auf der Grundlage der Vorgaben vom BfS? Grundsätzlich halten wir eine freiwillige Zertifizierung für besser! Staatliche Regulierungen und entsprechende Kontrollen haben immer auch negative Begleitumstände, die beim Handeln aus Überzeugung entfallen. Allerdings müssen sich die Solarienverbände den Vorwurf gefallen lassen, in den vergangenen vier Jahren zu wenig für die Durchsetzung des Qualitäts-Siegels „Zertifiziertes Solarium“ getan zu haben. Gleichzeitig ist es immer schwierig, in einer Branchenkrise – und davon kann man hier seit ca. 5 Jahren sprechen – vernünftiges Handeln durch Überzeugung durchzusetzen. Nicht zuletzt durch die Vermittlung und die „politische Überzeugungskraft“ des BMU ist aber der Prozess seit Anfang dieses Jahres wirklich in Schwung gekommen. 2007 werden sich mehr Studios zertifiziert haben als in den vier vorangegangenen Jahren zusammen. Es wäre sicher sinnvoll, vor einer gesetzlichen Regulierung den Erfolg dieses Prozesses abzuwarten – natürlich mit klaren zeitlichen Zielsetzungen. In der Tat ist das auch so das Verständnis beider Seiten.
  • 3. 4.) Nach einem Test durch Frontal 21 in Sonnenstudios ist die Bestrahlungsdauer und - dosis sowie die Beratung durch das Fachpersonal ungenügend - auch nach dem Urteil eines Experten der Berliner Charité. Es gibt zahlreiche weitere Tests, die das in den vergangenen Jahren belegt haben. Was sagt die Branche zu diesen Vorwürfen? Wie immer sind solche Pauschal-Vorwürfe weder richtig noch belegbar. • Es gibt ein deutliche Mehrheit qualifizierter Studio-Betreiber und tausende über die Akademie für Besonnung intensiv geschulte Mitarbeiter, die in den Studios beraten und für eine hauttypengerechte – und das heißt hautfreundliche – Besonnung sorgen. • Es gibt allerdings in dieser wie in den meisten anderen Branchen – auch aufgrund mangelnder Qualifizierungsvoraussetzungen für die Studio-Gründung – eine Reihe „schwarzer Schafe“ und schlecht geführter Studios, die dem Image der gesamten Branche erheblichen Schaden zufügen. • Es gibt aber auch ein merkwürdiges „Testverhalten“ einiger Medien (zu denen Frontal natürlich nicht gehört!). Da werden so lange „Undercover“-Testversuche veranstaltet, bis ein „schwarzes Schaf“ identifiziert ist – und das wird dann zum Beispiel für die gesamte Branche öffentlich denunziert. Oder schlimmer noch: es werden Menschen dafür bezahlt, dass sie sich vor der Kamera im Interview als Solarien-Opfer mit Hautkrebs outen. Sinnvoller und verantwortlicher wäre sicher eine repräsentative, durchaus auch „undercover“ durchgeführte, Untersuchung, wie Photomed sie mehrfach als gemeinsame Aktion auch mit den Dermatologen und auch mit der Charité vorgeschlagen hat. 5.) Verschiedene Experten werfen der Branche vor, der Profit sei vielen gewerblichen Betreibern wichtiger als der Gesundheitsschutz ihrer Patienten. Was sagen sie dazu? Ein „Experten“-Vorwurf, den man unbesehen in gleicher Weise etwa Bäckern, Büchhändlern oder dem Elektrohandel machen könnte. Tatsache ist, dass in einem Qualitäts-Studio die Beratung sich an klar definierten Richtlinien orientiert, die unter Umständen – aber durchaus nicht zwingend – gewisse Einnahmens-Einbußen bedeuten können. Wenn sich der Kunde partout nicht an den Rat des Betreibers oder Mitarbeiters halten will, wird sicher nur eine – allerdings garnicht so kleine - Minderheit der Studio-Betreiber die Einhaltung erzwingen (z. B. durch „Rausschmiss“). In der Branchen-Krise ist dieser Mut sicher eher ein wenig gesunken. In der jetzt absehbaren Erholungsphase werden die Verbände z.B. ihre Anstrengungen intensivieren, die Studio- Betreiber bei ihren Bemühungen um die Verbannung der „bösen Sonne“ aus den Studios zu ermutigen und zu unterstützen.