SlideShare une entreprise Scribd logo
1  sur  22
Télécharger pour lire hors ligne
Innovation - das wahre
                         Bottleneck?!
                                Pecha Kucha
                            OOP 2012, München
                                Stefan Roock
                          stefan.roock@it-agile.de
                           Twitter: @StefanRoock




Mittwoch, 25. Januar 12
Auf die Geschwindigkeit kommt es an!




  Copyright MrTMan. http://www.flickr.com/photos/teijo/680594567/sizes/l/in/photostream/
Mittwoch, 25. Januar 12

Bei der Produktentwicklung kommt es auf die Geschwindigkeit an. Wir alle wissen, dass sich bei den
Produktmanagern Anforderungen ohne Ende stauen und die Kunden ganz ungeduldig auf neue Releases warten.
Oder doch nicht?




Copyright by machanucha. http://www.flickr.com/photos/chinny_chin_chin00/4917467665/sizes/l/in/photostream/
Mittwoch, 25. Januar 12

Oder ist das vielleicht gar nicht der Fall? Ist die Geschwindigkeit vielleicht doch nicht so wichtig? Warten die
Kunden vielleicht nur deshalb so ungeduldig auf das nächste Release, weil das aktuelle Release keine nützlichen
Neuerungen aufwies.
Schneller mit Scrum




Mittwoch, 25. Januar 12

Vor einiger Zeit belauschte ich ein Gespräch von internen Scrum-Coaches bei einem meiner Kunden. Der Kunde
hatte begonnen, seine Teams schrittweise auf Scrum umzustellen. Die internen Coaches waren für die Begleitung
der Teams zuständig. Scrum funktionierte in den Teams gut und die Release-Zyklen verkürzten sich drastisch von
12-24 auf 1 bis 3 Monate.
Mittwoch, 25. Januar 12

Trotzdem waren die internen Coaches unzufrieden. Sie hatten Teams zur Umstellung auf Scrum bekommen, die an
relativ erfolglosen Produkten arbeiteten. Sie fürchteten, dass diese Produkte eingestellt würden und der Misserfolg
des Produktes auf Scrum zurückfallen könnte.
Mittwoch, 25. Januar 12

Nachvollziehbar. Allerdings: Scrum ist nicht primär dazu da, für erfolgreiche Produkte die Releasezyklen zu
reduzieren. Scrum sollte auch dabei helfen, weniger erfolgreiche Produkte zu erfolgreichen Produkten zu machen.
Und für weniger erfolgreiche Produkte reicht eine Beschleunigung der Umsetzung auch nicht aus. Sie kann sogar
kontraproduktiv sein, wie die folgende Betrachtung zeigt.
Mittwoch, 25. Januar 12

Am Anfang sieht die Welt häufig so aus, dass das Entwicklungsteam viel zu langsam ist oder zumindest erscheint.
Das Business hat eine lange Liste von Dingen, auf deren Umsetzung sie ganz dringend warten. Der
vielbeschworene Anforderungsstau wird immer länger.
Mittwoch, 25. Januar 12

Mit Hilfe von Scrum beschleunigt das Team ungemein. Das Team (der Drache) verlangt immer schneller neuen
Input. Irgendwann ist der Anforderungsstau beseitigt und ein Anforderungssog entsteht, der den Product Owner
unter Druck setzt.
Product Owner im Sog




Mittwoch, 25. Januar 12

Der Product Owner will nicht, dass das Team herumsitzt. Das setzt den Product Owner unter Stress, das Team mit
ausreichend Anforderungen zu versorgen. Seine ganze Energie wird vom Team aufgesogen.
Product Owner
               überlastet




Mittwoch, 25. Januar 12

Um das Team mit Anforderungen zu versorgen und Leerlauf zu vermeiden, steckt der Product Owner seine ganze
Energie in der Schreiben der Anforderungen. Dabei vernachlässigt er aber seine anderen Aufgaben, insbesondere
darauf, die Kundenbedürfnisse genau zu verstehen und innovative und werthaltige Features zu finden.
Product Owner
               überlastet




                                             Schlechter Input
                                               für das Team
                                                                                       Schlechtes
                                                                                        Produkt
Mittwoch, 25. Januar 12

Der Product Owner liefert also schlechten Input für das Team. Das Team arbeitet diesen nach dem GIGO-Prinzip
ab: Garbage In, Garbage Out. Das Ergebnis ist ein schlechtes Produkt mit unnützen Features.
Wert (kumuliert)




                                                                    irgendwelche
                                                                       Features




                                                                                    Zeit


Mittwoch, 25. Januar 12

So werden über die Zeit kontinuierlich neue Features angehäuft. Diese generieren aber kaum Geschäftswert.
Mitunter vernichten sie sogar Wert, weil sie das Produkt verkomplizieren. Es wird also jede Menge Geld verbrannt.
Waste in Systemen
             Individualentwicklung
                     unbenutzt      benutzt             90% des Systemnutzens wird durch
                                                        10% der Funktionen erzeugt.


                   40 %                                                                              unbenutzt
                                                                           MS-Word                   selten benutzt
                                    60 %                                                             häufig benutzt

                                                                              15 %


                                                                       12 %



                                                                                            73 %




Mittwoch, 25. Januar 12
Dieser Effekt wurde durch eine Reihe von Studien belegt, die Individualentwicklungen und Standardprodukte untersucht
haben. Ca. 2/3 der Funktionen in Softwaresystemen werden selten oder nie benutzt. Microsoft hat mehr als 10 Jahre
gebraucht gebraucht, um 85% unnützer Funktionen in MS-Word zu entwickeln. Mit Scrum wäre das viel schneller gegangen.
Wert (kumuliert)



                                                      überlegte
                                                      Features




                                                                  irgendwelche
                                                                     Features




                                                                                  Zeit


Mittwoch, 25. Januar 12

Stattdessen sollten die besonders werthaltigen Features entwickelt werden. Dazu muss man sich ernsthaft mit den
Kundenbedürfnissen und technologischen Möglichkeiten auseinandersetzen. Auch wenn das bedeutet, dass
weniger Features umgesetzt werden, wäre das resultierende Produkt trotzdem wertvoller.
Mittwoch, 25. Januar 12

Um es ganz klar zu sagen: Der Product Owner ist kein Bürokrat und auch keine Schreibkraft. Sein Job besteht
darin, Geschäftswert herzustellen und das bedeutet zu einem guten Teil, Kundenbedürfnisse zu verstehen und
Innovationen ins Produkt zu bringen.
Mittwoch, 25. Januar 12

In der Praxis sehe ich häufig eine starke Abgrenzung des Product Owners vom Entwicklungsteam. Dies behindert
den Product Owner dabei, werthaltige und innovative Features zu finden. Er ist vollauf damit beschäftigt, das
Team mit _irgendwelchen_ Anforderungen zu versorgen.
Ask the Team!




Mittwoch, 25. Januar 12

Dabei lässt sich das ganze Dilemma ganz einfach zu lösen. Das Product Owner sollte das Team um Unterstützung
bitten. „Ask the Team“ ist das Motto. Und das Team sollte dieser Bitte entsprechen. Dadurch entstehen eine ganze
Menge von Vorteilen.
Weniger Hunger




Mittwoch, 25. Januar 12

Erstens: Durch die Unterstützung des Product Owners hat das Team weniger Zeit für die Umsetzung der
Anforderungen und dadurch weniger Hunger auf Anforderungen. Die Belastung des Product-Owners sinkt.
Mehr Manpower




Mittwoch, 25. Januar 12

Zweitens: Es gibt zusätzliche Arbeitskraft beim Erstellen der User Storys. Es hat sich bewährt, das Product Owner
und Entwicklungsteam in regelmäßigen Anforderungsworkshops gemeinsam an User Storys arbeiten. Sie treffen
sich z.B. wöchentlich für 2 Stunden zu so einem Workshop.
Mehr Unterschiedlichkeit




Mittwoch, 25. Januar 12

Drittens: Für Innovation ist die Arbeit in interdisziplinären Gruppen besonders gut. Ich kenne wenige
Kreativtechniken, die nur eine Person benötigen. Gerade die Unterschiedlichkeit von Personen erzeugt die
notwendige kreative Energie.
Product Owner im Team




                              €
                                               €
                          €

Mittwoch, 25. Januar 12

Für mich ist der Product Owner eine Rolle _im_ Team. Product Owner und Entwicklungsteam sind _gemeinsam_
innovativ und letztlich _gemeinsam_ verantwortlich für den Produkterfolg.
Danke für die
        Aufmerksamkeit
Mittwoch, 25. Januar 12

Weitere Fragen? Nehmen Sie gerne Kontakt auf:
E-Mail: stefan.roock@it-agile.de
Twitter: StefanRoock
Web: http://stefanroock.de, http://www.it-agile.de

Contenu connexe

En vedette

En vedette (20)

Positivismo
PositivismoPositivismo
Positivismo
 
Guia matematica
Guia matematicaGuia matematica
Guia matematica
 
Repetidor Celular / Estudio de cobertura / Repetidor GSM
Repetidor Celular / Estudio de cobertura / Repetidor GSMRepetidor Celular / Estudio de cobertura / Repetidor GSM
Repetidor Celular / Estudio de cobertura / Repetidor GSM
 
Adjetivo
AdjetivoAdjetivo
Adjetivo
 
Presentacion trabajo final -grupo 241
Presentacion trabajo final -grupo 241Presentacion trabajo final -grupo 241
Presentacion trabajo final -grupo 241
 
Como instalar windows xp
Como instalar windows xpComo instalar windows xp
Como instalar windows xp
 
Erika gomez zabala verdadero
Erika gomez zabala  verdaderoErika gomez zabala  verdadero
Erika gomez zabala verdadero
 
Diseño grafico
Diseño graficoDiseño grafico
Diseño grafico
 
Concepto de contabilidad
Concepto de contabilidadConcepto de contabilidad
Concepto de contabilidad
 
Web 2.0 an der Bibliothek der Fachhochschule Hannover
Web 2.0 an der Bibliothek der Fachhochschule HannoverWeb 2.0 an der Bibliothek der Fachhochschule Hannover
Web 2.0 an der Bibliothek der Fachhochschule Hannover
 
Sustentación de trabajo de grado
Sustentación de trabajo de gradoSustentación de trabajo de grado
Sustentación de trabajo de grado
 
Konato Beratungsplattform
Konato BeratungsplattformKonato Beratungsplattform
Konato Beratungsplattform
 
Innovacion educativa
Innovacion educativaInnovacion educativa
Innovacion educativa
 
Mettler - Moisture Analyzer HE53
Mettler - Moisture Analyzer HE53Mettler - Moisture Analyzer HE53
Mettler - Moisture Analyzer HE53
 
Módulo de física 2010 parte 9 (mecánica de fluidos)
Módulo de física  2010 parte 9 (mecánica de fluidos)Módulo de física  2010 parte 9 (mecánica de fluidos)
Módulo de física 2010 parte 9 (mecánica de fluidos)
 
Andreas eschbach
Andreas eschbachAndreas eschbach
Andreas eschbach
 
Taller estadistica inferencial
Taller  estadistica inferencialTaller  estadistica inferencial
Taller estadistica inferencial
 
Icfes2003 respuestasmatematicas
Icfes2003 respuestasmatematicasIcfes2003 respuestasmatematicas
Icfes2003 respuestasmatematicas
 
Hessen
HessenHessen
Hessen
 
Tda sf-d-
Tda sf-d-Tda sf-d-
Tda sf-d-
 

Plus de Stefan ROOCK

Agile Organisation: What, When, How
Agile Organisation: What, When, HowAgile Organisation: What, When, How
Agile Organisation: What, When, HowStefan ROOCK
 
Hauptsache dem Team geht's gut? Setzen! Sechs!
Hauptsache dem Team geht's gut? Setzen! Sechs!Hauptsache dem Team geht's gut? Setzen! Sechs!
Hauptsache dem Team geht's gut? Setzen! Sechs!Stefan ROOCK
 
Agile Organisationen: eine Frage der Haltung
Agile Organisationen: eine Frage der HaltungAgile Organisationen: eine Frage der Haltung
Agile Organisationen: eine Frage der HaltungStefan ROOCK
 
ScALeD: Agile Skalierung jenseits von Skalierungsframeworks
ScALeD: Agile Skalierung jenseits von SkalierungsframeworksScALeD: Agile Skalierung jenseits von Skalierungsframeworks
ScALeD: Agile Skalierung jenseits von SkalierungsframeworksStefan ROOCK
 
Pecha-Kucha: Scrum in Cool
Pecha-Kucha: Scrum in CoolPecha-Kucha: Scrum in Cool
Pecha-Kucha: Scrum in CoolStefan ROOCK
 
Nein-Sagen für Product Owner
Nein-Sagen für Product OwnerNein-Sagen für Product Owner
Nein-Sagen für Product OwnerStefan ROOCK
 
Agile Organisationen: eine Frage des Leadership
Agile Organisationen: eine Frage des LeadershipAgile Organisationen: eine Frage des Leadership
Agile Organisationen: eine Frage des LeadershipStefan ROOCK
 
Roadmaps und Agile Reporting abseits von Velocity und Story Points (Agile Wed...
Roadmaps und Agile Reporting abseits von Velocity und Story Points (Agile Wed...Roadmaps und Agile Reporting abseits von Velocity und Story Points (Agile Wed...
Roadmaps und Agile Reporting abseits von Velocity und Story Points (Agile Wed...Stefan ROOCK
 
Roadmaps und Agile Reporting abseits von Velocity und Story Points
Roadmaps und Agile Reporting abseits von Velocity und Story PointsRoadmaps und Agile Reporting abseits von Velocity und Story Points
Roadmaps und Agile Reporting abseits von Velocity und Story PointsStefan ROOCK
 
Roadmaps und Agile Reporting abseits von Velocity und Story Points
Roadmaps und Agile Reporting abseits von Velocity und Story PointsRoadmaps und Agile Reporting abseits von Velocity und Story Points
Roadmaps und Agile Reporting abseits von Velocity und Story PointsStefan ROOCK
 
Vertragsgestaltung für agile Softwareentwicklung (OOP 2018, München)
Vertragsgestaltung für agile Softwareentwicklung (OOP 2018, München)Vertragsgestaltung für agile Softwareentwicklung (OOP 2018, München)
Vertragsgestaltung für agile Softwareentwicklung (OOP 2018, München)Stefan ROOCK
 
Agile Verträge - Vertragsgestaltung für agile Softwareentwicklung
Agile Verträge - Vertragsgestaltung für agile SoftwareentwicklungAgile Verträge - Vertragsgestaltung für agile Softwareentwicklung
Agile Verträge - Vertragsgestaltung für agile SoftwareentwicklungStefan ROOCK
 
Warum die meisten Hackathons den Unternehmen nichts bringen
Warum die meisten Hackathons den Unternehmen nichts bringenWarum die meisten Hackathons den Unternehmen nichts bringen
Warum die meisten Hackathons den Unternehmen nichts bringenStefan ROOCK
 
MbO, OKR und Nordstern
MbO, OKR und NordsternMbO, OKR und Nordstern
MbO, OKR und NordsternStefan ROOCK
 
XP-Days-Kurzvortrag: ALIGNMENT UND VERBESSERUNG MIT DEM NORDSTERN-KONZEPT
XP-Days-Kurzvortrag: ALIGNMENT UND VERBESSERUNG MIT DEM NORDSTERN-KONZEPTXP-Days-Kurzvortrag: ALIGNMENT UND VERBESSERUNG MIT DEM NORDSTERN-KONZEPT
XP-Days-Kurzvortrag: ALIGNMENT UND VERBESSERUNG MIT DEM NORDSTERN-KONZEPTStefan ROOCK
 
Alignment und Verbesserung mit dem Nordstern-Konzept (Kurzvortrag)
Alignment und Verbesserung mit dem Nordstern-Konzept (Kurzvortrag)Alignment und Verbesserung mit dem Nordstern-Konzept (Kurzvortrag)
Alignment und Verbesserung mit dem Nordstern-Konzept (Kurzvortrag)Stefan ROOCK
 
UX und agile Entwicklung - eine Aufgabe für das ganze Team
UX und agile Entwicklung - eine Aufgabe für das ganze TeamUX und agile Entwicklung - eine Aufgabe für das ganze Team
UX und agile Entwicklung - eine Aufgabe für das ganze TeamStefan ROOCK
 
Alignment und Verbesserung mit dem Nordstern-Konzept
Alignment und Verbesserung mit dem Nordstern-KonzeptAlignment und Verbesserung mit dem Nordstern-Konzept
Alignment und Verbesserung mit dem Nordstern-KonzeptStefan ROOCK
 

Plus de Stefan ROOCK (20)

Agile Organisation: What, When, How
Agile Organisation: What, When, HowAgile Organisation: What, When, How
Agile Organisation: What, When, How
 
Hauptsache dem Team geht's gut? Setzen! Sechs!
Hauptsache dem Team geht's gut? Setzen! Sechs!Hauptsache dem Team geht's gut? Setzen! Sechs!
Hauptsache dem Team geht's gut? Setzen! Sechs!
 
Agile Organisationen: eine Frage der Haltung
Agile Organisationen: eine Frage der HaltungAgile Organisationen: eine Frage der Haltung
Agile Organisationen: eine Frage der Haltung
 
Scrum in cool
Scrum in coolScrum in cool
Scrum in cool
 
ScALeD: Agile Skalierung jenseits von Skalierungsframeworks
ScALeD: Agile Skalierung jenseits von SkalierungsframeworksScALeD: Agile Skalierung jenseits von Skalierungsframeworks
ScALeD: Agile Skalierung jenseits von Skalierungsframeworks
 
Pecha-Kucha: Scrum in Cool
Pecha-Kucha: Scrum in CoolPecha-Kucha: Scrum in Cool
Pecha-Kucha: Scrum in Cool
 
Nein-Sagen für Product Owner
Nein-Sagen für Product OwnerNein-Sagen für Product Owner
Nein-Sagen für Product Owner
 
Agile Organisationen: eine Frage des Leadership
Agile Organisationen: eine Frage des LeadershipAgile Organisationen: eine Frage des Leadership
Agile Organisationen: eine Frage des Leadership
 
Roadmaps und Agile Reporting abseits von Velocity und Story Points (Agile Wed...
Roadmaps und Agile Reporting abseits von Velocity und Story Points (Agile Wed...Roadmaps und Agile Reporting abseits von Velocity und Story Points (Agile Wed...
Roadmaps und Agile Reporting abseits von Velocity und Story Points (Agile Wed...
 
Roadmaps und Agile Reporting abseits von Velocity und Story Points
Roadmaps und Agile Reporting abseits von Velocity und Story PointsRoadmaps und Agile Reporting abseits von Velocity und Story Points
Roadmaps und Agile Reporting abseits von Velocity und Story Points
 
Roadmaps und Agile Reporting abseits von Velocity und Story Points
Roadmaps und Agile Reporting abseits von Velocity und Story PointsRoadmaps und Agile Reporting abseits von Velocity und Story Points
Roadmaps und Agile Reporting abseits von Velocity und Story Points
 
Vertragsgestaltung für agile Softwareentwicklung (OOP 2018, München)
Vertragsgestaltung für agile Softwareentwicklung (OOP 2018, München)Vertragsgestaltung für agile Softwareentwicklung (OOP 2018, München)
Vertragsgestaltung für agile Softwareentwicklung (OOP 2018, München)
 
Metriken@agile
Metriken@agileMetriken@agile
Metriken@agile
 
Agile Verträge - Vertragsgestaltung für agile Softwareentwicklung
Agile Verträge - Vertragsgestaltung für agile SoftwareentwicklungAgile Verträge - Vertragsgestaltung für agile Softwareentwicklung
Agile Verträge - Vertragsgestaltung für agile Softwareentwicklung
 
Warum die meisten Hackathons den Unternehmen nichts bringen
Warum die meisten Hackathons den Unternehmen nichts bringenWarum die meisten Hackathons den Unternehmen nichts bringen
Warum die meisten Hackathons den Unternehmen nichts bringen
 
MbO, OKR und Nordstern
MbO, OKR und NordsternMbO, OKR und Nordstern
MbO, OKR und Nordstern
 
XP-Days-Kurzvortrag: ALIGNMENT UND VERBESSERUNG MIT DEM NORDSTERN-KONZEPT
XP-Days-Kurzvortrag: ALIGNMENT UND VERBESSERUNG MIT DEM NORDSTERN-KONZEPTXP-Days-Kurzvortrag: ALIGNMENT UND VERBESSERUNG MIT DEM NORDSTERN-KONZEPT
XP-Days-Kurzvortrag: ALIGNMENT UND VERBESSERUNG MIT DEM NORDSTERN-KONZEPT
 
Alignment und Verbesserung mit dem Nordstern-Konzept (Kurzvortrag)
Alignment und Verbesserung mit dem Nordstern-Konzept (Kurzvortrag)Alignment und Verbesserung mit dem Nordstern-Konzept (Kurzvortrag)
Alignment und Verbesserung mit dem Nordstern-Konzept (Kurzvortrag)
 
UX und agile Entwicklung - eine Aufgabe für das ganze Team
UX und agile Entwicklung - eine Aufgabe für das ganze TeamUX und agile Entwicklung - eine Aufgabe für das ganze Team
UX und agile Entwicklung - eine Aufgabe für das ganze Team
 
Alignment und Verbesserung mit dem Nordstern-Konzept
Alignment und Verbesserung mit dem Nordstern-KonzeptAlignment und Verbesserung mit dem Nordstern-Konzept
Alignment und Verbesserung mit dem Nordstern-Konzept
 

Pecha Kucha: Innovation - Das wahre Bottleneck?!

  • 1. Innovation - das wahre Bottleneck?! Pecha Kucha OOP 2012, München Stefan Roock stefan.roock@it-agile.de Twitter: @StefanRoock Mittwoch, 25. Januar 12
  • 2. Auf die Geschwindigkeit kommt es an! Copyright MrTMan. http://www.flickr.com/photos/teijo/680594567/sizes/l/in/photostream/ Mittwoch, 25. Januar 12 Bei der Produktentwicklung kommt es auf die Geschwindigkeit an. Wir alle wissen, dass sich bei den Produktmanagern Anforderungen ohne Ende stauen und die Kunden ganz ungeduldig auf neue Releases warten.
  • 3. Oder doch nicht? Copyright by machanucha. http://www.flickr.com/photos/chinny_chin_chin00/4917467665/sizes/l/in/photostream/ Mittwoch, 25. Januar 12 Oder ist das vielleicht gar nicht der Fall? Ist die Geschwindigkeit vielleicht doch nicht so wichtig? Warten die Kunden vielleicht nur deshalb so ungeduldig auf das nächste Release, weil das aktuelle Release keine nützlichen Neuerungen aufwies.
  • 4. Schneller mit Scrum Mittwoch, 25. Januar 12 Vor einiger Zeit belauschte ich ein Gespräch von internen Scrum-Coaches bei einem meiner Kunden. Der Kunde hatte begonnen, seine Teams schrittweise auf Scrum umzustellen. Die internen Coaches waren für die Begleitung der Teams zuständig. Scrum funktionierte in den Teams gut und die Release-Zyklen verkürzten sich drastisch von 12-24 auf 1 bis 3 Monate.
  • 5. Mittwoch, 25. Januar 12 Trotzdem waren die internen Coaches unzufrieden. Sie hatten Teams zur Umstellung auf Scrum bekommen, die an relativ erfolglosen Produkten arbeiteten. Sie fürchteten, dass diese Produkte eingestellt würden und der Misserfolg des Produktes auf Scrum zurückfallen könnte.
  • 6. Mittwoch, 25. Januar 12 Nachvollziehbar. Allerdings: Scrum ist nicht primär dazu da, für erfolgreiche Produkte die Releasezyklen zu reduzieren. Scrum sollte auch dabei helfen, weniger erfolgreiche Produkte zu erfolgreichen Produkten zu machen. Und für weniger erfolgreiche Produkte reicht eine Beschleunigung der Umsetzung auch nicht aus. Sie kann sogar kontraproduktiv sein, wie die folgende Betrachtung zeigt.
  • 7. Mittwoch, 25. Januar 12 Am Anfang sieht die Welt häufig so aus, dass das Entwicklungsteam viel zu langsam ist oder zumindest erscheint. Das Business hat eine lange Liste von Dingen, auf deren Umsetzung sie ganz dringend warten. Der vielbeschworene Anforderungsstau wird immer länger.
  • 8. Mittwoch, 25. Januar 12 Mit Hilfe von Scrum beschleunigt das Team ungemein. Das Team (der Drache) verlangt immer schneller neuen Input. Irgendwann ist der Anforderungsstau beseitigt und ein Anforderungssog entsteht, der den Product Owner unter Druck setzt.
  • 9. Product Owner im Sog Mittwoch, 25. Januar 12 Der Product Owner will nicht, dass das Team herumsitzt. Das setzt den Product Owner unter Stress, das Team mit ausreichend Anforderungen zu versorgen. Seine ganze Energie wird vom Team aufgesogen.
  • 10. Product Owner überlastet Mittwoch, 25. Januar 12 Um das Team mit Anforderungen zu versorgen und Leerlauf zu vermeiden, steckt der Product Owner seine ganze Energie in der Schreiben der Anforderungen. Dabei vernachlässigt er aber seine anderen Aufgaben, insbesondere darauf, die Kundenbedürfnisse genau zu verstehen und innovative und werthaltige Features zu finden.
  • 11. Product Owner überlastet Schlechter Input für das Team Schlechtes Produkt Mittwoch, 25. Januar 12 Der Product Owner liefert also schlechten Input für das Team. Das Team arbeitet diesen nach dem GIGO-Prinzip ab: Garbage In, Garbage Out. Das Ergebnis ist ein schlechtes Produkt mit unnützen Features.
  • 12. Wert (kumuliert) irgendwelche Features Zeit Mittwoch, 25. Januar 12 So werden über die Zeit kontinuierlich neue Features angehäuft. Diese generieren aber kaum Geschäftswert. Mitunter vernichten sie sogar Wert, weil sie das Produkt verkomplizieren. Es wird also jede Menge Geld verbrannt.
  • 13. Waste in Systemen Individualentwicklung unbenutzt benutzt 90% des Systemnutzens wird durch 10% der Funktionen erzeugt. 40 % unbenutzt MS-Word selten benutzt 60 % häufig benutzt 15 % 12 % 73 % Mittwoch, 25. Januar 12 Dieser Effekt wurde durch eine Reihe von Studien belegt, die Individualentwicklungen und Standardprodukte untersucht haben. Ca. 2/3 der Funktionen in Softwaresystemen werden selten oder nie benutzt. Microsoft hat mehr als 10 Jahre gebraucht gebraucht, um 85% unnützer Funktionen in MS-Word zu entwickeln. Mit Scrum wäre das viel schneller gegangen.
  • 14. Wert (kumuliert) überlegte Features irgendwelche Features Zeit Mittwoch, 25. Januar 12 Stattdessen sollten die besonders werthaltigen Features entwickelt werden. Dazu muss man sich ernsthaft mit den Kundenbedürfnissen und technologischen Möglichkeiten auseinandersetzen. Auch wenn das bedeutet, dass weniger Features umgesetzt werden, wäre das resultierende Produkt trotzdem wertvoller.
  • 15. Mittwoch, 25. Januar 12 Um es ganz klar zu sagen: Der Product Owner ist kein Bürokrat und auch keine Schreibkraft. Sein Job besteht darin, Geschäftswert herzustellen und das bedeutet zu einem guten Teil, Kundenbedürfnisse zu verstehen und Innovationen ins Produkt zu bringen.
  • 16. Mittwoch, 25. Januar 12 In der Praxis sehe ich häufig eine starke Abgrenzung des Product Owners vom Entwicklungsteam. Dies behindert den Product Owner dabei, werthaltige und innovative Features zu finden. Er ist vollauf damit beschäftigt, das Team mit _irgendwelchen_ Anforderungen zu versorgen.
  • 17. Ask the Team! Mittwoch, 25. Januar 12 Dabei lässt sich das ganze Dilemma ganz einfach zu lösen. Das Product Owner sollte das Team um Unterstützung bitten. „Ask the Team“ ist das Motto. Und das Team sollte dieser Bitte entsprechen. Dadurch entstehen eine ganze Menge von Vorteilen.
  • 18. Weniger Hunger Mittwoch, 25. Januar 12 Erstens: Durch die Unterstützung des Product Owners hat das Team weniger Zeit für die Umsetzung der Anforderungen und dadurch weniger Hunger auf Anforderungen. Die Belastung des Product-Owners sinkt.
  • 19. Mehr Manpower Mittwoch, 25. Januar 12 Zweitens: Es gibt zusätzliche Arbeitskraft beim Erstellen der User Storys. Es hat sich bewährt, das Product Owner und Entwicklungsteam in regelmäßigen Anforderungsworkshops gemeinsam an User Storys arbeiten. Sie treffen sich z.B. wöchentlich für 2 Stunden zu so einem Workshop.
  • 20. Mehr Unterschiedlichkeit Mittwoch, 25. Januar 12 Drittens: Für Innovation ist die Arbeit in interdisziplinären Gruppen besonders gut. Ich kenne wenige Kreativtechniken, die nur eine Person benötigen. Gerade die Unterschiedlichkeit von Personen erzeugt die notwendige kreative Energie.
  • 21. Product Owner im Team € € € Mittwoch, 25. Januar 12 Für mich ist der Product Owner eine Rolle _im_ Team. Product Owner und Entwicklungsteam sind _gemeinsam_ innovativ und letztlich _gemeinsam_ verantwortlich für den Produkterfolg.
  • 22. Danke für die Aufmerksamkeit Mittwoch, 25. Januar 12 Weitere Fragen? Nehmen Sie gerne Kontakt auf: E-Mail: stefan.roock@it-agile.de Twitter: StefanRoock Web: http://stefanroock.de, http://www.it-agile.de