This presentation is in German. It contains an overview about the Bahai economic rules and principles. Goal is the unity of all nations and moderate wealth for everyone.
Topics covered are:
- personal rules
- running a company
- running communities
- taxation
- worldwide view
Alte Regeln für die heutige Wirtschaft - Die Bahai Wirtschaftsrichtlinien
1. Alte Regeln
für die
heutige
Wirtschaft?
Dr. Werner Schönfeldinger
18. November 2012
Ein Überblick über die Bahá'í Wirtschaftsregeln
2. Quellen im Zeitbezug
Industrialisierung 20er 50er
Rokoko Biedermeier Jugendstil 80er
1. Wirt- Welt-
Gründer- Öl-Krise Fin-
schafts- wirtschafts-
krise 1+2 Krise
krise krise
Kriege
Newton Hegel Freud WW1 WW2
Bach Marx Lenin UNO Popper
Darwin Edison Einstein Hesse Ghandi Jobs/Gates
Franz. Rev. Wagner Israel
Sozialvers. EU
Dynamit Flugzeug Fernsehen PC Handy
in DE Funk Völkerbund Atombombe
Bab (1817-1850)
Bahá’u’lláh (1812-1892)
Abdu’l-Bahá (1844-1921)
Shoghi Effendi (1897-1957)
Universales Haus der Gerechtigkeit
Meines Grossvaters Grossvater
mein Grossvater
https://linksunten.indymedia.org/de/node/30881 Ich (1968-)
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3. Das System als Ganzes
Mensch(en)
Infrastruktur
(Um-)welt
Unternehmen
Land
Kommune
4. Es beginnt beim Einzelnen
„Wenn der Mensch die Stufe der Erfüllung und seine Reife erlangt hat,
bedarf er des Wohlstandes. Wohlstand, den er durch Handwerk und Beruf
erwirbt, ist [...] lobenswert und empfehlenswert.“ (Bahá’u’lláh, Botschaften aus Akká)
• Jeder ist verpflichtet - Mann oder Frau - einem Gewerbe
oder Beruf nachzugehen
• Führung des Haushalts und Erziehung der Kinder ist ein
ehrenvoller Beruf
• Reichtum entbindet nicht von täglicher Arbeit
• Wie ist das zu tun?
• Macht, das was euch und anderen nützt
• Der Lebensunterhalt muss verdient werden können
• Meisterschaft ist anzustreben
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5. Moral und Ethik im Handeln
• Wirtschaftliches Handeln mit:
• Vertrauenswürdigkeit
• Ehrlichkeit
• Aufrichtigkeit - über jeden Verdacht erhaben
• Rechtschaffenheit
• gegen Eigennutz gefeit
• Andere nicht betrügen und sich nicht betrügen lassen.
• Die Maßstäbe des Handelns sollen auch bei
(unlauterer) Konkurrenz beibehalten werden.
• Keine Geschäfte mit Alkohol und Waffen
• Der Geschäftsmann als Vorbild in geschäftlichen
Tätigkeiten - mit Gerechtigkeit und Unparteilichkeit
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6. Gleichheit der Menschen und
Angemessenheit des Lohnes
• Grundsätzlich: Extremer Reichtum und extreme
Armut müssen geändert werden. Extreme sind
abzulehnen.
• Die Menschen haben unterschiedliche Begabungen
und Talente. Gleichheit per Gesetz zu verordnen ist
nicht zielführend, Mäßigung ist besser.
• Die Entlohnung soll individuell nach dem
Leistungsvermögen und den Talenten entsprechen.
• Angemessenheit bedeutet:
• Leisten eines angemessenen Lebensunterhalts,
der Mensch soll zufrieden sein
• Vorsorge für Ruhegehalt beinhalten
• die Möglichkeit, Vorsorge für Notzeiten und
Krisen zu treffen
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7. Unternehmer
„Es wird in Zukunft für die Menschen nicht mehr möglich sein, sich
durch die Arbeit anderer große Reichtümer anzuhäufen.“
(Abdu'l-Baha: Star in the West)
• Der Unternehmer ist Vorbild im geschäftlichen
Handeln - Rechtschaffenheit, Gerechtigkeit und
Unparteilichkeit.
• Beibehaltung der ethischen Standards im
Konkurrenzkampf mit anderen Unternehmen.
• Er schafft Arbeit und zahlt angemessene Löhne.
• Gewinnbeteiligung von 20%-25% für die
Mitarbeiter ist empfohlen.
• Bei „Nachfolge“ bzw. Generationswechsel beim
Eigentümer sollen die Mitarbeiter ebenfalls
berücksichtigt werden.
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8. Das Dorfmodell
Steuern an
den Staat Unterstützung
Menschen +
Zehent (Steuer)
Unternehmen
Einkünfte aus Hilfe in Notfällen
Tierhaltung
Schule und
1/3 der Bildung
Bodenschätze
Waisen
Nachlass ohne Lagerhaus
Erben Behinderte
1/2 von Öffentliche
Schatzfunden Gesundheit
Spenden
Kosten des
Lagerhauses
9. Steuer
• In der Art der Steuerberechnung ist die Privatperson dem
Unternehmen gleichgestellt.
• Bemessungsgrundlage der Steuer ist der jährliche
Überschuss (Einnahmen - Ausgaben)
• Der Steuersatz selbst wird ausgehend von 10% progressiv
bis über 50% erhöht.
• Ein Vergleich:
• Bruttoeinkommen: 51.000 EUR, Ausgaben 30.000 EUR
• Steuerbasis nach EStG: 51.000 EUR,
Steuer ca. 17.900,
Rest: 3.100 EUR
• Nach Baha'i Regeln: Überschuss = 21.000 EUR,
Steuer ang. 10.000,
Rest: 11.000 EUR
• Die Absetzbarkeit der Ausgaben würden in Verbindung mit
dem Dorfmodell auch die Transferzahlungen gegen Null
gehen lassen.
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10. Bank, Schulden und Zinsen
• Aufgabe: Finanzierung von
wirtschaftlichen Unternehmungen (der
Realwirtschaft)
• Verbot: Finanzierung von Waffen und
kriegsführenden Nationen
• Aufhebung des Verbots der Schuldzinsen
(im Qur‘an), jedoch gilt hier auch das
Prinzip der Mäßigung
• Begleichung der Schuldzinsen mit Eifer
und Fleiss
• Stundung für den Schuldner bis Mittel und
Wege zum Zahlen gefunden werden
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11. Position zu den vorherrschenden
Wirtschaftssystemen
• Weder Kapitalismus noch
Marxismus werden gesamthaft
angenommen oder abgelehnt.
• Das Wirtschaftssystem muss mit
den lebensnotwendigen Rechten des
einzelnen Menschen
übereinstimmen.
• Prinzip der Mäßigung soll in allen
Dingen angewendet werden.
• Extreme sollen vermieden werden.
• Die gegenwärtige Form (1945) des
Kapitalismus macht Anpassungen
notwendig.
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12. Umgang mit Ressourcen
• Ressourcen = wirtschaftliche
Hilfsmittel und Rohstoffquellen
• Verteilung der Erzeugnisse soll
unparteiisch geregelt werden.
• „Weltbundsystem“ übt über die
Verteilung und Nutzung unbeschränkte
und unanfechtbare Amtsgewalt aus.
• Nicht ausreichende Hilfsquellen sollen
gegen ausreichende ersetzt werden.
• Gemeinsames Handeln ist erforderlich
zur Erhaltung der Hilfsquellen.
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13. Weltweite Sicht
„Die Wohlfahrt der Menschheit, ihr Friede und ihre Sicherheit sind
unerreichbar, wenn und ehe nicht ihre Einheit fest begründet ist."
(Bahá’u’lláh: Ährenlese)
• Umwidmung der Rüstungsausgaben
• Förderung der Bildung als oberstes Gebot
• Die geistigen Fähigkeiten (insbesondere
Tugenden und Mäßigung) muss mit der
materiellen Entwicklung Schritt halten.
• Die gegenseitige Abhängigkeit der Völker
eines Planeten muss verstanden werden.
• Weltweites Kommunikationssystem
• Weltweite Hilfssprache
• Einheitliches allumfassendes Währungs-,
Gewichts- und Maßsystem
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14. Das Ziel: Glück und Wohlfahrt für alle
• Wohlstand für die ganze
Bevölkerung
• Wohlstand: Angleichung der
verfügbaren Mittel an den Bedarf,
den jemand zum Leben braucht.
• Zusammenwirken und
Wechselseitigkeit - Wohlfahrt
und Not des Teils bedeutet die
Wohlfahrt und Not des Ganzen
• Einheit in der Vielfalt, aber keine
Extreme!
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15. Wohin geht der Weg?
• Die Regeln beruhen auf geistigen Prinzipien
(auch Menschliche Werte):
• sie eröffnen eine Sichtweise
• sie vermitteln auch eine Haltung
• sie erleichtern das finden von praktischen
Maßnahmen für das Handeln
• Dies ist ein Startpunkt, ausgehend von
diesem Startpunkt steht es jedem frei, seinen
Weg zur selbstständigen Wahrheitsfindung
zu gehen.
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16. Danke für Ihre Aufmerksamkeit!
• Die Zitate auf den nachfolgenden Folien wurden aus
den Bahá‘í-Schriften ausgewählt und stellen einen
Auszug aus dem verfügbaren Material dar.
• Eine gute Zusammenfassung findet sich in
Petra Schwartz-Klapp & Thorsten Klapp: „Arbeit, Beruf und Wirtschaft - eine
Textzusammenstellung aus dem Bahá‘í-Schrifttum“, 2004, ISBN
3-9805029-3-7
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17. Es beginnt beim Einzelnen
• „Wenn der Mensch die Stufe der Erfüllung und seine Reife erlangt hat, bedarf er des
Wohlstandes. Wohlstand, den er durch Handwerk und Beruf erwirbt, ist [...] lobenswert und
empfehlenswert." (Bahá’u’lláh, Botschaften aus Akká)
• „Es ist jedermanns Pflicht, einer Arbeit nachzugehen - einem Handwerk, dem Handel oder
dergleichen." (Bahá’u’lláh, Kitab-i-Aqdas)
• „Mann und Frau haben die Pflicht, sich in einem Gewerbe oder Beruf zu betätigen." (Bahá’u’lláh,
Kitab-i-Aqdas)
• „Beschäftigt euch mit dem, was euch und anderen nützt." (Bahá’u’lláh, Botschaften aus Akká)
• Im Beruf oder Handwerk ist der Erwerb von Fertigkeiten und die Vervollkommnung bis
hin zur Meisterschaft anzustreben.
• „Es ist für alle notwendig, einen Beruf zu erlernen, durch welchen die Menschen ihren
Lebensunterhalt verdienen können. (Abdu‘l-Bahá: Regarding Work in the Future)
• „Die Führung des Haushalts [... und die Rolle als Erzieherin der Kinder ...] sei eine höchst
ehrbare, verantwortungsvolle Arbeit von hohem gesellschaftlichen Wert." (Shogi Effendi, Kitab-i-Aqdas)
• „Es liegt [...] auf der Hand, dass auch ererbter Reichtum nicht von täglicher Arbeit entbinden
kann." (Shogi Effendi, Kitab-i-Aqdas)
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18. Moral und Ethik im Handeln
• „Das Handeln sollte das höchste Maß an Vertrauenswürdigkeit und
Ehrlichkeit, bis hin zu einem Grad der Aufrichtigkeit, der ganz und gar
über jeden Verdacht erhaben ist, und zu einer Rechtschaffenheit, die
gegen die Einflüsterungen des Eigennutzes gefeit ist." (Abdu’l-Bahá: Vertrauenswürdigkeit)
• Faire Preise: "Ihr sollt euren Nächsten nicht betrügen, euch aber von ihm
auch nicht betrügen lassen." (Nabils Bericht in Anlehnung an ein Zitat von Abdu’l-Bahá)
• (Unlautere) Konkurrenz: Das wirksamste Mittel ist das rückhaltlose
Beibehalten des Maßstabs für geschäftliches Verhalten. (sinngemäß nach Shoghi Effendi in
Vertrauenswürdigkeit)
• Nicht empfohlene Geschäftszweige sind das Geschäft mit Alkohol und
Geschäfte mit Waffen.
• „Der Prüfstein [...für Unternehmer...] sollte sein, die geschäftlichen
Tätigkeiten mit einer Gerechtigkeit und Unparteilichkeit zu
betreiben, an der sich andere orientieren können." (Abdu'l-Bahá: Vertrauenswürdigkeit)
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19. Gleichheit der Menschen und
Angemessenheit des Lohnes
• Die Sachlage (Extreme von Armut und Reichtum) ist verkehrt und muss geändert werden.
Die Änderung ist nicht dadurch zu erreichen, dass man völlige Gleichheit unter dem
Menschen herstellt.
• „Manche Menschen sind hochbegabt, die anderen mittelmäßig und wieder andere
unbegabt. In diesen drei Menschenklassen ist Ordnung, aber keine
Gleichheit.“ (Abdu’l-Bahá: Ansprachen in Paris)
• „Darum liegt eine große Weisheit in der Tatsache, dass Gleichheit nicht durch Gesetz
auferlegt wird, es ist deshalb besser, mit Mäßigung vorzugehen." (Abdu’l-Bahá: Beantwortete Fragen)
• „Löhne sollen nicht gleich sein, einfach weil Menschen in ihren Fähigkeiten unterschiedlich
sind und sie daher Löhne erhalten sollen, die ihren unterschiedlichen Leistungsvermögen
und Talenten entsprechen." (Shoghi Effendi zitiert Abdu’l-Bahá: Brief an einen Gläubigen)
• „Mit anderen Worten, die Arbeiter sollten einen Lohn erhalten, der ihnen einen
angemessenen Lebensunterhalt sichert, und wenn sie schwach oder hilflos werden und mit
der Arbeit aufhören, sollten sie vom Unternehmer ein ausreichendes Ruhegehalt
bekommen. Der Lohn sollte hoch genug sein, um die Arbeiter zufriedenzustellen, so dass
sie für Zeiten der Not und Hilflosigkeit noch etwas auf die Seite legen können. (Abdu'l-Bahá,
Beantwortete Fragen)
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20. Unternehmer
• „Gewinnbeteiligung wird als eine Lösung bestimmter Wirtschaftsprobleme
empfohlen." (Shoghi Effendi: Lights of Guidance)
• „Darum sollten Ausführungsbestimmungen geschaffen werden, die
bestimmen, dass die Arbeiter neben ihrem Lohn einen Anteil am
vierten oder fünften Teil des Gewinnes - entsprechend dem Bedarf
des Werkes - vom Fabrikanten erhalten." (Abdu'l-Bahá: Beantwortete Fragen)
• „Es wird in Zukunft für die Menschen nicht mehr möglich sein, sich durch
die Arbeit anderer große Reichtümer anzuhäufen." (Abdu'l-Baha: Star in the West)
• „In der Zukunft wird es einem Fabrikanten nicht erlaubt sein, seiner
Familie sein ganzes Vermögen zu überlassen. Ein Gesetz wird erlassen
werden, das in etwa besagen wird, dass er nur ein Viertel seines
Besitzes seiner Familie überlassen darf und die anderen drei
Viertel müssen an die Fabrikarbeiter gehen, die seinen Reichtum
erwirtschaftet haben. (Abdu'l-Bahá: Star of the West)
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22. Steuer
• „Wir wollen herausfinden, was er jährlich verdient und was er auszugeben hat.
Sind nun seine Einnahmen gleich groß wie seine Ausgaben [...] heisst dass, er ist
keiner Besteuerung unterworfen, da er ja sein ganzes Einkommen benötigt." (Abdu‘l-
Bahá: Star of the West / Bahai Briefe)
• „Jeder in der Gemeinde, dessen Bedarf mit seiner persönlichen
Leistungsfähigkeit gleichkommt, soll von der Besteuerung ausgenommen
sein“ (Abdu‘l-Bahá: The Promulgation of Universal Peace)
• Basis für die Steuer (Zehent) bildet das Einkommen abzüglich der Ausgaben. Es
wird nur der Überschuss besteuert.
• Der Steuersatz selbst wird ausgehend von 10% progressiv bis über 50% erhöht.
• Ein Vergleich:
• Bruttoeinkommen: 51.000 EUR, Ausgaben 30.000 EUR
• Steuerbasis nach EStG: 51.000 EUR, Steuer ca. 17.900, Rest: 3.100 EUR
• Nach Baha'i Regeln: 21.000 EUR, Steuer ang. 10.000, Rest: 11.000 EUR
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23. Bank, Schulden und Zinsen
• Aufgabe von Banken: "Alle notwendige Beiträge (für wirtschaftliche
Unternehmungen) werden von der Bank gegen Zins erworben." (Abdu’l-Bahá: The Bahá'í World)
• "Geldgeber und Banken müssen aufhören, irgendeiner Regierung Geld zu leihen,
wenn diese einen ungerechten Krieg gegen eine Unschuldige Nation zu führen
vorhat.", die Beförderung von Kriegsmaterial ist ebenfalls zu unterlassen. (Abdu'l Baha:
Star of the West)
• Es ist „zur Gunst für die Menschen verordnet, dass Schuldenzinsen wie andere
unter den Menschen übliche Geschäfte zu behandeln sind. [...] Er hat nunmehr
Schuldzinsen rechtmäßig gemacht, wie Er sie in der Vergangenheit unrechtmäßig
gemacht hatte. (vgl. Bibel - Mose 25:36-37 u.a., Qur'an 2:275-279 u.a.) [...] Die
Sache muss jedoch maßvoll und gerecht behandelt werden." (Bahá’u’lláh: Botschaften aus Akká)
• „Jene, die Schulden machen, sollten bestrebt sein, sie mit allem Eifer und Fleiss
zu begleichen" (Bahà'ulláh: Vertrauenswürdigkeit)
• „Gewähre deinem Schuldner Aufschub, bis er Mittel und Wege zum Zahlen
findet." (Qur'án: 2:280)
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24. Position zu den vorherrschenden
Wirtschaftssystemen
• „Die Sache Gottes übernimmt weder die Theorien der
kapitalistischen Wirtschaftslehre zur Gänze, noch
kann sie mit den Marxisten und Kommunisten in
deren grundsätzlicher Ablehnung von Privateigentum
und der lebensnotwendigen, heiligen Rechte des
einzelnen Menschen übereinstimmen." (Shoghi Effendi: 1939 in
Economics, Agriculture and related Subjects)
• "Es gibt keine Aussagen in den Lehren gegen
bestimmte Ausprägungen des Kapitalisimus. Seine
gegenwärtige Form macht jedoch einige
Anpassungen erforderlich." (Shoghi Effendi: 1945 in Lights of Guidance)
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25. Umgang mit Ressourcen
• „Die wirtschaftlichen Hilfsmittel der Welt werden
organisiert, ihre Rohstoffquellen erschlossen und restlos
nutzbar gemacht, ihre Märkte aufeinander abgestimmt und
entwickelt, die Verteilung der Erzeugnisse unparteiisch
geregelt werden. [...] Ein Weltbundsystem, das die ganze
Erde beherrscht und unanfechtbare Amtsgewalt über ihre
unvorstellbar grossen Hilfsquellen hat [...] und auf die
Ausnützung aller verfügbaren Kraftquellen der
Erdoberfläche bedacht ist [...]" (Shoghi Effendi: Die Weltordnung Bahá’u’lláhs)
• „Gemeinsames Handeln ist vor allem erforderlich, wenn es
gilt, die Hilfsquellen dieses Planeten zu
erhalten." (Forschungsabteilung des UGH)
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26. Das Ziel: Glück und Wohlfahrt für alle
• „Wohlstand ist im höchsten Maße lobenswert, sofern die ganze Bevölkerung
diesen Wohlstand genießt." (Abdu´l-Bahá: Das Geheimnis der göttlichen Kultur)
• Wohlfahrt: „Anrecht des eines jeden menschlichen Wesens auf das nötige
tägliche Brot oder die Angleichung der Mittel, die es zum Leben braucht." (Abdu´l-Bahá:
Ansprachen in Paris)
• „Wenn ein Reicher in seinem Schloss in Üppigkeit und größter Behaglichkeit
leben vermag, so sollte auch der Arme so viel erhalten können, dass er
leben kann. Niemand dürfte an Hunger sterben, jeder müsste ausreichende
Kleidung haben. Es dürfte keiner in Übermaß leben, während andere
keine Daseins-Möglichkeit besitzen" (Abdu´l-Bahá: Ansprachen in Paris)
• „Gott hat alle als Einheit erschaffen, damit diese Familie in vollkommenen Glück
und in Wohlfahrt lebe.", "Gott hat keinerlei Unterschied erschaffen", "Der
Mensch bedarf des Zusammenwirkens und der Wechselseitigkeit"
• „Die Wohlfahrt des Teiles bedeutet Wohlfahrt des Ganzen, und die Not
des Teiles bringt die Not des Ganzen." (Shoghi Effendi: Der verheissene Tag ist gekommen)
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27. Weltweite Sicht
• "Die Wohlfahrt der Menschheit, ihr Friede und ihre Sicherheit sind unerreichbar, wenn und ehe
nicht ihre Einheit fest begründet ist." (Bahá’u’lláh: Ährenlese)
• "Die erste und dringlichste Notwendigkeit ist die Förderung der Erziehung. Man kann sich nicht
denken, dass ein Volk zu Wohlstand und Erfolg kommt, ohne dass diese ausschlaggebende,
grundlegende Frage vorangetrieben wird. Die Hauptursache für den Niedergang und Verfall der
Völker ist die Unwissenheit [...]." (Abdu'l-Bahá: Das Geheimnis Göttlicher Kultur)
• Die gegenseitige Abhängigkeit der Völker und Nationen der Erde ist, was immer die Führer der
spaltenden Kräfte in der Welt sagen oder Tun mögen, bereits eine vollendete Tatsache. Ihre
Einheit im wirtschaftlichen Bereich wird jetzt verstanden und anerkannt. (Shoghi Effendi: Der verheissene Tag ist
gekommen)
• "Ein Netzwerk weltweiter Kommunikation wird ersonnen werden; es wird den ganzen Erdball
umspannen und, von allen nationalen Hindernissen und Beschränkungen frei, mit wunderbarer
Schnelligkeit und vollkommener Pünktlichkeit ablaufen. [...] ein einheitliches, allumfassendes
Währungs-, Gewichts- und Maßsystem werden den Verkehr und die Verständigung unter den
Nationen und Rassen der Menschen vereinfache und erleichtern (Shoghi Effendi: 1936 in Die Weltordnung Bahá’u’lláhs)
• "Solange Vorurteile herrschen, wird die Menschenwelt keine Ruhe finden. [...] Es tritt klar zu
Tage, dass dann, wenn man die Verbindungen zwischen den Völkern festigt und den
Warenaustausch beschleunigt, jedes wirtschaftliche Prinzip, dass man in einem Land durchsetzt,
schliesslich die anderen Länder beeinflusst und allgemeinen Nutzen stiftet." (Abdu'l-Bahá: Briefe und Botschaften)
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28. Wohin geht der Weg?
• Es gibt geistige Prinzipien - oder, wie manche sie
nennen, menschliche Werte -, mit denen sich für jedes
gesellschaftliche Problem Lösungen finden lassen. Jede
Gruppe mit guten Absichten kann sich im allgemeinen
praktische Lösungen für ihre Probleme ausdenken, aber
gute Absichten und praktisches Können allein reichen
normalerweise nicht aus. Geistige Prinzipien haben den
wesentlichen Vorzug, dass sie nicht nur eine Sichtweise
eröffnen, die mit dem Wesen des Menschen in Einklang
steht, sondern auch eine Haltung vermitteln, eine
treibende Kraft, ein Wollen, ein Sehnen, die es
erleichtern, praktische Maßnahmen zu finden und
in die Wege zu leiten. (Briefe des UHG, Die Verheissung des Weltfriedens)
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Hinweis der Redaktion
Bahai Wirtschaftsregeln? Wirtschaftsregeln in religiösen Schriften\nEs gibt in jeder Offenbarung göttliche Gebote und soziale Gebote, die sozialen Gebote umfassen auch wirtschaftliche Dinge, da diese für das Zusammenleben und die Entwicklung unerlässlich sind.\n
Woher kommen die Regeln? Ich habe für Leute, die mit den Bahai-Glauben nicht so vertraut sind, eine kurze Übersicht über die Quellen der nachfolgende vorgestellten Regeln gegeben.\nDie Grafik im Hintergrund (die die man nicht lesen kann, ist sehr informativ und ist unter dem Link verfügbar)\nVorstellung Offenbarer\n- Zeitgenossen, Marx, Wagner, Nobel-Dynamit, Sozialversicherung, Ghandi\n- Krisen: treten immer wieder auf und markieren den Übergang von einem Gleichgewicht in ein anderes Gleichgewicht\n\n\n
Das System als ganzes ist nicht vollständig dargestellt, wir werden einige Aspekte des Zusammenwirkens betrachten. Die verschiedenen Kreise des Systems wirken zusammen und miteinander. Es gibt hier ein zentrales Prinzip, dass ich an einem praktischen Beispiel vorstellen will.\nBeispiel Prinzip der Mäßigung.\nDas Prinzip der Mäßigung ist lt. den Bahai-Regeln auf alles und jedes anzuwenden.\n
Der Mensch hat sich in der heutigen Zeit stark wissenschaftlich und materiell weiterentwickelt, es geht hier um eine geistige Weiterentwicklung. Die Regeln für den Einzelnen sind Richtlinien die einen individuell grossen Spielraum lassen.\n\nMeisterschaft - Meisterschaft heisst neben „gut werden“ auch die sinnvolle Übersetzung eines Berufes in die heutige Zeit:\n- Beispiel Matlschweiger: 15 Kühe - 7000 - rd. 16000 EUR - was nutzt anderen - Milch gibt es genug, Bezug zu Tieren, den Kindern einen Bezug zur Natur beibringen.\n- Beispiel Spiegel: Cafe - Konditorei Torten (werden von im Burgenland fast von jedem gut gebacken) - Spezialisierung auf Pralinen\n
Neben dem WAS ist das WIE eines der wichtigsten Punkte\n
Lorenz-Kurve der Einkommensverteilung (x-%Bevölkerung; y-%Einkommen)\nerste 20% verdienen 3% des einkommens, letzte 20% verdienen 35-50% des Einkommens)\nFragestellung - was ist reich -\n- schuhe kaufen ohne nachdenken? Urlaub fahren ohne nachdenken? wieviel paar schuhe, ist individuell unterschiedlich. Der eine braucht einen Porsche, der andere braucht.\n\nYunus: Standard, die Gier muss bekämpft werden. Grameen Bank metoos sind nicht erfolgreich, weil mit Mikrokrediten Konsumgüter gekauft werden.\n
Der Unternehmer ist Vorbild - er schafft Arbeit für andere. Es ist auch seine Verpflichtung, Arbeit anzubieten ( in der Region ).\nErbfolgeregel (bei Tod des Fabrikanten) - Bedeutung dass Mitarbeiter auch Unternehmer werden und das Unternehmen durch die weitergeführt werden, die sie aufgebaut haben.\n
Das Dorfmodell bezieht sich auf den landwirtschaftlichen Sektor und das Zusammenwirken in Kommunen (Hälfte der Menschen auf der Welt sind noch in der Landwirtschaft tätig). In den Schriften wird das Lagerhaus als zentrale Stelle erwähnt. Bedeutung ist aber nicht nur auf das Lagern von Vorräten sondern auch auf die Finanzierung (Bank-Funktion) gerichtet.\n
Mäßigung kann zu mehreren Dingen führen:\n- Erhöhung der Ausgaben - == Einnahmen für andere Wirtschaftsteilnehmer\n- Angleichung des Einkommens\n\n- Reduktion bzw. Wegfall der Transferzahlungen (7 Mrd Familie; 30 Mrd Pensionen von 70 Mrd.)\n
Aufgabe der Bank in der Realwirtschaft (mit dem Lagerhaus gemeinsam)\nAufhebung des Schuldzinsenverbots.\nGrundsatz der Mäßigung auch hier anwendbar (Schuldner; Gläubiger)\n
\n
20 % der Bevölkerung verbrauchen 80% der Ressourcen\nRessourcen werden NICHT durch das Land verwaltet in dem sie sind (dieses bekommt jedoch Anteil daran)\n\n
1,5 Mrd. Menschen leben noch so wie vor 6000 Jahren (ohne andere Energien ausser Natur) es sind ca. so viele wie in den Reichsten Nationen leben.\n Die Hälfte der Menschen arbeiten noch in der Landwirtschaft, 75 % von ihnen macht dies noch manuell.\nBeispiel Flugstunde Abfangjäger(Weltweit 1.330.000.000.000 EUR; 40% davon USA) - natürlich sind davon auch viele Arbeitsplätze betroffen - aber es beginnt beim Einzelnen.\n
Geld und Macht: Macht sammelt Geld, Geld sammelt Macht - Wer sammelt den Fortschritt\n
Vorbereitung für eine Reise, Strasse ist unbekannt, Man muss für alle Dinge vorbereitet sein - resilienter Aufbau\nPraktische Maßnahmen: Beispiel Labyrinth (Heuristik Links)\n