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Alte Regeln
                               für die
                               heutige
                             Wirtschaft?
                              Dr. Werner Schönfeldinger
                                  18. November 2012




Ein Überblick über die Bahá'í Wirtschaftsregeln
Quellen im Zeitbezug
    Industrialisierung                                                         20er                     50er
   Rokoko   Biedermeier                                    Jugendstil                                                 80er




    1. Wirt-                                                                        Welt-
                                      Gründer-                                                                     Öl-Krise                      Fin-
    schafts-                                                                     wirtschafts-
                                        krise                                                                        1+2                         Krise
     krise                                                                          krise
                             Kriege

Newton         Hegel                                   Freud          WW1                 WW2
   Bach                      Marx                                          Lenin              UNO Popper
                 Darwin                        Edison         Einstein Hesse        Ghandi                               Jobs/Gates
          Franz. Rev.           Wagner                                                         Israel
                                                Sozialvers.                                              EU
                            Dynamit                               Flugzeug      Fernsehen                                     PC           Handy
                                                   in DE    Funk       Völkerbund         Atombombe


     Bab (1817-1850)

                Bahá’u’lláh (1812-1892)

                                         Abdu’l-Bahá (1844-1921)

                                                                        Shoghi Effendi (1897-1957)

                                                                                                               Universales Haus der Gerechtigkeit
                       Meines Grossvaters Grossvater

                                                                                      mein Grossvater

 https://linksunten.indymedia.org/de/node/30881                                                                                    Ich (1968-)
                                                                                                                                                         2
Das System als Ganzes
Mensch(en)
                                     Infrastruktur
                                        (Um-)welt




             Unternehmen
                                       Land




                           Kommune
Es beginnt beim Einzelnen
„Wenn der Mensch die Stufe der Erfüllung und seine Reife erlangt hat,
bedarf er des Wohlstandes. Wohlstand, den er durch Handwerk und Beruf
erwirbt, ist [...] lobenswert und empfehlenswert.“ (Bahá’u’lláh, Botschaften aus Akká)


                        •   Jeder ist verpflichtet - Mann oder Frau - einem Gewerbe
                            oder Beruf nachzugehen

                        •   Führung des Haushalts und Erziehung der Kinder ist ein
                            ehrenvoller Beruf

                        •   Reichtum entbindet nicht von täglicher Arbeit

                        •   Wie ist das zu tun?

                            •   Macht, das was euch und anderen nützt

                            •   Der Lebensunterhalt muss verdient werden können

                            •   Meisterschaft ist anzustreben
                                                                                         4
Moral und Ethik im Handeln
         •   Wirtschaftliches Handeln mit:

               •   Vertrauenswürdigkeit
               •   Ehrlichkeit
               •   Aufrichtigkeit - über jeden Verdacht erhaben
               •   Rechtschaffenheit
               •   gegen Eigennutz gefeit
         •   Andere nicht betrügen und sich nicht betrügen lassen.

         •   Die Maßstäbe des Handelns sollen auch bei
             (unlauterer) Konkurrenz beibehalten werden.

         •   Keine Geschäfte mit Alkohol und Waffen

         •   Der Geschäftsmann als Vorbild in geschäftlichen
             Tätigkeiten - mit Gerechtigkeit und Unparteilichkeit
                                                                     5
Gleichheit der Menschen und
Angemessenheit des Lohnes
       •   Grundsätzlich: Extremer Reichtum und extreme
           Armut müssen geändert werden. Extreme sind
           abzulehnen.

       •   Die Menschen haben unterschiedliche Begabungen
           und Talente. Gleichheit per Gesetz zu verordnen ist
           nicht zielführend, Mäßigung ist besser.

       •   Die Entlohnung soll individuell nach dem
           Leistungsvermögen und den Talenten entsprechen.

       •   Angemessenheit bedeutet:

           •   Leisten eines angemessenen Lebensunterhalts,
               der Mensch soll zufrieden sein
           •   Vorsorge für Ruhegehalt beinhalten
           •   die Möglichkeit, Vorsorge für Notzeiten und
               Krisen zu treffen
                                                                 6
Unternehmer
„Es wird in Zukunft für die Menschen nicht mehr möglich sein, sich
durch die Arbeit anderer große Reichtümer anzuhäufen.“
(Abdu'l-Baha: Star in the West)




                                    •   Der Unternehmer ist Vorbild im geschäftlichen
                                        Handeln - Rechtschaffenheit, Gerechtigkeit und
                                        Unparteilichkeit.

                                    •   Beibehaltung der ethischen Standards im
                                        Konkurrenzkampf mit anderen Unternehmen.

                                    •   Er schafft Arbeit und zahlt angemessene Löhne.

                                    •   Gewinnbeteiligung von 20%-25% für die
                                        Mitarbeiter ist empfohlen.

                                    •   Bei „Nachfolge“ bzw. Generationswechsel beim
                                        Eigentümer sollen die Mitarbeiter ebenfalls
                                        berücksichtigt werden.
                                                                                         7
Das Dorfmodell
                        Steuern an
                         den Staat   Unterstützung
                                     Menschen +
    Zehent (Steuer)
                                     Unternehmen
  Einkünfte aus                          Hilfe in Notfällen
    Tierhaltung
                                           Schule und
     1/3 der                               Bildung
Bodenschätze
                                          Waisen
Nachlass ohne          Lagerhaus
       Erben                              Behinderte

       1/2 von                        Öffentliche
 Schatzfunden                         Gesundheit

         Spenden
                        Kosten des
                       Lagerhauses
Steuer
•   In der Art der Steuerberechnung ist die Privatperson dem
    Unternehmen gleichgestellt.

•   Bemessungsgrundlage der Steuer ist der jährliche
    Überschuss (Einnahmen - Ausgaben)

•   Der Steuersatz selbst wird ausgehend von 10% progressiv
    bis über 50% erhöht.

•   Ein Vergleich:

    •   Bruttoeinkommen: 51.000 EUR, Ausgaben 30.000 EUR
    •   Steuerbasis nach EStG: 51.000 EUR,
        Steuer ca. 17.900,
        Rest: 3.100 EUR
    •   Nach Baha'i Regeln: Überschuss = 21.000 EUR,
        Steuer ang. 10.000,
        Rest: 11.000 EUR

•   Die Absetzbarkeit der Ausgaben würden in Verbindung mit
    dem Dorfmodell auch die Transferzahlungen gegen Null
    gehen lassen.
                                                               9
Bank, Schulden und Zinsen
         •   Aufgabe: Finanzierung von
             wirtschaftlichen Unternehmungen (der
             Realwirtschaft)

         •   Verbot: Finanzierung von Waffen und
             kriegsführenden Nationen

         •   Aufhebung des Verbots der Schuldzinsen
             (im Qur‘an), jedoch gilt hier auch das
             Prinzip der Mäßigung

         •   Begleichung der Schuldzinsen mit Eifer
             und Fleiss

         •   Stundung für den Schuldner bis Mittel und
             Wege zum Zahlen gefunden werden
                                                         10
Position zu den vorherrschenden
      Wirtschaftssystemen
              •   Weder Kapitalismus noch
                  Marxismus werden gesamthaft
                  angenommen oder abgelehnt.

              •   Das Wirtschaftssystem muss mit
                  den lebensnotwendigen Rechten des
                  einzelnen Menschen
                  übereinstimmen.

              •   Prinzip der Mäßigung soll in allen
                  Dingen angewendet werden.

              •   Extreme sollen vermieden werden.

              •   Die gegenwärtige Form (1945) des
                  Kapitalismus macht Anpassungen
                  notwendig.
                                                       11
Umgang mit Ressourcen
        •   Ressourcen = wirtschaftliche
            Hilfsmittel und Rohstoffquellen

        •   Verteilung der Erzeugnisse soll
            unparteiisch geregelt werden.

        •   „Weltbundsystem“ übt über die
            Verteilung und Nutzung unbeschränkte
            und unanfechtbare Amtsgewalt aus.

        •   Nicht ausreichende Hilfsquellen sollen
            gegen ausreichende ersetzt werden.

        •   Gemeinsames Handeln ist erforderlich
            zur Erhaltung der Hilfsquellen.
                                                     12
Weltweite Sicht
„Die Wohlfahrt der Menschheit, ihr Friede und ihre Sicherheit sind
unerreichbar, wenn und ehe nicht ihre Einheit fest begründet ist."
(Bahá’u’lláh: Ährenlese)

                                       •   Umwidmung der Rüstungsausgaben

                                       •   Förderung der Bildung als oberstes Gebot

                                       •   Die geistigen Fähigkeiten (insbesondere
                                           Tugenden und Mäßigung) muss mit der
                                           materiellen Entwicklung Schritt halten.

                                       •   Die gegenseitige Abhängigkeit der Völker
                                           eines Planeten muss verstanden werden.

                                       •   Weltweites Kommunikationssystem

                                       •   Weltweite Hilfssprache

                                       •   Einheitliches allumfassendes Währungs-,
                                           Gewichts- und Maßsystem

                                                                                      13
Das Ziel: Glück und Wohlfahrt für alle
                • Wohlstand für die ganze
                  Bevölkerung

                • Wohlstand: Angleichung der
                  verfügbaren Mittel an den Bedarf,
                  den jemand zum Leben braucht.

                • Zusammenwirken und
                  Wechselseitigkeit - Wohlfahrt
                  und Not des Teils bedeutet die
                  Wohlfahrt und Not des Ganzen

                • Einheit in der Vielfalt, aber keine
                  Extreme!
                                                        14
Wohin geht der Weg?
   • Die Regeln beruhen auf geistigen Prinzipien
     (auch Menschliche Werte):

     • sie eröffnen eine Sichtweise
     • sie vermitteln auch eine Haltung
     • sie erleichtern das finden von praktischen
       Maßnahmen für das Handeln

   • Dies ist ein Startpunkt, ausgehend von
     diesem Startpunkt steht es jedem frei, seinen
     Weg zur selbstständigen Wahrheitsfindung
     zu gehen.
                                                     15
Danke für Ihre Aufmerksamkeit!


• Die Zitate auf den nachfolgenden Folien wurden aus
 den Bahá‘í-Schriften ausgewählt und stellen einen
 Auszug aus dem verfügbaren Material dar.

• Eine gute Zusammenfassung findet sich in
 Petra Schwartz-Klapp & Thorsten Klapp: „Arbeit, Beruf und Wirtschaft - eine
 Textzusammenstellung aus dem Bahá‘í-Schrifttum“, 2004, ISBN
 3-9805029-3-7




                                                                               16
Es beginnt beim Einzelnen
•   „Wenn der Mensch die Stufe der Erfüllung und seine Reife erlangt hat, bedarf er des
    Wohlstandes. Wohlstand, den er durch Handwerk und Beruf erwirbt, ist [...] lobenswert und
    empfehlenswert." (Bahá’u’lláh, Botschaften aus Akká)

•   „Es ist jedermanns Pflicht, einer Arbeit nachzugehen - einem Handwerk, dem Handel oder
    dergleichen." (Bahá’u’lláh, Kitab-i-Aqdas)

•   „Mann und Frau haben die Pflicht, sich in einem Gewerbe oder Beruf zu betätigen." (Bahá’u’lláh,
    Kitab-i-Aqdas)


•   „Beschäftigt euch mit dem, was euch und anderen nützt." (Bahá’u’lláh, Botschaften aus Akká)

•   Im Beruf oder Handwerk ist der Erwerb von Fertigkeiten und die Vervollkommnung bis
    hin zur Meisterschaft anzustreben.

•   „Es ist für alle notwendig, einen Beruf zu erlernen, durch welchen die Menschen ihren
    Lebensunterhalt verdienen können. (Abdu‘l-Bahá: Regarding Work in the Future)

•   „Die Führung des Haushalts [... und die Rolle als Erzieherin der Kinder ...] sei eine höchst
    ehrbare, verantwortungsvolle Arbeit von hohem gesellschaftlichen Wert." (Shogi Effendi, Kitab-i-Aqdas)

•   „Es liegt [...] auf der Hand, dass auch ererbter Reichtum nicht von täglicher Arbeit entbinden
    kann." (Shogi Effendi, Kitab-i-Aqdas)
                                                                                                             17
Moral und Ethik im Handeln
•   „Das Handeln sollte das höchste Maß an Vertrauenswürdigkeit und
    Ehrlichkeit, bis hin zu einem Grad der Aufrichtigkeit, der ganz und gar
    über jeden Verdacht erhaben ist, und zu einer Rechtschaffenheit, die
    gegen die Einflüsterungen des Eigennutzes gefeit ist." (Abdu’l-Bahá: Vertrauenswürdigkeit)

•   Faire Preise: "Ihr sollt euren Nächsten nicht betrügen, euch aber von ihm
    auch nicht betrügen lassen." (Nabils Bericht in Anlehnung an ein Zitat von Abdu’l-Bahá)

•   (Unlautere) Konkurrenz: Das wirksamste Mittel ist das rückhaltlose
    Beibehalten des Maßstabs für geschäftliches Verhalten. (sinngemäß nach Shoghi Effendi in
    Vertrauenswürdigkeit)



•   Nicht empfohlene Geschäftszweige sind das Geschäft mit Alkohol und
    Geschäfte mit Waffen.

•   „Der Prüfstein [...für Unternehmer...] sollte sein, die geschäftlichen
    Tätigkeiten mit einer Gerechtigkeit und Unparteilichkeit zu
    betreiben, an der sich andere orientieren können." (Abdu'l-Bahá: Vertrauenswürdigkeit)
                                                                                                 18
Gleichheit der Menschen und
                      Angemessenheit des Lohnes
•   Die Sachlage (Extreme von Armut und Reichtum) ist verkehrt und muss geändert werden.
    Die Änderung ist nicht dadurch zu erreichen, dass man völlige Gleichheit unter dem
    Menschen herstellt.

•   „Manche Menschen sind hochbegabt, die anderen mittelmäßig und wieder andere
    unbegabt. In diesen drei Menschenklassen ist Ordnung, aber keine
    Gleichheit.“ (Abdu’l-Bahá: Ansprachen in Paris)

•   „Darum liegt eine große Weisheit in der Tatsache, dass Gleichheit nicht durch Gesetz
    auferlegt wird, es ist deshalb besser, mit Mäßigung vorzugehen." (Abdu’l-Bahá: Beantwortete Fragen)

•   „Löhne sollen nicht gleich sein, einfach weil Menschen in ihren Fähigkeiten unterschiedlich
    sind und sie daher Löhne erhalten sollen, die ihren unterschiedlichen Leistungsvermögen
    und Talenten entsprechen." (Shoghi Effendi zitiert Abdu’l-Bahá: Brief an einen Gläubigen)

•   „Mit anderen Worten, die Arbeiter sollten einen Lohn erhalten, der ihnen einen
    angemessenen Lebensunterhalt sichert, und wenn sie schwach oder hilflos werden und mit
    der Arbeit aufhören, sollten sie vom Unternehmer ein ausreichendes Ruhegehalt
    bekommen. Der Lohn sollte hoch genug sein, um die Arbeiter zufriedenzustellen, so dass
    sie für Zeiten der Not und Hilflosigkeit noch etwas auf die Seite legen können. (Abdu'l-Bahá,
    Beantwortete Fragen)

                                                                                                          19
Unternehmer
•   „Gewinnbeteiligung wird als eine Lösung bestimmter Wirtschaftsprobleme
    empfohlen." (Shoghi Effendi: Lights of Guidance)

•   „Darum sollten Ausführungsbestimmungen geschaffen werden, die
    bestimmen, dass die Arbeiter neben ihrem Lohn einen Anteil am
    vierten oder fünften Teil des Gewinnes - entsprechend dem Bedarf
    des Werkes - vom Fabrikanten erhalten." (Abdu'l-Bahá: Beantwortete Fragen)

•   „Es wird in Zukunft für die Menschen nicht mehr möglich sein, sich durch
    die Arbeit anderer große Reichtümer anzuhäufen." (Abdu'l-Baha: Star in the West)

•   „In der Zukunft wird es einem Fabrikanten nicht erlaubt sein, seiner
    Familie sein ganzes Vermögen zu überlassen. Ein Gesetz wird erlassen
    werden, das in etwa besagen wird, dass er nur ein Viertel seines
    Besitzes seiner Familie überlassen darf und die anderen drei
    Viertel müssen an die Fabrikarbeiter gehen, die seinen Reichtum
    erwirtschaftet haben. (Abdu'l-Bahá: Star of the West)
                                                                                       20
Das Dorfmodell
Steuer
•   „Wir wollen herausfinden, was er jährlich verdient und was er auszugeben hat.
    Sind nun seine Einnahmen gleich groß wie seine Ausgaben [...] heisst dass, er ist
    keiner Besteuerung unterworfen, da er ja sein ganzes Einkommen benötigt." (Abdu‘l-
    Bahá: Star of the West / Bahai Briefe)



•   „Jeder in der Gemeinde, dessen Bedarf mit seiner persönlichen
    Leistungsfähigkeit gleichkommt, soll von der Besteuerung ausgenommen
    sein“ (Abdu‘l-Bahá: The Promulgation of Universal Peace)

•   Basis für die Steuer (Zehent) bildet das Einkommen abzüglich der Ausgaben. Es
    wird nur der Überschuss besteuert.

•   Der Steuersatz selbst wird ausgehend von 10% progressiv bis über 50% erhöht.

•   Ein Vergleich:
    •   Bruttoeinkommen: 51.000 EUR, Ausgaben 30.000 EUR

    •   Steuerbasis nach EStG: 51.000 EUR, Steuer ca. 17.900, Rest: 3.100 EUR

    •   Nach Baha'i Regeln: 21.000 EUR, Steuer ang. 10.000, Rest: 11.000 EUR
                                                                                         22
Bank, Schulden und Zinsen
•   Aufgabe von Banken: "Alle notwendige Beiträge (für wirtschaftliche
    Unternehmungen) werden von der Bank gegen Zins erworben." (Abdu’l-Bahá: The Bahá'í World)

•   "Geldgeber und Banken müssen aufhören, irgendeiner Regierung Geld zu leihen,
    wenn diese einen ungerechten Krieg gegen eine Unschuldige Nation zu führen
    vorhat.", die Beförderung von Kriegsmaterial ist ebenfalls zu unterlassen. (Abdu'l Baha:
    Star of the West)


•   Es ist „zur Gunst für die Menschen verordnet, dass Schuldenzinsen wie andere
    unter den Menschen übliche Geschäfte zu behandeln sind. [...] Er hat nunmehr
    Schuldzinsen rechtmäßig gemacht, wie Er sie in der Vergangenheit unrechtmäßig
    gemacht hatte. (vgl. Bibel - Mose 25:36-37 u.a., Qur'an 2:275-279 u.a.) [...] Die
    Sache muss jedoch maßvoll und gerecht behandelt werden." (Bahá’u’lláh: Botschaften aus Akká)

•   „Jene, die Schulden machen, sollten bestrebt sein, sie mit allem Eifer und Fleiss
    zu begleichen" (Bahà'ulláh: Vertrauenswürdigkeit)

•   „Gewähre deinem Schuldner Aufschub, bis er Mittel und Wege zum Zahlen
    findet." (Qur'án: 2:280)
                                                                                                   23
Position zu den vorherrschenden
             Wirtschaftssystemen
• „Die Sache Gottes übernimmt weder die Theorien der
 kapitalistischen Wirtschaftslehre zur Gänze, noch
 kann sie mit den Marxisten und Kommunisten in
 deren grundsätzlicher Ablehnung von Privateigentum
 und der lebensnotwendigen, heiligen Rechte des
 einzelnen Menschen übereinstimmen." (Shoghi Effendi: 1939 in
 Economics, Agriculture and related Subjects)



• "Es gibt keine Aussagen in den Lehren gegen
 bestimmte Ausprägungen des Kapitalisimus. Seine
 gegenwärtige Form macht jedoch einige
 Anpassungen erforderlich." (Shoghi Effendi: 1945 in Lights of Guidance)
                                                                           24
Umgang mit Ressourcen
• „Die wirtschaftlichen Hilfsmittel der Welt werden
  organisiert, ihre Rohstoffquellen erschlossen und restlos
  nutzbar gemacht, ihre Märkte aufeinander abgestimmt und
  entwickelt, die Verteilung der Erzeugnisse unparteiisch
  geregelt werden. [...] Ein Weltbundsystem, das die ganze
  Erde beherrscht und unanfechtbare Amtsgewalt über ihre
  unvorstellbar grossen Hilfsquellen hat [...] und auf die
  Ausnützung aller verfügbaren Kraftquellen der
  Erdoberfläche bedacht ist [...]" (Shoghi Effendi: Die Weltordnung Bahá’u’lláhs)

• „Gemeinsames Handeln ist vor allem erforderlich, wenn es
  gilt, die Hilfsquellen dieses Planeten zu
  erhalten." (Forschungsabteilung des UGH)
                                                                                    25
Das Ziel: Glück und Wohlfahrt für alle
•   „Wohlstand ist im höchsten Maße lobenswert, sofern die ganze Bevölkerung
    diesen Wohlstand genießt." (Abdu´l-Bahá: Das Geheimnis der göttlichen Kultur)

•   Wohlfahrt: „Anrecht des eines jeden menschlichen Wesens auf das nötige
    tägliche Brot oder die Angleichung der Mittel, die es zum Leben braucht." (Abdu´l-Bahá:
    Ansprachen in Paris)



•   „Wenn ein Reicher in seinem Schloss in Üppigkeit und größter Behaglichkeit
    leben vermag, so sollte auch der Arme so viel erhalten können, dass er
    leben kann. Niemand dürfte an Hunger sterben, jeder müsste ausreichende
    Kleidung haben. Es dürfte keiner in Übermaß leben, während andere
    keine Daseins-Möglichkeit besitzen" (Abdu´l-Bahá: Ansprachen in Paris)

•   „Gott hat alle als Einheit erschaffen, damit diese Familie in vollkommenen Glück
    und in Wohlfahrt lebe.", "Gott hat keinerlei Unterschied erschaffen", "Der
    Mensch bedarf des Zusammenwirkens und der Wechselseitigkeit"

•   „Die Wohlfahrt des Teiles bedeutet Wohlfahrt des Ganzen, und die Not
    des Teiles bringt die Not des Ganzen." (Shoghi Effendi: Der verheissene Tag ist gekommen)
                                                                                                26
Weltweite Sicht
•   "Die Wohlfahrt der Menschheit, ihr Friede und ihre Sicherheit sind unerreichbar, wenn und ehe
    nicht ihre Einheit fest begründet ist." (Bahá’u’lláh: Ährenlese)

•   "Die erste und dringlichste Notwendigkeit ist die Förderung der Erziehung. Man kann sich nicht
    denken, dass ein Volk zu Wohlstand und Erfolg kommt, ohne dass diese ausschlaggebende,
    grundlegende Frage vorangetrieben wird. Die Hauptursache für den Niedergang und Verfall der
    Völker ist die Unwissenheit [...]." (Abdu'l-Bahá: Das Geheimnis Göttlicher Kultur)

•   Die gegenseitige Abhängigkeit der Völker und Nationen der Erde ist, was immer die Führer der
    spaltenden Kräfte in der Welt sagen oder Tun mögen, bereits eine vollendete Tatsache. Ihre
    Einheit im wirtschaftlichen Bereich wird jetzt verstanden und anerkannt. (Shoghi Effendi: Der verheissene Tag ist
    gekommen)


•   "Ein Netzwerk weltweiter Kommunikation wird ersonnen werden; es wird den ganzen Erdball
    umspannen und, von allen nationalen Hindernissen und Beschränkungen frei, mit wunderbarer
    Schnelligkeit und vollkommener Pünktlichkeit ablaufen. [...] ein einheitliches, allumfassendes
    Währungs-, Gewichts- und Maßsystem werden den Verkehr und die Verständigung unter den
    Nationen und Rassen der Menschen vereinfache und erleichtern (Shoghi Effendi: 1936 in Die Weltordnung Bahá’u’lláhs)

•   "Solange Vorurteile herrschen, wird die Menschenwelt keine Ruhe finden. [...] Es tritt klar zu
    Tage, dass dann, wenn man die Verbindungen zwischen den Völkern festigt und den
    Warenaustausch beschleunigt, jedes wirtschaftliche Prinzip, dass man in einem Land durchsetzt,
    schliesslich die anderen Länder beeinflusst und allgemeinen Nutzen stiftet." (Abdu'l-Bahá: Briefe und Botschaften)
                                                                                                                          27
Wohin geht der Weg?
• Es gibt geistige Prinzipien - oder, wie manche sie
  nennen, menschliche Werte -, mit denen sich für jedes
  gesellschaftliche Problem Lösungen finden lassen. Jede
  Gruppe mit guten Absichten kann sich im allgemeinen
  praktische Lösungen für ihre Probleme ausdenken, aber
  gute Absichten und praktisches Können allein reichen
  normalerweise nicht aus. Geistige Prinzipien haben den
  wesentlichen Vorzug, dass sie nicht nur eine Sichtweise
  eröffnen, die mit dem Wesen des Menschen in Einklang
  steht, sondern auch eine Haltung vermitteln, eine
  treibende Kraft, ein Wollen, ein Sehnen, die es
  erleichtern, praktische Maßnahmen zu finden und
  in die Wege zu leiten. (Briefe des UHG, Die Verheissung des Weltfriedens)
                                                                              28

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Alte Regeln für die heutige Wirtschaft - Die Bahai Wirtschaftsrichtlinien

  • 1. Alte Regeln für die heutige Wirtschaft? Dr. Werner Schönfeldinger 18. November 2012 Ein Überblick über die Bahá'í Wirtschaftsregeln
  • 2. Quellen im Zeitbezug Industrialisierung 20er 50er Rokoko Biedermeier Jugendstil 80er 1. Wirt- Welt- Gründer- Öl-Krise Fin- schafts- wirtschafts- krise 1+2 Krise krise krise Kriege Newton Hegel Freud WW1 WW2 Bach Marx Lenin UNO Popper Darwin Edison Einstein Hesse Ghandi Jobs/Gates Franz. Rev. Wagner Israel Sozialvers. EU Dynamit Flugzeug Fernsehen PC Handy in DE Funk Völkerbund Atombombe Bab (1817-1850) Bahá’u’lláh (1812-1892) Abdu’l-Bahá (1844-1921) Shoghi Effendi (1897-1957) Universales Haus der Gerechtigkeit Meines Grossvaters Grossvater mein Grossvater https://linksunten.indymedia.org/de/node/30881 Ich (1968-) 2
  • 3. Das System als Ganzes Mensch(en) Infrastruktur (Um-)welt Unternehmen Land Kommune
  • 4. Es beginnt beim Einzelnen „Wenn der Mensch die Stufe der Erfüllung und seine Reife erlangt hat, bedarf er des Wohlstandes. Wohlstand, den er durch Handwerk und Beruf erwirbt, ist [...] lobenswert und empfehlenswert.“ (Bahá’u’lláh, Botschaften aus Akká) • Jeder ist verpflichtet - Mann oder Frau - einem Gewerbe oder Beruf nachzugehen • Führung des Haushalts und Erziehung der Kinder ist ein ehrenvoller Beruf • Reichtum entbindet nicht von täglicher Arbeit • Wie ist das zu tun? • Macht, das was euch und anderen nützt • Der Lebensunterhalt muss verdient werden können • Meisterschaft ist anzustreben 4
  • 5. Moral und Ethik im Handeln • Wirtschaftliches Handeln mit: • Vertrauenswürdigkeit • Ehrlichkeit • Aufrichtigkeit - über jeden Verdacht erhaben • Rechtschaffenheit • gegen Eigennutz gefeit • Andere nicht betrügen und sich nicht betrügen lassen. • Die Maßstäbe des Handelns sollen auch bei (unlauterer) Konkurrenz beibehalten werden. • Keine Geschäfte mit Alkohol und Waffen • Der Geschäftsmann als Vorbild in geschäftlichen Tätigkeiten - mit Gerechtigkeit und Unparteilichkeit 5
  • 6. Gleichheit der Menschen und Angemessenheit des Lohnes • Grundsätzlich: Extremer Reichtum und extreme Armut müssen geändert werden. Extreme sind abzulehnen. • Die Menschen haben unterschiedliche Begabungen und Talente. Gleichheit per Gesetz zu verordnen ist nicht zielführend, Mäßigung ist besser. • Die Entlohnung soll individuell nach dem Leistungsvermögen und den Talenten entsprechen. • Angemessenheit bedeutet: • Leisten eines angemessenen Lebensunterhalts, der Mensch soll zufrieden sein • Vorsorge für Ruhegehalt beinhalten • die Möglichkeit, Vorsorge für Notzeiten und Krisen zu treffen 6
  • 7. Unternehmer „Es wird in Zukunft für die Menschen nicht mehr möglich sein, sich durch die Arbeit anderer große Reichtümer anzuhäufen.“ (Abdu'l-Baha: Star in the West) • Der Unternehmer ist Vorbild im geschäftlichen Handeln - Rechtschaffenheit, Gerechtigkeit und Unparteilichkeit. • Beibehaltung der ethischen Standards im Konkurrenzkampf mit anderen Unternehmen. • Er schafft Arbeit und zahlt angemessene Löhne. • Gewinnbeteiligung von 20%-25% für die Mitarbeiter ist empfohlen. • Bei „Nachfolge“ bzw. Generationswechsel beim Eigentümer sollen die Mitarbeiter ebenfalls berücksichtigt werden. 7
  • 8. Das Dorfmodell Steuern an den Staat Unterstützung Menschen + Zehent (Steuer) Unternehmen Einkünfte aus Hilfe in Notfällen Tierhaltung Schule und 1/3 der Bildung Bodenschätze Waisen Nachlass ohne Lagerhaus Erben Behinderte 1/2 von Öffentliche Schatzfunden Gesundheit Spenden Kosten des Lagerhauses
  • 9. Steuer • In der Art der Steuerberechnung ist die Privatperson dem Unternehmen gleichgestellt. • Bemessungsgrundlage der Steuer ist der jährliche Überschuss (Einnahmen - Ausgaben) • Der Steuersatz selbst wird ausgehend von 10% progressiv bis über 50% erhöht. • Ein Vergleich: • Bruttoeinkommen: 51.000 EUR, Ausgaben 30.000 EUR • Steuerbasis nach EStG: 51.000 EUR, Steuer ca. 17.900, Rest: 3.100 EUR • Nach Baha'i Regeln: Überschuss = 21.000 EUR, Steuer ang. 10.000, Rest: 11.000 EUR • Die Absetzbarkeit der Ausgaben würden in Verbindung mit dem Dorfmodell auch die Transferzahlungen gegen Null gehen lassen. 9
  • 10. Bank, Schulden und Zinsen • Aufgabe: Finanzierung von wirtschaftlichen Unternehmungen (der Realwirtschaft) • Verbot: Finanzierung von Waffen und kriegsführenden Nationen • Aufhebung des Verbots der Schuldzinsen (im Qur‘an), jedoch gilt hier auch das Prinzip der Mäßigung • Begleichung der Schuldzinsen mit Eifer und Fleiss • Stundung für den Schuldner bis Mittel und Wege zum Zahlen gefunden werden 10
  • 11. Position zu den vorherrschenden Wirtschaftssystemen • Weder Kapitalismus noch Marxismus werden gesamthaft angenommen oder abgelehnt. • Das Wirtschaftssystem muss mit den lebensnotwendigen Rechten des einzelnen Menschen übereinstimmen. • Prinzip der Mäßigung soll in allen Dingen angewendet werden. • Extreme sollen vermieden werden. • Die gegenwärtige Form (1945) des Kapitalismus macht Anpassungen notwendig. 11
  • 12. Umgang mit Ressourcen • Ressourcen = wirtschaftliche Hilfsmittel und Rohstoffquellen • Verteilung der Erzeugnisse soll unparteiisch geregelt werden. • „Weltbundsystem“ übt über die Verteilung und Nutzung unbeschränkte und unanfechtbare Amtsgewalt aus. • Nicht ausreichende Hilfsquellen sollen gegen ausreichende ersetzt werden. • Gemeinsames Handeln ist erforderlich zur Erhaltung der Hilfsquellen. 12
  • 13. Weltweite Sicht „Die Wohlfahrt der Menschheit, ihr Friede und ihre Sicherheit sind unerreichbar, wenn und ehe nicht ihre Einheit fest begründet ist." (Bahá’u’lláh: Ährenlese) • Umwidmung der Rüstungsausgaben • Förderung der Bildung als oberstes Gebot • Die geistigen Fähigkeiten (insbesondere Tugenden und Mäßigung) muss mit der materiellen Entwicklung Schritt halten. • Die gegenseitige Abhängigkeit der Völker eines Planeten muss verstanden werden. • Weltweites Kommunikationssystem • Weltweite Hilfssprache • Einheitliches allumfassendes Währungs-, Gewichts- und Maßsystem 13
  • 14. Das Ziel: Glück und Wohlfahrt für alle • Wohlstand für die ganze Bevölkerung • Wohlstand: Angleichung der verfügbaren Mittel an den Bedarf, den jemand zum Leben braucht. • Zusammenwirken und Wechselseitigkeit - Wohlfahrt und Not des Teils bedeutet die Wohlfahrt und Not des Ganzen • Einheit in der Vielfalt, aber keine Extreme! 14
  • 15. Wohin geht der Weg? • Die Regeln beruhen auf geistigen Prinzipien (auch Menschliche Werte): • sie eröffnen eine Sichtweise • sie vermitteln auch eine Haltung • sie erleichtern das finden von praktischen Maßnahmen für das Handeln • Dies ist ein Startpunkt, ausgehend von diesem Startpunkt steht es jedem frei, seinen Weg zur selbstständigen Wahrheitsfindung zu gehen. 15
  • 16. Danke für Ihre Aufmerksamkeit! • Die Zitate auf den nachfolgenden Folien wurden aus den Bahá‘í-Schriften ausgewählt und stellen einen Auszug aus dem verfügbaren Material dar. • Eine gute Zusammenfassung findet sich in Petra Schwartz-Klapp & Thorsten Klapp: „Arbeit, Beruf und Wirtschaft - eine Textzusammenstellung aus dem Bahá‘í-Schrifttum“, 2004, ISBN 3-9805029-3-7 16
  • 17. Es beginnt beim Einzelnen • „Wenn der Mensch die Stufe der Erfüllung und seine Reife erlangt hat, bedarf er des Wohlstandes. Wohlstand, den er durch Handwerk und Beruf erwirbt, ist [...] lobenswert und empfehlenswert." (Bahá’u’lláh, Botschaften aus Akká) • „Es ist jedermanns Pflicht, einer Arbeit nachzugehen - einem Handwerk, dem Handel oder dergleichen." (Bahá’u’lláh, Kitab-i-Aqdas) • „Mann und Frau haben die Pflicht, sich in einem Gewerbe oder Beruf zu betätigen." (Bahá’u’lláh, Kitab-i-Aqdas) • „Beschäftigt euch mit dem, was euch und anderen nützt." (Bahá’u’lláh, Botschaften aus Akká) • Im Beruf oder Handwerk ist der Erwerb von Fertigkeiten und die Vervollkommnung bis hin zur Meisterschaft anzustreben. • „Es ist für alle notwendig, einen Beruf zu erlernen, durch welchen die Menschen ihren Lebensunterhalt verdienen können. (Abdu‘l-Bahá: Regarding Work in the Future) • „Die Führung des Haushalts [... und die Rolle als Erzieherin der Kinder ...] sei eine höchst ehrbare, verantwortungsvolle Arbeit von hohem gesellschaftlichen Wert." (Shogi Effendi, Kitab-i-Aqdas) • „Es liegt [...] auf der Hand, dass auch ererbter Reichtum nicht von täglicher Arbeit entbinden kann." (Shogi Effendi, Kitab-i-Aqdas) 17
  • 18. Moral und Ethik im Handeln • „Das Handeln sollte das höchste Maß an Vertrauenswürdigkeit und Ehrlichkeit, bis hin zu einem Grad der Aufrichtigkeit, der ganz und gar über jeden Verdacht erhaben ist, und zu einer Rechtschaffenheit, die gegen die Einflüsterungen des Eigennutzes gefeit ist." (Abdu’l-Bahá: Vertrauenswürdigkeit) • Faire Preise: "Ihr sollt euren Nächsten nicht betrügen, euch aber von ihm auch nicht betrügen lassen." (Nabils Bericht in Anlehnung an ein Zitat von Abdu’l-Bahá) • (Unlautere) Konkurrenz: Das wirksamste Mittel ist das rückhaltlose Beibehalten des Maßstabs für geschäftliches Verhalten. (sinngemäß nach Shoghi Effendi in Vertrauenswürdigkeit) • Nicht empfohlene Geschäftszweige sind das Geschäft mit Alkohol und Geschäfte mit Waffen. • „Der Prüfstein [...für Unternehmer...] sollte sein, die geschäftlichen Tätigkeiten mit einer Gerechtigkeit und Unparteilichkeit zu betreiben, an der sich andere orientieren können." (Abdu'l-Bahá: Vertrauenswürdigkeit) 18
  • 19. Gleichheit der Menschen und Angemessenheit des Lohnes • Die Sachlage (Extreme von Armut und Reichtum) ist verkehrt und muss geändert werden. Die Änderung ist nicht dadurch zu erreichen, dass man völlige Gleichheit unter dem Menschen herstellt. • „Manche Menschen sind hochbegabt, die anderen mittelmäßig und wieder andere unbegabt. In diesen drei Menschenklassen ist Ordnung, aber keine Gleichheit.“ (Abdu’l-Bahá: Ansprachen in Paris) • „Darum liegt eine große Weisheit in der Tatsache, dass Gleichheit nicht durch Gesetz auferlegt wird, es ist deshalb besser, mit Mäßigung vorzugehen." (Abdu’l-Bahá: Beantwortete Fragen) • „Löhne sollen nicht gleich sein, einfach weil Menschen in ihren Fähigkeiten unterschiedlich sind und sie daher Löhne erhalten sollen, die ihren unterschiedlichen Leistungsvermögen und Talenten entsprechen." (Shoghi Effendi zitiert Abdu’l-Bahá: Brief an einen Gläubigen) • „Mit anderen Worten, die Arbeiter sollten einen Lohn erhalten, der ihnen einen angemessenen Lebensunterhalt sichert, und wenn sie schwach oder hilflos werden und mit der Arbeit aufhören, sollten sie vom Unternehmer ein ausreichendes Ruhegehalt bekommen. Der Lohn sollte hoch genug sein, um die Arbeiter zufriedenzustellen, so dass sie für Zeiten der Not und Hilflosigkeit noch etwas auf die Seite legen können. (Abdu'l-Bahá, Beantwortete Fragen) 19
  • 20. Unternehmer • „Gewinnbeteiligung wird als eine Lösung bestimmter Wirtschaftsprobleme empfohlen." (Shoghi Effendi: Lights of Guidance) • „Darum sollten Ausführungsbestimmungen geschaffen werden, die bestimmen, dass die Arbeiter neben ihrem Lohn einen Anteil am vierten oder fünften Teil des Gewinnes - entsprechend dem Bedarf des Werkes - vom Fabrikanten erhalten." (Abdu'l-Bahá: Beantwortete Fragen) • „Es wird in Zukunft für die Menschen nicht mehr möglich sein, sich durch die Arbeit anderer große Reichtümer anzuhäufen." (Abdu'l-Baha: Star in the West) • „In der Zukunft wird es einem Fabrikanten nicht erlaubt sein, seiner Familie sein ganzes Vermögen zu überlassen. Ein Gesetz wird erlassen werden, das in etwa besagen wird, dass er nur ein Viertel seines Besitzes seiner Familie überlassen darf und die anderen drei Viertel müssen an die Fabrikarbeiter gehen, die seinen Reichtum erwirtschaftet haben. (Abdu'l-Bahá: Star of the West) 20
  • 22. Steuer • „Wir wollen herausfinden, was er jährlich verdient und was er auszugeben hat. Sind nun seine Einnahmen gleich groß wie seine Ausgaben [...] heisst dass, er ist keiner Besteuerung unterworfen, da er ja sein ganzes Einkommen benötigt." (Abdu‘l- Bahá: Star of the West / Bahai Briefe) • „Jeder in der Gemeinde, dessen Bedarf mit seiner persönlichen Leistungsfähigkeit gleichkommt, soll von der Besteuerung ausgenommen sein“ (Abdu‘l-Bahá: The Promulgation of Universal Peace) • Basis für die Steuer (Zehent) bildet das Einkommen abzüglich der Ausgaben. Es wird nur der Überschuss besteuert. • Der Steuersatz selbst wird ausgehend von 10% progressiv bis über 50% erhöht. • Ein Vergleich: • Bruttoeinkommen: 51.000 EUR, Ausgaben 30.000 EUR • Steuerbasis nach EStG: 51.000 EUR, Steuer ca. 17.900, Rest: 3.100 EUR • Nach Baha'i Regeln: 21.000 EUR, Steuer ang. 10.000, Rest: 11.000 EUR 22
  • 23. Bank, Schulden und Zinsen • Aufgabe von Banken: "Alle notwendige Beiträge (für wirtschaftliche Unternehmungen) werden von der Bank gegen Zins erworben." (Abdu’l-Bahá: The Bahá'í World) • "Geldgeber und Banken müssen aufhören, irgendeiner Regierung Geld zu leihen, wenn diese einen ungerechten Krieg gegen eine Unschuldige Nation zu führen vorhat.", die Beförderung von Kriegsmaterial ist ebenfalls zu unterlassen. (Abdu'l Baha: Star of the West) • Es ist „zur Gunst für die Menschen verordnet, dass Schuldenzinsen wie andere unter den Menschen übliche Geschäfte zu behandeln sind. [...] Er hat nunmehr Schuldzinsen rechtmäßig gemacht, wie Er sie in der Vergangenheit unrechtmäßig gemacht hatte. (vgl. Bibel - Mose 25:36-37 u.a., Qur'an 2:275-279 u.a.) [...] Die Sache muss jedoch maßvoll und gerecht behandelt werden." (Bahá’u’lláh: Botschaften aus Akká) • „Jene, die Schulden machen, sollten bestrebt sein, sie mit allem Eifer und Fleiss zu begleichen" (Bahà'ulláh: Vertrauenswürdigkeit) • „Gewähre deinem Schuldner Aufschub, bis er Mittel und Wege zum Zahlen findet." (Qur'án: 2:280) 23
  • 24. Position zu den vorherrschenden Wirtschaftssystemen • „Die Sache Gottes übernimmt weder die Theorien der kapitalistischen Wirtschaftslehre zur Gänze, noch kann sie mit den Marxisten und Kommunisten in deren grundsätzlicher Ablehnung von Privateigentum und der lebensnotwendigen, heiligen Rechte des einzelnen Menschen übereinstimmen." (Shoghi Effendi: 1939 in Economics, Agriculture and related Subjects) • "Es gibt keine Aussagen in den Lehren gegen bestimmte Ausprägungen des Kapitalisimus. Seine gegenwärtige Form macht jedoch einige Anpassungen erforderlich." (Shoghi Effendi: 1945 in Lights of Guidance) 24
  • 25. Umgang mit Ressourcen • „Die wirtschaftlichen Hilfsmittel der Welt werden organisiert, ihre Rohstoffquellen erschlossen und restlos nutzbar gemacht, ihre Märkte aufeinander abgestimmt und entwickelt, die Verteilung der Erzeugnisse unparteiisch geregelt werden. [...] Ein Weltbundsystem, das die ganze Erde beherrscht und unanfechtbare Amtsgewalt über ihre unvorstellbar grossen Hilfsquellen hat [...] und auf die Ausnützung aller verfügbaren Kraftquellen der Erdoberfläche bedacht ist [...]" (Shoghi Effendi: Die Weltordnung Bahá’u’lláhs) • „Gemeinsames Handeln ist vor allem erforderlich, wenn es gilt, die Hilfsquellen dieses Planeten zu erhalten." (Forschungsabteilung des UGH) 25
  • 26. Das Ziel: Glück und Wohlfahrt für alle • „Wohlstand ist im höchsten Maße lobenswert, sofern die ganze Bevölkerung diesen Wohlstand genießt." (Abdu´l-Bahá: Das Geheimnis der göttlichen Kultur) • Wohlfahrt: „Anrecht des eines jeden menschlichen Wesens auf das nötige tägliche Brot oder die Angleichung der Mittel, die es zum Leben braucht." (Abdu´l-Bahá: Ansprachen in Paris) • „Wenn ein Reicher in seinem Schloss in Üppigkeit und größter Behaglichkeit leben vermag, so sollte auch der Arme so viel erhalten können, dass er leben kann. Niemand dürfte an Hunger sterben, jeder müsste ausreichende Kleidung haben. Es dürfte keiner in Übermaß leben, während andere keine Daseins-Möglichkeit besitzen" (Abdu´l-Bahá: Ansprachen in Paris) • „Gott hat alle als Einheit erschaffen, damit diese Familie in vollkommenen Glück und in Wohlfahrt lebe.", "Gott hat keinerlei Unterschied erschaffen", "Der Mensch bedarf des Zusammenwirkens und der Wechselseitigkeit" • „Die Wohlfahrt des Teiles bedeutet Wohlfahrt des Ganzen, und die Not des Teiles bringt die Not des Ganzen." (Shoghi Effendi: Der verheissene Tag ist gekommen) 26
  • 27. Weltweite Sicht • "Die Wohlfahrt der Menschheit, ihr Friede und ihre Sicherheit sind unerreichbar, wenn und ehe nicht ihre Einheit fest begründet ist." (Bahá’u’lláh: Ährenlese) • "Die erste und dringlichste Notwendigkeit ist die Förderung der Erziehung. Man kann sich nicht denken, dass ein Volk zu Wohlstand und Erfolg kommt, ohne dass diese ausschlaggebende, grundlegende Frage vorangetrieben wird. Die Hauptursache für den Niedergang und Verfall der Völker ist die Unwissenheit [...]." (Abdu'l-Bahá: Das Geheimnis Göttlicher Kultur) • Die gegenseitige Abhängigkeit der Völker und Nationen der Erde ist, was immer die Führer der spaltenden Kräfte in der Welt sagen oder Tun mögen, bereits eine vollendete Tatsache. Ihre Einheit im wirtschaftlichen Bereich wird jetzt verstanden und anerkannt. (Shoghi Effendi: Der verheissene Tag ist gekommen) • "Ein Netzwerk weltweiter Kommunikation wird ersonnen werden; es wird den ganzen Erdball umspannen und, von allen nationalen Hindernissen und Beschränkungen frei, mit wunderbarer Schnelligkeit und vollkommener Pünktlichkeit ablaufen. [...] ein einheitliches, allumfassendes Währungs-, Gewichts- und Maßsystem werden den Verkehr und die Verständigung unter den Nationen und Rassen der Menschen vereinfache und erleichtern (Shoghi Effendi: 1936 in Die Weltordnung Bahá’u’lláhs) • "Solange Vorurteile herrschen, wird die Menschenwelt keine Ruhe finden. [...] Es tritt klar zu Tage, dass dann, wenn man die Verbindungen zwischen den Völkern festigt und den Warenaustausch beschleunigt, jedes wirtschaftliche Prinzip, dass man in einem Land durchsetzt, schliesslich die anderen Länder beeinflusst und allgemeinen Nutzen stiftet." (Abdu'l-Bahá: Briefe und Botschaften) 27
  • 28. Wohin geht der Weg? • Es gibt geistige Prinzipien - oder, wie manche sie nennen, menschliche Werte -, mit denen sich für jedes gesellschaftliche Problem Lösungen finden lassen. Jede Gruppe mit guten Absichten kann sich im allgemeinen praktische Lösungen für ihre Probleme ausdenken, aber gute Absichten und praktisches Können allein reichen normalerweise nicht aus. Geistige Prinzipien haben den wesentlichen Vorzug, dass sie nicht nur eine Sichtweise eröffnen, die mit dem Wesen des Menschen in Einklang steht, sondern auch eine Haltung vermitteln, eine treibende Kraft, ein Wollen, ein Sehnen, die es erleichtern, praktische Maßnahmen zu finden und in die Wege zu leiten. (Briefe des UHG, Die Verheissung des Weltfriedens) 28

Hinweis der Redaktion

  1. Bahai Wirtschaftsregeln? Wirtschaftsregeln in religiösen Schriften\nEs gibt in jeder Offenbarung göttliche Gebote und soziale Gebote, die sozialen Gebote umfassen auch wirtschaftliche Dinge, da diese für das Zusammenleben und die Entwicklung unerlässlich sind.\n
  2. Woher kommen die Regeln? Ich habe für Leute, die mit den Bahai-Glauben nicht so vertraut sind, eine kurze Übersicht über die Quellen der nachfolgende vorgestellten Regeln gegeben.\nDie Grafik im Hintergrund (die die man nicht lesen kann, ist sehr informativ und ist unter dem Link verfügbar)\nVorstellung Offenbarer\n- Zeitgenossen, Marx, Wagner, Nobel-Dynamit, Sozialversicherung, Ghandi\n- Krisen: treten immer wieder auf und markieren den Übergang von einem Gleichgewicht in ein anderes Gleichgewicht\n\n\n
  3. Das System als ganzes ist nicht vollständig dargestellt, wir werden einige Aspekte des Zusammenwirkens betrachten. Die verschiedenen Kreise des Systems wirken zusammen und miteinander. Es gibt hier ein zentrales Prinzip, dass ich an einem praktischen Beispiel vorstellen will.\nBeispiel Prinzip der Mäßigung.\nDas Prinzip der Mäßigung ist lt. den Bahai-Regeln auf alles und jedes anzuwenden.\n
  4. Der Mensch hat sich in der heutigen Zeit stark wissenschaftlich und materiell weiterentwickelt, es geht hier um eine geistige Weiterentwicklung. Die Regeln für den Einzelnen sind Richtlinien die einen individuell grossen Spielraum lassen.\n\nMeisterschaft - Meisterschaft heisst neben „gut werden“ auch die sinnvolle Übersetzung eines Berufes in die heutige Zeit:\n- Beispiel Matlschweiger: 15 Kühe - 7000 - rd. 16000 EUR - was nutzt anderen - Milch gibt es genug, Bezug zu Tieren, den Kindern einen Bezug zur Natur beibringen.\n- Beispiel Spiegel: Cafe - Konditorei Torten (werden von im Burgenland fast von jedem gut gebacken) - Spezialisierung auf Pralinen\n
  5. Neben dem WAS ist das WIE eines der wichtigsten Punkte\n
  6. Lorenz-Kurve der Einkommensverteilung (x-%Bevölkerung; y-%Einkommen)\nerste 20% verdienen 3% des einkommens, letzte 20% verdienen 35-50% des Einkommens)\nFragestellung - was ist reich -\n- schuhe kaufen ohne nachdenken? Urlaub fahren ohne nachdenken? wieviel paar schuhe, ist individuell unterschiedlich. Der eine braucht einen Porsche, der andere braucht.\n\nYunus: Standard, die Gier muss bekämpft werden. Grameen Bank metoos sind nicht erfolgreich, weil mit Mikrokrediten Konsumgüter gekauft werden.\n
  7. Der Unternehmer ist Vorbild - er schafft Arbeit für andere. Es ist auch seine Verpflichtung, Arbeit anzubieten ( in der Region ).\nErbfolgeregel (bei Tod des Fabrikanten) - Bedeutung dass Mitarbeiter auch Unternehmer werden und das Unternehmen durch die weitergeführt werden, die sie aufgebaut haben.\n
  8. Das Dorfmodell bezieht sich auf den landwirtschaftlichen Sektor und das Zusammenwirken in Kommunen (Hälfte der Menschen auf der Welt sind noch in der Landwirtschaft tätig). In den Schriften wird das Lagerhaus als zentrale Stelle erwähnt. Bedeutung ist aber nicht nur auf das Lagern von Vorräten sondern auch auf die Finanzierung (Bank-Funktion) gerichtet.\n
  9. Mäßigung kann zu mehreren Dingen führen:\n- Erhöhung der Ausgaben - == Einnahmen für andere Wirtschaftsteilnehmer\n- Angleichung des Einkommens\n\n- Reduktion bzw. Wegfall der Transferzahlungen (7 Mrd Familie; 30 Mrd Pensionen von 70 Mrd.)\n
  10. Aufgabe der Bank in der Realwirtschaft (mit dem Lagerhaus gemeinsam)\nAufhebung des Schuldzinsenverbots.\nGrundsatz der Mäßigung auch hier anwendbar (Schuldner; Gläubiger)\n
  11. \n
  12. 20 % der Bevölkerung verbrauchen 80% der Ressourcen\nRessourcen werden NICHT durch das Land verwaltet in dem sie sind (dieses bekommt jedoch Anteil daran)\n\n
  13. 1,5 Mrd. Menschen leben noch so wie vor 6000 Jahren (ohne andere Energien ausser Natur) es sind ca. so viele wie in den Reichsten Nationen leben.\n Die Hälfte der Menschen arbeiten noch in der Landwirtschaft, 75 % von ihnen macht dies noch manuell.\nBeispiel Flugstunde Abfangjäger(Weltweit 1.330.000.000.000 EUR; 40% davon USA) - natürlich sind davon auch viele Arbeitsplätze betroffen - aber es beginnt beim Einzelnen.\n
  14. Geld und Macht: Macht sammelt Geld, Geld sammelt Macht - Wer sammelt den Fortschritt\n
  15. Vorbereitung für eine Reise, Strasse ist unbekannt, Man muss für alle Dinge vorbereitet sein - resilienter Aufbau\nPraktische Maßnahmen: Beispiel Labyrinth (Heuristik Links)\n
  16. \n
  17. \n
  18. \n
  19. \n
  20. \n
  21. \n
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