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Verkehrstheorie
Verlustsysteme (Übung)
       Kapitel 4.2

       Netze und Protokolle
  Dipl.-Wirtsch.-Ing. Kim Bartke




  Institut für Kommunikationstechnik
          www.ikt.uni-hannover.de
Zwischenleitungsanordnungen



Bild 1 zeigt eine dreistufige Koppelanordnung mit 6 Zubringer- und Abnehmerleitungen.




                                          Bild 1




                                                   (2)‫‏‬
Zwischenleitungsanordnungen

1.1 Man unterscheidet zwei Arten von Zwischenleitungsanordnungen (ZL). Benennen Sie diese
    unter Angabe ihrer charakteristischen Eigenschaften.

fächerförmig:  genau ein Weg zwischen einem Eingang und einem Ausgang
maschenförmig: mehrere Wege zwischen einem Eingang und einem Ausgang möglich



1.2 Welche der Zwischenleitungsanordnungen ist in Bild 1 realisiert?


maschenförmige Zwischenleitungsanordnung



1.3 Nennen Sie die verkehrstechnischen Eigenschaften der Koppelanordnung nach Bild 1 .


 Verteilstufe
 minimale Erreichbarkeit k=3
 => variable Erreichbarkeit




                                                    (3)‫‏‬
Zwischenleitungsanordnungen
Bild 2 zeigt die unvollständigen Ein- und Ausgangsstufen einer dreistufigen Koppelanordnung
mit 6 Zubringer- und 6 Abnehmerleitungen.




                                              Bild 2


Die Koppelanordnung nach Bild 2 soll zu einer Koppelanordnung mit vollständiger Erreichbarkeit
ausgebaut werden. Dazu stehen (2 mal 2)-Koppelvielfache nach Bild 3 zur Verfügung.




                                              Bild 3

                                                       (4)‫‏‬
Zwischenleitungsanordnungen
1.4 Beschreiben Sie den quot;worst-casequot; für die Bestimmung der vollständigen Erreichbarkeit der
    Koppelanordnung nach Bild 2.

Für den Fall, dass bereits 5 Verbindungen existieren, müssen immer noch alle Ausgänge abgeprüft
werden können.


1.5 Vervollständigen Sie die Koppelanordnung nach Bild 2 zu einer Anordnung mit vollständiger
    Erreichbarkeit. Verwenden Sie für die Zwischenstufe die in Bild 3 dargestellten (2 mal 2)-Koppel-
    vielfache.




                                                     (5)‫‏‬
Zwischenleitungsanordnungen
1.6 Nennen Sie die Clos'sche Bedingung für dreistufige (n mal n)-Koppelstufen und skizzieren Sie
    eine allgemeine diese Bedingung erfüllende Koppelanordnung mit ihren charakteristischen
    Eigenschaften.

                                            b       b
                         a       c                                    c       d



                         a       c                                    c       d
                                            b       b
                             b                                            b
      Clos'sche Bed.:
                                                c
      c>a+d 1


1.7 Bestimmen Sie die Anzahl der Koppelpunkte einer dreistufigen Clos'schen Anordnung nach
    Bild 2 und interpretieren Sie das Ergebnis.

      dreisufige Clos'sche Anordnung:                          einstufige Anordnung:
      4 * ( 3 * 5 ) = 60                                       6 * 6 = 36 Koppelpunkte
      5 * ( 2 * 2 ) = 20
      => 80 Koppelpunkte
      Clos'sche Anordnungen sind erst für große Anordnungen sinnvoll!


                                                        (6)‫‏‬
Verkehrstheorie



Gegeben sind drei indirekt gesteuerte Vermittlungsstellen (VStn) gemäß Bild 4.

                                                              C


                              A                                     B

                                              Bild 4

 Vehrkehrsmessungen haben für die verschiedenen Richtungen folgende Angebote ergeben:

          von A nach C: 16 Erl
          von A nach B: 50 Erl
          von B nach C: 60 Erl (einschließlich des Verkehrs von A nach C)

 Der gesamte Verkehr von der VSt A zu den VStn B und C wird zunächst über ein gemeinsames
 Bündel zur VSt B geführt.




                                                       (7)‫‏‬
Verkehrstheorie
2.1 In der VSt A stehen Koppelvielfache mit voller Erreichbarkeit zur Verfügung. Wie viele Leitungen
    müssen von A nach B geschaltet werden, damit der Verlust kleiner als 3% bleibt?

         A = 50Erl + 16Erl = 66Erl
         quot;Tabelle 3%quot; liefert: Für ein Angebot von 66,2Erl werden N = 75 Leitungen benötigt.


2.2 In der VSt B stehen nur Koppelvielfache mit der Erreichbarkeit von 20 zur Verfügung. Bestimmen
    Sie die erforderliche Anzahl von Leitungen von B nach C, damit der Verlust kleiner bleibt als 1%!
         A = 60Erl
         Erreichbarkeit k =20
         Tabelle liefert: N = 84 Leitungen      (60,1Erl)‫‏‬




                                                     (8)‫‏‬
Verkehrstheorie

2.3 Leiten Sie allgemein eine Beziehung ab, um aus den einzelnen Verlustwahrscheinlichkeiten B 1
und B 2 einer zweistufigen Anordnung die Gesamtverlustwahrscheinlichkeit B ges zu berechnen.
Verwenden Sie zur Erläuterung den Verkehrsflussplan.


                                                                                 Y
                                                      Y           A2              2
                                A1                     1

                                                                          R2 = B2 ⋅ A2
                                                           R1 = B1 ⋅ A1
   Y2 = A2 ⋅ (1 − B2 )
   Y1 = A1 ⋅ (1 − B1 ) = A2
   Y2 = A1 (1 − B1 ) ⋅ (1 − B2 ) = A1 ⋅ (1 − Bges )
    Bges = B1 + B2 − B1 ⋅ B2


2.4 Berechnen Sie den Gesamtverlust für den Verkehr von A nach C.


    B ges = 3% + 1% -3/100 *1/100 = 4% - 0,03% « 4%


                                                               (9)‫‏‬
Verkehrstheorie
Jetzt soll zwischen A und C ein Bündel gezogen werden.

2.5 Berechnen Sie die Bündelstärke, wenn der Verlust kleiner als 1% bleiben soll und nur Koppel-
    vielfache mit der Erreichbarkeit von 20 verwendet werden sollen.

     Angebot: 16Erl => 26 Leitungen (16.3Erl)        (siehe Tabelle)‫‏‬

2.6 Das Bündel von A nach B steht jetzt für den Verkehr von der VSt A zur VSt B ganz zur Verfügung.
    Berechnen Sie den sich nun ergebenden Verlust.

     Angebot: 50Erl; N = 75 Leitungen => B » 0,02%             (siehe Tabelle)‫‏‬




                                                   (10)‫‏‬
Verkehrstheorie



3.1 Erläutern Sie die beiden Begriffe Verlustsystem und Wartesystem und geben Sie die unter-
    schiedlichen Gütekriterien für beide Systeme an.

    Verlustsystem:     Verkehr, der nicht bedient werden kann, wird abgewiesen.
                       Gütekriterien:      - Verlustwahrscheinlichkeit
    Wartesystem:       Verkehr, der nicht bedient werden kann, muß warten.
                       Gütekriterien:      - Wahrscheinlichkeit, daß gewartet werden muß
                                           - Wahrscheinlichkeit, daß mehr als eine bestimmte
                                             Zeit gewartet werden muß
                                           - mittlere Wartezeit


3.2 Geben Sie je ein Beispiel aus dem Fernsprechnetz der DBP-Telekom für ein Verlust- und ein
    Wartesystem an.

     Verlustsystem:    Belegung eines beliebigen Bündels
     Wartesystem:      Belegung eines Wahlaufnahmesatzes




                                                  (11)‫‏‬
Verkehrstheorie
Für die folgenden Aufgabenpunkte wird das Verlustsystem aus Bild 5 zugrunde gelegt. Es zeigt drei
digitale Vermittlungsknoten, die untereinander durch gerichtete PCM30-Strecken verbunden sind.
                           A31
                                                          A XY = Verkehrsangebot von Knoten X nach Knoten Y
                                                          Bd XY= Bündel von Knoten X nach Knoten Y
                                                                (für alle Bündel gilt N = 30)‫‏‬
                                   3
                                               Bd
                   Bd31                         32
                                        Bd23
                          Bd13
                             Bd
                                   12
               1                                      2
                              Bd
     A13                           21                               A 23
           A12                                              A
                                                               21


                                                     Bild 5


3.3 Welche Annahme über die Erreichbarkeit der einzelnen Bündel können Sie machen?

     vollständige Erreichbarkeit




                                                           (12)‫‏‬
Verkehrstheorie

          A12         A               A 23                       A31
                                                      A32                     A13
                        21

          20,7 Erl    21,9 Erl        16,7 Erl        19,0 Erl   16,7 Erl     19,0 Erl


                                                 Tabelle 1
3.4 Tabelle 1 enthält die Verkehrsangebote A an die einzelnen Knoten. Bestimmen Sie die Verlust-
    wahrscheinlichkeiten B für den Verkehr zwischen den Knoten 1 und 2.
     A12 = 20,7 Erl          N = 30     =>          B = 1,2%
     A
      21 = 21,9 Erl          N = 30     =>          B = 2%




                                                      (13)‫‏‬
Verkehrstheorie
3.5 Um wie viele zusätzliche Fernsprechkanäle müßte Bündel Bd12 und Bündel Bd21 erweitert werden,
    um die Verlustwahrscheinlichkeit B für den Verkehr zwischen Knoten 1 und Knoten 2 auf unter 1%
    zu senken?

    A 12= 20,7 Erl        B < 1%   =>   N = 31          => DN = 1
    A = 21,9 Erl          B < 1%   =>   N = 32          => DN = 2
     21

3.6 Geben Sie zwei unterschiedliche Lösungsvorschläge an, wie die Verlustwahrscheinlichkeit B für
    den Verkehr zwischen Knoten 1 und Knoten 2 auf unter 1% gesenkt werden kann, ohne
    zusätzliche PCM-Strecken zwischen den einzelnen Knoten einzusetzen. Bestimmen Sie für beide
    Lösungen jeweils alle resultierenden Verlustwahrscheinlichkeiten B xy.

   a) gerichtete Bündel durch ungerichtete ersetzen:

                                                 => B ≈ 0,2%
      A 12 A 21= 42,6 Erl
         +                          N = 60
      A = A = 19,0 Erl              N = 30       => B = 0,5%
        32   13
      A = A = 16,7 Erl              N = 30       => B = 0,1%
          23     31
   b) 1 Kanal von Knoten 1 nach Knoten 2 über Knoten 3,
      2 Kanäle von Knoten 2 nach Knoten 1 über Knoten 3:

      A    =   20,7 Erl             N = 31       =>   B = 0,8%
          12
                                                      B ≈ 1%
      A    =   21,9 Erl             N = 32       =>
          21
                                                      B ≈ 0,3%
      A    =   A 31= 16,7 Erl       N = 28       =>
          23
                                                      B ≈ 0,8%
      A    =   A 13= 19,0 Erl       N = 29       =>
          32

                                                        (14)‫‏‬

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[13] Nup 07 5[13] Nup 07 5
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[12] Nup 07 6
[12] Nup 07 6[12] Nup 07 6
[12] Nup 07 6
 
[12] Nup 07 3
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[12] Nup 07 3
 
[11] Nu P 07 1
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[11] Nu P 02 2
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[10] Nup 07 4
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[10] Nu P 06 1
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[9] Nup 07 2
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[9] Nu P 05 1
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[8] Nu P 06 2
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[8] Nu P 04 3
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[7] Nu P 05 2
[7] Nu P 05 2[7] Nu P 05 2
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[5] Nu P 04 2

  • 1. Verkehrstheorie Verlustsysteme (Übung) Kapitel 4.2 Netze und Protokolle Dipl.-Wirtsch.-Ing. Kim Bartke Institut für Kommunikationstechnik www.ikt.uni-hannover.de
  • 2. Zwischenleitungsanordnungen Bild 1 zeigt eine dreistufige Koppelanordnung mit 6 Zubringer- und Abnehmerleitungen. Bild 1 (2)‫‏‬
  • 3. Zwischenleitungsanordnungen 1.1 Man unterscheidet zwei Arten von Zwischenleitungsanordnungen (ZL). Benennen Sie diese unter Angabe ihrer charakteristischen Eigenschaften. fächerförmig: genau ein Weg zwischen einem Eingang und einem Ausgang maschenförmig: mehrere Wege zwischen einem Eingang und einem Ausgang möglich 1.2 Welche der Zwischenleitungsanordnungen ist in Bild 1 realisiert? maschenförmige Zwischenleitungsanordnung 1.3 Nennen Sie die verkehrstechnischen Eigenschaften der Koppelanordnung nach Bild 1 . Verteilstufe minimale Erreichbarkeit k=3 => variable Erreichbarkeit (3)‫‏‬
  • 4. Zwischenleitungsanordnungen Bild 2 zeigt die unvollständigen Ein- und Ausgangsstufen einer dreistufigen Koppelanordnung mit 6 Zubringer- und 6 Abnehmerleitungen. Bild 2 Die Koppelanordnung nach Bild 2 soll zu einer Koppelanordnung mit vollständiger Erreichbarkeit ausgebaut werden. Dazu stehen (2 mal 2)-Koppelvielfache nach Bild 3 zur Verfügung. Bild 3 (4)‫‏‬
  • 5. Zwischenleitungsanordnungen 1.4 Beschreiben Sie den quot;worst-casequot; für die Bestimmung der vollständigen Erreichbarkeit der Koppelanordnung nach Bild 2. Für den Fall, dass bereits 5 Verbindungen existieren, müssen immer noch alle Ausgänge abgeprüft werden können. 1.5 Vervollständigen Sie die Koppelanordnung nach Bild 2 zu einer Anordnung mit vollständiger Erreichbarkeit. Verwenden Sie für die Zwischenstufe die in Bild 3 dargestellten (2 mal 2)-Koppel- vielfache. (5)‫‏‬
  • 6. Zwischenleitungsanordnungen 1.6 Nennen Sie die Clos'sche Bedingung für dreistufige (n mal n)-Koppelstufen und skizzieren Sie eine allgemeine diese Bedingung erfüllende Koppelanordnung mit ihren charakteristischen Eigenschaften. b b a c c d a c c d b b b b Clos'sche Bed.: c c>a+d 1 1.7 Bestimmen Sie die Anzahl der Koppelpunkte einer dreistufigen Clos'schen Anordnung nach Bild 2 und interpretieren Sie das Ergebnis. dreisufige Clos'sche Anordnung: einstufige Anordnung: 4 * ( 3 * 5 ) = 60 6 * 6 = 36 Koppelpunkte 5 * ( 2 * 2 ) = 20 => 80 Koppelpunkte Clos'sche Anordnungen sind erst für große Anordnungen sinnvoll! (6)‫‏‬
  • 7. Verkehrstheorie Gegeben sind drei indirekt gesteuerte Vermittlungsstellen (VStn) gemäß Bild 4. C A B Bild 4 Vehrkehrsmessungen haben für die verschiedenen Richtungen folgende Angebote ergeben: von A nach C: 16 Erl von A nach B: 50 Erl von B nach C: 60 Erl (einschließlich des Verkehrs von A nach C) Der gesamte Verkehr von der VSt A zu den VStn B und C wird zunächst über ein gemeinsames Bündel zur VSt B geführt. (7)‫‏‬
  • 8. Verkehrstheorie 2.1 In der VSt A stehen Koppelvielfache mit voller Erreichbarkeit zur Verfügung. Wie viele Leitungen müssen von A nach B geschaltet werden, damit der Verlust kleiner als 3% bleibt? A = 50Erl + 16Erl = 66Erl quot;Tabelle 3%quot; liefert: Für ein Angebot von 66,2Erl werden N = 75 Leitungen benötigt. 2.2 In der VSt B stehen nur Koppelvielfache mit der Erreichbarkeit von 20 zur Verfügung. Bestimmen Sie die erforderliche Anzahl von Leitungen von B nach C, damit der Verlust kleiner bleibt als 1%! A = 60Erl Erreichbarkeit k =20 Tabelle liefert: N = 84 Leitungen (60,1Erl)‫‏‬ (8)‫‏‬
  • 9. Verkehrstheorie 2.3 Leiten Sie allgemein eine Beziehung ab, um aus den einzelnen Verlustwahrscheinlichkeiten B 1 und B 2 einer zweistufigen Anordnung die Gesamtverlustwahrscheinlichkeit B ges zu berechnen. Verwenden Sie zur Erläuterung den Verkehrsflussplan. Y Y A2 2 A1 1 R2 = B2 ⋅ A2 R1 = B1 ⋅ A1 Y2 = A2 ⋅ (1 − B2 ) Y1 = A1 ⋅ (1 − B1 ) = A2 Y2 = A1 (1 − B1 ) ⋅ (1 − B2 ) = A1 ⋅ (1 − Bges ) Bges = B1 + B2 − B1 ⋅ B2 2.4 Berechnen Sie den Gesamtverlust für den Verkehr von A nach C. B ges = 3% + 1% -3/100 *1/100 = 4% - 0,03% « 4% (9)‫‏‬
  • 10. Verkehrstheorie Jetzt soll zwischen A und C ein Bündel gezogen werden. 2.5 Berechnen Sie die Bündelstärke, wenn der Verlust kleiner als 1% bleiben soll und nur Koppel- vielfache mit der Erreichbarkeit von 20 verwendet werden sollen. Angebot: 16Erl => 26 Leitungen (16.3Erl) (siehe Tabelle)‫‏‬ 2.6 Das Bündel von A nach B steht jetzt für den Verkehr von der VSt A zur VSt B ganz zur Verfügung. Berechnen Sie den sich nun ergebenden Verlust. Angebot: 50Erl; N = 75 Leitungen => B » 0,02% (siehe Tabelle)‫‏‬ (10)‫‏‬
  • 11. Verkehrstheorie 3.1 Erläutern Sie die beiden Begriffe Verlustsystem und Wartesystem und geben Sie die unter- schiedlichen Gütekriterien für beide Systeme an. Verlustsystem: Verkehr, der nicht bedient werden kann, wird abgewiesen. Gütekriterien: - Verlustwahrscheinlichkeit Wartesystem: Verkehr, der nicht bedient werden kann, muß warten. Gütekriterien: - Wahrscheinlichkeit, daß gewartet werden muß - Wahrscheinlichkeit, daß mehr als eine bestimmte Zeit gewartet werden muß - mittlere Wartezeit 3.2 Geben Sie je ein Beispiel aus dem Fernsprechnetz der DBP-Telekom für ein Verlust- und ein Wartesystem an. Verlustsystem: Belegung eines beliebigen Bündels Wartesystem: Belegung eines Wahlaufnahmesatzes (11)‫‏‬
  • 12. Verkehrstheorie Für die folgenden Aufgabenpunkte wird das Verlustsystem aus Bild 5 zugrunde gelegt. Es zeigt drei digitale Vermittlungsknoten, die untereinander durch gerichtete PCM30-Strecken verbunden sind. A31 A XY = Verkehrsangebot von Knoten X nach Knoten Y Bd XY= Bündel von Knoten X nach Knoten Y (für alle Bündel gilt N = 30)‫‏‬ 3 Bd Bd31 32 Bd23 Bd13 Bd 12 1 2 Bd A13 21 A 23 A12 A 21 Bild 5 3.3 Welche Annahme über die Erreichbarkeit der einzelnen Bündel können Sie machen? vollständige Erreichbarkeit (12)‫‏‬
  • 13. Verkehrstheorie A12 A A 23 A31 A32 A13 21 20,7 Erl 21,9 Erl 16,7 Erl 19,0 Erl 16,7 Erl 19,0 Erl Tabelle 1 3.4 Tabelle 1 enthält die Verkehrsangebote A an die einzelnen Knoten. Bestimmen Sie die Verlust- wahrscheinlichkeiten B für den Verkehr zwischen den Knoten 1 und 2. A12 = 20,7 Erl N = 30 => B = 1,2% A 21 = 21,9 Erl N = 30 => B = 2% (13)‫‏‬
  • 14. Verkehrstheorie 3.5 Um wie viele zusätzliche Fernsprechkanäle müßte Bündel Bd12 und Bündel Bd21 erweitert werden, um die Verlustwahrscheinlichkeit B für den Verkehr zwischen Knoten 1 und Knoten 2 auf unter 1% zu senken? A 12= 20,7 Erl B < 1% => N = 31 => DN = 1 A = 21,9 Erl B < 1% => N = 32 => DN = 2 21 3.6 Geben Sie zwei unterschiedliche Lösungsvorschläge an, wie die Verlustwahrscheinlichkeit B für den Verkehr zwischen Knoten 1 und Knoten 2 auf unter 1% gesenkt werden kann, ohne zusätzliche PCM-Strecken zwischen den einzelnen Knoten einzusetzen. Bestimmen Sie für beide Lösungen jeweils alle resultierenden Verlustwahrscheinlichkeiten B xy. a) gerichtete Bündel durch ungerichtete ersetzen: => B ≈ 0,2% A 12 A 21= 42,6 Erl + N = 60 A = A = 19,0 Erl N = 30 => B = 0,5% 32 13 A = A = 16,7 Erl N = 30 => B = 0,1% 23 31 b) 1 Kanal von Knoten 1 nach Knoten 2 über Knoten 3, 2 Kanäle von Knoten 2 nach Knoten 1 über Knoten 3: A = 20,7 Erl N = 31 => B = 0,8% 12 B ≈ 1% A = 21,9 Erl N = 32 => 21 B ≈ 0,3% A = A 31= 16,7 Erl N = 28 => 23 B ≈ 0,8% A = A 13= 19,0 Erl N = 29 => 32 (14)‫‏‬