2. „ Der Raum muss den Leute sagen, wie sie sich verhalten soll.“ So sagt der niederländischer Verkehrsplaner Hans Monderman, welcher somit seine Idee für einen „gemeinsam genutzten Raum – Shared Space“ – in den 1990er Jahren entwickelt hat. Bis Jahr 2010, die Shared-Space-Projekte wurden in 10 Ländern und mehr als 30 Städten und Gemeinden verwirklicht, inkl. Australien, Belgien, Dänemark, Deutschland, England, Niederlande, Österreich, Schweden, Schweiz und in Vereinigten Staaten.
6. NO! Verantwortung statt Regelung! Eine von vielen Leitidee für Shared-Space ist das Prinzip von gegenseitiger Rücksichtsnahme. Autofahrer und Passanten sollen sich nicht allein auf die Ampeln verlassen, sondern sich ins menschlichen Miteinander einfügen. Da es wesentlichen Verkehrszeichen fehlt und gleichzeitig auch psychologischer „Unsicherheit“ erzeugt wird, sind die Verkehrsteilnehmer dazu gezwungen den Raum durch Blickkontakt mit anderen Mitmenschen einzuschätzen. Man hofft, dass durch die Entfernung von Abgrenzung zwischen Autos und Menschen, ein solcher Raum zu einem „Ort der menschlichen Begegnung, Kommunikation und sozialen Umgangs“ wird, da sie gemeinsam den Raum teilen müssen. Die Lebensqualität wird verbessert, indem Menschen im Vordergrund gestellt wird und sie sollen unterstützt werden, nicht eingeschränkt.
9. Risiken? Ja! Die größte Diskussion für Shared-Space ist natürlich die Sorge der Verkehrsteilnehmern für erhöhte Unfallsgefahr, insbesonders für die schwachen Verkehrsgruppen wie Blinden, Rollstuhlfahrer, Kinder und Senioren. Am 9. März 2009, das Veranstaltungsrat des Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) findet in Mainz statt, um die Gefahr der Shared-Spaces für blinden und sehbehinderten Verkehrsteilnehmer zu diskutieren. Eine von vielen Meinungen ist, dass bei den sehbehinderten Leuten Blickkontakt nicht möglich ist und daher auch keine Kommunikation mit anderen Verkehrsteilnehmern entsteht, werden sie möglich vom öffentlichen Leben langsam ausgeschlossen.