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Zweiwöchentliche Nachrichten aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft der
                                              Chi
                                     Republik China

                      Herausgeber: Karl C.Y. Cheng, Chefredakteur: Bo-Sung Hsu Redaktion: Helga Doppler
                     Taipeh Vertretung in der Bundesrepublik Deutschland, Büro München - Presseabteilung
                                     Sonnenstraße 25, 80331 München, Tel: 089-271 19 58, Fax: 271 32 02
                                        Email:helga.doppler@gmx.net, Internet: www.taiwanembassy.org.de




                      Taiwan verurteilt Atomtest Nordkoreas

                      USA gewähren diplomatische Immunität

                      Taiwan erlaubt Renminbi-Handel

                      Das Laternenfest



                                                          Politik



                      Taiwan verurteilt Atomtest Nordkoreas

                      Das Außenministerium Taiwans hat Nordkorea scharf verurteilt nachdem
                      Pjöngjang am 12. Februar 2013 seinen dritten Atomtest durchgeführt hat.
                      Taipeh bezeichnete die Aktion als eine grobe Missachtung der internationalen
                      Normen, die eine Bedrohung für den Weltfrieden darstelle.

                      “Die Republik China auf Taiwan unterstützt mit Nachdruck die Bemühungen
                      zur Denuklearisierung in Ostasien und bekräftigt ihren Standpunkt, dass die
                      Problematik der Koreanischen Halbinsel friedlich auf dem Weg von
                      Gesprächen gelöst werden muss,“ gab das Außenministerium in einer
                      Erklärung bekannt.

                      Der Außenminister Taiwans, David Y. L. Lin, drängte Pjöngjang außerdem, die
Nr. 563 15.02.2013    Resolutionen 1718, 1874 und 2087 des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen
   21. Jahrgang
 ISSN 0945-618X
2

zu beachten und sofort alle Handlungen einzustellen, die die Sicherheit in der Region gefährden
könnten. Nur so können die Stabilität und den Wohlstand auf der Koreanischen Halbinsel sowie
in ganz Ostasien gewährleistet werden.

Trotz ernster Mahnungen aus China, von dieser Provokation Abstand zu nehmen sowie
weltweiter Besorgnis hinsichtlich des Vorhabens, führte Nordkorea seinen dritten Atomtest um
11:57 Uhr Ortszeit durch. Der Test erfolgte wahrscheinlich auf dem Punggye-ri Testgelände im
Nordosten des Landes. Nach Berichten aus Südkorea, China, Russland und den USA wurde
eine durch den Test erzeugte seismische Aktivität gemessen, die einem Erdbeben der Stärke
5,1 auf der Richterskala entspricht. Der Atomtest wurde von der Internationalen Gesellschaft
scharf verurteilt.

Seit Nordkoreas Führer Kim Jong-un vor einem guten Jahr an die Macht gekommen ist hat das
Land bereits zwei Langstreckenraketen und einen Satelliten gestartet sowie einen Atomtest
durchgeführt.

Der Exekutiv Yuan und das Ministerium für Nationale Verteidigung haben erklärt, sie hätten
detaillierte Informationen über die Lage in Nordkorea erhalten und würden die Entwicklung dort
genauestens weiter verfolgen. Premierminister Sean Chen ließ durchblicken, dass er in Kontakt
mit den Vertretern von Südkorea und Japan stehe.

Der erste Atomtest Nordkoreas war im Jahr 2006 durchgeführt worden und wurde vom globalen
Überwachungsnetz IMS (International Monitoring System) aufgedeckt. Das IMS ist ein
weltweites Netzwerk aus Messstationen für Seismik, Infraschall, Hydroakustik und
Radionuklide. Es überwacht die Einhaltung der Vorgaben des Vertrags über das umfassende
Verbot von Nuklearversuchen. Seinen zweiten Atomtest hatte Nordkorea im Mai 2009
durchgeführt.
(cp/fotai)



USA gewähren diplomatische Immunität

Taipeh hat mit Washington eine Vereinbarung unterzeichnet nach der taiwanische Diplomaten,
die in den USA stationiert sind, verschiedene Stufen der Immunität in strafrechtlichen und
ziviljuristischen Belangen genießen werden. Unter anderem sind sie von der Verpflichtung zur
Zeugenaussage befreit, wenn sie außerhalb ihrer hoheitlichen Aufgaben tätig sind, hat ein
Vertreter des taiwanischen Außenministeriums am Dienstag, den 05. Februar 2013, bekannt
gegeben.

Das Außenministerium bezeichnete diese neue Vereinbarung zwischen Taiwan und den
Vereinigten Staaten zu den Sonderrechten von diplomatischen Mitarbeitern als einen
“Durchbruch“ in den bilateralen Beziehungen. Der gesetzliche Schutz für offizielle Vertreter aus
Taiwan erreiche damit nahezu den Umfang, der den Diplomaten aus Ländern zugestanden
wird, mit denen die USA diplomatische Beziehungen pflegen, erklärte Bruce J.D. Linghu,
Generaldirektor der Abteilung für Nordamerika-Angelegenheiten des Außenministeriums.




                                                       TAIWAN AKTUELL Nr. 563 15.02.13
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Das Abkommen war am Montag, den 04. Februar durch den Vertreter Taiwans in den USA King
Pu-tsung und die Geschäftsführerin des American Institute in Taiwan (AIT) Barbara Schrage
unterzeichnet worden und war mit sofortiger Wirkung gültig. In Ermangelung diplomatischer
Beziehungen vertritt das AIT die Interessen der USA in Taiwan.

Vor über 32 Jahren, am 02. Oktober 1980, hatten Taiwan und die USA eine Vereinbarung zu
den Sonderrechten, Ausnahmenregelungen und Immunitäten geschlossen, nach denen die
Mitarbeiter des Rats für die Koordination von Nordamerika-Angelegenheiten und des AIT zu
behandeln waren. Beide Institutionen waren gegründet worden, um die bilateralen
Angelegenheiten zu regeln nachdem die USA im Jahr 1979 Taipeh die diplomatische
Anerkennung entzogen hatte und sich Peking zuwandte. Die Vereinbarung garantierte den
diplomatischen Mitarbeitern aus Taiwan und den USA “Immunität bei juristischen Klagen und
Prozessen vergleichbar mit der Immunität, die staatliche internationale Organisationen in den
Vereinigten Staaten“ genießen.

Das nun neu ausgehandelte, beiderseits gültige Abkommen ist keine Überarbeitung der
Vereinbarung von 1980 sondern ein komplett neues Vertragswerk, das “klare und präzise
Bestimmungen“ umfasst und die Notwendigkeit betont, Diplomaten mit der nötigen Achtung und
Höflichkeit zu behandeln sowie die Verfahren einschließt durch die Diplomaten ein Anrecht auf
zusätzlichen Schutz und Sonderrechte haben, hieß es aus dem Ministerium. Daneben behält
das neue Abkommen alle Sonderrechte, Ausnahmenregelungen und Immunitäten bei, die
bereits in der Vereinbarung von 1980 vorgesehen sind.

Bruce J.D. Linghu erklärte, die Vereinbarung sei für beide Länder von “entscheidender
Bedeutung“, um die bilateralen Beziehungen weiter zu entwickeln, denn das Vertragswerk sei
“eine besser geeignete Sicherheitsmaßnahme“ zum Schutz der diplomatischen Mitarbeiter in
beiden Ländern. “Es erlaubt ihnen ihre Funktion effizienter zu erfüllen und dadurch die
bilateralen Beziehungen zu vereinfachen,“ erklärte Linghu in einer Nachrichtensendung.
Außerdem stärke es die Würde und den Schutz der akkreditierten Institutionen und Beamten.

Unter dem Abkommen aus dem Jahr 1980 genossen taiwanische Diplomaten lediglich
Immunität bei juristischen Klagen und Prozessen, wenn die Handlungen, derer sie beschuldigt
wurden, im Rahmen ihrer dienstlichen Tätigkeit erfolgt waren. Das wurde als “dienstliche
Immunität“ bezeichnet im Gegensatz zu der traditionellen Definition der “absoluten Immunität“
wie sie im “Wiener Übereinkommen über diplomatische Beziehungen“ für Diplomaten
vorgesehen ist.

Ein Beamter des Ministeriums, der anonym bleiben wollte, gab am 05. Februar bereits eine
Reihe inhaltlicher Punkte des neuen Abkommens bekannt, die den Diplomaten des Taipei
Economic and Cultural Representative Office (TECRO), der de facto Botschaft Taiwans in
Washington, mehr Sonderrechte zubilligt als den Diplomaten der TECOs in zwölf weiteren US-
Bundesstaaten. Das Abkommen entspreche den internationalen üblichen Gepflogenheiten nach
denen die Sonderrechte von Botschaftern sich von denen der konsularischen Vertreter
unterscheiden, erklärte der Vertreter des Außenministeriums.




                                                     TAIWAN AKTUELL Nr. 563 15.02.13
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Aus diesem Grund werden taiwanische Diplomaten und ihre Familien in Washington Anspruch
auf “dienstliche Immunität“ und “allgemeine Immunität“ haben, d.h. für sie wird die
“Unantastbarkeit der Person“ gelten, also strafrechtliche und zivile Immunität. Außerdem
werden sowohl ihr Domizil als auch ihr Eigentum unantastbar sein, so der Beamte weiter.

Die Generaldirektoren der TECOs und ihre Stellvertreter werden neben den im Abkommen von
1980 festgelegten Sonderrechten im Rahmen ihrer dienstlichen Tätigkeit ab nun in den Genuss
eines “gewissen Grades an Immunität für außerdienstliche Tätigkeiten“ kommen, fügte der
Ministeriumsvertreter hinzu. So können sie in Zukunft nicht mehr festgenommen oder inhaftiert
werden außer sie haben mutmaßlich ein Verbrechen begangen, das mit einer Haftstrafe von
mindestens einem Jahr geahndet wird, hieß es noch aus einer weiteren Quelle.

Bevor die Einzelheiten der Öffentlichkeit präsentiert werden, wird das neue Abkommen dem
Kabinett und dem Legislativ Yuan, der Legislative der Republik China, zur Durchsicht und
Bestätigung vorgelegt werden.
(cp/tt/taito)




                                         Wirtschaft



Taiwan erlaubt Renminbi-Handel

Kurz vor dem Jahresbeginn gemäß des chinesischen Mondkalenders am Sonntag, den 10.
Februar 2013, ist eine Neuerung in Taiwans Finanzwirtschaft und Bankensektor erfolgt. Mit dem
06. Februar 2013 begann in Taiwan der institutionalisierte Handel mit Renminbi Yuan (CNY),
der Währung der VR China.

In Taiwan wird dadurch genauso wie in Hongkong und Singapur ein Offshore-Markt für
Finanzgeschäfte in Renminbi entstehen. Mit diesen neuen Bestimmungen werden 46 Banken in
der Republik China auf Taiwan nun die Erlaubnis erhalten, Renminbi-Geschäfte zu betreiben.
Außerdem wird sich Taiwan für Banken aus Festlandchina öffnen.

In einer offiziellen Erklärung der Regierung Taiwans hieß es, die taiwanischen Banken können
nach jeweiliger Einrichtung von Verrechnungskonten mit der Zweigstelle der Bank of China in
Taipeh Einlagen in Renminbi annehmen sowie Kredite in Renminbi vergeben. Die Bank of
China, eine der vier großen staatlichen Banken der VR China, übernimmt damit die Rolle einer
Clearingbank für die Abwicklung von Zahlungen im Rahmen des “RMB Trade Settlement
Scheme“, mit dem geregelt wurde, dass chinesische Importe und Exporte in Renminbi Yuan
bezahlt werden können. Dies stellt für die Unternehmen eine große Erleichterung dar, denn es
entfallen der Devisentausch und die Kapitaltransaktionen in und über Drittländer, die erhebliche
Kosten verursacht haben.




                                                       TAIWAN AKTUELL Nr. 563 15.02.13
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Die People's Bank of China, die Zentralbank der VR China, hatte eine Erklärung veröffentlicht,
die besagt: "Finanzinstitute auf beiden Seiten der Taiwan-Straße können grenzüberschreitende
Geschäfte in Renminbi für Kunden durchführen, und darüber hinaus werden sie in der Lage
sein, Renminbi-Geschäfte für Kunden durch die Bankverrechnungskanäle durchzuführen."
Einzelpersonen können nach den Bestimmungen täglich 20 000 Yuan Renminbi in Banknoten
oder über Konten kaufen oder verkaufen, und sie dürfen maximal 80 000 Yuan Renminbi pro
Tag von Taiwan in die VR China transferieren.

Die Standard Chartered Taiwan Bank hat am ersten Handelstag nachdem die neuen
Bestimmungen für die heimischen Banken in Kraft getreten waren, stolz verkündet,
Transaktionen für verschiedene Unternehmen im Wert von sechs Millionen Renminbi,
umgerechnet 719 000 Euro, durchgeführt zu haben. Das Potenzial der Renminbi-Geschäfte
wird in Taiwan als sehr hoch eingeschätzt. Andere sehen die Situation nüchterner, wie Nathan
Chow von der DBS Bank, der glaubt, dass die Renimbi-Einlagen bis Jahresende nur etwa zwei
Prozent der gesamten heimischen Bankeinlagen ausmachen werden.

Während die besseren Beziehungen über die Taiwan-Straße seit der Amtsübernahme von
Präsident Ma Ying-jeou im Jahr 2008 vielen Wirtschaftszweigen zugute gekommen waren, sah
sich der Bankensektor im Hintertreffen mit weniger Zugang zu Bankgeschäften mit dem
chinesischen Festland als erhofft worden war. Mit der jetzt eröffneten Chance ein Offshore-
Markt für Renminbi zu werden und sich damit zu einem wesentlichen Bestandteil im Prozess
der Internationalisierung der Währung der VR China zu entwickeln, wird sich für Taiwans
Finanzmarkt eine attraktive Situation ergeben.

Für Taiwans Banken kann das Offshore-Geschäft mit Renminbi die Türen für andere
interessante Möglichkeiten über die Grenzen hinweg öffnen, ganz wie es sich für die Banken in
Hongkong entwickelt hat, seit im Jahr 2010 der Offshore-Markt eröffnet wurde, erklärte Linan
Lui, Strategin der Deutschen Bank für den großchinesischen Raum. Sie nannte dabei
Möglichkeiten, die sich in ihrer Bandbreite von Spareinlagen und Krediten hin zu Gehaltskonten,
Dividendenpapieren und banklicher Vermögensverwaltung erstrecken und dies sowohl auf dem
heimischen Finanzmarkt wie auch grenzübergreifend.

Die Banken sind bereits in einen scharfen Wettbewerb getreten, um ein möglichst großes Stück
vom Kuchen abzubekommen: Die Bank SinoPac bietet eine drei Monatseinlage in Renminbi zu
6,66 Prozent Zinsen und die First Commercial Bank das mehr oder weniger gleiche Produkt zu
6,68 Prozent Zinsen, ungefähr das Doppelte was auf dem Festland gezahlt wird.

Aber wie bei so vielem, gibt es auch hier eine Kehrseite der Medaille. Taiwans Banken werden
von der anderen Seite Konkurrenz bekommen und zwar von den ganz großen Kreditgebern.
Einen Tag nach dem der Handel mit Renminbi in Taiwan begonnen hatte, hat die China
Construction Bank vom Festland bereits eine Zweigstelle in der Hauptstadt eröffnet und die
Bank of Communications ist bereits hier tätig. Taiwans Banken werden sowohl große Chancen
eröffnet wie auch auf neue Herausforderungen stoßen.
(eB)




                                                      TAIWAN AKTUELL Nr. 563 15.02.13
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                                       Gesellschaft



Das Laternenfest

Das Laternenfest, auch Yüan Hsiao Chieh genannt, ist ein traditioneller chinesischer Feiertag
und fällt auf den 15. Tag des ersten Monats des chinesischen Mondkalenders. Das
Laternenfest wird seit der Han Dynastie (206 v. Chr. – 221 n. Chr.) gefeiert. Es beendet 15
Tage nach dem chinesischen Neujahr die Feierlichkeiten zum Jahreswechsel. Früher wurde es
im Chinesischen auch als Shang Yüan und Hsiao Kuo Nien bezeichnet, das “kleine Neujahr“.
Heute dauert das Laternenfest nicht nur einen Tag, sondern man kann in der Regel eine Woche
lang in Städten und Dörfern die verschiedenen Shows mit riesigen Laternen, Lasern, Tanz und
Musik besuchen.

Das Laternenfest, das dieses Jahr am 24. Februar gefeiert wird, kennzeichnet sich durch
phantasievoll     gestaltete  Lampions,    Drachen-   und     Löwentänze     und    feierliche
Tempelprozessionen. Im alten China glaubten die Menschen, dass man die Himmelsgeister im
Licht des ersten Vollmonds des neuen Jahres umherfliegen sehen könne. Mit Fackeln begaben
sie sich auf die Suche nach den Geistern. Heute versammeln sich die Menschen an öffentlichen
Plätzen zu einem großen Laternenfest, und die Kinder streifen mit ihren leuchtenden Laternen
am Abend durch die Straßen. Feuerwerke und lustige Ratespiele im privaten Rahmen oder
öffentliche Quizveranstaltungen, bei denen man etwas gewinnen kann, unterstreichen die
Festlichkeit des Ereignisses.

Eine besondere kulinarische Spezialität zum Laternenfest sind aus Klebreis gefertigte runde
Küchlein, die, wie das Fest selbst, yüan hsiao genannt werden. Diese runden Klößchen
symbolisieren die Eintracht und Vollständigkeit der Familie.

Die Tourismusbranche Taiwans profitiert erheblich von dem Spektakel, denn jedes Jahr
kommen Millionen Schaulustige aus dem In- und Ausland. Besonders gefragt sind Taipeh und
Kaohsiung: Eine Riesenattraktion sind immer wieder die spektakulär illuminierten Figuren an
der Chiang-Kai-Shek-Gedenkhalle in der Hauptstadt sowie am Love River in Kaohsiung. In der
Region Pingsi starten zudem mit guten Wünschen versehene und mit Heißluft gefüllte Laternen
zu Hunderten in den Nachthimmel.

Eines der ungewöhnlichsten Feste der Welt, das zur gleichen Zeit wie das Laternenfest gefeiert
wird, ist die Feuerwerksshow in Yenshui. Seit dem 19. Jh., nach einer überstandenen
Choleraepidemie, feuert die Stadt Tausende von Raketenbündeln ab und begleitet damit
farbenfrohe Umzüge.
(eB)




                                                      TAIWAN AKTUELL Nr. 563 15.02.13
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Kurzmeldungen

Ein 5 000 Jahre alter Baumstamm ist Anfang Februar auf einer Baustelle im Sanchong Distrikt
in Neu Taipeh Stadt gefunden worden. Der Baum wurde wahrscheinlich durch einen Salzsee
konserviert, der sich aufgrund klimatischer Veränderungen nach der letzten Eiszeit im Becken
von Taipeh gebildet hatte. Der Stamm ist in gutem Zustand und soll wissenschaftlich auf sein

genaues Alter und seine Art untersucht werden. Vor ungefähr 10 000 Jahren stiegen die
Temperaturen weltweit an und läuteten das Ende der letzten Eiszeit ein. Dadurch erhöhte sich
der Meeresspiegel um 130 Meter, das Becken von Taipeh mit seinen Wäldern wurde überflutet,
und ein Salzsee bildete sich. Durch Sedimente und Schutt versandete der See und die
begrabenen Bäumen versteinerten. Der nun gefundene Baum stammt aus dieser Zeit. Der
Stamm hat einen Durchmesser von 5,7 Meter, ist zwölf Meter lang und wiegt 12 Tonnen.



Neues Buch "Formosa! Das ist Taiwan" bis zum 28. Februar vorbestellen.

Als Reporter für deutsche Medien berichtet Klaus Bardenhagen aus Taipeh. Nun plant er ein
neues Buch. Thema: Taiwan aus deutscher Sicht, und warum es wichtig ist, darüber Bescheid
zu wissen. Dafür hat er u.a. mit Politik-Legende Egon Bahr über Taiwan, China und den
“Wandel durch Annäherung“ gesprochen.

Damit das Buch erscheint, müssen bis zum 28. Februar 2013 genügend Vorbestellungen über
diese Crowdfunding-Webseite zusammenkommen:
http://www.krautreporter.de/taiwanbuch

Unterstützer erhalten im Gegenzug schon ab 10 Euro Prämien wie z.B das neue Buch
druckfrisch frei Haus, E-Books von Klaus Bardenhagens bisherigen Taiwan-Büchern oder
persönliche Gruß-Postkarten aus Taiwan. Unternehmen können sich mit einem Gastbeitrag bei
intaiwan.de oder einer Anzeige im neuen Buch vorstellen.

Falls das Vorfinanzierungs-Ziel bis zum 28. Februar nicht erreicht wird, erhalten Unterstützer ihr
Geld zurück. Das regelt die Crowdfunding-Plattform krautreporter.de, die neue Möglichkeiten für
unabhängigen Journalismus eröffnen will.

Auf http://www.krautreporter.de/taiwanbuch steht auch ein Video, in dem Klaus Bardenhagen
aus Taipeh sein Projekt erklärt und seine zwei bisherigen Taiwan-Bücher vorstellt.



Veranstaltungshinweis

Frühlingsfest der Chinesischen Schule Stuttgart am Sonntag, 24. Februar 2013

von 11:30 Uhr bis 17:00 Uhr

Mit Musik, Tanz und Darbietungen sowie großer Tombola.



                                                        TAIWAN AKTUELL Nr. 563 15.02.13
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In der Lindenbachhalle Weilimdorf Solitudenstraße 243, 70499 Stuttgart-Weilimdorf

Jeder ist herzlich eingeladen zu kommen und mit den Lehrern, Schülern und Freunden der
Chinesischen Schule das Chinesische Neujahrsfest, auch Frühlingsfest genannt, zu feiern und
das Neue Jahr, das im Zeichen der Wasser-Schlange steht, zu begrüßen. Für Speis und Trank
ist gesorgt.

Das Chinesische Neujahrsfest wird am ersten Neumond nach der Wintersonnenwende
zwischen dem 21. Januar und dem 21. Februar gefeiert. Im Jahr 2013 ist es der 10. Februar,
der nach dem Mondkalender den Jahreswechsel markiert. Seit der Einführung des
gregorianischen Kalenders wird das Chinesische Neujahrsfest meist als Frühlingsfest
bezeichnet, um es vom westlichen Neujahr am 01. Januar zu unterscheiden. Es ist das
wichtigste Fest im chinesischen Feiertagskalender.

Eher mit dem westlichen Weihnachtsfest zu vergleichen, ist beim chinesischen Neujahr nicht
wie an Silvester das gesellschaftliche Partygeschehen wichtig, sondern eher das
Zusammentreffen der Familiemitglieder. Wichtig ist es Schulden zu begleichen, Streitigkeiten
beizulegen, die Götter zu besänftigen und das Haus zu reinigen. Im Mittelpunkt steht das
Festessen mit symbolträchtigen Speisen, wie Fisch, dessen Zeichen genauso klingt wie das für
Überfluss. Auch die chinesischen Maultaschen dürfen nicht fehlen. Sie sehen aus wie kleine
Goldbarren und versprechen Reichtum, aber auch in Sojasoße gekochte Schweinshaxen sind
in Taiwan sehr beliebt, einfach weil sie gut schmecken.

Die Chinesische Schule Stuttgart wurde im September 1995 gegründet. Zur Zeit werden über
200 Schüler, die in 17 Gruppen eingeteilt sind, von der Vorschulgruppe bis zur
Erwachsenengruppe unterrichtet. Unterricht ist jeden Samstag von 9:15 bis 11:45 Uhr und von
11:00 – 13:30 Uhr (außer in den Schulferien). Jede Gruppe hat zwei Stunden Sprachunterricht,
in denen die SchülerInnen Chinesisch sprechen, lesen und schreiben üben. Außerdem gibt es
noch eine Reihe von Wahlfächern wie Kalligraphie, Kung-Fu, Tai-Chi oder Chinesischen
Volkstanz. Nach Aussagen der Schule lernen dort ca. vierzig Prozent der Schüler, die aus
verschiedenen Kulturen kommen und sonst keinerlei direkte Verbindungen zu Taiwan haben,
chinesisch.

Es werden parallel sowohl die traditionellen als auch die vereinfachten chinesischen
Schriftzeichen unterrichtet. Die traditionelle Schrift wird an Taiwans Schulen gelehrt und im
Alltagsleben verwendet. Wer sie beherrscht hat den Vorteil auch klassische Literatur mühelos
lesen zu können. Die vereinfachte Schrift wird auf dem chinesischen Festland verwendet.




Abkürzungen:

(cp) = China Post (cna) = Central News Agency (tn) = Taiwan News (tt) = Taipei Times
(ten) = Taiwan Economic News (taito) = Taiwan Today (rti) = Radio Taiwan International
(fotai) = Focus Taiwan (eB) = eigener Bericht



                                                     TAIWAN AKTUELL Nr. 563 15.02.13

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Taiwan Aktuell #563, 15.02.2013

  • 1. Zweiwöchentliche Nachrichten aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft der Chi Republik China Herausgeber: Karl C.Y. Cheng, Chefredakteur: Bo-Sung Hsu Redaktion: Helga Doppler Taipeh Vertretung in der Bundesrepublik Deutschland, Büro München - Presseabteilung Sonnenstraße 25, 80331 München, Tel: 089-271 19 58, Fax: 271 32 02 Email:helga.doppler@gmx.net, Internet: www.taiwanembassy.org.de Taiwan verurteilt Atomtest Nordkoreas USA gewähren diplomatische Immunität Taiwan erlaubt Renminbi-Handel Das Laternenfest Politik Taiwan verurteilt Atomtest Nordkoreas Das Außenministerium Taiwans hat Nordkorea scharf verurteilt nachdem Pjöngjang am 12. Februar 2013 seinen dritten Atomtest durchgeführt hat. Taipeh bezeichnete die Aktion als eine grobe Missachtung der internationalen Normen, die eine Bedrohung für den Weltfrieden darstelle. “Die Republik China auf Taiwan unterstützt mit Nachdruck die Bemühungen zur Denuklearisierung in Ostasien und bekräftigt ihren Standpunkt, dass die Problematik der Koreanischen Halbinsel friedlich auf dem Weg von Gesprächen gelöst werden muss,“ gab das Außenministerium in einer Erklärung bekannt. Der Außenminister Taiwans, David Y. L. Lin, drängte Pjöngjang außerdem, die Nr. 563 15.02.2013 Resolutionen 1718, 1874 und 2087 des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen 21. Jahrgang ISSN 0945-618X
  • 2. 2 zu beachten und sofort alle Handlungen einzustellen, die die Sicherheit in der Region gefährden könnten. Nur so können die Stabilität und den Wohlstand auf der Koreanischen Halbinsel sowie in ganz Ostasien gewährleistet werden. Trotz ernster Mahnungen aus China, von dieser Provokation Abstand zu nehmen sowie weltweiter Besorgnis hinsichtlich des Vorhabens, führte Nordkorea seinen dritten Atomtest um 11:57 Uhr Ortszeit durch. Der Test erfolgte wahrscheinlich auf dem Punggye-ri Testgelände im Nordosten des Landes. Nach Berichten aus Südkorea, China, Russland und den USA wurde eine durch den Test erzeugte seismische Aktivität gemessen, die einem Erdbeben der Stärke 5,1 auf der Richterskala entspricht. Der Atomtest wurde von der Internationalen Gesellschaft scharf verurteilt. Seit Nordkoreas Führer Kim Jong-un vor einem guten Jahr an die Macht gekommen ist hat das Land bereits zwei Langstreckenraketen und einen Satelliten gestartet sowie einen Atomtest durchgeführt. Der Exekutiv Yuan und das Ministerium für Nationale Verteidigung haben erklärt, sie hätten detaillierte Informationen über die Lage in Nordkorea erhalten und würden die Entwicklung dort genauestens weiter verfolgen. Premierminister Sean Chen ließ durchblicken, dass er in Kontakt mit den Vertretern von Südkorea und Japan stehe. Der erste Atomtest Nordkoreas war im Jahr 2006 durchgeführt worden und wurde vom globalen Überwachungsnetz IMS (International Monitoring System) aufgedeckt. Das IMS ist ein weltweites Netzwerk aus Messstationen für Seismik, Infraschall, Hydroakustik und Radionuklide. Es überwacht die Einhaltung der Vorgaben des Vertrags über das umfassende Verbot von Nuklearversuchen. Seinen zweiten Atomtest hatte Nordkorea im Mai 2009 durchgeführt. (cp/fotai) USA gewähren diplomatische Immunität Taipeh hat mit Washington eine Vereinbarung unterzeichnet nach der taiwanische Diplomaten, die in den USA stationiert sind, verschiedene Stufen der Immunität in strafrechtlichen und ziviljuristischen Belangen genießen werden. Unter anderem sind sie von der Verpflichtung zur Zeugenaussage befreit, wenn sie außerhalb ihrer hoheitlichen Aufgaben tätig sind, hat ein Vertreter des taiwanischen Außenministeriums am Dienstag, den 05. Februar 2013, bekannt gegeben. Das Außenministerium bezeichnete diese neue Vereinbarung zwischen Taiwan und den Vereinigten Staaten zu den Sonderrechten von diplomatischen Mitarbeitern als einen “Durchbruch“ in den bilateralen Beziehungen. Der gesetzliche Schutz für offizielle Vertreter aus Taiwan erreiche damit nahezu den Umfang, der den Diplomaten aus Ländern zugestanden wird, mit denen die USA diplomatische Beziehungen pflegen, erklärte Bruce J.D. Linghu, Generaldirektor der Abteilung für Nordamerika-Angelegenheiten des Außenministeriums. TAIWAN AKTUELL Nr. 563 15.02.13
  • 3. 3 Das Abkommen war am Montag, den 04. Februar durch den Vertreter Taiwans in den USA King Pu-tsung und die Geschäftsführerin des American Institute in Taiwan (AIT) Barbara Schrage unterzeichnet worden und war mit sofortiger Wirkung gültig. In Ermangelung diplomatischer Beziehungen vertritt das AIT die Interessen der USA in Taiwan. Vor über 32 Jahren, am 02. Oktober 1980, hatten Taiwan und die USA eine Vereinbarung zu den Sonderrechten, Ausnahmenregelungen und Immunitäten geschlossen, nach denen die Mitarbeiter des Rats für die Koordination von Nordamerika-Angelegenheiten und des AIT zu behandeln waren. Beide Institutionen waren gegründet worden, um die bilateralen Angelegenheiten zu regeln nachdem die USA im Jahr 1979 Taipeh die diplomatische Anerkennung entzogen hatte und sich Peking zuwandte. Die Vereinbarung garantierte den diplomatischen Mitarbeitern aus Taiwan und den USA “Immunität bei juristischen Klagen und Prozessen vergleichbar mit der Immunität, die staatliche internationale Organisationen in den Vereinigten Staaten“ genießen. Das nun neu ausgehandelte, beiderseits gültige Abkommen ist keine Überarbeitung der Vereinbarung von 1980 sondern ein komplett neues Vertragswerk, das “klare und präzise Bestimmungen“ umfasst und die Notwendigkeit betont, Diplomaten mit der nötigen Achtung und Höflichkeit zu behandeln sowie die Verfahren einschließt durch die Diplomaten ein Anrecht auf zusätzlichen Schutz und Sonderrechte haben, hieß es aus dem Ministerium. Daneben behält das neue Abkommen alle Sonderrechte, Ausnahmenregelungen und Immunitäten bei, die bereits in der Vereinbarung von 1980 vorgesehen sind. Bruce J.D. Linghu erklärte, die Vereinbarung sei für beide Länder von “entscheidender Bedeutung“, um die bilateralen Beziehungen weiter zu entwickeln, denn das Vertragswerk sei “eine besser geeignete Sicherheitsmaßnahme“ zum Schutz der diplomatischen Mitarbeiter in beiden Ländern. “Es erlaubt ihnen ihre Funktion effizienter zu erfüllen und dadurch die bilateralen Beziehungen zu vereinfachen,“ erklärte Linghu in einer Nachrichtensendung. Außerdem stärke es die Würde und den Schutz der akkreditierten Institutionen und Beamten. Unter dem Abkommen aus dem Jahr 1980 genossen taiwanische Diplomaten lediglich Immunität bei juristischen Klagen und Prozessen, wenn die Handlungen, derer sie beschuldigt wurden, im Rahmen ihrer dienstlichen Tätigkeit erfolgt waren. Das wurde als “dienstliche Immunität“ bezeichnet im Gegensatz zu der traditionellen Definition der “absoluten Immunität“ wie sie im “Wiener Übereinkommen über diplomatische Beziehungen“ für Diplomaten vorgesehen ist. Ein Beamter des Ministeriums, der anonym bleiben wollte, gab am 05. Februar bereits eine Reihe inhaltlicher Punkte des neuen Abkommens bekannt, die den Diplomaten des Taipei Economic and Cultural Representative Office (TECRO), der de facto Botschaft Taiwans in Washington, mehr Sonderrechte zubilligt als den Diplomaten der TECOs in zwölf weiteren US- Bundesstaaten. Das Abkommen entspreche den internationalen üblichen Gepflogenheiten nach denen die Sonderrechte von Botschaftern sich von denen der konsularischen Vertreter unterscheiden, erklärte der Vertreter des Außenministeriums. TAIWAN AKTUELL Nr. 563 15.02.13
  • 4. 4 Aus diesem Grund werden taiwanische Diplomaten und ihre Familien in Washington Anspruch auf “dienstliche Immunität“ und “allgemeine Immunität“ haben, d.h. für sie wird die “Unantastbarkeit der Person“ gelten, also strafrechtliche und zivile Immunität. Außerdem werden sowohl ihr Domizil als auch ihr Eigentum unantastbar sein, so der Beamte weiter. Die Generaldirektoren der TECOs und ihre Stellvertreter werden neben den im Abkommen von 1980 festgelegten Sonderrechten im Rahmen ihrer dienstlichen Tätigkeit ab nun in den Genuss eines “gewissen Grades an Immunität für außerdienstliche Tätigkeiten“ kommen, fügte der Ministeriumsvertreter hinzu. So können sie in Zukunft nicht mehr festgenommen oder inhaftiert werden außer sie haben mutmaßlich ein Verbrechen begangen, das mit einer Haftstrafe von mindestens einem Jahr geahndet wird, hieß es noch aus einer weiteren Quelle. Bevor die Einzelheiten der Öffentlichkeit präsentiert werden, wird das neue Abkommen dem Kabinett und dem Legislativ Yuan, der Legislative der Republik China, zur Durchsicht und Bestätigung vorgelegt werden. (cp/tt/taito) Wirtschaft Taiwan erlaubt Renminbi-Handel Kurz vor dem Jahresbeginn gemäß des chinesischen Mondkalenders am Sonntag, den 10. Februar 2013, ist eine Neuerung in Taiwans Finanzwirtschaft und Bankensektor erfolgt. Mit dem 06. Februar 2013 begann in Taiwan der institutionalisierte Handel mit Renminbi Yuan (CNY), der Währung der VR China. In Taiwan wird dadurch genauso wie in Hongkong und Singapur ein Offshore-Markt für Finanzgeschäfte in Renminbi entstehen. Mit diesen neuen Bestimmungen werden 46 Banken in der Republik China auf Taiwan nun die Erlaubnis erhalten, Renminbi-Geschäfte zu betreiben. Außerdem wird sich Taiwan für Banken aus Festlandchina öffnen. In einer offiziellen Erklärung der Regierung Taiwans hieß es, die taiwanischen Banken können nach jeweiliger Einrichtung von Verrechnungskonten mit der Zweigstelle der Bank of China in Taipeh Einlagen in Renminbi annehmen sowie Kredite in Renminbi vergeben. Die Bank of China, eine der vier großen staatlichen Banken der VR China, übernimmt damit die Rolle einer Clearingbank für die Abwicklung von Zahlungen im Rahmen des “RMB Trade Settlement Scheme“, mit dem geregelt wurde, dass chinesische Importe und Exporte in Renminbi Yuan bezahlt werden können. Dies stellt für die Unternehmen eine große Erleichterung dar, denn es entfallen der Devisentausch und die Kapitaltransaktionen in und über Drittländer, die erhebliche Kosten verursacht haben. TAIWAN AKTUELL Nr. 563 15.02.13
  • 5. 5 Die People's Bank of China, die Zentralbank der VR China, hatte eine Erklärung veröffentlicht, die besagt: "Finanzinstitute auf beiden Seiten der Taiwan-Straße können grenzüberschreitende Geschäfte in Renminbi für Kunden durchführen, und darüber hinaus werden sie in der Lage sein, Renminbi-Geschäfte für Kunden durch die Bankverrechnungskanäle durchzuführen." Einzelpersonen können nach den Bestimmungen täglich 20 000 Yuan Renminbi in Banknoten oder über Konten kaufen oder verkaufen, und sie dürfen maximal 80 000 Yuan Renminbi pro Tag von Taiwan in die VR China transferieren. Die Standard Chartered Taiwan Bank hat am ersten Handelstag nachdem die neuen Bestimmungen für die heimischen Banken in Kraft getreten waren, stolz verkündet, Transaktionen für verschiedene Unternehmen im Wert von sechs Millionen Renminbi, umgerechnet 719 000 Euro, durchgeführt zu haben. Das Potenzial der Renminbi-Geschäfte wird in Taiwan als sehr hoch eingeschätzt. Andere sehen die Situation nüchterner, wie Nathan Chow von der DBS Bank, der glaubt, dass die Renimbi-Einlagen bis Jahresende nur etwa zwei Prozent der gesamten heimischen Bankeinlagen ausmachen werden. Während die besseren Beziehungen über die Taiwan-Straße seit der Amtsübernahme von Präsident Ma Ying-jeou im Jahr 2008 vielen Wirtschaftszweigen zugute gekommen waren, sah sich der Bankensektor im Hintertreffen mit weniger Zugang zu Bankgeschäften mit dem chinesischen Festland als erhofft worden war. Mit der jetzt eröffneten Chance ein Offshore- Markt für Renminbi zu werden und sich damit zu einem wesentlichen Bestandteil im Prozess der Internationalisierung der Währung der VR China zu entwickeln, wird sich für Taiwans Finanzmarkt eine attraktive Situation ergeben. Für Taiwans Banken kann das Offshore-Geschäft mit Renminbi die Türen für andere interessante Möglichkeiten über die Grenzen hinweg öffnen, ganz wie es sich für die Banken in Hongkong entwickelt hat, seit im Jahr 2010 der Offshore-Markt eröffnet wurde, erklärte Linan Lui, Strategin der Deutschen Bank für den großchinesischen Raum. Sie nannte dabei Möglichkeiten, die sich in ihrer Bandbreite von Spareinlagen und Krediten hin zu Gehaltskonten, Dividendenpapieren und banklicher Vermögensverwaltung erstrecken und dies sowohl auf dem heimischen Finanzmarkt wie auch grenzübergreifend. Die Banken sind bereits in einen scharfen Wettbewerb getreten, um ein möglichst großes Stück vom Kuchen abzubekommen: Die Bank SinoPac bietet eine drei Monatseinlage in Renminbi zu 6,66 Prozent Zinsen und die First Commercial Bank das mehr oder weniger gleiche Produkt zu 6,68 Prozent Zinsen, ungefähr das Doppelte was auf dem Festland gezahlt wird. Aber wie bei so vielem, gibt es auch hier eine Kehrseite der Medaille. Taiwans Banken werden von der anderen Seite Konkurrenz bekommen und zwar von den ganz großen Kreditgebern. Einen Tag nach dem der Handel mit Renminbi in Taiwan begonnen hatte, hat die China Construction Bank vom Festland bereits eine Zweigstelle in der Hauptstadt eröffnet und die Bank of Communications ist bereits hier tätig. Taiwans Banken werden sowohl große Chancen eröffnet wie auch auf neue Herausforderungen stoßen. (eB) TAIWAN AKTUELL Nr. 563 15.02.13
  • 6. 6 Gesellschaft Das Laternenfest Das Laternenfest, auch Yüan Hsiao Chieh genannt, ist ein traditioneller chinesischer Feiertag und fällt auf den 15. Tag des ersten Monats des chinesischen Mondkalenders. Das Laternenfest wird seit der Han Dynastie (206 v. Chr. – 221 n. Chr.) gefeiert. Es beendet 15 Tage nach dem chinesischen Neujahr die Feierlichkeiten zum Jahreswechsel. Früher wurde es im Chinesischen auch als Shang Yüan und Hsiao Kuo Nien bezeichnet, das “kleine Neujahr“. Heute dauert das Laternenfest nicht nur einen Tag, sondern man kann in der Regel eine Woche lang in Städten und Dörfern die verschiedenen Shows mit riesigen Laternen, Lasern, Tanz und Musik besuchen. Das Laternenfest, das dieses Jahr am 24. Februar gefeiert wird, kennzeichnet sich durch phantasievoll gestaltete Lampions, Drachen- und Löwentänze und feierliche Tempelprozessionen. Im alten China glaubten die Menschen, dass man die Himmelsgeister im Licht des ersten Vollmonds des neuen Jahres umherfliegen sehen könne. Mit Fackeln begaben sie sich auf die Suche nach den Geistern. Heute versammeln sich die Menschen an öffentlichen Plätzen zu einem großen Laternenfest, und die Kinder streifen mit ihren leuchtenden Laternen am Abend durch die Straßen. Feuerwerke und lustige Ratespiele im privaten Rahmen oder öffentliche Quizveranstaltungen, bei denen man etwas gewinnen kann, unterstreichen die Festlichkeit des Ereignisses. Eine besondere kulinarische Spezialität zum Laternenfest sind aus Klebreis gefertigte runde Küchlein, die, wie das Fest selbst, yüan hsiao genannt werden. Diese runden Klößchen symbolisieren die Eintracht und Vollständigkeit der Familie. Die Tourismusbranche Taiwans profitiert erheblich von dem Spektakel, denn jedes Jahr kommen Millionen Schaulustige aus dem In- und Ausland. Besonders gefragt sind Taipeh und Kaohsiung: Eine Riesenattraktion sind immer wieder die spektakulär illuminierten Figuren an der Chiang-Kai-Shek-Gedenkhalle in der Hauptstadt sowie am Love River in Kaohsiung. In der Region Pingsi starten zudem mit guten Wünschen versehene und mit Heißluft gefüllte Laternen zu Hunderten in den Nachthimmel. Eines der ungewöhnlichsten Feste der Welt, das zur gleichen Zeit wie das Laternenfest gefeiert wird, ist die Feuerwerksshow in Yenshui. Seit dem 19. Jh., nach einer überstandenen Choleraepidemie, feuert die Stadt Tausende von Raketenbündeln ab und begleitet damit farbenfrohe Umzüge. (eB) TAIWAN AKTUELL Nr. 563 15.02.13
  • 7. 7 Kurzmeldungen Ein 5 000 Jahre alter Baumstamm ist Anfang Februar auf einer Baustelle im Sanchong Distrikt in Neu Taipeh Stadt gefunden worden. Der Baum wurde wahrscheinlich durch einen Salzsee konserviert, der sich aufgrund klimatischer Veränderungen nach der letzten Eiszeit im Becken von Taipeh gebildet hatte. Der Stamm ist in gutem Zustand und soll wissenschaftlich auf sein genaues Alter und seine Art untersucht werden. Vor ungefähr 10 000 Jahren stiegen die Temperaturen weltweit an und läuteten das Ende der letzten Eiszeit ein. Dadurch erhöhte sich der Meeresspiegel um 130 Meter, das Becken von Taipeh mit seinen Wäldern wurde überflutet, und ein Salzsee bildete sich. Durch Sedimente und Schutt versandete der See und die begrabenen Bäumen versteinerten. Der nun gefundene Baum stammt aus dieser Zeit. Der Stamm hat einen Durchmesser von 5,7 Meter, ist zwölf Meter lang und wiegt 12 Tonnen. Neues Buch "Formosa! Das ist Taiwan" bis zum 28. Februar vorbestellen. Als Reporter für deutsche Medien berichtet Klaus Bardenhagen aus Taipeh. Nun plant er ein neues Buch. Thema: Taiwan aus deutscher Sicht, und warum es wichtig ist, darüber Bescheid zu wissen. Dafür hat er u.a. mit Politik-Legende Egon Bahr über Taiwan, China und den “Wandel durch Annäherung“ gesprochen. Damit das Buch erscheint, müssen bis zum 28. Februar 2013 genügend Vorbestellungen über diese Crowdfunding-Webseite zusammenkommen: http://www.krautreporter.de/taiwanbuch Unterstützer erhalten im Gegenzug schon ab 10 Euro Prämien wie z.B das neue Buch druckfrisch frei Haus, E-Books von Klaus Bardenhagens bisherigen Taiwan-Büchern oder persönliche Gruß-Postkarten aus Taiwan. Unternehmen können sich mit einem Gastbeitrag bei intaiwan.de oder einer Anzeige im neuen Buch vorstellen. Falls das Vorfinanzierungs-Ziel bis zum 28. Februar nicht erreicht wird, erhalten Unterstützer ihr Geld zurück. Das regelt die Crowdfunding-Plattform krautreporter.de, die neue Möglichkeiten für unabhängigen Journalismus eröffnen will. Auf http://www.krautreporter.de/taiwanbuch steht auch ein Video, in dem Klaus Bardenhagen aus Taipeh sein Projekt erklärt und seine zwei bisherigen Taiwan-Bücher vorstellt. Veranstaltungshinweis Frühlingsfest der Chinesischen Schule Stuttgart am Sonntag, 24. Februar 2013 von 11:30 Uhr bis 17:00 Uhr Mit Musik, Tanz und Darbietungen sowie großer Tombola. TAIWAN AKTUELL Nr. 563 15.02.13
  • 8. 8 In der Lindenbachhalle Weilimdorf Solitudenstraße 243, 70499 Stuttgart-Weilimdorf Jeder ist herzlich eingeladen zu kommen und mit den Lehrern, Schülern und Freunden der Chinesischen Schule das Chinesische Neujahrsfest, auch Frühlingsfest genannt, zu feiern und das Neue Jahr, das im Zeichen der Wasser-Schlange steht, zu begrüßen. Für Speis und Trank ist gesorgt. Das Chinesische Neujahrsfest wird am ersten Neumond nach der Wintersonnenwende zwischen dem 21. Januar und dem 21. Februar gefeiert. Im Jahr 2013 ist es der 10. Februar, der nach dem Mondkalender den Jahreswechsel markiert. Seit der Einführung des gregorianischen Kalenders wird das Chinesische Neujahrsfest meist als Frühlingsfest bezeichnet, um es vom westlichen Neujahr am 01. Januar zu unterscheiden. Es ist das wichtigste Fest im chinesischen Feiertagskalender. Eher mit dem westlichen Weihnachtsfest zu vergleichen, ist beim chinesischen Neujahr nicht wie an Silvester das gesellschaftliche Partygeschehen wichtig, sondern eher das Zusammentreffen der Familiemitglieder. Wichtig ist es Schulden zu begleichen, Streitigkeiten beizulegen, die Götter zu besänftigen und das Haus zu reinigen. Im Mittelpunkt steht das Festessen mit symbolträchtigen Speisen, wie Fisch, dessen Zeichen genauso klingt wie das für Überfluss. Auch die chinesischen Maultaschen dürfen nicht fehlen. Sie sehen aus wie kleine Goldbarren und versprechen Reichtum, aber auch in Sojasoße gekochte Schweinshaxen sind in Taiwan sehr beliebt, einfach weil sie gut schmecken. Die Chinesische Schule Stuttgart wurde im September 1995 gegründet. Zur Zeit werden über 200 Schüler, die in 17 Gruppen eingeteilt sind, von der Vorschulgruppe bis zur Erwachsenengruppe unterrichtet. Unterricht ist jeden Samstag von 9:15 bis 11:45 Uhr und von 11:00 – 13:30 Uhr (außer in den Schulferien). Jede Gruppe hat zwei Stunden Sprachunterricht, in denen die SchülerInnen Chinesisch sprechen, lesen und schreiben üben. Außerdem gibt es noch eine Reihe von Wahlfächern wie Kalligraphie, Kung-Fu, Tai-Chi oder Chinesischen Volkstanz. Nach Aussagen der Schule lernen dort ca. vierzig Prozent der Schüler, die aus verschiedenen Kulturen kommen und sonst keinerlei direkte Verbindungen zu Taiwan haben, chinesisch. Es werden parallel sowohl die traditionellen als auch die vereinfachten chinesischen Schriftzeichen unterrichtet. Die traditionelle Schrift wird an Taiwans Schulen gelehrt und im Alltagsleben verwendet. Wer sie beherrscht hat den Vorteil auch klassische Literatur mühelos lesen zu können. Die vereinfachte Schrift wird auf dem chinesischen Festland verwendet. Abkürzungen: (cp) = China Post (cna) = Central News Agency (tn) = Taiwan News (tt) = Taipei Times (ten) = Taiwan Economic News (taito) = Taiwan Today (rti) = Radio Taiwan International (fotai) = Focus Taiwan (eB) = eigener Bericht TAIWAN AKTUELL Nr. 563 15.02.13