1. Zweiwöchentliche Nachrichten aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft der
Chi
Republik China
Herausgeber: Karl C.Y. Cheng, Chefredakteur: Bo-Sung Hsu Redaktion: Helga Doppler
Taipeh Vertretung in der Bundesrepublik Deutschland, Büro München - Presseabteilung
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Kulturprogramme im Ausland
Rentenreform angekündigt
Wiederaufnahme von Wirtschaftsgesprächen mit den USA
2013 – Vom Drachen zur Schlange
Politik
Kulturprogramme im Ausland
Taiwans Kulturministerium wird noch in diesem Jahr ein internationales
Förderprogramm starten mit dem länderübergreifende Kooperationen zustande
kommen sollen, um Taiwans Kunst und Kultur international größerer
Beachtung, besserem Ansehen und mehr Bedeutung im Ausland zu verleihen.
Wie Kulturministerin Ying-tai Lung am Montag, den 28. Januar 2013, auf einer
Pressekonferenz mitteilte, werden Universitäten und Institute im Ausland
Zuschüsse von umgerechnet insgesamt drei Millionen Euro erhalten um
entsprechende Veranstaltungen zu organisieren.
Über einen Zeitraum von vier Jahren werden die ausgewählten Universitäten
und Institute aus dem Fördertopf Zuwendungen erhalten, um damit
Vorlesungen, Diskussionsrunden, Workshops, Ausstellungen und Festivals
Nr. 562 31.01.2013 auszurichten, bei denen taiwanische Kunst, Literatur, Geschichte, Alltagskultur
21. Jahrgang und Filme im Mittelpunkt stehen werden.
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Das Kulturministerium plane mit vierzig Universitäten und Instituten im Rahmen des
sogenannten “culture-spot-Programms“ zusammenzuarbeiten, wobei bisher sieben
Universitäten ihr Interesse an dem Projekt bekundet hätten, erklärte Kulturministerin Lung auf
der Pressekonferenz.
Der Kulturfond konnte aufgrund einer Spende des Vorsitzenden der Ruentext Group, Samuel
Yin, aufgelegt werden, berichtete die Ministerin weiter und fügte an, sie sei überzeugt, dass die
Privatwirtschaft eine wichtige Rolle bei der Förderung von Taiwans Kunst und Kultur spielen
werde. Im ersten Jahr des Programms, so Lung, werde ihr Ministerium die komplette
Finanzierung der kulturellen Veranstaltungen im Ausland übernehmen. Sie hoffe jedoch, dass in
den folgenden Jahren die Universitäten und Institute allmählich dazu übergehen können, die
Hälfte der finanziellen Bürde des Programms zu tragen.
Zu den sieben Universitäten, die bereits ihr Interesse bekundet haben, zähle auch die Rupert
Karl Universität Heidelberg, neben drei Universitäten aus den USA, der Leiden Universität aus
den Niederlanden, zwei Universitäten aus Großbritannien und einer kanadischen Universität, so
das taiwanische Kulturministerium.
Neben der Einführung des Kulturprogramms für das Ausland habe ihr Ministerium mittlerweile
Kulturämter in New York, Los Angeles, Houston, Madrid, London, Paris, Moskau, Tokio und
Hongkong eröffnet, so Lung. Durch diese Einrichtungen ergeben sich vielfältige
Fördermöglichkeiten für taiwanische Schriftsteller und Künstler, um ihnen zu internationaler
Bekanntheit und Anerkennung zu verhelfen.
“Die Rolle der Kulturämter in Übersee ist es Brücken zu bauen für die Kulturschaffenden aus
Taiwan“, erklärte Lung und fügte hinzu, dass die Einrichtungen hauptsächlich die Schriftsteller,
Künstler und Filmemacher aus Taiwan dabei unterstützen sollen, an internationalen
Ausstelllungen und Wettbewerben teilzunehmen sowie den kulturellen und künstlerischen
Austausch mit Taiwan zu fördern.
Von dieser Kunstförderung abgesehen, hat der großzügige Spender Samuel Yin der Hoffnung
Ausdruck verliehen, dass der von ihm ausgelobte Tang Award einmal zum Nobelpreis Asiens
werden könnte. Yin hat diesen Preis in erster Linie zur Anhebung von Taiwans akademischer
Stellung in der Welt gestiftet. Der Preis, der zusammen mit der Academia Sinica, Taiwans
renommiertestem Forschungsinstitut, entwickelt wurde, wird an herausragende Wissenschaftler
aus den Bereichen nachhaltige Technik, medizinische und biotechnologische Forschung,
Sinologie und Rechtswissenschaften verliehen werden. Der Geldpreis ist mit der beachtlichen
Summe von umgerechnet fast einer Million Euro dotiert.
(tt)
Rentenreform angekündigt
Präsident Ma Ying-jeou hat am Mittwoch, den 30. Januar 2013, erklärt, es sei die Pflicht der
Regierung, das wirtschaftliche Auskommen von Taiwans Ruheständlern sicherzustellen. Die
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vom Kabinett vorgeschlagene Reform der Altersbezüge sei ein erster Schritt, um dieses Ziel zu
erreichen.
“Die schnell alternde Gesellschaft Taiwans und die abnehmende Geburtenrate sind für die
Rentenkassen des Landes zu einer schwierigen Herausforderung geworden. Wir sehen uns mit
einer unzureichenden Finanzierung, unterschiedlichen Leistungen für Ruheständler und
unangemessen hohen Belastungen für die kommenden Generationen konfrontiert,“ sagte Ma.
Der Präsident verglich die Situation mit einem führerlosen Zug, der auf eine Klippe zurast.
“Auch wenn das derzeitige System während meiner zweiten Amtszeit noch nicht pleite gehen
wird, ist meine Regierung trotzdem dafür verantwortlich, dass unsere Entwürfe mindestens die
nächsten 30 Jahre funktionieren werden.“ Wenn so wie bisher weitergewirtschaftet werde, dann
werden sowohl die Kassen für die Altersversorgung der Staatsdiener als auch für die
Angestellten in der Privatwirtschaft Anfang 2019 zahlungsunfähig sein. Mit diesem Thema
werde sich also auch sein Amtsnachfolger sowie dessen Nachfolger befassen müssen,
prophezeite Ma.
Deshalb werden nicht nur die allgemeinen Renten sondern auch die Pensionsbezüge von
Beamten neu angepasst. Sie ermitteln sich aus der Summe der Jahre, die der Beamte/die
Beamtin im öffentlichen Dienst tätig war plus seinem/ihrem Alter. Derzeit unterliegen die vollen
monatlichen Pensionen von Beamten des öffentlichen Dienstes der “Regulierung 85“. Das
bedeutet, dass eine verbeamtete Person die vollen monatlichen Pensionsbezüge im Alter von
60 Jahren erhält, wenn sie 25 Dienstjahre vorweisen kann. Im Falle einer Dienstzeit von 30
Jahren im öffentlichen Dienst kann der Beamte/die Beamtin bereits mit 55 Jahren die volle
monatliche Pension beantragen. Um die finanzielle Stabilität des Systems zu wahren, wird in
Zukunft die “Regulierung 90“ wenn nicht sogar eine “Regulierung 95“ gelten.
Der Präsident kündigte an, die anvisierte Reform werde mit dem Ziel implementiert werden, den
“Sturz von der Klippe“ zu vermeiden, also die finanziellen Strukturen der Rentenkassen zu
stabilisieren, die soziale Gerechtigkeit zu fördern, das Verständnis zwischen den Generationen
zu stärken sowie eine praxisorientierte und solide Umsetzung zu ermöglichen. Er habe bereits
alle relevanten Behörden angewiesen, in einer ersten Stufe die Einzelheiten der Reform weiter
auszuarbeiten, fuhr Ma fort. Die endgültige Version werde dann im April dieses Jahres als
beschleunigte Gesetzesinitiative dem Parlament übergeben werden.
Vizepremierminister Jiang Yi-huah, der auch als Leiter der Taskforce zur Rentenreform des
Kabinetts fungiert, skizzierte in einer weiteren Pressekonferenz zusätzliche geplante
Maßnahmen bei der Überarbeitung der Altersbezüge. “Die Quintessenz der Reform wird sein,
dass die Beamten und öffentlichen Angestellten, die Lehrer, die Militärangehörigen und die
Arbeiter und Angestellten in unserem Land mit höheren Zuzahlungen aus der eigenen Tasche
rechnen müssen, aber mit geringeren Leistungen sowie einem späteren Eintritt in den
Ruhestand,“ fasste Jiang zusammen.
Die vorgeschlagenen Reformmaßnahmen werden sich darauf konzentrieren, die
Rentenleistungen und -bezüge sowie die Rentenersatzleistungen anzupassen, die
Anlageergebnisse der staatlichen Altersversorgung zu verbessern sowie die finanziellen
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Verpflichtungen der Regierung genau zu definieren und zu gewährleisten. Das Kabinett möchte
in allen Schichten der Gesellschaft um Unterstützung für die Reform werben und hat zu diesem
Zweck in ganz Taiwan 124 öffentliche Anhörungen und Seminare abgehalten, erklärte Jiang.
Vonseiten der Opposition ist Kritik an der Vorgehensweise der Regierung laut geworden. Tsai
Ing-wen, die frühere Präsidentschaftskandidatin der Demokratisch Progressiven Partei (DPP),
bezeichnete die Reformvorschläge der Regierung als unvollständig und wenig transparent.
Außerdem werde den Bürgern das Vorhaben schlecht vermittelt, erklärte Tsai am 29. Januar in
Taipeh.
Sie bestätigte die Notwendigkeit einer Reform des Renten- und Pensionssystems in Taiwan,
und es sei wichtig, so Tsai, für die Nachhaltigkeit der Rentenkassen zu sorgen. Die Reform
müsse so umfassend wie möglich gestaltet werden, um sicherzustellen, dass die Menschen in
Zukunft nicht noch weitere Einschnitte dieser Art verkraften müssen, forderte sie.
Tsai rief die Regierung deshalb auf, die Angelegenheit mit großer Sorgfalt zu behandeln, da
eine gescheiterte oder unvollständige Reform in der Gesellschaft zu Spaltung und Konflikten
führen könnte. Eine Reform der Altersbezüge sei “mehr als nur eine Zahlenspielerei“ – auch
das Sicherheitsgefühl für den Ruhestand der Menschen spiele eine Rolle, ebenso wie die
gerechte Verteilung von Ressourcen und Wohlstand, mahnte die DPP-Politikerin.
Auch bei den Gewerkschaften regte sich Unmut. Der Generalsekretär der Taiwan Labor Front
Sun Yo-lien bezeichnete einige der geplanten Änderungen als “atomare Katastrophe“ für den
Arbeitsmarkt. Speziell nannte er dabei den Plan, die Arbeitslosenversicherungsrate von derzeit
8,5 Prozent des Gehalts um elf Prozent anzuheben. Von 2015 an würde der Versicherungssatz
um jährlich 0,5 Prozent steigen bis zu maximal 19,5 Prozent und wäre damit dann einer der
höchsten weltweit. Eine derart hohe Abgabe würde für die Beitragszahler der
Arbeitslosenversicherung große Einschnitte bedeuten. Die Reform werde die Menschen
zwingen mehr zu zahlen und gleichzeitig weniger dafür zu erhalten.
(cp/fotai/tt/taito)
Wirtschaft
Wiederaufnahme von Wirtschaftsgesprächen mit den USA
Wirtschaftsminister Shih Yen-hsiang und Parlamentspräsident Wang Jin-pyng haben am
Donnerstag, den 24. Januar 2013, gemeinsam erklärt, dass die Gespräche zu dem Handels-
und Investitionsrahmenabkommen (Trade and Investment Framework Agreement, TIFA)
zwischen Taiwan und den USA nun kurz vor der Wiederaufnahme stehen. Gegenüber
Medienvertretern erklärte Shih, sobald eine Entscheidung zur Wiederaufnahme der
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Verhandlungen getroffen sei, werde eine offizielle Bekanntmachung erfolgen. Einen genauen
Zeitplan konnte Shih jedoch nicht nennen.
Auch Parlamentspräsident Wang Jin-pyng, der am frühen Donnerstag Morgen als Leiter einer
Delegation von der Teilnahme an der Antrittsfeier zur zweiten Amtszeit von US-Präsident
Barack Obama aus den USA zurückgekehrt war, sagte, er sei überzeugt, dass die
Wiederaufnahme der TIFA-Gespräche mit den USA in Bälde beginnen würde.
Raymond Burghardt, der Leiter des American Institute in Taiwan (AIT), der de facto
diplomatischen Vertretung der USA in Taiwan, konnte am 24. Januar in Washington die
Ankündigung Shis und Wangs bestätigen und erklärte, die USA würden das Datum zur
Wiederaufnahme der TIFA-Gespräche mit Taiwan in Kürze bekannt geben.
Abgesehen davon hätten beiden Seiten Fortschritte gemacht in ihren Bemühungen, die
gemeinsame Übereinkunft zur diplomatischen Immunität zu überarbeiten. Auch hier rechne man
mit einem baldigen Ergebnis, erklärte Burghardt im Rahmen einer Neujahrsfeier, die das AIT
am 24. Januar in der US-Hauptstadt veranstaltet hat.
Die TIFA-Verhandlungen waren im Jahr 2007 vor dem Hintergrund einer Kontroverse über US-
Rindfleischimporte nach Taiwan ausgesetzt worden. Mitte Januar dieses Jahres hatte Präsident
Ma Ying-jeou deshalb auf die grundsätzlich stabilen Beziehungen zwischen Taiwan und den
USA verwiesen und gleichzeitig Washington gedrängt, die seit langem festgefahrenen TIFA-
Gespräche wieder aufzunehmen.
Am Montag, den 28. Januar, empfing der Präsident im Präsidentenbüro in Taipeh dann eine
Delegation des US-Kongresses unter Leitung von Edward R. Joyce, dem Vorsitzenden des
Komitees für äußere Angelegenheiten beim US-Kongress. Die weiteren Mitglieder der
Delegation, der sowohl Abgeordnete der Republikaner als auch der Demokraten angehörten,
waren Vern Buchanan, Eliot Engel, Tom Marino, Gregory Meeks und Matt Salmon.
Auch bei diesem Treffen hob Ma die enge Verbindung zwischen Taiwan und USA hervor. Er
nannte in dem Zusammenhang neben den gesunden wirtschaftlichen Beziehungen die enge
Zusammenarbeit, die mehrere Bereiche des gemeinsamen Interesses umfasse, darunter die
Bekämpfung des Menschenhandels, Maßnahmen gegen den Terrorismus und die Eindämmung
der unkontrollierten Weitergabe von Waffen sowie die Waffenverkäufe der USA an Taiwan in
der Rekordsumme von 18,3 Milliarden US$ in den vergangenen vier Jahren.
“Seit ich im Mai 2008 die Amtsgeschäfte übernommen habe, hat die zurückhaltende und
beständige Politik meiner Regierung in den Angelegenheiten, die Taiwan und die USA
betreffen, dazu beigetragen, das gegenseitige Vertrauen wieder herzustellen und die
gemeinsamen Beziehungen auf den besten Stand seit dem Jahr 1979 zu bringen,“ erklärte Ma.
Während der Neujahrsfeier am 24. Januar in Washington verwies auch der Vertreter Taiwans in
den USA, King Pu-tsung, gegenüber den Medien auf die stets enge Zusammenarbeit Taiwans
mit der Regierung in Washington. Daneben betonte King, es herrsche gegenseitiges
Einvernehmen hinsichtlich einer Protestaktion, die just an jenem Tag von taiwanischen
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Aktivisten gestartet worden war als eine Maßnahme, um gegen die Kontrolle Japans der
Diaoyutai Inseln zu protestieren.
Die Aktivisten wollten im Rahmen der Aktion eine Statue der Göttin Mazu auf einer der
unbewohnten Inseln des Diaoyutai-Archipels platzieren, die taiwanischen Fischern in der
Gegend Schutz bieten soll. Das Schiff, auf dem sich insgesamt sieben Taiwaner befanden,
wurde ungefähr etwa 32 Kilometer vor den Inseln von der japanischen Küstenwache in die
Zange genommen und von beiden Seiten mit Wasserwerfern beschossen. Daraufhin kehrten
die Aktivisten um.
(cp/fotai//tt/taito/rti)
Gesellschaft
2013 – Vom Drachen zur Schlange
Chinesisches Neujahr
Das Chinesische Neujahrsfest wird am ersten Neumond nach der Wintersonnenwende,
zwischen dem 21. Januar und dem 21. Februar gefeiert. Im Jahr 2013 ist es der 10. Februar,
der nach dem Mondkalender den Jahreswechsel markiert. Seit der Einführung des
gregorianischen Kalenders wird das Chinesische Neujahrsfest meist als Frühlingsfest
bezeichnet, um es vom westlichen Neujahr am 01. Januar zu unterscheiden. Es ist das
wichtigste Fest im chinesischen Feiertagskalender.
Eher mit dem westlichen Weihnachtsfest zu vergleichen, steht beim chinesischen Neujahr nicht
wie an Silvester das gesellschaftliche Partygeschehen im Mittelpunkt, sondern das
Zusammentreffen der Familiemitglieder. Wichtig ist es Schulden zu begleichen, Streitigkeiten
beizulegen, die Götter zu besänftigen und das Haus zu reinigen.
Wie bei allen chinesischen Festen spielt das Essen während des gesamten Neujahrsfestes eine
wichtige Rolle. Es wird viel Wert auf symbolträchtige Speisen gelegt. So wird zu Neujahr Fisch
verspeist, denn das Zeichen für Fisch `yu´ klingt genauso wie das für “Überfluss“. Besonders
Glück verheißend ist der Flusskarpfen `liyu´, dessen Gleichklang “geschäftlicher Erfolg“
bedeutet. Außerdem werden dem Karpfen Ausdauer und Beharrlichkeit nachgesagt. Weiter
gehören zum Neujahrsmahl unbedingt die chinesischen Maultaschen `shui-chiao´, deren Form
an schuhförmige Goldbarren erinnert und das Ansammeln von Reichtum und Wohlstand
begünstigen sollen. Dann gibt es eine Art Reiskuchen `fa-kao´, meist rosarot gefärbt und an der
Oberseite stark eingekerbt, denn, so die Tradition, je größer der Spalt desto mehr Wohlstand
wird das Neue Jahr bringen. Weiter gehören unter vielen anderen Zutaten zum Neujahrsessen
der Schnittknoblauch `chiu-tsai´ für “Dauerhaftigkeit“ und die weißen Rüben, `tsai-tou´ für “gutes
Omen“, zusammen gegessen als eine Köstlichkeit aus weißen Rüben und Reiskuchen, sowie
Fisch- und Fleischbällchen, `yu-wan´, die für das Wiedersehen stehen.
TAIWAN AKTUELL Nr. 562 31.01.13
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2013 im Zeichen der Wasser Schlange
Die Eigenschaften der Wasser-Schlange machen das Jahr 2013 zu einem guten Jahr für
Geldangelegenheiten. Das soll allerdings nicht für Glücksspiele und Spekulationen gelten.
Diejenigen, die eine gut durchdachte Idee haben, entschlossen ihren Weg gehen und sich
unterwegs nicht ablenken lassen oder sich verzetteln, können die positiven Einflüsse des
Jahres der Schlange richtig nutzen mit guten Chancen auf Erfolg. Die Jahre der Schlange (im
chinesischem Horoskop wiederholen sich die Zyklen alle 12 Jahre) sind vordergründig ruhig,
doch wie in der Zoologie zeichnet sich ist die Schlange aus durch Wachsamkeit,
Geschwindigkeit und Unberechenbarkeit. Das Jahr 2013 ist zudem vom Element Wasser
geprägt, darum haben wir es mit einer Wasser-Schlange zu tun, die glatt und schnell
zuschlagen kann, auch wenn sie lange Zeit bewegungslos im Wasser treibt. Wie die Wasser-
Schlange sollten wir die Situation ruhig analysieren, um dann zum rechten Zeitpunkt zu agieren.
Eigenschaften der im Zeichen der Schlange Geborenen
Das westliche Verständnis einer "Schlange" hat mit dem des chinesischen Horoskops nichts zu
tun, im Gegenteil: Schlangen gelten als tiefsinnig und weise, sie schauen instinktiv hinter die
Kulissen und können damit Situationen schnell analysieren. Sie sind Forscher und Denker, die
es lieben, zu philosophieren und den Kern der Dinge zu ergründen. Probleme werden mit dem
Verstand und selten aus dem Bauch heraus gelöst. In finanziellen Angelegenheiten sind sie
kluge Taktiker, haben immer ein Ohr für ein gutes Geschäft und gelten als eher geizig. Obwohl
den Schlangen Egoismus nachgesagt wird, empfinden sie immer Sympathie und Mitgefühl für
andere, die weniger erfolgreich sind als sie selbst. Anderen Menschen bringen sie wenig
Vertrauen entgegen und übernehmen Aufgaben lieber selbst im Bewusstsein, dass sie nur
dann richtig gelöst werden. Trotzdem können sie auch recht faul und träge sein. Die Schlange
verkörpert auch die Schönheit. In der Regel handelt es sich bei Schlangegeborenen um
Menschen, die viel Wert auf Kultur und Konvention legen. Eine Schlange ist ein schlechter
Verlierer und neigt zur Eifersucht. Ist sie erst einmal gereizt, kann sie richtig giftig werden und
ist dann ein gefährlicher Gegner, der aber schnell bereit ist, wieder einzulenken. Schlangen sind
sehr diszipliniert und wollen immer eine gute Figur abgeben. Sie sind wahre Diven und wehe,
sie werden nicht so behandelt. Als ideale Partner gelten Büffel, Hahn und Drache.
Prominente, die in einem Jahr der Schlange geboren wurden, sind u.a.:
Aristoteles Onassis, Audrey Hepburn, Grace Kelly, Greta Garbo, Heinrich Böll, Henry Fonda,
Jean-Paul Sartre, Johannes Paul II, John F. Kennedy, Max Schmeling und Mohammed Ali.
Schlangenjahre
23.01.1917 - 10.02.1918 * 10.02.1929 - 29.01.1930 * 27.01.1941 - 14.02.1942 * 14.02.1953 -
02.02.1954 * 02.02.1965 - 20.01.1966 * 18.02.1977 - 06.02.1978 * 06.02.1989 - 26.01.1990 *
24.01.2001 - 11.02.2002 * 10.2.2013 – 30.01.2014
Wir wünschen allen “Schlangenmenschen“ ein glückliches 2013!
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Kurzmeldung
Jason Wus knallrotes Kleid für Michelle Obama sorgte bei der zweiten Amtseinführung ihres
Mannes, des US-Präsidenten Barack Obama, am Montag, den 21. Januar 2013, in Washington
für Furore. Zu den abendlichen Bällen zum Abschluss der Feierlichkeiten erschien die First
Lady in einer rubinroten Ballrobe aus fließendem Samt und Chiffon. Ein glitzernder Ring zum
Raffen der Träger entstand in Zusammenarbeit mit einer Schmuckdesignerin, denn so Wu: "Für
diese Gelegenheit mussten es echte Diamanten sein". Wu zeigte sich überwältigt, dass sich
Michelle Obama bereits zum zweiten Mal für eine seiner Kreationen entschieden hat, denn
bereits zu Barack Obamas Amtsantritt vor vier Jahren hatte Wu das weiße Ballkleid der
Präsidentengattin entworfen und auch dafür begeisterte Zustimmung erhalten. Auch wenn Wus
Kreationen international Beifallsstürme ernten, hat eine gerichtliche Entscheidung in seinem
Geburtsland Taiwan für Ernüchterung gesorgt. Dort bekommt der Designer der First Lady keine
eigene Marke unter seinem Namen. Die von Wu beantragte Modemarke "Miss Wu" werde nicht
genehmigt, dies hat ein Handelsgericht in Taipeh entschieden: "Auch wenn er eine Berühmtheit
ist, müssen wir die Frage rein nach rechtlichen Gesichtspunkten entscheiden", erklärte am 22.
Januar 2013 ein Gerichtssprecher. Wu sei ein sehr typischer Name in Taiwan und könne
deshalb nicht als geschützter Markenname beansprucht werden.
Veranstaltungshinweis
FANTASIA FORMOSA
Konzert
Samstag, 09. Februar 2013 um 19 Uhr
Gasteig Kleiner Konzertsaal
Rosenheimer Str. 5 81667 München
Das Konzert spiegelt die vielfältige Kultur Taiwans wieder. Das Kammermusikensemble spielt in
Variationen mit Klaviertrio, Streichquartett und Flöte Ureinwohner- und Kunstlieder sowie Musik
aus der chinesischen und der taiwanischen Oper, sowohl in traditioneller als auch in moderner
Fassung.
Das Ensemble besteht aus herausragenden jungen Musikern aus Taiwan, die in Deutschland
leben.
Eintritt 15 € erm. 10 €
Karten: www.muenchenticket.de
Tel.: 089/ 54818181 oder an der Abendkasse
Abkürzungen:
(cp) = China Post (cna) = Central News Agency (tn) = Taiwan News (tt) = Taipei Times
(ten) = Taiwan Economic News (taito) = Taiwan Today (rti) = Radio Taiwan International
(fotai) = Focus Taiwan (eB) = eigener Bericht
TAIWAN AKTUELL Nr. 562 31.01.13