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KLINIK SEESCHAU
A M B O D E N S E E
Gynäkologie
an DER KLINIK SEESCHAU
2
3
GYNÄKOLOGIE
an dER KLINIK SEESCHAU
4
5
Inhalt
	06	 	  Editorial
	10	 	  Ganzheitlichkeit als Prinzip
	12	 	  Gynäkologie in allen Lebensphasen
	18	 	  Operative Gynäkologie
	21	 	  Urogynäkologie
	25	 	  Gynäkologische Onkologie
	30	 	  Senologie
	34	 	  Brustoperationen
	39	 	  Gynäkologische Endokrinologie
	40	 	  Gynäkologische Operationen im Überblick
	42	 	  Portrait Klinik Seeschau
	46	 	  Sachwortregister
6
gynäkologie | editorial
Editorial
Christian Juchli
Direktor und Verwaltungsrats­
präsident Klinik Seeschau
Kompetenz und Qualität für individuelle Bedürfnisse
An der Klinik Seeschau bringen wir Qualität, Professiona-
lität und Menschlichkeit in Einklang. Ein wichtiges Bestre-
ben, nicht zuletzt in der Gynäkologie.
Die Gynäkologie ist ein traditioneller Schwerpunkt im Leis-
tungsspektrum der Klinik Seeschau. Ob in der operativen Gy-
näkologie, der gynäkologischen Onkologie, der Senologie, der
Urogynäkologie, der Endokrinologie oder in der begleitenden
Anästhesiologie – in allen Subspezialisierungen bringen unsere
Belegärzte und Fachkräfte ihre Kompetenz und Erfahrung ein.
Dabei greifen sie auf eine gut ausgebaute Infrastruktur, moder-
ne Technologie und schonende Operationsverfahren zurück.
Unsere Patientinnen können sich auf die Fähigkeiten der behan-
delnden Belegärzte verlassen, auf ihre Erfahrung, auf eine hohe
medizinische Qualität. Doch in gleichem Masse geht es um die
persönlichen, die menschlichen Aspekte der Qualität. Zum Bei-
Dr. med. Sami Khuri
Facharzt FMH für orthopädische
Chirurgie und Traumatologie des
Bewegungsapparates
Ärztlicher Leiter der Klinik Seeschau
7
spiel um eine professionelle und gleichzeitig vertrauensvolle
Pflege, eine achtsame und lückenlose Betreuung, aber auch um
eine persönliche Atmosphäre, ein behagliches Ambiente und um
eine hochwertige Gastronomie.
Wie wir uns auf die individuelle Situation einer Patientin einlas-
sen, wie wir unsere Philosophie der Ganzheitlichkeit umsetzen
und welche Behandlungen wir im Detail anbieten, zeigen die fol-
genden Seiten dieses Kompendiums. Wir wünschen Ihnen eine
informative und abwechslungsreiche Lektüre.
Dr. med. Sami Khuri
Facharzt FMH für orthopädische Chirurgie
und Traumatologie des Bewegungsapparates
Ärztlicher Leiter der Klinik Seeschau
Christian Juchli
Direktor und Verwaltungsrats-
präsident der Klinik Seeschau
gynäkologie | editorial
8
9
10
Ganzheitlichkeit als Prinzip
In der Klinik Seeschau werden nicht nur einzelne Organe
oder Tumore behandelt, sondern Frauen. Im Zentrum der
Betrachtung stehen Sie als Person, Ihre Persönlichkeit in
ihrer Gesamtheit.
Die gynäkologischen Organe mit ihren Erkrankungen gehören
zum Behandlungsspektrum der Klinik Seeschau. Sie wer-
den aber stets in einen ganzheitlichen Kontext gestellt. Nur
auf diesem Wege lassen sich Hintergründe erfassen und
Zusammenhänge erkennen. Nur so ist eine effiziente und
erfolgreiche Behandlung möglich. Vor allem ist die erwähnte
Ganzheitlichkeit die einzige Sichtweise, um das stets überge-
ordnete Ziel zu erreichen – Ihre Gesundheit und Ihr Wohlbe-
finden.
Entwickeln kann sich der ganzheitliche Aspekt nur im per-
sönlichen Gespräch zwischen Ihnen und Ihrem Facharzt.
Die offene und vertrauensvolle Kommunikation schafft die
Grundlage für die weitere Behandlung.
gynäkologie | Ganzheitlichkeit als Prinzip
11
gynäkologie | Ganzheitlichkeit als Prinzip
Offener Betrachtungswinkel
Die Gynäkologie oder Frauenheilkunde ist die Lehre von
den Erkrankungen der weiblichen Sexual- und Fortpflan-
zungsorgane. Doch gynäkologische Beschwerden und Leiden
­beschränken sich niemals nur auf einzelne Stellen des Kör-
pers – betroffen ist die ganze Frau. Entsprechend offen ist
der Betrachtungswinkel und schliesst die gesamte Persön-
lichkeit ein.
In der Gynäkologie rücken zumeist sehr intime Zonen des
Körpers in den Fokus. Unsicherheit und Schamgefühl auf­
seiten der Patientin sind natürlich und nachvollziehbar. Umso
wichtiger ist es, dass sich Achtsamkeit und Professionalität
die Waage halten. Das Fachpersonal der Klinik Seeschau
verfügt über die notwendige Erfahrung im Umgang mit Ihnen
als erkrankte Frau. Ihr Wohlbefinden steht an erster Stelle –
ein Wohlbefinden, das nicht nur auf behandlungsbedürftige
Körperregionen begrenzt ist.
12
gynäkologie | Gynäkologie In allen Lebensphasen
Gynäkologie in allen Lebensphasen
Die einzelnen Disziplinen der Gynäkologie decken in ih-
rer Summe das gesamte Leben der Frau ab. In den jewei-
ligen Lebensabschnitten stellen sich jedoch spezifische
Herausforderungen, mit der körperlichen Entwicklung
verändern sich auch die gesundheitlichen Risiken und
Störungen.
Auch in diesem Zusammenhang kommt die Philosophie der
Ganzheitlichkeit, die in der Klinik Seeschau gelebt wird, zum
Ausdruck. Denn nicht nur Ihre Persönlichkeit wird in ihrer
Gesamtheit betrachtet, sondern auch der Verlauf Ihres Le-
bens. Mit dem Ziel, dass Sie in der Klinik Seeschau stets eine
kompetente und vertrauensvolle Anlaufstelle für gynäkologi-
sche Behandlungen finden – unabhängig davon, in welcher
Lebensphase Sie sich gerade befinden.
13
Gynäkologie | Gynäkologie In allen Lebensphasen
Kindheit und Jugend
In der Kinder- und Jugendgynäkologie nehmen wir Rücksicht
auf die speziellen Bedürfnisse und Ängste der Mädchen. In ei-
ner Phase, in welcher sich Körper und Sexualität einem steti-
gen Formungs- und Entwicklungsprozess unterworfen sehen,
sind Sensibilität und Unsicherheit ausserordentlich ausge-
prägt. Deshalb stellen wir bei Kindern und Jugendlichen das
persönliche Gespräch und die Beratung noch stärker in den
Vordergrund, bemühen uns um eine Basis des Vertrauens,
bauen Berührungsängste ab.
Eine besondere Aufgabe sehen wir in der Prävention und
Information. Die Verhütung von ungewollten Schwanger-
schaften und sexuell übertragbaren Krankheiten und die Auf-
klärung über die geschlechtliche Entwicklung des weiblichen
Körpers sind Themen, die wir nicht nur am Rande behandeln,
sondern uns zu Herzen nehmen.
14
Frühes und mittleres
Erwachsenenalter
Der gesellschaftliche Wandel bewirkt, dass in dieser Lebens-
phase Verhütung und Kinderwunsch nahe beieinander
liegen. Krankheiten sind vergleichsweise selten in dieser
Zeit, oft handelt es sich um Aspekte der Prävention, um die
Schwangerschaftsbetreuung und Pränataldiagnostik, um Ver-
hütung und Familienplanung.
Dennoch ist es gerade in dieser Phase von immenser Bedeu-
tung, eine individuelle, persönliche und lückenlose Betreu-
ung der Frau zu gewährleisten. Die Fachärzte an der Klinik
Seeschau mit ihrer fachlichen und menschlichen Kompetenz
sind für Sie da und begleiten Sie in diesen speziellen Situa-
tionen.
Gynäkologie | Gynäkologie In allen Lebensphasen
15
Spätes Erwachsenenalter
Mit zunehmendem Lebensalter der Frau steigt tendenziell
auch die Häufigkeit gynäkologischer Erkrankungen, ebenso
die Wahrscheinlichkeit, dass eine operative Intervention not-
wendig wird.
Ob schmerzhafte Organveränderungen, Inkontinenz oder
onkologische Erkrankungen – der Fachbereich Gynäkolo-
gie an der Klinik Seeschau ermöglicht Ihnen als betroffene
Frau eine ausgeprägte medizinische und menschliche Quali-
tät, unterstützt von moderner Infrastruktur und eingebettet
in ein wohnliches Ambiente. In den Händen unserer gynä-
kologischen Fachärzte sind Sie bestens aufgehoben – und
durch das Belegarzt-Prinzip sind eine persönliche Behand-
lung und die lückenlose Verbindung von Arztpraxis und
Klinik gewährleistet.
Gynäkologie | Gynäkologie In allen Lebensphasen
16
17
Inhalt
Gynäkologie
	18 	 	  Operative Gynäkologie
	21 	 	  Urogynäkologie
	25 	 	  Gynäkologische Onkologie
	30 	 	  Senologie
	34 	 	  Brustoperationen
	39 	 	  Gynäkologische Endokrinologie
	40 	 	  Gynäkologische Operationen im Überblick
18
Gynäkologie | Operative Gynäkologie
Operative Gynäkologie
Gebärmutter
Eierstock mit Ovar
Eileiter
Blase
Scheide
Beckenboden
Darm
19
Gynäkologie | Operative Gynäkologie
Die Geschlechtsorgane der Frau unterliegen im Laufe des Le-
bens vielen Veränderungen, etwa während der Geschlechts-
reifung, im monatlichen Zyklus, in der Schwangerschaft und
bedingt durch Geburten sowie später in der Menopause. Da-
durch entstehen auch oftmals krankhafte Veränderungen und
Probleme, die in vielen Fällen nur operativ behandelt werden
können. Neben diesen Organveränderungen treten auch viel-
fältige gutartige und bösartige Tumore auf, deren operative
Entfernung die wichtigste Behandlung darstellt.
Die operative Gynäkologie umfasst alle Operationen in der
Frauenheilkunde. Dabei werden Krankheiten und Störungen
der weiblichen Geschlechtsorgane im Unterleib, der Brust
und der Blase behandelt und oft geheilt.
Zu diesen Krankheiten gehören:
•	 gutartige und bösartige Tumore der
Geschlechtsorgane und deren Vorstufen
•	 durch Gewebeveränderungen bedingte
Schmerzzustände
•	 Funktionsstörungen wie z.B. Blutungsprobleme
oder Harninkontinenz
•	 angeborene Fehlbildungen
Früher wurden viele dieser Veränderungen isoliert betrach-
tet. Heute werden alle Organe im Zusammenhang mit dem
ganzen Körper – insbesondere mit den lebenswichtigen hor-
monellen Funktionen – gesehen und bewertet.
So hat sich die operative Gynäkologie in den letzten Jahr-
zehnten stark in Richtung organerhaltender Operationen
entwickelt.
20
Gynäkologie | Operative Gynäkologie
Es werden je nach Notwendigkeit und Möglichkeit verschie-
dene operative Methoden und Zugangswege angewandt: bei
Operationen im Unterbauch die minimal-invasiven und die
offenen Eingriffe, die vaginalen Operationen und die mini-
mal-invasive Bauchspiegelung. Brusteingriffe werden wenn
immer möglich brusterhaltend durchgeführt. Auch die mo-
dernen Bandoperationen bei der Urininkontinenz sind mini-
mal belastende Eingriffe.
Die Operation beginnt im Sprechzimmer
In der Klinik Seeschau wird grosser Wert auf die präopera-
tive Betreuung der Patientin gelegt, also auf das Geschehen
vor der Operation. Der Befund wird offen und genau bespro-
chen und, wenn sichtbar, im Ultraschall gezeigt. Es folgt eine
ausführliche Beratung betreffend die Konsequenzen und die
therapeutischen Möglichkeiten mit und ohne Operation. Ein
notwendiger Eingriff und der darauffolgende Verlauf werden
geschildert, sodass sich die Patientin ein klares Bild davon
machen kann. Es folgen allenfalls weitere notwendige Abklä-
rungen und bei Bedarf eine nochmalige Besprechung. Wenn
die Patientin überzeugt und auch gefühlsmässig einverstan-
den ist sowie Vertrauen in den Operateur hat, ist die Basis für
den Behandlungserfolg gegeben.
Die individuelle Einfühlung ist ebenso unumgänglich wie die
ärztliche Objektivität. Es braucht klare und für die Patientin
nachvollziehbare Entscheidungen. Eine offene und ehrliche
Kommunikation in verständlicher Sprache schafft das not-
wendige Vertrauen.
21
Urogynäkologie
Die Urogynäkologie umfasst die Behandlung von Blasen-
problemen und von Beckenbodenerkrankungen bei der
Frau.
Harninkontinenz
Der unwillkürliche Urinverlust oder die Harninkontinenz ist
eines der häufigsten Frauenleiden, von dem rund 20 Prozent
aller Frauen betroffen sind. Die Krankheit kann in jedem Al-
ter auftreten, die Häufigkeit nimmt jedoch mit steigendem
Alter zu. Grund dafür ist die weibliche Anatomie mit einer
kurzen Harnröhre und mit mehreren Öffnungen im Becken-
boden, der in der Schwangerschaft und während der Geburt
grossen Belastungen ausgesetzt ist. Wichtig ist auch der Ein-
fluss der weiblichen Hormone, die nach den Wechseljahren,
aber auch im Wochenbett absinken und so zu einer Schwä-
chung des Gewebes führen.
Man unterscheidet zwei Formen der Harninkontinenz: den
Harnverlust bei Belastung, auch Stressinkontinenz genannt,
und den Harnverlust bei übermässigem Harndrang, auch
Dranginkontinenz genannt. Oft handelt es sich auch um eine
Mischinkontinenz, bei der beide Formen in unterschiedlichen
Anteilen vorhanden sind.
Gynäkologie | Urogynäkologie
22
Gynäkologie | Urogynäkologie
Belastungsinkontinenz
Die Belastungsinkontinenz tritt bei körperlichen Anstrengun-
gen auf, die den Druck im Bauchraum erhöhen, wie beispiels-
weise Hüpfen, Springen oder das Heben von Lasten, aber
auch Husten, Niesen und Lachen. Die Belastungsinkontinenz
kann mit Beckenbodentraining, Hormonen und Pessaren, bei
unbefriedigender Heilung auch sehr erfolgreich mit Operatio-
nen behandelt werden. Der häufigste Eingriff ist die wenig in-
vasive Einlage eines speziellen Bandes unter die Harnröhre.
Bei der Operation mittels TVT (Tension-free Vaginal Tape)
wird das Band durch einen 15 mm messenden Schnitt in der
Vaginalhaut unter die Harnröhre gelegt und seitlich im Bin-
degewebe und der Muskulatur des Beckens verankert. Die
Lage wird genau angepasst und der kleine Schnitt genäht.
Ein Katheter ist nicht notwendig, die Patientin kann Wasser
lösen, braucht keine Bettruhe und meist keine Schmerzmittel.
Gebär-
mutter
ScheideBeckenboden
Blase
Gebär-
mutter
ScheideBeckenboden
Blase
Belastungsinkontinenz
TVT-O-Band-Operation: Das Band
wird in örtlicher Betäubung span-
nungsfrei um die Harnröhre gelegt
und beidseits seitlich des Scham-
beins durchgezogen.
23
Gynäkologie | Urogynäkologie
Dranginkontinenz
Bei der Dranginkontinenz verliert die Frau wegen übermässi-
gem, unkontrollierbarem Harndrang ungewollt Urin ausser-
halb der Toilette. Grund dafür ist die Übererregbarkeit der
Blasenmuskulatur, was durch zu kleine Blasenfüllungen und
Hormonmangel begünstigt wird. Es gibt je nach Ursache und
Situation vielfältige Behandlungsmöglichkeiten und Medi-
kamente, eine alleinige Dranginkontinenz wird jedoch nicht
operiert. Wichtig ist vor allem das aktive Blasentraining, für
das die Patientin viel Geduld und Unterstützung braucht.
Beckenbodensenkung
Bei den Beckenbodenerkrankungen treten vor allem Senkun-
gen der Beckenorgane bis zum Vorfall auf, davon betroffen
sind die Blase, die Gebärmutter und der Enddarm. Von einem
Vorfall spricht man, wenn Teile dieser Organe vor die Schei-
de austreten.
Die häufigste Ursache dafür ist die grosse Belastung des Be-
ckenbodens während der Schwangerschaft und der Geburt.
Eine wichtige Rolle spielen jedoch auch eine angeborene,
konstitutionelle Bindegewebsschwäche, der Hormonmangel
nach der Menopause und andere dauernde Belastungen wie
das Heben grosser Lasten oder chronischer Husten.
Blase
ScheideBeckenboden
Gebärmutter Darm
Senkung von Scheide, Blase,
­Gebärmutter und Darm
24
Gynäkologie | Urogynäkologie
Wie bei der Stressinkontinenz werden auch hier Becken-
bodentraining, lokale Hormone etc. angewandt. Ein ausge-
prägter Senkungszustand oder ein Organvorfall muss bei
Vorhandensein störender Beschwerden operativ behandelt
werden. Solche Senkungsoperationen sind komplexe Ein-
griffe und verlangen viel Erfahrung des Operateurs. Dabei
werden die abgesenkten Organe bestmöglich wieder in ihre
ursprüngliche Position zurückverlagert und an kräftigerem
Gewebe fixiert. Die Eingriffe erfolgen fast immer von der
Scheide her und hinterlassen keine sichtbaren Narben.
Blase
ScheideBeckenboden
Darm
Gewebeverstärkungen
Zustand nach Senkungsoperation
kombiniert mit Hysterektomie:
Das Scheidenende ist am sacro­
spinalen Ligament fixiert, die Blase
durch eine vordere Geweberaf­
fung, der Darm durch eine hintere
­Ge­weberaffung zurückgeschoben
25
Gynäkologische Onkologie
Die gynäkologische Onkologie umfasst die Diagnostik
und Behandlung der speziellen Krebserkrankungen bei
der Frau wie Brust-, Eierstock-, Gebärmutter- und Schei-
denkrebs. Professionelle Frauenärzte sind durch ihre
spezifische Aus- und Weiterbildung in der Lage, die Frau
in dieser sensitiven Situation ganzheitlich zu betreuen,
ohne sie auf ihr erkranktes Organ zu reduzieren.
Wieso ist eine Spezialisierung in diesem Fach überhaupt
notwendig? Einerseits, da das Wissen um die einzelnen
Erkrankungen immer umfangreicher wird. Andererseits,
weil die ganzheitliche Betreuung krebskranker Frauen
aus einer Hand dadurch erst möglich wird.
Erkrankungshäufigkeit
Während in den Ländern der Dritten Welt der Gebärmutter-
halskrebs die häufigste Krebsart bei der Frau ist, erkranken
weibliche Personen in den westlichen Industrieländern am
häufigsten an Brustkrebs (siehe auch Kapitel Senologie).
An der Klinik Seeschau werden die Patientinnen übergrei-
fend ambulant und stationär behandelt. Die Planung und
Koordination der Behandlung ist dabei sehr entscheidend. So-
wohl Risikoberatung und Früherkennung als auch Operation,
Chemotherapie und Nachsorge werden in enger Koopera­tion
mit Universitätskliniken in der Schweiz und Deutschland
durchgeführt.
Gynäkologie | Gynäkologische Onkologie
26
Gynäkologie | Gynäkologische Onkologie
Ovarialkarzinom (Eierstockkrebs)
Der Eierstockkrebs ist die fünfthäufigste bösartige Erkran-
kung der Frau. Meist bleibt die Krankheit ohne Symptome
und wird deshalb erst in einem späten Stadium erkannt.
Im Vordergrund der Therapie stehen die umfassende ope-
rative Sanierung und die Chemotherapie. In neueren wis-
senschaftlichen Publikationen wird immer wieder die
transvaginale Ultraschalluntersuchung als Vorsorge genannt,
deren Wert ist aber nicht bewiesen. Etwa 10 Prozent der Ova-
rialkarzinome sind erblich bedingt. Die präventive Operation
in Risikogruppen scheint die effektivste Vorsorgemassnahme
zu sein. Dabei ist nach derzeitigem Wissensstand die präven-
tive Entfernung der Eileiter massgebend.
Bei der Diagnostik des Ovarialkarzinoms ist die transvaginale
Sonografie führend. Durch diese Methode lässt sich am bes-
ten erkennen, ob es sich um einen gut- oder bösartigen Tu-
mor handelt.
27
Gynäkologie | Gynäkologische Onkologie
Zervixkarzinom (Gebärmutterhalskrebs)
Der Gebärmutterhalskrebs ist die zehnthäufigste Krebser-
krankung bei der Frau. Die Altersverteilung zeigt einen ers-
ten Gipfel zwischen 35 und 54 Jahren sowie einen weiteren
ab 65 Jahren. Das mittlere Alter bei der Erstdiagnose des Zer-
vixkarzinoms hat sich in den letzten 25 Jahren um 14 Jahre
verringert.
Faktoren wie Rauchen, genitale Infektionen, die Langzeitein-
nahme von oralen Kontrazeptiva, eine hohe Anzahl Geburten
sowie die Unterdrückung des Immunsystems stehen in der
Diskussion, die Entstehung zu fördern.
Durch die regelmässige Vorsorgeuntersuchung mit Zytologie
und HPV-Testung aus dem Gebärmutterhals und durch die
Durchführung einer Kolposkopie wird diese Erkrankung in
den westlichen Industrieländern meist im Vorstadium eines
Krebses erkannt und die betroffenen Frauen können durch
eine kleine Operation geheilt werden.
Vor über 30 Jahren hat man die Bedeutung der Papillomviren
bei der Entstehung dieser Erkrankung erkannt. In den letzten
Jahren wurden erfolgreich Impfstoffe entwickelt. Zwei Impf-
stoffe sind derzeit weltweit zugelassen. Es ist dies das erste
Mal, dass die Entstehung einer Krebserkrankung durch eine
Impfung verhindert werden kann.
Im fortgeschrittenen Stadium wird diese Erkrankung mit
ausgedehnter Operation, Bestrahlung und Chemotherapie
behandelt.
28
Gynäkologie | Gynäkologische Onkologie
Korpuskarzinom (Gebärmutterkörperkrebs)
Das Korpuskarzinom oder Endometriumkarzinom ist der viert-
häufigste bösartige Tumor bei der Frau in den westlichen In-
dustrieländern. Diese Erkrankung betrifft am häufigsten
Frauen in und nach den Wechseljahren. Die Erkrankungshäu-
figkeit nimmt mit steigendem Alter zu; der Gipfel der Erkran-
kung liegt zwischen 75 und 80 Jahren.
Als gesicherte Risikofaktoren gelten die Langzeiteinnahme
von Östrogenen ohne Gestagenschutz, eine Hormontherapie
mit einer kürzer als 12 Tage/Monat dauernden Gestagengabe,
ein metabolisches Syndrom mit Adipositas (Body Mass Index
höher als 25), ein Diabetes Mellitus, ein PCO-Syndrom, eine
lange Lebensphase mit Menstruationsblutungen, ausbleiben-
de Geburten, ein Mammakarzinom, hohe Estradiolkonzentra­
tionen, eine Tamoxifen-Therapie und das HNPCC-Syndrom. 

Eine hohe Geburtenzahl, Sport, Kontrazeptiva-Einnahme und
eine lebenslange sojareiche Ernährung senken das Risiko der
Entstehung eines Endometriumkarzinoms.Wichtiges hinwei-
sendes Symptom auf ein Endometriumkarzinom ist die Blu-
tung aus der Gebärmutter bei postmenopausalen Frauen. Eine
veränderliche Intensität und Frequenz der Blutungen bei peri-
menopausalen Frauen ist ebenfalls verdächtig.
Als Therapieoption gibt es die ausgedehnte Operation, die
Bestrahlung und die Chemotherapie.
29
Gynäkologie | Gynäkologische Onkologie
Vulva-/Vaginalkarzinom (Scheidenkrebs)
Das Vulvakarzinom ist das vierthäufigste Genital-Karzinom.
Es ist mit einer Häufigkeit von 12 Erkrankungen pro 100 000
Frauen rund fünfmal seltener als das Zervixkarzinom.
Seit den 1970er-Jahren hat die Häufigkeit deutlich zugenom-
men und hatte sich in den 1980er-Jahren bereits verdoppelt.
Als Gründe für den Anstieg kommen eine wachsende Zahl an
HPV-Neuinfektionen des unteren Genitaltraktes und Verbes-
serungen diagnostischer Verfahren in Betracht.
Die Primärprävention besteht in der Verhinderung einer
HPV-Infektion als Ursache der VIN (in 90%) und des Vulva-
karzinoms (in 40 bis 60%) durch eine Impfung.
Die Sekundärprävention besteht in der frühzeitigen Diagnos-
tik und sanierenden Operation der präinvasiven Läsionen
(VIN). Dazu ist es unerlässlich, in der jährlichen Vorsorgeun-
tersuchung die Vulva und die Vagina suffizient und gründ-
lich, auch mittels Kolposkopie, zu untersuchen. Zusätzlich
sollte aus verdächtigen Bezirken eine Zytologie und HPV-Tes-
tung durchgeführt werden.
Das häufigste Symptom pathologischer Vulvaveränderungen
ist der Juckreiz. Schmerzen am Damm, Brennen, erschwer-
tes Wasserlassen, das subjektive Erfassen von tastbaren und
sichtbaren Veränderungen sind weitere Symptome. Blutun-
gen oder Fluor treten selten auf. Die Hälfte der Patientinnen
ist beschwerdefrei.
Als Therapie stehen Operation und Bestrahlung, selten Che-
motherapie zur Verfügung. Im Rahmen der operativen Sa-
nierung sind häufig plastische Verfahren zur Defektdeckung
notwendig.
30
Gynäkologie | Senologie
Senologie
Die Senologie (von franz le sein «die Brust»; urspr. lat. si-
nus «Krümmung») ist die Lehre von der weiblichen Brust.
Das Arbeitsgebiet der Senologie erstreckt sich von biologi-
schen, physiologischen und anatomischen Grundlagenfä-
chern über diagnostische und therapeutische Verfahren bis
hin zu Nachsorge und Prophylaxe. In der Betreuung der Frau-
en bemühen sich Senologen verstärkt um eine ganzheitliche
Sicht der Patientinnen, die auch psychische und soziale As-
pekte mit einschliesst.
Zentrale Themen der aktuellen senologischen Forschung sind
Vorgänge im Rahmen der physiologischen respektive gestör-
ten Brustentwicklung und besonders die Entstehung und Be-
handlung von gut- und bösartigen Neubildungen. Ein Ziel ist,
die Zahl und Schwere der Neuerkrankungen zu verringern,
indem effektivere Vorsorgemassnahmen etabliert werden.
Dabei spannt sich der Bogen von Patientenschulungen zum
korrekten Abtasten der eigenen Brust bis zur Entwicklung
von strengen Qualitätssicherungsprogrammen im Bereich
Mammografie. Ein weiterer Schwerpunkt ist die kontinuierli-
che Weiterentwicklung chirurgischer Techniken zur Brustre-
konstruktion und Mamillenrekonstruktion. Da überwiegend
brusterhaltend gearbeitet wird, sind vollständige Brustampu-
tationen inzwischen nur noch selten vonnöten.
31
Gynäkologie | Senologie
Gutartige Brusterkrankungen
Angeborene Fehlbildungen, Mammahyperplasie und Mam-
mahypertrophie sowie die Mastopathie sind die hauptsäch-
lichen Erkrankungen. Sowohl körperliche Beschwerden als
auch eine psychische Belastung stellen die Herausforderun-
gen in der Betreuung der betroffenen Frauen dar. Oft sind die
Probleme mit Operationen zu beheben, immer wieder muss
eine medikamentöse oder psychotherapeutische Begleitthe-
rapie angeboten werden.
Bösartige Erkrankungen der Brust (Mammakarzinom)
Das Mammakarzinom ist die häufigste Krebserkrankung
bei der Frau. Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei etwa
62 Jahren. Das Risiko einer Frau, irgendwann im Leben an
Brustkrebs zu erkranken, liegt bei rund 12 Prozent. Das Mam-
makarzinom ist für 27 Prozent aller Krebstodesfälle bei Frau-
en zwischen 35 und 60 Jahren verantwortlich. Die ersten 5
Jahre nach Diagnose überleben etwa 76 Prozent, das tumor­
abhängige Überleben für die ersten 5 Jahre liegt bei 83 Pro-
zent aller Fälle.
Die Überlebensrate der betroffenen Frauen steigt vor allem
durch die verbesserte Früherkennung und die modernen The-
rapiemethoden an.
Bereits in der Vorsorge sollten eine umfassende Untersuchung
der Brust und eine individuelle Risikoberatung erfolgen.
Diagnostische Verfahren sind Tastuntersuchung, Ultraschall,
Mammografie und Magnetresonanztomografie. Anhand die-
ser bildgebenden Verfahren ist sehr häufig eine minimal
invasive Gewebeentnahme mittels Stanz- oder Vakuumbi-
opsie möglich. Dadurch verbessert sich die Situation erheb-
lich. Entscheidende therapeutische Planungsschritte können
Brustkrebs
Partielle Mastektomie
Schnitt
32
in Absprache mit der betroffenen Frau von vornherein fest-
gelegt werden. Hier können die Ausdehnung der Operation
unter Einbeziehung der onkologischen Sicherheitsabstän-
de, eventuell notwendige onkoplastische Operationen zur Re-
konstruktion des operativen Defektes und die Wünsche der
Pa­tientin zu einem operativen Gesamtkonzept zusammenge-
führt werden.
Neben dieser frühzeitigen, umfassenden Operationsplanung
hat insbesondere die Einführung der Sentinel-Node-Biopsie
(Entfernung des «Wächter-Lymphknotens») zu Fortschritten
in der operativen Therapie des primären Mammakarzinoms
geführt. Die Beschränkung der konventionellen operativen
Entfernung von Lymphknoten auf Fälle mit klinisch oder so-
nographisch befallener Achselregion ermöglicht für annä-
hernd 60 Prozent unserer Patientinnen eine Einschränkung
der Operationsradikalität.
Gleiches gilt auch für die onkoplastischen Operationstechni-
ken. Durch die gleichzeitige oder zweizeitige Rekonstruktion
der Brust wird die Erhaltung der körperlichen Integrität bei
maximaler onkologischer Sicherheit erreicht.
Die diagnostischen und operativen Fortschritte in der Thera-
pie des Mammakarzinoms werden ergänzt durch die Erfolge
der primären systemischen Therapie. Hier hat die Chemothe-
rapie vor der Operation zu beachtlichen Komplettremissions-
raten geführt. Dadurch können bisher als inoperabel geltende
Mammakarzinome operiert und die Rate an brusterhaltenden
Operationen erhöht werden.
Gynäkologie | Senologie
33
Eine postoperative Strahlentherapie führt zur Verbesserung
der lokalen Tumorkontrolle nach einer brusterhaltenden Ope-
ration oder einer Mastektomie. Studien haben gezeigt, dass
darüber hinaus auch die Sterblichkeit relevant gesenkt wird.
Die Effekte sind unabhängig vom Alter der Patientin. Nicht
abschliessend geklärt sind die Effekte der Radiotherapie des
regionalen Lymphabflusses und der intraoperativen Bestrah-
lung. Die adjuvante Systemtherapie hat einen neuen Stellen-
wert erhalten.
Insgesamt steht den behandelnden Ärzten ein grosses Arse-
nal von diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten
für ihre Patientinnen zur Verfügung. Entscheidend für die
Verbesserung der Gesamtergebnisse ist die massgeschnei-
derte Therapie. Unter- oder Übertherapie respektive nicht
leitliniengerechte Therapie verschlechtern die Ergebnisqua-
lität.
Etwa 5 Prozent aller Mammakarzinome entstehen aufgrund
einer erblichen Disposition. Frauen mit Mutationen in den
Genen BRCA1 oder BRCA2 haben ein Risiko von 50 bis 80
Prozent, im Laufe ihres Lebens an einem Mammakarzinom
zu erkranken. Beim kontralateralen Mammakarzinom liegt
das Risiko bei 60 Prozent, beim Ovarialkarzinom bei 10 bis
40 Prozent. In diesen Fällen kann eine genetische Beratung
in spezialisierten Einrichtungen sinnvoll sein.
Gynäkologie | Senologie
34
Gynäkologie | Brustoperationen
Ergänzend zu den verschiedenen Tumoroperations-Tech-
niken an der Brust führen wir an der Klinik Seeschau
neben sämtlichen Operationen bei gutartigen Bruster-
krankungen (Brustknotenentfernungen, Milchgangsent-
fernungen, Abszesseröffnungen usw.) auch ein grosses
Spektrum an plastisch-ästhetischen und rekonstruktiven
Operationstechniken durch, bei Bedarf in Zusammenar-
beit mit unseren Fachärzten für Plastische, Rekonstruk-
tive und Ästhetische Chirurgie.
Augmentationsplastik (operative Brustvergrösserung)
Mittels operativer Brustvergrösserung ist es möglich, die Kör-
perproportionen zu harmonisieren und das körperliche Er-
scheinungsbild zu verbessern. Dies ist oft gewünscht bei
deutlicher Reduktion der Brustgrösse durch das Stillen bei
abgeschlossener Familienplanung oder bei störender mini-
maler Brustgrösse nach abgeschlossener Brustentwicklung.
Senologie: Brustoperationen
Narbenverlauf nach klassischer
Operationsmethode
Anfängliche Form und Narbe bei
narbenarmer Operationsmethode
Vergrösserungsoperation ohne
Straffungsoperation
35
Gynäkologie | Brustoperationen
Die Brust kann durch Einsetzen eines Kunststoffkissens
(Silikon-Implantat) über einen kleinen Hautschnitt im Un-
ter-Brustfalt vergrössert werden. Die Grösse und Form des
Silikon-Implantates wird vor der Operation mit der Patien-
tin mittels Probeprothesen als BH-Einlage evaluiert. Silikon
ist ein sehr stabiler, chemisch wenig reagierender Kunst-
stoff. Die Hülle eines Implantates besteht immer aus festem
Silikon. Als Füllmaterial stehen heute Silikongel, Kochsalz-
lösung oder Hydrogele zur Verfügung. Die Operation wird
üblicherweise in einer Vollnarkose im Rahmen einer Kurz-
hospitalisation oder auch ambulant durchgeführt. Als Nach-
behandlung ist lediglich das Tragen eines Ober-Brustbandes
für sechs Wochen notwendig, was das Verrutschen der Pro-
thesen verhindert. In der Regel wird die Stillfähigkeit durch
das Implantat nicht beeinflusst.
Regelmässige Brustkontrollen im Rahmen der jährlichen ärzt-
lichen Vorsorgeuntersuchung sollen wie üblich durchgeführt
werden. Auch weiterführende Untersuchungen wie Mammo-
graphie, Brustultraschall oder Kernspintomographie können
trotz des Implantates aussagekräftig beurteilt werden.
Kleine Brust vor und nach Einpflan-
zung eines Implantats hinter bzw. vor
dem Brustmuskel
Implantat
Fettgewebe
Drüsengewebe
Brustmuskel
36
Gynäkologie | Brustoperationen
Reduktionsplastik (operative Brustverkleinerung)
Grosse Brüste können im Bereich der Wirbelsäule erhebliche
Schmerzen und Haltungsstörungen sowie massives Einschnei-
den von BH-Trägern verursachen. Das Ziel der Operation ist,
beide Brüste in Form und Grösse anzupassen und dabei mög-
lichst wenige, unauffällige Narben zu hinterlassen. Die Brust-
warzen werden an Grösse und Höhenstand korrigiert.
Bei der klassischen Operationstechnik entsteht zusätzlich zu
oben erwähnten Narben eine längere Narbe entlang der gan-
zen Unterbrustfalte beider Brüste. Bei dieser Operationstech-
nik bekommt die Brust schon unmittelbar nach dem Eingriff
ihre definitive Form. Die Operation wird üblicherweise in ei-
ner Vollnarkose im Rahmen einer Kurzhospitalisation oder
auch ambulant durchgeführt. Als Nachbehandlung ist ledig-
lich das Tragen eines gut sitzenden BHs Tag und Nacht für
zwölf Wochen notwendig.
37
Gynäkologie | Brustoperationen
Mammopexie (operative Bruststraffung)
Erschlaffte und dadurch fallende Brüste, zum Beispiel nach
dem Stillen oder nach Gewichtsabnahme, können durch eine
Mammopexie (operative Bruststraffung) in ihrer Form korri-
giert werden. Das bestehende Brustgewebe respektive Brust-
volumen wird wieder zu einer normalen Brustform korrigiert.
Die Lage und Grösse der Brustwarzen werden entsprechend
angepasst.
Die Bruststraffung wird nach den gleichen Operationstechni-
ken wie die Brustverkleinerung (narbenarm oder klassisch)
durchgeführt, mit dem Unterschied, dass kein Gewebe ent-
fernt wird. Gelegentlich ist es sogar wünschenswert, nebst
der Straffung noch etwas fehlendes Brustvolumen durch zu-
sätzliches Einlegen einer Silikonprothese (siehe Augmenta-
tionplasik) zu verbessern. Die Operation wird üblicherweise
in einer Vollnarkose im Rahmen einer Kurzhospitalisation
oder auch ambulant durchgeführt.
38
Brustrekonstruktion (Wiederaufbau) mit Eigengewebe
oder Implantaten
Wenn in seltenen Fällen eine Brust wegen eines ausgedehn-
ten Brustkrebsbefalls entfernt werden muss, kann eine Brust
wiederhergestellt werden. Dies kann durch Eigengewebe
vom Bauch (TRAM-Lappen) oder Rücken (Latissimus-dorsi-
Lappen) in der gleichen Operation wie die Brustentfernung
oder auch jederzeit später in Rahmen einer Zweitoperation
durchgeführt werden.
Die Brust kann auch mittels Prothese rekonstruiert werden.
Dabei wird vorgängig die Haut durch eine auffüllbare Expan-
derprothese bis auf die gewünschte Grösse vorgedehnt, um
nachfolgend die zur anderen Brust passende Prothesengrös-
se und -form einzulegen.
Gynäkologie | Brustoperationen
39
Gynäkologie | Gynäkologische Endokrinologie
Die gynäkologische Endokrinologie befasst sich mit Krank-
heiten und Veränderungen, welche ihre Ursachen in einer
Störung des Zusammenspiels oder der Produktion der Ge-
schlechtshormone hat. Darüber hinaus beschäftigt sich die
gynäkologische Endokrinologie auch mit wichtigen Fragen
wie Beschwerden um die Wechseljahre, Störungen der Pu-
bertätsentwicklung, Verhütung, Sexualmedizin und Psycho-
somatik.
Entsprechend wichtig ist die Beziehung der Frau zum behan-
delnden Arzt. Offenheit und Vertrauen sind dabei entschei-
dende Faktoren und bilden die Basis für eine erfolgreiche
Abklärung und Behandlung. Die Klinik Seeschau verfügt
in der Endokrinologie über fundierte Kooperationen mit ex-
ternen Partnern, welche die Behandlungsqualität zusätzlich
stützen.
Gynäkologische
Endokrinologie
40
Gynäkologie | Gynäkologische Operationen im Überblick
Brust
• Probeentnahmen/Entfernung von
gutartigen Brusttumoren
• Schnellschnittuntersuchungen
• Entfernung von bösartigen Tumoren
• Sentinel-Biopsie der Lymphknoten/
Entfernung befallener Lymphknoten
aus der Achselhöhle
• Rekonstruktionsoperationen
• Plastische Operationen
Vulva/Vagina/Beckenboden
• Sämtliche Operationen bei gut- oder
bösartigen Befunden
• Sämtliche Operationsverfahren bei
Beckenbodensenkung
• Bandoperationen bei Inkontinenz
Gynäkologische Operationen
an der Klinik Seeschau
41
Gebärmutter
• Gebärmutterspiegelungen (Hysteroskopie)
und Ausschabungen (Abrasio)
• Organerhaltende Operationen wie
Konisationen, Polypentfernungen etc.
• Verödung der Gebärmutterschleimhaut
bei Blutungen
(Endometriumsablation)
• Gebärmutterentfernung durch die
Scheide, mittels Bauchspiegelung oder
nach Bauch­eröffnung
• Radikaloperationen bei Gebärmutterkrebs
Eierstöcke
• Minimal-invasive Entfernung gut- und
bösartiger Befunde
• Operationen bei Endometriose
• Radikaloperationen bei Eierstockkrebs
Gynäkologie | Gynäkologische Operationen im Überblick
42
Gynäkologie | Portrait Klinik Seeschau
Menschlich nah,
kompetent und privat
Die Kernaussage der Klinik Seeschau bringt auf den
Punkt, was die Institution am Bodensee auszeichnet. Das
gesammelte Fachwissen und die langjährige Erfahrung
der Belegärzte und Mitarbeitenden verbinden sich mit
­einer familiären und vertrauensvollen Atmosphäre und
einem hohen Mass an Menschlichkeit und Respekt.
Resultat ist nicht nur ein attraktives Gesamtangebot, das in
medizinischer und technischer Hinsicht zu überzeugen ver-
mag. Vor allem entsteht dadurch bei den Patienten ein Gefühl
der Sicherheit und des Wohlbefindens – und die Gewissheit,
am richtigen Ort von den richtigen Fachkräften die richtige
Behandlung und Betreuung zu erfahren.
Der Mensch im Zentrum
Wer in die Klinik Seeschau eintritt, kommt nicht in erster Li-
nie als Patient, schon gar nicht als Fall oder als Krankheit. Er
kommt als Mensch, und als solcher wird er unter dem Aspekt
der Ganzheitlichkeit ins Zentrum gestellt. In vertieften Ge-
sprächen, aber auch im Klinikalltag ist der persönliche Kon-
takt geprägt von Offenheit und Achtsamkeit, von Empathie
und gegenseitigem Respekt.
Die vertrauensvolle Atmosphäre in der Klinik Seeschau wur-
zelt nicht zuletzt in der überschaubaren Grösse der Institu-
tion. Patienten werden privat, halbprivat oder allgemein in
einem von 24 hell und freundlich eingerichteten Einzel- und
Doppelzimmern mit insgesamt 32 stationären/teilstationären
und 10 ambulanten Betten betreut. Alle Räume sind hochwer-
tig mit Parkett, eigenem Nassbereich, Direktwahltelefon, TV
und einem Medienterminal mit Internetzugang ausgestattet.
Jedes Zimmer öffnet sich dank Balkon oder Gartensitzplatz
­direkt gegen aussen und hin zur erholsamen Natur.
43
Gynäkologie | Portrait Klinik Seeschau
Technologie und Fachkompetenz
Nicht nur in Bezug auf den Wohnkomfort, sondern auch im
Hinblick auf Infrastruktur und Technologie ist das Angebot
der Klinik Seeschau auf höchstem Niveau. Sie verfügt über
die schweizweit modernsten Operationssäle und hat dank ei-
ner breiten Vernetzung einen direkten Zugang zu speziali-
sierten Operationstechnologien.
Als Listenspital des Kantons Thurgau bietet die Klinik See-
schau ein umfassendes Leistungsspektrum. Es umfasst die
chirurgischen Fachbereiche Orthopädische Chirurgie, Vis-
zeralchirurgie, Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische
Chirurgie sowie Handchirurgie, ebenso die Augenheilkunde
sowie die Urologie. Letztere ist in das innovative Netzwerk
Uroviva eingebettet, wodurch die Patienten von umfassen-
der Behandlungsqualität und spezialisiertem Fachwissen in
der modernen ambulanten und stationären Urologie profitie-
ren. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Gynäkologie. Mit dem
Brustspezialistenteam Seeschau wurde überdies ein zusätzli-
cher Kompetenzbereich für Patientinnen geschaffen, der das
gesamte Spektrum der Brustchirurgie abdeckt.
44
Orthopädie
Gynäkologie
Urologie
Chirurgie
Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie
Augenchirurgie
Fachübergreifende Dienste
• Anästhesiologie und Schmerztherapie
• Innere Medizin
Die Fachbereiche
im Überblick
Weitere Informationen
­finden Sie unter
www.klinik-seeschau.ch
Gynäkologie | Portrait Klinik Seeschau
45
von spezialisten
persönlich betreut
Gynäkologie | Portrait Klinik Seeschau
46
Gynäkologie | Sachwortregister
Sachwortregister
A	Augmentationsplastik 34
B	Beckenbodensenkung 23
	Belastungsinkontinenz 22
	Brusterkrankungen 31
	Brustimplantate 35
	Brustkrebs 31
	Brustoperationen 34
	Brustrekonstruktion 38
	Bruststraffung 37
	Brustvergrösserung 34
	Brustverkleinerung 36
C	 Chirurgisches Spektrum 40
D	Dranginkontinenz 23
E	Eierstockkrebs 26
	Endokrinologie 39
	Endometriumkarzinom 28
G	Gebärmutterhalskrebs 27
	Gebärmutterkörperkrebs 28
	 Gynäkologische Onkologie 25
	 Gynäkologische Operationen 40
H	Harninkontinenz 21
K	Korpuskarzinom 28
	Krebserkrankungen 25
L	 Lebensphasen  12
M	Mammakarzinom 31
	Mammopexie 37
O	Onkologie 25
	 Operative Gynäkologie 18
	Ovarialkarzinom 26
R	Reduktionsplastik 36
S	Scheidenkrebs 29
	Senologie 30
	Sentinel-Node-Biopsie 32
T	 TVT (Tension-free Vaginal Tape) 22
U	 Urogynäkologie  21
V	Vaginalkarzinom 29
	Vulvakarzinom 29
Z	Zervixkarzinom 27
Impressum
Verantwortlich für den Inhalt:
Klinik Seeschau AG
Autoren der Fachtexte:
Dr. med. Andrea Mohr
Dr. med. Dimitrios Chatsiproios,
Dr. med. Alfred Meyer
Redaktion, Layout und
Realisation: DACHCOM.CH
Fotorechte: Klinik Seeschau AG
Druck: Heer Druck AG, Sulgen
KLINIK SEESCHAU AG
Bernrainstrasse 17
CH-8280 Kreuzlingen
T +41 (0)71 677 53 53
F +41 (0)71 672 55 15
info@klinik-seeschau.ch
www.klinik-seeschau.ch
Klinik Seeschau AG
Bernrainstrasse 17, CH-8280 Kreuzlingen, T +41 (0)71 677 53 53, F +41 (0)71 672 55 15
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KLINIK SEESCHAU
A M B O D E N S E E
wir leben für die zufriedenheit
unserer patienten

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Kompendium Gynäkologie

  • 1. KLINIK SEESCHAU A M B O D E N S E E Gynäkologie an DER KLINIK SEESCHAU
  • 2. 2
  • 4. 4
  • 5. 5 Inhalt 06 Editorial 10 Ganzheitlichkeit als Prinzip 12 Gynäkologie in allen Lebensphasen 18 Operative Gynäkologie 21 Urogynäkologie 25 Gynäkologische Onkologie 30 Senologie 34 Brustoperationen 39 Gynäkologische Endokrinologie 40 Gynäkologische Operationen im Überblick 42 Portrait Klinik Seeschau 46 Sachwortregister
  • 6. 6 gynäkologie | editorial Editorial Christian Juchli Direktor und Verwaltungsrats­ präsident Klinik Seeschau Kompetenz und Qualität für individuelle Bedürfnisse An der Klinik Seeschau bringen wir Qualität, Professiona- lität und Menschlichkeit in Einklang. Ein wichtiges Bestre- ben, nicht zuletzt in der Gynäkologie. Die Gynäkologie ist ein traditioneller Schwerpunkt im Leis- tungsspektrum der Klinik Seeschau. Ob in der operativen Gy- näkologie, der gynäkologischen Onkologie, der Senologie, der Urogynäkologie, der Endokrinologie oder in der begleitenden Anästhesiologie – in allen Subspezialisierungen bringen unsere Belegärzte und Fachkräfte ihre Kompetenz und Erfahrung ein. Dabei greifen sie auf eine gut ausgebaute Infrastruktur, moder- ne Technologie und schonende Operationsverfahren zurück. Unsere Patientinnen können sich auf die Fähigkeiten der behan- delnden Belegärzte verlassen, auf ihre Erfahrung, auf eine hohe medizinische Qualität. Doch in gleichem Masse geht es um die persönlichen, die menschlichen Aspekte der Qualität. Zum Bei- Dr. med. Sami Khuri Facharzt FMH für orthopädische Chirurgie und Traumatologie des Bewegungsapparates Ärztlicher Leiter der Klinik Seeschau
  • 7. 7 spiel um eine professionelle und gleichzeitig vertrauensvolle Pflege, eine achtsame und lückenlose Betreuung, aber auch um eine persönliche Atmosphäre, ein behagliches Ambiente und um eine hochwertige Gastronomie. Wie wir uns auf die individuelle Situation einer Patientin einlas- sen, wie wir unsere Philosophie der Ganzheitlichkeit umsetzen und welche Behandlungen wir im Detail anbieten, zeigen die fol- genden Seiten dieses Kompendiums. Wir wünschen Ihnen eine informative und abwechslungsreiche Lektüre. Dr. med. Sami Khuri Facharzt FMH für orthopädische Chirurgie und Traumatologie des Bewegungsapparates Ärztlicher Leiter der Klinik Seeschau Christian Juchli Direktor und Verwaltungsrats- präsident der Klinik Seeschau gynäkologie | editorial
  • 8. 8
  • 9. 9
  • 10. 10 Ganzheitlichkeit als Prinzip In der Klinik Seeschau werden nicht nur einzelne Organe oder Tumore behandelt, sondern Frauen. Im Zentrum der Betrachtung stehen Sie als Person, Ihre Persönlichkeit in ihrer Gesamtheit. Die gynäkologischen Organe mit ihren Erkrankungen gehören zum Behandlungsspektrum der Klinik Seeschau. Sie wer- den aber stets in einen ganzheitlichen Kontext gestellt. Nur auf diesem Wege lassen sich Hintergründe erfassen und Zusammenhänge erkennen. Nur so ist eine effiziente und erfolgreiche Behandlung möglich. Vor allem ist die erwähnte Ganzheitlichkeit die einzige Sichtweise, um das stets überge- ordnete Ziel zu erreichen – Ihre Gesundheit und Ihr Wohlbe- finden. Entwickeln kann sich der ganzheitliche Aspekt nur im per- sönlichen Gespräch zwischen Ihnen und Ihrem Facharzt. Die offene und vertrauensvolle Kommunikation schafft die Grundlage für die weitere Behandlung. gynäkologie | Ganzheitlichkeit als Prinzip
  • 11. 11 gynäkologie | Ganzheitlichkeit als Prinzip Offener Betrachtungswinkel Die Gynäkologie oder Frauenheilkunde ist die Lehre von den Erkrankungen der weiblichen Sexual- und Fortpflan- zungsorgane. Doch gynäkologische Beschwerden und Leiden ­beschränken sich niemals nur auf einzelne Stellen des Kör- pers – betroffen ist die ganze Frau. Entsprechend offen ist der Betrachtungswinkel und schliesst die gesamte Persön- lichkeit ein. In der Gynäkologie rücken zumeist sehr intime Zonen des Körpers in den Fokus. Unsicherheit und Schamgefühl auf­ seiten der Patientin sind natürlich und nachvollziehbar. Umso wichtiger ist es, dass sich Achtsamkeit und Professionalität die Waage halten. Das Fachpersonal der Klinik Seeschau verfügt über die notwendige Erfahrung im Umgang mit Ihnen als erkrankte Frau. Ihr Wohlbefinden steht an erster Stelle – ein Wohlbefinden, das nicht nur auf behandlungsbedürftige Körperregionen begrenzt ist.
  • 12. 12 gynäkologie | Gynäkologie In allen Lebensphasen Gynäkologie in allen Lebensphasen Die einzelnen Disziplinen der Gynäkologie decken in ih- rer Summe das gesamte Leben der Frau ab. In den jewei- ligen Lebensabschnitten stellen sich jedoch spezifische Herausforderungen, mit der körperlichen Entwicklung verändern sich auch die gesundheitlichen Risiken und Störungen. Auch in diesem Zusammenhang kommt die Philosophie der Ganzheitlichkeit, die in der Klinik Seeschau gelebt wird, zum Ausdruck. Denn nicht nur Ihre Persönlichkeit wird in ihrer Gesamtheit betrachtet, sondern auch der Verlauf Ihres Le- bens. Mit dem Ziel, dass Sie in der Klinik Seeschau stets eine kompetente und vertrauensvolle Anlaufstelle für gynäkologi- sche Behandlungen finden – unabhängig davon, in welcher Lebensphase Sie sich gerade befinden.
  • 13. 13 Gynäkologie | Gynäkologie In allen Lebensphasen Kindheit und Jugend In der Kinder- und Jugendgynäkologie nehmen wir Rücksicht auf die speziellen Bedürfnisse und Ängste der Mädchen. In ei- ner Phase, in welcher sich Körper und Sexualität einem steti- gen Formungs- und Entwicklungsprozess unterworfen sehen, sind Sensibilität und Unsicherheit ausserordentlich ausge- prägt. Deshalb stellen wir bei Kindern und Jugendlichen das persönliche Gespräch und die Beratung noch stärker in den Vordergrund, bemühen uns um eine Basis des Vertrauens, bauen Berührungsängste ab. Eine besondere Aufgabe sehen wir in der Prävention und Information. Die Verhütung von ungewollten Schwanger- schaften und sexuell übertragbaren Krankheiten und die Auf- klärung über die geschlechtliche Entwicklung des weiblichen Körpers sind Themen, die wir nicht nur am Rande behandeln, sondern uns zu Herzen nehmen.
  • 14. 14 Frühes und mittleres Erwachsenenalter Der gesellschaftliche Wandel bewirkt, dass in dieser Lebens- phase Verhütung und Kinderwunsch nahe beieinander liegen. Krankheiten sind vergleichsweise selten in dieser Zeit, oft handelt es sich um Aspekte der Prävention, um die Schwangerschaftsbetreuung und Pränataldiagnostik, um Ver- hütung und Familienplanung. Dennoch ist es gerade in dieser Phase von immenser Bedeu- tung, eine individuelle, persönliche und lückenlose Betreu- ung der Frau zu gewährleisten. Die Fachärzte an der Klinik Seeschau mit ihrer fachlichen und menschlichen Kompetenz sind für Sie da und begleiten Sie in diesen speziellen Situa- tionen. Gynäkologie | Gynäkologie In allen Lebensphasen
  • 15. 15 Spätes Erwachsenenalter Mit zunehmendem Lebensalter der Frau steigt tendenziell auch die Häufigkeit gynäkologischer Erkrankungen, ebenso die Wahrscheinlichkeit, dass eine operative Intervention not- wendig wird. Ob schmerzhafte Organveränderungen, Inkontinenz oder onkologische Erkrankungen – der Fachbereich Gynäkolo- gie an der Klinik Seeschau ermöglicht Ihnen als betroffene Frau eine ausgeprägte medizinische und menschliche Quali- tät, unterstützt von moderner Infrastruktur und eingebettet in ein wohnliches Ambiente. In den Händen unserer gynä- kologischen Fachärzte sind Sie bestens aufgehoben – und durch das Belegarzt-Prinzip sind eine persönliche Behand- lung und die lückenlose Verbindung von Arztpraxis und Klinik gewährleistet. Gynäkologie | Gynäkologie In allen Lebensphasen
  • 16. 16
  • 17. 17 Inhalt Gynäkologie 18 Operative Gynäkologie 21 Urogynäkologie 25 Gynäkologische Onkologie 30 Senologie 34 Brustoperationen 39 Gynäkologische Endokrinologie 40 Gynäkologische Operationen im Überblick
  • 18. 18 Gynäkologie | Operative Gynäkologie Operative Gynäkologie Gebärmutter Eierstock mit Ovar Eileiter Blase Scheide Beckenboden Darm
  • 19. 19 Gynäkologie | Operative Gynäkologie Die Geschlechtsorgane der Frau unterliegen im Laufe des Le- bens vielen Veränderungen, etwa während der Geschlechts- reifung, im monatlichen Zyklus, in der Schwangerschaft und bedingt durch Geburten sowie später in der Menopause. Da- durch entstehen auch oftmals krankhafte Veränderungen und Probleme, die in vielen Fällen nur operativ behandelt werden können. Neben diesen Organveränderungen treten auch viel- fältige gutartige und bösartige Tumore auf, deren operative Entfernung die wichtigste Behandlung darstellt. Die operative Gynäkologie umfasst alle Operationen in der Frauenheilkunde. Dabei werden Krankheiten und Störungen der weiblichen Geschlechtsorgane im Unterleib, der Brust und der Blase behandelt und oft geheilt. Zu diesen Krankheiten gehören: • gutartige und bösartige Tumore der Geschlechtsorgane und deren Vorstufen • durch Gewebeveränderungen bedingte Schmerzzustände • Funktionsstörungen wie z.B. Blutungsprobleme oder Harninkontinenz • angeborene Fehlbildungen Früher wurden viele dieser Veränderungen isoliert betrach- tet. Heute werden alle Organe im Zusammenhang mit dem ganzen Körper – insbesondere mit den lebenswichtigen hor- monellen Funktionen – gesehen und bewertet. So hat sich die operative Gynäkologie in den letzten Jahr- zehnten stark in Richtung organerhaltender Operationen entwickelt.
  • 20. 20 Gynäkologie | Operative Gynäkologie Es werden je nach Notwendigkeit und Möglichkeit verschie- dene operative Methoden und Zugangswege angewandt: bei Operationen im Unterbauch die minimal-invasiven und die offenen Eingriffe, die vaginalen Operationen und die mini- mal-invasive Bauchspiegelung. Brusteingriffe werden wenn immer möglich brusterhaltend durchgeführt. Auch die mo- dernen Bandoperationen bei der Urininkontinenz sind mini- mal belastende Eingriffe. Die Operation beginnt im Sprechzimmer In der Klinik Seeschau wird grosser Wert auf die präopera- tive Betreuung der Patientin gelegt, also auf das Geschehen vor der Operation. Der Befund wird offen und genau bespro- chen und, wenn sichtbar, im Ultraschall gezeigt. Es folgt eine ausführliche Beratung betreffend die Konsequenzen und die therapeutischen Möglichkeiten mit und ohne Operation. Ein notwendiger Eingriff und der darauffolgende Verlauf werden geschildert, sodass sich die Patientin ein klares Bild davon machen kann. Es folgen allenfalls weitere notwendige Abklä- rungen und bei Bedarf eine nochmalige Besprechung. Wenn die Patientin überzeugt und auch gefühlsmässig einverstan- den ist sowie Vertrauen in den Operateur hat, ist die Basis für den Behandlungserfolg gegeben. Die individuelle Einfühlung ist ebenso unumgänglich wie die ärztliche Objektivität. Es braucht klare und für die Patientin nachvollziehbare Entscheidungen. Eine offene und ehrliche Kommunikation in verständlicher Sprache schafft das not- wendige Vertrauen.
  • 21. 21 Urogynäkologie Die Urogynäkologie umfasst die Behandlung von Blasen- problemen und von Beckenbodenerkrankungen bei der Frau. Harninkontinenz Der unwillkürliche Urinverlust oder die Harninkontinenz ist eines der häufigsten Frauenleiden, von dem rund 20 Prozent aller Frauen betroffen sind. Die Krankheit kann in jedem Al- ter auftreten, die Häufigkeit nimmt jedoch mit steigendem Alter zu. Grund dafür ist die weibliche Anatomie mit einer kurzen Harnröhre und mit mehreren Öffnungen im Becken- boden, der in der Schwangerschaft und während der Geburt grossen Belastungen ausgesetzt ist. Wichtig ist auch der Ein- fluss der weiblichen Hormone, die nach den Wechseljahren, aber auch im Wochenbett absinken und so zu einer Schwä- chung des Gewebes führen. Man unterscheidet zwei Formen der Harninkontinenz: den Harnverlust bei Belastung, auch Stressinkontinenz genannt, und den Harnverlust bei übermässigem Harndrang, auch Dranginkontinenz genannt. Oft handelt es sich auch um eine Mischinkontinenz, bei der beide Formen in unterschiedlichen Anteilen vorhanden sind. Gynäkologie | Urogynäkologie
  • 22. 22 Gynäkologie | Urogynäkologie Belastungsinkontinenz Die Belastungsinkontinenz tritt bei körperlichen Anstrengun- gen auf, die den Druck im Bauchraum erhöhen, wie beispiels- weise Hüpfen, Springen oder das Heben von Lasten, aber auch Husten, Niesen und Lachen. Die Belastungsinkontinenz kann mit Beckenbodentraining, Hormonen und Pessaren, bei unbefriedigender Heilung auch sehr erfolgreich mit Operatio- nen behandelt werden. Der häufigste Eingriff ist die wenig in- vasive Einlage eines speziellen Bandes unter die Harnröhre. Bei der Operation mittels TVT (Tension-free Vaginal Tape) wird das Band durch einen 15 mm messenden Schnitt in der Vaginalhaut unter die Harnröhre gelegt und seitlich im Bin- degewebe und der Muskulatur des Beckens verankert. Die Lage wird genau angepasst und der kleine Schnitt genäht. Ein Katheter ist nicht notwendig, die Patientin kann Wasser lösen, braucht keine Bettruhe und meist keine Schmerzmittel. Gebär- mutter ScheideBeckenboden Blase Gebär- mutter ScheideBeckenboden Blase Belastungsinkontinenz TVT-O-Band-Operation: Das Band wird in örtlicher Betäubung span- nungsfrei um die Harnröhre gelegt und beidseits seitlich des Scham- beins durchgezogen.
  • 23. 23 Gynäkologie | Urogynäkologie Dranginkontinenz Bei der Dranginkontinenz verliert die Frau wegen übermässi- gem, unkontrollierbarem Harndrang ungewollt Urin ausser- halb der Toilette. Grund dafür ist die Übererregbarkeit der Blasenmuskulatur, was durch zu kleine Blasenfüllungen und Hormonmangel begünstigt wird. Es gibt je nach Ursache und Situation vielfältige Behandlungsmöglichkeiten und Medi- kamente, eine alleinige Dranginkontinenz wird jedoch nicht operiert. Wichtig ist vor allem das aktive Blasentraining, für das die Patientin viel Geduld und Unterstützung braucht. Beckenbodensenkung Bei den Beckenbodenerkrankungen treten vor allem Senkun- gen der Beckenorgane bis zum Vorfall auf, davon betroffen sind die Blase, die Gebärmutter und der Enddarm. Von einem Vorfall spricht man, wenn Teile dieser Organe vor die Schei- de austreten. Die häufigste Ursache dafür ist die grosse Belastung des Be- ckenbodens während der Schwangerschaft und der Geburt. Eine wichtige Rolle spielen jedoch auch eine angeborene, konstitutionelle Bindegewebsschwäche, der Hormonmangel nach der Menopause und andere dauernde Belastungen wie das Heben grosser Lasten oder chronischer Husten. Blase ScheideBeckenboden Gebärmutter Darm Senkung von Scheide, Blase, ­Gebärmutter und Darm
  • 24. 24 Gynäkologie | Urogynäkologie Wie bei der Stressinkontinenz werden auch hier Becken- bodentraining, lokale Hormone etc. angewandt. Ein ausge- prägter Senkungszustand oder ein Organvorfall muss bei Vorhandensein störender Beschwerden operativ behandelt werden. Solche Senkungsoperationen sind komplexe Ein- griffe und verlangen viel Erfahrung des Operateurs. Dabei werden die abgesenkten Organe bestmöglich wieder in ihre ursprüngliche Position zurückverlagert und an kräftigerem Gewebe fixiert. Die Eingriffe erfolgen fast immer von der Scheide her und hinterlassen keine sichtbaren Narben. Blase ScheideBeckenboden Darm Gewebeverstärkungen Zustand nach Senkungsoperation kombiniert mit Hysterektomie: Das Scheidenende ist am sacro­ spinalen Ligament fixiert, die Blase durch eine vordere Geweberaf­ fung, der Darm durch eine hintere ­Ge­weberaffung zurückgeschoben
  • 25. 25 Gynäkologische Onkologie Die gynäkologische Onkologie umfasst die Diagnostik und Behandlung der speziellen Krebserkrankungen bei der Frau wie Brust-, Eierstock-, Gebärmutter- und Schei- denkrebs. Professionelle Frauenärzte sind durch ihre spezifische Aus- und Weiterbildung in der Lage, die Frau in dieser sensitiven Situation ganzheitlich zu betreuen, ohne sie auf ihr erkranktes Organ zu reduzieren. Wieso ist eine Spezialisierung in diesem Fach überhaupt notwendig? Einerseits, da das Wissen um die einzelnen Erkrankungen immer umfangreicher wird. Andererseits, weil die ganzheitliche Betreuung krebskranker Frauen aus einer Hand dadurch erst möglich wird. Erkrankungshäufigkeit Während in den Ländern der Dritten Welt der Gebärmutter- halskrebs die häufigste Krebsart bei der Frau ist, erkranken weibliche Personen in den westlichen Industrieländern am häufigsten an Brustkrebs (siehe auch Kapitel Senologie). An der Klinik Seeschau werden die Patientinnen übergrei- fend ambulant und stationär behandelt. Die Planung und Koordination der Behandlung ist dabei sehr entscheidend. So- wohl Risikoberatung und Früherkennung als auch Operation, Chemotherapie und Nachsorge werden in enger Koopera­tion mit Universitätskliniken in der Schweiz und Deutschland durchgeführt. Gynäkologie | Gynäkologische Onkologie
  • 26. 26 Gynäkologie | Gynäkologische Onkologie Ovarialkarzinom (Eierstockkrebs) Der Eierstockkrebs ist die fünfthäufigste bösartige Erkran- kung der Frau. Meist bleibt die Krankheit ohne Symptome und wird deshalb erst in einem späten Stadium erkannt. Im Vordergrund der Therapie stehen die umfassende ope- rative Sanierung und die Chemotherapie. In neueren wis- senschaftlichen Publikationen wird immer wieder die transvaginale Ultraschalluntersuchung als Vorsorge genannt, deren Wert ist aber nicht bewiesen. Etwa 10 Prozent der Ova- rialkarzinome sind erblich bedingt. Die präventive Operation in Risikogruppen scheint die effektivste Vorsorgemassnahme zu sein. Dabei ist nach derzeitigem Wissensstand die präven- tive Entfernung der Eileiter massgebend. Bei der Diagnostik des Ovarialkarzinoms ist die transvaginale Sonografie führend. Durch diese Methode lässt sich am bes- ten erkennen, ob es sich um einen gut- oder bösartigen Tu- mor handelt.
  • 27. 27 Gynäkologie | Gynäkologische Onkologie Zervixkarzinom (Gebärmutterhalskrebs) Der Gebärmutterhalskrebs ist die zehnthäufigste Krebser- krankung bei der Frau. Die Altersverteilung zeigt einen ers- ten Gipfel zwischen 35 und 54 Jahren sowie einen weiteren ab 65 Jahren. Das mittlere Alter bei der Erstdiagnose des Zer- vixkarzinoms hat sich in den letzten 25 Jahren um 14 Jahre verringert. Faktoren wie Rauchen, genitale Infektionen, die Langzeitein- nahme von oralen Kontrazeptiva, eine hohe Anzahl Geburten sowie die Unterdrückung des Immunsystems stehen in der Diskussion, die Entstehung zu fördern. Durch die regelmässige Vorsorgeuntersuchung mit Zytologie und HPV-Testung aus dem Gebärmutterhals und durch die Durchführung einer Kolposkopie wird diese Erkrankung in den westlichen Industrieländern meist im Vorstadium eines Krebses erkannt und die betroffenen Frauen können durch eine kleine Operation geheilt werden. Vor über 30 Jahren hat man die Bedeutung der Papillomviren bei der Entstehung dieser Erkrankung erkannt. In den letzten Jahren wurden erfolgreich Impfstoffe entwickelt. Zwei Impf- stoffe sind derzeit weltweit zugelassen. Es ist dies das erste Mal, dass die Entstehung einer Krebserkrankung durch eine Impfung verhindert werden kann. Im fortgeschrittenen Stadium wird diese Erkrankung mit ausgedehnter Operation, Bestrahlung und Chemotherapie behandelt.
  • 28. 28 Gynäkologie | Gynäkologische Onkologie Korpuskarzinom (Gebärmutterkörperkrebs) Das Korpuskarzinom oder Endometriumkarzinom ist der viert- häufigste bösartige Tumor bei der Frau in den westlichen In- dustrieländern. Diese Erkrankung betrifft am häufigsten Frauen in und nach den Wechseljahren. Die Erkrankungshäu- figkeit nimmt mit steigendem Alter zu; der Gipfel der Erkran- kung liegt zwischen 75 und 80 Jahren. Als gesicherte Risikofaktoren gelten die Langzeiteinnahme von Östrogenen ohne Gestagenschutz, eine Hormontherapie mit einer kürzer als 12 Tage/Monat dauernden Gestagengabe, ein metabolisches Syndrom mit Adipositas (Body Mass Index höher als 25), ein Diabetes Mellitus, ein PCO-Syndrom, eine lange Lebensphase mit Menstruationsblutungen, ausbleiben- de Geburten, ein Mammakarzinom, hohe Estradiolkonzentra­ tionen, eine Tamoxifen-Therapie und das HNPCC-Syndrom. 
 Eine hohe Geburtenzahl, Sport, Kontrazeptiva-Einnahme und eine lebenslange sojareiche Ernährung senken das Risiko der Entstehung eines Endometriumkarzinoms.Wichtiges hinwei- sendes Symptom auf ein Endometriumkarzinom ist die Blu- tung aus der Gebärmutter bei postmenopausalen Frauen. Eine veränderliche Intensität und Frequenz der Blutungen bei peri- menopausalen Frauen ist ebenfalls verdächtig. Als Therapieoption gibt es die ausgedehnte Operation, die Bestrahlung und die Chemotherapie.
  • 29. 29 Gynäkologie | Gynäkologische Onkologie Vulva-/Vaginalkarzinom (Scheidenkrebs) Das Vulvakarzinom ist das vierthäufigste Genital-Karzinom. Es ist mit einer Häufigkeit von 12 Erkrankungen pro 100 000 Frauen rund fünfmal seltener als das Zervixkarzinom. Seit den 1970er-Jahren hat die Häufigkeit deutlich zugenom- men und hatte sich in den 1980er-Jahren bereits verdoppelt. Als Gründe für den Anstieg kommen eine wachsende Zahl an HPV-Neuinfektionen des unteren Genitaltraktes und Verbes- serungen diagnostischer Verfahren in Betracht. Die Primärprävention besteht in der Verhinderung einer HPV-Infektion als Ursache der VIN (in 90%) und des Vulva- karzinoms (in 40 bis 60%) durch eine Impfung. Die Sekundärprävention besteht in der frühzeitigen Diagnos- tik und sanierenden Operation der präinvasiven Läsionen (VIN). Dazu ist es unerlässlich, in der jährlichen Vorsorgeun- tersuchung die Vulva und die Vagina suffizient und gründ- lich, auch mittels Kolposkopie, zu untersuchen. Zusätzlich sollte aus verdächtigen Bezirken eine Zytologie und HPV-Tes- tung durchgeführt werden. Das häufigste Symptom pathologischer Vulvaveränderungen ist der Juckreiz. Schmerzen am Damm, Brennen, erschwer- tes Wasserlassen, das subjektive Erfassen von tastbaren und sichtbaren Veränderungen sind weitere Symptome. Blutun- gen oder Fluor treten selten auf. Die Hälfte der Patientinnen ist beschwerdefrei. Als Therapie stehen Operation und Bestrahlung, selten Che- motherapie zur Verfügung. Im Rahmen der operativen Sa- nierung sind häufig plastische Verfahren zur Defektdeckung notwendig.
  • 30. 30 Gynäkologie | Senologie Senologie Die Senologie (von franz le sein «die Brust»; urspr. lat. si- nus «Krümmung») ist die Lehre von der weiblichen Brust. Das Arbeitsgebiet der Senologie erstreckt sich von biologi- schen, physiologischen und anatomischen Grundlagenfä- chern über diagnostische und therapeutische Verfahren bis hin zu Nachsorge und Prophylaxe. In der Betreuung der Frau- en bemühen sich Senologen verstärkt um eine ganzheitliche Sicht der Patientinnen, die auch psychische und soziale As- pekte mit einschliesst. Zentrale Themen der aktuellen senologischen Forschung sind Vorgänge im Rahmen der physiologischen respektive gestör- ten Brustentwicklung und besonders die Entstehung und Be- handlung von gut- und bösartigen Neubildungen. Ein Ziel ist, die Zahl und Schwere der Neuerkrankungen zu verringern, indem effektivere Vorsorgemassnahmen etabliert werden. Dabei spannt sich der Bogen von Patientenschulungen zum korrekten Abtasten der eigenen Brust bis zur Entwicklung von strengen Qualitätssicherungsprogrammen im Bereich Mammografie. Ein weiterer Schwerpunkt ist die kontinuierli- che Weiterentwicklung chirurgischer Techniken zur Brustre- konstruktion und Mamillenrekonstruktion. Da überwiegend brusterhaltend gearbeitet wird, sind vollständige Brustampu- tationen inzwischen nur noch selten vonnöten.
  • 31. 31 Gynäkologie | Senologie Gutartige Brusterkrankungen Angeborene Fehlbildungen, Mammahyperplasie und Mam- mahypertrophie sowie die Mastopathie sind die hauptsäch- lichen Erkrankungen. Sowohl körperliche Beschwerden als auch eine psychische Belastung stellen die Herausforderun- gen in der Betreuung der betroffenen Frauen dar. Oft sind die Probleme mit Operationen zu beheben, immer wieder muss eine medikamentöse oder psychotherapeutische Begleitthe- rapie angeboten werden. Bösartige Erkrankungen der Brust (Mammakarzinom) Das Mammakarzinom ist die häufigste Krebserkrankung bei der Frau. Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei etwa 62 Jahren. Das Risiko einer Frau, irgendwann im Leben an Brustkrebs zu erkranken, liegt bei rund 12 Prozent. Das Mam- makarzinom ist für 27 Prozent aller Krebstodesfälle bei Frau- en zwischen 35 und 60 Jahren verantwortlich. Die ersten 5 Jahre nach Diagnose überleben etwa 76 Prozent, das tumor­ abhängige Überleben für die ersten 5 Jahre liegt bei 83 Pro- zent aller Fälle. Die Überlebensrate der betroffenen Frauen steigt vor allem durch die verbesserte Früherkennung und die modernen The- rapiemethoden an. Bereits in der Vorsorge sollten eine umfassende Untersuchung der Brust und eine individuelle Risikoberatung erfolgen. Diagnostische Verfahren sind Tastuntersuchung, Ultraschall, Mammografie und Magnetresonanztomografie. Anhand die- ser bildgebenden Verfahren ist sehr häufig eine minimal invasive Gewebeentnahme mittels Stanz- oder Vakuumbi- opsie möglich. Dadurch verbessert sich die Situation erheb- lich. Entscheidende therapeutische Planungsschritte können Brustkrebs Partielle Mastektomie Schnitt
  • 32. 32 in Absprache mit der betroffenen Frau von vornherein fest- gelegt werden. Hier können die Ausdehnung der Operation unter Einbeziehung der onkologischen Sicherheitsabstän- de, eventuell notwendige onkoplastische Operationen zur Re- konstruktion des operativen Defektes und die Wünsche der Pa­tientin zu einem operativen Gesamtkonzept zusammenge- führt werden. Neben dieser frühzeitigen, umfassenden Operationsplanung hat insbesondere die Einführung der Sentinel-Node-Biopsie (Entfernung des «Wächter-Lymphknotens») zu Fortschritten in der operativen Therapie des primären Mammakarzinoms geführt. Die Beschränkung der konventionellen operativen Entfernung von Lymphknoten auf Fälle mit klinisch oder so- nographisch befallener Achselregion ermöglicht für annä- hernd 60 Prozent unserer Patientinnen eine Einschränkung der Operationsradikalität. Gleiches gilt auch für die onkoplastischen Operationstechni- ken. Durch die gleichzeitige oder zweizeitige Rekonstruktion der Brust wird die Erhaltung der körperlichen Integrität bei maximaler onkologischer Sicherheit erreicht. Die diagnostischen und operativen Fortschritte in der Thera- pie des Mammakarzinoms werden ergänzt durch die Erfolge der primären systemischen Therapie. Hier hat die Chemothe- rapie vor der Operation zu beachtlichen Komplettremissions- raten geführt. Dadurch können bisher als inoperabel geltende Mammakarzinome operiert und die Rate an brusterhaltenden Operationen erhöht werden. Gynäkologie | Senologie
  • 33. 33 Eine postoperative Strahlentherapie führt zur Verbesserung der lokalen Tumorkontrolle nach einer brusterhaltenden Ope- ration oder einer Mastektomie. Studien haben gezeigt, dass darüber hinaus auch die Sterblichkeit relevant gesenkt wird. Die Effekte sind unabhängig vom Alter der Patientin. Nicht abschliessend geklärt sind die Effekte der Radiotherapie des regionalen Lymphabflusses und der intraoperativen Bestrah- lung. Die adjuvante Systemtherapie hat einen neuen Stellen- wert erhalten. Insgesamt steht den behandelnden Ärzten ein grosses Arse- nal von diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten für ihre Patientinnen zur Verfügung. Entscheidend für die Verbesserung der Gesamtergebnisse ist die massgeschnei- derte Therapie. Unter- oder Übertherapie respektive nicht leitliniengerechte Therapie verschlechtern die Ergebnisqua- lität. Etwa 5 Prozent aller Mammakarzinome entstehen aufgrund einer erblichen Disposition. Frauen mit Mutationen in den Genen BRCA1 oder BRCA2 haben ein Risiko von 50 bis 80 Prozent, im Laufe ihres Lebens an einem Mammakarzinom zu erkranken. Beim kontralateralen Mammakarzinom liegt das Risiko bei 60 Prozent, beim Ovarialkarzinom bei 10 bis 40 Prozent. In diesen Fällen kann eine genetische Beratung in spezialisierten Einrichtungen sinnvoll sein. Gynäkologie | Senologie
  • 34. 34 Gynäkologie | Brustoperationen Ergänzend zu den verschiedenen Tumoroperations-Tech- niken an der Brust führen wir an der Klinik Seeschau neben sämtlichen Operationen bei gutartigen Bruster- krankungen (Brustknotenentfernungen, Milchgangsent- fernungen, Abszesseröffnungen usw.) auch ein grosses Spektrum an plastisch-ästhetischen und rekonstruktiven Operationstechniken durch, bei Bedarf in Zusammenar- beit mit unseren Fachärzten für Plastische, Rekonstruk- tive und Ästhetische Chirurgie. Augmentationsplastik (operative Brustvergrösserung) Mittels operativer Brustvergrösserung ist es möglich, die Kör- perproportionen zu harmonisieren und das körperliche Er- scheinungsbild zu verbessern. Dies ist oft gewünscht bei deutlicher Reduktion der Brustgrösse durch das Stillen bei abgeschlossener Familienplanung oder bei störender mini- maler Brustgrösse nach abgeschlossener Brustentwicklung. Senologie: Brustoperationen Narbenverlauf nach klassischer Operationsmethode Anfängliche Form und Narbe bei narbenarmer Operationsmethode Vergrösserungsoperation ohne Straffungsoperation
  • 35. 35 Gynäkologie | Brustoperationen Die Brust kann durch Einsetzen eines Kunststoffkissens (Silikon-Implantat) über einen kleinen Hautschnitt im Un- ter-Brustfalt vergrössert werden. Die Grösse und Form des Silikon-Implantates wird vor der Operation mit der Patien- tin mittels Probeprothesen als BH-Einlage evaluiert. Silikon ist ein sehr stabiler, chemisch wenig reagierender Kunst- stoff. Die Hülle eines Implantates besteht immer aus festem Silikon. Als Füllmaterial stehen heute Silikongel, Kochsalz- lösung oder Hydrogele zur Verfügung. Die Operation wird üblicherweise in einer Vollnarkose im Rahmen einer Kurz- hospitalisation oder auch ambulant durchgeführt. Als Nach- behandlung ist lediglich das Tragen eines Ober-Brustbandes für sechs Wochen notwendig, was das Verrutschen der Pro- thesen verhindert. In der Regel wird die Stillfähigkeit durch das Implantat nicht beeinflusst. Regelmässige Brustkontrollen im Rahmen der jährlichen ärzt- lichen Vorsorgeuntersuchung sollen wie üblich durchgeführt werden. Auch weiterführende Untersuchungen wie Mammo- graphie, Brustultraschall oder Kernspintomographie können trotz des Implantates aussagekräftig beurteilt werden. Kleine Brust vor und nach Einpflan- zung eines Implantats hinter bzw. vor dem Brustmuskel Implantat Fettgewebe Drüsengewebe Brustmuskel
  • 36. 36 Gynäkologie | Brustoperationen Reduktionsplastik (operative Brustverkleinerung) Grosse Brüste können im Bereich der Wirbelsäule erhebliche Schmerzen und Haltungsstörungen sowie massives Einschnei- den von BH-Trägern verursachen. Das Ziel der Operation ist, beide Brüste in Form und Grösse anzupassen und dabei mög- lichst wenige, unauffällige Narben zu hinterlassen. Die Brust- warzen werden an Grösse und Höhenstand korrigiert. Bei der klassischen Operationstechnik entsteht zusätzlich zu oben erwähnten Narben eine längere Narbe entlang der gan- zen Unterbrustfalte beider Brüste. Bei dieser Operationstech- nik bekommt die Brust schon unmittelbar nach dem Eingriff ihre definitive Form. Die Operation wird üblicherweise in ei- ner Vollnarkose im Rahmen einer Kurzhospitalisation oder auch ambulant durchgeführt. Als Nachbehandlung ist ledig- lich das Tragen eines gut sitzenden BHs Tag und Nacht für zwölf Wochen notwendig.
  • 37. 37 Gynäkologie | Brustoperationen Mammopexie (operative Bruststraffung) Erschlaffte und dadurch fallende Brüste, zum Beispiel nach dem Stillen oder nach Gewichtsabnahme, können durch eine Mammopexie (operative Bruststraffung) in ihrer Form korri- giert werden. Das bestehende Brustgewebe respektive Brust- volumen wird wieder zu einer normalen Brustform korrigiert. Die Lage und Grösse der Brustwarzen werden entsprechend angepasst. Die Bruststraffung wird nach den gleichen Operationstechni- ken wie die Brustverkleinerung (narbenarm oder klassisch) durchgeführt, mit dem Unterschied, dass kein Gewebe ent- fernt wird. Gelegentlich ist es sogar wünschenswert, nebst der Straffung noch etwas fehlendes Brustvolumen durch zu- sätzliches Einlegen einer Silikonprothese (siehe Augmenta- tionplasik) zu verbessern. Die Operation wird üblicherweise in einer Vollnarkose im Rahmen einer Kurzhospitalisation oder auch ambulant durchgeführt.
  • 38. 38 Brustrekonstruktion (Wiederaufbau) mit Eigengewebe oder Implantaten Wenn in seltenen Fällen eine Brust wegen eines ausgedehn- ten Brustkrebsbefalls entfernt werden muss, kann eine Brust wiederhergestellt werden. Dies kann durch Eigengewebe vom Bauch (TRAM-Lappen) oder Rücken (Latissimus-dorsi- Lappen) in der gleichen Operation wie die Brustentfernung oder auch jederzeit später in Rahmen einer Zweitoperation durchgeführt werden. Die Brust kann auch mittels Prothese rekonstruiert werden. Dabei wird vorgängig die Haut durch eine auffüllbare Expan- derprothese bis auf die gewünschte Grösse vorgedehnt, um nachfolgend die zur anderen Brust passende Prothesengrös- se und -form einzulegen. Gynäkologie | Brustoperationen
  • 39. 39 Gynäkologie | Gynäkologische Endokrinologie Die gynäkologische Endokrinologie befasst sich mit Krank- heiten und Veränderungen, welche ihre Ursachen in einer Störung des Zusammenspiels oder der Produktion der Ge- schlechtshormone hat. Darüber hinaus beschäftigt sich die gynäkologische Endokrinologie auch mit wichtigen Fragen wie Beschwerden um die Wechseljahre, Störungen der Pu- bertätsentwicklung, Verhütung, Sexualmedizin und Psycho- somatik. Entsprechend wichtig ist die Beziehung der Frau zum behan- delnden Arzt. Offenheit und Vertrauen sind dabei entschei- dende Faktoren und bilden die Basis für eine erfolgreiche Abklärung und Behandlung. Die Klinik Seeschau verfügt in der Endokrinologie über fundierte Kooperationen mit ex- ternen Partnern, welche die Behandlungsqualität zusätzlich stützen. Gynäkologische Endokrinologie
  • 40. 40 Gynäkologie | Gynäkologische Operationen im Überblick Brust • Probeentnahmen/Entfernung von gutartigen Brusttumoren • Schnellschnittuntersuchungen • Entfernung von bösartigen Tumoren • Sentinel-Biopsie der Lymphknoten/ Entfernung befallener Lymphknoten aus der Achselhöhle • Rekonstruktionsoperationen • Plastische Operationen Vulva/Vagina/Beckenboden • Sämtliche Operationen bei gut- oder bösartigen Befunden • Sämtliche Operationsverfahren bei Beckenbodensenkung • Bandoperationen bei Inkontinenz Gynäkologische Operationen an der Klinik Seeschau
  • 41. 41 Gebärmutter • Gebärmutterspiegelungen (Hysteroskopie) und Ausschabungen (Abrasio) • Organerhaltende Operationen wie Konisationen, Polypentfernungen etc. • Verödung der Gebärmutterschleimhaut bei Blutungen (Endometriumsablation) • Gebärmutterentfernung durch die Scheide, mittels Bauchspiegelung oder nach Bauch­eröffnung • Radikaloperationen bei Gebärmutterkrebs Eierstöcke • Minimal-invasive Entfernung gut- und bösartiger Befunde • Operationen bei Endometriose • Radikaloperationen bei Eierstockkrebs Gynäkologie | Gynäkologische Operationen im Überblick
  • 42. 42 Gynäkologie | Portrait Klinik Seeschau Menschlich nah, kompetent und privat Die Kernaussage der Klinik Seeschau bringt auf den Punkt, was die Institution am Bodensee auszeichnet. Das gesammelte Fachwissen und die langjährige Erfahrung der Belegärzte und Mitarbeitenden verbinden sich mit ­einer familiären und vertrauensvollen Atmosphäre und einem hohen Mass an Menschlichkeit und Respekt. Resultat ist nicht nur ein attraktives Gesamtangebot, das in medizinischer und technischer Hinsicht zu überzeugen ver- mag. Vor allem entsteht dadurch bei den Patienten ein Gefühl der Sicherheit und des Wohlbefindens – und die Gewissheit, am richtigen Ort von den richtigen Fachkräften die richtige Behandlung und Betreuung zu erfahren. Der Mensch im Zentrum Wer in die Klinik Seeschau eintritt, kommt nicht in erster Li- nie als Patient, schon gar nicht als Fall oder als Krankheit. Er kommt als Mensch, und als solcher wird er unter dem Aspekt der Ganzheitlichkeit ins Zentrum gestellt. In vertieften Ge- sprächen, aber auch im Klinikalltag ist der persönliche Kon- takt geprägt von Offenheit und Achtsamkeit, von Empathie und gegenseitigem Respekt. Die vertrauensvolle Atmosphäre in der Klinik Seeschau wur- zelt nicht zuletzt in der überschaubaren Grösse der Institu- tion. Patienten werden privat, halbprivat oder allgemein in einem von 24 hell und freundlich eingerichteten Einzel- und Doppelzimmern mit insgesamt 32 stationären/teilstationären und 10 ambulanten Betten betreut. Alle Räume sind hochwer- tig mit Parkett, eigenem Nassbereich, Direktwahltelefon, TV und einem Medienterminal mit Internetzugang ausgestattet. Jedes Zimmer öffnet sich dank Balkon oder Gartensitzplatz ­direkt gegen aussen und hin zur erholsamen Natur.
  • 43. 43 Gynäkologie | Portrait Klinik Seeschau Technologie und Fachkompetenz Nicht nur in Bezug auf den Wohnkomfort, sondern auch im Hinblick auf Infrastruktur und Technologie ist das Angebot der Klinik Seeschau auf höchstem Niveau. Sie verfügt über die schweizweit modernsten Operationssäle und hat dank ei- ner breiten Vernetzung einen direkten Zugang zu speziali- sierten Operationstechnologien. Als Listenspital des Kantons Thurgau bietet die Klinik See- schau ein umfassendes Leistungsspektrum. Es umfasst die chirurgischen Fachbereiche Orthopädische Chirurgie, Vis- zeralchirurgie, Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie sowie Handchirurgie, ebenso die Augenheilkunde sowie die Urologie. Letztere ist in das innovative Netzwerk Uroviva eingebettet, wodurch die Patienten von umfassen- der Behandlungsqualität und spezialisiertem Fachwissen in der modernen ambulanten und stationären Urologie profitie- ren. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Gynäkologie. Mit dem Brustspezialistenteam Seeschau wurde überdies ein zusätzli- cher Kompetenzbereich für Patientinnen geschaffen, der das gesamte Spektrum der Brustchirurgie abdeckt.
  • 44. 44 Orthopädie Gynäkologie Urologie Chirurgie Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie Augenchirurgie Fachübergreifende Dienste • Anästhesiologie und Schmerztherapie • Innere Medizin Die Fachbereiche im Überblick Weitere Informationen ­finden Sie unter www.klinik-seeschau.ch Gynäkologie | Portrait Klinik Seeschau
  • 46. 46 Gynäkologie | Sachwortregister Sachwortregister A Augmentationsplastik 34 B Beckenbodensenkung 23 Belastungsinkontinenz 22 Brusterkrankungen 31 Brustimplantate 35 Brustkrebs 31 Brustoperationen 34 Brustrekonstruktion 38 Bruststraffung 37 Brustvergrösserung 34 Brustverkleinerung 36 C Chirurgisches Spektrum 40 D Dranginkontinenz 23 E Eierstockkrebs 26 Endokrinologie 39 Endometriumkarzinom 28 G Gebärmutterhalskrebs 27 Gebärmutterkörperkrebs 28 Gynäkologische Onkologie 25 Gynäkologische Operationen 40 H Harninkontinenz 21 K Korpuskarzinom 28 Krebserkrankungen 25 L Lebensphasen 12 M Mammakarzinom 31 Mammopexie 37 O Onkologie 25 Operative Gynäkologie 18 Ovarialkarzinom 26 R Reduktionsplastik 36 S Scheidenkrebs 29 Senologie 30 Sentinel-Node-Biopsie 32 T TVT (Tension-free Vaginal Tape) 22 U Urogynäkologie 21 V Vaginalkarzinom 29 Vulvakarzinom 29 Z Zervixkarzinom 27
  • 47. Impressum Verantwortlich für den Inhalt: Klinik Seeschau AG Autoren der Fachtexte: Dr. med. Andrea Mohr Dr. med. Dimitrios Chatsiproios, Dr. med. Alfred Meyer Redaktion, Layout und Realisation: DACHCOM.CH Fotorechte: Klinik Seeschau AG Druck: Heer Druck AG, Sulgen KLINIK SEESCHAU AG Bernrainstrasse 17 CH-8280 Kreuzlingen T +41 (0)71 677 53 53 F +41 (0)71 672 55 15 info@klinik-seeschau.ch www.klinik-seeschau.ch
  • 48. Klinik Seeschau AG Bernrainstrasse 17, CH-8280 Kreuzlingen, T +41 (0)71 677 53 53, F +41 (0)71 672 55 15 info@klinik-seeschau.ch, www.klinik-seeschau.ch KLINIK SEESCHAU A M B O D E N S E E wir leben für die zufriedenheit unserer patienten