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Organisation und Planung




   Priorisieren und Bewerten
Problemstellung
●   Viele Menschen sind nicht in der Lage Dinge sachlich
    zu bewerten und gehen intuitiv vor.
●   Intuition ist zwar wichtig, doch oft spielt sie uns einen
    Streich. Kriterien stellen sich oft zu spät als falsch
    priorisiert heraus und verusachen uns Probleme.
●   Das ist dann kritisch, wenn man sich mitten in einem
    Projekt befindet und feststellt, dass man nicht
    rechtzeitig fertig wird oder die Kosten explodieren.




                                                           Folie 2
Wie gelange ich zu eindeutigen
               Kriterien?
●   Es gibt verschiedene Methoden zu einer
    sachlichen Bewertung oder Priorisierung zu
    gelangen.
●   Für mich haben sich in der Vergangenheit zwei
    Verfahren als sehr positiv erwiesen:

    Die Entscheidungsmatrix und die gewichtete
    Bewertung.


                                                 Folie 3
Die Entscheidungsmatrix
●   Sie funktioniert sehr einfach:
    ●   Stellen Sie sich eine Saison der Fußball Bundesliga
        vor, in der mehrere Mannschaften um den
        deutschen Meistertitel spielen.
    ●   Am Ende der Saison stehen alle Plätze fest.
    ●   Der deutsche Meister genießt dann die höchste
        Priorität im Spitzenfußball.
    ●   Der Tabellenletzte hat die geringste Priorität im
        Spitzenfußball und steigt ab.


                                                            Folie 4
Jeder gegen jeden
●   In der Entscheidungsmatrix wird jedes Merkmal
    gegen jedes andere Merkmal bewertet.
●   Es gibt kein Unentschieden. Man muss sich
    ganz klar für ein Siegermerkmal entscheiden.
●   Das Siegermerkmal erhält immer einen Punkt.
    Das Verlierermerkmal erhält null Punkte.
●   Das Merkmal mit den meisten Punkten hat die
    höchste Priorität.

                                               Folie 5
Die Entscheidungsmatrix
●   Die Summenbildung
    A=3, B=2, C=3, D=1, E=1
             ΣA
             3
            A:B   ΣB
            1:0    2
            A:C   B:C   ΣC
            1:0   0:1    3
            A:D   B:D   C:D   ΣD
            1:0   1:0   1:0    1
            A:E   B:E   C:E   D:E   ΣE
            0:1   1:0   1:0   1:0   1


                                         Folie 6
Das Ergebnis
●   A und C sowie D und E sind punktgleich?
●   Ein Blick in die Matrix ergibt:
    ●   A hat sich bereits gegen C durchgesetzt
    ●   D hat sich bereits gegen E durchgesetzt
●   Das Ergebnis der Priorisierung:
    ●   1.) A = 3
        2.) C = 3
        3.) B = 2
        4.) D = 1
        5.) E = 1
                                                  Folie 7
Fazit
●   Mit Hilfe der Entscheidungsmatrix lassen sich
    eindeutige Prioritäten festlegen.
●   Sie lässt sich beliebig erweitern, macht aber ab
    einer gwissen Größe keinen Sinn mehr. Man
    sollte dann mit einer Vorselektion arbeiten.
●   Alle Merkmale wiegen gleich schwer.
●   Alle Merkmale sind gleichberechtigt.



                                                  Folie 8
Es wird komplexer
●   Die Entscheidungsmatrix reicht nicht mehr,
    wenn man mehrere Produkte mit ähnlichen
    oder gleichen Merkmalen miteinander
    vergleichen möchte.
●   In diesem Fall greift man auf die Methode der
    gewichtete Bewertung zurück.




                                                 Folie 9
Beispiel
●   Ich benötige eine Software zur Automatisierung
    meiner Arbeit.
●   Es gibt drei Produkte gleichen Typs, die ich
    einsetzen könnte.
●   Alle sind irgendwie ähnlich, aber dennoch
    unterscheiden sie sich im Detail sehr deutlich.
●   Alle haben auch in unterschiedlichen Bereichen
    einen Mangel, der bei der Auswahl einen
    Kompromiss darstellt.
                                                   Folie 10
Wie gehe ich vor?
●   Ich definiere zunächst alle wichtigen Merkmale.
    ●   Leistungsumfang: Hat die Software alle
        gewünschten Features?
    ●   Benutzerführung: Ist sie intuitiv oder muss der User
        lange nach Funktionen suchen?
    ●   Hat die Software bei mehreren Arbeitsplätzen eine
        zentrale Datenhaltung?
    ●   Wie sieht es mit Support aus? Gibt es eine Hotline
        und wann ist sie verfügbar?
    ●   Wie hoch ist der Preis? Reicht mein Budget?
                                                        Folie 11
Wie gehe ich vor?
●   Wir erstellen eine Tabelle mit allen Merkmalen
    und formulieren sie qualitativ.
Merkmale                Produkt A           Produkt B            Produkt C
Leistungsumfang         Alle Features erfüllt 80% der Features   95% der Features


Benutzerführung         Sehr gut            gut                  Sehr gut


Zentrale Datenhaltung   ja                  ja                   nein


Support                 12h/7T              6h/5T                24h/7T


Preis                   20.000 €            15.000 €             16.500 €


                                                                              Folie 12
Spielregeln festlegen
●   Als nächstes legt man Spielregeln fest.
    ●   Wieviel Punkte vergebe ich?
    ●   Manche Kriterien sind wichtiger als andere.
    ●   Beim Testen der Produkte hat sich ergeben, dass
        eines nicht stabil läuft.
    ●   ...




                                                      Folie 13
Spielregeln festlegen
●   Man muss sich beim Festlegen der Spielregeln
    im Klaren sein, …
    ●   … was wichtig ist und was nicht.
    ●   … welche Rahmenbedingungen und äußeren
        Einflüsse habe ich, also welche Anforderungen
        leiten sich daraus ab.
    ●   … welche Grenzen sind gesetzt.
    ●   … können sie sich aufs Ergebnis auswirken?



                                                        Folie 14
Die Spielregeln für unser Beispiel
●   Man darf maximal drei Punkte je Merkmal
    vergeben.
●   Merkmale die mit Ja / Nein beantwortet werden
    können, bekommen 3 / 0 Punkte.
●   Wichtige Merkmale erhalten eine Gewichtung
    mit dem Faktor 2.
●   Man definiert Ausschluss- oder KO-Kriterien,
    die das Produkt als ungeeignet einstufen.

                                                   Folie 15
Die gewichtete Bewertung
Merkmale                Produkt A           Produkt B            Produkt C
Leistungsumfang         Alle Features erfüllt 95% der Features   80% der Features
                        3                   2                    1
Benutzerführung         gut                 Sehr gut             Sehr gut
                        2                   3                    3
Zentrale Datenhaltung   ja                  nein                 ja
x2                      3x2=6               0                    3x2=6
Support                 12h/7T              6h/5T                24h/7T
                        2                   1                    3
Preis                   20.000 €            15.000 €             16.500 €
                        1                   3                    2
Läuft stabil            ja                  ja                   nein
KO Kriterium
Summe                   15                  9

                                                                              Folie 16
Das Ergebnis
●   Produkt A hat sich mit 15 Punkten gegenüber
    Produkt B durchgesetzt.
●   Produkt C hat zwar ebenfalls 15 Punkte, ist
    aber aufgrund seiner Probleme als ungeeignet
    eingestuft.




                                              Folie 17
Was wäre wenn?
●   Um die Dynamik dieses Bewertungsverfahrens
    zu zeigen, verändern wir ein paar Parameter.
    ●   Stabilität ist kein KO-Kriterium mehr und fällt aus
        der Bewertung heraus.
    ●   Der Preis geht gewichtet in die Bewertung ein.
    ●   Zentrale Datenhaltung ist kein wichtiges Merkmal
        und fällt aus der Bewertung heraus.




                                                          Folie 18
Neue Runde
Merkmale          Produkt A           Produkt B            Produkt C
Leistungsumfang   Alle Features erfüllt 95% der Features   80% der Features
                  3                   2                    1
Benutzerführung   gut                 Sehr gut             Sehr gut
                  2                   3                    3
Support           12h/7T              6h/5T                24h/7T
                  2                   1                    3
Preis             20.000 €            15.000 €             16.500 €
                  2                   1                    3
Preis             20.000 €            15.000 €             16.500 €




                                                                        Folie 19
Neues Ergebnis
●   Produkt B setzt sich mit 12 Punkten gegen die
    anderen beiden durch.
●   Entscheidend bei dieser Runde war die
    gewichtete Bewertung des Preises.
●   Ohne die Gewichtung hätten B und C jeweils 9
    Punkte erhalten und A wäre mit 8 Punkten nur
    dritte Wahl gewesen.



                                               Folie 20
Fazit
●   Die gewichtete Bewertung kann sachlich bei
    der Entscheidungsfindung unterstützen.
●   Sie ist kein objektives Bewertungsverfahren!
●   Die Merkmale müssen gut ausgesucht sein.
●   Die Spielregeln müssen im Vorfeld festgelegt
    werden.
●   Gibt es mehrere Entscheider, müssen sie
    gemeinsam die wichtigen Merkmale und
    Spielregeln festlegen.
                                                   Folie 21
Dankeschön!




Thomas Büdinger
https://www.xing.com/profile/Thomas_Buedinger
http://twitter.com/thomasbuedinger
info@buedinger.name



                                           Folie 22

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Organisation und Planung - Priorisieren und Bewerten

  • 1. Organisation und Planung Priorisieren und Bewerten
  • 2. Problemstellung ● Viele Menschen sind nicht in der Lage Dinge sachlich zu bewerten und gehen intuitiv vor. ● Intuition ist zwar wichtig, doch oft spielt sie uns einen Streich. Kriterien stellen sich oft zu spät als falsch priorisiert heraus und verusachen uns Probleme. ● Das ist dann kritisch, wenn man sich mitten in einem Projekt befindet und feststellt, dass man nicht rechtzeitig fertig wird oder die Kosten explodieren. Folie 2
  • 3. Wie gelange ich zu eindeutigen Kriterien? ● Es gibt verschiedene Methoden zu einer sachlichen Bewertung oder Priorisierung zu gelangen. ● Für mich haben sich in der Vergangenheit zwei Verfahren als sehr positiv erwiesen: Die Entscheidungsmatrix und die gewichtete Bewertung. Folie 3
  • 4. Die Entscheidungsmatrix ● Sie funktioniert sehr einfach: ● Stellen Sie sich eine Saison der Fußball Bundesliga vor, in der mehrere Mannschaften um den deutschen Meistertitel spielen. ● Am Ende der Saison stehen alle Plätze fest. ● Der deutsche Meister genießt dann die höchste Priorität im Spitzenfußball. ● Der Tabellenletzte hat die geringste Priorität im Spitzenfußball und steigt ab. Folie 4
  • 5. Jeder gegen jeden ● In der Entscheidungsmatrix wird jedes Merkmal gegen jedes andere Merkmal bewertet. ● Es gibt kein Unentschieden. Man muss sich ganz klar für ein Siegermerkmal entscheiden. ● Das Siegermerkmal erhält immer einen Punkt. Das Verlierermerkmal erhält null Punkte. ● Das Merkmal mit den meisten Punkten hat die höchste Priorität. Folie 5
  • 6. Die Entscheidungsmatrix ● Die Summenbildung A=3, B=2, C=3, D=1, E=1 ΣA 3 A:B ΣB 1:0 2 A:C B:C ΣC 1:0 0:1 3 A:D B:D C:D ΣD 1:0 1:0 1:0 1 A:E B:E C:E D:E ΣE 0:1 1:0 1:0 1:0 1 Folie 6
  • 7. Das Ergebnis ● A und C sowie D und E sind punktgleich? ● Ein Blick in die Matrix ergibt: ● A hat sich bereits gegen C durchgesetzt ● D hat sich bereits gegen E durchgesetzt ● Das Ergebnis der Priorisierung: ● 1.) A = 3 2.) C = 3 3.) B = 2 4.) D = 1 5.) E = 1 Folie 7
  • 8. Fazit ● Mit Hilfe der Entscheidungsmatrix lassen sich eindeutige Prioritäten festlegen. ● Sie lässt sich beliebig erweitern, macht aber ab einer gwissen Größe keinen Sinn mehr. Man sollte dann mit einer Vorselektion arbeiten. ● Alle Merkmale wiegen gleich schwer. ● Alle Merkmale sind gleichberechtigt. Folie 8
  • 9. Es wird komplexer ● Die Entscheidungsmatrix reicht nicht mehr, wenn man mehrere Produkte mit ähnlichen oder gleichen Merkmalen miteinander vergleichen möchte. ● In diesem Fall greift man auf die Methode der gewichtete Bewertung zurück. Folie 9
  • 10. Beispiel ● Ich benötige eine Software zur Automatisierung meiner Arbeit. ● Es gibt drei Produkte gleichen Typs, die ich einsetzen könnte. ● Alle sind irgendwie ähnlich, aber dennoch unterscheiden sie sich im Detail sehr deutlich. ● Alle haben auch in unterschiedlichen Bereichen einen Mangel, der bei der Auswahl einen Kompromiss darstellt. Folie 10
  • 11. Wie gehe ich vor? ● Ich definiere zunächst alle wichtigen Merkmale. ● Leistungsumfang: Hat die Software alle gewünschten Features? ● Benutzerführung: Ist sie intuitiv oder muss der User lange nach Funktionen suchen? ● Hat die Software bei mehreren Arbeitsplätzen eine zentrale Datenhaltung? ● Wie sieht es mit Support aus? Gibt es eine Hotline und wann ist sie verfügbar? ● Wie hoch ist der Preis? Reicht mein Budget? Folie 11
  • 12. Wie gehe ich vor? ● Wir erstellen eine Tabelle mit allen Merkmalen und formulieren sie qualitativ. Merkmale Produkt A Produkt B Produkt C Leistungsumfang Alle Features erfüllt 80% der Features 95% der Features Benutzerführung Sehr gut gut Sehr gut Zentrale Datenhaltung ja ja nein Support 12h/7T 6h/5T 24h/7T Preis 20.000 € 15.000 € 16.500 € Folie 12
  • 13. Spielregeln festlegen ● Als nächstes legt man Spielregeln fest. ● Wieviel Punkte vergebe ich? ● Manche Kriterien sind wichtiger als andere. ● Beim Testen der Produkte hat sich ergeben, dass eines nicht stabil läuft. ● ... Folie 13
  • 14. Spielregeln festlegen ● Man muss sich beim Festlegen der Spielregeln im Klaren sein, … ● … was wichtig ist und was nicht. ● … welche Rahmenbedingungen und äußeren Einflüsse habe ich, also welche Anforderungen leiten sich daraus ab. ● … welche Grenzen sind gesetzt. ● … können sie sich aufs Ergebnis auswirken? Folie 14
  • 15. Die Spielregeln für unser Beispiel ● Man darf maximal drei Punkte je Merkmal vergeben. ● Merkmale die mit Ja / Nein beantwortet werden können, bekommen 3 / 0 Punkte. ● Wichtige Merkmale erhalten eine Gewichtung mit dem Faktor 2. ● Man definiert Ausschluss- oder KO-Kriterien, die das Produkt als ungeeignet einstufen. Folie 15
  • 16. Die gewichtete Bewertung Merkmale Produkt A Produkt B Produkt C Leistungsumfang Alle Features erfüllt 95% der Features 80% der Features 3 2 1 Benutzerführung gut Sehr gut Sehr gut 2 3 3 Zentrale Datenhaltung ja nein ja x2 3x2=6 0 3x2=6 Support 12h/7T 6h/5T 24h/7T 2 1 3 Preis 20.000 € 15.000 € 16.500 € 1 3 2 Läuft stabil ja ja nein KO Kriterium Summe 15 9 Folie 16
  • 17. Das Ergebnis ● Produkt A hat sich mit 15 Punkten gegenüber Produkt B durchgesetzt. ● Produkt C hat zwar ebenfalls 15 Punkte, ist aber aufgrund seiner Probleme als ungeeignet eingestuft. Folie 17
  • 18. Was wäre wenn? ● Um die Dynamik dieses Bewertungsverfahrens zu zeigen, verändern wir ein paar Parameter. ● Stabilität ist kein KO-Kriterium mehr und fällt aus der Bewertung heraus. ● Der Preis geht gewichtet in die Bewertung ein. ● Zentrale Datenhaltung ist kein wichtiges Merkmal und fällt aus der Bewertung heraus. Folie 18
  • 19. Neue Runde Merkmale Produkt A Produkt B Produkt C Leistungsumfang Alle Features erfüllt 95% der Features 80% der Features 3 2 1 Benutzerführung gut Sehr gut Sehr gut 2 3 3 Support 12h/7T 6h/5T 24h/7T 2 1 3 Preis 20.000 € 15.000 € 16.500 € 2 1 3 Preis 20.000 € 15.000 € 16.500 € Folie 19
  • 20. Neues Ergebnis ● Produkt B setzt sich mit 12 Punkten gegen die anderen beiden durch. ● Entscheidend bei dieser Runde war die gewichtete Bewertung des Preises. ● Ohne die Gewichtung hätten B und C jeweils 9 Punkte erhalten und A wäre mit 8 Punkten nur dritte Wahl gewesen. Folie 20
  • 21. Fazit ● Die gewichtete Bewertung kann sachlich bei der Entscheidungsfindung unterstützen. ● Sie ist kein objektives Bewertungsverfahren! ● Die Merkmale müssen gut ausgesucht sein. ● Die Spielregeln müssen im Vorfeld festgelegt werden. ● Gibt es mehrere Entscheider, müssen sie gemeinsam die wichtigen Merkmale und Spielregeln festlegen. Folie 21