Eine Smartwatch ist kein Smartphone.
Aber was sollte auf einer Smartwatch stattfinden und was nicht? Und wie?
Was ist eigentlich gute User Experience auf einer Smartwatch und wie kann man diese erschaffen?
Wir haben uns schon in den letzten Monaten sehr viel mit der Applewatch und den Android Smartwatches beschäftigt. Aus den Erfahrungen während der Benutzung und in unseren Projekten für Android- und Apple Watch haben wir 7 Regeln für eine gute UX auf Smartwatches abgeleitet.
UPDATE: find the english version of the presentation here:
http://de.slideshare.net/tjonas/smartwatch-ux-7-guidelines-for-greater-apps
7. „Nur Inhalte, die weniger als fünf Sekunden
dauern, sind potenziell auf der Uhr interessant.“
THORSTEN JONAS, KREATION CELLULAR
1. Gestalte für den Augenblick
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8. • Stelle sicher, dass die Interaktion mit der
Watch maximal fünf Sekunden dauert.
• Verwende Icons und präzise Texte.
• Drucke und teste die Screens auf
Papierprototypen, um ein Gefühl für
Größe und Lesbarkeit zu bekommen.
1. Gestalte für den Augenblick
Smartwatches werden oft aus dem Augenwinkel wahrgenommen
und genutzt. Die Informationen müssen für diesen Augenblick der
Wahrnehmung und Interaktion gestaltet sein.
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Tipps
Best practice:
Onefootball
9. „Niemand will während seines Mittagsschlafs
von Emails geweckt werden, von seinem Wecker
jedoch schon.“
LASSE SCHÖLKOPF, KREATION CELLULAR
2. Kontext ist King
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10. 2. Kontext ist King
Die richtige Information zur richtigen Zeit bereichert die Situation.
Genauso geht die wichtigste Information im falschen Moment ganz
unter oder stört sogar.
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Tipps
• Überlege, welche Situationen durch die
App bereichert oder vereinfacht werden.
• Nutze alle neuen Watch-Sensoren und
Datenquellen, um den Kontext zu
bestimmen.
• Verwende den Kontext als Anlass für
Notifications.
Best practice:
GMail
11. „Eine Uhr kann ich nicht ablegen, also ist das
Ignorieren von Push kaum möglich. Es bleibt
(nur) das Löschen der App.“
JÖRN SIEDENTOPP, KREATION CELLULAR
3. Respektiere die Privatsphäre
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12. 3. Respektiere die Privatsphäre
Eine Smartwatch ist stets präsent. Sie wird den gesamten Tag am
Körper getragen, und geht daher eine enge physische und
emotionale Bindung mit dem Träger ein.
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Tipps
• Respektiere die Privatsphäre des Trägers,
und informiere ihn nur wenn angebracht
mit Sound / Vibration.
• Weniger ist mehr: Gehe mit Notifications
noch sensibler um als in einer
Smartphone App.
Best practice:
Android Wear
13. 4. Erspare den Griff zum Handy
„Den meisten Mehrwert bieten Apps, die keine
Teasertexte, sondern eine direkte Information
zeigen.“
GUNNAR HAMM, KREATION CELLULAR
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Tipps
4. Erspare den Griff zum Handy
In vielen Situationen ist die Nutzung des Smartphones mit einer
Anstrengung verbunden, denn es muss zunächst aus der Tasche
geholt werden: Zum Beispiel beim Beantworten von Nachrichten
oder dem Bezahlen via NFC beim Einkauf.
• Ermögliche eine einfache Reaktion mit
Antwortvorschlägen.
• Gib die Möglichkeit, Notifications
abzuarbeiten: Später zeigen, löschen …
• Zeige genügend Informationen, damit der
Nutzer bewerten kann, ob sich der Griff
zum Smartphone lohnt.
Best practice:
Apple Passbook
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„Auf einem Smartphone sind Eingaben schon
anstrengend — auf einer Smartwatch
überfordern sie.“
GÜNTHER LAMPRECHT, DEVELOPMENT CELLULAR
5. Verzichte auf Eingaben
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5. Verzichte auf Eingaben
Eine Smartwatch ist primär ein externes Display des Smartphones.
Die Abmessungen sind nicht auf mehr als die Eingabe von einfachen
Gesten (Swipe, Tap) ausgelegt.
Tipps
• Biete Eingaben nur optional an.
• Vermeide Freitexteingaben durch
Vorlagen.
• Ist ein Freitext nötig, ist Sprache die
einzige Wahl.
• Wechsle für längere Interaktionsflows auf
das Smartphone.
Best practice:
Apple Nachrichten
17. 6. Weniger ist mehr
„Die Versuchung, möglichst viele Funktionen
und Informationen auf die Watch zu
bekommen, ist groß.“
TATIANA RYBNIKOVA, DEVELOPMENT CELLULAR
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6. Weniger ist mehr
In Desktop-Tools wirken die kleinen Displays der Uhren viel größer
als am Handgelenk. Dies verleitet zu einer falschen Einschätzung, die
schnell unbrauchbare Entwürfe entstehen lässt.
Tipps
• Viele Funktionen bedeuten viele
Interaktionen – dafür ist das Smartphone
viel besser.
• Versuche nur einen Usecase perfekt zu
erfüllen.
• Teste frühzeitig auf (Papier-)Prototypen
Best practice:
Finde mein Smartphone
19. 7. Erweitere die Phone App
„Nutze die Stärken der Smartwatch, um einen
Mehrwert zu bieten. Bei der Apple Watch sollte
der Fokus auf Glances und Notifications liegen!“
SVEN JANSEN, DEVELOPMENT CELLULAR
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Tipps
7. Erweitere die Phone App
Nutze den Kontext um mit einem kurzen Blick aufs Handgelenk
gezielt zu Informieren: beispielsweise „Wie viel Zeit ist noch bis zum
Boarding und wie lang brauche ich zum Gate?“
Durch das dauerhafte Tragen am Handgelenk bieten Smartwatches
darüber hinaus mehr und genauere Sensorendaten.
• Überlege, wie die Phone App sinnvoll
erweitert werden kann.
• Erweitere die Smartphone App mit den
neuen, genaueren Daten.
• Nutze den Kontext, als Stärke der
Smartwatch.
Best practice:
Lufthansa
21. Das bedeutet für uns ganz selbstverständlich:
Kopiere niemals einfach den
Umfang und die Funktionen
einer Smartphone App.
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CELLULAR Hamburg
Große Elbstraße 39
22767 Hamburg
Germany
CELLULAR Austria
Hermanngasse 18
1070 Wien
Austria
Fin
Credits:
Apple Watch Mockups by Meng To, Apple Watch Product Photos by Apple
Thorsten Jonas
Head of Concept
tjonas@cellular.de
Jörn Siedentopp
Senior Konzepter
Lasse Schölkopf
Junior Konzepter
Jakob Stecher
Junior Konzepter